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Archiv: Beiträge 2021

Clara


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Dienstag, Dezember 28, 2021

Alexandra Bombek: "Ein Märchenwald" -

Neue Fotos von Clara, Teil II


Tagesaktuelle Vorbemerkung von Clara:

An Alexandras Besuch Ende Oktober herrschte leuchtendes Sonnenwetter. Wir machten um die Wüstung Blankenrode eine großräumige Rundwanderung, Alex sollte einen schönen Urlaubstag haben :-)

Zunächst verläuft dieser Weg eben und geradeaus - an der Rhein-Weser Wasserscheide vorbei - bis zum Wall des ehemaligen Burgturms.

Anfangs mißtraute Clara noch der schwarzen Kamera von Alex ein wenig. Zehn Minuten später schnupperte sie kurz daran und diagnostizierte sie als harmlos :-)

Clara liebt Alex: immer wieder donnerte sie, nachdem die Kamerafrage geklärt war, rennend auf sie zu, um dann aber auch wieder ihren Geruchsinteressen zu folgen ;-) :-)

Sie hatte auch schnell heraus, wann sie für Aufnahmen stehen oder sitzen bleiben sollte. "Brave Clara" hört sie schließlich gerne: ich glaube sie posierte auch deshalb so willig :-)

Langsam wurde der Wald um uns herum wilder und es ging die Hügel auf und ab.

Clara sicherte/sichtete aufmerksam das Gelände. Alex war bezaubert, "ein Märchenwald", schwärmte sie.

Der Weg weiter war an drei Abhängen nur eine Regenrinne. Clara rannte jedesmal wie ein Geschoss runter und gleich wieder hoch, um uns nachzuholen!

Vor einem imposanten Baumstamm oberhalb einer dieser Rinnen machte Alex besonders schöne Bilder von unserer kurzzeitig durchaus geduldigen Clara :-)

Nach diesem Regenablaufrinne=Wegstück wurde der Wald noch etwas uriger. Baumstämme lagen quer und mehr. Diese Bilder folgen demnächst in einer Fortsetzung.

Wer Interesse hat, seinen Bulldog auch einmal von Alex fotografieren zu lassen, hier ihre Email Adresse. Sie wohnt im Raum Köln.


Samstag, Dezember 25, 2021

Frohe Weihnachten


wünschen allen Leserinnen, Lesern und ihren Familien sowie ihren Hunden
Cornelia, Stuart und Clara Savory

Und eine ruhige, erholsame und möglichst fröhliche Zeit zwischen den Jahren :-)


Mittwoch, Dezember 22, 2021

Auch ein November kann strahlen


Dieser November brachte zur Monatsmitte schöneres Wetter als Dunst, Dunkelheit und Nieselregen. Er schenkte einige strahlende Sonnentage, ja sogar rosa Impressionen.

Den Meerhofer Wald hatten wir wegen des weiträumigen Kahlschlags länger gemieden, denn auch die alten, majestätischen Fichten am Wanderpfad hatten dran glauben müssen. Traurig war das. Wir fuhren erst Anfang November morgens an einem Sonnentag wegen der verwilderten und jetzt wohl vollen Wasserlöcher - die früher für die Flachsaufbereitung angelegt worden waren - wieder einmal hin. Heute nutzen die Wildschweine diese "Rauten" genannten Wasserlöcher zum Suhlen.

Welche Freude, dass in den Kahlschlagflächen sich der Wald den Sommer über so schnell zu erneuern begonnen hatte; hoffentlich läßt ihm die Holzwirtschaft diese Freiheit, sich selbst als Mischwald zu regeln.

Ein Teil des Meerbusches Waldes ist reiner Buchenwald, und hier genoß Clara die Freiheit ungebremst ihre Kraft und ihr Tempo zu genießen :-)

Wir gingen runter ins Tal. Unterwegs schmückte der Morgentau in einer Lichtung noch die Gräser und Kräuter einer Streuobstwiese mit Millionen Sternkristallen.

Im Talgrund liegt der "Alte Brunnen", der eigentlich ein Quellteich ist. Hier machte ich auf einer Bank eine kleine Pause zum Sonnenbaden, Clara explorierte lieber weiter herum.

Auf dem Rückweg stapften wir wieder durch Laub und Totholz Hügel hinauf. Die Nacht hatte den ersten Frost gebracht, und einige Baumpilze hatten dadurch Saft heraus "geschwitzt". Er fühlte sich leicht harzig an.

Auch Clara fand diesen Vormittag (und die anderen Sonnentage) wundervoll! Abends faszinierten an diesen milden, freundlichen Novembertagen besonders die windbewegten, wie Federn leuchtenden Himmelsszenerien.

Ende November besann sich das Wetter doch noch auf seinen jahreszeitlich düsteren Charakter: nieselig, nebelig, naß! Ungemütlich - aber doch in seiner Art schön! Und dann am letzten Novembertag die große Überraschung: SCHNEE

Ich packte Clara ins Auto und gleich morgens ab in den etwas höher gelegenen Wald - bevor bis Mittag alle Pracht getaut sein würde! Herrlich, Wenn schon der Himmel nicht strahlt, dann eben die Erde :-))


Sonntag, Dezember 19, 2021

Eine frühere Einsiedelei und

ein früheres Kloster


Mit Clara war ich noch nie im Bürener Wald spazieren, obwohl der nah bei uns liegt. Wir waren stets im Eggebirge unterwegs gewesen, nun zog es mich nach Jahren einmal wieder in diese andere Richtung. Erstes Ziel war die Einsiedelei bei Böddeken.

In einem stillen Waldtal in der Nähe eines Soldatenfriedhofs liegt versteckt diese Kappelle mit einer Fachwerk-Klause an der Hinterseite, welche die Einsiedlerin Gertrud Korve im 15. Jahrhundert für sich baute, nachdem sie ihren Ehemann verlassen hatte: sie war Nonne geworden, dann das war in der damaligen Zeit der einzige Weg sich scheiden zu lassen. Diese Kappelle sieht nicht nur aus wie der Chor einer Kirche, der das Kirchenschiff wie abgeschnitten fehlt: sie ist der Chor einer Pfarrkirche, die verfiel, nachdem das Dorf im 14/15. Jahrhundert aufgegeben worden war.

Im Zusammenhang mit einer Einsiedelei ist die Herkunft des Wortes "Elend" sprachlich interessant: es leitet sich aus der gleichen Wortwurzel wie "einsam" und "Eiland" ab. Einsamkeit wurde als Elend verstanden. Im Harz gibt es ein Dorf namens Elend, das zuvor nur eine Einsiedelei war. In Coronazeiten fühlen sich manche Menschen ein wenig wie Einsiedler. Aber elend fühlen sich darin nur die, die sich selbst zum Opfer machen: dadurch denken sie sich fremdbestimmt.

Es war ein diesiger Novembertag, außer Clara und mir war niemand hier unterwegs, also ließ ich Clara sich rund um die Einsiedelei und die daneben liegenden Gräber eines örtlichen Adelsgeschlechtes austoben :-)

Mich und offensichtlich auch Clara beindruckte die Kraft und Vitaltät der uralten Buche vor der Kappelle.

Ihr dicker Stamm war vor langer Zeit möglicherweise abgesägt worden; vielleicht war es aber auch ein Blitzschlag, der sie traf. Ich bewundere, wie phantasievoll ungewöhnlich sie diese Amputation durch vielfältige Neubildungen aus Wurzel und Reststamm kompensiert hat.

Auf der Rückfahrt nach Hause kamen wir an einem Bauernhof vorbei, der auch durch eine ungewöhnliche Buche auffiel. Ich nenne sie "Gänsemagd" ;-)

Nahe bei der Einsiedelei liegt eingebettet in ein kleines Tal das ehemalige Kloster Böddeken, heute Internat der Jugendhilfeeinrichtung.

Ein Buchenwald säumt die schroffere Hangseite dieses Tals, durch den auf halber Höhe ein fester Weg bis zum Kloster führt. Clara und mir machte das Wandern hier große Freude, bis... ja bis der schöne Weg sich randlos im Schlamm auflöste, den schwere Holzarbeitertrecker hinterlassen hatten.

Ich wollte bis zum Kloster weiter, also arbeiteten Clara und ich uns durch. Nach ein paar hundert Metern war der Weg dann wieder gut begehbar :-)

Bei einem Bildstock in Höhe des Kloster machten wir eine Pause. Der Weg endet hier hinter den Klosterwiesen und wir gingen zurück.

Es war passend, dass ich zufällig an diesem Tag meine Sorel Schlamm- und Schneestiefel anhatte. Diese Stiefel kenne ich aus Alaska, bessere gibt es nicht :-)

Clara war, nachdem wir die Schlammstrecke wieder überwunden hatten, so gut gelaunt, dass sie an mir hochsprang: "Tempo, los, rumtanzen!", heißt das. Ich bewarf sie lachend mit Laub - und sie ließ ihre Freude nun an Stöcken aus. :-)


Donnerstag, Dezember 16, 2021

Alexandra Bombek:

Eine neue Fotoserie von Clara


Ende Oktober besuchte uns Alexandra Bombek einmal wieder. Es war ein wunderschöner, in goldgelbem Sonnenlicht strahlender Herbsttag "wie geschaffen zum Fotografieren", strahlte Alex, denn das ist ihre Leidenschaft.

Ich bewundere Alex´ Talent. Sie beherrscht besonders die Kunst ein Gesicht oder sonst einen Fokus gestochen scharf vor einem nur angedeuteten Hintergrund ins Zentrum der Aufmerksamkeit zu setzen:

Heute nur einige von Alex´ Fotos, die sie beim Spiel mit Clara in unserem Garten von ihr machte.

Clara hatte Spaß bei der Garten-Session, besonders weil Alex sich auch immer wieder im Laufspiel vor ihr auf den Boden ins Laub warf, um aus dieser Perspektive ihren jeweiligen Gesichtsausdruck gut einfangen zu können.

Auf der Terrasse machte Alex auch einige schöne Aufnahmen von Stu mit Clara, besonders als es um Leckerlis ging. Clara nimmt sich diese immer nur ganz sanft aus der Hand.

Eine Auswahl der faszinierenden Fotos von unserer Wanderung durch den Blankenroder Wald bringe ich nach und nach in weiteren Beiträgen.

Wer Interesse hat, seinen Bulldog auch einmal von Alex fotografieren zu lassen, hier ihre Email Adresse.

HINWEIS AM RANDE: Claras rechtes Auge öffnet sie etwas weniger weit als ihr linkes. Die Ursache: ihr mußte in ihrem 1. Lebensjahr wegen einger so harter wie hartnäckig nachwachsender Härchen innen im Oberlid zweimal ein Stückchen von der Lidschleimhaut weggeschnitten werden. (Siehe Beitag vom 17.10.2019) Dadurch ist dieses Lid geringfügig enger geworden.


Freitag, Dezember 10, 2021

Clara spielt zum ersten Mal mit einem Ball -

dank Teddy !


Teddy besucht mit Herrchen Frank jeden Freitag nachmittags Clara (und uns :-). Er ist ein robuster, liebenswürdiger kleiner Kerl, der inzwischen das Bulldog-Raufspiel perfekt beherrscht. Ein schmusender Charmeur ist er sowieso :-)

Wenn Clara Freitags die Seitentür zum Garten sich öffnen hört und Stu "Teddy ist da" ruft, stürzt sie sich die Treppe runter, als wäre ein Feuer ausgebrochen. Freudenfeuer im Kopf, denke ich ;-). Und dann geht es los:

Wie schnell die beiden rennen merkt man an der Unschärfe meiner Handybilder.

Es war ein noch warmer Freitag Mitte November, und so saßen Frank, Stu und ich bei Kaffee und Vanilleeis in der Laube. Gelegentlich warf Clara einen Blick zu uns hin, während Teddy schnell mal eben markierte! Wir beobachteten die Beiden aus der Laube so zwischendurch. Es ist immer herrlich, sich an ihrem Spielen mit zu erfreuen :-)

Plötzlich rief Stu ganz laut: "Clara hat den Ball im Maul!!!" Ich sprang ungläubig auf, um dieses völlig unerwartete Ereignis zu dokumentieren!

Clara nahm bislang noch NIE einen Ball an: blödes Menschenzeug! Stöcke, und Zweige dagegen immer gerne, die sind schließlich was Natürliches! Teddy muß sie überzeugt haben, dass ein Ball nicht nur ok, sondern sogar begehrbar ist!

Der Ball liegt seit zwei Jahren in der Hoffnung im Garten rum, Clara würde ihn irgendwann als Spielzeug akzepieren. Aber nein, nur einem von mir geworfenen Apfel läuft sie nach und frißt ihn. Werfe ich ihr mal den Ball zu, läuft sie beleidigt weg. Wie kann ich ihr absichtlich sowas antun!

Am nächsten Tag warf ich gespannt den Ball direkt zu ihr hin - sie sprang wie immer weg. Ich begriff:

Teddy hatte den Ball natürlich nicht wie ein "Wurfgeschoß" benutzt, er war wahrscheinlich mit ihm als "tote Beute" im Maul vor ihr weggerannt und hatte sie so erfolgreich zur Verfolgung gelockt. Ich legte jetzt den Ball vor sie hin und drückte ihn ihr an die Nase: sie blieb gelassen stehen, hatte verstanden, dass er nicht immer eine Wurfwaffe ist :-)

Ich machte Selfies von ihr und mir mit dem Ball. Alles ok, solange ich ihn nicht nach ihr warf :-)

Wieder hatte ich etwas gelernt: ein "Ding" ist für Clara nicht abstrakt ein Gegenstand, sondern immer ein mit seiner gegenwärtigen Funktion verbundenes Objekt. Vermutlich kategorisieren viele Säugetiere Gegenstände so.


Dienstag, Dezember 7, 2021

Wie Clara aus Erfahrungen Regeln ableitet


Neulich spazierte ich mit Clara einmal wieder durch den Hardehausener Tierpark. Die Sonne strahlte durch dick- und vielstämmige, entblätterte Baumriesen am Wegesrand entlang des Hammerbaches.

Vor dem Wildschweingehege kam ich mit zwei älteren Wanderinnen ins Gespäch. Clara verhielt sich still und geduldig neben uns. Als die zwei Frauen dann weitergingen lief Clara ihnen zu meinem Erstaunen nach!

Ich rief sie zurück, den halben Weg kam sie auch zurück - aber dann entschied sie wieder den Frauen zu folgen. So lief sie einige Male hin und her zwischen diesen und mir. Ich verstand: Sie wollte, dass wir zusammen weitergingen!

Sie liebt es im "Menschenrudel" unterwegs zu sein, so wie manchmal mit Gaby dabei oder vor Kurzem mit meiner Schwester Gunda. Dann rennt sie hin und her und sorgt mit Begeisterung dafür, dass das Rudel nicht zu weit auseinander driftet- mehr als 10 Meter Abstand ist unerwünscht! Und da ich mich mit den beiden Wanderinnen einige Zeit freundlich (über die Wildtiere im Park) unterhalten hatte, gehörten die nun aus ihrer Sicht zu mir und ihr als Wanderrudel :-))

Eine nächste Überraschung bescherte sie mir, als wir auf einem asphaliertem Wegstück zurück gingen...

Auf dem vielleicht zwei Meter breitem Weg sind Autos verboten, und uns ist auch noch nie dort eines begegnet.

Nun, ... Auf der Fahrt zum Park waren wir an mehreren Warnschildern "Treibjagd" vorbei gekommen; und jetzt kam uns innerhalb des Parks ein Unimog mit einem an seiner grünen Kappe mit einer darum gebundenen orangefarbener Warnbinde als Jäger erkennbarer Fahrer auf diesem Weg entgegen!

Clara hatte vor einiger Zeit gemeinsam mit mir ein Auto auf einem ähnlichen, für Autos gesperrten Weg von dort "vertrieben", siehe Beitrag vom 28. Juli 2021. Daraus hatte sie wohl abgeleitet, dass auf Wegen, auf denen nie Autos fahren, die gar nicht fahren dürfen!

