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Archiv: Beiträge 2020

Clara


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Dienstag, Dezember 29, 2020

Happy New Year


Dieses Jahr 2020 endet nicht schlecht: Die Covid-19-Impfung ist da und Trump ist weg. Wir können für das Neue Jahr optimistisch sein, wenn wir uns nur selbst in die Pflicht nehmen.

Nun, was auch immer 2021 im Einzelnen bringen mag, auf alle Fälle wünschen wir :

Am Jahresende rekapituliert man gerne das letzte Jahr und auch weiter zurück. Clara ist erwachsen geworden! Ihre Züchterin Claudia Pagels schickte uns vor Kurzem eine Reihe Babyfotos von ihr, die wir noch nicht kannten. Sie sind wertvoll für uns, danke Claudia

Als letzten Beitrag des Jahres zeige ich jetzt endlich noch die restlichen Bilder von Alexandra Bombek´s Fotoserie von Ende Februar.

Kleine Anmerkung: Dieser Blog hat sich ein wenig zu einem "Clara-Tagebuch" entwickelt. Es gab so viel zu erzählen - oder auch allgemein zu informieren - dass ich diesen schon lange fertigen Beitrag immer wieder hinausschob. Aber ich meine, er muß noch gebracht werden, denn Alex´ Fotos sind einfach zu schön :-)

Clara ist eine sanfte, Küßchen gebende Schmuserin. Sie drückt sich nachts im Schlaf gerne an, rollt sich manchmal auf den Rücken... und schnarcht, mal mehr mal weniger :-)

Sie kann aber auch ganz anders, ihr Kampfhunderbe wie Vollkörpereinsatz - sich wenden schneller als man gucken kann - Arme, Hände und Beine bis hart an die Blauer-Fleck-Grenze gepackt halten - anspringen, dass man fast den Halt verliert...

Einmal am Tag müssen Stu oder ich an solchen Sportspielen mitmachen. Dann ist sie "unter Gleichen" und einfach happy :-) Zu solchem Spiel war sie aber bei Alexandras Besuch zu abgelenkt.

Ich schätze Alexandras Fotokunst sehr! Hier ihre Email Adesse, wenn Ihr sie für Fotos eures Hundes kontaktieren wollt :-)


Freitag, Dezember 25, 2020

Clara, Stuart und Cornelia wünschen Allen


Genießt Euer Zuhause, gutes Essen, geht spazieren, spielt mit Eurem Hund, erinnert Euch an alles, wofür ihr dankbar seid und denkt an alle Eure Lieben :-)
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Dienstag, Dezember 22, 2020

Winterbeginn


Nun ist Winter, er bescherte uns gestern zu seinem Beginn einen besonders prächtigen Sonnenuntergang.

Aber der erster Frost erfreute uns schon gleich zu Monatsanfang.

Eine Zauberwelt von mit Kristalsäumen geschmückten Gräsern hatte sich nachts auf der kleinen Blankenroder Hochfläche bei den Bleikuhlen gebildet.

Märchenschöne Eiskristalle auf dieser der kalten Nachtluft ausgesetzten offenen Fläche und traumhaftes Engelshaar in baumgeschützten Flecken in der Nähe schmückten für drei Tage alles Kleine und Zarte in der Natur. Je nach Kristallisationskern bildeten sich flach gestapelte, strahlen- und sternartige oder auch verbackene Strukturen, wie zum Beispiel um Moos herum. Die Winternacht hatte diese Eisschönheiten ausgehaucht. Vielleicht war es auch Frau Holle.

Clara liebt diese offene Fläche sehr, auch wegen der so zum Überspringen aufrufenden Weglatten :-)

In Kälte läßt es sich auch viel ausgiebiger austoben als in allem anderen Wetter !

Clara und ich gingen noch ein wenig im angrenzenden Wald spazieren. Ein Wegstück roch ganz intensiv nach Waldmeister, da hatte ich nicht mehr mit gerechnet. Er sah wunderschön aus in seiner Glitzerpracht, die ihn antrocknete. Deshalb duftete er so stark.


Samstag, Dezember 19, 2020

Alles trocken...


Der November brachte kaum Regen. Die Altenau bei uns ist leer, der Dorfteich ist leer, sogar das Überlaufbecken der Altenau bei Husen ist leer. Dafür blühten Ende November vereinzelt noch Kornblumen. Clara schnupperte an allem noch Grünen nach Spuren, welchen auch immer. Das ist wichtig für sie, sich ein "Bild" des Geschehens vor Ort zu machen :-)

Die andere Medaillenseite des regenarmen Wetters: Spaziergänge waren eine trockene Unternehmung; die Wolken regneten sich nur selten aus.

Zur Insel im Becken gelangte ich erstmalig hin, denn sie war keine Insel mehr. Früher lebten hier ein Schwan und viele Enten. Inzwischen sind alle verschwunden...

Der Bach im Talgrund unseres derzeitigen Lieblingswalds im Totengrund war auch knochentrocken. Clara stöberte begeistert durch die von ihr selbst hochgewirbelten Blätter.

Sie liebt es - so wie ich - die Wege zu verlassen und durchs Gelände zu stöbern.

In Lichtungen flippt sie stets aus, rast Runden und zieht mich nach einer Weile, weil ich nicht mitrenne, fest an meinem Hosenbein: "lauf mit, das ist irre schön!" Sie kann sehr genau dosieren wie fest sie zieht: es war noch nie ein Riss in der Jeans. Wohl aber schafft sie es regelmäßig in solch einem Glücksrausch meine Schnürsenkel trotz Doppelknoten zu lösen - gute Feinmotorik, schmunzel ich dann :-)!

Zuhause überraschten mich, anders als dieses Jahr im Wald, immer wieder Pilze in feuchten Ecken. Clara findet sie nur untersuchenswert, wenn ich mich für eine Nahaufnahme hinkniee. Sie nimmt geduldig hin, dass ich eben manchmal "anders ticke", denn Pilze sind einfach langweilig, meint sie! Dann entscheidet sie: lieber ab in die Lieblingsecke und träumen :-)


Sonntag, Dezember 13, 2020

Teamarbeit und Vertrauen :-)


Anfang November war der Himmel noch oft blau, unser Dorf Henglarn zeigte sich in der Nachmittagssonne wie verzaubert, und im Wald leuchteten noch immer goldige Blätter.

Dann, gegen Ende November wurde es hier bei uns wie man es für die Jahreszeit erwartet: rieselig feucht, kahl und kühl. Pilze schossen überall hervor. Nur die Felder grünten, auf vielen blühte das blass-gelbe Senfkraut.

Im Herbst ist der Obere Totengrund unser Lieblingsweg: er führt durch einen alten Mischwald in all seiner Farbpracht. An Totensonntag spazierten Clara und ich mit Freundin Gaby dort entlang. Uns kamen von weiter unten zwei schnelle Sportfahrräder entgegen.

Clara weicht Rädern (und ähnlichen Geräten) inzwischen nicht mehr aus, sie bleibt ruhig stehen, bis die vorbei sind. Diesmal agierte sie ganz anders!

Gaby, sie und ich blieben am Wegrand stehen, wir wollten diese Räder vorbeirennen lassen. Völlig unerwartet lief Clara schnell zur gegenüberliegenden Wegseite, suchte dann Augenkontakt mit mir, ob das in Ordnung sei. Sie verstand mein stilles Staunen richtigerweise als ja. Sie blieb dort stehen, die schnell näher kommenden Räder fest im Blick. Ich dachte instinktiv an ein Wolfsrudel: Sie übernimmt die Sicherung der linke Flanke, mich weiß sie auf der rechten. Teamarbeit zur Absicherung!

Als die Räder vorbei waren, kam sie stolzen Hauptes wieder zu mir auf die andere Seite zurück. Sie hatte sich wie mein echter Partner verhalten und mitgedacht: ihr grundsätzliches Mißtrauen gegenüber Fahrrädern, Rollstühlen und Kinderwagen war der Auslöser ihrer Flankensicherung als Vorsichtsmaßnahme gewesen.

Wochenends ist auf diesem Weg immer mehr los. So kamen uns bald nach den Rädern zwei Sonntags-Spaziergänger mit einem kleinen Hund an der Leine entgegen. Clara lief ja frei neben uns. Nun, wenn es um andere Hunde geht, kann ich mir ihres Gehorsams nie sicher sein. Sie liebt Hunde und geht auf sie zu. Ich rief sie zurück, sie blieb stehen, sah mir direkt in die Augen, drehte sich dann mit sanfter Miene ab, die wohl meinte: "du weißt ja, du kannst mir vertrauen!" und lief weiter.

Ja, ich weiß, sie ist immer abwartend und nie aufdringlich einem Mensch, Hund oder anderem Tier gegenüber. Auf Provokationen geht sie nicht ein, sie verläßt dann einfach die Szene. Jetzt umwarb sie freundlich schwanzwackelnd den kleinen Terrier aus vielleicht zwei Metern Abstand, sie forderte ihn zum Spielen auf. Aber der ließ sich nicht dazu animieren. Er blieb stur und starr stehen.

Inzwischen waren Gaby und ich bei auch dem Spaziergängerpaar angekommen. Die Frau meinte "ich lasse meinen mal frei, dann ist er netter". Von der Leine los kläffte er sofort Clara angriffslustig mit gebleckten Zähnen vorspringend an. Und unsere Clara? Sie drehte sich nur von ihm weg, sah mich an, stellte fest, dass mir der Terrier auch nicht gefiel, und marschierte fröhlich den Weg weiter voraus; sie wußte Gaby und ich folgen ihr, denn wir waren alle der Meinung: "der ist nicht nett, also vergessen wir ihn!".

Über Teamarbeit, Kooperation bei Hunden wie Wölfen mehr im nächsten Beitrag.


Donnerstag, Dezember 10, 2020

Clara ist jetzt erwachsen :-)


An einem Nachmittag spazierten Clara und ich einmal wieder zum Kinder-"Indianer"-Spielplatz im unteren Totengrund. Wir waren länger nicht mehr da gewesen, weil hier die Waldarbeiter mit Motorsägen und Schleppern wochenlang tätig gewesen waren.

Das Warnschild "Vorsicht Kinder" stand jetzt nach Beendigung der Baumfällerei nicht mehr am Wegesrand, sondern zweckberaubt gleich am Platz selbst. Wir wissen, Clara findet solches "Menschenzeugs" unangemessen bis bedrohlich. Sie macht stets einen Bogen darum. Aber diesmal reagierte sie anders - nämlich wie eine selbstverantwortliche Erwachsene :-)

Ich mischte mich in ihre Inspektion des "Dings" nicht ein. Clara liebt es selbst entscheiden zu können :-)

"Alles ok" meinte sie dann, "habe es selbst von allen Seiten überprüft!". Und erst jetzt wurde rumgerannt und gespielt!

Dieser früher lauschige, vom Weg aus unsichtbare "Indianer-Ratsplatz" hat viel von seinem Zauber verloren, seit die großen alten Bäume zum Weg hin gefällt wurden. Schade auch für die Kinder, er ist jetzt kein Geheimversteck mehr für sie.

Clara ist Mitte November genau 2 1/2 alt geworden, also so alt wie allgemein gesagt wird, dass der Bulldog dann erwachsen ist. Sie macht sich jetzt ihr unabhängiges Bild der Dinge, agiert sozusagen mehr vernünftig und faktenbezogen als reflexhaft. Sie ist eine Freude :-)


Freitag, Dezember 4, 2020

Blattgold, ein Schafbock und mehr


Ab Mitte Oktober ließ unsere Linde weit herum ihre goldene Blätter fallen. Aus unserem Rasen sprossten wieder holzverarbeitende Pilze, die den Verlauf der alten Kirschbaumwurzeln anzeigten. Zu meiner Überraschung und Freude wuchsen aber auch erstmalig nah daneben sehr wohlschmeckende Wiesenchampions.

"Steig ein, wir fahren in den Wald", rief ich Clara ab Mitte Oktober jeden Tag mit viel Freude zu. Ich hoffte (vergeblich) auf Maronen und Steinpilze.

Es hatte seit Mitte Oktober vermehrt geregnet, die Felder und Feldwege waren vermatscht, genau so wie die meisten Waldwege, denn da hatten die Trecker der Holzfäller alles platt gemacht und wassergefüllte Schlammfurchen hinterlassen. Im Oberen Totengrund aber hatten sie den Wald verschont, denn er war vor drei Jahren schon gelichtet worden.

Hier lag das Blattgold, das langsam an goldbraunen Whisky denken ließ, auf festem Waldboden und unzerfurchten Wegen. Clara zog sich deshalb keine "Schlammstiefel" zu :-) -- Und ich freute mich an dem gesunden Bestand dieses Mischwaldes.

