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Archiv: Beiträge 2023

Clara


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Donnerstag, Dezember 28, 2023

Ausflug zum Bollerwien und zur Iburg


Mitte Dezember regnete es fast nur und die Temperatur stieg bis an die 10 Grad. Einen regenfreien Vormittag nutzten Clara und ich zu einem Ausflug zum Bollerwien Quellgebiet und zur Iburg auf der Höhe darüber. Von dort hat man einen weiten Blick über Bad Driburg bis zum Teutoburger Wald.

Es ist beeindruckend, wie aus drei nah bei einander liegenden natürlichen, röhrenartigen Löchern im Fels das Wasser "wie aus dem Nichts" strömt. Vorbild für Leitungswasser ;-)

Luftlinie nur 600 Meter entfernt, aber knapp 300 Meter höher steht die Ruine der Iburg. Ich fuhr mit Clara vom Bollerwien aus hoch. Die Bergeshöh ist von einem unter Naturschutz stehendem Waldgebiet bedeckt.

Lokalen Sagen nach stand hier die Irminsul (Irmin= allgemeingültig, bedeutend, groß; Sul=Säule) der ansässigen heidnischen Sachsen. Sie verband einem Weltenbaum ähnlich die Erde mit dem Himmel. Mehrere Orte in Westfalen beanspruchen der Standort der Irminsul gewesen zu sein. Vermutlich gab es mehrere dieser Säulen, so wie ja später auch nicht nur eine einzige Mariensäule in dieser Gegend errichtet wurde. Die Sachsen wurden von den Franken unter Kaiser Karl besiegt und er ließ ihr Heiligtum, eben die Irminsul, zerschlagen. Danach begann die Christianisierung.

Wir wanderten mal nah, mal weiter von der Steilkante entfernt bis zur Iburg, einer ursprünglichen Sächsischen Fliehburg. Sie thront haarscharf an der höchsten Stelle der Steilkante, an den anderen Seiten ist von einem breiten Burggraben umgeben.

Ein Forstweg führt entlang des alten Grabens zum Zugang in den Burgkomplex. Vermutlich war dort früher eine Zugbrücke gewesen.

Hier sind immer Wanderer - oft mit Hunden - unterwegs. Ich nahm Clara an die Leine, wenn wir welche sahen. Sie hielten hier alle ihre Hunde angeleint.

Im Burgareal begegnete uns ein Mann mit einem mittelgroßen Jagdhund. Der Weg war eng, wir steuerten aufeinander zu. Clara und der andere Hund verhielten sich vorbildlich ruhig. In dem Momernt, als ihre Köpfe nebeneinander waren, wendeten sie sich blitzschnell einander zu, leckten sich gegenseitig über die Nasen und gingen, als sei nichts gewesen, gut gelaunt weiter :-)

Der Rückweg zum Parkplatz durch den freien Wald genoß Clara wieder sehr!

Ich fahre bei meinen Ausflügen mit Clara immer kleine Nebenstraßen. Das Navi - eingestellt auf "Kürzeste Strecke" - hat mich schon häufiger an überraschend reizvollen, völlig abgelegenen Stellen vorbei geführt. So auch diesmal:

Am Straßenrand sah ich einen kleinen Hinweis zu einer Alpakafarm. Ich bog gleich ab und dachte, das wäre eine schöne Überraschung für Clara. Ich sprach freundlich mit den neugierigen Tieren.

Sie kamen nah an den Zaun, aber Clara zeigte ihnen nur ihren Hintern! Mißachtung pur... also packte ich sie wieder ins Auto und wir fuhren nach Hause.


Einen guten "Rutsch" ins Jahr 2024 :-)



Montag, Dezember 25, 2023

Frohe Weihnachten :-)

und Ausflüge in den vorerst letzten Schnee


Friedliche, ja fröhliche Weihnachtstage wünschen wir Savorys allen Menschen, Hunden und sonstigem Leben. Feiert das Dasein!

In diesen schwierigen, gefährlichen Zeiten ist eine Denk- und Besinnungspause sinnvoller denn je. Die Rauhnächte, die "Nächte zwischen den Jahren", sind dafür wie geschaffen. Der Begriff "Zwischen den Jahren" entstand als Bezeichnung der 12tägigen Zeitspanne zwichen dem Mond- und dem Sonnenjahr. Sie fiel sozusagen aus der Zeit heraus, deshalb war sie im Verständnis früherer Menschen offen für Magie und Wunder. Nun, Wundersames geschieht ja manchmal...

Die Berichte über Claras Ausflüge gehen jetzt weiter :-)

Bis in die Dezembermitte hielt sich das Regenwetter für viele Tage, die Wolkendecke riß zu unserer Freude aber jeden Tag für eine kurze Weile auf. Und die nutzte ich für kleine Ausflüge mit Clara. Einen davon machten wir circa 30 Kilometer nach Osten ins Sauerland. Hier herrschte noch Frost und so hatte sich etwas Schnee auf den Höhen gehalten.

Nach unserer Waldrunde fuhren wir runter ins Rüthener Möhnetal. Biber lebten hier einmal, jetzt gibt es nur noch als Erinnerung an diese Zeiten zwei hölzerne am Weg durch den relativ naturnah angelegten Stadtpark mit Infotafeln und alten Gedenksteinen.

An nächsten Tag fuhr ich mit Clara nur hoch zum Heggeweg auf der Höhe oberhalb unseres Altenautals. Dort lag noch Restschnee und die Tauzonen auf den Wegen waren über Nacht wieder vereist und glatt.

Dieser Weg ist einer unserer Standardwege - wir machten ihn zu einem neuen Erlebnis für uns, indem wir ihn verließen und uns durch Baumstümpfe und neu angepflanzte Bümchen parallel zu ihm durchschlugen: das war möglich, weil der Schnee der letzten Woche alles an hohen Gräsern plattgedrückt hatte und die stellenweise undurchdringlichen Brombeerflächen weggeschlagen waren. Wir folgten eine Weile einer Rehspur.

Clara verfiel in Übermut und drehte ein paar Rennrunden: Sie geriet mit keiner Pfote in ein Bodenloch und blieb damit auch nicht in Bodengeäst hängen... sie war im Modus Tiefflug ;-)


Freitag, Dezember 22, 2023

Schnee, Neuschnee, Regen, Schnee


Das kalte Wetter - und damit der Schnee - blieb uns Anfang Dezember tagelang erhalten. Meist klare, oft sonnige Wintertage, welche Freude! An einem Nachmittag spazierten Clara und ich auf der Höhe des Blankenroder Naturschutzgebietes der Bleikuhlen wie auf einer Schneenase hoch über der Autobahn.

Clara rannte immer wieder vor und sprang mit Anlauf über die Wegbegrenzungen. Sie hatte Spaß an den "Bauchlandungen" im hohen, weichen Schnee. Die Rücksprünge überlegte sie genauer: sie entschied immer im spitzen Winkel zum Pfad zu starten. Somit war ihre "Landebahn" möglichst lang. Im Sommer springt sie auch im rechten Winkel über die Begrenzungslatten, dann tippt sie wie ein Ball auf dem Pfad kurz auf und im selben Schwung wieder hoch und weiter auf die andere Wegseite der Wiese. Diese Technik erschien ihr jetzt der Schneelage offensichtlich nicht angemessen.

Der Schnee auf den Hochebenen lag ein paar Zentimeter höher als in unserem Altenautal. Deshalb beschloß ich am nächsten Tag zur Höhe des Piepenbachtals bei Koster Dalheim zu fahren. Die Ziegen am Steilhang waren in ihren Winterquartieren. Clara vermisste sie nicht. Sie spurtete durch den hier oben unberührten Schnee, freute sich einfach nur.

Bei Schnee kann ich an den Spuren meist erkennen, welches Tier Clara gerade mit ihrer Nase erfaßt. Hundemarkierungen widmet sie meinem Eindruck nach die größte Aufmerksamkeit :-)

An unseren Wanderwegen brachte der Spindelstrauch weihnachtliches Rot ins Land.
Aus seinem sehr harten Holz wurde vor der Erfindung des Spinnrades zum Garnspinnen die Spindel hergestellt. Alles an diesem Strauch ist giftig - deshalb vergiftete sich Dornröschen, als sie sich daran stach. Dem Märchen nach verfluchte die 13. Fee, die zu Dornröschens Geburt als ungebetener Gast erschien, sie daran zu sterben. Aber die 12. Fee milderte diese Verwünschung zu einem 100jährigen Schlaf ab. - Dieser Strauch heißt übrigens mancherorts Pfaffenhütchen.

Nach den wenigen, so schönen Schneetagen regnete es nachts den Schnee hinweg.

Clara und ich spazierten zu den größeren Quelltöpfen in unserem Henglarner Dorfpark. Nach dem Frost lagen Brennesseln und Co erfroren am Boden, deshalb kamen wir leicht an den Wasserrand und zu einer besonders beeindruckenden uralten Weide.

Clara folgte mir, wenn auch leicht widerwillig. Das Terrain hier war nach ihrer Meinung zu nass, um daran Spaß zu haben ;-). Sie hat eigentlich Recht, dachte ich und ging über den Kinderspielplatz zurück zur großen Wiese am Quellteich.

Am nächsten Tag schneite es wieder, die Temperatur lag um die 0 Grad herum. Das bedeutete Glatteisgefahr - wir blieben zuhause.

Bei Claras Freund Scotsh in Bayern gab es zur gleichen Zeit Schnee im Übermaß, so um einen Meter hoch! Eva, sein Frauchen, schickte uns lustige Bilder ihres Senior Scotch :-)

Liebe Eva, lieber Frank, Euch weiterhin eine wunderschöne schöne Weiße Weihnachtszeit!


Dienstag, Dezember 19, 2023

Sonnenstunden auf Schnee :-)


Am nächsten Tag blieb das Wetter frostig und der Himmel bis in den Nachmittag hinein grau. Clara und ich wanderten über das Asphaltsträßchen durchs Schwarzbachtal. Mächtige Eichen, Buchen, Ahorn und auch einzelne Fichten haben hier beachtliche Größen erreicht. Das gefällt dem Wild - und den Jägern, die hier den Wolf ersetzen.

Zu meiner Freude brannte sich nach kurzer Zeit die Sonne genau über uns ein Loch durch die Wolkendecke. Ich glaube Clara war das egal, sie hielt den Kopf eh nur nach unten, war mit Schnuppern mehr als beschäftigt :-)

Am nächsten Tag zeigte sich die Sonne schon am Vormittag. Clara und ich fuhren nachmittags zum Schwarzen Bruch, diesmal mit Freundin Gaby dabei. Unser Lieblingsweg dort hat an seiner östlichen Seite einen wilden Waldstreifen und westlicherseits Feuchtwiesen und Moor.

Über den Wiesen hatte die Sonne aus der obersten Schneeschicht eine meterhohe Nebelschicht gebrannt. Es war der letzte Novembertag, "Nebel ist das November-Markenzeichen", lachten wir. Aber dieser Nebel war nicht düster nieselig wie üblich, er strahlte hell wie der Schnee unter ihm.

Zu Claras Freude gingen wir in den Wald hinein zu einer ihrer geliebten Rennplätze.

Die Sonne ging bald in einem pastellfarbigen Himmel unter. Ein schöner Wintertag!

Die sonnigen, frostigen Winternachmittage blieben in den Dezember hinein. Im unteren Totengrund endeckte ich mit Clara hinter einer frisch gerodeten, ebenen Stelle eine Felswand im Steilhang, aus der in halber Höhe zwei Nischen wie Höhleneingäge von Wind und Wetter geschaffen worden waren.

Hier sah ich seit Jahren mal wieder eine Felswand voller Eiszapfen. Die kurze Sonnenwärme hatte sie hervorgezaubert :-)

Clara war nicht an der Steilwand interessiert, weil sie dort keine Duftmarken erwartete, schätze ich. Das Laub auf dem Weg dagegen faszinierte sie. Es war schockgefroren und lag nur locker auf einander. Unter jedem Schritt knisterte es beim Zersplittern.


Samstag, Dezember 16, 2023

Die Schneedecke wurde dicht und dick :-)


Die Hoffung des letzten Tages (letzter Beitrag) auf mehr Helligkeit erfüllte sich! In der Nacht schneite es stärker, eine dünne weiße Decke legte sich über unseren Garten und die Felder dahinter. Ich ging mit Clara noch einmal in der Nacht raus - es war bis zum Horizont so hell, dass ich keine Gartenlampe einschalten mußte.

Vormittags fuhr ich gleich mit Clara hoch zum Wald bei Blankenrode. Hier liegt der höchste Punkt unserer Stadt Lichtenau (amtliche Name unserer 15 Dörfer): 428 Meter ü. NN, das ist circa 250 Meter höher als unser Garten in Henglarn. Wenn Schnee fällt, dann bleibt er hier am ehesten liegen!

Der Schnee lag hier fast 15 cm hoch. Clara stutzte, dann rannte sie gleich los. Die Flocken stoben hinter ihr hoch. Der Wanderpfad zur Wüstung zeigte nur Tierspuren, was für Clara natürlich von hohem Interesse war

Die Büche und jungen Bäume am Wegrand beugten sich so unter der Schneelast, dass sie fast den Boden berührten. Clara rannte drunter weg, aber ich mußte mich tief bücken, wenn ich den Schneezauber in der filigranen Welt der Zweige nicht zerstören wollte.

Wir hörten zweimal einen Schuß aus einem Gewehr, aber so weit weg, dass ich mir keine Sorgen machte. Auch Clara zeigte keine weitere Reaktion als kurz den Kopf zu heben.

Über den Tag hin war es etwas kälter geworden, der Schnee auf der Höhe hinter unserem Haus war deshalb nicht weg geschmolzen. Kurz vor Sonnenuntergang fuhr ich mit Clara hoch. Sie rannte auch über die Felder, denn der Schnee ebnete alles ein.

Schnee ist der beste Restlichtverstärker überhaupt. Er strahlte hellweiß unter der trüben, grauen Wolkendecke. Die Erde leuchtete, nicht der Himmel.

Die großen Bäume am Wegesrand zeigten sich einmal mehr als Klimaregulierer: im Sommer schenken sie Schatten, und im Winter bringen sie Schnee unter sich zum Schmelzen. Wie wunderbar vernetzt ist die Natur :-)


Mittwoch, Dezember 13, 2023

Ende November: Der erste Schnee


Im letzten November-Drittel regnete oder nieselte es tagelang. Wir hatten freie Sicht durch die fast laubfreien Bäume hindurch, aber auf unseren nur sehr kurzen Gängen raus ins Freie - kurzes Schnuppern und Geschäfte erledigen - hatten wir nicht viel davon.

Clara lehnt Garderobe für sich grundsätzlich ab, dann doch lieber schnell zurück nach Hause.