Also mußte dieser Unimog so "vertrieben" werden, wie das Auto im Sommer im für Autos verbotenen Schwarzstorchgebiet auch. Fahrräder, Kinderwagen, Menschengruppen - einfach allem weicht sie aus Skepsis zur Seite hin aus - aber dieses Auto war verbotenerweise hier!

Aus ihrer Sicht war hier "die Ordnung durchsetzen" angesagt! Sie war nicht an der Leine, und ich erschrak gehörig, als sie nicht wie von mir erwartet und für sie typisch vorsorglich auswich, sondern auf den Unimog zulief und sich ihm dann breitschultrig mit souverän erhobenem Kopf mitten im Weg entgegen stellte und ihn zum Anhalten zwang.

Ich wollte mich beim Fahrer entschuldigen, der hatte mit Sicherheit die Erlaubnis im Zusammenhang mit der Treibjagd durch den Park zu fahren. Aber er lachte nur freundlich; ich zog Clara beiseite und wünschte "Waidmannsheil".

Als ich später Stu diese Episode erzählte, meinte er (auch mit geschwellter Brust):
"Clara ist klug" !


Dienstag, Dezember 7, 2021

Wie Clara aus Erfahrungen Regeln ableitet


Neulich spazierte ich mit Clara einmal wieder durch den Hardehausener Tierpark. Die Sonne strahlte durch dick- und vielstämmige, entblätterte Baumriesen am Wegesrand entlang des Hammerbaches.

Vor dem Wildschweingehege kam ich mit zwei älteren Wanderinnen ins Gespäch. Clara verhielt sich still und geduldig neben uns. Als die zwei Frauen dann weitergingen lief Clara ihnen zu meinem Erstaunen nach!

Ich rief sie zurück, den halben Weg kam sie auch zurück - aber dann entschied sie wieder den Frauen zu folgen. So lief sie einige Male hin und her zwischen diesen und mir. Ich verstand: Sie wollte, dass wir zusammen weitergingen!

Sie liebt es im "Menschenrudel" unterwegs zu sein, so wie manchmal mit Gaby dabei oder vor Kurzem mit meiner Schwester Gunda. Dann rennt sie hin und her und sorgt mit Begeisterung dafür, dass das Rudel nicht zu weit auseinander driftet- mehr als 10 Meter Abstand ist unerwünscht! Und da ich mich mit den beiden Wanderinnen einige Zeit freundlich (über die Wildtiere im Park) unterhalten hatte, gehörten die nun aus ihrer Sicht zu mir und ihr als Wanderrudel :-))

Eine nächste Überraschung bescherte sie mir, als wir auf einem asphaliertem Wegstück zurück gingen...

Auf dem vielleicht zwei Meter breitem Weg sind Autos verboten, und uns ist auch noch nie dort eines begegnet.

Nun, ... Auf der Fahrt zum Park waren wir an mehreren Warnschildern "Treibjagd" vorbei gekommen; und jetzt kam uns innerhalb des Parks ein Unimog mit einem an seiner grünen Kappe mit einer darum gebundenen orangefarbener Warnbinde als Jäger erkennbarer Fahrer auf diesem Weg entgegen!

Clara hatte vor einiger Zeit gemeinsam mit mir ein Auto auf einem ähnlichen, für Autos gesperrten Weg von dort "vertrieben", siehe Beitrag vom 28. Juli 2021. Daraus hatte sie wohl abgeleitet, dass auf Wegen, auf denen nie Autos fahren, die gar nicht fahren dürfen!

Also mußte dieser Unimog so "vertrieben" werden, wie das Auto im Sommer im für Autos verbotenen Schwarzstorchgebiet auch. Fahrräder, Kinderwagen, Menschengruppen - einfach allem weicht sie aus Skepsis zur Seite hin aus - aber dieses Auto war verbotenerweise hier!

Aus ihrer Sicht war hier "die Ordnung durchsetzen" angesagt! Sie war nicht an der Leine, und ich erschrak gehörig, als sie nicht wie von mir erwartet und für sie typisch vorsorglich auswich, sondern auf den Unimog zulief und sich ihm dann breitschultrig mit souverän erhobenem Kopf mitten im Weg entgegen stellte und ihn zum Anhalten zwang.

Ich wollte mich beim Fahrer entschuldigen, der hatte mit Sicherheit die Erlaubnis im Zusammenhang mit der Treibjagd durch den Park zu fahren. Aber er lachte nur freundlich; ich zog Clara beiseite und wünschte "Waidmannsheil".

Als ich später Stu diese Episode erzählte, meinte er (auch mit geschwellter Brust):
"Clara ist klug" !


Sonntag, November 28, 2021

Herbststimmung genießen, besonders

die Dämmerung und den Buchenwald


Im Herbst sehen Clara und ich wieder mehr der wundervollen Sonnenauf- und Untergänge; das ist für uns die schöne Seite der frühen Dämmerung und längeren Nächte. Oft ziehen jetzt dichte Wolkenfelder über den Himmel und die kaum Rot zeigenden Sonnenuntergänge bekommen dadurch manchmal einen eher düsteren Aspekt.

Seit Anfang November sieht man die Venus schon beim Sonnenuntergang. Als Abendstern erscheint sie über der schwindenden Sonne - wunderbar! Clara erwartet inzwischen ihren regelmäßigen "Sonnenuntergangs-Trip" auf eine der Höhen rundherum :-)

Clara läuft, rennt, springt so gerne in Feld und Wald herum: sie ist meine Animateurin, lachte ich neulich. Sie merkt oft schon dann meine Absicht mit ihr raus zu gehen, wenn ich diese gerade erst gefasst habe... Siebter Sinn! Diese Absicht teilt sie dann zuerst Stu mit: egal in welchem Zimmer er gerade ist, sie rennt hin und tanzt ihm einen Hoppel-Reigen vor. So wie Bienen tanzend Infos weitergeben, schmunzeln wir :-)

Gelegentlich gehe ich nur los, um ihr Glück darüber zu erleben :-)

Clara und ich finden zu unserer beider Freude immer wieder andere Wege hier in den Wäldern. Und die längst bekannten bieten Clara Varianten von Spiel-, Spaß- und Sportideen; und mir Fotochancen verschiedenester Art, sogar über uns :-)

Die sich entblätternde Natur läßt im Sommer versteckte Ecken wieder sicht- und leicht erreichbar werden. Außerdem weiß Clara, dass kein Tag genau wie der andere ist :-)

Da jetzt die Zeit der Hirschbrunft ist, besuchten wir auch wieder einmal den Tierpark in Willebadessen. Leider verpassten wir diesmal das Platzhirschschauspiel, die Hirsche waren nur hungrig nach der Anstrengung ;-)

Die sich täglich vertiefende Farbenpracht des Laubes und besonders der Pfaffenhütchen bezauberte uns. Wir wanderten wieder zur Mineralquelle im Park.

Den für Mitteleuropa typischen Buchenwald konnten wir ganz besonders gut in einem Tal südlich von unserem Dorf in seiner Herbstpracht bestaunen.

Neben dem Wanderweg geht es durch Unterholz steil runter zum leeren Bach; er fließt nur stürmisch nach Sturz- und Starkregen.

Clara erkundet in solchem Gelände stets als meine Vorhut einen möglichen Pfad: zu viel Brombeer- oder sonstiges Gestrüpp und Astbruch umrundet sie zielstrebig, bis sie geeignete Lücken hindurch findet. Sie weiß, dass ein Weg, Wildwechsel besser gesagt, gefunden oder selbst geschaffen werden muß - und sie erledigt das gekonnt für mich mit, ünterschätzt aber hin und wieder meine Größe ;-)

Beeindruckende Fotos von der nebeligen bis des Abends gruseligen Herbststimmung im Rheintal bei Bingen schickte Evelyn Riesen von ihren Spaziergängen mit Alice.

Ab Spätsommer fand auch sie vielfach erstaunliche bis absonderliche Pilze in Totholz und in Wiesen. Mond, Pilze und Wolken sind im Herbst gute Stimmungsindikatoren. Auch Evelyn´s Baumstumpf- und manches Frühnebelfoto sind überaus gelungen.


Freitag, November 19, 2021

Wandern mit Gunda, Teil III

Regen, und trotzdem...


Gundas letzter Tag bei uns war regnerisch - aber in Schauern. So machten wir an verschiedenen meiner Lieblingswege nur kurze Gänge. Dadurch waren wir nie allzu weit vom Auto entfernt, um von Regen wenigstens nicht völlig durchnäßt zu werden.

Nach dem Nordhang oberhalb Henglarn fuhren wir zum fast ausgetrockneten Piepenteich bei Husen, wo ich im Sommer die Schwarzstörche beobachtete.

Die erste Schauer ergoß sich bald, sodass wir schnell weiterfuhren zum Steinkistengrab oberhalb von Etteln. Hier regnete es gerade nicht. Clara spielte mit uns um die Grabsteine rumjagen :-)

Auf der Suche nach mir neuen Wegen hatte ich einige Tage zuvor den zauberhaft in Moos und Gras meandierenden, kleinen Glasebach im Wald vor Hardehausen entdeckt. Der war unser nächstes Ziel.

Clara schaute zuerst kurz prüfend ins Wasser runter, sah den Grund und stieg fröhlich - sich gleichzeitig trockenschüttelnd :-) - hinein.

Aus ihrer Sicht hätten wir weiter wasserwandern können! Wasser "unten" ist ok - anders als "von oben" ;-)

Nach circa 1 km bachaufwärts kamen wir zum wild romantischen Glasebachteich. Der Bach, er wird durch Regen gespeist, war hier gestaut. Weiter aufwärts war das Wasser weitgehend versickert. Es hatte bei uns zwar häufiger geregnet, aber selten stark.

Dann fuhren wir nach Hause. Dort wollte Clara nicht aus dem Auto aussteigen! Vier kleine Ausflüge gab es heute direkt hinter einander - also bitte warum nicht einen fünften?!


Dienstag, November 16, 2021

Wandern mit Gunda, Teil II

Wir fanden die abgelegenen Teufelsteine


Am nächsten Tag, es war gutes Wetter, machten wir Drei uns auf den Weg die abgelegen liegenden Teufelsteinen in der Egge zu finden; ich hatte es zuvor schon einmal vergeblich versucht.

Der Weg zu diesen Steinen führt zunächst durch hohes, bronzefarbenes Gras auf den neu geschlagenen Kahlflächen zum Opferstein und dem "Faulen Jäger". Gunda ist ziemlich mutig und wagte sich ein sogar direkt am Opferstein einige Meter den Abgrund hinab! Die "Drudenhöhle" in seiner Mitte war aber von dort auch noch nicht erkennbar, wie sie mir zurief.

An diesen alten Kultplätzen stehen immer noch Baumveteranen, hinterm Faulen Jäger eine besonders prächtige, in sich selbst gedrehte Eiche. Ich wartete dort auf die von ihrem Abenteuer zurückkehrende Gunda. Während ich auf einem Baumstumpf mit Clara an der Leine saß, rief ein Kolkrabe. Ich sah hoch: vier wirklich ungewöhnlich große Raben kreisten jetzt über uns - zwei Paare im Flugtanzspiel. Ein immer noch mystischer Ort, dachte ich.

Wir fanden dann den von gefällten Bäumen halb verborgenen Abstiegsweg zu den Teufelsteinen. Er führte durch tote Fichtenplantagen.

Die ersten verwitterten Steinklötze sahen wir nun rechts neben uns. Sie hatten irgendwann einmal den Kamm des Höhenzuges gebildet und stürzten in lang vergangenen Zeiten in einer Schlammlavine den Hang hinunter.

Je tiefer wir ins Tal abstiegen, um so üppigeres Gras säumte den Wegrand und um so tiefgrüner waren die Steinklötze bemoost. Ich staunte, wie viele Moosarten hier dicht an dicht wuchsen. Manche Steine waren ganz mit Mooskaputzen überzogen; wie kleine Zwerge, lachten wir.

Die größten von diesen Felsbrocken, eben die "Teufelsteine", sind haushohe Felsen. Zu denen waren wir unterwegs runter in ein Tal.

Wir hörten jetzt immer wieder lautes dumpfes Knallen. Es waren definitiv keine Schüsse und auch keine die Schallgrenze durchbrechende Flieger. Sprengungen? Nun, wir wissen, dass bei Rodungsarbeiten oftmals das Wurzelwerk aus dem Boden herausgesprengt wird...

Nach einer Steilkurve abwärts lagen ein Baumstamm und viele Astberge quer über dem Weg. Alles vor uns war weggerodet, Wege nicht mehr von Trecker- und Kranspuren zu unterscheiden.

Unten im Tal sahen wir einen Trecker, Kran sowie neue Holzlager - aber dahinter die Teufelsteine! Wir waren beeindruckt, welche Kräfte hier einmal entfesselt gewesen waren, die solche Riesenklötze bewegen konnten!

Wir entschieden nach Abwägung der Situation zurück zum Klippenweg hoch zu gehen....

Auf Baumstümpfen sahen wir immer wieder "Eichhörnchenschmieden", sie sind geeignete Plätze, auf denen Eichhörnchen ihre gesammelten Fichtenzapfen aufschlagen oder aufkratzen, um an die Samen zu kommen. Die sterbenden Fichten hatten noch massenhaft für Saat gesorgt, der Boden war wörtlich genommen übersät von Zapfen. Eichhörnchen selbst sahen wir nicht. Dies war offensichtlich nur ihre Kantine ;-)

Zurück am Klippenweg gingen wir diesen noch ein Stück - Clara wegen der gelegentlichen steilen Abhänge, besser gesagt Abgründe, wieder an der Leine. Das gefiel ihr gar nicht, dass Gunda sich hin und wieder von uns entfernte und sie sie wegen der Leine nicht zu mir zurücktreiben konnte...

Gunda genoß von der Kliffkante aus die Aussicht bis zum Teutoburger Wald. Und ich staunte darüber im Oktober noch kleine, rosa Blüten mitten auf dem Weg zu finden.

Dann fuhren wir nach Hause. Wir alle Drei waren hungrig :-)


Samstag, November 13, 2021

Wandern mit Gunda, Teil I

Sumpf und Pilze


Mitte Oktober besuchte uns meine Schwester Gunda für drei Tage. Clara hatte sie wegen Corona anderthalb Jahre nicht gesehen, erkannte sie aber gleich als ihre begeisterte Wanderfreundin, ihr Schwänzchen wurde zum Propeller :-)

Gunda kennt schon vieles in unserer Umgebung hier, aber das Schwarze Bruch und das Eselsbett noch nicht, denn die kenne ich selbst erst seit Kurzem. (Siehe Beiträge vom 25. und 28. Oktober)

Viel Laub trieb auf den Teich- und Tümpeloberflächen herum.

Verglichen mit meinem ersten Durchstreifen dieses Bruchs war das Moos auf Grund des feuchten Wetters noch grüner und weitflächiger gewachsen. Moderiger, mooriger wirkten Erde und Luft als noch vor vier Wochen.

Diesmal zeigten sich einige Pilze. wir entdeckten sogar einige wenige wunderschöne "Glückspilze". Fast alle anderen waren Boviste.

In diesem Jahr hatten weder ich noch Gunda (sie wohnt in Aachen, also nahe der Eifel und dem Hohen Venn) genug Steinpilze oder Maronen auch nur für eine einzige Mahlzeit gefunden. Lange Fröste und wenig ergiebiger Sommerregen mögen Ursache gewesen sein.

Der Wasserstand war etwas gestiegen und ich konnte mir gut vorstellen, wie bei noch höherem Wasser die flachwurzelnden Nadelbäume unterspült und so ganz schnell zu Fall gebracht werden können. Die vielen Birken hier sind tiefer verwurzelt und deshalb standfester.