Ein liegen gebliebener Baumstamm am Wegesrand diente mir als Sitzgelegenheit, wenn mein Rücken eine Pause verlangte. Gelegentlich spazierte Freunden Gaby mit uns.

Ein paar Mal liefen Rehe vor uns über den Weg. Clara blieb nur abwartend stehen. Eine Jägerin ist sie nicht! Aber Interesse an Tieren hat sie sehr - wie ein Besuch im Wildpark Willebadessen es einmal wieder zeigte.

Zuerst wanderten wir um den großen Teich herum. Die jungen Nonnengänse waren fast schon so groß wie die Alten, welche diese als wehrhafte Vorhut vor Clara zu schützen entschlossen waren: "Hunde, man weiß ja nie!". Ein ein paar Meter weiter begegnete uns ein Paar mit einem Französischen Bully namens Nele. Clara und sie spielten ein wenig am Teichufer - und die Gänse zogen beruhigt ab, die Hunde waren offensichtlich nicht an ihnen interessiert!

Während des weiteren Spaziergangs zum nahen Gehege des Sikawildes (das sind kleine Hirsche aus Ostasien), hörten wir einen Rothirsch aus dem hinteren eingefriedeten Gelände gewaltig und nahezu ununterbrochen röhren. Ein archaisch-brunftiges Gestöhn-Brüllen mit gepresstem Stakkato-Finale. Es klang als würde ihm dabei schlimm in den Bauch geboxt.

Clara nahm es nur am Rande wahr, da es nicht unmittelbar in ihrer Nähe geschah. Es irritierte sie nicht, ich aber fand es so mitten im Wald Halloween-Gänsehaut angemessen! Später am Zaun zum Rothirschgelände sah ich zum ersten Mal live, wie zwei Hirsche mit ihren Geweihen aufeinander losdonnerten. Der Herausforderer gab nach einiger Zeit nach. Clara bekam es nicht mit, aus ihrer Augenhöhe war es nicht zu beobachten gewesen. Sie wollte einfach weiter.

Das nächste Gehege am Wanderweg bewohnen Wildschafe. Clara kennt Schafe und mag sie - also ging sie erwartungsvoll in Vorfreude direkt an den Zaun, der Oberwidder (auch Leithammel genannt) stand höchstens einen halben Meter dahinter.

Und plötzlich, wie aus der Pistole geschossen rammte der Widder sie voll vor ihren Kopf! Den Zaun beulte er dabei um mindestens 30 cm aus!

Clara sprang konsterniert zurück und verstand nicht, was los war. Sie war doch friedlich und freundlich gewesen! Sie bekam nicht mal eine Bürste, sie war nur baff! Nach ein paar Minuten - der Widder hatte sich nach seinem Angriffserfolg zurück gezogen - ging sie eingeschüchtert aber doch auch mutig zum Zaun zurück. Ich glaube sie wollte wissen, was hier falsch gelaufen war.

Clara vergass den blöden Schafbock und genoß den weiteren Spaziergang. Am Wildschweingehege ging sie schwanzwackelnd hin und her, aber diese blieben weg im hinteren Gehegeteil. Schade, Wildschweine sind einfach anständiger, das weiß Clara aus Erfahrung, die sind höflich und gesellig!


Dienstag, Dezember 1, 2020

Es war ein schöner Frühherbst


Die Wintersaat auf den Felder um unser Dorf herum war aufgegangen und sie waren wieder grün. Es blühte auch noch am Wegrain. Die wieder früh sinkende Sonne brachte Stunden des Zwielichts und wehmütig-faszinierter Stimmungen.

Ich ging mit Clara besonders gerne den heimischen nördlichen und südlichen Höhenweg, um die Weite des Himmels und des Landes zu genießen. Auf dem südlichen Weg oberhalb unseres Dorfes trafen wir einmal wieder Freund Finn :-)

Finn verführte Clara zu einem Wettrennen über das Feld - beide freuten sich - sie finden es gelegentlich wohl bedauerlich, dass wir Menschen keine solchen Rennläufer sind. Finn war natürlich schneller als Clara, aber sie schätzte seine Laufrichtung sowie sein Tempo gut ein und nahm eine entsprechende Abkürzung ;-)

Der nördliche Höhenweg säumt die Kante eines Steilhangs runter zum Dorf, der unter Naturschutz steht. Er zieht sich in beide Richtungen weit über Unser Dorf Henglarn hinaus.

Oberhalb des Nachbardorfes Atteln liegt die "Kahle Platte", auch "Himmel" genannt, direkt an diesem nördlichen, wild bewaldeten Steilhang des Altenautals.

Es ist ein weiter Platz, der in vorchristlichen Zeiten ein Kultort war, wie die Straße hoch, "Am Hainberg", heute noch verrät. Die Germanen hatten Heilige Haine, in denen auch den Göttern geopfert wurde. Besiedelt ist unser Tal seit über 4000 Jahren, wie die vielen "Steinkistengräber" belegen. Gras wächst hier einfach so wie es will. Genutzt wird der Ort nur für die jährlichen Osterfeuer, was ja auch eine uralte heidnische Tradition zu Frühjahrsbeginn ist.

Clara und ich sind gerne an diesem stimmungsvollen Ort. Der Blick reicht weit. Clara kann hier rumstöbern, und sie liebt es immer wieder Ausschau zu halten, ob auch alles seine Ordnung hat ;-)

Clara läuft, rennt und springt hier so gerne herum, und Stöcke zu wildern ist ihr ein besonderes Vernügen. Und ich konnte mich Anfang Oktober auf der verrotteten Bank dort sitzend noch sonnen.

Im Nadelwald unweit der Kahlen Platte kamen die ersten Pilze zutage - wenn auch keine Maronen oder Steinpilze. Clara und ich freuten uns am weich von Fichtennadeln und Moos bedeckten, noch trockenen Waldboden. Bald wird die winterliche Regenzeit beginnen...


Mittwoch, November 25, 2020

Bemerkungen zur Forstindustrie

sowie Burg Eisenhardt und Burg Hanstein


Letzter Teil des Reiseberichts: Von Claras Züchterin Claudia Pagels aus fuhren wir Richtung Heimat bis ins westliche Brandenburg, nach Bad Belzig im Fläming.


Forstindustrie in Brandenburg

Das Land südlich an Berlin vorbei bis zum Fläming ist weitgehend mit Kiefernforsten bedeckt. Mit Wald hat das nichts mehr zu tun:

Die Kiefern stehen so dicht an dicht, dass es weder am Boden noch in Stammhöhe aus Lichtmangel noch Grün gibt. Grün sind nur die äußersten Spitzen dieser Kiefernholzstangen, die schon ihre Zukunft als Bretter zeigen. Die Borkenkäfer allerdings richteten hier keinen sichtbaren Schaden an, offensichtlich sind nur Fichten, aber keine Kiefern anfällig dafür. Diese Forste sehen gespenstisch tot aus wie Riesen-Streichhölzer, sie sind es wohl auch so ohne Lebensgrundlage für große und kleine Waldtiere. Der Anblick deprimierte mich, wir machten hier nirgendwo eine Fahrtpause. Holzherstellung, nur so kann man diese "Wälder" nennen.

Es gibt inzwischen Projekte, die ein Gegensteuern zu solchen widernatürlichen Monokulturen auf Druck des durch die Klimaerwärmung erzeugten finanziellen Verlustes in der Forstindustrie fördern.

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Wir hatten im Hotel der herrlichen Burg Eisenhardt, dem Wahrzeichen von Bad Belzig, ein Zimmer gebucht. Das Städtchen hat übrigens auch eine schöne historische Altstadt.

Wir kamen nachmittags bei herrlichem Wetter an und speisten gleich köstlich im Innenhof. Von dessen Umrandungsmauer hatten wir ein schönen Blick über die Altstadt.

Ich spazierte mit Clara um die bewaldete, wundervoll restaurierte Burganlage. Ein Besuch lohnt sich unbedingt.

Am nächsten Morgen ging es weiter nach Hause. Nah an der Autobahn, halbwegs nach Hause, liegt an der Grenze von Thüringen und Hessen die Burg Hanstein.

Wir machten dort am Fuß der Burg Mittagspausein in der mittelalterliche Herberge "Klausenhof". Die Küche ist dort ausgezeichnet, nahezu alles kommt aus der Region. Die Umgebung ist wild romantisch. Nach dem Essen gingen wir spazieren - Clara sollte auch ihre Freude haben!

Spätnachmittags waren wir zuhause. Wir überlegten, ob Clara - so wie Kosmo - wohl zuerst alle Zimmer kontrollieren würde. Nein, sie kontrollierte nur ihren Garten, und das sehr gründlich. Dann ab in ihre Lieblingsecke und schlafen!


Montag, November 16, 2020

Auf der Rückreise:

Besuch bei den "Bulldoggen vom Urstromtal"


Vom Oderbruch bis zu Clara´s Geburtsort Fürstenwalde/Spree, OT Trebus ist es nicht weit, deshalb machten wir auf unserer Rückreise nach Hause dort halt. Claudias und Reinhards altes Gehöft wird seit über zwei Jahren komplett grund- und kernsaniert. Das Wohnhaus mit Welpenzimmer und ein Nebengebäude sind inzwischen im Wesentlichen fertig. Aber insgesamt steht immer noch viel Arbeit bevor.

Wir waren sehr gespannt, ob Clara ihre Mutter und Schwester wiedererkennen würde. Dass sie ihre Züchterin Claudia Pagels wiedererkennen und freudig begrüßen würde, das war uns klar! Aber alle und alles Andere? Jedenfalls freuten wir uns auf das Wiedersehen.

Zuerst ließ Claudia Clara nur mit ihrer Mutter namens Baby und dem jungen Rüden Leo auf der Spielwiese im vorderen Hof zusammen. Claras Mutter ist jetzt 8 Jahre alt und gut drauf. Sie erkannte Clara wohl wieder, denn sie leckte sie ab und spielte mit ihr in Mama-Art herum.

Dann kam eine Rasselbande von meist jungen Bulldogs auf uns und Clara zu - eine tolle Reisepause, meinte Clara (und wir :-)) Nebenbei: Auf den Bildern erkennt man Clara an ihrem Halsband, denn nur sie trägt hier eines.

Die Bulldogs zeigten so viel Freude aneinander und auch an unserem Besuch! Und es war einfach ein herrliches Gefühl zu beobachten, wie sie auf und um Claudia herum spielten. Clara war gleich Teil des Rudels, überhaupt kein Stress bei irgendeinem, reine Lebensfreude :-)

Ihr wißt, dass Clara Zeugs aus Plastik NUR vermeidenswert findet. Mit Zuspruch von Claudia und durch Vorbild der kleinen Bulldogmeute relativiert sie ihre Einschätzung ein wenig ;-)

Clara erkannte ihr zur Zeit unbewohntes Welpengehege im vorderen Wiesengelände auch gleich wieder. Sie sprang über den kleinen Welpenzaun und rannte freudig erregt darin herum - dann wieder zurück zu den anderen. Ihrer dunklen Schwester Ella, (sie schimmert in der Sonne wie Schokolade), die zur Zucht bei Claudia geblieben war, traute sie aber zurecht nicht über den Weg - Ella ist ihr genaues Gegenteil: eine kleine Durchsatz-Kanone :-). Sie sprang aus dem Stand ihren geduldigen Gehegegenossen Bumba (Vater der zwei 2020-Würfe) auf den Kopf, um vor ihm von uns gestreichelt zu werden :-)

Besonders gefiel mir die kleine Gwendolyn, "Gwenny", ich liebe die Weißen besonders, einfach weil meine erste Bulldogge - Ziska - eine Weiße war. Gwendolyn ist aus dem letzten der zwei Würfe, die Claudia dieses Jahr hatte. Die Süße ist noch zu haben.

Ich schätze Claudia als verantwortungsvolle Züchterin, sie paart grundsätzlich nur völlig unverwandte und zur Zucht zugelassene Elterntiere. Besonders eine etwas längere Nase ohne drückende Falten darüber ist ihr wichtig, denn das bedeutet eine bessere Atmung. Sie züchtet auch Rennpferde, die Bedeutung von Leistungsfähigkeit und guter Atmung ist ihr also völlig bewußt :-) Bei einer Jahrzehnte lang überzüchteten Rasse wie dem English Bulldog wird es dabei auf mittlere Sicht betrachtet immer wieder einmal einzelne Welpen geben, bei denen die jahrelang durch Linien-Inzucht hereingezüchteten Probleme z.B. mit Augen oder Gelenken auftreten. Eine Gesundheits-Garantie ist auch bei Auskreuzung, das heißt Verbreiterung des Genpools und gewissenhafter Auswahl der Zuchttiere nicht gegeben. (Mehr zu Zuchtfragen und Genetik siehe HIER)

Welpenfotos bezaubern immer besonders, deshalb eine kleine Auswahl davon aus diesem Sommer :-) Claudia gestaltet zur Zeit ihre Webseite. Sobald sie fertig ist, gebe ich einen Hinweis.