Ich fuhr mit ihr trotz des Wetters ins Schwarze Bruch, um nach den Fliegenpilzen zu sehen. Sie waren alle weg gerottet. Aber an der anderen Wegseite sah ich plötzlich drei junge Steinpilze! Sie schimmerten in der Nässe wie lackiert, refektierten ihre Umgebung in Schlieren wie ein unebener, alter Spiegel.

Ich ließ die Drei stehen, denn es wachsen hier nur noch sehr wenige Steinpilze. Sie schmecken herrlich gut, aber ich kaufe lieber polnische im Supermarkt, denn im weit dünner besiedelten Osteuropa wachsen noch viele davon. Clara findet dagegen Pilze nichtssagend, wohl nach "nichts" riechend. Das heißt, ich erinnere mich: an einer Stinkmorcheln hat sie schon mal geschnuppert!

In den letzten Novembertagen ging der Regen in Schnee über. Novemberschnee - das gibt es bei uns sehr selten! Im Dorf blieb er nicht liegen, wohl aber oben auf der Hegge, dem nördlichen Hochplateau mit seinem Steilhang runter zu unserem Altenautal. Wir also hin!

Schneefall ist für Clara etwas Anderes als Regen! Er schmilzt nicht auf ihren Fell, sie schüttelt ihn einfach dann und wann ab! Und wenn sie die Augen etwas zukneift, gerät er auch nicht in diese hinein!

Es war noch zu wenig Schnee und zu dunkel bewölkt, um das Land in reflektierendes Licht zu hüllen. Aber er machte uns Hoffnung darauf :-)

In Bayern hat Väterchen Frost seine Schneekönigin schon seit einigen Tagen wirken lassen: Claras Urlaubsfreund Scotch sagt dem Wetter "danke" :-)

Lieber Scotch, liebe Eva, lieber Frank, wir grüßen euch ganz herzlich zurück. ...und werfen Scotch einen virtuellen Schneeball zu :-)


Sonntag, Dezember 10, 2023

Nach über 40 Stunden Starkregen, Teil II


Wenn die Sauer bei Lichtenau schon so angeschwollen ist (siehe letzter Beitrag), wie sieht sie dann erst viele Bachbett-Kilometer weiter bei Ebbinghausen aus, dachte ich. An einem der nächsten Tag fuhren wir hin!

Bei Ebbinghausen und weiter bis zu ihrer Mündung in die Altenau bei Atteln fällt die Sauer für circa 10 Monate im Jahr wegen der dortigen Karstspalten und Löcher im Untergrund trocken, gewöhnlich führt sie deshalb in diesem Streckenteil nur im Frühjahr Wasser. Vor einigen Tagen war das Bachbett noch leer gewesen, wie man auf der Landstraße vom Auto aus sehen konnte. Und jetzt strömte das Wasser nach dem Starkregen über die Gräser im Bachbett hoch hinweg. Wir fuhren bis zur ersten Furt im Tal hinter Ebbinghausen. Ab da beginnt ein Landwirtschaftsweg, der schön zu bewandern ist.

Das Bachufer zeigte durch platt gedrücktes Gras oberhalb des aktuellen Wasserstandes und durch frisch angetriebene Gräser, Zweige und Wurzelballen im Geäst der Uferbüsche und der umgekippten Bäume, dass der Wasserstand direkt nach dem Starkregen noch einmal deutlich höher gewesen war.

Der Weg wurde später für uns und kleinere Geräte als Trecker unpassierbar. Clara lief deshalb zur Wandererbrücke gleich daneben vor. Wir stiegen hinter der Brücke die bewaldete Uferanhöhe hoch, aber dieser Pfad endete bald in einem vermatschten Acker.

Die Geschwindigkeit, mit der das Wasser der Flüsse und Bäche ansteigen kann, machte mir einmal mehr deutlich, wie gefährlich Unwetter sind. Clara weiß das instinktiv: sie hielt Abstand vom laut rauschenden Wasser.

Jetzt blieb noch das Wasser der Altenau nach dem Zufuß der Sauer in Atteln und kurz dahinter in unserem Heimatdorf Henglarn zu bestaunen.

Ein so volles Bachbett ist ein seltener Anblick, eben nur nach Starkregen und im Frühjahr. Ein Streifen Gras am Uferrand war platt gedrückt durch die Srömung. Der Wasserspiegel war also wie bei der Sauer auch hier in wenigen Tagen schon wieder etwas gesunken.

Am Henglarer Dorfrand befindet sich ein großer Quellteich und kleinere "Topf"quellen direkt daneben. Sie entspringen hier am tiefsten Punkt des Lichtenauer Gebietes: 172 m ü. NN. Die mittlere Höhe beträgt etwa 205 m ü. NN.

Das in der Egge versackte Wasser tritt hier (und in Paderborn als die Paderquellen) wieder an die Oberfläche. Es schimmerte trüb milchig, durch den Wasserdruck des Starkregens hatte sich wohl besonders viel Kalkgestein während seines Laufs im Untergrund darin auflöst.

Der Abfluß der Quellen in die Altenau ist nur circa 300 Meter lang. Er führte der Altenau so viel Wasser zu, dass sie im weiten Tal direkt hinter dem Dorf ganze Wiesen unter Wasser setzte, wie man von der Landstraße aus sah. Mit Spazierengehen war dort erst mal nichts!

Mit Spazierengehen war auch nichts am Quellbächlein der Altenau bei Blankenrode, circa 12 Kilometer von unserem Henglarner Quellteich entfernt.

Ich wollte mich dort vom Weg entlang des Waldrandes durch Asthaufen, Gebüsch und Sumpfgras an einer weniger steilen Stelle zum Bächlein durchschlagen - aber Clara folgte mir bald nicht mehr. Der Boden unter dem Laub war so aufgeweicht, dass auch sie tief einsackte. Und Gebüsch, Bruchholz und Riesenbrennesseln waren für sie, aus ihrer nicht mehr vorhandenen Sicht, ein echtes Hindernis!

Auch ich gab kurz darauf auf und stieg zurück zum Weg. Aber auch der war unter dem Laub komplett matschig und voller Pfützen. Für die nächsten Tage würde ich wieder nur befestigte Wege für uns aussuchen, beschloß ich.


Donnerstag, Dezember 7, 2023

Nach über 40 Stunden Starkregen, Teil I


Den ständigen leichten Regenschauern folgte Mitte November für anderthalb Tage ununterbrochener Starkregen. Als der dann endlich nachmittags aufhörte und es aufklarte, fuhr ich gleich mit Clara los zum Überlaufbecken der Altenau bei Husen. Das Wasser strömte laut donnernd über den Beckenrand.

Von dort aus wanderten wir bachaufwärts entlang des Steilhanges durch das sanfte, flachgrundige Tal. Im kleinen Moorbereich vor der Amelunger Kapelle standen jetzt die Bäume wie in einem Teich.

Von der leicht erhöht liegenden Amelunger Kapelle aus sieht man sehr gut, wie stark der Holtheimer Bach meandriert, bevor er hier in dle Altenau mündet. Wir spazierten diesen Bach aufwärts bis zur Wandererbrücke neben der Furt.

Clara machte zwei Schritte in die Furt hinein, ich rief sie erschrocken "Vorsicht". Sie kennt die Furt als ungefährlich knöchelhoch, was sie auch hier zunächst war.

Aber in der Mitte strömte es heftig, Clara konnte das aus ihrer geringen Körperhöhe nicht sehen. Sie blieb auf meine Warnung hin stehen, kam zurück und ging freiwillig vor mir über die ihr wegen des Stahlgitterbodens ziemlich unangenehme Brücke. Sie erinnerte sich offensichtlich, dass sie diesen Gang vor Wochen schon einmal schadlos überstanden hatte ;-)

Als die Sonne unterging kehrten wir um. Clara genoß diesen Spaziergang sehr, sie sprang und lief mehr als sonst herum. Der Vortag - wegen Dauerstarkregen nur im Haus mit aus ihrer Sicht leider unvermeidbaren Kurzgängen raus in den Garten - hatte ihr mißfallen. "Endlich wieder ab ins Freie!" sagte sie so auf ihre Art.

Am nächsten Tag wollte ich sehen, ob die tiefe Postkutschenfurt des Alten Postwegs durch die Sauer bei Lichtenau (siehe letzter Beitrag) nach dem 40stündigen Starkregen selbst mit Gummistiefeln nicht mehr passierbar wäre.

Dieser mich immer wieder bezaubernde, von bizarren, alten Weiden gesäumte Weg am Ufer entlang der Sauer war in den wenigen Tagen, seit wir das letzte Mal hier waren (siehe letzter Beitrag), zu einem ordentlichen Bach angeschwollen. Die sumpfigen Pfützen in ihrem Bett gab es nicht mehr: die Schwalglöcher und Spalten im Kalkgestein konnten diese Wassermenge nicht mehr verschlucken.

Die tief liegende Furt wurde von der Sauer mit deutlicher Strömung über die halbe Höhe hinaus überflossen. Clara war überrascht und lief auf den Wasserrand zu, als wolle sie dies Wasserstandsphänomen untersuchen :-)

Wir gingen zurück. Clara war diesmal nicht an Grasfressen interessiert. Sie lief die ganze Strecke nah am Bach entlang... Ich schätze ihre Gefühle glichen meinen :-)


Montag, Dezember 4, 2023

Skurrile Weiden an der streckenweise

wieder wasserführenden Sauer


Das Wetter blieb bis Mitte November schauerweise nass, ich passte Regenpausen ab, um mit Clara raus zu gehen. Die Strömung der Altenau vorm Husener Piepenteich war für ihre Verhältnisse fast ungestüm zu nennen. Wir spazierten dort aber nur über die für Verkehr gesperrte alte Asphaltstraße, die anderen Wege waren mir inzwischen zu verschlammt.

Aus der Wasserfülle der Altenau leitete ich ab, dass wahrscheinlich die Sauer, als einer ihrer Zuflüsse, am Alten Postweg hinter Lichtenau trotz aller Schwalglöcher zur Zeit Wasser führen würde. Ich fuhr mit Clara hin.

Über die Furt stürmte das Wasser hinweg, und das dahinter liegende Schwalgloch - vor einigen Wochen noch das Ende des Baches - wurde überflossen.

Ein gewisser Wasserschwund zeigte sich aber doch deutlich an dem schmaler und flacher werdenden Bachverlauf weiter bachabwärts. Normalerweise steigt die Wassermenge eines Flusses auf seinem Weg, hier versickert aber mehr Wasser im Karstgestein als ihm von den Hängen neu zufließt.

Wir kamen an prächtigen, großen und an bizarr gewachsenen Weiden vorbei: vielfach gespalten, gekippt oder gebrochen. Neue Triebe hatten sich auf liegenden Bruchstücken wie ein Zaun gebildet. Sie schenken dem Sauertal hier seinen romantischen Zauber.

Dieser Alte Postweg ist eine wunderschöne Sackgasse. Bei Hochwasser endet er an dieser Furt, und bei Trockenheit etwas später in Kuhweiden.

Die Furt liegt circa zwei Meter tief und bei Frühjahrshochwasser fließt das Wasser randhoch und reißend schnell darüber hinweg, wie wir es im April erlebten. (Beiträge vom 4.5.23 und vom 4.8.23)

Die Sitzbank an der Furt stand in Gras, das sich fast wie Sumpfgras entwickelte. Wir kehrten um und genossen die Stimmung in diesem einsamen, stillen Tal mit seinen skurrilen Weiden.


Freitag, Dezember 1, 2023

Ein milder Herbst -

und Grüße aus einem Krankenlager


Die erste Novemberhälfte bescherte uns dieses Jahr noch keine Nachtfröste, aber viel Regen. Die Schafgarbe blühte noch, Feldfliegen erfreuten sich an ihrem Nektar. Der Wald im nahen Totengrund zeigte alle Varianten von Gold und einige große Fichten belebten den Anblick durch ihr herrliches Tiefgrün. Alles Moos erlebte einen Wachstumsschub.

Clara überlegte auf dem weichen Laubboden im Talgrund ein bißchen rumzurennen, aber der Abhang vom Weg hinunter erschien ihr dann doch zu tief, zumal ich keine Anstalten machte mitzukommen. Auf dem nassem Laub kann man zu leicht ausrutschen und dann abwärts schliddern.

Eine Woche nachdem wir die November-Fliegenpilzpracht entdeckt hatten, fuhr ich mit Clara wieder dort hin, zumal für sie an der anderen Wegseite in einem schmalen Streifen Eichenwald immer wieder ein neuer Spiel- und Tummelplatz zu finden ist.

Zuerst suchte ich im verwelkten Farn nach den Glückspilzen, Clara kam diesmal mit hinein. Sie war neugierig, was mich dort schon wieder so faszinierte.

Einige der Fliegenpilze hatten in dieser Woche zu verrotten begonnen, andere waren gewachsen und einige wenige neu aus der Erde geschossen. Sie strahlten in ihrer abgestorbenen Herbstumwelt wie die letzten Sonnen.

Dann ging ich mit Clara in den schmalen Eichenwaldstreifen auf der anderen Wegseite. Wir liefen durch tiefes Laub und tote Äste herum, sie war glücklich. Ich warf ihr geeignete Äste zu, die sie springend schnappte, wegwarf um auf einen neuen Ast zu warten. Schnappen macht großen Spaß :-)

Die unter Naturschutz stehenden letzten Mischwälder hier in der Egge zeigten sich jetzt im Herbst von ihrer allerschönsten Seite. Und für Clara ist es eine Freude im und mit dem herum fliegenden Laub zu spielen.

Zu meiner Freude entdeckte ich hier am Waldrand eine dicke, schöne Himbeere! Brombeeren gibt es häufig bis in den Spätherbst hinein, aber eine Himbeere, das ist sehr selten. Sie war nicht mehr wirklich süß, aber doch voll aromatisch ;-)

Grüße aus dem Krankenlager :-)

Lilo und Toffee von Susanne und Frank Nas überstanden mit Bravour jeweils eine kleinere Operation. Lilo hatte eine gutartige Beule am Bauch und Toffee wurde am Augenlid operiert. Beide waren geduldige Patienten :-)

Und inzwischen sind sie wieder topfit :-)


Dienstag, November 28, 2023

Phänomenale Buchen und viele Fliegenpilze


In der Komoot-Wanderapp fand ich einen Hinweis auf außergewöhnliche Bäume in Iggenhausen. Ich beschloß mit Clara hinzufahren. Die Strecke führt über die im November besonders öde wirkende Soratfeldhöhe.