Am Ende der Kernzone dieses Naturschutzgebietes ist eine kleine Wiese und eine Sitzgelegenheit. Gunda und ich machten hier eine Pause ...

... aber Clara war noch voll in Action: sie überlegte, suchte kurz rum und brachte uns hoch erhobenen Kopfes einen geeigneten Stock zum darum kämpfen.

Sie tänzelte damit rum, und kamen wir ihr zu nah, hielt sie uns gekonnt auf Abstand. Verfolgten wir sie dann nicht weiter, kam sie an und hielt uns den Stock vor die Nase, nur um dann wieder - den Stock fest im Gebiß - uns sie jagen zu lassen. Bulldogge eben :-)

Zurück gingen wir dann an der anderen Seite der Sumpfteiche entlang.

Gunda war überrascht solch eine in Stille ruhende Landschaft bei uns vorzufinden, bislang kannte sie hier nur Hügel mit Feldern, Kühen, Wald und kleine Wiesenbäche. Sie freute sich sehr über unsere kleine Wanderung und will im Frühjahr wiederkommen, vielleicht werden wir dann hier im Bruch aus der Winterruhe erwachende Ringelnattern und Salamander sehen :-)

Anschließend fuhren wir noch ins nahegelegne Moor "Eselsbett", aber wir wanderten nicht hindurch: es wirkte alles nur braun, moderig und das Sumpfwasser stand ziemlich hoch zwischen den Inseln aus Wasserpflanzen. Also zurück zu Stu - und zum Abendessen :-)

Zuhause kümmerte sich Clara abends nur um ihren Stu - während Gunda und ich uns von Reisen und mehr noch sonst alles Mögliche bei Wein und Käse erzählten ;-)


Mittwoch, November 10, 2021

Ausflug nach Wanfried an der Werra


Anfang Oktober machten wir nach längerer Zeit einmal wieder einen etwas weiteren Ausflug: nach Wanfried, zweieinhalb Stunden Fahrt zu diesem zauberhaften Fachwerkstädtchen mit historischem Hafen an der Werra.

Kurz vor Wanfried kamen wir durch ein Dörfchen namens "Frieda" - wir dachten mit großer Liebe an unsere kleine Frieda von 2005 :-)

Über der Werra lag am frühen Mittag noch Talnebel; wir beschlossen deshalb zuerst in der alten Hafengaststätte "Zur Schlagd"zu essen.

Es gab für mich eine herrliche Forelle direkt aus dem Räucherofen und für Stu eine leckere Riesenportion Sparerips. Seine Portion war so groß, dass Clara mit Genuß - in aller Bescheidenheit - fast die Hälfte davon genoß ;-)

Als wir nach dem seltsamen Gasthausnamen "Schlagd" fragten, erfuhren wir, dass er nichts mit Schlachterei zu tun hat, sondern dass hier früher die Schiffsladungen "umgeschlagen" wurden, das heißt auf Kutschen geladen zur Weiterfahrt nach Mühlhausen in Thüringen. Denn ab Wanfried war/ist die Werra nicht weiter beschiffbar.

Dann kamen die Freuden für Clara: Eine Stunde Wandern mit mir östlich von Wanfried, genauer gesagt durch das NSG Elfengrund; die Gegend hier um den Hohen Meißner gilt als das Frau-Holle-Land :-). Stu ruhte sich alldieweil im lichten Buchenwald aus.

Für Mitte Oktober war der herrliche Buchenwald noch sehr grün. Clara freute sich, sie war voller Neugier auf dies fremde Gelände: langes, konzentriertes Rumschnuppern war ihr wichtig - aber sie behielt mich stetiger im Auge als in ihren ihr vertrauten, heimischem Gefilden - das schien ihr sicherer :-)

Zurück fuhren wir nur Landstraßen; der schon rotblättrige Ahorn, goldgelbe Birken, dunkelrote Hagebutten, blaßgrüne Büsche und noch grüne Buchen sowie zwischendurch dunkelgrüne Tannen boten uns an den Straßenrändern eine Farbenpracht - ja, Freude pur.


Sonntag, November 7, 2021

Spätsommer - Frühherbst


Der Überganhg vom Spätsommer in den Frühherbst ist fließend: Es wird ganz langsam wieder früher dunkel und morgens frischer. Früchte und Laub sorgen für Farbe. Unsere Altenau führt wieder etwas mehr Wasser: eine Freude für Clara :-)

Doch es ziehen auch wieder häufiger dunkle Wolken auf: die Zeit der Jäger, Eulen und Gespenster beginnt ;-)

Auf der Höhe nordwestlich von unserem Zuhause habe ich einen Rundweg auf einem kleinen Plateau entdeckt, an dessen Hängen noch alter Buchenwald steht, der gelegentlich von riesigen, gesunden Tannen und Fichten durchsetzt ist.

Hier leben viele Wildschweine, deren Duft Clara nachspürt; einmal sogar ziemlich weit den Hang runter... es muß einfach für sie toll gerochen haben!

In diesem Waldflecken wurde länger nichts mehr gefällt; manche der Bäume durften alt und sonderbar werden, bevor sie eines natürlichen Todes starben. Ja, und ganz besonders gefällt mir hier der im Baum ruhende Urmensch, siehe oben :-)

So wie ich im Sommer schattige Waldwege liebe, so sehr erfreut mich im Herbst der freien Blick über weites Land.

Wir atmen tief die erdig duftende Herbstluft ein; und Clara grast und schnuppert länger herum, während ich fotografiere:

Baumveteranen --- die letzten Feldblumen des Jahres --- Moos und Morgentau --- Äpfel und Hagebutten tragende Herbsthecken --- freundliche Kühe und was mir sonst noch Freude macht. So ist jede mit und über ihre eigenen Sinneswahrnehmungen glücklich draußen in der Natur.

Unser Abendspaziergang findet jetzt im Herbst immer früher statt, leuchtende Sonnenuntergänge erleben wir wetterbedingt seltener. Am Steinkistengrab reicht der Blick weit, und es sind nur wenige die Stimmung störende Windräder im Blickfeld.


Donnerstag, Oktober 28, 2021

Ein alter Opferstein

im halbtot gewirtschafteten Eggewald


Unweit des "Faulen Jäger" ragt ein weiterer Monolith aus der Klippenwand heraus: er war ein Opferstein der einheimischen Sachsen, bevor sie in dieser Gegend von den Franken unter Karl dem Großen (Karl dem Schlächter) besiegt (772 bis etwa 804) und nach und nach christianisiert wurden.

Anfang Oktober machte ich mich mit Clara auf den Weg, um diesen Opferstein vom "Faulen Jäger" aus zu finden. Ich hoffte nur diesen diesmal nicht wieder über irre Umwege zu finden (Beitrag 19.10.21).

Ich legte mir Wegmarken mit roten Bändern... ähnlich wie Aschenputtel ;-), denn die Wanderwege waren durch die aufgewühlte Erde - eine Hinterlassenschaft der schweren Arbeitsgeräte der Holzfäller - oft nicht mehr klar erkennbar.

Dann sah ich den "Faulen Jäger" von Weitem, denn das nächste Waldstück war inzwischen genau bis zu ihm hin auch komplett kahl geschlagen...

Ich fand vom Faulen Jäger aus den Opferstein, aber mit Clara an der Leine war Fotografieren so am Abgrund nicht unser Ding. Wir spazierten dann einen sanfteren Weg abwärts - und fanden einen kleineren Steinbrocken, der uns auch beeindruckte: eine "Schildkröten-Echse", die aus etwas anderer Perspektive auch an ein totes Schwein denken ließ. Ich wundere mich nicht, dass in dieser Gegend viele der Grimmschen Märchen entstanden :-)

Einige Tage später nahm ich Freundin Gaby mit zur gleichen Tour. Sie freute sich auch den Opferstein zu erwandern.

Ich wollte zunächst von unterhalb des Faulen Jäger Fotos von ihm machen, und das war wie gesagt für Clara zu gefährlich nah am Abgrund. Gaby hielt sie oben an der kurzen Leine fest. Ein Fels dort an der Unterkante sah tatsächlich wie ein ruhender Mann mit Kappe aus dem Erdreich heraus ;-).

Clara quittierte mit Grollen, dass ich sie oben zurück gelassen hatte. Das ist bemerkenswert, weil sie sonst so gut wie nie knurrt. Möglich ist auch, dass sie MICH vom Abgrund fernhalten wollte - so wie ich SIE.

Wir Drei gingen den Pfad weiter zum Opferstein. Er führt ein Stückweit direkt am Abgrund entlang: viele Meter tief kann man, besonders jetzt wegen des schon abgefallenen Laubes, den mächtigen Unterteil dieses Opfertisches senkrecht hinabreichen sehen.

Gaby hielt Clara wieder fest an der Leine, während mir von einem Felssporn aus diese Fotos gelangen. Sie geben einen guten Eindruck von der Wild- und Schroffheite dieser Klippen.

Sprachlich interessant: Der Name dieses Gebirgzuges "Egge" leitet sich aus der gleichen Silbe ab wie "Ecke, eckig" und auch "Hecke" und "einhegen", die einen Nebensinn von Begrenzung haben. Und mit dem bäuerlichen Arbeitsgerät Egge wird mit Zinken der Boden der Felder aufgerissen.

Der Opferstein ist das Dach einer Höhle, Drudenhöhle genannt, in der in Alten Zeiten eine weise Frau, eine "Wala", gelebt haben soll. Der Absieg vom Opferstein zur Höhle ist nur für Bergsteiger geeignet. Ich werde irgendwann versuchen, einmal von unten an diesen faszinierenden, hoch und steil aufragenden Felsen mit seiner Höhle mittendrin näher heran zu kommen.

Das Eggegebirge ist dabei, wohl verstärkt durch Corona, als Wandergebiet bekannt zu werden. Jedenfalls treffen Clara und ich hier inzwischen bei fast jedem Besuch auf Touristen, oft aus Norddeutschland. Und ich wandere auch mit unseren Besuchern hin, so wie vor Kurzem mit Vetter Karl aus Frankfurt.

Wir fanden aber auch noch kleine, gesunde und schöne Waldflecken. Sie machten uns Hoffnung, bestärkten unser Vertrauen in die Lebenskraft der Natur.

Ich habe früher Naturwunder in der halben Welt bereist und bin heute begeistert, dass abenteuerliche, (be)wundernswerte Landschaft auch so nah zuhause zu finden ist :-)


Montag, Oktober 25, 2021

Im "Schwarzen Bruch"

Das "Eselsbett" (siehe letzter Beitrag) und das "Schwarze Bruch" liegen nah bei einander und bilden ein gemeinsames Naturschutzgebiet. "Der/Das Bruch" bedeutet Sumpfland, Moor mit Bäumen und Sträuchern. Ein paar Tage nach dem Besuch des Eselbett, noch Mitte September, durchwanderten wir es.

Zunächst führt der Weg an renaturierten Fischteichen vorbei. Der gras- und moosbedeckte Boden ist weich und nachgibig, aber weitgehend trocken.

Dann geht es weiter auf einem Dammpfad, rechts und links davon Teiche, Tümpel und Sumpflöcher; sie liegen wie eingesackt zwischen Urwaldinseln und die Wasserlöcher säumenden alten Birken.

Entlang der Wasserlöcher sahen wir alle paar Meter umgekippte Bäume mit schweren Wurzeltellern dran. Die Erde sah tatsächlich dadurch aufgebrochen aus - ich vermute daraus leitet sich die Bezeichnung "Bruch" für diese Art der Landschaft ab.

Wahrscheinlich wurde diese mitsammt ihren riesigen Wurzeltellern umgefallenen Bäume alle irgendwann unterspült.

Gegen Ende dieses Schutzbereiches wurde der Weg mühsamer, auch dank der Wildschweine. Sie lieben Sümpfe zum Suhlen - von ihnen aufgebrochenes Erdreich sahen wir hier besonders oft. Pilze dagegen erstaunlicher Weise weniger; nur ein paar Boviste.

Am hinteren Ende dieses Bruchs grenzt toter Fichtenforst ganz nah heran. Dort wurde mit dem Kahlschlag begonnen. Immerhin erfreute sich wenigstens Clara an den davon liegen gebliebenen Hölzern :-)

Satte feuchte Wiesen im sprichwörtlichen Grasgrün und ausgeblühte, schon bräunliche Seerosen- und Irisblätter sowie die blassbraunen Sumpfgrashalme, auch das erste gelbbraune Laub bestimmten neben den schwarzen Wasserspiegeln eine in sich selbst versunke, melancholische anmutende, stille Schönheit.

Ich bin gespannt, wie dieses Bruch im blühenden Frühling wirken und strahlen wird.


Freitag, Oktober 22, 2021

Im heimischen Moor "Eselsbett"


Das Eselsbett ist das 12 Hektar große Restgebiet eines Moors bei Lichtenau, das seit 1970 unter Naturschutz steht. Bis dahin wurde dort 50 Jahre lang Torf und Heilerde abgebaut. Heute besteht das Eselsbett aus feuchten bis nassen Grünlandflächen und einem Niedermoor- und einem Hochmoorbereich.

Auf der Suche nach neuen Wegen fuhr ich Mitte September erstmalig dort hin - es ist nur 13 km von unserem Zuhause entfernt - um es mir mit Clara anzusehen. Es war ein kühler, dicht bewölkter Tag - er passte hervorragend zu der Stimmung des Moores selbst.

Das eigentliche Moor ist bis auf einen einzelnen direkten Zugang - er führt zunächst zu einem kleinen Aussichtsturm - umzäunt, damit weder Kühe noch (Wanderer :-) sich hinein verirren können.

An diesem Weg direkt durch´s Moor steht an einer Kurve ein hoher Warnstab, und er ist auf einem höchstens 50 cm verfestigten, aber kaum erkennbaren Pfad angelegt.

Gottseidank bleibt Clara stehen, wenn ich sie mit richtig scharfer Stimme rufe.

Nun, ich mußte dies zweimal tun, als sie Interesse zeigte der Nase nach ins Sumpfgras abzubiegen. Danach versuchte sie es nicht mehr, sie hatte verstanden, dass solche Aktion dort tabu waren!

So braun die hohen Saathalme der Sumpfpflanzen jetzt waren, so herrlich farbig muß es hier im Frühling aussehen. Klar, dann gehen wir wieder hin :-)


Dienstag, Oktober 19, 2021

Teutoniaklippen und "Fauler Jäger"


Anfang September machten Clara und ich uns mit Gaby auf den Weg den Altsächsischen Kultstein, den "Faulen Jäger" zu finden. Es war schwierig muß ich sagen!

Wir starteten beim "Försterkreuz", das von den - noch bis vor 150 Jahren - wilden Zeiten in unseren Wäldern erzählt. Nun, seit Kurzem ist nicht einmal mehr der Wald da, geschweige denn Wilderer. Den Kartenausdruck des Wanderweges hatten wir dabei, aber das ganze Wegenetz hatte sich durch die massiven Kahlschlagarbeiten verändert. Wir verliefen uns!

Wir waren von der Richtung abgekommen und erlebten dadurch ein Abenteuer besonderer Art: wir befanden uns auf dem Teil des schmalen Klippenweges, der direkt entlang tief abfallender Bruchkanten führt: den "Teutonia Klippen" - wie mir erst später klar wurde.

Der Weg war hier nach Rodungsarbeiten nahezu vollständig mit Ästen und Stämmen verbarriekardiert und wir fanden auch keine Wegmarkierungen. Wir schlugen uns vorsichtig Schritt für Schritt durch - und das in der falschen Überzeugung, immer noch Richtung "Fauler Jäger" unterwegs zu sein. Direkt am Abgrund hielt ich Clara an der kurzen Leine.

Irgendwann machten wir kehrt, wir gaben die Suche nach dem "Faulen Jäger" auf und wollten nur noch zurück zum Auto, das schien uns das Sicherste zu sein.