Wir 3 Savorys fuhren nach zwei wunderschönen Stunden bei Clara`s Bulldog-Familie weiter Richtung Westen nach Hause. Mehr über diesen letzten Teil unserer Reise in einem der nächsten Beiträge.


Mittwoch, November 4, 2020

Fortsetzung Reisebericht: Die Oderauen


Vom Gasthaus "Zum alten Fritz" aus machten wir Ausflüge in die weiter flußabwärts liegenden Oderauen. Sie sind weitläufig eingedämmt, man kommt an manchen Stellen gut direkt ans sandige Oderufer heran.

Die Auen werden an manchen Stellen beiderseits der Grenze als Weideland für Rinderherden genutzt. Meist aber sind die Ufer einfach nur naturbelassen.

Wir wanderten und ruhten in der Sonne auf dem Deich beim Ort "Zollbrücke". Hier und in der Umgebung ist kulturell einiges los. Theater, Malerei, Töpfereien und mehr. Kleine "Berliner Künsterlerkolonien", könnte man sagen.

Brücken gibt es kaum; wir sahen nur eine noch nicht fertig gestellte - und die hat den anspruchsvollen Namen "Europabrücke"; naja, so sieht die Realität der EU an der langen Oder-Grenze zu Polen aus.... "Schmuggel und Diebstahl per Schlauchboot bei Nacht...", meinten resignierte oder ziemlich ärgerliche Brandenburger hier.

An einem Nachmittag fuhren wir etwas weiter zum "Nationalpark Unteres Odertal", Deutschlands einzigem Auen-Nationalpark.

Am besten ist es hier eine Kanufahrt mit Ranger zu buchen. oder auch mit einem Fahrrad die Wege um Tümpel, Fließe und Sümpfe zu erkunden, aber mit Hund dabei ist das so eine Sache.... Natürlich ist diese Auenlandschaft auch zu Fuß ein wundervolles und einzigartiges Erlebnis - aber wir sind keine richtigen Wanderer mehr, eher Spaziergänger. Also beließen wir es in etwas bedauernder Stimmung bei einem Spaziergang. Einen guten Gesamteindruck bekäme man hier am besten aus der Luft, meinten wir auch.

Am nächsten Tag starteten wir die Rückfahrt nach Hause. Darüber bald mehr.


Mittwoch, Oktober 28, 2020

Im dörflichen Oderbruch: Ein Bulldog :-)


Das trockengelegte Hinterland des Oderbruchs ist landwirtschaftlich dominiert. Wir sahen viele Kraniche auf den Äckern und hörten sie in der Luft laut rufend.

Stu gefiel dort ein alter Dorfbahnhof sehr, in seiner Jugend machte er tatsächlich einen Lokomotiv-Füherschein :-) Und Clara fand genau da einen echt verrückten Pilz.

Wir besuchten das gemütliche Kreisstädtchen Seelow und dort wurde uns eine besondere Überraschung beschert: wir saßen am Marktplatz bei Eiscafe in der Sonne, da kam Kingston mit Frauchen um die Ecke.

Ich sprang gleich auf: "Ich habe auch einen Bulldog dabei!" Wir unterhielten uns ein wenig. Es war der 2. Bulldog der Familie, "der erste war so krank, wir haben für ihn Geld wie für einen Kleinwagens beim Tierarzt gelassen. Er kam aus Tschechien." Und dann strahlte sie: "Dieser ist 2 Jahre und hatte noch gar nichts!" Kingston ist aus einer Mecklenburgischen Zucht. Es scheint, immer mehr Züchter bemühen sich die Übertypisierung und Gesundheitsprobleme heraus zu züchten :-)

Kingston fand Clara verführerich, aber er schaffte es nicht sie zu irritieren: geschickt und gelassen entwand sie sich seinen Annäherungsanstrengungen!

Fortsetzung des Reiseberichtes über das Oderbruch folgt :-)


Sonntag, Oktober 25, 2020

An den Oderhängen


Von der Oderhängen bei Lebus aus hat man einen schönen, weiten Blick auf die Auenlandschaft am westlichen Oderufer. Ich mag diese stille Landschaft, die ich durch Isabelle und Willi Borgert vor Jahren kennenlernte. Sie lebten dort mit vielen Tieren auf einem Hof, den Bulldog Caligula beherrschte ;-) Herrliche Geschichten über ihn könnt Ihr in seinem Archiv lesen.

Man kann hier im südlichen Oderbruch (Lebus, Sophienthal) herrlich wandern und rasten sowie über den endlos langen Deichweg fahrradfahren. Im Sommer ist es eine Freude im Fluß oder in geeigneten Altarmen zu baden. Es war Ende September, aber es herrschten nachmittags 30/32 Grad. Nicht nur Clara freute sich über kleine Pausen :-)

Ein Tipp: Vom Adonisröschenhügel führt ein schöner Wanderweg flußabwärts nach Lebus bis zum "Anglerheim" direkt an der menschenleeren Odergrenze. Dort kann man deftig-brandenburgische Küche - vorzugsweise Fisch - genießen.

Wunderschön ist es hier Fischadler, Kraniche, Fasanen, im Sommer auch Störche und Unken zu hören und zu beobachten. Wenn man Glück hat, begegnet man in der Dämmerung Bibern, Rehen, Dachsen und mehr. Auch einige Wölfe sind wieder heimisch geworden. Blutige Zwischenfälle mit Hund oder Mensch gab es hier seitdem noch nie. Die Wölfe sind aus Klugheit so zurückhaltend. Wildschweine sind gefährlicher, weil sie sich gelegentlich dreist verhalten.

Am Adonisröschenhügel erinnert eine Gedenktafel an die 1945 in schweren Kämpfen noch kurz vor Kriegsende Gefallenen. Übrigens war dieser Hügel, der höchste Punkt der Oderhänge, ursprünglich eine Wallburg der Slawen. Heute kann man sich dort in Blumenwiesen sonnen.

In einem nächsten Beitrag erzähle ich von unseren Ausfügen in die ein wenig nördlicheren Oderauen.


Montag, Oktober 19, 2020

Das Gasthaus "Zum Alten Fritz"


Vom Brückentinsee in der Mecklenburgische Seenplatte aus ging es weiter nach Brandenburg ins Oderbruch. Wir besuchten unterwegs noch das 1934 in Betrieb genommene Schiffshebewerk Niederfinow. Es ist das älteste noch arbeitende Deutschlands.

Das Oderbruch war ein Sumpfgebiet mit weit verzweigten Oderarmen in einem eiszeitlichen Urstromtal, welches Friederich II trocken legen ließ. Er kolonisierte es in der Mitte des 18. Jahrhunderts. Heute noch gibt es alte Oderarme in weiten Flußauen dort, die ein Paradies für Wasservögel, Frösche, Unken und Biber sind. Ebenso für Fahrradfahrer, Wanderer, Hunde- und Hundebesitzer, Ornithologen und geschichtlich Interessierte.

Unser Lieblingshotel dort ist wegen seiner brandenburgischen Urigkeit der Gasthof "Zum alte Fritz" in Altlevin. Das Gehöft ist eingebettet in Weiden und Wald an einem Fleet.

Jeden Morgen erlebte ich mit Clara unfassbar schöne Sonnenaufgänge, deren Rot vom Dunst über dem Fleet tausendfach gespiegelt wurde. Der Vollmond stand über der Sonne, ein Greifvogel stieg hoch... Das Wetter schenkte uns jeden Tag alle Gunst, die wir uns wünschten.

Hinter dem "Alten Fritz" grasten Schafe, Ihr glaubt nicht wie Clara sich freute, weil die sooo hundefreundlich waren! Sonst laufen Schafe nämlich immer vor ihr weg. Ziegen sind da mutiger. Nach 5 Minuten schmuste das Oberschaf schon mit Ihr!

Wir gingen jeden Tag dorthin, einmal kam auch Stu mit. Clara fand das so begeisternd, dass sie ihn vor Freude umrannte! Nun, als alter Motorradrennfahrer rollte er sich gekonnt zu Boden, alles ok! Wovon Clara auch ausgegangen war :-)

ABER: die größte Attraktion beim "Alten Fritz" waren die Lamas! Sie leben hinter´m Garten in großen Scheunen mit saftigen Wiesen davor. "Sie spucken nicht, denn sie sind Menschen gewohnt", meinte unser Gastwirt Herr Dunkel. Aber man weiß ja nie...

Clara kannte noch keine Lamas, sie blieb deshalb zunächst abwartend. Mich spuckte in Bolivien vor Jahren einmal ein Lama an, also blieben ich und Stu sicherheitshalber auch zunächst auf Abstand ;-)

Über unsere Ausflüge an die Oder könnt Ihr im nächsten Beitrag lesen.


Freitag, Oktober 16, 2020

Auf der Herzinsel im Brückentinsee


Von Eckernförde fuhren wir auf Landstraßen durch die wunderschöne Mecklenburgische Seenplatte weiter Richtung Südosten. In der Historischen Altstadt von Templin machten wir Mittagspause. Dort hatte gerade ein Töpfermarkt geöffnet. Solch schöne Sachen aus Ton und Holz, ich kaufte gleich schon Weihnachtsgeschenke ein!

Dann ging es weiter zur Herzinsel im Großen Brückentinsee.

Diese herzförmige kleine Insel mit nur einem einzigen Hotelgebäude darauf verzauberte mich schon, als ich vor ein paar Jahre einen Fernsehfilm darüber sah. Ich fuhr bald nach dieser Sendung mit dem alten Kosmo dort hin (Bericht vom 14. August 2017), während Stu mit zwei Kumpels die Alpen auf dem Motorrad durchkurvte. Ich freute mich, ihm diese zaubervolle, in der Natur verborgen liegende Insel nun zeigen zu können :-)

Clara ging nur vom Sandufer aus ins Wasser, so war ich sicher sie bleibt nicht irgendwo im Schilf stecken. Sie genoß diese Insel als wundervollen riesigen Garten, in dem es Vieles zu erkunden gab. Ein Eichhörnchen lief einmal laut kekkernd direkt vor ihrer Nase her und beschimpfte sie dann auch noch von oben aus weiter, sicher auf einem zwei Meter hohen Ast sitzend. Clara staunte gleichermaßen wie ich!

Auf dieser verträumten Insel lädt alles zu Muße ein. In 15 Minuten hat man sie umrundet. Clara fand das toll, sie lief immer wieder zum Rundweg um zu sagen: "nochmal, nochmal!" Klar, mir gefiel das auch.

Die Abendstimmung ließ uns in guten Schlaf sinken, und der Morgen mit seinem Vogelgesängen ließ uns erholt wieder aufstehen und gleich die Insel im Frühdunst wieder umwandern. Übrigens: Die Inselhotelküche ist für Schlemmer hervorragend geeignet :-))

Bei jedem Sonnenstand sieht der See anders gestimmt und beleuchtet aus. Mich faszinierten besonders die aufsteigende Morgensonne und die frühen Nebelschwaden über dem Wasser.

Für Adler, Falken und Singschwäne ist dies hier wegen des Fischreichtums ein Paradies. Eine Nachtigall singt hier auch.

Wer ein Naturliebhaber oder auch Angler ist, der wird von dieser kleinen, herzförmigen Insel begeistert sein. Das Hotel ist außerordentlich hundefreundlich. Viele Gäste hatten auch einen Hund dabei. Es gibt übrigens nur eine beschränkte Anzahl von Zimmern/Suiten, die Insel ist deshalb nie überlaufen. Tagesgäste haben zu den Badeufern der Insel keinen Zugang.

Für uns ging es nun weiter ins Oderbruch :-)


Dienstag, Oktober 13, 2020

Eckernförde hat eine "Frau Clara Straße"


Vom Schaalsee aus fuhren wir nach Eckernförde, eine unserer deutschen Lieblingsstädte: weißer Strand, romantische Altstadt mit Fischerhafen, beste Restaurants, kreatives, schönes Kunstgewerbe und schicke Modegeschäfte. Und sie ist äußerst Hunde- (und Engel-) freundlich ;-) Das unmittelbar angrenzende Windebyer Noor verzaubert mich besonders durch seine urwüchsigen Baumgestalten.

Kosmo´s letzten Urlaub verbrachten wir hier mit ihm, siehe Beitrag vom 12. November 2017.

Kaum zu glauben, vom Hafen aus führt in die Altstadt hinein eine "Frau Clara Straße"!