Iggenhausen ist noch heute ein ursprüngliches Bauerndorf, eng eingebettet zwischen steilen Uferhängen in einer Schleife der Sauer. Auch in ihrem dortigen Verlauf versickert diese wie in ihrem späteren Verlauf bei uns Zuhause immer wieder mal in Schwalglöchern, das heißt sie fließt dann eine Weile unterirdisch durch Kalkhöhlensysteme weiter. Die große Doline, die ich am Tag zuvor unweit des Dorfes entdeckte, ist wie ein Schwalgloch einer eingebrochenen Höhle zu verdanken.

Iggenhausen ist winzig, es hat nur 214 Einwohner (Stand Ende 2022). Der Weg von der Sauer wieder hoch auf die gegenüber liegende Soratfeldhöhe, an dem die außergewöhnliche Bäume stehen sollen, war nicht zu verfehlen.

Ich war überwältigt: solche Buchen wie diese drei hatte ich noch nicht gesehen! Der mächtige Stamm einer jeden war in Verzweigungen mit sich selbst verwachsen, verflochten, verdreht!

Am nächsten Tag sah ich unentschlossen auf die Wanderkarte ... wo will ich diesmal mit Clara wandern? Da sah ich den Tipp "Große Buche bei Hakenberg" in der Karte.

Ich war gespannt, ob diese mit den dreien in Iggenhausen mithalten kann. Hakenberg ist auch ein winziges Lichtenauer Bauerndorf, aber längst nicht so reizvoll wie Iggenhausen. Es liegt am Rande des Restmoores Eselsbett. Diese ganze Lichtenauer Bergebene war früher ein Hochmoor. Die Anfahrt ist zunächst die gleiche wie zum Eselsbett. Auf dem Wegrand vor diesem Moorrest sah ich im Oktober einen einsamen, stolzen Fliegenpilz stehen (Beitrag vom 1. 11. 23, siehe weiter unten). Er würde inzwischen verrottet sein...

Zu meiner großen Überraschung wuchsen jetzt, gegen Mitte November hin, gleich ein Dutzend dieser Glückspilze bei den Birken entlang des Weges. Sie waren fast ganz unter dem Farn am Wegesrand verborgen. Keiner von ihnen sah wie der andere aus.

Clara hatte geduldig im Auto gewartet, bis ich mit dem "Glückspilze bewundern" fertig war ;-). Sie freute sich riesig, als sie kurz darauf endlich am Hakenberger Waldrand aus dem Auto springen konnte und wir losmarschierten. Es wachsen dort neben mächtigen Eichen auch einige märchenhafte Buchen.

Bald sahen wir schon von weitem eine alle Nachbarbäume weit überragende, ausladende Buche am Wegesrand.

Diese einsame Buche am Rande eines Fichtenforstes war vergleichbar prächtig und bizarr gewachsen wie die drei in Iggenhausen!

Abends schickte mir Bulldogfreundin Evelyn das Foto von einem perfekten Doppel-Regenbogen über dem Rheintal - er ist auch ein Glückssymbol :-)


Samstag, November 25, 2023

Eine kleine und eine große Doline -

und ein Gedanke zum Totensonntag


Anfang November regnete es viel, ich dachte nach dem ebenfalls nicht regenarmen Sommer könnte in die Dolinen in unserer Gegend Grundwasser eingedrungen sein.

Ich wanderte mit Clara durch prächtigen, gold-rot-grünen Herbstwald zur Trichter-Doline bei Haaren. Aber nein, der Boden war nur schlammig. Sie würde wohl erst im Frühjahr nach der Schneeschmelze wieder ein kreisrunder Mini-Teich sein.

Die größte Doline in unserer Gegend befindet sich auf der Soratfeld-Hochebene im Gebiet der Lichtenauer Dörfer Grundsteinheim und Iggenhausen.

Ich wollte mir diese Doline immer schon mal ansehen, tat es aber bislang noch nicht, da sie für mich abschreckend an einem Asphaltweg in einem riesigen Windradkomplex liegt. Bei dem Regenwetter Anfang November allerdings war ein Asphaltweg attraktiv, da meist matschfrei! Das würde Clara ein anschließendes Bein- und Bauchbad vor der Haustür zuhause ersparen. Wir fuhren hin.

Die Doline ist umringt von Bäumen, quasi als Insel in den weiten Äckern. Ein rostiger Stacheldrahtzaun umzieht das Trichterloch: das ist sinnvoll, denn die überlaubten Wände wären eine gefährlich steile Rutschbahn nach unten!

An einer Seite war der Schutzzaun kaputt, ich ging so nah wie möglich an den Trichterrand. Clara blieb mißtrauisch bis unwillig ein Stück weit hinter mir. Ihr Sinn für Spiel- und Freude ungeeignetes Gelände ist perfekt ausgebildet ;-)

Ich konnte nicht in Erfahrung bringen, wie alt diese Doline ist. Die Krümmung einiger Baumstämme sagte mir aber, dass diese erst irgendwann in ihrer Jugend schräg runter gerutscht sind. Die Brocken im Grund sahen aus wie Dinosauriereier in einer Brutkuhle ;-)........ Ich glaube es sind vor einigen Jahren dort runter gerollte Heuballen. Jedenfalls ein kurioses Bild.

Zu weiterem Spazierengehen entlang der Äcker hatte ich keine Lust. Wir fuhren nach einem interesssanteren Weg Ausschau haltend ein wenig herum.

Wir kamen an einer bewaldeten, schmalen Schlucht inmitten von Feldern und Windrädern vorbei, deren plötzliches, steiles Ende ich zunächst aus der Ferne für einen Art Damm hielt. Ein Sträßchen machte dieses Schluchtende für uns zugängig. Wir spazierten bis zur Steilkante des Schluchtendes, dort endete der Wald und das Sträßchen führte dann wieder nur durch Äcker und Windräder.

Tatsächlich hat das Soratfeldplateu hier einen bewaldeten Riesenspalt. Unten im Grund und auch auf der Höhe weideten Schafe.

Das Wetter verschlechtete sich zusehends, außerdem nutzten für unseren Geschmack zu viele Autos dieses Sträßchen. Und last not least suche ich die Natur und keine öden Windkraftfelder. Wir fuhren zurück nach Hause. Die Entdeckung der großen Doline und dieser verwilderten, schmalen Schlucht waren eine echte Freude für mich - für Clara war wichtig überhaupt unterwegs gewesen zu sein :-)

Gedanke zum Totensonntag

Zum morgigen Totensonntag möchte ich all unserer verstorbenen Hundebegleiter gedenken. Unseren lebenden Hundebegleitern will ich aber diesmal die noch größere Aufmerksamkeit schenken. Ich wünsche ihnen allen ein langes, gesundes Leben. Feiert in Dank und Freude ihre Geburtstage; sie haben nur wenige...

Sooo üppig muß es allerdings auch nicht sein :-)


Mittwoch, November 22, 2023

Ein Schock - und dann ab in den Wald


Ende Oktober fuhr ich fuhr mit Clara zu den Wäldern oberhalb vom säkularisierten Kloster Böddeken. Dort stehen besonders große, mächtige Eichen, bei denen Schafe weiden. Der textilartige, mobile Schafherdenzaun war direkt am Wegesrand angebracht. Ich besah mir die Schafe oben auf der Höhenkante und Clara schnupperte unten am Grasrand rum.

Plötzlich schrie sie grell auf und rannte in Panik weg - ich hinterher. Zunächst dachte ich, sie hat sich die Pfote verletzt, aber so wie sie rannte, war das unwahrscheinlich.

Dann begriff ich, der netzartige Schafherdenzaun stand ungewöhnlicher Weise unter Strom, und sie hatte einen Schlag erhalten! Ich sah mir einen Zaunpfosten genauer an: der Zaun war nicht temporär, wie bei herumziehende Schafherden allgemein üblich, sondern stationär angebracht und an Strom angeschlossen. Nach einer kleinen Weile blieb Clara stehen und sah mich fassungslos-empört an ;-) Ich sagte ihr "Zurück zum Auto", was sie erleichtert sofort tat. Einige Kilometer weiter parkte ich bei einem stillen Waldweg. Hier war ihre Welt in Ordnung, sie freute sich :-)

Am nächsten Tag fuhr ich mit Clara gleich in den Wald, diesmal in einen noch relativ urtümlichen Teil an einem Abhang hinunter zur Alme bei Niederntudorf.

Am letzten Oktobertag hatte sich der Wald endlich zum typischen, bunten Herbstwald verwandelt. Ich fuhr mit Clara nach längerer Zeit einmal wieder zum Klippen-Höhenweg bei Willebadessen. Hier haben sich noch einige gesunde Fichten und Tannen gehalten - ihr tiefes Grün ist ein herrlicher Kontrast zum braungelben Laub der Buchen dort.

Die "Wälder" hier oben waren exzessive Fichtenforste gewesen, die inzwischen fast alle dem Kahlschlag erlagen, da diese Monokultur zur Borkenkäferplage führte. Einige tote Fichten stehen noch, junge wachsen nach. Es soll hier, wie es heißt, Mischwald gefördert werden - auch und besonders um auf Dauer noch Gewinn zu machen.

Das nieselige Wetter, der weite Blick bis zum wolkenverhangenen Teutoburger Wald über gelb-rot-grüne Heide und Wald hinweg ... wir waren im Herbst angekommen.

Auch Zuhause beherrschte er jetzt Haus und Garten.


Sonntag, November 19, 2023

Späte Morgen, frühe Abende


Mit dem Oktoberende begann der nasse, kühle Herbst. Ich wanderte mit Clara vorzugsweise auf Asphaltwegen, alle anderen waren sehr vermatscht. Es schauerte häufig. Die Birken färbten sich blaßgelb und der Ahorn blaßorange. Einige Kühe waren auf den Höhen um unser Zuhause herum noch auf der Weide.

Auf den weiten Wiesen entlang der Sauer bei Kleinenberg entdeckten wir an einem dieser Tage - auf der Suche nach einer Parkmöglichkeit auf den schmalen Asphaltwegen - vom Auto aus eine Herde beeindruckender Schottischer Hochlandrinder. Die bleiben das ganze Jahr draußen.

Ich hielt an, da kamen sie wie gut gelaunte Freunde auf uns zu. Sie sollen liebenswürdig und gesellig sein, obwohl sie mit ihren langen, spitzen Hörnern das nicht unbedingt vermuten lassen. Clara sah sie sich von der Rückbank aus an, machte aber keine Anstalten aussteigen zu wollen. Mensch und Tier müssen sich bei ihr erst mal eine Zeitlang bewähren, bevor sie entscheidet ihre Nähe zu genießen. Sie ist eine zurückhaltende Person ;-)

Wir starteten in diesen Tagen unsere Spaziergänge erst am späten Vormittag, wenn der Frühdunst sich verzogen hatte. Die Rosenhecken entlang unserer nahen Lieblingswege strahlten dann mit ihren roten Hagebutten noch gute Laune aus. Clara hat draußen immer gute Laune - solange es nicht regnet.

Sie nimmt die Jahreszeiten meiner Einschätzung nach primär als Temperaturphänomene wahr. Und der kühlwettrige Herbst ist ihr willkommen. Ich glaube sie liebt den Herbst aber wegen der dann runterfallenden Äpfel ganz besonders. Dieses Jahr trägt unser Apfelbaum nur wenige Früchte, sie sucht zur Zeit jeden Tag die Wiese erneut danach ab. Es tat mir leid, dass ihre Suche inzwischen erfolglos ist: also kaufte ich einen Sack einheimischer Äpfel und lege jeden Tag einige davon unter ihren Apfelbaum. Sie bringt diese dann meist stolz ins Haus und frißt sie mit Stiel und Kernen ganz sauber genüßlich auf!

Erstaunlicherweise geht Clara an Wegesrändern nicht an das (oft von Wespen besetzte) Fallobst dran. Vielleicht deshalb, weil die Äpfel und Birnen dort immer mehr oder weniger angefault oder zermatscht sind. Auch in ihrem Garten nimmt sie solche nicht ins Maul. Feinschmeckerin!

Die verblassenden Farben in der Natur, die allgegenwärtige Nässe und die frühe Dunkelheit veränderten langsam die Stimmung. Rückzug ins Heim oder in die Erde... passend zum baldigen Totensonntag.

An einigen Tagen hielt sich der Frühdunst den ganzen Tag. Wir spazierten dann über die Höhenwege, denn der Dunst und die tiefen Wolken versteckten all die Windräder, der Horizont wirkte dadurch fast unverbaut offen. Stu und ich sind Befürworter der Kernkraft.

An einem dieser Tag hatte es dauergeregnet. Ich war mit Clara deshalb überhaupt noch nicht draußen gewesen. Als die Dämmerung einsetzte pausierte der Regen endlich einmal. Ein Regenbogen strahlte am Osthimmel. Also auf mit Clara zum Höhenweg oberhalb unseres Zuhause. Es war noch früh am Tag, kurz vor Sonnenuntergang.

Der Regenbogen stand diesmal nicht vor dem üblich grauen Himmel, sonders vor einem rosa ausgeleuteten Abendhimmel. Das hatte ich zuvor noch nicht erlebt.


Donnerstag, November 16, 2023

Quellen sind oft mythenträchtig


Bei Kleinenberg (Info) gibt es eine aus dem Karstgestein heraus stetig fließende Quelle. Es wird überliefert, dass ihr Wasser Augenleiden lindert. Möglicherweise befindet sich eine Borverbindung darin: Borwasser ist ein einfaches Mittel gegen Augenentzündungen.

Bislang war ich nie zu dieser Quelle, dem "Mutter Gottes Brunnen" gefahren, weil ich seit meiner Jugend mit Katholizismus nichts mehr zu tun habe. Auf der anderen Seite liebe ich Quellen als eine wunderbare Naturerscheinung, die Land, Tieren und Menschen mit ihrem Wasser Segen bringen.

Ich hatte in diesem Jahr mit Clara schon einige Quellen in unserem Umland besucht - Ende Oktober fuhren wir nun zu dieser hin. Eine Prozessions-Allee führt hinunter in Quelltal.

Diese Quelle wurde in der Mitte des 18. Jahrhunderts als "Mutter Gottes Brunnen" zu einem Wallfahrtsort ausgebaut. Regelmäßig werden Pilgerreisen hierhin organisiert.

Wir spazierten zur Felswand hinter der kleinen Kapelle. In eine Spalte war wie in einer Grotte eine Marienfigur integriert worden. Nun, diese Marienfigur findet man vielfach in katholisch geprägten Gegenden. Standard eben. Etwas tiefer zum Quellteich hin steht eine kleine barocke Kapelle, und davor wird das Quellwasser unterirdisch zu einem Brunnen geleitet, den ein altes Taufbecken schmückt. Clara und ich lauschten dem Plätschern :-)

Die Verehrung von Quellen ist weltweit bekannt. In Mythen werden sie Fruchtbarkeitsgöttinnen, Feen oder Nymphen als lebenspendend zugeschrieben. Diese Kleinenberger Quelle wurde sicherlich schon in vorchristlicher Zeit von den hier ansässigen Altsachsen als heilbringend verehrt und später der christlichen "Mutter Gottes" umgewidmet. Immerhin blieb das Wesen des Quellgeistes weiblich.