Clara führte uns an einigen Stellen, an denen wir nicht mehr erkannten, woher wir gekommen waren. Nach vielleicht ein/zwei Stunden waren wir erschöpft, zwischendurch auch mal gestolpert und gefallen, aber mit heilen Sprunggelenken wieder auf einem Weg, der tatsächlich ein Weg genannt werden konnte. Hier waren wir her gekommen, das erkannten wir erleichtert! Wenig später an einer vielfach Gabelung waren wir erneut unsicher und wählten wieder eine falsche Abzweigung - trotz Clara´s Zögern...

... und plötzlich lag der "Faule Jäger" vor uns! Manche Wünsche erfüllen sich eben über Irrwege, die aber auch ihren Reiz haben. Deshalb kann man auch sagen: Es gibt nur Wege.

Wir bewunderten diesen Monolithen und verstanden, dass er für die Eingeborenen, die Alten Sachsen, heiliger Ausdruck des Wunders Natur gewesen war.

Jetzt aber standen wir vor dem Problem, wie würden wir unser Auto wiederfinden?? In diesem Moment kam ein junger Mountainbyker zu uns hochgetrampelt. Wir baten ihn um Orientierungshilfe. Er fragte ob es ein kleines graues Auto sei - so eines habe er beim Försterkreuz gesehen. JA - wir atmeten auf. Der Junge fuhr langsam vor uns her, bis wir uns nicht mehr weiter verlaufen konnten. Wir dankten ihm, und er lachte fröhlich.

Wir hatten über drei abenteuerliche Wanderstunden erlebt - und dabei stand unser Auto nur eine halbe Stunde entfernt vom "Faulen Jäger" :-)


Samstag, Oktober 16, 2021

Karlschanze und "Kleiner Herrgott"


Ein besonders interessanter Teil des Eggegebirges ist der Höhenzug zwischen Kleinenberg und Willebadessen, denn dort sind Altsächsische Kultplätze und eine sehr mächtige Wallburg, die Karlschanze zu finden. Sie wurde geschichtsverfälschend nach Karl dem Großen benannt, ist aber älter: INFO.

Clara und ich brachen an einem sonnigen Julitag mit Gaby auf, um zu dieser nur zufuß erreichbaren Wallburg zu wandern.

Es war sehr warmes Wetter - der Karte nach sollte der Weg durch Kühlung spendenden Wald führen - aber er führte zunächst durch Kahlschlagflächen, die inzwischen von vielen wilden Blumen überwachsen waren. Für mich und eigentlich auch für Clara war es um diese Mittagszeit zu heiß, um die Blumenpracht richtig zu genießen. Gottseidank war bald vor uns ein - wenn auch geschädigter - Restfichtenforst in Sicht.

Wir hielten Ausschau nach dem "Kleine Herrgott", einem der beiden Altsächsischen Kultplätze hier. Er sollte an einer Wegbiegung unseres Wanderweg zur Wallburg stehen:
"In der Nähe der Karlsschanze und Drudenhöhle liegen die Überreste eines Denkmals, die man als “Kleinen Herrgott” bezeichnet. Bei der Einführung des Christentums ließ Karl der Große in der Nähe der Karlsschanze ein Kreuz errichten. Dieser Weg war ein alter Wanderweg der Germanen, der von Westen her nach Osten zur Weser und Diemel führte. Wenn die Sachsen dort nun vorbeigingen, bezeichneten sie diese Stelle als den “Kleinen Herrgott”, während ihr großer Gott Wodan auf der Karlsschanze thronte."

Der Weg führte ab der Stelle, an der der "Kleine Herrgott" der Karte nach stehen sollte, weiter durch Fichtenforst mit dichtem Randgesprüpp . Wir entdeckten den nicht sehr hohen Kultstein darin leider nicht!

Aber wir genossen die Kühle im Schatten der gesunden Fichten, welche den Weg säumten. Abgestorben waren nur die dicht an dicht im Lichtmangel stehenden Fichten hinter den Wegöffnungen. Wir freuten uns eine große Ameisenburg unterwegs am Wegrand bewundern zu können; die Ameisen ließen Clara und uns in Ruhe, sie waren beschäftigt ;-)

Und dann standen wir plötzlich vor dem Außenwall der alten Wallburg! Rechts (Westen) stürzt der Höhenzug, auf dem diese Wallburg stand, steil ab und wurde durch mehrere Wälle geschützt. Nach links (Nordosten), zum Klippenweg hin, schmiegt sie sich weiträumig an die Felswände der Klippen, diese als Schutz nutzend.

Ein paar Wochen später, bei kühlerem Wetter, fuhr ich mit Clara zu einem anderen Parkplatz in der Nähe der Karlsschanze. Ich dachte mir, dieser "Kleine Herrgott", muß doch zu finden sein! Vielleicht hilft eine andere Perspektive, eben ein anderer Weg dorthin.

Clara und ich fanden ihn: Diesmal war er nicht zu übersehen, denn es war weiter toter Fichtenforst abgeholzt worden, auch direkt an der Wegecke, an der wir ihn vergeblich gesucht hatten. Außerdem standen keine hohen Fingerhüte mehr dort herum, die ihn wahrscheinlich vor unseren Augen verborgen hatten.

Wir wohnen hier in Sächischem Kernland: die Westfalen und die Ostfalen (Sachsen Anhalt) sind Sachsen. Karl der Große schlug sie bei Paderborn (772-804) und baute in dieser Zeit dort eine seiner Pfalzen.

Inzwischen wanderten Clara und ich auch zum "Faulen Jäger", einem gewaltigen Monolith, an dem noch lange mit Festen Odin/Wodan gehuldigt wurde. Darüber erzähle ich im nächsten Beitrag.


Sonntag, Oktober 10, 2021

Was wäre unser Leben ohne Clara...


Ich weiß, ohne Clara gingen ich und Stu nicht einen Bruchteil so oft in die Natur hinaus.

Ihr selbstvergessenes Einssein mit ihrer natürlichen Umwelt weckt in mir den Wunsch dies immer wieder mitzufühlen. Ja, ihre Neugier und ihre Freude im Hier und Jetzt überträgt sich auf mich und macht mich glücklich. Ich erlebe sie als ein Wesen, das weiß, was Glück ist und dies teilt.

Ohne Clara und in gewisser Weise auch ohne die durch Corona bedingten Einschränkungen der Reisemöglichkeiten wüßte ich weniger davon, in welch schöner, lebensfreundlich sanfter und bäuerlich geprägter Umgebung wir hier leben.

Auf Grund der Kaarstlandschaft gibt es hier auch einige schöne Quellbereiche. Einer davon liegt in unserem Dorf Henglarn; im letzten Beitrag schrieb ich über den Naturpark, der um ihn herum angelegt wurde. Wenn wir unterwegs in Feld und Flur einen der Quell- oder Regenwasserbäche plätschern hören, freut sich Clara mit aufgerichteten Ohren: Dann nichts wie hin !

Zumindest mein Glück draußen ist aber manchmal getrübt:

Mir war schon vor einiger Zeit aufgefallen, dass ich kein Froschquaken den Sommer über gehört hatte. Dass es aber hier noch einige gibt dokumentierte ein toter, den ich Ende August an einem Teichweg fand. So gesehen freute ich mich darüber, denn die Sorge um den Erhalt der Arten treibt mich um. Die Menschheit führt sich selbst mit durch Überbevölkerung bedingter Vernichtung natürlicher Lebensräume in eine Armut hinein, die sie wohl erst langsam erahnt.

Unterwegs auf unseren Wald- und Feldwegen beobachtete ich unsere Clara (und sie mich :-)

Ich beachte aber auch voller Freude die Pfanzen am Wegesrand. Oft erscheinen sie mir kleine Wunder an Schönheit voller Phantasie und Fruchtbarkeit. Obwohl es in diesem Sommer hinreichend geregnet hatte, begannen die Bäume zu meiner Verwunderung schon Ende August das erste Laub abzuwerfen; vielleicht wegen des niedrigen Grundwasserspiegels?

Hügel, Schluchten, Täler, Wald und Forste, Weiden und Felder wechseln sich ab. Gelegentlich werden hier sogar Wölfe gesichtet - in Bezug auf die Natur ein Merkmal von Restintaktheit, möchte ich dankbar sagen.

Es gibt viele von den Wandervereinen gepflegte Wege und auch einsame, wilde Pfade kann man entdecken. Und unser Wetter ist ebenso wenig eintönig :-)

Wie Goethe weiß: "Willst du immer weiter schweifen, sieh, das Gute liegt so nah; lerne nur das Glück ergreifen, denn das Glück ist immer da."

Die Tage werden im ja Spätsommer schon deutlich kürzer und Clara´s und meine Abendrunde somit früher. Die Abende sind kühler, und das ist uns angenehm :-)

Die Sonne geht jetzt Anfang September weniger weit westlich unter und das heißt von unserem Höhenweg oberhalb von Zuhause aus gesehen: ins Bild geraten mich die Stimmung störende Windräder. Ich suche jetzt andere Wege für die Sonnenuntergangsstimmung.

Aber einen windradfreien Horizont zu finden ist schwierig, denn wir sind hier in Ostwestfalen ziemlich umringt (umzingelt) von Stromerzeugern und Stromleitungen über Land. Ich plädiere für viel mehr Energiegewinnung aus Erdwärme, wie es einige Häuser im Dorf schon machen!

Ach ja, Clara und ich fanden unterwegs wieder eine herzliche Baumbotschaft :-)


Donnerstag, Oktober 7, 2021

Unser Dorfpark an der renaturierten Altenau

ist fertig und erfreut uns alle hier sehr !


Das Dorf Henglarn (Einwohner: 1054 (31. Dez. 2020) Bevölkerungsdichte: 93 Einwohner/km² ) liegt an der Altenau. Es gehört zur Titularstadt Lichtenau, Kreis Paderborn, NRW. Erstmalig erwähnt wird Henglarn im Jahr 1015.

Und wir leben hier, immer mit einer oder zwei Bulldoggen, seit 33 Jahren glücklich und zufrieden.

Am 15. 9. 2021 wurde der jetzt größer angelegte, wunderschöne Dorfpark entlang der Altenau mit Reden von Bürgermeisterin, Dorfvorsteher und Vertretern des Heimatvereins sowie einem Marsch der Dudelsackkapelle eingeweiht: Alles Nähere über Renaturierung, Finanzierung usw.: LINK.

Auch das Westfalenblatt berichtete darüber: LINK und ein Auszug aus dem Artikel.

Clara und ich stellen Euch Lesern und Leserinnen heute all die Ecken des Parks vor, welche wir selten zeigten oder die neu angelegt sind.

An der Neele-Terrasse neben der Dorfbäckerei geht eine steile Treppe hinab zum Ufer, und man steht dort zwischen uralten, mächtigen Baumgestalten. Dort beginnt auch der Park. Der Parkweg folgt der Altenau über den Zufluß unseres Quellgebietes, der Pötte, hinaus. Diesen Sommer fiel die Altenau seit Jahren bei uns einmal wieder nicht komplett trocken :-)

Dann umrundet der Weg die Quellen und den von Kopfweiden umsäumten Quellteich und die angrenzenden Wiesen mit Kneippanlage und Spielplätzen mittendrin. Außen herum wecken Clara´s Aufmerksamkeit stets einige Kühe.

Clara geht gern in die Altenau rein, aber nicht in den Quellteich. Möglicherweise weil ich es ihr verbot, als sie noch klein; denn der ist am Rande schlammig bis sumpfig.

Besonderen Spaß habe ich mit Clara vor dem Zerrspiegel am Spielplatz. Als sie noch klein war, rannte sie vor meinem und ihrem Zerrbild darin entsetzt fort. Inzwischen weiß sie, was FAKES sind ;-) Irrelevant, meint sie souverän!

Wir Savorys danken der Stadt Lichtenau und allen Helfern vor Ort von Herzen für ihre Arbeit und ihren Einsatz. Die Freude der Anwohner und der Wanderer über diesen so gelungenen Naturpark ist ihnen sicher :-)))


Montag, Oktober 4, 2021

Erntedankfest: Futter zum Spielen ;-)


Clara mag, wie Ihr Leser und Leserinnen wißt, keinerlei Plastikbälle. Vor ein paar Tagen kam mir eine Idee, warum: sie sind aus ihrer Sicht Fake, denn sie sind nicht essbar!

Auf der Wiese in ihrem Welpengarten bei ihrer Züchterin standen Apfelbäume, und sie sowie ihr ganzes Geschwisterrudel spielte damit Ball, knabberte sie an und fraß davon. So hatte sie es gelernt, und so ist es für sie im Ordnung. Aber Plastikbälle, wie gesagt: alles Täuschung :-((

Jetzt zum Herbst liegen auch auf unserer Gartenwiese einige Äpfel. Sie spielt gelegentlich mit den festen darunter.

Vor ein paar Tagen allerdings holte sie sich einen besonders festen, knackigen nach dem abendlichen Pippimachen und trug ihn erhobenen Hauptes durch das Erdgeschoß, die Treppe rauf und sprang damit zu Stu auf´s Bett. Wir hörten sie noch etwas knabbern, dann schliefen wir ein... und am Morgen war kein noch so kleiner Apfelrest im Bett zu finden. Er hatte ihr geschmeckt :-)

Gestern (zum Erntedankfest ;-) schenkten wir ihr ein Äpfel aus dem Supermarkt, denn unser Apfelbaum trägt wegen der Frühlingsfröste fast keine Früchte. Und wir spielten "Apfelball" mit ihr :-)

Bulldogs mögen Süßes wie Eis, Kuchen, Früchte und auch Mais, der ja ebenfalls süß schmeckt. Mir gefällt dieses Video :-)

Es muß nicht immer ein Knochen (oder ein Truthahnbraten ;-) sein.


Dienstag, September 28, 2021

Kühe, Ziegen, Esel


Diese Kühe sind neugierig, aber das ist auch alles... Auf unser Abendrunde oberhalb unseres Hauses begegnen wir ihnen oder sehen/riechen sie in dem kleinen Seitentälern.

Clara hat seit ihrer Junghundzeit häufiger die Erfahrung gemacht, dass nicht alle Tiere auf den Weiden sie so anziehend sympatisch finden, wie sie das gerne hätte.

Da sie immer die Gestimmtheit ihres Gegenüber als entscheidend für ihr eigenes Verhalten aufnimmt, geht sie auf Schafherden gar nicht mehr zu, die rennen eh nur vor ihr weg. Nur die Widder sind mutig, besser gesagt bösartige Rammböcke (siehe Beitrag vom 4. Dezember 2020.)

Ziegen sind nicht viel besser. Vor zwei Jahren hat ein Bock sie im Wünnenberger Tierpark mal hinterhältig gerammt, das hat ihr gereicht (siehe Beitrag vom 3. Mai 2019.) Außerdem sind die Kletterer! Schwer beeindruckt hat mich vor Kurzem dieser Hochsitz eines Bockes:

Das war im Juni auf dem Gelände des Museumsklosters Dalheim; trotz Corona fand das geplante Gartenfest statt. Sehr schön für mich, mal wieder so etwas besuchen zu können. Clara hatte ich nicht mitgenommen, war aber zuvor dort mit ihr einmal wieder gewandert.

Auf unserer fast täglichen, wunderschönen Spätnachmittags- oder Abendrunde oberhalb unseres Dorfes kommen Clara und ich jedesmal an einer kleinen Ziegenherde vorbei. Der Blick des Bockes reicht Clara: einen Bogen schlagend weigert sie sich ihn auch nur anzusehen: "Bloß nicht provozieren!"

Unser Übernächster Nachbar hat zwei Mini-Esel auf seiner Weide am Haus stehen. Gelegentlich hört man einen davon reichlich unharmonisch "I-A" schreien, ich freue mich dann, dass es ihm gut geht - denn ich liebe Esel.