Clara findet Städte stressig, zu voll und zu laut, meint sie. Und unnatürlich für ein urwüchsiges, freiheitsliebendes Gemüt ;-) Deshalb beschränkten wir uns diesmal auf das Essengehen dort und fuhren am nächsten Tag weiter. Hervorragend fanden wir die Küche in der "Fischdeel" und etwas südlich schätzen wir das herrlich maritim eingerichtete Restaurant "Treibgut" besonders. Deren Besitzer sind zudem Hundefans!

Schleswig-Holstein ist ein Urlaubstipp für Naturfreunde, Fahrradfahrer, Hundehalter, Wanderer, Angler, Wikinger- und Archäologieinteressierte, Nord- und Ostseefreunde und nicht zuletzt für Liebhaber guten Essens und für Wellness-Urlauber.


Samstag, Oktober 10, 2020

Ein Abend mit Sabrina und Joker - und

im Gedenken an Stefan Köhn


Von Chilli´s Familie Teloudis aus fuhren wir nach Zarrentin am schönen Schaalsee. Wir trafen Sabrina Schmidt mit (Frieda´s Enkel) Joker im "Fischhaus", ein sehr hundefreundliches und in jeder Hinsicht empfehlenswertes Hotel direkt am Rand des UNESCO-Biosphärenreservats.

Sabrina kam ohne ihren Lebensgefährten Stefan Köhn.

Am 25. Juli 2020 verstarb in Stille bei sich zuhause unser Bulldogfreund

Stefan Köhn

Stefan wurde nur 42 Jahre alt. Er litt seit mehreren Jahren an einer schweren Herzkrankheit, trotzdem kam sein Tod unerwartet früh.

Stu, ich und einige andere kennen Stefan und Sabrina seit 20 Jahren, seit sie sich damals ihren ersten Bulldog, Fero, anschafften. Wir erlebten Stefan immer als sehr großzügig, stets hilfsbereit und als dem Bulldog tief verbunden.

Sabrina, wir alle möchten Dir unser Mitgefühl ausdrücken.

Die Zeit jetzt ist nicht einfach. Aber Deine drei Bulldogs, Joker, Keeper und Don werden Dir in besonderer Weise helfen!

Mehr über Stefan, Sabrina und ihre Bulldogs könnt Ihr im Archiv lesen.

Sabrina brachte nur Joker mit ins Restaurant - mit 3 Rüden und Clara unterm Tisch wäre es "unruhig" geworden. Sie kam mit Joker gerade vom Tierarzt, denn der hatte einen Riss im Ohr, der sich entzündet hatte. Sabrina erzählte, sie arbeite mit den Jungs noch daran, das Ober-Herrchen zu werden, so wie Stefan es gewesen war. Die Drei vermissen ihn und zeigen das auch durch gelegentliche Rüpeleien.

Joker war begeistert von Clara, er ist nicht kastriert und weiß das auch! Unterm Tisch ging es heiß, aber lautlos her! Sabrina staunte: "Clara ist wirklich tiefenentspannt!" Sie entzog sich ihm, drückte ihren Popo fest an die Wand und blieb gelassen, sogar freundlich :-)

Wir hatten nach dem Essen gerade mal drei Schritte weit das Restaurant verlassen, als Joker Clara begeistert weiter umwarb, endlich hatte er mehr Platz dafür :-)

Wir gingen dann ans Ufer und spazierten etwas mühsam aber doch lachend in der Abenddämmerung am schönen Schaalsee entlang. Clara kam ganz unaufgeregt klar mit Jokers Drängen :-)

Liebe Sabrina, es war ein sehr schöner Abend mit Dir und Joker. Bis demnächst mal wieder :-)


Mittwoch, Oktober 7, 2020

Wiedersehen mit Chilli


Im September machten wir eine Urlaubsrundreise durch Norddeutschland. Das Wetter verwöhnte uns durchgängig mit strahlender Spätsommersonne. Unsere erste Nacht verbrachten wir in der Lüneburger Heide: Sand, Schafe, Kiefern, Birken, Eichen und weite Sichten über das verblühende Heidekraut.

Dann ging es weiter nach Mecklenburg zu Chilli und ihrer lieben Familie Teloudis.

Chilli wurde am 2. April 13 Jahre alt. Seitdem hat sie eine schwere Darmverletzung durch eine alte Tonscherbe beim Erdefressen überlebt, und dann noch eine Lungenentzündung.

Sie hat einen ungebrochenen Lebenswillen, Willen überhaupt. Ihre mentale Kraft ließ sie auch schon früh in Ankes Hunderudel zur Rudelführerin werden. Sie ist es sogar immer noch, trotz ihrer Altersbeschwerden.

Sie ist inzwischen taub, aber sie sieht noch gut und erkannte mich gleich. Sie rollte sich nach der ersten Begrüßung auf den Rücken, so wie sie es als Welpe tat. Ich liebe Chilli sehr - sie ist aber auch ein ganz wundervoller Bulldog :-)

Sie bekommt jetzt Herz- und Entwässerungsmedikamente und ist schwerfällig geworden, aber sie folgte mir entschlossen wie eh und je noch überall hin.

Chilli ist Frieda´s Tochter und Kosmo´s Schwester und erinnert mich sehr an meine Beiden. Sie fiel mir damals sozusagen aus Frieda heraus in die Hände für ihren ersten Atemzug. Das verbindet! Ich nahm im Herzen Abschied von ihr...

Clara ließen wir erst nach unserer Begrüßung mit Chilli aus dem Auto. Sie war wie stets erst mal abwartend. Chilli ging freundlich auf sie zu - ja, Clara vertraute Chilli sofort, endlich wieder ein Bulldoggesicht, und so ein liebes! Sie folgte Chilli zu uns an den Gartentisch. Beide setzten sich nebenenander in den Schatten darunter.

Das mißfiel Koko, dem großen Hütehund des Hauses. Clara verließ die Szene, sie vermeidet Konflikte grundsätzlich. Anke brachte ihn deshalb in einen anderen Gartenteil. Clara wartete wieder erst mal das weitere Geschehen ab - und dann beschloß sie zunächst das Gelände dieses herrlichen, großen Anwesens zu untersuchen und verschwand im Gebüsch. Als sie meinte es im Wesentlichen erforscht zu haben, kam sie zufrieden zurück unter den Gartentisch :-)

Chilli und sie bewachten nun gemeinsam den Garten (und den Mittagsbraten auf dem Tisch ;-) aus ihrer Untertisch-Position heraus. Keine der Beiden bettelte uns trotz der herrlichen Düfte an. Sie wissen aus Erfahrung: Irgendwann werden die Menschen satt sein - und dann gibt es die Reste! Und dann wird gespielt!

Meine liebe Freundin Anke Teloudis kannte Clara bislang nur flüchtig. Sie spielte an diesem nachmittag lange mit ihr. Chilli blieb alldieweil bei Stu und Angelis unterm Gartentisch - denn Toben muß nicht mehr sein. Sie haushaltet mit ihren Kräften. Und ich fotografierte :-)

Anke schickte uns abends diese Whatsapp:
"Wir danken Euch für die Freude, die Ihr mitgebracht habt. Chilli hat sich jetzt wo es kühler ist, auch beruhigt. Sie war so glücklich heute nachmittag. Und ich bin verliebt in Clara. Die reagiert so fein auf Körpersprache, wie im Lehrbuch. Sie ist so eine tolle Hündin."

Liebe Anke, wir danken Dir und Angelis für den wunderbaren Tag voller Lachen, Schelmmen, guter Gespräche und Gefühle. Wir freuen uns sehr, dass Du Clara so magst.

Und wir danken Euch allen für das so gute, freie und durchaus auch selbstbestimmte Leben, das Chilli bei Euch genießen darf und immer durfte. Danke.
In Chilli´s Archiven ist viel über ihre Welpenzeit und auch über ihr weiteres, glückliches leben zu lesen.


Sonntag, Oktober 4, 2020

Beeren, Äpfel, Mäuse und Schmetterlinge


Heute feiern immer noch viele Menschen das Erntedankfest, besonders wir Landleute ;-). Da passt ein Beitrag über all die Früchte, von denen wir vom Sommer an bei unseren Spaziergängen hin und wieder naschen konnten. Wobei Clara´s Interessenlage etwas anders war als meine ;-)

Sie interessierte sich mehr für tierische Duftmarken und für die still auf Steinen oder im Gras sich sonnenden Schmetterlinge. Häufig schlich sie sich an diese an... und ich sah ihrem Gesicht jedesmal die Enttäuschung an, weil die einfach immer kurz vor ihrer Nase davon flatterten. Aber als gute Bulldogge gab sie ihre Versuche nicht auf :-)

Unsere Wälder sind den ganzen Sommer und Herbst über voller Beeren. Clara mag sie nur, wenn sie richtig süß sind. Die selten gewordenen Walderdbeeren fanden wir schon im Frühsommer, im Hochsommer erfreuten uns außer der großen Blumenpracht wirklich köstliche Himbeeren. Dafür lohnte es sich, schwieriges Gelände in Kauf zu nehmen :-)

Ende Juli folgten Clara und ich einem Hochwild-Wildwechsel zu einer Himbeerwildnis am Rande eines Nadelwaldes. Nebenbei: Zecken finden sich ziemlich selten in Nadelwäldern, sie leben hauptsächlich im Unterholz und Gras von Laubwäldern. Hier gab es keine.

Durch Dornen und über Sumpflöcher sowie Totholz schlugen wir uns durch. Wir pfückten die Himbeeren nur von diesem Pfad aus, der ja eigentlich bloß eine Wildspur war. Zu dicht miteinander verwachsen, zu hoch und zu dornig standen sie vor uns! Schließlich sind wir keine großen, dick bepelzten Bären :-)

Der Weg hatte sich jedoch gelohnt: Waldhimbeeren sind viel süßer und aromatischer als die aus dem Supermarkt, wenn auch etwas kleiner. Dafür gibt es genug davon. Die Blaubeeren dagegen waren dieses Jahr in unserer näheren Umgebung wegen der Trockenheit gar nicht zur Reife gekommen, aber ich fand am Waldweg direkt von Zuhause aus zum Nachbardorf zu meiner Überraschung Johannisbeeren! Clara findet Anderes :-)

Im August naschten wir an Pflaumen-, Birnen- und und Apfelbäumen, aber seit September nicht mehr: zu viele Wespen sättigten sich am Fallobst auf den Wegen. Wir gingen diese Wege gar nicht mehr, ich hatte zu viel Angst um die ewig den Boden abschnuppernde Clara - angefaultes Fallobst interessiert sie nämlich leider.

Die von wilden Schlehen- und Hollunderbüschen, auch von vielen Weißdornbüschen mit ihren roten Beeren gesäumten Feldwege waren wespenfrei. Dafür gibt es viele Rattenlöcher zwischen all den Mäuselöchern. Eine rege Unterwelt!

Brombeerbüsche mit ihren weit auslaufenden, dornigen Zweigen wie Fallstricke dominieren hier bei uns neben Disteln und Farnen das Unterholz des Nadel- und Mischwaldes. Seit Anfang September können wir auf unseren Wegen reichlich Brombeeren essen. Sie sind reif, aber leider dieses Jahr wegen der Trockenheit klein und weniger süß. Clara nimmt sie nur, wenn ich die dicksten von ihnen angequetscht habe, sodaß der süße Saft gleich auf ihrer Zunge landet :-)

Die Waldwege zu verlassen bedeutet sich am Rand dieser Dornenwelt durchzuschlagen. Glücklicherweise gibt es Lichtungen dazwischen: das sind Clara´s beliebteste Tummel- und Rennplätze :-)


Donnerstag, Oktober 1, 2020

Freund Finn


Auf unserem Dorfhöhenweg wirkt es, wie ich im letzten Beitrag schrieb, durch die nackten Ackerböden etwas trostlos. Um so mehr freuten wir uns über eine besondere Begegnung. Wir lernten dort Finn, einen Briard, kennen.

Dieser schöne Hund kam uns mit seinem Herrchen entgegen, aber sie wichen uns auf den Acker aus. Ich fragte, ob er lieb sei, dann würde sich Clara über eine Begrüßung freuen. "Ja, sie ist eine Hündin; dann freut er sich auch!"

Dieser schöne, sanfte Rüde gefiel mir richtig gut. Es machte Spaß ihn durch sein Fell zu kraulen. Er heißt Finn und wohnt im Nachbardorf, wie mir sein Herrchen sagte. Dann gingen wir jeder in seiner Richtung weiter.

Am nächsten Tag fuhr ich wie so oft wieder hoch zu diesem Wanderweg und auf ihm noch ein Stückchen weiter, ich wollte bis zu den Bäumen hinten am Wegrand. Plötzlich stand Finn vielleicht 100 Meter vor mir mitten auf dem Weg. Er bewegte sich keinen Millimeter fort, als ich langsam auf ihn zu fuhr. Er stoppte mich, anders kann ich das nicht nennen!