Dies ursprüngliche Liebesgefühl "Mutter Erde" gegenüber bewegt auch manche Menschen heute: Etwas weiter am Waldrand hatten Besucher zwei zauberhaft bescheidene, naturbezogene Herzsymbole für diesen Ort angefertigt. Ich freute mich sehr darüber.

Wir spazierten um die als Park gestaltete Quellanlage herum. Der Quellteich wird am unteren Ende durch eine Mauer angestaut. Er ist in christlicher (und weiblicher) Symbolik in eine Kelchform gebracht worden. Diese Mauer bildet den Boden seines Fußes.

In der Teichmitte steht in der Tradition der alten Fruchtbarkeitsgöttinnen eine schlichte Skulptur der "Mutter Gottes" mit Kind .

Das unterirdisch vom "Kelchboden" aus abfließende Wasser mündet in den (wohl ursprünglichen) Bach und fließt von Gestrüpp überwuchert in die Sauer.

Clara und ich genossen diesen Spaziergang. Er war anders als unsere üblichen durch die Natur, aber in seiner stillen, sanften Stimmung am fischreichen Quellteich auch schön. Für Clara etwas weniger als für mich ;-)


Montag, November 13, 2023

Wanderweg "Alte Eisenbahn"


Zwischen Lichtenau und Willebadessen gibt es den Wanderweg "Alte Eisenbahn". Das Ziel ist eine 120 Jahre alte, zum Teil geflutete Baustelle, die Strecke wurde nie fertig gestellt: Infotafeln. Bislang hatte mich der Weg nie gereizt, aber die Fotos auf der Wanderap Komoot überzeugten mich, ihn doch einmal zu gehen. Wie gut, besonders für Clara!

Birkenwald mischte sich und wechselte sich ab mit gesunden, schönen Fichtenbeständen und Kahlschlagflächen toter Fichten. Das machte den Weg außerordentlich abwechslungsreich. Eine Stelle war so naß, dass dort Schilfrohr wuchs. Info-Schilder neben Metall-Scherenschnittfiguren und einige Baumphantasiegestalten säumten den Weg.

Neugierig schnuppernd vorlaufend markierte Clara ziemlich viele Büschel am Wegrand. Dieser neue Weg gefiel ihr, das merkte ich daran und an ihrer insgesamt konzentrierten Aufmerksamkeit.

An einer kleinen Kahlschlagfäche wollte ich mich auf einem Baumstumpf ausruhen, aber Clara hielt davon gar nichts! In diesem tollen Gelände wurde sie zur Energiebombe! (Vielleicht lag es aber auch mit an dem so angenehmen, kühleren Wetter :-)

Sie verfiel in einen Glücksrausch - das heißt bei ihr mich fest bei den Stiefeln packen, zumindet aber deren lange Schnürriemen aufziehen!

Ich hatte Mühe ihr die schon aufgezogenen Schnürriemen aus dem Maul zu entwenden; sie machte ein Spiel daraus. Ich glaube zudem sie hatte mich aus ihrer Sicht damit "an der Leine" :-)

Am Ende des Weges geht es steil ab in eine Schlucht. Dort unten ist der geflutete Tunnel der damals geplanten Eisenbahnstrecke. Mir ging das zu weit hinunter, das heißt das Hochsteigen wäre hoch anstrengend geworden.

Clara blühte auf: wieder eine Herausforderung ihre Kräfte spielen zu lassen und Geschick, Tempo und Entschlossenheit im Gelände zu zeigen. Sie liebt das so sehr, hielt aber dabei immer noch eine gewisse Nähe zu mir.

Auf unserem Rückweg hörten wir nicht allzu weit weg das Dröhnen großer Waldtrecker. Es weckte kurz die Illusion am Schienenweg hart arbeitender Männer. Irgendwie hier und jetzt passend, schmunzelte ich ;-)


Freitag, November 10, 2023

Lichtpilze und eine monumentale Eiche


Mitte Oktober wurden die Temperaturen bis in den Mittag hinein einstellig. Ich zog erstmalig wieder einen Parka an. Clara genoß diese Frische in einem von uns neu eroberten Abschnitt des wilden Waldstreifens auf der Hochebene östlich von Lichtenau.

Die Sonne stand schon deutlich tiefer, und deshalb fielen mir im Gegenlicht des Nachmittags einige Baumpilze auf. Sie waren wohlgeformt und ganz lichtdurchflutet in ihrer abgehobenen Welt. Das sonnige Vorbild kleiner Pilzlampen.

All diese Baumpilze wuchsen auf und an einem exakt horizontal abzweigenden Eichenast. Deshalb wirkte es als wären sie Bewohner einer oberen Erdetage.

Da Clara unter raumgreifenden Eichen so gerne rumspielt, fuhr ich an einem der nächsten Tage mit ihr die 13 Kilometer nach Fürstenberg, wo an einem der dortigen Wanderwege den Internethinweisen nach eine "Monumentale Eiche" steht.

Das Land wurde langsam herbstlich: es regnete wieder mehr, die Sonne kam erst gegen Mittag aus dem Frühdunst hervor. Erstaunlicherweise aber war der Wald zu Beginn des letzten Oktoberdrittels immer noch grün und dunkel.

Vom Wanderweg aus sahen wir talseitig über Wiesen hinweg eine Nebenstraße, die als Eichenallee angelegt wurde. Und gleich am Anfang passierten wir hangseitig einen verrotteten Eichenstumpf - und talseitig dessen abgebrochene Krone. Der mittlere Stamm quer über den Fußweg war offensichtlich weggeschafft worden.

Wir gingen weiter hangseitig entlang eines dichten Birken/Kiefer Mischwaldes. Hauptsache keine Monokultur dachte ich, dann werden die Borkenkäfer zu keiner Vernichtungsgefahr.

Unseren Wanderweg säumten talseitig vereinzelt große Eichen. Ein Vorgeschmack auf die "monumentale". Ja, das ist sie wirklich! Wir sahen sie schon von weitem alle anderen Bäume überragend. Clara rannte vor.

An diesem Wanderweg standen außer den Eichen auch einige großartige, einzelne Fichten, wie man sie hier in der Gegend sonst kaum noch sieht. Wunderbar!


Dienstag, November 7, 2023

Scotch, eine Jubiläumsfeier und mehr


Unsere so liebenswerte Borner Urlaubsbekanntschaft Eva Schuchardt schickte lustige Fotos ihres Scotch.

Mitte Oktober organisierte Stu´s alte KI-Truppe unter Leitung von Bernhard ein phantastisches "40 Jahre: Jubiläums-Treffen". Eine E05-Erinnerung (E05: Name der damaligen KI-Truppe) an die goldenen 80er Jahre. Hier bringe ich nur die Bilder, auf denen der Bulldog oder unsere Alma eine Rolle spielt :-)

Es war ein Abend der Superlative. Einige der ehemaligen Mitarbeiter waren extra von weit angereist. Glückliche Erinnerungen: alle waren damals jung gewesen und konnten in neuen IT-Feldern Zukunft entwickeln. Die Stimmung damals war voller Aufbruch und Spaß. Drei Bands hatten sich in E05 sogar gebildet (Rock und Folk). Eine Erinnerungs-Musikeinlage gab es an diesem Abend also auch.

Und ein Quiz über die alten E05-Zeiten bei Nixdorf: Gruppen wurden gebildet. Stu war natürlich in der "Bulldog-Gruppe". Und die gewann das Quiz :-))

Als gebürtiger Schotte hat Stu eine Vorliebe für Spardosen. Er kaufte gerade eine weitere aus England :-).

Wie unter Anderem Scotch im Foto oben belegt, haben ENGLISCHE Bulldogs für´s Sparen nichts übrig, egal wie sie heißen! --- Naja, zu Allem gehört eben auch sein Gegenteil :-)


Samstag, November 4, 2023

Pilze am Sumpf und am Moor


Im Sommer war ich, wie ich in einem Beitrag erzählte, mit Clara in einem anderen Teil des Schwarzen Bruchs gewandert. Die dort jeden Sommer wachsenden Fliegenpilze bei einigen wenigen alten Birken waren im Zuge eines Kahlschlag der toten Fichten rundherum weg... ich sah nur noch einen vom Trecker platt gewalzten.

Vielleicht sind ja durch diese Aktion nicht alle verschwunden, hoffte ich, und fuhr mit Clara hin. Die alten Birken standen noch, und tatsächlich, dort waren jetzt im Oktober fünf Fliegenpilze aus dem Boden geschossen :-)

Von dort gingen wir weiter über teils unter Wasser stehende Wiesen zu dem Pfad, der zum Moorteich führt.

Am Rande einer Wildschweinsuhle strahlte uns zu meiner Überraschung ein umgeknickter, knallroter Fliegenpilz entgegen: dieser Oktober hatte jahrelang unterirdisch "schlafendes" Myzel wachbekommen ;-) Auf der kleinen Dammhöhe am Moorteich waren auch weitere Glückspilze erschienen.

Assoziatives Denken führt manchmal weiter als Logik: Viele Fliegenpilze sind aus dem Untergrund hoch gekommen, aber ein glücklicher Monat ist, auf die Weltlage bezogen, dieser Oktober überhaupt nicht. Naja, dieser Pilz heißt Glückspilz, er kann aber auch schreckliche Halluzinationen erzeugen, jedenfalls wenn man Glück falsch versteht und wie Falschgeld blind begehrt. Herrschende ohne Weisheit können zur biblischen Plage werden.

Clara und ich gingen im Schwarzen Bruch anschließend ans Moor "Eselsbett".

Dort würde es zur Zeit vermutlich reichlich Pilze geben. Auch hier sah ich erstmalig im Birkenwäldchem beim Aussichtsturm Fliegenpilze.

Zu meiner Freude wuchsen hier an den Wurzel der alten Birken auch dicke Steinpilze.

Einige Wurzeln waren direkt am Stamm freigewaschen, sie gingen fast senkrecht runter. Ein Pilz war tatsächlich von dort aus horizontal gewachsen! Andere sich biegend nur halbwegs. Ich ließ alle stehen. Kaufe welche im Supermatkt aus Polen. Hier wuchsen so wenige, die sollten bleiben.

Clara hatte viel Spaß durch das hohe Gras entlang der zur Viehhaltung entwässerten Weiden zu laufen. Das Moor selbst ist vom Weg und vom Aussichtsturm aus nur am hohen, bräunlichen Rohrgras zu erkennen - allerdings nicht für Clara.

Sie rannte freudig dorthin! Ich rief sie ziemlich entsetzt zurück. Meistens gehorcht sie, bei dieser Tonlage sogar immer :-)


Mittwoch, November 1, 2023

Noch mehr Glückspilze ;-)


Nach unserem letzten Waldausflug regnete es anderthalb Tage lang, Clara mußte/wollte sich so lange mit ihrem Garten begnügen. Regen läßt Pilze wachsen - ich beschloß deshalb gleich nach dem Ende des Regens wieder ins Schwarze Bruch zu fahren.

An der Stelle im Gebüsch bei einem Birkenbruch, hinter der Straße gleich zu Beginn des Pfades, war der Einzelne von vor zwei Tagen ziemlich groß geworden, hatte Nachbarn bekommen - und allesamt waren sie zum Schneckenopfer geworden. Die kommen bei Regen ja auch aus der Erde heraus. Gleich daneben zeigte sich ein winziger neuer Pilzling.

Das Werden und Vergehen erledigen Pilze oft wie im Zeitraffer. Die Boviste waren stellenweise komplett verrottet, und Morcheln über Nacht aus dem Boden geschossen. Den einsamen Baby-Glückspilz mitten auf dem Pfad mußte ich gar nicht erst suchen, schon von Weitem überstrahlte er das Gras.

Die kleinen Fliegenpilze im naturgeschützten, anschließenden Birken/Fichten Mischwald mit ihren noch geschlossenen Hüten hatten sich in diesen zwei Regentagen so mit Wasser voll gepumpt, dass ihre Hüte einrissen. Sie waren sozusagen geplatzt!

Die zwei Glückspilze am Moorteichrand waren nicht nur "geplatzt", es waren inzwischen auch drei geworden!

Der einsame Steinpilz hatte sich dagegen nicht erkennbar vergrößert. Vermehrt auch nicht: ich entdeckte jedenfalls keinen zweiten...

Meine Schwester Gunda wanderte zur gleichen Zeit in der Nähe von Cloppenburg durch die Wälder. Sie und ihre Freunde fanden reichlich Speisepilze - und eine Schönheit von Fliegenpilz.

Nur ein paar Kilometer entfernt von diesem Kerngebiet des Schwarzen Bruchs liegt das geschützte Restmoor Eselsbett. Ich hatte den Impuls auch dort noch spazieren zu gehen - schließlich war Clara zwei Tage nicht ins Land raus gekommen. Dort hatte ich in keinem Vorjahr einen Fliegenpilz gesehen, aber ich hatte die vage Idee, bei diesem Wetter könnte es vielleicht möglich sein...

Ich sah ihn schon vom Auto aus - unübersehbar prahlte er am Wegesrand! Er war der einzige weit und breit.

Weiter ging´s dann im schmalen Waldstreifen entlang des toten Fichtenforstes. Clara freute sich unter den starken, Platz schaffenden Eichen rumtollen zu können. Ich hatte in den letzten Tagen mehr Glückspilze gesehen als hier je zuvor, dieser Teil unseres Ausflugs war jetzt IHR Ding :-)

Der Genuß dieses alten Zauberpilzes soll glücklich machen, wie man im Internet lesen kann. Todesfälle sind demnach nirgendwo dokumentiert. Als tödlich giftig wurde er von der Römischen Kirche im Zuge der Christianisierung Europas verteufelt, war er doch der traditionelle Schamanenpilz der nördlichen Länder. Heftige Übelkeit ist wohl alles, was er in zu großer Menge und roh verspeist bewirkt. In Sibirien gehört er heute noch als Zugabe in den Pilzeintopf. Mich begeistert seine so individuelle, betörend selbstbewußte Schönheit. Ein Reiz liegt wohl auch in seiner Seltenheit :-)


Montag, Oktober 28, 2023

Weinlaub, Fliegenpilze und Halloween


In der ersten Oktoberhälfte war das Wetter immer noch ungewöhnlich warm und meist sonnig und meist sonnig. Das erste Laub auf den Bäume vergilbte langsam, rankendes Weinlaub setzte strahlend rote Akzente ins Grün. Sogar Blumen schenkten hin und wider noch einen Farbfleck im Wald.