Unter den Pferdeartigen sind Esel die "Bulldoggen": stur, weil kluge Selbstentscheider, mutige Beschützer und neugierige Menschenfreunde :-)

Und ich hatte gedacht, Clara freut sich über die Esel! Sie ist erwachsen geworden... nicht jeder Fellträger ist nur deswegen ein Freund... es kommt auf die Umstände an... ziemlich menschlich ;-)


Samstag, September 25, 2021

Neu im Garten: ein Uhu ;-)


Im Sommer sind wir viel im Garten, und der Stumpf eines früheren Kirschbaumes dort forderte mich in diesem Jahr verstärkt dazu auf, etwas auf ihn drauf zu setzen. Blumentöpfe waren im Wind stets darauf umgekippt, also etwas stabileres war angesagt.

Dann sah ich in der Gartengalerie des "Gasthaus am Königsweg" einen Uhu, der mich faszinierte. Genau sowas hatte ich mir vorgestellt! Vom gleichen Künstler hatte ich vor Jahren schon eine Bulldogge gekauft.

Stu und ich waren gespannt, wie Clara darauf reagieren würde.

Beim ersten Blick darauf stutzte sie, dann ging sie für den Rest des Tages daran vorbei. Im Dunklen, am späten Abend, ließ ich sie zum Pippimachen noch mal raus und beobachtete sie heimlich. Sie ging auf den Uhu zu, beschnupperte in Ruhe von allen Seiten rundherum, war zufrieden und machte neben ihm Pippi. "Mein Uhu", so verstand ich das schmunzelnd :-)

Wochenlang ignorierte Clara ihn dann, bis ich neulich einmal ein paar Leckeri unter ihn auf den Baumstumpf legte. Wie würde sie reagieren?

Sie umrundete den "Uhu-Futtertisch" und dachte nach... Es nieselte und ich wollte deshalb nicht auf ihre Entscheidung warten. Manchmal nimmt sie sich nämlich Bedenkzeit ;-).

Um diese zu verkürzen verteilte ich die Leckerli auf der Wiese um den Baumstumpf herum. Schließlich gehört ihr Futter auf den Boden - wie sie gelernt hat - und nicht auf einen Tisch!

Ja, sie überlegte nicht weiter und suchte Nase voran die Leckerli. In Kürze waren alle verzehrt!

Ich bin überzeugt, wäre der Uhu aus buntem Plastik gewesen, dann hätte sie ihn abgelehnt! Gegen Plastik hat sie sowas wie eine mentale Allergie ;-). Altmetall ist schließlich ein vergleichsweise NATÜRLICHER Stoff, findet Clara ;-)


Sonntag, September 19, 2021

"Bierbaum´s Nagel"


Auf der Suche nach neuen Ausflugzielen in der Umgebung stießen wir auf "Bierbaum´s Nagel" bei Willebadessen. Er ist ein einsamer Aussichtsturm auf einer Höhe mitten im Wald. Sein Baugrund entspringt einer Liebesgeschichte :-)

Stu wollte gerne mit zu diesem abgelegenen Aussichtsturm, und da er nicht mehr gut laufen kann, suchten wir so weit wie möglich mit unserem "Doggy Car" zu kommen. Aber umsonst. Zuletzt wäre nur zufuß durch Gebüsch ganz steil hoch der Berg mit dem Turm auf der Spitze zu erklettern gewesen. Also auch für mich zu anstrengend :-(...

Enttäuscht beschlossen wir, es ein anderes Mal von der westlichen Seite, nämlich von Kleinenberg aus zu versuchen.

Über ein gründliches Studium der Flur- und Wanderkarten fanden wir eine Möglichkeit über Forstwege zum Turm zu gelangen - wir schafften es! Ganz plötzlich standen dieser Turm und wanderfreudige Besucher auf seinem Vorplatz vor uns :-)...

Die Anfahrt hatte über diverse Wege geführt, die alle kürzlich wegen der Fällarbeiten und Baumstamm-Abschleppwagen festen Untergrund bekommen hatten.

Der Wald, richtiger gesagt die Fichtenplantagen waren hier tot, manche Flächen entsetzten mich so "wüst und leer", wie sie aussahen. An anderen Stellen waren - vom jetzt wieder auf den Boden fallendem Licht - wenigstens einige Wildblumen zum Leben erweckt worden.

Ich stieg den Turm hinauf. Außer in Richtung Westen sah ich über ein braunes, totes Stangenmeer toter Fichten hinweg auf endlos viele Windräder am Horizont.

Es herrschte hier ein oben starker Höhenwind, er wehte durch meine Haare und machte mir Freude. Ein Sinnbild ewigen Wandels... Unten sah ich Clara auf mich und ihren Spaziergang warten :-)

Nachdem ich vom Turm wieder runter war, spazierte ich mit Clara rundherum. Bis auf den Weg, den wir hoch gefahren waren, fielen die Bergwände schon nah am Turm steil ab.

Das Wetter klarte am Nachmittag noch auf und wir gingen in ein Gartenrestaurant essen. Statt längerem Spaziergang gab es für Clara Fleisch ab - das war aus ihrer Sicht auch ok ;-)


Sonntag, September 19, 2021

"Bierbaum´s Nagel"


Auf der Suche nach neuen Ausflugzielen in der Umgebung stießen wir auf "Bierbaum´s Nagel" bei Willebadessen. Er ist ein einsamer Aussichtsturm auf einer Höhe mitten im Wald. Sein Baugrund entspringt einer Liebesgeschichte :-)

Stu wollte gerne mit zu diesem abgelegenen Aussichtsturm, und da er nicht mehr gut laufen kann, suchten wir so weit wie möglich mit unserem "Doggy Car" zu kommen. Aber umsonst. Zuletzt wäre nur zufuß durch Gebüsch ganz steil hoch der Berg mit dem Turm auf der Spitze zu erklettern gewesen. Also auch für mich zu anstrengend :-(...

Enttäuscht beschlossen wir, es ein anderes Mal von der westlichen Seite, nämlich von Kleinenberg aus zu versuchen.

Über ein gründliches Studium der Flur- und Wanderkarten fanden wir eine Möglichkeit über Forstwege zum Turm zu gelangen - wir schafften es! Ganz plötzlich standen dieser Turm und wanderfreudige Besucher auf seinem Vorplatz vor uns :-)...

Die Anfahrt hatte über diverse Wege geführt, die alle kürzlich wegen der Fällarbeiten und Baumstamm-Abschleppwagen festen Untergrund bekommen hatten.

Der Wald, richtiger gesagt die Fichtenplantagen waren hier tot, manche Flächen entsetzten mich so "wüst und leer", wie sie aussahen. An anderen Stellen waren - vom jetzt wieder auf den Boden fallendem Licht - wenigstens einige Wildblumen zum Leben erweckt worden.

Ich stieg den Turm hinauf. Außer in Richtung Westen sah ich über ein braunes, totes Stangenmeer toter Fichten hinweg auf endlos viele Windräder am Horizont.

Es herrschte hier ein oben starker Höhenwind, er wehte durch meine Haare und machte mir Freude. Ein Sinnbild ewigen Wandels... Unten sah ich Clara auf mich und ihren Spaziergang warten :-)

Nachdem ich vom Turm wieder runter war, spazierte ich mit Clara rundherum. Bis auf den Weg, den wir hoch gefahren waren, fielen die Bergwände schon nah am Turm steil ab.

Das Wetter klarte am Nachmittag noch auf und wir gingen in ein Gartenrestaurant essen. Statt längerem Spaziergang gab es für Clara Fleisch ab - das war aus ihrer Sicht auch ok ;-)


Donnerstag, September 16, 2021

Abwechslung beim Spazierengehen


Reisen sind bislang immer noch wegen "Corona" nicht angesagt, und immer nur die gleichen Wege, naja.... Also suchte ich auf der Flurkarte ein paar für uns neue Wege in der Nähe. Das Wegstück von Henglarn östlich nach Atteln über den Nordhang des Altenautals war ich bislang noch nicht gegangen.

Zu meiner Überraschung kam uns an diesem Vormittag auf dem einsamen Wegstück unterwegs eine junge Frau - sattellos - auf einem schönen Schimmel entgegen.

Wir unterhielten uns ein wenig und sie, Marie, hielt Clara zu deren Irritation an der Leine fest, damit ich alle drei besser fotografieren konnte. Marie sagte, ihr Fridolyn sei Hunde gewohnt. Nun, er ignorierte Clara und diese machte es mit ihm und Marie ebenso :-)

Dieses Wegstück auf dem Nordhang verläuft gradwegs und ist von Feldern und gelegentlich Brombeeren und Hecken gesäumt, die von einem Windengewächs, hier Judenbart genannt, umwuchert sind.

Seine westliche Verlängerung war ich inzwischen mit Clara ein paar mal gewandert; sie gefällt uns besonders gut, weil sich das Tal dort windet.

Da wir eine ganze Reihe von uns bekannten Wegen hier zur Auswahl haben, sind Abwechslungsmöglichkeiten auch dadurch gegeben. Einer von Clara´s Lieblingswegen führt bei Helmern durch ein kleines Tal zur bekannten "Dicken Buche".

Als dort die Hänge im letzten Jahr gerodet wurden, gab der Schäfer das Tal als Futterweide für seine Herde wohl wegen der damit verbundenen Unruhe auf - und seitdem sind alle Wiesenpflanzen im Talgrund ziemlich hoch gewuchert; zu Clara´s Freude :-)

Obwohl es diesen Sommer reichlich geregnet hat, ist der der Talbach leer geblieben; alles ist ins sehr niedrige Grundwasser gesickert.

Im Talende haben sich am Waldsaum mitten zwischen Brennesseln und Wildgemüsen ein paar tiefrote Stockrosen angesiedelt. Wie schön :-)


Montag, September 13, 2021

Eine herrliche Hundebegegnung: Jargo


Neulich ging ich mit Clara einmal wieder durch den Hardehausener Tierpark. Es war ein für einen Sommer ungewöhlich kühler Freitagmittag und noch wenige andere Besucher hier unterwegs, meist Hundehalter.

Da Clara Hunde liebt, frage ich immer, ob wir sie zusammen lassen können. Meistens höre ich dann ein "Nein, er/sie ist nicht immer freundlich!". Schade, Clara schaut dann weg und geht in einem Bogen herum weiter. Zu unserer Großen Freude trafen wir diesmal auf eine Dame mit einem jungen Irish Terrier, die anders reagierte, nämlich erfreut: "Oh nur zu gerne! Jargo muß den Umgang mit erwachsenen Hunden lernen. Leider lehnen die meisten Leute dies ab. Ist diesen wohl zu aufwendig ihren Hund im Spiel in Kontrolle zu behalten."

Jargo ging an der Schleppleine, da er als Terrier von Haus aus ein Läufer und Jäger ist - und er war ja auch noch ein Junghund. Clara lief frei. Sogleich begann ein fröhliches Spiel: Die erste Phase war ein sich gegenseitiges Beschnuppern und Einschätzen.

Die zweite Phase: Jargo meinte (zu Recht :-), dass Clara gutmütig und sanft ist, also mal ruhig "rauf auf sie" und, wie sein Frauchen sagte, Dominanz versuchen. Clara entzog sich seinem ersten Versuch fröhlich wegrennend.

In der dritten Spielphase zeigte Clara dem kleinen Jargo, dass man vor Erwachsenen Respekt haben sollte.

Sie stellte sich mit breiter Brust vor ihn hin - und er respektierte das sogleich stressfrei, denn sie hatte durch ihre friedfertige Geduld seine Zuneigung gewonnen :-)

Wir ließen die Beiden lange miteinander spielen. Sie sollten sich ruhig auspowern. Es war eine große Freude ihnen zuzusehen :-)

Ich gab Jargos Frauchen unsere Visitenkarte. Es wäre schön sich dort einmal wieder zu freffen. Der kleine Jargo heulte beim Abschied Clara hinterher... er war der gleichen Meinung :-)


Freitag, September 10, 2021

Laubwälder und Märchenbäume


Der Baumkult ist uralt: die Bibel tradiert ihn als den "Baum der Erkenntnis" und der "Weltenbaum" wird weltweit in den Ursprungsmythen verehrt.

Der "Druide" ist der Baumkundige. Nicht nur im verwandten englischen Wort "tree (three)" ist die Dreieinigkeit des Baumes * Wurzel-Stamm-Krone = Unter-Mittel-Oberwelt * als Welt- und Menschensymbol konserviert. Als der "Grüne Mann" taucht er z.B. auch noch in der Gotik als Skulptur an den Fassaden vieler Kathedralen auf.

Wir Deutschen stehen seit dem allgemeinen Aufschrei in den 80er Jahren um unsere durch Sauren Regen bedrohten Wälder speziell in dem Ruf, ein mystisches Verhältnis zum Wald zu haben. Ich bekenne mich dazu :-)

So gesehen ist es kein Zufall, dass der bekannteste und beliebteste Förster und "Baumversteher" ein Deutscher ist: Peter Wohlleben. Er kämpft für den Wald als wichtigsten Verbündeten der Menscheit zur Klimastabilisierung, zum Überleben auf der Erde. Seine Informationsarbeit über die biologischen und ökologischen Zusammenhänge des Organismus Wald kann man gar nicht hoch genug schätzen. Kein Wunder, dass die traditionelle Forst- und Holzwirtschaft ihn befeindet: sie sehen durch seine Arbeit ihr Selbstverständnis und ihr Ansehen gefährdet und ihre Gewinnaussichten minimiert.

Ich liebe den Wald und seine uralten Bäume als geheimnisvollen, Gesundheit/ Herz/ Immunsystem stärkenden und die Phantasie belebenden Naturschatz. Und ich leide mit, wenn ich sehe, wie er als Plantage tot gewirtschaftet wurde und immer noch wird.

Gottseidank gibt es aber immer noch kleine, gesunde Waldinseln :-)))

Manche der Bäume hier in den Waldinseln sind sehr alt und skurril komisch, grimmig oder einfach nur verschroben gewachsen. Jedenfalls sind sie Individualisten.

Unten das Foto eines Apfelbaumes: Eine Alte (Hexe), die Schultern von einem Tuch umhüllt, tritt aus ihrer Baumhöhle mit einem Mädchen an der Seite, das sich schutzsuchend an sie lehnt :-)

Die Baumfotos sind nicht alle von mir. Evelyn Riesen aus Bingen am Rhein und meine Schwester Gunda aus Aachen schicken mir gelegentlich Fotos von gruselgesichtigen und manchmal auch herzlichen Baumbildungen, denen sie auf ihren Wanderwegen begegnen.

Hier z.B. ein "Schweinbaum" :-)! Es gibt Bäume, die eine Vorliebe für Spiralen ausleben. Manche verwirklichen sich schlicht als Schlund - oder finden Kraken faszinierend ;-) Erstaunlich finde ich auch, welch starken Selbsterhaltungstrieb Bäume sogar nach Verstümmelungen entwickeln können! Auch schwere Verletzungen heilen und vernarben. und Hungerjahre bringen sie nicht um, sondern führen zur Selbstverjüngung.

Oben ein Lieblingsfoto von mir, ich nenne es "Biber auf Bauholzsuche" - der Kerl hat sogar einen Bauchnabel ;-)

Clara und ich lieben die Laubwälder, denn sie sind meist nicht so durchforstet wie die Fichten- und Kieferplantagen, da jede einzelne Buche und Eiche einfach mehr Platz braucht. Und: es gibt dort Unterholz, Blumen, die feuchte Erde brauchen und es wächst dort weiches, saftiges Gras :-)


Dienstag, September 7, 2021

Manche Wege sind für Clara "naja", und

manche verführen sie zum Freudentanz


Der Haxtergrund ist ein idyllisches Wald- und Wiesengebiet mit Ausflugslokalen, es ist eines der beliebtesten Naherholungsziele bei Paderborn.