Als ich stand kam er auf unser Auto zu, ging an seiner Seite bis zum Hinterfenster weiter blieb dort stehen und sah Clara auf ihrer Rückbank durchs Fenster still und freundlich an.

So etwas hatte ich noch nicht erlebt. Gezielt hatte dieser Hund Clara´s Auto angehalten um eine Chance zu bekommen, sie wiederzusehen!

Inzwischen hatte sein Herrchen gemerkt, dass Finn ihm nicht gefolgt war. Er kam sich entschuldigend zurück, doch ich erzählte ihm, wie super sein Hund sei, und ob Clara und ich ihn und Finn ein wenig begleiten dürften. "Na klar, gerne" lachte er. Und er erzählte auch, dass seine Frau und ich uns aus den Vor-Rentnerzeiten bei Nixdorf kennen würden. Die Welt ist klein.

"Bis demnächst mal", verabschiedeten wir uns. Und natürlich darf ich die Fotos im Blog bringen, sagte er. Clara ging anschließend ungern mit mir zurück, Finn und sie mögen sich!


Montag, September 28, 2020

Laufen, rollen und springen :-)


Im Spätsommer machte uns unser Standard-Spaziergang oberhalb unseres Dorfes, nachdem die Stoppelfelder umgepflügt waren, fast wehmütig. Meine Augen und Clara´s Nase erfreute einzig ein letztes Ackerblumenfeld.

Deshalb fuhren Clara und ich häufiger zu einem anderen unserer Lieblingswege, es ist der Weg durch das NSG Galmei-Veilchen bei Blankenrode.

Auch im September blühen einige Veilchen, die eigentlich mehr Stiefmütterchen sind, an feuchteren Stellen immer noch in frischer Pracht. Bis auf den Winter erfreuen sie unbeirrt das ganze Jahr durch. Sie wachsen dort neben Grasnelken und anderen spezialisierten, kleinen Pflanzen auf einem von Natur aus mit Schwermetallen belasteten Boden, der von fast schwarzen Flechtenpolstern wie mit kleinen Kissen bedeckt ist.

Clara rollt sich gerne genußvoll darauf herum und versucht zwischendurch mich mit Füßepacken zum Balgen zu animieren... und das wirklich beharrlich lange.

Irgendwann hatte ich - nicht etwa sie - genug davon :-)

Sie liebt hier auch die Begrenzungslatten am Wegesrand. Irgendwann entschied sie, diese für Sprünge und Hürdenläufe zu nutzen. Rein aus Freude daran :-)

Clara flippte aus vor Freude, als einmal wieder Freundin Gaby mit dabei war. Rudel sind toll!

Sie sprang wie ein Ping-Pong Ball immer wieder über die Weglatten hin und her und rannte uns zwischen den Beinen durch und voraus, dass wir fast umfielen :-)

Ihr Übermut ließ gar nicht nach. Und dann übertraf sie alle meine Erwartungen:

Ich stand mit Gaby zwischen den Wegbegrenzungslatten, als sie mit so hohem Tempo von der Wiese aus auf uns zugerannt kam, dass sie gezwungen war beide Begrenzungen im Doppelsprung zu nehmen - sonst wäre sie schmerzhaft gegen den zweiten gedonnert. Sie schaffte dies "Hopp - Tipp - Hopp" ohne zu zögern in fließend sicherer Bewegungsfolge! Es sah souverän und total elegant aus, wie der Hürdenlauf von Pferden! Leider war ich mit der Kamera nicht schnell genug dabei.

Clara sagte auf diese Art und Weise: "Ich fühle mich wunderbar!" Nun, sie "lebt im Klee", wie das Sprichwort sagt, und sie weiß das ;-)


Freitag, September 25, 2020

Clara: "Wie komme ich zu den Kühen?"


Unser Garten hat einen Zaun zur Weide dahinter und einen zwischen Vorder- und Hintergarten. Der zweite hat eine Tür - aber der zur Weide und den Kühen aus Clara´s Sicht LEIDER nicht!

Nun, Ende August waren im Garten verblühte Rosen und andere Blumen in den Hochbeeten weggeschnitten worden, Clara registrierte das natürlich: "Ich kann wieder auf´s Hochbeet am Weidenzaun! Da ist eine Lücke im Gedörn!"

Ich hatte mich in die Hängematte gelegt und beobachtete sie von dort. In ihrer gründlichen Art untersuchte sie, an welcher Stelle es für einen Hochsprung reichen und zum Landen geeignet sein würde. "Hm, hier wohl nicht" sagte ihr Gesicht. Sie ging auf die andere Seite des Hochbeets, dort sah ich sie von der Hängematte aus nicht mehr und ich las mein Buch weiter.

Ein leiser Knacks, ich schaute hoch: stolz, ja besitzergreifend stand sie mitten im gelichteten Hochbeet! Irgendwie hatte sie es hingekriegt! Aber sie hatte noch mehr im Sinn :-)

Sie sah sich um, quetschte sich dann zwischen den Zaun und den Rosen davor... klar, sie überlegte, ob sie jetzt diesen Zaun zwischen sich und den Kühen überwinden könnte. Schließlich roch sie die kleine Herde nah dahinter.

Ich bin sicher, das war von Anfang an ihr Ziel gewesen, denn sie hatte immer wieder am "störenden" Zaun hoch geschaut und rüber geschnuppert. Aber - nichts zu machen!

Sie schlug sich - als Realistin - den Wunsch aus dem Sinn und sprang fröhlich vom Hochbeet runter, um mich an meinen baumelnden Füßen zu packen: "Spiel du jetzt mit mir!".


Dienstag, September 22, 2020

Stilleben mit Stu :-)


Als Kontrast zum vorigen Beitrag über "MAN-TRAILING" fällt mir zu diesem Foto (beide merkten nicht, dass ich sie fotografierte) gleich der Kommentar ein:

"MAN-STAYING" beherrscht der Bulldog von Natur aus ;-)


Samstag, September 19, 2020

Clara lernt Man-Trailing


Seit einger Zeit lernt Clara Man-Trailing bei ihrer Trainerin Sabine Schnapp, die sie noch aus "Grundschulzeiten" liebt (siehe Beitrag vom 2.1.2020).

Da Clara sehr zurückhaltend fremden Menschen gegenüber ist, schlug mir Sabine dieses Training vor, denn so lernt sie es als Freude zu erfahren auf fremde Menschen zuzugehen - über ihren ausgeprägten, ihr Freude machenden Sinn der Spurenverfolgung. Und das ist auch noch mit Belohnungen verbunden.

Wir treffen uns zu diesem Training als Gruppe alle 4 Wochen. Und es geht immer durch ein Wohngebiet, da hier mehr Menschengerüche unterschieden werden müssen als in der Natur. Und darauf kommt es hier an.

Damit Hund lernt, dass dies kein lockerer Spaziergang sondern ein Job ist, wird Hund vom Halsband los und ins Geschirr gespannt.

Nun nimmt Clara zuerst die Witterung eines Menschen aus dessen getragenem TShirt oder Ähnlichem auf. Dieser Mensch hat sich zuvor ein paar Straßenecken weiter z.B. hinter einer Mülltonne oder einer Vorgartenhecke versteckt. Ich selbst weiß nicht wo, Clara übernimmt souverain die Führung mit mir an der Leine.

Sie zieht sofort, nachdem sie das Kleidungsstück des zu Suchenden beschnuppert hat, in schnellem Tempo vorwärts, konzentriert, den Kopf leicht nach vorne hoch gestreckt, gelegentlich ihn auch kurz nach rechts und links wendend. Besonders bemerkenswert schien mir, dass sie sogar einmal dafür ganz nah an ihr normalerweise unheimlichen Mülltonnen nebst Fahrrädern und Kinderwagen vorbeizog.

Sie weiß, woher auch immer, dass dies Man Trailing ein ernster Job ist. Und das schon seit dem ersten Mal! Bislang hat sie den gesuchten Menschen jedesmal aufgespürt. Ich bestaune sie. Sie macht mich stolz :-)

Clara liebt es Gerüche auf dem Boden und in der Luft zu untersuchen, sozusagen zu analysieren und in ihrer Bedeutung für sich abzuwägen. (Aas ist für sie ein Schatz :-) Das wissen wir aus ihrem Verhalten in freier Natur. (Und ihre etwas längere Bulldognase ist dabei wohl nicht ganz unwichtig ;-) Clara zeigt diese hundetypische Veranlagung - verbunden mit bulldogtypischer Entschlossenheit und Zielstrebigkeit - als Talent für diesen Job. Sabine: "Sie macht es sehr gut!"

Das Wichtigste für mich: Clara liebt diese Treffen über alles!
Sie bedeuten ihr Aufregung - Aufgabe - ERFOLG - Anerkennung - Belohnung!


Mittwoch, September 16, 2020

"Dame und Hündin" ;-)


In Anlehnung an "Herr und Hund" heute ein Beispiel von "Dame und Hündin" ;-)

Man beachte die Prioritäten:

Kommentar einer Freundin: "Passendes Halsband zum Hut :-)"

Kommentar einer Bulldog-Freundin: "Passender Hut zum Halsband :-)"

Kommentar meiner Schwester Gunda: "Mutig! Nur weiß Clara das nicht ;-)"


Sonntag, September 13, 2020

Clara hilft - oder: natürliche Empathie


Gestern kam Clara aus dem Garten herein gerannt mit etwas Großem im Maul, sie sprang auf die Familien-Sofaliege zu mir hoch und ließ eine schockstarre Taube fallen.

Mit sowas Irrsinnigem hatte ich nicht gerechnet, ich schrie vor Schreck auf, Clara sprang vom Sofa und Stu kam von oben angerannt. Die Taube bewegte nur ihre Füße in der Luft, die Schwingen waren angelegt, kein Blut war zu sehen. Clara sah gespannt zu uns auf... Wir würden der Taube sicher helfen! Diese schien außerlich unverletzt. Stu nahm die Taube und trug sie nach draußen, unter einem schützenden Busch setzte er sie ihrem Bauch ab. Wir hofften sie würde fortfliegen, aber als ich nach kurzer Zeit nachsah, saß sie dort mit offenen Augen, ein wenig gespreizten, leicht zerzausten Schwingen - immer noch völlig bewegungslos. Ich hielt sie für tot. Traurig, Claras Hilfeversuch hatte sie nicht gerettet.

Etwas später ging ich noch mal heraus - Sie war weggeflogen! Ja! Sie war nicht tot, die Schockstarre hatte sich gelöst! Stu und ich küßten Clara jetzt vor Freude und bejuchzten sie, welch ein mitempfindendes, sanftes Wesen sie ist! Da wir ihr immer helfen, war sie sicher, wir würden auch der Taube helfen!

Was war geschehen? Eine wilde Katze strich nachmittags durch den Garten. Clara verjagt Katzen immer. Das Wahrscheinliche ist, dass Clara die Katze jagte als die sich die Taube schnappte und bei der Flucht fallen liess. Clara trug die schockstarre Taube ins Haus zu mir. Die immer wieder vielen Federn gefressener Tauben auf unserem Rasen stammten wohl von den Opfern dieser Katze. Falken usw schlagen ihre Beute in der Luft und nicht auf dem Boden.

Clara wollte der hilflosen Taube helfen und brachte sie mir. Vertrauen und Empathie als Grundgefühle :-)


Montag, September 7, 2020

Im August:

schon ein erster Hauch von Herbst


Über den Sommer hat sich das Grün der Äcker und Fluren langsam zu fahlem Beige und zu sonnigem Gelb hin entwickelt. Es gab heiße, faulmachende Tage und Gewitternächte, doch der Herbst ließ sich im wilden Blumenmeer und auf den Weiden schon früh erahnen.

An einem schwülen Abend spazierten Clara und ich auf unserem Dorf-Höhenweg und bestaunten ein wunderschönes Wildblumenfeld. Die Bauern säen sie immer wieder einmal (auch) als Stickstofflieferant aus, damit die Böden sich erholen können.

Clara fühlte sich verloren in dieser wilden Pracht, aber sie folgte mir, als ich zum Bewundern und Fotografieren von unserer unter Birken versteckten Lieblingssitzbank aus hinein ging.

Der Weizenfelder waren schon zu Stoppelfeldern abgemäht, die Roggen- und Haferfelder standen kurz davor. Wir folgten einer schmalen Treckerspur hinein. Nach dem Blumenmeer ging es jetzt für sie in ein Ährenmeer. Sie sah mich an, als würde sie an meiner Weisheit zweifeln ;-)

Begeistert war Clara definitiv nicht... Rumrennen unmöglich! Sie sollte ihren Spaß haben, also ging ich mit ihr nach diesen kurzen Abstechern auf dem "anständigen" Weg am Feldrand weiter, bis es wieder zu regnen begann.