Abgesehen vom roten Weinlaub wurde es im Wald ein wenig trist: Das noch grüne Kronenlaub begann auszudünnen und an den Wegesrändern beherrschten blassbeige Grashalme und vertrocknete Blütenstengel von Disteln und Kreuzkraut die Stimmung.

Ich überlegte, im stellenweise sumpfigen Bruchwald hinter Lichtenau gibt es Chancen jetzt noch Fliegenpilze zu finden. Sie sind ja traditionelle Glücksbringer, es ist eine Freude, sie zu entdecken. Ich beschloss sie dort am nächsten Tag zu suchen.

Der Weg führt zunächst an ehemaligen Fischteichen mit drei Ferienhäusern vorbei. Am Waldrand dort erfreute ein großer Pfaffenhutbaum mit seinem lila-roten Früchten. Dann begann des Naturschutzgebiet, der Wald war sich selbst überlassen worden. Ich entdeckte im Schutz einer gesunden, riesigen Fichte einen einsamen Steinpilz! Ich ließ ihn stehen, er sollte seine Sporen verteilen können.

Der aufgewühlte Pfad entlang der Waldkante war offensichtlich in letzter Zeit nur von Schwarzwild benutzt worden. Es gibt dort Futter und reichlich Suhlen, was will ein Wildschwein mehr?

Weiter auf dem Pfad war wohl zumindest in den letzten Tagen kein Mensch unterwegs gewesen, denn mitten drin wuchs ganz unbeschadet ein kleiner Fliegenpilz!

Sehr viele der dicken, kartoffelartigen Boviste wuchsen ebenfalls mitten auf diesem Weg. Aber die sind keine Überraschung, sie sind verglichen mit Fliegenpilzen weder schön noch selten, sie sollen genießbar sein, aber nach nichts schmecken.

Und ich entdeckte noch weitere Fliegenpilze: drei einzelne bei Birken am Wegesrand und gleich zwei neben einander, auch unter einer Birke, direkt am Wasser des hinteren flachen Moorteichs. Die Fliegenpilze (Amanita muscaria) in diesem Gebiet sind oft orange-rot und haben nur wenige weiße Tupfer (Amanita muscaria var. aureola oder var. formosa)

Wir wanderten gut gelaunt mit dem Gefühl zurück, dass das Glück uns hold gesinnt ist.

Am Wochenende wird Halloween gefeiert. Irgendwie passt das zu Fliegenpilzen - wie auch immer, wir wünschen allen viel Spaß ;-)


Mittwoch, Oktober 25, 2023

Der Hirschstein und die Kriege


Ich beschloß Anfang Oktober mit Clara einmal zum Kriegerdenkmal nach Willebadessen zu fahren - es ist eine mächtige Felswand am Hirschberg. Mit solchen Ehrenmalen hatte ich bislang "nichts am Hütchen". Aber die derzeitige Weltlage hat das etwas geändert.

Kriege sind in um Europa herum noch nicht vorbei...

Neben dem Versuch der Russen die Ukrainer durch Krieg zu vernichten, begannen jetzt auch radikale Palestinenser mit erklärtem Vernichtungsziel einen Krieg mit Israel. Diese grausame Seite der Menschheit läßt mich an die Schrecken der Kriege auch bei uns denken. Und erinnert mich an Kain und Abel, da es in einem weiterm Sinn Bruderkriege sind. Wer hat das Sagen, wer ist der stärkere, der allgemein potentere, wer ist der von "Gott", dem (Schöpfungs-)Vater genau deshalb bevorzugte?
Das Beispiel Kain und Abel zeigt meines Erachtens noch einen weiteren Grundkonflikt: Abel verkörpert die "Neue Zeit" der Seßhaftigkeit, der Landwirtschaft und damit des technisch/kulturellen Fortschritts wie z. B. Pflanzenzucht, Bewässserung, Hausbau. Kain verkörpert die alte Welt der herumstreifenden Jäger und Sammler. Zu Beginn dieses Kulturkampfes siegt noch das alte, nomadenhafte Weltbild, denn Kain tötet Abel. Aber auf längere Sicht dominieren die Nachkommen Abels bis hin zum Städtebau im Alten Orient. Eine generelle Evolution hin zu immer mehr Kultur- und Wissensdominanz gegenüber bloßer Brutalität läßt sich in der Geschichte beobachten - und sicher nicht aufhalten, aber durchaus zum Stocken bringen. Auch im heutigen Zeitenwandel wird sich das gewaltlos/humane, rational/technische Weltverständnis gegenüber dem gewattätigen, ideologisch bis religiös alten, patriarchalen Machtprinzip letztendlich als das lebensfreundlichere durchsetzen.

Der Pfad hoch zum Hirschstein war gesäumt von dicken, vor Urzeiten abgestürzten Felsbrocken, so wie bei vielen Steilwandkanten hier im Eggegebirge.

Clara freute sich, wieder auf mit Laub gepolstertem Waldboden rumzuschnuppern und zu sprinten.

Am höchsten Wegpunkt war der Blick frei auf die glatte, senkrechte Felswand des Hirschberges, die nach dem 1. Weltkrieg als Ehrenmal den "Helden", den gefallenen Kriegern gewidmet wurde. Ausführlicher über dies Ehrenmal und über die Natur rund herum, informiert die dortige Infotafel.

Interessant ist, dass auf dem Hirschstein, nahezu direkt oberhalb dieses Ehrenmal, eine ehemalige NATO-Raketenstation stand. Nach der Wiedervereinigung wurde sie aufgegeben. Von dort oben aus ist der Blick nach Osten frei. Besonders gut geeignet war dieser Platz also zur Überwachung insbesondere der ADIZ (Air Defense Identification Zone), einer Zone entlang der ehemaligen DDR-Grenze zur Aufklärung und Verteidigung gegenüber den Russen.

Vor 12 Jahren sind Stu und ich mit Frieda und Kosmo dort einmal rumgewandert; etwas mehr darüber findet Ihr im Blogbeitrag vom 5. Juli 2011, wenn Ihr etwas herunter scrollt.


Sonntag, Oktober 22, 2023

Manche Wege verschwinden...

manchmal braucht man aber auch gar keine


Der Pfad entlang der Steilkante des Attelner Hainbergs war immer schon abenteuerlich, aber als wir ihn jetzt zum beginnenden Herbst wieder einmal gingen, war er nach vielleicht 100 Metern zumindest für Clara und mich unpassierbar geworden.

Durchgebrochene Stämme mit noch allem Gezweig daran lagen quer darüber oder hingen halb den Steilhang ins Altenautal herunter. Anfangs schufen wir uns - ich tief gebückt - auf der Plateauseite einen Umweg um diese Sperren.

Und da der eh schon sehr schmal Pfad offensichtlich lange von niemandem mehr begangen und somit festgetreten worden war, hatte der Regen ihn zur Hangseite hin abgeschrägt. Bald aber war er überhaupt nur mehr zu erahnen als zu erkennen.

Wir machten kehrt. Ich traute mir - anders als Clara - nicht mehr zu hier unbeschadet weiterzukommen. Für Clara war das ok; sie liebt etwas offenes Gelände eh mehr.

Dies war einer meiner Lieblingspfade gewesen: entang der Abbruchkante zum Tal hin die Aufmerksamkeit herausfordernd; gelegentliche tiefe, ein wenig Gänsehaut erzeugende Blicke hinab ins Tal zwischen all dem Grün; seltsamste Baumformationen am Abhang, weil hier die Forstwirtschaft so gut wie nicht "aufräumen" kann.

Also am nächsten Tag auf zu einem Weg, der nicht entlang einer Steilkante führt, aber doch entlang eines verwilderten Waldes. Auf der Hochebene unweit des Restmoores "Eselsbett" gibt es einen solchen. Vor dem kaputten Fichtenforst ist ein Streifen verwilderter, alter Mischwald erhalten geblieben.

Ein Landwirtschaftsweg führt entlang dieses Streifens, der ist hier aber für Naturen wie Clara und mich überflüssig - jedenfalls solange der Boden nicht durch Dauerregen vermatscht ist :-) Wir streiften parallel zu ihm durch den Rest-Urwald.

Ich dachte an die wilden Wälder am Vorpommerschen Bodden, die wir vor Kurzem durchstreiften: der Streifen Rest-Urwald hier bei Asseln war von gleicher Art. Nur verlaufen würde ich mich hier nicht, der Landwirtschaftsweg war ja immer nah.

Dort war ich einmal anderer Meinung als Clara gewesen, wie wir gekommen waren, und verlief mich erst Recht. Ich beschloß ihr zu vertrauen - sie führte mich sicher zurück.


Donnerstag, Oktober 19, 2023

Die Freude, eigene Wege zu finden :-)


Das Wetter blieb Anfang Oktober warm, auf den Bäumen waren alle Blätter noch grün. Ich führ mit Clara nach Wochern mal wieder zum Asselner Glasebach, er würde wahrscheinlich noch Wasser führen. Ja, sogar einer seiner Mini-Zuflüsse plätscherte.

Ich hatte Lust mich durch den verwilderten Waldhang zum Glasebach durchzuschlagen und fand eine weitgehend von Brombeerunterholz freie Möglichkeit - Clara donnerte vor Freude darüber wie eine Wilde los - das war ein Unternehmen nach ihrem Herzen!

Der Glasebach hat stellenweise sehr steile Ufer. So wie Clara rumrannte hatte ich Angst sie stürzt da noch runter, weil sie nicht mehr bremsen kann. Zumal sie aus ihrer geringen Sichthöhe nicht so weit siehen kann wie ich.

Ich rief "Vorsicht". Sie weiß, dass dies Wort eine Warnung ist und bremst dann in der Regel ab ab. So auch diesmal, ich könnte ja einen "Feind", erspäht haben. Sie sah sich - diesen suchend - um. Nichts und niemand da, das oder den ich gemeint haben könnte.

Also ging sie - jetzt bedächtiger - weiter auf das Steilufer zu. Dort schätzte sie die Situation kurz ein, bog ab und lief neben dem Bach weiter.

Ich glaube manchmal, dass ich sie unterschätze: in der Natur bewegt sie sich sicher wie ein Wolf. Aber naja, auch der kann sich vielleicht mal ein Bein brechen. Und in einem Rudel warnt man sich.

Wir gingen weiter bachaufwärts bis zur Wandererbrücke. Dort macht der Bach eine Kurve, man kann ihm wegen wirklich undurchdringlichem Bruchholz nicht mehr folgen. Zu den im letzten Sturm hier entwurzelten und gebrochenen Bäume wurden weitere zusätzlich obendrauf abgelagert.

An der Bachbrücke gab es vor dem letzten Sturm eine kleine Flachuferstelle. Jetzt lag ein Bruchholz quer drin, welches das Wasser so staute, dass kein Standplatz direkt am Wasser mehr da war.

Wir spazierten zurück über den Weg. Mir fiel eine Orangenschale im Gehölz auf, die sich beim Näherkommen als Pilz entpuppte. Und unweit daneben sah ich winzige rote Beeren, die mir unbekannt waren.

Irgend etwas Besonderes gibt es in einem weitgehend sich selbst überlassenen Wald immer zu entdecken; Clara findet das auch :-)


Montag, Oktober 16, 2023

Wieder Zuhause auf gewohnten Wegen


Ende September waren wir wieder zuhause, Wetter und Natur waren noch sommerlich.

Am ersten Abend, als Clara von ihrer Garteninspektion zurück kam und ich mit dem Auspacken fertig war, sprang sie zu mir auf die Fernsehliege und drückte mir einen Apfel in die Hand. Ich war gerührt, sie meinte sicher: "Es ist toll zuhause, und mein Apfelbaum hat diesen Eßball verschenkt!"

Ich gab ihr den Apfel zurück, sie ließ ihn fallen, aber nach einem Augenblick des Nachdenkens fraß sie ihn genüßlich klompett auf. Ich ging dann auch in den Garten raus, aber alle runtergefallenen Äpfel waren angefault, sie hatte den einzig guten zu mir gebracht :-)

In den ersten Tagen spazierte ich mit Clara erst mal nur über unsere gewohnten, nahen Wege. Es waren mehr Felder umgepflügt, sonst hatte sich in unserer Urlaubswoche nichts auffällig verändert.

Die Altenau führte in Atteln nach wie vor reichlich Wasser - sie war dort trotz des dortigen Schwalmloches (Doline) in diesem Sommer nicht trocken gefallen. Im letzten Jahr waren hier Hühner Fallobst pickend durch das Bachbett gelaufen.

Die Sauer mitten in Lichtenau führte auch noch Wasser, bevor es in mehreren Schwalmlöchern am Dorfende endgültig bis zum Frühjahrshochwasser versackt. Die Wildbienenwiese am Ufer bezauberte immer noch in ihrer bunten, leuchtenden Fülle.

Am letzten Septembertag gingen Clara und ich einmal wieder den von uns so genannten Glockenblumenweg, diese waren aber längst alle verblüht. Brombeeren und Hagebutten setzten jetzt im Grün die Akzente. Der Weg führt auf halber Höhe entlang der bewaldeten Steilwand des Altenautals bei Blankenrode.

Am Platz von "Ottos Eiche" stehen Bänke. Ich machte dort Pause während Clara mit der Nase in der Luft wohl nach der Wildschweinwitterung suchte, die sich verloren hatte. Erstaunlicher Weise war hier der dicht mit Giersch bewachsene Boden nicht mehr von ihren Rüsseln aufgewühlt.

Am ersten Oktobertag stieg die Temperatur auf 26 Grad, und schwül war es auch. Also ab in den kühlen Totengrund an unserem Dorfende.

Unsere Wälder hier im Eggegebirge zeichnen sich aus durch die vielen Kastentäler, Karstformationen und breite, oft auch tiefe Regenwasserrinnen, die nur nach Starkregen Wasser führen. Die Wälder an der Ostsee, speziell im Nationalpark, wo wir gerade gewesen waren, bezaubern besonders durch alle die verschiedenen Baumarten, ein Mischwald zum Träumen :-)


Freitag, Oktober 13, 2023

Mit der Kutsche unterwegs:

Urwald bis ans Meer


Die Wege durch den Wald des Nationalparks waren nur für Reiter, Pferdekutschen, Wanderer und Fahrradfahrer geöffnet. Von den Eingänges des Parks bis zur Westküste sind es circa 10 km, also machten wir die Tour per Kutsche.

Wir wurden vom Kutscher (und Parkkundigem) Wolfgang vorm Haus abgeholt - ein echter Schrecken für Clara! Mit Mühe hob ich das widerstrebende, 23kg-schwere Persönchen hoch in die Kutsche, und husch war sie unter der Sitzbank und Stus Beinen verschwunden - dort aus ihrer Sicht wenigstens minimal vor allen denkbaren Gefahren geschützt. Diesen Platz verließ sie erst als wir spätnachmittags wieder zurück an unserem Ferienhaus ankamen.