In diesem Sommer wanderte ich mit Clara nur einmal durch dies Tal, weil mir dort seit "Corona" auch wochentags zu viel los ist: Nicht nur viele Gruppen von Spaziergängern sind unterwegs, sondern auch Radrennradfahrer und viele Hundehalter mit freilaufenden Hunden... man weiß ja nie, wie diese drauf sind....

Zurück stiegen wir über die Haxterhöhe, dort ist es einsamer als im Tal, zudem war der am Weg liegende Waldkindergarten geschlossen.

Ich dachte die "Wigwams" dort würden Clara gefallen, aber nein ! Sie liebt Hölzer und Geäst zum Rum- und Drüberspringen, aber das hier war ihr zu sehr nur noch sowas wie ein Lagerplatz.

Durch ein kleines, verstecktes und weitgehend unberührtes Tal hinter Dalheim ging ich mit Clara nach langer Zeit auch einmal wieder. Dort steht eine uralte Eiche, die nur über einen ziemlich zugewucherten Pfad durch einem Rest-Naturwald erreichbar ist.

Ich fand dort bei einer kleinen Wasserstelle (Ende August!) noch blühendes Knabenkraut, eine heimische Orchideenart. Ansonsten beginnen sich in Wald und Wiese gegenüber den Sommerblütenfarben Pink/Lila ganz langsam die Farben Gelb/Braun durchzusetzten, auch wegen der wassersatten Baumpilze.

Diese Eiche ist ein Phänomen der Selbstverjüngung.

Ihre großen hohen Äste sind abgestorben, aber aus ihrem Kronenanfang ist eine neue, vitale Blattkrone gewachsen. Wir waren vor zwei Jahren (Beitrag 23. 9. 2019) das letzte Mal hier: man sieht wie diese junge Krone sich weiter verdichtet hat. Ihre Wurzeln ziehen Wasser aus den tieferen Erdschichten, die sich mit Winterregen vollsaugen und bis weit in den Sommer Reste davon halten können. Deshalb überleben Eichen und auch Buchen trockene Sommer viel besser als die Flachwurzler Fichten und Kiefern. ( Siehe: "Der lange Atem des Waldes", P. Wohlleben)

Und dann begann Clara´s wilder Freudentanz ;-)

Sie war so wild darauf aus, dass ich mit ihr rumtollte! Schließlich setzte ich mich unter der Eiche auf eine dicke Wurzel um wieder Luft zu schnappen. Im Rausch ihrer Freude packte sie jetzt mein Hosenbein mitsammt einem Stück Haut um mich weiter anzufeuern... bis dato ging sie sanfter mit mir um ;-) Jedenfalls verstand sie mein "Nein" und trollte sich nun alleine weiter im weichen Gras herum.

Wieder zuhause war sie zufrieden und hungrig. Ich auch :-)


Samstag, September 4, 2021

Dieser Sommer: Wucherndes Grün,

hohe Wiesen und eine gute Ackerernte


Dieser feuchte Sommer ließ die Pflanzen wuchern wie in einem Urwald. Streckenweise konnte ich manche Wanderpfade unter Brennesseln&Co kaum wiederfinden.

Laubbäume, Lärchen und sogar Tannen gediehen und in den die Wiesen der Lichtungen blühte es.

Die Kahlschlagflächen des letzten Herbstes wurden langsam von Brombeeren und anderem Unterholz umwuchert und wirkten nicht mehr so tot. Das über die Pfade wuchernde Brombeergestrüpp verhakte sich oft in meiner Jeans, das war nur lästig, aber die Dornen verpassten mir gelegentlich blutige Kratzer an den Armen. An Clara´s Pfoten richtete sie jedoch nie Schaden an. Erstaunlich hart müssen die sein!

Von unseren wegen der Tageswärme nur abendlichen Spaziergängen auf dem Höhenweg oberhalb unseres Hauses vom Juni, Juli und August machte ich Fotos, die den Reifungsprozess von Raps, Weizen und sogar Dicken Bohnen zeigen.

Mitte August wurden die Felder mit riesigen Monstermähern, die auch noch gleich das Getreide herausdroschen und das Stroh bündelten, für Clara und mich ungemütlich.

Wir suchten uns jeweils einen anderen Abendweg - überall war das gleiche los. Aber mit Geduld und ein wenig Rumfahren fanden wir doch immer einen, bei dem diese Arbeit noch nicht oder schon erledigt war :-)

Clara liebt duftende Erde und die Vielfalt der Gerüche im Gras unter ihrer Nase. Unter ihren Pfoten mag sie lieber Pflanzen als nacktes Gestein oder Asphalt.

Ich unter meinen Füßen aber auch, das schenkt mir mehr Kontakt mit dem Boden. Und trotz gut abpolsternder Sohlen an Outdoor-Schuhen geht es sich dort weicher und den Rücken schonender. Zudem hält unebener Boden die Aufmerksamkeit mehr im Hier-und-Jetzt fest.

In moosigem, kurzem Gras legt sich Clara gerne die Umgebung wachsam beobachtend hin, während ich mich auf einem Baumstumpf sitzend ausruhe.

In Feuchtwiesen wie am Piepenbach und seinem Teich legt sie sich dagegen selten hin, während ich gerne die Wasservögel dort beobachte, es ist ihr meist zu feucht. Aber sie schnüffelt sich gerne hindurch, solange es sie nicht überwuchert :-)

Clara hat ihre Vorlieben nicht nur abhängig von ihren Geruchseindrücken definiert, sondern auch abhängig von der jeweiligen Geländegängigkeit. So wie ich, nur kommen bei mir auch noch die visuellen Eindrücke entscheidend dazu; wie zum Beispiel dies Foto zeigt :-)

In hohem trockenem Gras dreht Clara anders als in Feuchtwiesen stets leidenschaftliche Runden. Locker gesagt, sie liebt es zwischen dem Fressen von saftigem Queckengras immer mal wieder auszuflippen. Oder zwischen dem Ausflippen mal kurz zu grasen ;-)

Faßrollen (seitlich rum wie man ein Faß rollt) kenne ich von ihr. Aber ich war fassungslos, sogar erschrocken, als sie an einem Abend aus Lust und Energie heraus einen richtigen Purzelbaum schlug:

Im Lauf sprang sie in eine korrekte Rolle über den Kopf weg in der Längsachse ihres Körpers! "Ohgott, die Wirbelsäule!" - aber sie sprang quietschfidel auf und rannte die nächste Runde!

Ein gekonnter, spontaner Purzelbaum im weichen Gras aus schierer Lebenslust, ich war sprachlos! Sie wiederholte ihn nicht, sie hatte ihn aus einem selbstvergessenen Moment glücklichen Überschwangs heraus gemacht, und deshalb gibt es leider kein Foto davon.


Mittwoch, September 1, 2021

Clara hatte Bulldog-Besuch: Muffin und Lilo


Wir hatten von der inzwischen zweijährige Lilo von Frank und Susanne Nas immer viele Fotos erhalten, aber sie noch nicht perönlich kennengelernt. Deshalb freute es uns, dass die Beiden beschlossen uns mit ihrer 11-jährigen Muffin und eben Lilo zu besuchen. Sie leben jetzt in Borken an der niederländischen Grenze, und die Fahrt von dort zu uns dauert immerhin gut zwei Stunden.

Die Begrüßung fand am späten Vormittag im Garten statt. Clara freute sich verhalten aufgeregt, dass HUNDE-Besuch gekommen war. Und sogar Bulldoggen, FAMILIE sozusagen :-)))

Lilo beobachtete vorsichtig, wo sie da gelandet war. Clara nahm klar darauf Rücksicht und entspannte Lilo durch freundlich interessiertes Auf-Sie-Zugehen. Muffin war die Ruhe und Liebenswürdigkeit selbst - und sie erkannte Stu und mich zu unserer Freude jetzt nach circa 3 Jahren wieder :-)

Nach dem Begrüßungsspiel fuhren wir zum Mittagessen ins nahe gelegene und außerordentlich hundefreundliche "Gasthaus am Königsweg".

Alle Drei benahmen sich vorbildlich. Der ruhende Pol war die alte Muffin :-)

Susanne gelangen ein paar wundervolle Bilder von allen Dreien unterm Tisch vor ihren Knien - in der Hoffnung etwas von ihrem Teller abzubekommen ;-)

Anschließend wollten wir dort spazieren gehen. Der Regen ließ uns aber nicht weit kommen! Er hatte nur mal gerade für 10 Minuten pausiert.

Also zurück nach Hause und der Nachmittag wurde bei Kaffee und Kuchen ein sehr gemütlicher - mit glücklichen, verspielten, sich gut verstehenden Bulldoggen :-)

Besonders beeindruckte mich Muffin: mit ihren 11 Jahren ist sie immer noch gut beweglich, ihr Fell glänzt und ihr Nasenspiegel ist weich wie eh und je. Sie strahlt Souveränität, Gelassenheit und gute Laune aus.

Sofas sind für Hunde ja meist eine Verführung:

Nachdem Muffin das Sofa unter Clara´s Genehmigung ausprobiert hatte, sprang sie aus Solidarität wieder zu Lilo runter, denn die hatte sich nicht hoch getraut. Vielleicht hatte sie zu viel Respekt vor Clara als der Sofabesitzerin? Und weil Clara es nicht geräumt hätte - und dies in sichtbarer Beharrlichkeit auch bis auf Weiteres nicht vorzuhaben schien?

Muffin, Lilo und Clara hatten ihren Bulldogspaß, und wir BulldoggerInnen genau so :-))


Samstag, August 28, 2021

Durch eine rosa Blumenwildnis


Gelegentlich suche ich mir aus Lust auf Abwechlung einen neuen Weg in unserer Umgebung. So ging ich mit Clara den Waldweg von der Höhe über Ebbinghausen ins Tal bei Atteln. Stu setzte uns oben ab und holte uns später im Tal wieder ab.

Nach einem kurzen Stück war der Weg voll gewachsen von fast mannshohen Springkraut. Diese Wegteile wirkten auf mich wie ein paradiesisches Blumenmeer.

Clara ließ sich nicht irritieren, sie fand den Weg durch die leicht größeren Freistellen zwischen den Pflanzstengeln.

Ich erkannte den Weg an der am steilen Hang früher einmal angelegten Trasse für Forstwagen. Die Baume standen dort entsprechend weit auseinander.

Seit einger Zeit war der Weg offensichtlich nicht mehr von Forstwagen befahren worden zu sein. Ein oft nur noch zu erahnender Trampelpfad in einer der alten Wagenspuren wird vermutlich nur noch von Jägern genutzt, wie mich unterwegs drei Jagdkanzeln vermuten ließen.

Ich habe wirklich Respekt vor Clara´s Unerschrockenheit in natürlichem Gelände!

Sie sucht sich ihren Weg auch im Bodendickicht mit Ruhe und Bedacht: alte Wegfurchen, die wegen der Regenfälle der letzten Tage im Wasser lagen, die umging sie und suchte eine Alternative... da ich ihr strikt folgte, war das für mich echt gut so ;-)

An weniger von Springkraut überwucherten Wegstücken fand ich auch andere Blumen, so wie diese bei uns seltene Große Glockenblume.

Brombeerranken wucherten auch über den Weg; das erlebte ich als gefährlich wie Fußfallen, denn ich sah sie unter dem Springkraut nicht. Einmal fiel ich fast hin - aber was ist ein Abenteuer ohne Risiko ;-)


Mittwoch, August 25, 2021

Jupiter bei Sonnenuntergang


Clara und ich konnten den ganzen Sommer über auf unseren Spaziergängen in die Dämmerung hinein herrliche, bizarr strahlende Sonnenuntergänge bewundern. Die vielfältige, stets bewegte Bewölkung verursachte diese abwechslungsreichen Lichtschauspiele....

Ein Wildhüter in Alaska erzählte mir einmal, dass er sogar Bären sah, die den rot-strahlenden Sonnenball still sitzend beobachteten, bis er versunken war... Die Phasen eines besonders brillanten, rotfeurigen Sonnenuntergangs: Bild1 --- Bild2 --- Bild3.

Ein ganz besonderes Foto, in dem der Planet Jupiter genau über der rotglühenden Sonne steht, machte ich rein zufällig an diesem Abend. Hier ist es.

Als ich mir das Foto später ansah dachte ich zunächst, es sei der Mond, aber das ist wegen dessen Bahn unmöglich. Ich freue mich riesig über diesen Schnappschuß von Jupiter, dem größten Planeten unseres Sonnensystems.

Aus Neugierde habe ich mir die Symbolik des Jupiter in der Astrologie angesehen; demnach hat er mich als der Glücksbringer angelächelt :-)

Auch Evelyn Riesen machte bei ihren abendlichen Runden mit Alice neue, wunderschöne Fotos von Sonnenuntergängen über Bingen am Rhein.


Donnerstag, August 19, 2021

Clara: "Das ist womöglich ein Flugsaurier..."


Drei Tage nachdem Clara auf einem für sie neuen Weg vom Hagel überfallen wurde (siehe vorigen Beitrag), widerfuhr ihr an der gleichen Stellen erneut Unheil. Wie es dazu kam...

Diesen schönen Weg mit Blick bis zum Teutoburger Wald gingen wir sobald es nicht mehr unberechenbar losschauerte und gewitterte erneut. Teilweise standen die Ähren noch von Wicken zart umwunden in voller Reife auf den Feldern, teilweise waren diese aber schon zu Stoppelfeldern geworden.

Es war eine schöne kleine Wanderung in erfrischendem Wind und immer wieder Sonnenschein. Die Blumen am Feldrain bezauberten in ihrem dominierendem Pink-Lila.

Dieses Tal hat noch einmal ein Tal in sich selbst. Die Scheunen unten sahen wie herunter gepurzelt aus; wir sahen uns das von näher an.

Nun, wir waren fast zurück am Auto, als ein Traktor mit riesigem Anhänger vor uns am Feldrain parkte. Clara begann wie gewohnt einen leichten Bogen um das Schlepper-Ungetüm zu schlagen - als,...

... ja als die viele Quadratmeter große, dunkle Abdeckungsplane vom Anhänger ganz abrupt von einer Böe vor ihr hoch über den Weg gewirbelt wurde. Clara war weg !

Dann ein leises Geräusch im Weizenfeld... da war sie drin? Ja, wieder solch ein Knistern und eine leichte Bewegung der Ähren... mehr war nicht zu sehen. Ich rief "Clara"... immer wieder. Nichts! Dann rief ich "Zurück!". Auf dieses Kommando macht sie sonst stets kehrt, aber diesmal: nichts!

Ich weiß, dass viele Hunde Panik bekommen, wenn etwas Großes von Oben auf sie herabstürzt. Unsere Sahra war vor Jahrzehnten einmal fast einen Kilometer weggerannt, als ein Fallschirm im Steilflug auf sie zuraste. Ich überlegte, ob das eine genetisch vererbte Instinkt-Erinnerung an Flugsaurier ist, an eine Zeit also, als die Säugetiere noch kleine Erdhöhlenbewohner waren... Ich begann mir Sorgen zu machen, in dem weiten Weizenfeld wäre sie für mich kaum zu finden. Ich rief weiter "Zurück", ja und dann kam sie mir auf dem Weg, den wir hergekommen waren, von weit zurück langsam entgegen.

Sie hatte auf das "Zurück" reagiert, aber nicht wie ich erwartete hatte zurück aus dem Weizen zu mir, sondern versteckt im Weizen paralell zum Weg ein weites Stück zurück.

Sie wollte aber nicht an dieser Plane vorbei, obwohl die sich jetzt kaum noch im Wind bewegte. Clara legte sich an der Stelle, von der aus sie vor deren "Saurier-Flugstart" in den Weizen geflohen war, platt auf den Boden. Das hatte sie so entschieden!

Ich ließ sie liegen, ging zu der Plane und klemmte die am Treckeranhänger fest. Das überzeugte Clara von der Beherrschbarkeit des Flugdings! Sie ging an der Leine mit mir nun daran vorbei weiter zum Auto. Und just in dem Moment kam der Bauer zurück und begann den Weizen mit riesigem Gerät abzumähen...