Wegränder sind für Clara immer spannend: da hinterlassen wohl nicht nur Hunde, sondern auch andere Tiere ihre Duftmarken. Clara beschnüffelt nicht nur Gräser, sondern auch immer gerne die Blütenvielfalt am Acker- oder Wegrain :-)

Wieder Zuhause sah ich an unserer Garageneinfahrt in Nachbars schöner Rose dort eine Grille, bewegungslos ruhte sie im Duft. Dieses Foto möchte ich Euch LeserInnen nicht vorenthalten.

An einem der folgenden Tage wanderte ich mit Clara nach längerer Zeit einmal wieder den langen Rundweg zur und um die Wüstung selbst, eine alte, verfallene Siedlung: sie machte ihrem Namen diesmal alle Ehre, der Kahlschlag hat hier gewüstet....

Einschub zur Borkenkäferplage der Kiefern: Nur in wenigen, wirtschaftlich ungenutzten Waldecken wurde auf den totalen Kahlschlag verzichtet, die noch gesunden Kiefern durften auf gelichtetem Gelände weiterleben, so wie in einem kleinen Tal bei unserem Nachbardorf Helmern...

Dieser wild belassene Wanderweg durch alten Buchenwald hinter der Wüstung führt zu Claras Freude oft wörtlich über Stock und Stein.

Die Farben waren wie auf den Feldern: Gelb-brauner Boden, statt Getreidestoppeln Trockenlaub. Auch hier ließ sich schon den Herbst erahnen. Wir sahen viele geplatzte Boviste, die erinnerten an Roggenbrötchen. Clara ignorierte sie, die dufteten wohl uninteressant für eine Carnivorin ;-)


Freitag, September 4, 2020

Die Hitzewelle - ab ins Wasser


Diese August-Hitzewelle (siehe Beitrag unten) blieb eine Woche, aber ein wenig Wind war aufgekommen, der die Lebensgeister wieder leicht erweckte. Morgens gleich lud ich Clara ins Auto und führ mit ihr - bei schon 27 Grad - zur alten Altenau-Furt am Dorfende.

Ich erzählte schon, dass Clara kein echter Fan von Wasserspaß ist. Nun, abwarten!...

JA !! Sie ging tiefer hinein, auch ohne mich! Und sie erinnerte sich an ihren Lieblings-Wasserpfad (Siehe Beitrag vom 3. Oktober 2019), der fast eine Furt bildet.

Sie wagte sich sogar ein wenig weiter bachaufwärts an eine wild bewachsene Engstelle heran. Dann explorierte sie das gegenüber liegende Ufer eine Weile. Sie entdeckte auf dem Wasser ein wegfließendes großes Laubblatt, Jep!, das mußte sie fangen :-)

Jetzt kam sie wieder zu meiner Bachseite zurück, klatschnaß und um mir zu auf ihre Art zu sagen, wie zufrieden sie sei :-)

Clara entschied nach einer Schmuseminute: wieder ab in den Bach! Ich setzte mich auf einen dicken Stein am Ufer und beobachtete sie mit stiller Freude. Ohne sie säße ich nicht an diesem Bächlein, ohne sie wäre ich längst nicht so viel in der Natur draußen. "Hund statt Handy", den Tipp sollte man schon in der Schule propagieren :-)

Im Wasser sah sie sich nach möglichen neuen Unternehmungen um. Und zu meiner wirklich großen Überraschung tauchte sie irgendwann nach Steinchen!

Von allen unseren Bulldogs hatte bislang nur Alma (1981 - 1994) diese Herausforderung geliebt - bis zur Perfektion brachte sie uns Steine aus dem Wasser als Geschenke! Ich habe davon ausführlich im Beitrag von 7. August 2017 erzählt. Ihr müßt zum Lesen weiter nach unten scrollen.

Wir spielten lange, ich ging auch mit den Beinen ins Wasser - aber sehr wachsam um nicht auszurutschen und zu fallen. Das kalte Wasser, nur 2/3 km weiter wird es aus der Tiefe gepumpt, speist dort zunächst die Kneippanlage und füllt dann den im Mini-Naturschutzgebiet daneben liegenden "Paddelteich" - ja, es tat auch mir herrlich gut. Klar, wir gehen jetzt jeden weiteren Hitze-Vormittag dorthin :-)

Clara schüttelte sich immer wieder mit Begeisterung das Wasser aus dem Fell, manchmal soagar schon beim Hineingehen. Ich lachte, sie ist einfach herrlich.

Wieder Zuhause wollte sie ins Dachgeschoß auf ihr geliebt-gewohntes Blaues Sofa im Arbeitszimmer. Aber ich wollte das nicht, da sie noch sehr nass war, und stellte ein "Ding" (einen Platikkorb) auf die untere Stufe, ging aber selber hoch. Nicht lange und ein Poltern unten, sie hatte das "Ding" weggestoßen und kam rauf!

Das war das erste Mal, dass sie den Respekt vor solch "unnatürlichem Menschenzeugs" verloren hatte. Toll, kleine Clara !

Am nächste Tag der Hitzewelle fuhren wir wieder zur alten Altenau-Furt. Diesmal wanderten wir gemeinsam ein wenig durch den Bachlauf abwärts, denn das Wasser war ganz klar, ich konnte den Grund sicher abschätzen. Trübe machten wir selbst es nur :-)

Wir wanderten weiter den Bach abwärts. Sein Bett wurde breiter und flacher, das gefiel uns beiden. Wenig später war eines der Ufer mit hohen, mir undurchdringlich erscheinendem Sumpfgras bewachsen.

Wie wir wissen liebt Clara seit eh und je wildes Gras, und dieses Riesengras interessierte sie besonders! Zu meinem Schrecken verschwand sie kurz darauf darin!

Sie kam erst nach vielmaligem Rufen von weiter oben zu mir zurück - ich war inzwischen auch durchs Sumpfgras hoch geklettert. Es muß da irgendwo verführerisch nach Aas gerochen haben, denn sie hatte mir bislang nur ein einziges Mal nicht gehorcht: ich war ihr nachgelaufen und hatte sie bei einem trocken verwesten Waschbären in der Nähe einer Jagdkanzel gefunden!

Clara hält Hitzewetter jetzt für toll. Wenigstens einer der Familie Savory, der das so sieht!


Dienstag, September 1, 2020

Die Hitzewelle - Nichtstun


An schönen Sommertagen ist mein bevorzugter Platz im Garten die Hängematte im wandernden Schatten von Walnuss- und Apfelbaum. Dieser Sommer hatte (gottseidank) nur eine Hitzewelle, den ersten Tag von 27+ Grad verbrachte ich fast ganz darin: "dolce far niente". Der Tag war schön, aber er reichte uns...

Clara lag dann auf der Wiese daneben, auch im Modus "dolce far niente". Und das fast den ganzen Tag - auf den Abend wartend. ABER: sie war wachsam dabei! Als der Nachbar Besuch bekam und es lauter wurde, sprang sie auf, lief mit Bürste zum Zaun und bellte zweimal los. Das reichte ihr als Warnung ;-)

Nachmittags gaben ihr die Bäume nicht mehr Schatten genug....

... Sie legte sich in und unter die Büsche. Wahrscheinlich ist es dort, wo nie direkte Sonnenstrahlung den Boden erreicht, noch eine Spur kühler. Sie wird es wissen.

Am späten Nachmitteg dann wanderte sie ein bißchen rum, setzte sich wieder neben die Hängematte und schnüffelte auffallend in die Luft.

Ich hatte neulich gelesen, dass in der Hundenase nicht nur Rezeptoren für Gerüche sind, sondern auch Zellen, die darauf spezialisiert sind feinste Temperaturunterschiede festzustellen. Klar, Clara "erschnüffelt" solche offensichtlich gerade.

Sie animierte mich die Hängematte zu verlassen, und ich legte mich auf die Wiese neben sie.

Schmusen war Aktivität genug - für uns beide. Sich z.B. einem Ball zu widmen wäre viel zu anstrengend, da waren wir uns einig!

Ihre tägliche "Bullgog-verrückte-halbe-Stunde" fiel diesmal SEHR gemäßigt aus. Nix mit Springen und Rennen, nur Schmusen ... ;-)

Die restlichen Hitzetage verbrachten wir ab Mittag im Haus genau gesagt im Erdgeschoß und manchmal sogar im (ausgebauten) Keller-Schlafzimmer. "Keller" hat den gleichen Wortstamm wie "Kühler", ja, dort kühlten wir ab :-)

Vormittags fuhr ich mit Clara zur alten Altenaufurt am Dorfende. Über den riesigen Spaß dort im nächsten Beitrag :-)

AM RANDE:
Auffallend an diesem Sommer ist für mich, dass wir zwar Zecken en masse erlebten, aber es gab so gut wie keine Fliegen - und das, obwohl wir neben Kühen und einem Bauernhof leben. Welche riesigen Probleme verursachen wir der Natur, wenn nicht nur Bienen, sondern sogar die robusten Fliegen zu verschwinden scheinen...


Mittwoch, August 26, 2020

Nasses Wetter ist ok, Zecken aber nicht!


Bis Mitte August zeigte sich dieser Sommer gemäß unserer Gemäßigten Klimazone gemäßigt. Keine Superhitze und Dürre, sondern es regnete - für die Natur sogar fast hinreichend oft.

Also zogen Clara und ich manchmal raus durch perlend nasse Wiesen und tropfende Wälder. Mein neues Handy machte wirklich gute Nahaufnahmen davon.

Ich wurde bis zu den Knien und Clara bis zum Kinn vom oft hohen Gras eingenässt. Aber uns machte das nichts aus :-)

Im kleinen Naturschutzgebiet der Westfälichen Galmeiveilchen wächst wegen des bleihaltigen Bodens kaum Gras, aber Flechten und einige angepasste Bodenblüher überleben dort bestens (Bild oben). Also ein gutes (und sehr schönes) Gelände, um schnell wieder annähernd trockene Füße zu bekommen :-)

Dieses Galmei-Naturschutzgebiet und der Waldweg am Rande davon waren auch diesen Sommer wieder zeckenfrei. Ebenso unser heimischer Dorf-Höhenweg und noch ein paar andere :-)

Wir erlebten überall sonst um unser Dorf herum eine widerliche Zeckenplage; deshalb schränkten wir im Juli/August die Auswahl unserer täglichen kleinen Ausflugsziele ein. Auch unser geliebtes Menthal mieden wir weitgehend trotz der herrlichen Himbeeren. Aber wenn die dort so süßen Brombeeren reif sind, gibt es trotz Zecken kein Halten mehr :-)

Bild links: Diesen schönen Waldweg z.B. verließen wir nach zwei Minuten, denn es krabbelten da schon 4 Zecken in und auf ihren Fell herum!! Deshalb: Auf zum nahe gelegenen Gartenlokal am Haxterberger Flugplatz. Im Sommer sind wir gerne dort. Clara mißtraut den ihr fremden "Geräten", den Kleinfliegern zwar, aber Stu "verjüngt" sich dort und verfällt in seinen früheren Fluglehrer Modus: "Landungfehler!" ... Wir lachen dann stets beide, und Clara wartet unterm Tisch geduldig, allerdings nicht gerade bester Laune auf ihren Kuchenanteil :-)

Diese Vermeidungsstrategie gegenüber von Zecken verseuchten Gebieten ist unsere zusätzliche Schutzmethode, denn die planzlichen Mittel schrecken Zecken nur mehr oder weniger erfolgreich ab, und die chemischen Keulen töten sie zwar bei ihren Sauganstrengungen, aber ihre noch blutleeren Leichen blieben immer mal wieder in Claras Haut stecken :-(((

Zecken sind nicht nur eklig, sondern zunehmend für Menschen gefährlich. Nicht nur Borreliose übertragen immer mehr von ihnen, sondern auch die Gehirnentzündung FMSE. Deshalb meiden wir stark verseuchte Gebiete im Sommer auch aus Eigeninteresse.


ZECKENABWEHR

Es gibt einige bewährte Bio-Hausmittel gegen Zecken. Aber in der Hoch-Zeit dieser Mini-Spinnen, denn das sind Zecken, reichen die meiner Erfahrung nach nicht wirklich. Clara bekommt deshalb für die Monate Juli/August zusätzlich "Advantix" (Bayer) als Spot-on.

Im Frühling und Herbst reicht ein Pflanzenmittel von "REIKO".

Das Besondere: ich nehme es auch selbst in gefährdeten Gebieten den ganzen Sommer über mit Erfolg. Es duftet wie ein Parfüm herb-frisch nach Kräutern.

Zusammensetzung: Melaleuca alternifolia, Neem, Thuya, Lavendel, Zeder. Probiert es mal aus :-)

Nebenbei: Reiko Nassfutter bekommen meine Bulldogs schon seit fast 20 jahren. Sehr gut!