Clara hat keine Angst vor Pferden, aber sie will selbst entscheiden, wann sie denen nähe kommen kann oder will. Beunruhigt war sie durch dieses "Gefährt Kutsche" mit seiner senkrechten Einstiegsstiege, die auch erst noch krachmachend runter geklappt wurde. Verglichen mit einer Autotür erschien ihr dies Gerät höchst bedenklich :-)

Der lichte Wald mit seinen gebührenden Platz beanspruchenden Baumpersönlichkeiten begeisterte mich. Und ich staunte einmal wieder welch individuelle und resiliente Wesen Bäume sind, wenn man sie in Freiheit leben läßt... wie Menschen, dachte ich.

Wolfgang informierte und erklärte vieles. Zum Beispiel schnitten die Menschen früher im Herbst den hohen Farn im Wald, um damit im Winter von außen die Wände gegen Kälte zu isolieren. Geologisch interessant fand ich auch die Stelle, wo ein kleiner Wall die Küstenlininie von vor 3000 Jahren anzeigte. Dieser Wall war einmal ein hohes Kliff gewesen.

Je näher wir der Küste kamen, um so sandiger wurde der Boden und um so mehr Kiefern wuchsen im Wald. An der windigen Küste selbst hatten es nur sie ausgehalten, windschief, aber fast alle ungebrochen.

Stu blieb wegen seiner Gehbehinderung und Clara aus Sicherheitsgründen ;-) in der Kutsche, während ich ein wenig am Strand und in den Dünen spazieren ging. Treibhölzer bildeten skurile Skulpturen - wunderbar, solch ein unaufgeräumter Naturstrand :-))

Die Küste erinnerte mich sehr an Küsten der baltischen Länder. Dort waren sie streckenweise tatsächlich noch wildes Land: vor 6 Jahren entdeckte ich in einer einsamen Sandbucht die Spuren von Elchen und Wölfen. Die Elchspuren waren die älteren. Naja, mit Clara dabei möchte ich auf keinen Wolf stoßen, nur vor Menschen laufen sie weg...

Kutscher Wolfgang fuhr mit uns einen anderen Weg durch den Wald zurück. Und da stand plötzlich stolz und einsam ein wunderschöner Fliegenpilz am Wegesrand. Ich freute mich riesig, wenigsten diesen einen in diesem Sommer zu sehen! Hirsche sahen wir nicht, sie halten sich nicht an den Wegen auf, haben schließlich Platz genug im großen Wald.

Vor unserem Ferienhaus hob ich Clara aus der Kutsche runter, sie rannte gleich in "ihren" Garten. Da sie so geduldig über Stunden in der Kutsche ausgeharrt hatte, ging ich mit ihr in den Nationalparkwald, wo er ans Dorf grenzt, spazieren. Ihre Welt war somit wieder in Ordnung.

Und Stu war zufrieden, dass wir anschließend wieder fein essen gingen. Der Zander aus dem Bodden ist echt gut, meinte er abschließend gut gesättigt :-)

Unsere Born-Woche war rum. Früh am Abfahrts-Sonntag ging ich mit Clara noch mal in ihren geliebten Dorfwald. Wir hatten alles gepackt, Clara wußte also, dass es einen Aufbruch gab. Sie freute sich in "ihrem" Wäldchen zu sein, die Morgensonne glänzte. Sie liebt das Leben und vertraut uns.

Die Rückreise verlief reibungslos in knapp 6 Stunden über die lasterfreien Autobahnen. Clara schlief die ganze Zeit auf der Rückbank. Während eines kurzen Staus unterhielt sie uns mit Schnarchen :-)


Dienstag, Oktober 10, 2023

Auf und am Darßer Bodden


Ein Bodden ist ein flaches buchtartiges Küstengewässer einer nacheiszeitlich teilweise überfluteten Grundmoränen­Landschaft. Bodden sind nicht tief und ihr Wasser ist eine Mischung aus Salz- und Süßwasser, "Brackwasser" genannt. Sie sind charakteristisch für die südliche Ostsee, wo sie typischerweise durch langgestreckte Inseln und Halbinseln vom offenen Meer abgetrennt sind und Lagunen bilden.

Der Darßer Bodden ist fischreich, in den Borner Restaurants bekam Stu zu seiner Freude Zander, der gerade erst am selben Morgen von einigen Borner Fischern - aus Freude an ihrem alten Beruf - gefangen worden war. Heute leben die Menschen hier weitgehend von naturnahen Tourismus.

Born hat einen kleinen Hafen. Von dort geht zweimal täglich ein Fährschiff nach Bodstedt am Festland gegenüber und dann wieder zum Darß nach Prerow. Wir machten eine Rundtour damit: Schilfufer und Schilfinseln, Wasservögel und Meeresbrise.

Ich sah vom Deck aus tatsächtlich 4 !!!! Seeadler sich im Winde wiegen. Zum Fotografieren segelten sie leider zu hoch.

Überwältigend waren auch die vielen Hunderte von Schwänen: Jungschwäne bilden solche riesigen Kolonien, erklärte uns der Kapitän per Lautsprecher. Er informierte insgesamt ganz gut über Natur, Kultur und Geschichte der Boddenlandschaft.

In Bodstedt auf dem Festland legte die Fähre kurz an - sie hauptsächlich genutzt von den vielen Fahrradurlaubern hier in der Gegend. Wir sahen im kleinen Hafen drei der alten, traditionellen Holzfischerboote des Bodden. Heute werden sie meist touristisch genutzt.

Vier Stunden auf dem Wasser: Stu und ich genossen es, aber Clara überhaupt nicht. Sie erduldete es unter dem Tisch in die Ecke gedrückt. Als Ausgleich spazierte ich mit ihr anschließend wieder duch den auch aus ihrer (Nasen-)Sicht herrlichen Wald des Nationalparks.

Zum Bodden gibt es von Born aus noch einen kleinen Zugang zu einem winzigen Hafen durch die Rohrufer hindurch. Wir gingen gerne dort hin und ließen die stille Bewegtheit des Wasser und den sanften, stetigen Wind auf uns wirken. Clara auch :-)

Eine Überraschung war es für mich, in den Weiten des Boddenufers eine riesige Herde von Wasserbüffeln zu entdecken. Clara sah sie nur uninteressiert an: zum Einen waren sie ziemlich weit weg von ihr; und zum Anderen weiß sie aus Erfahrung, igendweche Arten von Kühen gibt es überall !

Den Wasserbüffeln geht es hier hervorragend, gelegentlich werden sie zwar geschlachtet, aber immerhin sind sie vor Löwen, Hyänen und Wilderern sicher :-)


Samstag, Oktober 7, 2023

Clara´s Highlight des Urlaubs: "Scotch" !


Unserem Haus gegenüber war die "Alte Bäckerei", auf deren Terrasse frühstückten wir immer im Laufe des Morgens. An unserem ersten Tag saßen drei freundliche Leute dort, die Clara auffallend zugetan waren.

Ja, die Drei erzählten dann, sie hätten ihren English Bulldog auch mit im jährlichen Born-Urlaub!

Wir freuten uns riesig - Bulldogfans trifft man nicht mehr so oft wie noch vor Jahren. "Wo ist er?". "Scotch", so heißt er, "ist schon 9 Jahre alt. Wir haben ihn im Ferienhaus gelassen".... "Ok, wir bringen ihn morgen früh mit!" "9 Uhr :-)"

Welche Freude am nächsten Morgen; Freude für uns - und Überraschung, Beschnuppern (der Hormonlage ;-), hochgradige Sympathie der Beiden für einander.

Eva, Frank und seine Schwester Katrin sind echte Bulldogger! Das liebe Wesen, die innere Ruhe, die Klugheit.... wir Fünf schwärmten nur so und erzählten auch ein bißchen über uns selbst.

Die drei sind Berliner. Eva und Frank leben aber aus beruflichen Gründen schon seit Jahrzehnten im Allgäu. Wie auch Stu und mich zieht es sie aber zum Urlaub immer wieder in den Norden. Ein Bulldog war schon lange beider Traum, und als sie Haus und Garten hatten, war es so weit. Scotch stammt von einem Magdeburger Züchter. Er ist noch der alte, gedrungene Standard-Typ in all seiner souveränen Gemütlichkeit. Die Fahrradtouren macht er in einem Hundeanhänger mit.

Wir verabredeten uns abschließend für den nächsten Abend in unserem Ferienhaus . "Die Beiden können im Garten herrlich ohne Leine spielen. Und wann kann man schon mit Leuten so ungehemmt von seinen Hunden schwärmen?" Alle lachten zustimmend - auch rundherum die Frühstücker ohne Hund ;-)

Am nächsten Abend dann: Clara merkte uns an, dass wir etwas/jemanden erwarteten. Als sie Scotch sah, flippte sie vor Freude hochspringend aus. Keinerlei Zurückhaltung dem menschlichen Besuch gegenüber, wie sie diese sonst gerne zeigt. Eva hatte sie besonders ins Herz geschlossen :-) Sie zeigte dann Scotch ihr Reich, auch wo der Wassertopf steht.

Wir Menschen lachten viel, den Bulldogs gefiel das, sie stubsten uns immer wieder mal an, um am Gespräch teilzuhaben :-))

Bevor es ganz dunkel wurde, gingen wir alle in den Garten. Clara führte Scotch auch um die Ecke rum zu ihrer großen Rücken-Schubbel-Wiese. Das größte Interesse entwickelte er aber an einem bestimmtemn Busch. Wir meinten, dass da Rüden sicher viel dran markiert hatten.

Als sich Eva, Frank und Katrin verabschiedeten, wollte Clara sie kaum gehen lassen. Als sie die Unvermeidlichkeit des Abschieds erkannte. überlegte sie offensichtlich kurz dann eben mitzugehen.... Ich machte große Augen, das hatte ich bei ihr noch nie erlebt! Sie hatte sich in Scotch verliebt, sozusagen! Nach drei Metern kam sie dann aber doch zu uns zurück. Es war ihr kleiner Versuch gewesen, den Abschied zu verhindern.

Liebe Eva und Katrin, lieber Frank, wir denken Ihr seid inzwischen wieder im Allgäu und träumt noch eine Weile vom Born-Urlaub. Es war einfach wunderschön, Euch und Scotch zu begegnen :-)))


Mittwoch, Oktober 4, 2023

Clara´s temporäres Zuhause, Strand, Wald

und das Freilichtmuseum Klockenhagen


Clara liebte ihren neuen Garten, besonders seine raue Grasfäche: rumrennen, auf den Rücken werfen, rumschubbeln und zum Himmel strampeln ;-)

Unser schönes, rohrgedecktes Haus war eingerichtet wie zu Zeiten meiner Urgroßelern, oder anders gesagt wie zu Born´s letzter Zeit als unberührtes Fischerdorf. Wir machten sozusagen auch eine kleine Zeitreise in unsere frühe Kindheit, die wir sehr genossen! Unsere temporäre Gute Stube animierte uns das Freilichtmuseum Klockenhagen zu besuchen.

Der Weg dorthin führt an den zum Teil touristisch in vielfacher Hinsicht sehr beliebten Stränden von Fischland vorbei - klar, wir machten Zwischenpausen am hier meist sanften Meer. ... Aber Clara liebt die stillen Wasser mehr :-)

Diese Gegend "Fischland/Darß" ist auch ein Eldorado für bekannte und unbekannte Künstler. Es gibt viele Galerien und nahezu täglich Konzerte in kleinen Fischerkirchen, Festhallen oder Kneipen. Das wird auch an der relativen Nähe zu Berlin liegen.

Im Freilichtmuseum Klockenhagen waren für uns besonders die alten Handwerkskünste interessant. Alle Werkzeuge so klug erdacht, das mußten wir wieder einmal feststellen.

Auf der Rückfahrt nach Born machten wir einen Abstecher in die Wälder noch vor dem Bodden - meist so traurige "Militärisch-In-Reih-und-Glied"-Forste wie bei uns Zuhause, nur Kiefern statt Fichten. Die Kiefern wirkten wenigstens noch bizarr und nicht nur depressiv.

Wieder in Born entdeckten wir einen ganz kleinen Laubwald im langgestreckten Dorf, den Clara mit Sprüngen und glücklichem Rumrennen begrüßte.

Dies Wäldchen wurde zu unserem Standard-Spaziergang morgens früh und abends spät! Wälder bis an den Strand sind das ganz Besondere am Darß.

Born ist im Süden vom Bodden umspült, in allen anderen Himmelsrichtungen umrundet es Wald, zum größten Teil Wald des Nationalparks. Ich packte Clara am nächsten Tag ins Auto und wir fuhren zum großen Wandererparkplatz im Osten. Wir gingern hinein in einen einfach nur herrlich zu nennenden, urtümlicher Mischwald: Eichen, Kiefern, gelegentlich Buchen, Ahorn und weitere Arten.

Für einen der nächsten Tage buchten wir bei einem Borner Reiterhof eine Halbtages-Kutschenfahrt an die wilde Westküste des Darß. 10 km führt der Weg dorthin durch geschützten Wald und in der Kernzone durch echten Urwald. Darüber mehr in einem der nächsten Beiträge.


Sonntag, Oktober 1, 2023

Unterwegs nach Born am Darß


Mitte September fuhren wir für eine Woche nach Born am Darß, ein zauberhaftes ehemaliges Fischerdörfchen am Nationalpark Vorpommerische Boddenlandschaft. Wir nahmen uns zwei Tage Zeit dafür und unterbrachen die Tour für einen Besuch bei unserer (Bulldog-)Freundin Anke Teloudis in Mecklenburg. Clara freute sich auch sie zu sehen :-)

Am nächsten Tag fuhren wir durch Plau am See mit seiner alten Hubbrücke - naja, Clara ist kein Technik-Fan so wie Stu. Eine sich komplett hebende Brücke.... das muß nicht sein ;-).

Nach einer Kaffeepause ging es weiter, oft über Straßen, die von alten, prächtigen Eichen gesäumt werden. Solche beeindruckende Alleen wurden in Mecklenburg erhalten.

Wir machten im wundervollen Nebeltal eine kleine Wanderpause. Natur pur, Clara war glücklich - und ich auch. Stu wartete in einem kleinen Gartenkaffee auf unsere Rückkehr, er freute sich für uns :-)

Die Nebel schlängelt sich träge und träumend durch ein verwildertes Waldttal. Tümpel und Teiche unterbrechen ihr sanftes Dahinfließen immer wieder. Eine Märchenlandschaft, die je nach Wetter- oder Stimmungslage romantisch bis gruselig wirken kann. Die Wasserspiegelungen können verwirren.