Montag, August 16, 2021

Wolkenbrüche


Anfang August fuhren wir mit Clara zu einem riesigen Wasserloch bei der Trendelburg, dem legendären "Nassen Wolkenbruch". Stu wartete am Wanderparkplatz, während ich mit Clara den Berg zum Lochrand hoch stieg.

Dann standen wir an diesem Riesenloch mit seinem Wassertümpel weit unten. Ich hielt Clara an der kurzen Leine, denn die Lochwände stürzten teils senkrecht ab. Man kann rundherum gehen, aber nicht hinab. Also nur ein Telebild des Wassergrundes.

Es hatte sich hier im Laufe von Jahrmillionen ein unterirdischer, sich stetig vergrößender, senkrechter Hohlraum gebildet (mehr HIER), dessen obere Decke in historischer Zeit vermutlich durch heftige Wolkenbrüche einbrach.

Es wird erzählt, dass umweit davon vor nicht einmal 70 Jahren bei einem Wolkenbruch ein Bauer auf seinem Trecker plötzlich in einem neuen Loch verschwand... möglich ist das.

Auf unserer Rückfahrt beobachteten wir diese sich entwickelnden Gewitterwolken - ein spannendes Himmelspanorama.

Drei Tage später geriet ich morgens mit Clara zuhause am Hengler Berg in keinen legendären, sondern realen Wolkenbruch. Der Himmel zeigte sich schon am Abend vorher in Gewitterstimmung. Jedenfalls gingen wir bei "heiter bis wolkig" los. Ich sah zwar zwei sich bildende Gewitterwolken, aber ich hielt sie noch für harmlos...

Die Aussicht war klar, der Weizen innerhalb von ein paar Tagen zum Mähen gereift und immer noch strahlten die Feldblumen am Wegesrain.

Eigentlich hatte ich einen längeren Rundweg geplant - aber Clara wollte plötzlich zurück. Und sowas will sie nie ohne Grund...

Naja, die Wolke hinter uns hatte sich sehr schnell in ihrer Größe vervielfacht und hing fast schwarz tief vom Himmel herab... Clara hasst es nass zu werden... also im Schnellschritt den Weg zurück zum Auto, das hieß auch Richtung Monsterwolke... Ich hoffte für Clara, dass wir es noch rechtzeitig schaffen würden.

Circa 300 Meter vor dem Auto platzte die Wolke, Starkregen. Clara rannte los, sie schüttelte sich dabei nach jedem zweiten Schritt... nur mit böser Stimme erreichte ich, dass sie anhielt, sie drückte sich unter einen Baum. Ich nahm sie an die Leine und erntete ihren unwilligsten Blick beim Weiterlaufen.

Diese Wolke mußte sehr hoch reichen, denn jetzt schlug auch noch reiskorngroßer Hagel auf die Kleine nieder. Ich mußte lachen, weil sie vor Sich-Schütteln mich nicht halb so schnell weiterziehen konnte, wie sie wollte. Fotografieren ging jetzt nicht...

Es hatte weiter weg schon gedonnert, das erschreckte sie nicht, im Haus bellt sie dem Donner sogar mißfallend nach. Aber jetzt: kurz bevor wir am Auto ankamen exolodierte ein Donner direkt und gewalttätig über ihr: das zeigte Wirkung, sie drückte sich platt ins nasse Gras am Wegrand.... Dann ging´s per Auto nach Hause :-)

Arme klatschnasse Clara, ich genoß diese Abkühlung, aber sie hielt mein Verhalten bei diesem Wetter offensichtlich für abartig. Ich hatte den Vedacht, dass sie mich zudem verantwortlich für ihrem erbarmungswürdig nassen Zustand gemacht hatte ;-)


Freitag, August 13, 2021

Regen bringt (nicht immer nur) Segen


Ganz Deutschland litt die letzten Jahre unter Dürre und Hitze; dieses Jahr regnete es viel, in der Eifel und der Pfalz verheerend viel. Aber hier bei uns im Eggegebirge brachte der Regen genau die Menge, wie unsere heimischen Pflanzen und Tiere zum Gedeihen brauchen.

Die größeren Bäche und Teiche fielen nach vielen Jahren einmal wieder nicht trocken. Im Naturschutzgebiet "Annenkapelle" konnte sich der Renaturierungsprozess eines kleinen Moores weiter entwickeln.

Unser Henglarner Dorf-Naturpark um die Quellen herum, "Pötte" genannt, die in die Altenau abfließen, bot Gänsen und Enten Futter und somit Chancen für die Jungenaufzucht. Sogar der Schwarzstorch wurde dieses Jahr hier zwar selten, aber immerhin überhaupt wieder beobachtet.

Die Henglarner Furt, in den vergangenen Sommermonaten schlammig bis trocken, erfreute Clara so wassergefüllt nur kurz, sie machte nach ein paar Schritten entschlossen kehrt.

Im übernächsten Dorf bachaufwärts, Husen, führte die Altenau auch reichlich Wasser. Clara war hier aus ihrer Erfahrung heraus auf vielleicht 20 cm Wassertiefe eingestellt - und wurde überrascht, dass es ihr plötzlich bis über den Bauch reichte! Sie blieb gelassen, aber nahm die nächste Gelegenheit wahr wieder raus zu kommen :-)

Das Wasser der Bäche war klar, aber der reichliche Regen hatte die tieferen Stellen im Meerhofer Wald in Sumpf verwandelt, dort roch es fies nach Fäulnis.

Da hier fast alle Bäume gefällt worden waren, konnte das tote Wurzelwerk das Wasser nicht im Erdboden festhalten. Großflächig betrachtet ist der Kahlschlag deshalb mit ein Grund für schreckliche Überflutungen: Buchtipp.

Der Regen hier in unserem Teil des Eggegebirges war allerdings nicht so stark, dass kleinere Regenwasser-Abflußläufe in den Tälern länger als einen Tag Wasser führten. Im Totengrund gibt nur eine einzige Stelle, an der Wasser über den Waldboden abfloss, die Bachrinne war Ende Juli schon wieder knochentrocken.

Der Wasserstand des "Neuen Brunnen", eigentlich der alte Waschteich von Meerhof nahe Marsberg, erhöhte sich nicht durch die Regenfälle. Der große, weite Wald rundherum hielt das Wasser im Boden fest:

Nun, das Grün wuchert und die Beeren wachsen und gedeihen in diesem eher regnerischen Sommer prächtig. Und Bienen wie Schmetterlinge haben dieses Jahr ein gutes Leben :-)


Samstag, August 7, 2021

Endlich wieder Man-Trailing


Durch Corona bedingt war Man-Trailing monatelang ausgefallen. Im Juli ging es bei uns endlich wiwder los. Trainerin Sabine Schnapp bietet es jetzt wieder alle 4 Wochen an.

Ich befürchtete, Clara hätte ihr früher Gelerntes (siehe Beitrag 19. September 2020) zumindest teilweise vergessen - aber nein! Als ich ihr noch Zuhause zum Halsband auch ihr Trainingsgeschirr anlegte, wurde sie ganz aufgeregt, lief hin und her: sie wußte, wohin es ging!

Dann am Treffpunkt war sie ungeduldig, dass es endlich losgeht. Sie schnupperte nur so kurz am Tshirt der "verschollenen" Person, dass ich nicht glaubte, sie habe sich den Geruch eingeprägt. Aber ich lag falsch!

Sabine fotografierte uns: Ich sagte "Such!" und Clara zog mich stramm und schnell hinter sich her, sie wußte an jeder Wegabbiegung, ob sie rechts, links oder geradeaus sollte. Ein super Nasentalent ist sie, und klug ist sie auch. Sie weiß einfach worum es geht :-)

Sie richtet auf der Suche ihren Kopf immer wieder hoch, durchschnuppert also die Luft, auch seitwärts wendet sie ihn regelmäßig. Sie nimmt Witterung von überall auf um auf der Spur zu bleiben. Dieses zielgerichtete Verhalten haben wir ihr nicht beigebracht, sie beherrscht es aus sich heraus. Es sind eben nicht alle English Bulldogs überzüchtet :-)

Sabine schlug dann vor, dass sie einmal mit Clara trailt, sodass ich Clara dabei besser fotografieren kann. Also versteckte ich mich mit der Frau, deren Geruch Clara von einem ihrer getragenen Tshirts aufgenommen hatte, hinter der Terrasse einer Vereinshütte.

Da die Beiden ziemlich lange brauchten, gingen die "zu Suchende" und ich an den Hauptweg zurück. Ich befürchtete, Clara wäre vielleicht nicht mit Sabine mitgegangen.

Aber: die Beiden kamen uns aus der entgegengesetzten Richtung entgegen. Sabine sagte: "Sie wollte plötzlich zurück! Jetzt ist klar, da war keine Spur mehr von Euch, also zurück um sie wieder aufzunehmen. Sie macht das gut!"

Naja, Ihr Leser versteht, dass ich stolz auf sie war; und Clara war ganz offensichtlich auch stolz auf ihre Leistung :-)


Mittwoch, August 4, 2021

Clara lehrt, Teddy lernt


Klein-Teddy musste lernen, sich im Restaurant gut zu benehmen; das heißt still unter´m Tisch liegen zu bleiben. Also nahm Frauchen Ulrike (Herrchen Frank war auf Motorradtour in den Alpen) ihn mit ins Gasthaus, um uns dort zu treffen; das heißt Teddy sollte sich dieses dort von Clara abgucken.

Der ganze Teddy wackelte zur Begrüßung, Clara wackelte immerhin mit dem Schwanz ;-) In Restaurants ist sie zurückhaltend in jeder Beziehung. Sie ist froh und entspannt, wenn sie eine stille Rückzugsecke für sich gefunden hat.

Die Rechnung ging auf: Teddy legte sich hin, hielt sie aber fest im Blick.

Teddy ist schlau und gibt auch so schnell nicht auf! Nach einer Weile wanderte er um den Tischfuß herum, um von hinten an Clara heranzukommen.

Clara blieb einfach stur liegen. Sie wußte, das "Gelände" war ihr Vorteil: in ihrer engen Ecke konnte Teddy eh nichts ausrichten. Und er gab auf, legte sich auch unter dem Tisch still und wohlerzogen hin. Ulrikes, Stus und mein Resumee: Unterrichtsziel erreicht :-)


Sonntag, August 1, 2021

Unsere Abendrunden zum Sonnenuntergang


Tagsüber gehe ich jetzt im Sommer mit Clara nur in den Buchenwald auf den Höhen, denn dort ist es kühler als im offenen Land. Und manche der uralten Hainbuchen beeindrucken mich sehr: ich liebe sie in ihrer Kraft und Individualität.

Auf die Felderhöhe oberhalb unseres Hauses gehen wir zur Zeit nur in der Abendkühle

Anfang Juli war der Raps dort so dicht gewachsen, dass er durch das Regenwetter schon leicht nach Fäulnis roch. Clara sah sich einem undurchdringlichen "Raps-Urwald" gegenüber ;-)

Zur Mittsommerzeit geht die Sonne bei uns erst zwischen 22 und 21 Uhr unter. Clara genießt das sehr, so viel später als zu allen anderen Jahreszeiten noch mal raus in die Natur zu kommen. Und ich auch :-)

Sonne und Erde erschaffen an vielen Abenden jeweils neue, gewaltige Lichtspiele miteinander.

Dieser Anblick ist für mich so bewegend schön, dass ich einfach einen Liedvers meiner Kindheit singen muß: "Goldne Abendsonne, wie bist du so schön. Nie kann ohne Wonne, deinen Glanz ich sehn." Clara sieht mich dabei mit großen Augen still an.... ;-)

Noch ein Lied, ein alter Kanon, zu diesen schönen Spaziergängen an Sommerabenden: " Abendstille überall, nur am Bach die Nachtigall, singt ihre Weise klagend und leise durch das Tal..."

Dämmerung, Zeit des Zwielichtes, Zeit für den Weg nach Hause.

Ein mich faszinierendes Foto der Abendsonne schoß Evelyn Riesen in Bingen am Rhein. Ich nenne es "Sturmvogel". Und: Humor ist auch aus der Sonne zu gewinnen :-)

Ein anderes sehr beeindruckendes Foto von ihr zeigt die Germania am gegenüber liegenden Rheinufer mitten in einem unheilvollen tiefen und dichten Nebel. Kurz darauf überfluteten unweit die Wasser ganze Dörfer ...


Mittwoch, Juli 28, 2021

Schafe, Raben, Gänse, ein Schwarzstorch

und eine zornentbrannte Clara :-)


Ende Juni ging ich mit Clara einmal mehr um das renaturierte, frühere Rückhaltebecken der Altenau bei Husen herum. Und wir erlebten eine Überraschung:

das gesamte Gebiet war von einer bestimmt einige hundert Schafe starken Herde bevölkert. Es blökte und blöckte laut die ganze Zeit durch das Tal, mit tiefen Tönen antworteten die Mutterschafe auf die hellen Rufe ihrer Lämmer, und umgekehrt. Eine Idylle.

Clara wollte sie durch das Trennnetz beschnuppern, das heißt begrüßen, aber... näher als bis auf zwei Meter kam sie nie an die heran: das war deren Fluchtdistanz, die liefen dann weg! Clara versuchte sie über ihre Annäherungsabsicht zu täuschen, aber erfolglos :-((

Am Teichrand standen drei der seltenen Kolkraben (INFO über Kolkraben) im Gras. Sie flogen nur gelegentlich kurz auf, ich hatte den Eindruck, sie suchten die Nähe der Herde. Und, zu meiner unglaublichen Freude, sah ich am Rand der Teichinsel einen Schwarzstorch stehen! Bevor ich das Handy aus der Tasche hatte, stieg er in die Luft auf und flog davon... Ich war sicher mich nicht getäuscht zu haben und blieb dort bestimmt 20 Minuten wartend stehen. Vielleicht kam er zurück.
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Clara amüsierte sich sill in meiner Nähe im Gras und in den Wiesenblumen. Ihre Geduld mit mir ist einfach großartig :-))... Der Storch kam zurück, aber er landete zu weit von mir entfernt, um ihn fotografieren zu können. Hier einige Infos über ihm: LINK. NABU schreibt, dass der Bestand in Deutschland zugenommen hat, und dass es z.Z. 800 bis 900 Brutpaare gibt, davon circa 120 Paare in unserer Gegend.

Fast jeden Tag gehe ich seitdem um den Piepenteich herum. Die Schafherde war übrigens nur zwei Tage lang dort verblieben. An einem Tag überraschte mich unsere stets Konflikte meidende Clara, sie zeigte eine bislang verborgene Seite ihres Wesens:

Ich stand auf dem alten Dammweg und wartete, wartete auf den Schwarzstorch... Da kam ein PKW unerlaubter Weise dort bis ans Ufer gefahren! Ich war böse und wütend, denn er würde die Gänse verunsichern und den Schwarzstorch fernhalten! Clara stieg in meinen Zorn ein und drohte zum ersten Mal in ihrem Leben, und das richtig ernst mit Bürste und gebleckten Zähnen tief grollend. Sie stellte sich hoch aufgerichtet mit breiter Brust dem PKW entgegen... der wendete und fuhr zurück. Sie sah mich zufrieden an: "Der gibt auf!" Ich lobte und küsste sie :-)
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Den Schwarzstorch sah ich einige Male mehr über mir fliegen. Ein alter Einheimischer erzählte mir dort, seit über 20 Jahren hätten die Schwarzstörche auf einer der Höhen ihr "Stammnest" in sehr alten Buchen. Welche Freude dies zu hören! Stu und ich sind dankbar hier in OWL (Ostwestfalen-Lippe) zu leben. Mehr über unsere schöne Umgebung: LINK

Außer den Schafen ließ sich auch das hier lebende Gänspaar mit seinen zwei Gösseln gut fotografieren.