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Zurück zum "NSG Bleikuhlen" in Blankenrode, unserem derzeitigen Lieblingsweg: Clara liebt ihn auch wegen seiner Begrenzungslatten: Sie trainiert hier - ganz aus sich selbst heraus - Slalomspringen :-)

Hier beherrschen Blau und Lila die Szene. Wunderschön.

In ihren Garten will Clara schon bei leichtem Nieselregen nicht raus. Sie hält in ihrer Liebligsecke so lange wie möglich ein. Draußen in Feld und Wald ist Nieseln dagegen noch hinnehmbar - da ist nämlich immer was los - und seien es nur neue Gerüch(t)e ;-)


Sonntag, August 23, 2020

Freuden abseits des Weges


Jetzt im Hochsommer entdeckte Clara, wie auch schon im vorigen Beitrag gezeigt, die speziellen Freuden eines weichen, trockenen Moos- oder Heubettes. Die letzteren macht sie sich zu meinem Erstaunen selbst!

Nun, Clara und ich explorierten einen neuen Weg an der abseits gelegenen Husener Annenkapelle vorbei. Diese liegt an einem Quellteich, der durch eine kleine Staumauer vor dem sommellichen Trockenfallen geschützt ist und so zu einem wunderbaren Brutgebiet für Gänse und andere Wasservögel sowie Laichgebiet für Kröten wurde. Es soll sich zu einem kleinen Moor entwickeln. Kuhweiden schließen sich an - eine bäuerliche Idylle.

Auch Clara fand das satte Gras in den angrenzenden Feuchtwiesen verführerisch ;-)

Die noch sehr schmale Altenau fließt in diesen Teich hinein, und sie verläßt ihn später gestärkt in einem deutlich breiteren Bett. Vermutlich war der Platz dieser Kapelle in vorchristlichen Zeiten ein heiliger Ort der Quell- und Fruchtbarkeitsgöttinnen. Dafür spricht u.A. der Kappellenname "Anna", er ist ein Name der Urmutter, der Ur-Ahnin.

Der sanft ansteigende Weg endete sehr bald, und das Feuchtwiesengebiet ebenso... wir standen vor - und dann IN - fast meterhohem, trockenem Gras, das sich entlang des Tales hinzieht: ein Stück stillgelegtes, einsames Weideland entlang des Baches.

Clara ging kurz in den Bach hinein - nur um eben mal einen Eindruck von seiner Beschaffenheit zu gewinnen, sozusagen ;-)

Es war Mittagszeit und trockenes Wetter, ich setzte mich am Waldrand auf das dicke Gras, um die Stille zu genießen. Clara war völlig ausgelassen und glücklich...

Das Ergebnis ihrer Freude war ein gemütliches Heubett für unsere Ruhepause :-)


Donnerstag, August 20, 2020

Wald und Fingerhüte


Clara liebt unsere Spaziergängen in Wald und Weide, Feld und Flur, sowie das Dösen und Stöbern in den Blüten und Blättern ihres Gartens :-) Immer wieder mal schätzt sie aber auch den Aufenthalt im Haus. Und das hat seinen Grund - es gibt da nämlich ein paar attraktive Freiheiten, meint sie ;-)

Jetzt im Sommer gehe ich gerne mit ihr vormittags ihr bekannte oder auch ihr noch unbekannte Waldwege, denn dort ist es schattig und kühler als im offenen Gelände.

Mein Lieblingswaldgebiet, in dem ich im letzten Jahr wunderschöne Fliegenpilze fand, ist seit Kurzem nur noch ein Kahlschlag. Traurig... Auf der Suche nach einer anderen so verzaubert schönen Stelle im Nadelwald fand ich keine Fliegenpilze, aber auch eine Farbenpracht: Fingerhüte, ein ganzer kahl geschlagene Lichtungsstreifen war davon dicht an dicht geschmückt, einige so groß wie ich selbst.

Ich konnte gar nicht aufhören diese Wunderwelt und meine sie erforschende Clara immer wieder zu fotografieren.

Clara war begeistert, sie rollte sich wie ein Baby mit allen Vieren in der Luft auf dem Moos zwischen den Fingerhüten glücklich herum :-)


Freitag, August 14, 2020

Eine echte Riesenschildkröte :-)


im vorigen Beitrag erzählte ich, wie unheimlich Clara der unechter Riesenfrosch im Dorfpark ist. Stu und ich waren deshalb sehr gespannt auf ihr Verhalten, als wir neulich einen Ausflug zu Riesenschildkröten machten. Diese laufen im Papageienpark bei Beverungen frei herum.

Die Papageien interessierten Clara nicht. Deren Geschreie rundherum irritierte sie nur. Und fremden Menschen gegenüber verhält sie sich sowieso ausweichend. Aber die Riesenschildkröten! Toll! Ja! Faszinierend!

Ihre erste Schildkröte, noch nahe am Eingang, zu der zog sie nach kurzer Bedenkpause entschlossen an der Leine hin. Sie zeigte ihr Respekt, denn sie war auf Freundschaft aus.

Dann untersuchte sie dieses ihr so fremde Lebewesen fachhundisch mit der Nase: zuerst das Hinterteil. Die Gerüche dort signalisierten offensichtlich Harmlosigkeit! Pflanzenfresser! Jetzt wußte sie Wichtiges! Von hinten nach vorne roch Clara sich weiter vor Richtung Kopf. Die Schildkröte rührte sich gar nicht. Sie wartete ab.

Clara war sehr behutsam und konzenziert, wie ihr langsames Sichvortasten und ihre Schwanzhaltung zeigt. Stu zog sie weg, als sie dem Kopf nahe kam, denn Schildkröten können gefährlich zuschnappen.

Wir gingen weiter durch den kleinen Park: die nächste Schildkröte lag nicht weit weg, aber Clara wurde von dieser als nicht sehr vertrauenerweckend empfunden und sie zog auf ihre gemächliche Art ab.

Dann begegneten wir der gößten dieser Schildkröten, sie war das mindestens Dreifache von Clara, möchte ich sagen. Und diese Oma war freundlich interessiert: sie wandte Clara neugierig den Kopf zu :-)

Nach dieser schönen Erfahrung fuhren wir weiter zur Trendelburg. Ein schöner Tag war das mit einer spannenden Tier-Begegnung für Clara :-)

Im Papageienpark waren wir das letzte Mal an Friedas Todestag mit Kosmo gewesen. (Siehe Beitrag vom 13. Juli 2017) Wehmut und Freude, beides fühlte ich hier. Aber die Gegenwart mit ihrer Freude an Clara gab der Erinnerung an Frieda und Kosmo einen zärtlichen Glanz :-)


Dienstag, August 11, 2020

Ein falscher Riesenfrosch ;-)


Unser im letzten Jahr renaturierter Dorfpark wird regelmäßig von Angestellten der Stadt Lichtenau gepflegt und gehegt. Er ist eine Augenweide und ein Duftparadies.

Jetzt im August gehen Clara und ich nur frühmorgens im Schatten zwei Meter hoher Maispflanzen dorthin. Die vielen verschiedenen, einheimichen Bäume, Sträucher und Blumen sind mir immer wieder eine Augenfreude. Naja, wir Menschen sind eben mehr Augen- als Nasentiere.

Ein im Sommer an seinen Rändern versumpfender Quellteich, Paddelteich (=Krötenteich) genannt, bildet sein Zentrum; Enten, Blesshühner und Gänse leben dort. Zum Sommerbeginn bekam er einen neuen Bewohner: einen steinernen Riesenfrosch!

Clara mißfiel der auf den ersten Blick! Sie traut dem "Ding" auch heute noch nicht über den Weg: Biegen wir auf den Weg an ihm vorbei ein, macht sie stets einen Bogen um ihn herum.

Aber: man kann sich an fast Alles gewöhnen ;-)

Ich glaube wäre er ein lebender Riesenfrosch, würde sie dagegen Neugierde zeigen und mit ihm Kontakt aufzunehmen versuchen! Sie mag Tiere.


Samstag, August 8, 2020

Beim Steinkistengrab


Neulich, an einem kühleren Tag, fuhr Stu einmal mit zum 4000 Jahre alten Steinkistengrab in der Nähe. Clara kennt und liebt es als Spielplatz :-)

Wir stellten uns jeder an ein Ende das Grabes in Längsrichtung und ließen sie zwischen uns hin- und her rennen. Das begeisterte sie :-)

Um ihr Adrenalin wieder runter zu fahren, machte Stu eine Sitzübung mit ihr - und mit einem Drehschwung gehorchte sie sogleich :-)

Das Hin-und-her-Spiel hatte ihr so viel Spaß gemacht, dass sie es nun modifiziert weiterführte: nach dem längs Durchrennen startete sie das Querrennen. Sie schoß dabei genau zwichen den Steinblöcken immer wieder - hin und zurück - durch. Ich lachte vor Freude, das verstand sie als Lob und steigerte ihr Tempo noch einmal :-)

Nach einer Weile dann meinte sie, jetzt könne sie das Gebüsch hinten am Grab ja mal gemauer untersuchen.

Wir setzten uns auf die Bank und ließen Clara Zeit die wildstruppige Ecke auf ihre gründliche Art zu erschnuppern :-)

Clara kommt immer gleich zu uns zurück, wenn wir sie rufen. Wir wollten wieder nach Hause. Ihr Rudel ist ihr das Wichtigste. Wunderbar :-)


Sonntag, August 2, 2020

Eine besonders stille Gartenecke


An schönen Tagen verbringen wir den größten Teil des Tages im Garten. Es gibt dort umpflanzte Sitz- und Liege-Nischen, Blumeninseln und große Bäume, so dass wir mit dem täglichen Sonnenlauf von Ost nach West zu jeweils anderen Schatten-(oder Sonnen)ecken umziehen können.

Der Gartenteil mit den Gräbern unserer geliebten verstorbenen Bulldogs liegt nachmittags im Schatten. Ich liege dann gerne dort und lese oder handarbeite.

Clara besucht die Gräber häufiger, sie hat sich dahinter unter einer Pfingstrose eine flache Schattenkuhle angelegt. Was sie wohl fühlen mag, wenn sie über die Steinbulldogs auf den Gräbern so unbewegt hinsieht?


Donnerstag, Juli 30, 2020

Clara: "ich will zu den Enten!"


Im vorigen Beitrag erzählte ich, dass Clara Wasser nur so zum Plantschen nicht attraktiv findet. Beim unserem letzten Besuch der Almequellen zeigte sie, dass Tiere im Wasser sie dieses ganz anders erleben lassen :-)

Bislang hatten wir die Uferstelle des Alme-Quellteichs, an denen Gänse und Enten ans Land spazieren, immer gemieden. Wir wollten diese nicht erschrecken. Diesmal aber gingen wir hin, denn dort stand schon ein Hund mit seinen Menschen, und die Enten und Nonnengänse störten sich nicht daran. Die Gänse tantzen sogar in aller Gelassenheit ihr Ballett "Schwänzchen in die Höh´" weiter.

Zunächst freute sich Clara über die Hundebegegnung und flirtete den großen schwarzen Rüden an. Die Leute zogen aber bald mit ihm weiter und Clara widmete jetzt den Gänsen und Enten ihre Aufmerksamkeit.... nach einer Weile zogen die Gänse sich zurück vom Ufer...

Clara war in der Zwischenzeit zu der Erkenntnis gekommen, dass mit den Enten in jedem Fall zu spielen sei, denn diese hatten auch sie ganz in Ruhe beobachtet und sich nicht wie die Gänse nur mit Fressen beschäftigt, um dann zu verschwinden....

Ja, die Enten mochten Clara: um sie zu necken!

Sie ließen Clara bis zu vielleicht drei Meter Abstand an sich heran, dann drehten sie genüsslich einen Halbkreis und schwammen ihren Weg zurück.... und das immer wieder :-) Clara machte dies Verfolgungsspiel entschlossen mit :-)

Der Teich hier ist kein dreckiger Pfuhl, er speist sich aus kristallklarem Quellwasser, das aus seinem flachen Grund sprudelnd hoch strömt. Sonst hätte ich Clara auch nicht hinein gelassen.


Montag, Juli 27, 2020

Sommertags - Clara:

"ist es schön auch ohne Wasserspaß"


Im Sommer gehe ich besonders gerne (Ihr alle wohl auch) mit meinem Bulldog dorthin, wo auch Wasser ist.

Einen völlig sauberen, abgelegenen Zufluß zur Altenau liebe ich besonders. Es ist erfrischend für Seele und Kreislauf dort im Sommer entlang des sanften Wasserrauschens zu spazieren. Die Blumen und die Hollunderblüten dort verzaubern hier lange mit ihrem Feenduft.