Wir wollten Stu nicht zu lange warten lassen und gingen bald zurück. Dies Nebeltal hatte uns staunen lassen, wieviel Zauber die Natur entfalten kann, wenn man sie in Ruhe läßt.

Nahe bei dieser majestätischen Eiche hatten wir geparkt. Nun erst sah ich, dass ein Künstler aus Wurzelstümpfen Gnome und Trolle gefertigt hatte, die wohl der Eiche Diener waren. In diesem Wald kamen sie mir sehr zugehörig vor ;-)

Wir fuhren weiter nach Fischland/Darß. Dort gönnten wir uns ein frühes Abendessen: Stu hatte schon seit Tagen von täglichen Fischköstlichkeiten geträumt. Ich eher von Pilzen :-)

Am frühen Abend erreichten wir auf dem Darß unser sehr schönes Ferienhaus mit seinem großen Garten. Was wir in der Woche so alles erlebten erzähle ich in Fortsetzungen.


Donnerstag, September 28, 2023

Clara im "Zuckerbrunnen"


Es war Mitte September und immer noch sommerheiß. Ich fuhr mit Clara nach Holtheim, sie sollte sich in einem der Quellbäche des Holtheimer Bachs amüsieren können, den wir beide noch nicht kannten. Eine der Quellen heißt "Zuckerbrunnen", sie lockte uns allein schon wegen ihres Namens :-)

Zunächst führte der schmale Pfad neben dem Quellbach durch einen verwilderten Talgrund. Clara hatte Spaß durch das flache Wasser über das Gestein zu staksen.

Bald führte der Pfad über eine Holzbrücke. Clara rannte gut gelaunt darüber - ich würde ihr, das war klar, folgen.....

... aber das tat ich nicht, denn bei diesem Steg fließt der "Zuckerbrunnen" in einem Rohr aus dem karstigen Felsen heraus!

Sie plantschte eine Weile fröhlich im "Brunnen" herum.

Dann gingen wir den Pfad nebem dem Bach weiter durch den Wald hoch. Er war eigentlich hier kein Bach mehr, sondern eine Folge von leicht sumpfigen Laachen im Unterholz.

Dieser verwilderte Weg am Zuckerbrunnen vorbei - ich konnte nicht herausfinden, warum der so heißt - machte uns richtig Freude.

Abends ging ich mit Clara noch unseren gewohnten Sonnenuntergangsweg :-)

Der Himmel kündigte einen Wetterwechsel an. Wunderbar, es würde wieder etwas kühler werden und ein wenig regnen.


Montag, September 25, 2023

Noch einmal sommerliche Wald- und

Wasserfreuden


Der September entwickelte sich richtig sommerheiß, sodaß Clara und ich unsere täglichen Wege wieder in schattigen Wald verlegten.

Da Clara die Freifläche unter alten Eichen als Spielplatz liebt, fuhr ich mit ihr einmal wieder ins nahe Schwarzbachtal. Aber Clara stürmte nicht los, sie blieb angewurzelt am Parklatz stehen, machte einen Giraffenhals und starrte starr zwischen die Bäume. Ich sah und hörte nichts...

Clara ging mit mir den Weg weiter, aber ihre Aufmerksamkeit hielt sie auf die eine Waldseite gerichtet, wenn auch zunehmend weniger gespannt.

Da weit und breit keine Forstgeräte und keine Leute waren, schloß ich auf eine Rotte Wildschweine, die Clara wahrgenommen hatte. Ja, dann sah ich auf dem locker aufgewühlten Waldboden haufenweise frische Schwarzwildlosung! Die Wildschweine waren demnach wohl noch irgendwo in der Nähe. Sie hatten hier vermutlich inspiziert, ob der Herbst schon ihr Lieblingsfutter Eicheln zu Boden fallen ließ.

Claras Verhalten nach hatten wir uns auf unserem Weg von der Rotte entfernt, oder die sich von uns. Ich ging gut gelaunt mit ihr weiter in Richtung "weg von den Sauen" bis zu der Stelle, wo der Schwarzbach nah am Wanderweg vorbei führt.

Übrigens gibt es hier im Herzen des Eichenwaldes kein Brombeergestrüpp am Wegrand. Die hohen Eichen halten sogar diesen breiten Forstweg ganztägig im Schatten, das heißt es gibt genau so wenig Chancen für Unterholz wie im Wald selbst. Wo doch etwas Licht bis zum Boden durchkommt wächst Farn, dessen Wedel dank des nassen Sommers immer noch bis zum Boden grünten.

Später zurück am Wandererparkplatz blickte Clara nicht mehr konzentriert in den Wald hinein, sie hob nur mal kurz die Nase in die Höhe: "Entwarnung! Schließlich kenne ich Wildschweine vom Tierpark her. Diese sind fort."

Am nächsten Tag fuhr ich mit Clara zu ihrer Sommerbadestelle an der Altenau bei Husen. An der Wandererbrücke kann man gut in den Bach heruntersteigen. Clara lief gleich voraus und rein.

Ich hatte Wassersandalen angezogen und wollte mit ihr ein wenig durch den Bach wandern. Der Wasserstand war gerade bauchhoch für sie, also passend :-)

Sie freute sich, dass ich mit im Wasser war, wir gingen los nachdem ich getestet hatte, dass die Steine im Grund nicht rutschig waren. Ich bin sicher, Clara testet den Untergrund auch - sie schien das Wasserwandern für machbar zu halten. Begeistert war sie aber auch nicht gerade, dazu war das Wetter nicht heiß genug ;-)

Die Altenau wurde jetzt schmaler und damit tiefer. Clara sollte ja ihren kühlen Spaß und keinen Stress haben, also ging ich zurück.

Als wir wieder an der Stelle mit einem flachen Uferstreifen vorbei kamen, entschied sie über den alten Stamm nach oben zu springen und auf dem Sträßchen weiter dem Bach zu folgen. Ich rief sie, aber sie ignorierte mich. Ich hätte große Schwierigkeiten gehabt ihr an dieser steilen Stelle nach oben zu folgen. Sie war sozusagen "herrenlos" oben auf dem gelegentlich von Autos genutzten Sträßchen :-((

Ich rief nun ganz energisch, dass sie kommen solle - die liebe Clara tat es.


Freitag, September 22, 2023

Brombeeren, Kampfkunst und

Sonnenuntergänge


Der September begann mit warmem, sonnigem Wetter. Es war wieder ein Vergnügen in der Sonne über die Höhen zu spazieren - wenn ich an der Windradindustrie rundherum vorbeisah. Neben allem Anderen sind diese Riesenräder auch ein Problem für Vögel... Stu und ich sind Befürworter der Kernenergie.

Felder und Weiden werden hier im Eggegebirge immer wieder von Waldinseln unterbrochen, an deren Rändern ein Brombeerparadies herrscht. So saftig und süß....

Über die letzten Trockensommer hatte ich vergessen, welche Delikatesse voll zu Größe und Süße gereifte Brombeeren sind. An jedem Busch wartete Clara geduldig, bis ich mir die dicksten gepflückt und gegessen hatte. Und es reifen immer noch viele nach!

An zweien dieser warmen Nachmittage besuchte uns Frank mit Teddy. Clara liebt Teddy als ihren engagierten Spielpartner der "Martial Art" ;-)

Nach einer ausgedehnten Spielrunde erholten sich die Beiden, jeder in einer anderen Gartenecke auf der Wiese den Bauch abkühlend.

Ich ging zu Clara und streichelte sie, das veranlaßte Teddy auch gleich zu kommen, um ebenso gestreichelt zu werden. Er ist ein herrlich schmusiger Kerl, und Clara ist nicht eifersüchtig, sie will aber teilhaben. Die beiden animierten sich nun zu neuen Spielrunden :-)

Teddy war in den Regenwochen zuvor nicht zu Besuch bei uns gewesen, denn so wie er und Clara auf dem in der Zeit völlig durchweichten Rasen rumgetollt hätten, wäre für sein dichtes, superweiches Plüschfell jedes Mal einer aufwändigen Säuberungs- und Pflegeaktion angefallen. Also gab es für ihn in dieser Regenzeit nur gesittetes Spazierengehen :-)

Das Sommerwetter wurde intensiver, mittags stieg die Temperatur auf 30 Grad. Die Sonne ging aber jetzt schon deutlich früher unter, aus Claras und meinen Spätabendrunden wurden Frühabendrunden.

Es gab an diesen Tagen kein Abendrot, das heißt die Atmosphäre war sehr trocken und arm an sonstigen Partikeln, sodass die Strahlen wenig gestreut wurden. Die Venus stand über der Sonne.


Dienstag, September 19, 2023

Der Bollerwienborn


Das Eggegebirge ist um Bad Driburg herum besonders schön. Durch die WanderApp Komoot wurde ich auf den Bollerwienborn ostlich des Ortes aufmerksam: also Clara ins Auto packen und die knapp 30 km hinfahren.

Allein schon der Weg zur Quelle mit Blick auf Bad Driburg in der Ferne war wunderschön.

Die Quelle schüttet ihr Wasser an der tiefsten Talstelle aus einer Felswand heraus. Eine Kneippanlage mit Picknickplatz wurde gleich unterhalb am Wegrand angelegt.

Bollerquellen "bollern" das Wasser nicht stetig, sondern sozusagen mit Getöse heraus, wenn es für sie hinreichend viel geregnet hat, bzw. das Grundwasser hoch genug steht. Und es stand nach diesen ausnahmsweise einmal wieder regenreichen Sommerwochen hoch genug :-)

Ich ging mit Clara zu der Felswand hoch, aus der das Wasser floß. Diese Quelle schüttet ihr Wasser je nach Wasserstand aus mehreren Felslöchern heraus, von denen einige ungefähr auf gleicher Höhe liegen.

Die mächtigste, höhlengroße Quellausgang liegt ein bis zwei Meter höher als die anderen. Hier wird Wasser und Geröll nur bei sehr hohem Wasserstand aus einer höhlengroßen Öffnung heraus geschüttet. Die Höhle ist durch ein Gitter vor Besuchern (und umgekehrt) geschützt.

Bei unserem Besuch floß Wasser nur aus einem unteren Felsloch wie aus dem Ende einer natürlichen Röhre.

Clara und ich spazierten nach diesem kleinen Abenteuer den Weg weiter durch alten Buchenwald. Er führt hoch über das Tal des Bollerwienbachs. Clara und ich fühlten uns beschwingt, Quellen haben solch eine belebende Wirkung auf (wohl nicht nur) uns :-)

Irgendwann gingen wir zurück. Ich wollte mir die Kneippanlage noch genauer ansehen, aber Clara mochte die Steinplattenbrücke nicht. Nach Abschätzen (der Risikolage ;-) durchquerte sie lieber den Steingraben.

Es war inzwischen Mittag und andere Quellbesucher kamen. Ich nahm Clara an die Leine, als uns dort eine junge Frau mit ihrem Hund an der Leine entgegenkam. Sie war sehr freundlich und meinte, ihrer sei lieb. Ich glaubte ihr, und wir ließen beide los. Clara und Bruno, wie er hieß, tollten nicht wie die Wilden los, sondern spielten sich gegenseitig wohlwollend einschätzend "anständig" miteinander ;-)

Allerspätestens zum nächsten Frühjahrshochwasser werden wir wieder herkommen :-)


Samstag, September 16, 2023

Bäume sind Individualisten und kein Wald

ist wie der andere


Etwas größere Überraschungen als im letzten Beitrag beschrieben erlebten Clara und ich einige Tage später. Ich fuhr ich mit ihr einfach drauf los über die festen Feldwege östlich vom Dorf Lichtenau. (Dank Navi würde ich ja zurück finden :-)

Wir parkten an einem schöne Waldrandweg in einem sanften Tal um dort zu spazieren. Ja, und da sah ich den gewaltigen, wie von einer Riesenaxt gespaltenen Baum auf der Wiesenhöhe. Die Wiese war nicht mit Elektrodraht umzäunt, wohl eine aufgegebene Kuhweide. Weiter weg im Tal grasten Schafe, zu denen wir später weiter spazierten. Es herrschte wieder sehr warmes, schwüles Wetter. Clara zeigte keine Lust auf der Wiese ihre geliebten Runden zu flitzen, daran merkte ich, dass es auch ihr ziemlich warm war.

Dieser Baum hatte das Gewicht seines Seitenstammes nicht mehr tragen können. Förster erklären, dass durch die letzten trockenen Sommer die Stämme besonders der Buchen sich nicht stark und stabil genug entwickeln konnten, auch um Stürmen standzuhalten. Jedenfalls war dieser gespaltene Baum eine im Wortsinn größere Entdeckung.

An Regenwasser herrschte in diesem Jahr weiterhin kein Mangel - deshalb gab es den ganzen Spätsommer über keinen vorzeitigen Laubfall. Auf dem nassen Bruchholz gediehen besonders die Totholzpilze prächtig.

Nur Vögel waren so gut wie nicht mehr im Wald zu hören, ja, die Paarungs- und Brutzeit war vorbei. Aber das satte Grün der Wiesen und Baumkronen ließ noch überhaupt nicht an den Herbst denken. Flora zeigte sich überall fröhlich in pink bis lila. Fast schwarz glänzten Vogel-, Hollunder- und Brombeeren, ein herrlicher Kontrast zum Pink der Blumen.

Der letzte obere Teil des Regenwasserablaufbachs war noch nicht vom Tornado-Baumbruch geräumt, aber diese Arbeiten gehen weiter.

Das Kolkrabenpaar vom letzten Jahr war verschwunden, die beiden sind umgezogen. Diese Beobachtung mache ich immer, wenn in einem von ihnen bewohntem Waldstück Bäume abgesägt werden. Ich höre sie dann in seit längerem in Ruhe gelassenen Waldzonen.

Im urtümlichen Waldstück auf der flachen Höhe zwischen Totengrund und Mental waren nur an einem Ende alte Fichten gefällt worden. Ursprünglichkeit und Vielfalt an heimischen Baumarten war dort bislang erhalten geblieben. Stürme und Förster hatten den Wald nur ein wenig ausgedünnt. Dort war Brombeergestrüpp nachgewachsen, deshalb blieben wir auf dem Weg.

Wir spazierten zum ersten Mal in diesem Jahr mal wieder zum dortigen einsamen Picknickpilz vor der Steikante in den Totengrund.

Auch für Clara ist Wald nicht gleich Wald!

Ihr Lieblingswald besteht aus alten mächtigen Bäumen, die kein Unterholz unter sich gedeihen lassen, aber dafür Äste abwerfen, die sich zum fröhlichen Überspringen anbieten. Und die ein weiches, trockenes Laubbett als Anlauf- und Landepiste anbieten :-) Solch einen Waldstreifen entdeckten wir am Rande einer toten Fichtenforstung in der Nähe des Restmoores Eselsbettes.