Donnerstag, Juli 22, 2021

Eine dicke Freundschaft: Clara und Teddy


Sommertags lese ich gerne in der Gartenlaube und Clara döst oft unterm Hollunderbaum im Gebüsch hinter den Gräbern. Welche Freude, wenn dann Teddy zu Besuch kommt!

Teddy ist ja noch ein Welpe, Clara läßt ihn also geduldig und mit Freude auf sich rumhopsen. Und wir Menschen lachen dazu aus vollem Herzen, besonders als Teddy begeistert entdeckt, dass er ein Junge ist ;-)

Nach solchen Spielstunden sind beide nur noch müde. Das sind dann die ruhigsten Nächte für uns Menschen ;-)


Montag, Juli 19, 2021

Clara´s Trink- und Badestellen


Direkt bei unserem Dorf Henglarn gibt es eine für Clara (und meine Füße) gut geeignete Badestellen in der Altenau: weitgehend frei von Zecken und Bremsen. Übrigens geht sie in Seen nicht hinein, nur in Bäche, wo sie das gegenüberliegende Ufer GUT sehen kann ;-)

Als ganz kleine (von Anglern ausgesetzte) Forellen vor ihrer Nase rumflitzten war sie nur erstaunt. Nun, die waren auch schon wieder weg, bevor sie zu einem Einschätzung gekommen war, was mit Fischen gemacht werden könnte ;-)

Clara geht nie weiter als bis maximal zum Bauch ins Wasser. Das reicht als Abkühlung, gibt sie mir zu verstehen ;-). Und sie trinkt daraus auch nur bei echt heißem Wetter.

In der Regel reicht ihr eine Pfotenkühlung, so wie hier (Bild oben) in der Altenau bei Husen.

An einem sehr schwülen Tag Anfang Juli fuhr ich mit ihr einmal wieder in den Glasebruch. Schattiger Wald, kühler Bach, herrlich, denn nicht nur nebenbei gesagt: hier gibt es ebenfalls keine Zecken- und Bremsenkolonien. Fingerhüte und Brombeerblüten schmückten den Wald mit kühlem Lila und Pink.

Clara kühlte sich bei dieser Hitze tatsächlich bis zum Bauch. Und sie fand das Wasser im Schatten der Holzbrücke besonders erfrischend :-)

Am Ende des Weges kamen wir an Weiden mit prächtig gehörnten Rindern vorbei. Und sofort bedrohte mich dort eine Bremse... ab zum Auto, dachte ich nur noch!


Freitag, Juli 16, 2021

Sommer - Wasser - Bremsen & Co


Dieser Sommeranfang brachte auch Regen; gut für Felder, Gärten und die Bäche. Ich freute mich für Clara, dass sie nicht alle trocken fielen, so wie in den letzten Jahren. ABER: ich hatte vergessen, dass viel Wasser auch vielen Mücken das Leben erleichtert... und schlimmer: den Bremsen (Blinde Fliegen) auch!

Am ersten heißen Junitag fuhr ich mit Clara zum Lichtenauer Dorf Blankenrode, und dort zu meiner Lieblingsweg im Altenautal. An vielen Stellen war der direkte Zugang zum Bach allerdings frisch zugewachsen...

Ich hatte Wassersandalen an und ging mit Clara bei einer kleinen Wandererbrücke sogleich in den kleinen, plätschernden Bach hinein. Der Spaß war für mich nach 5 Minuten vorbei:

Diese Riesenstecher - und Borreliose übertragenden Bremsen - kamen im Schwarm aggressiv blutdürstig zielsicher auf mich geflogen... eine stach mich sogar durch die Jeans! Ich schlug um mich und sprang so schnell ich konnte beiseite ans Ufer... Clara wunderte sich über mich, aber ging ein Stück vor mir auch gleich zurück an Land...

Hier weiden gelegentlich Kühe weiter unten im Tal, von dort kommen diese Viecher wohl her, dachte... Arme Kühe... Im Wald sind die selten, also gehen wir jetzt weiter durch´s Tal und dann tiefer in den hinein, beschloß ich!

Dies ist ein schöner Weg vorbei an filigranen Gräser zwischen Brombeergebüsch und leuchtenden Waldblumen. Und tatsächlich waren hier im Buchenwald keine jagenden Bremsen, sondern nur wenige, rumschwirrende Mücken unterwegs. Die sind vergleichsweise harmlos...

Ein paar Kilometer weiter bachabwärts gingen Clara und ich von einer zur Zeit leeren Weide aus wieder ans Wasser. Clara verlustierte sich hingebungsvoll im und am Ufergras ;-)

Wenn auch zur Zeit nicht als Rinderweide genutzt, so kam nach vielleicht 5 Minuten die erste Bremse "angedrohnt" und wir flohen fort ;-)

In der Nähe von Bächen sind Rinder oder Pferde "Blutbanken" für Bremsen & Co. Wir werden deshalb Gewässer in Weiden den Sommer über meiden!


Dienstag, Juli 13, 2021

Im Wald


Bei uns im Paderborner Land gibt es kleine, geschützte Waldstriche, meistens wachsen sie auf steilen Hängen, die wirtschftlich eh nicht auf einfache, billige Art genutzt werden können. Mein Lieblingswaldpfad ist der Hainberg-Kammweg von der Kahlen Platte aus:

Gelbe Blumen beherrschten Ende Mai / Anfang Juni den Saum der schmalen Pfade durch den Wald - neben Waldmeister noch und noch. Eine Freude sie alle zu fotografieren :-)

Clara mag solche Waldpfade, denn die Sicht und die Erkundung nach rechts und links in den Wald hinein ist ihr nur gelegentlich durch Brombeergestrüpp versperrt oder besser gesagt verwehrt. Oder durch das Gelände, wie eben auf dem Kamm des Hainberges.

In diesem naturbelassenen Buchenwald kann man erstaunliche bis groteske, sogar lustige, die Phantasie beflügelnde Baumgestalten entdecken. So ähnlich muß das ganze "Paderbörner Land" noch bewaldet gewesen sein, als die Gebrüder Grimm hier einge ihrer Märchen von einer alten Frauen erzählt bekamen.

Dann gibt es hier bei uns auch noch ganz unwirtliche Waldwege. Den "Pfad" im Totengrund direkt am meist trocken gefallenen Bach entlang entdeckte ich als solch einen. Wenn ich nicht an einem Sonntagmittag eine Reitergruppe da heraus hochkommen gesehen hätte, wäre ich nicht auf die Idee gekommen dort einmal herzugehen, denn aus Sicht von oben endete dieser Weg nach vielleicht schon 50 Metern.

Fast 2 km weiter die Straße hoch gab es einen ähnlichen Kurzweg abwärts zum Talgrund. Ich war ihn mit Clara schon mal gegangen, bis er sehr bald nur noch Reifenmatsch war; er war eigentlich nur eine mehr oder weniger lange Treckerspur, die keinen Wanderspaß hergab. Nun, die Reiter hatten eine Verbindung dieser zwei Stichwege zum Talgrund bewältigt, also würde mir das mit Clara auch gelingen. Kleine Abenteuer sind ja manchmal ein Vergnügen :-)

Wie stets lief Clara vor und wartete alle Nase lang geduldig auf mich. Wenn ich ihrer Meinung nach zu lange Blumen oder Bäume fotografierte, lief sie auch wie immer zurück um mich ans Wandern zu erinnern ;-)

Wir gingen den von Treckern geschaffene Schlammweg diesmal weiter, aber der endete auch nach einer Weile, und zwar in hohem Gras.

Dieser Grasweg hatte seine Tücken: wir stolperten gleich in alte Reifenfurchen, sie waren vom hohen Gras völlig überwachsen und nicht erkennbar. Das wirklich Schwierige war aber, dass über die tiefsten Furchen irgendwann einmal Stöcke quer gelegt worden waren, um sie zu überbrücken. Die waren ebenso wenig im hohen Gras sichtbar wie die Furchen selbst. Ich geriet mit einem Fuß dazwischen und hätte ihn mir wohl ohne meine hohen Wanderschuhe verrenkt.

Clara ging nach einer ähnlichen Erfahrung auch sehr vorsichtig, sie bedachte ihre Schritte genau dort, wo der Boden weicher und matschiger wurde und sie also wieder mit solchen Stöcken rechnen mußte. Dann trat sie gezielt auf diese drauf oder umrundete die Stelle.

Der Weg änderte sich irgendwann einmal mehr: vor uns öffnete sich überraschend eine Lichtung voller Wildrhabarber. Der Weg war hier kaum noch ein Wildwechsel zu nennen, höchstens für Kaninchen... Aber es gab keine zugewucherten Furchen mehr!

Clara versankt im Rhabarber und war froh, als sich am Ende der Lichtung wieder ein ganz normaler Waldweg vor uns auftat. Und wir sahen gleich dahinter die Brücke und etwas weiter die schmale Strasse an der Stelle, wo wir zwei Wochen vorher die Reiter aus dem Grund herauskommen gesehen hatten!

Zurück gingen wir über die Straße hoch zum Auto. Das ging viel schneller als abwärts den Wildpfad entlang :-)


Samstag, Juli 10, 2021

Mit Clara im Frühsommer unterwegs

in Feld und Flur


Hier im Paderborner Land sind nahezu alle Feldwege asphaltiert und somit auch schlechtwetter-geeignet. Zur Zeit mag Clara diese Wege nicht so gerne: sie kann nämlich durch das hoch stehende Getreide ihre nähere Umgebung nicht einsehen.

Spaß machen ihr jetzt auf diesen Asphalt-Feldwegen nur die kleinen Wiesenflecken an den wenigen Sitzbänken unterwegs.

Alte, ausgefurchte Feldwege sind schon spannender für Clara und mich, denn diese wenigen durchziehen in unserer Gegend nur sehr abgelegene Fluren - so wie in der Nähe des jungsteinzeitlichen Steinkistengrabes bei Etteln.

Dies ist die einzige mir bekannte Stelle des Dorfverbundes "Stadt Lichtenau", von wo aus über 180 Grad des Horizontes windradfrei ist. Ich erlebe diesen weiten Blick als uneingeschränkte Freude.

Anders als die Felder sind die Wiesen und Weiden im Frühsommer schon gemäht, das Heu eingefahren. Hier kann Clara nun nach Herzenslust rumrennen, und sie genießt es!

An diesen abgelegenen, unplanierten Feldwegen sind meist die Hecken erhalten geblieben und eine Vielfalt von Blumen, die den Begriff "Flur(=Flora)" noch rechtfertigen.

Außer Mohn und Kamille fand ich hier Ackerwinden und Kornblumen sowie Johanniskraut und Klee. Jetzt zum Mittsommer wechselten sich entlang des Weges der Duft der Hollunderblüte mit dem der Wildrosen ab.

Noch mehr als Slalom- liebt Clara das Hürdenlaufen. Und dies wiederum ganz besonders bei den Galmeiveilchen im NSG Blankenrode.

Das letzte Mal waren wir Anfang Juni dort, um uns an den in diesem Jahr ersten dieser weltweit nur hier auf dem Schwermetallboden wachsenden Violetten Galmeiveilchen zu erfreuen.

Es herrschte im Juni über mehrere Tage eine ausgeprägte Hitzwelle. Da zog es Clara und mich nur noch in die stets etwas kühleren Wälder. Darüber erzähle ich im nächsten Beitrag.


Donnerstag, Juli 1, 2021

Clara drängt sich nie Hunden oder

anderen Tieren (inklusiv Menschen) auf


Clara kann man nicht provozieren. Ich schrieb schon einige Male darüber, dass Clara Hunde, die ihr begegnen, je nach deren Verhalten und Signalen ignoriert und umgeht - oder freundlich beschnuppert und mit ihnen zu spielen beginnt. Wir mußtenh ihr das nicht beibringen; wie unsere Freundin Ulrike sagt: "Clara kam schon erzogen auf die Welt :-)"

Ihr Verhalten anderen Tieren gegenüber ist auch immer angepasst an deren Stimmungen. Deshalb sind Spaziergänge und Wanderungen mit ihr auch so entspannt.

Anfang Juni, noch vor der Hitzewelle, wanderte ich mit Clara einmal wieder durch das Wildgehege Hardehausen. Ich hoffte, dass inzwischen die Bergwisente und die Wildpferde wieder auf den Weiden wären. Sie waren es :-)

Als Ein- und Zweijährige zog Clara mich schwanzwackelnd hier an der Leine zum Zaunrand in der Hoffnung, diese Pferde kämen (so wie Kühe) neugierig an um sie zu begrüßen. Diese Tarpane sahen zwar zu ihr hin, wohl weil sie direkt am Zaun stand - aber gelangweilt wandten sie sich gleich wieder dem Gras zu. Das hat sie sich gemerkt!

Jetzt, 3 Jahre alt und erfahren, blickte sie nur kurz prüfend auf die Pferde, und als diese wieder keine Anstalten machten sie auch nur wahrzunehmen, ging sie jetzt ihrerseits uninteressiert den Weg ohne Unterbrechung weiter. So im dem Sinne: "Ich dränge mich nie auf!"

Weiter ging es zu den Wildschweinen, aber die waren im Gelände unterwegs oder hielten Mittagsschlaf. Clara war enttäuscht, denn Schweine kennt sie als verspielt und an ihr interessiert. Ihr Schwanzwackeln beendete sie nach einiger Zeit: "Heute sind die langweilig!"

Wir gingen weiter durchs Tal bis zu der großen Herde der Bergwisente. Wir rochen sie schon von Weitem - sie rochen wie Kühe!

Clara mag ja Kühe, sie lief etwas schneller voraus zum Geruch hin. Und die ganze Herde Bergwisente trottete zum Zaun zu Clara hin. Die Alten voran, die Kälber hinterher.

Clara hüpfte vor ihnen am Zaun in und her und wieder weg und wieder hin. Aber diese Art "Kühe" waren Stoiker, sie ließen sich nicht zu - aus ihrer Sicht sinnlosen - Jagdspielchen verführen. Ich freute mich, dass sie immerhin zu Clara an den Zaun gekommen waren.

Wir spazierten weiter auf die Höhe der gegenüber liegenden Talseite zum offenen Gelände der riesigen Flachlandwisente. Sie grasten, rieben sich in einem Sandloch die Zecken aus dem Fell und dösten, alles nicht weit hinterm Zaun:

Diese kolossalen Wisente übersahen Clara wie gewöhnlich. Sie fraß vom hohen Gras am Zaun und sagte mir so: "Sonst ist bei denen nichts los. Lohnt nicht zu bleiben, die kommen doch nicht nah!"

Clara differenziert auch innerhalb einer Art. Zum Beispiel ist Pferd nicht gleich Pferd, trotz des wohl gleichen Grundgeruchs. So wie sie diese Tarpane ignoriert, eben weil die sie ignorieren, so ist sie interessiert an den Pferden im Glasebruch, denn die zeigten sich interessiert an ihr.

Menschen gegenüber ist sie besonders abwartend, die müssen sich bewähren. Leckerli werden erst mal abgelehnt! Vertrauenswürdig von Anbeginn sind nur Menschen mit einem Hund dabei :-)


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, geboren 1945 in Wuppertal, hat seit inzwischen mehr als 50 Jahren Englische Bulldoggen und ist Gründungs- und Ehrenmitglied des "Verein der Freunde Englischer Bulldogs e.V. (1980-2009)"

Jetzt sollen die Bulldogs zusätzlich hier ihr eigenes deutsches Weblog bekommen. Jeder Leser kann Blog-Beiträge an Cornelia schicken, Eure Bulldog-Anekdoten, -Fotos und -Tipps für's Blog sind willkommen. Der jeweilige Autor behielt sein Copyright an Bildern und Text, gab aber Cornelia ein einmaliges, unwiderrufbares Nutzungsrecht für eine Veröffentlichung in diesem Blog.


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