Ich denke auch für Clara als Bulldogge müßte das Bachwasser eigentlich eine angenehme Abkühlung sein, aber sie sucht diese nicht. Es werden darin, wenn überhaupt, nur die Füße gekühlt! Wasserspiele sind NUR angesagt - WENN ich mit ihr hinein gehe (so wie im der Hitze letztes Jahr :-)

Jetzt denke ich an unsere Alma (1981 - 1994), sie hatte ein ganz besonderes Verhältnis zu Bächen: sie sammelte Unterwasser-Steine daraus und schenkte sie uns stolz! Erstaunlicherweise waren Steine tatsächlich nur interessant für sie, wenn sie zuerst aus dem Wasser geborgen werden mußten. Einmal schleppte sie, als sie nur mit Stu an der Altenau im Dorf spazieren war, einen ertauchten Stein von dort bis zu mir nach Hause. Kaum zu fassen: mit ihrem Eckzahn hatte sie durch ihr Festhalten ein großes A eingeritzt... Ich habe diesen Stein heute noch und sehe ich ihn an, bin ich von Liebe erfüllt. (Siehe auch Beitrag vom 7.8.2017)
Unsere Clara ist wirklich für eine Bulldogge ungewöhnlich hitzeunempfindlich.

Das liegt auch an ihrer auf ein etwas längeres Maß zurückgezüchteten Nase. Sie trinkt sehr selten aus Bächen, eigentlich nur, wenn wir einmal ausnahmsweise an einem Nachmittag unterwegs sind und sie sich glücklich rumtollend ausgepowert hat.

Pfützen umrundet sie grundsätzlich - obwohl sie (klares!) Regenwasser mag: wenn die Gartentür offen steht, dann sucht sie nach dem Futtern von zusätzlichen trockenen Leckerli den dortigen Wassertopf auf - die Töpfe mit Leitungswasser im Haus sind nur zweite Wahl.

Ansonsten: sie meint, ein Vollbad brauche sie nie und nimmer, sie dufte und stinke schließlich nicht ;-) Recht hat sie!

Auch in die Minieralquelle im Wildtierpark in Willebadessen geht sie selten rein, in diesem eher kühlen Sommer noch gar nicht. Gras & Co ist interessanter, wohl auch wegen der Gerüche dort um die Quelle herum, vermute ich.

Sie durchstöbert mit Ausdauer und Gründlichkeit hier stets das satte Gras am Rande der Quelle und ihres kleinen Bachlaufes :-)

Und die Fischteiche im weiträumigen Wildparkgelände sind für sie nur geruchsmäßig, jedenfalls nicht aus Gründen des Wasserspaßes interessant - der darüber wehende Wind wird immer wieder intentiv von ihr in die schnuppernde Nase eingesogen - sie liebt Fischmalzeiten :-)

Einmal trafen wir morgens dort auf einen einsamen Angler. Er warf zu Claras Beunruhigung eine wirklich riesig lange Angelrute aus... "Der ist zweifellos nicht vertrauenswürdig", machte sie mir klar ;-)

Überhaupt liebt Clara Weiden und sattes Gras. Als erste meiner Bulldoggen erbricht sie es nicht, also lasse ich sie grasen wie sie will:-)

So wie sie sich im Gebüsch mit der Nase orientiert und informiert, so liebt sie es im freien Feld auch den Weit- oder besser gesagt Überblick zu haben.

Die kühleren Tage Anfang Juli genossen wir auf solchen Feldwegen, manchmal entlang von zur Zeit leeren Pferdeweiden. Die Natur freute sich über den gelegentlichen Regen: Raps, wilde Blumen und Weizen können so gut gedeihen...

Und wir und unsere Bulldoggen können bei Wetter von "heiter bis wolkig" bestens das Leben genießen :-)

Dank des Corona-Rückzugs konnte auch wieder außer Haus geschlemmt werden (meint Clara auch :-) Aber unsere Spaziergänge zieht sie vor!

Wald und Wiesen sind für Clara und mich nie langweilig. Es gibt dort Erstaunliches!


Freitag, Juli 24, 2020

Lilablaue Pracht:

Bei den westfälischen Galmeiveilchen


Bei uns im Lichtenauer Dorf Blankenrode gibt es eine botanische Einzigartigkeit:

Wikipedia: "das Violette Galmei-Stiefmütterchen (Viola guestphalica), auch Blaues oder Westfälisches Galmeiveilchen bzw. allgemeiner Zinkveilchen, ist eine äußerst seltene Art aus der Gattung der Veilchen (Viola) in der Familie der Veilchengewächse (Violaceae). Ihren botanischen Namen hat sie vom Standort der Pflanze in Westfalen (=guestphalica)." Und: "Das Violette Galmei-Stiefmütterchen kommt weltweit ausschließlich an einem Wuchsort im Grenzgebiet der Kreise Paderborn, Höxter und Hochsauerlandkreis vor, es ist somit endemisch für Westfalen." " Die Art wächst dort in offenem, extrem stickstoffarmem und von Natur aus mit Schwermetallen kontaminierten Grasland auf Trocken- und Halbtrockenrasen an halbschattigen bis sonnigen Plätzen (Schwermetallrasen)." Mehr darüber HIER !

Ich liebe es durch und um diese Pracht herum zu spazieren. Dass ein lebensfeindlicher Bleiboden solche Farb- und Schönheitswunder wachsen läßt, ja dass genau diese für Menschen tödlich hohe Giftdosis solches bewirkt, das macht einmal mehr deutlich, wie einschränkend auf Schwarzweiß oder Nützlichkeit reduziertes Denken doch ist. Das Gleiche legt ein auf eine Keramikscherbe gemalter Sinnspruch nahe, den wir am Waldrand um diese Bleikuhlen herum fanden.

Clara liebt diesen Weg durch und rundherum um dieses stille, einsame Naturschutzgebiet auch sehr - sie hat hier für sich ein Slalomspiel entdeckt :-)! Unser Applaus gefiel ihr sichtlich :-))

Corona verändert viel. Auch in den Menschen. Und auch ganz privat: Ich z.B. lasse meine Haare nicht mehr färben, nachdem sie mir ihr strahlendes Weiß durch Friseurverbot zeigen konnten. Und Stu läßt sich, auch durch "Barbier"-Verbot ausgelöst, einen Schnurrbart wachsen. Es macht Spaß, sich neu zu erfinden ;-)

Und durch Corona-Reiseeinschränkungen bedingt haben wir uns neugierig den unspektakulären, eher unauffälligen Schönheiten der ganz nahen Umgebung zugewandt - und sind überrascht, begeistert und glücklich dabei.


Dienstag, Juli 21, 2020

Lieber Familienbesuch: Gunda


Mitte Juni besuchte uns meine Schwester Gunda - wegen Corona war dieser Besuch lange verschoben worden. Clara erinnerte sich schwanzwackelnd an Gunda als ihre begeisterte Wanderfreundin. Ganz taute sie aber erst mit dem ersten Spaziergang mit ihr wieder auf.

Claras Weltbild: wer mitspaziert gehört zum Rudel. Und sein Rudel hält jeder gute Hund zusammen! Gunda bekam das sogar mit Füßebeißen zu spüren, wenn sie einer guter Fotoperspektive wegen mal wieder etwas zurückging. Ein Rudel muß zusammen bleiben :-)

Clara und ich gehen im Wald spazieren, aber Gunda wandert ganze Tage durch und macht wunderbare Fotos unterwegs. Wir begleiteten sie immer ein Stück weit, dann zog sie allein jeden Tag bis in den Abend hinein mit ihrer Kamera weiter. Clara begrüßte sie abends begeistert; ihr Schwänzchen wurde zum Propeller ;-)

An unserer Gegend schätzt Gunda neben den Wäldern und Höhenwegen besonders die vielen ziemlich weiträumig sich ausbreitenden Feuchtwiesen, deren Gräser und sonstigen Gewächse (besonders aus Claras Sicht) dicht, satt und stark hochwuchern. Am schattigen Bächlein, das diese Wiesen tränkt, wächst flächendeckend die Knoblauchrauke und der Bärlauch. Es duftet hier gewaltig danach, am Waldrand dagegen nach Hollunder, Waldmeister und mir nicht Bestimm- oder Beschreibbarem.

Ich versuche manchmal bewußt die Natur wie Clara durch ihre Gerüche wahrzunehmen. Das ist eine betörend intensive, zugleich fremdartige Erfahrung, sich so zu orientieren: wie in einer anderen Welt.

Clara blieb unterwegs meist um Gundi herum - endlich mal ein echter Wandermensch, einer mit "Lupus(lauf)-Blut", das dachte sie vielleicht. Naja, mich hat sie stets bei sich. Und ein Rudel, das besteht ja auch eigentlich aus mehr als 2 Mitgliedern, nämlich aus mehr als einem einzelnen Mensch/Hund-Paar. Wobei in Claras Fall dieser Mensch gelegentlich auch noch Rückenprobleme beim Wandern hat.

In diesem Zusammenhang ein Schild im Meerhofer Wald: zum Schunzeln ist es auch :-)).

Ganz begeistert, ja aufgeregt vor Freude war Gunda nach dem Durchqueren des NSG bei Blankenrode, wo die einzige in Westfalen endemische Pflanze wächst, das "Westfälische Galmeiveilchen". Über dieses erstaunliche Blümchen schreibe ich im nächsten Beitrag :-)


Mittwoch, Juli 15, 2020

Wie eine Ranch in Montana


Eines unserer früheren Lieblingstäler besuchten wir einige Jahre gar nicht mehr, weil Waldarbeiter dort den Weg mehr oder weniger durch Gerät und Stammstapel belagerten und das Tal seine Romantik dadurch verloren hatte.

Neulich fuhr ich mit Clara aber doch einmal wieder hin zu diesem schönen Tal - und staunte nach vielleicht 300 Metern hinter der Straße nur noch...

Früher standen hier ein paar Kühe auf auf einem kleinen, von verrottetem Stacheldraht abgeteilten Wiesenstück herum, der Rest des Tals war verwildert - und heute ist das ganze Tal Weidegrund für eine Herde, als gehöre es zu einer Ranch in Montana! Ich zählte 41 Rinder: Kühe, Kälber, Jungrinder und ein Bulle, dessen Hörner riesig und dessen Hoden noch riesiger waren!

Am dem dem Talweg gegenüber liegendem Talrand verläuft ein Bach hinter Bäumen und eine lila blühende Sumpfwiese liegt in der Talmitte, alles frei für die Herde zugängig. Welch angemessene Umgebung für diese Tiere! Ich staunte, solch eine extensive Viehhaltung wieder hier bei uns zu finden! Es handelt sich vermutlich um einen großen Bio-Unternehmer; der "Massentierhaltung" als Freude für Mensch UND Tier gestaltet.

Ein Teil der Herde lang gemütlich im Schatten einer großen Eiche direkt am Wegrand um den großen, starken Bullen herum. Viele andere grasten weiter weg in der Sonne. Die Viehhaltung ließ das für Rinder normale (Familien-) Herdenleben zu. Die Kälber und Jungrinder fühlten sich sicher mit den Müttern im Hintergrund, sie kamen neugierig auf unsere still abwartend stehende Clara zu.

Als Clara nach ein paar Minuten Betrachtung von der Wegmitte aus die zwei Schritte zum Eichenstamm ging, um "Nasenkontakt" mit den jetzt daneben stehenden Jungtieren aufzunehmen, stieben diese - und als instinktive Kettenreaktion die dahinter in der Sonne grasenden auch - sogar etwas staubaufwirbelnd vielleicht 20 Meter davon. Dann siegte ihre Neugier, sie hielten an - und kehrten zurück. Clara hatte sie nicht verfolgt, daraus zogen sie den richtigen Schlusss, dass Clara ein Freund ist :-)

Einem Kälbchen gefiel sie besonders, als wir weiter gingen suchte es vorsichtig Kontakt mit Clara auch noch etwas abseits seiner Herde :-)

Auf unserem Rückweg zum Auto, wieder an der Herde vorbei, kannte man sich schon. Man nickte sich sozusagen per Blick freundlich zu :-)


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, geboren 1945 in Wuppertal, hat seit inzwischen mehr als 50 Jahren Englische Bulldoggen und ist Gründungs- und Ehrenmitglied des "Verein der Freunde Englischer Bulldogs e.V. (1980-2009)"

Jetzt sollen die Bulldogs zusätzlich hier ihr eigenes deutsches Weblog bekommen. Jeder Leser kann Blog-Beiträge an Cornelia schicken, Eure Bulldog-Anekdoten, -Fotos und -Tipps für's Blog sind willkommen. Der jeweilige Autor behielt sein Copyright an Bildern und Text, gab aber Cornelia ein einmaliges, unwiderrufbares Nutzungsrecht für eine Veröffentlichung in diesem Blog.


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