Raumgreifende alte Eichen und Buchen beherrschen diesen alten, in Ruhe gelassenen Waldstreifen. Zu meiner großen Freude entdeckte ich hier sogar eine "Feenbrücke".

Solche Hunde-Spielplätze finden sich nicht mehr oft in unseren Wäldern. Also demnächst wieder hin :-)


Mittwoch, September 13, 2023

Gelegentlich gibt es unterwegs kleine

Überraschungsfunde :-)


Clara und ich waren Wochen nocht mehr im Meerhofer Wald gewesen. Also mal wieder hin! Gleich zu Beginn des Seiteneingangs ins "Naturerlebnis Wald" strahlte uns am Wegesrand ein kugelrunder roter Pilz entgegen - der kein Fliegenpilz war! Ich war baß erstaunt, so ein Pilz war mir noch nicht vor die Augen gekommen!

Ihre weißen Tupfer auf dem Hut verlieren Fliegenpilze oft bei viel Regen - und den hatten wir ja. Aber Ihm fehlte auch der Flauschrand am Stiel, dafür war dieser wie dünn bepudert in zartem Rosa. Ein paar Meter weiter gab es noch reichlich mehr davon, aber diese waren von Schnecken so angefressen, dass ihre Pracht verloren war. Google klärte mich auf: Es waren "Rote Heringstäublinge". Dieser Pilz ist eßbar, sein leichter Heringsgeruch soll sich beim Kochen verlieren. Ich freute mich diesen roten Sonderling entdeckt zu haben.

Eine kleinere Überraschungen gab es zu meiner Freude schon wieder am nächsten Tag. Wir spazierten auf mittlerer Hanghöhe am Waldrand entlang auf einem vergessen wirkenden Weg durch das Vordere Bündeltal.

Die Waldkante wurde bis zum Dorfrand hin begrenzt von einer undurchdringlichen Brombeerhecke voll dicker süßer Beeren. Sie so im Vorbeigehen ständig zu naschen war herrlich.

Dann aber stutzte ich: direkt neben drei verführerischen Ranken voller Brombeeren strahlte mich eine giftige Tollkirsche an!

Ich hatte über einige Jahre keine Tollkirsche mehr in unserer Gegend gesehen und freute mich riesig, dass es diese wilde, dunkle Schönheit hier doch noch gibt - gut versteckt zwischen Brombeeren und Schlehen.

Einige Tage später spazierten Clara und ich nach vielleicht einem Jahr mal wieder über den Forstweg einer Kahlschlagfläsche auf der Hegge, um zu sehen wie die Natur sich dort regeneriert hat.

Nun, sie war zu einer sogar für vermutlich Wildschweine undurchdringlichen, weitflächigen Brombeerwildnis geworden. Solche Dickichte entwickeln sich nur, wo keine Bäume ihr ungebremstes Wachstum durch ihren Schatten ausbremsen. Ich befürchte, die Brombeerdickichte werden durch ihren Wasserverbrauch nun ihrerseits das Nachwachsen der Bäume zumindest beeinträchtigen. Die Forstbehörden sind da berechtigt oder unberechtigt optimistischer.

Welche Überraschung plötzlich: ich entdeckte große, weiße, filigrane Blüten in dieser abschreckenden, dunklen Dornendichte! Ich versuchte vorsichtig so nah wie möglich heranzukommen... Es war das wilde, leicht giftige Waldgeissblatt! Ich entdeckte es zum ersten Mal; bekannt waren mir nur die rosa-gelben Zuchtformen in Gärten.

Geissblattplanzen sind Rankpflanzen. Ich verstand den Zusammenhang: um den Platz- und Lichtmangel am Boden dieses Brombeerhags zu umgehen, mußte man sich schon hochranken können! Hier hatte ein Waldgeissblatt wunderbarerweise in dieser Unwirtnis seine Chance genutzt!

Noch eine kleine Überraschung: mitten in der Brombeerwildnis war eine von ihr freie, sehr flache Senke. Sie war ganz mit Heidekraut und am Rande mit langen Gräsern bewachsen.

Als wir dort hinein gingen, fielen mir tief in die Erde eingedrückte, querliegende Holzbalken auf. Auf ihnen waren vermutlich die abgeholzten Stämme lange im Stapel gelagert gewesen. Sie hatten durch ihr Gewicht den Boden zu der flachen, länglichen Mulde verdichtet. Möglicherweise war dies aber auch ein Transportweg gewesen. In der vermutlich nass-feuchten Erdmulde hatten Gräser und Heidekraut als erste Fuß gefaßt.

Unsere Gastbloggerin Evelyn Riesen und ich tauschen gerne Fotos von unseren Spaziergängen aus. Sie entdeckte zur gleichen Zeit auch Ungewöhnliches: einen Birnbaum, an dem zwischen grünen Birne nur eine einzige strahlend rote hing. Und einen nach unten wachsenden Pilz !

Diese Überraschungsfunde machte sie zuhause in der Umgebung von Bingen am Rhein :-)


Sonntag, September 10, 2023

In und um Henglarn herum


Seit nunmehr 35 Jahren leben wir in Henglarn, einem der 15 Dörfer, die verwaltungsmäßig die "Stadt Lichtenau" bilden. Bis zu vielleicht 30 Kilometer reichen meine täglichen Ausflüge mit Clara ins Umland hinein. Dabei ist Henglarn selbst wegen seines großen Quellgebietes eines der schönsten Ausflugsziele.

Naja, (auch meine) Sehnsucht reicht oft in die (nähere oder weitere) Ferne. In der regenreichen Tagen Mitte August beschloß ich wieder einmal in und um unser Heimatdorf herum zu spazieren.

Henglarn liegt im Altenautal direkt am Bach. Nördlich begrenzt ist das Dorf vom teilweise unter Naturschutz stehenden Steilhang der Egge. Ein Serpentinensträßchen führt hoch zum Plateau mit seinen Wiesen und Weiden. Südlich begrenzt wird das Dorf von sanften Feld- und Wiesenhänge, unterbrochen von schmalen, steilen Waldschluchten von Regenabflußbächen hin zur Altenau. Der größte ist die Menne. Ihr Tal, das Mental, ist zauberhaft schön; es gibt mehrere Beiträge darüber.

Wie die Komoot-Wanderkarte zeigt, gibt es in und um Henglarn herum so einige Highlights. Direkt am Dorfrand liegt ein wunderschönes, größeres Quellgebiet, das nach 200 Metern sein Wasser in die Altenau ergießt. Von unserem Haus aus sind es nur 450 Meter bis zum Quellteich, "Paddelteich" genannt. (Pad / plur. Pader ist ein altes Wort für Kröten).

Clara und ich spazierten dorthin bei Frühnebel. Alles glänzte nass in der Morgensonne, ich fühlte mich wie in einem Regenwald. Solch Nebelwetter kann trübsinnig machen, aber das in großer Fülle blühende, rosa Springkraut verzauberte den Teich in ein Sehnsuchtsmärchen von Sanftmut, Schönheit und Stille.

Neben dem Quellteich gibt es eine Kneippanlage und in weiten Wiesen auch Sitzbänke. Jedes Jahr werden in diesem Randbereich des Parks Blumenwiesen gesät.

In solch einer entspannt heiteren, in Tau und Nebel gebadeten Stimmung hatte ich unseren Quellteich früher noch nicht erlebt. Auch Altbekanntes kann neuen Reiz entfalten :-)

Hinter dem Zufluß das Quellwassers ist im Dorfkern die Altenau renaturiert worden. Spielplatz und Picknickplätze kamen dazu. Auch dorthin spazierte ich mit Clara, leider war gerade auch ein Trecker-Rasenmäher dort zugange. Clara erlebt solches Gerät als bedrohlich - ich nahm sie sicherheitshalber an die Leine. Sie stürmte gleich ins Wasser weg von ihm.

Der Trecker drehte ab, seine Arbeit war erldigt. Clara entspannte ich, ich nahm sie von der Leine und wir beide spazierten ein wenig durch den Bach zur verrückten Weide.

Dann ging es durch den Park zurück nach Hause.


Donnerstag, September 7, 2023

Eine Bachschwinde - und Erinnerung an

Alma (1981 - 1994)


Mitte August regnete es (meist nachts) stundenlang, ich hatte das Gefühl es regnete so viel wie im letzten Winter. Vielleicht war die Sauer direkt hinter Lichtenau nicht mehr leer? Also mit Clara hin.

Am Anfang des die Sauer dort begleitenden Alten Postweges war zu meiner Überraschung die alte Holzbrücke hinter der Furt in den letzten Wochen abgerissen worden. Über die Furt floß Wasser, nicht viel, aber immerhin. Aber die Strömung hörte dahinter auf, ein Pool, dann war Schluß.

Ganz offensichtlich war dieser Pool das letzte Bachschwinde, das Wasser verschwand hier in unterirdischen Gesteinsspalten und Höhlen. Ab hier bis zu ihrer Mündung in die Altenau war die Sauer wie jeden Sommer leer.

Ich wagte mich über den nassen, schmalen Kies- und Sandstreifen um die Bachschwinde herum bis zu seinem Ende. Dahinter war das Bachbett nur noch ein Grasstreifen! Clara war mir nur bis zur Furt gefolgt. Sie war nicht so neugierig wie ich auf dieses wasserschluckende Loch, ihr war mein kleines Unternehmen zu naß!

Wir spazierten weiter bis zu der Furt, die dem Alten Postweg im Winter wegen Überflutung ein Ende macht.

Da es den ganzen nächsten Tag laut Wetterbericht regnen sollte (d.h. kein Spaziergang!) ging ich nachnittags mit Clara noch mal los; diesmal über die frischen Stoppelfelder.

Der regenreichen letzten Wochen hatten der Getreideernte geschadet. Viele Halme waren platt auf den Boden gedrückt worden. Ich ging auf den Acker und war erstaunt, welche Mengen an Körnern nach dem Mähen dort lagen. Ein Bauer hatte mir gesagt, das Mähen hätte wetter- und reifebedingt drei Wochen später erst stattfinden können als im letzten Jahr. Naja, dafür waren die Körner in diesem Jahr dick und nicht knochenhart, wie ich feststellte.

Der regenreichen letzten Wochen hatten der Getreideernte geschadet. Viele Halme waren platt auf den Boden gedrückt worden. Ich ging auf den Acker und war erstaunt, welche Mengen an Körnern nach dem Mähen dort lagen. Ein Bauer hatte mir gesagt, das Mähen hätte wetter- und reifebedingt drei Wochen später erst stattfinden können als im letzten Jahr. Naja, dafür waren die Körner in diesem Jahr dick und nicht knochenhart, wie ich feststellte.

Erinnerung an Alma (1981 - 1994)

Zu unserer Überraschung schickte uns unser Freund Frank Fotos von uns mit Alma vom Juni 1987! Wir kennen ihn aber erst seit 2010. Er hatte sie per Zufall von einer Kundin deren Exmann damals in Stu´s KI-Truppe arbeitete.

Man sieht an der Fotofolge, welch gelassenes Wesen unsere Alma hatte. Sie reagierte in jeder Situation angemessen, blieb stets souverän. Es war so gut wie unmöglich sie zu irritieren, geschweige denn zu erschüttern - außer sie wußte uns in Gefahr. Dann handelte sie sofort! Es waren 13 wunderbare Jahre mit ihr. Wer mehr über sie erfahren möchte, kann in der bloginternen Suchmaschine (Referenzspalte oben rechts) "Alma" eingeben.


Freitag, September 1, 2023

Die Marsberger Brunnenanlage, ansonsten

unsere nahen Lieblingswege


Der "Brunnen" ist eine ganze Anlage von Einzelbrunnen, der beeindruckendste spuckt sein Wasser in Kaskaden den Berg herunter. Aber der war gerade abgestellt, wie eine Anwohnerin erklärte. Die Anlage wurde 1860 mitten im Wald als Erholunganlage gebaut und ist heute noch als solche beliebt.

Wir begegneten einigen Hunden, alle wie vorgeschrieben an der Leine.

Ein Terrier giftete Clara an, aber die reagiete nur ruhig an ihm vorbei schauend. Die Menschen solcher Hunde schämen sich dann meist. Sie kommandieren "Hör auf zu bellen!!!" und staunen, dass ich kein Wort zu Clara sagen muß, um sie so unaufgeregt zu halten.

Eine sehr freundliche kleine Hündin mit einer ebenso freundlicher Besitzerin spielte ein wenig mit Clara. Ich freute mich für Clara darüber :-)

Das Wetter blieb gemischt - eine weitere Hitzewelle blieb uns also erspart. Clara und ich spazierten in den nächsten Tagen wegen plötzlicher Schauern nur über unsere nahe gelegenen Lieblingswege. Apfel- und Pflaumenbäume säumen häufig die Feldwege.

Das Quertal zum Nordhang bei unserem Heimatdorf Henglarn zeigt besonders vor Sonnenuntergang seinen Charme. Die Stamm der uralten Weide war seit unserem letzten Besuch hier vor ein paar Wochen entzwei gebrochen. Sie grünt weiter - ich mag diese eigenwillige Überlebenskünstlerin :-)

Wir spazierten auch wieder durch das NSG Bleikuhlen. Der reichliche Regen hatte für eine herrliche Blütenfülle der seltenen Schwermetallwiesen gesorgt.

Das nur hier vorkommende Galmeiveilchen setzte deutlch seine violetten Farbakzente. Und die ebenso den Schwermetallboden vertragenden Moose und Flechten waren nicht mehr nur schwarz verklumpt, sondern grünten und blühten stellenweise.

Das Wetter wurde Mitte August wieder heiß und gewitterig. Die ersten Brombeeren waren reif, also fuhr ich mit Clara auf die Höhe hinter Husen, wo den Waldrand entlang dichtes Brombeergestrüpp wächst.

Ich hatte ein Säckchen zum Sammeln mitgenommen - das ging auf Claras Kosten: sie blieb die ganze Zeit neben mir stehen, wenn auch sichtlich enttäuscht. Schon nach knapp zehn Meter Weg war das Säckchen voll und wir fuhren wieder nach Hause, denn ein Gewitter rollte heran.

Waldbrombeeren sind unvergleichlich leckerer, das heißt aromatischer als die in Supermärkten zu kaufenden dicken Zucht-Brombeeren.


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Cornelia Savory-Deermann

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, geboren 1945 in Wuppertal, hat seit inzwischen mehr als 50 Jahren Englische Bulldoggen und ist Gründungs- und Ehrenmitglied des "Verein der Freunde Englischer Bulldogs e.V. (1980-2009)"

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