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Archiv: Beiträge 2025

Clara


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Mittwoch, Februar 19, 2025

Erste Blümchen am Bach


Anfang Februar gab es wenig Wege, die nicht von Land- oder Forstwirtschaftsfahrzeugen zermatscht waren. Clara und ich zog es deshalb immer wieder in die Reste der nahen, wilden Wälder der südlichen Egge.

Hier sind wir glücklich. Clara springt rum, und ich atme lächend tief die Waldluft ein.

Insgesamt waren Clara und ich aber kürzer draußen als gewöhnlich. Die nasse Kälte ging mir doch in die Knochen.

Die Nächte über herrschte Frost. Ich spazierte am späten Vormittag bei Temperaturen um die 0 Grad entlang der Altenau in Atteln. Wie erstaunt war ich, als ich am Bachufer die ersten gelbleuchtenden Märzbecher sah. Die können es nicht abwarten, freute ich mich :-)

An einer geschützten Stelle blühten sie sogar dicht an dicht und die Schneeglöckchen zeigten ihre noch kleinen Knoppen.

Die Weidenkätzchen entlang der Straße hatten ihre Staubgefäße schon vorsichtig geöffnet. Der Frühling ist ungeduldig :-)


Sonntag, Februar 16, 2025

Tauwetter


Nach einer Woche Schnee - das ist inzwischen zu einer langen Zeitspanne für unsere Gegend geworden - spülte Regen den Schnee wieder fort. Die zwei "sportlichen" Schneemänner in unserer Dorfmitte gerieten in Schieflage :-)

Die zugefrorenen Teiche und moorigen Wiesen im Umland hatten einen Reiher sogar zu unserem kleinen Gartenteichen gelockt, um vielleicht eine Goldfisch zu schnappen :-)

Alle Wege und Felder waren Anfang Februar tief verschlammt. Die nasse Kälte machte lustlos, weiter als nötig hinaus zu gehen. Also spazierte ich mit Clara nur über den asphaltierten Feldweg auf dem Südhang oberhalb unseres Dorfs.

Über die Heggehöhe oberhalb von Husen führt ein fester Weg, teilweise sogar durch Wald. Dort fällten zur Zeit auch keine Waldarbeiter die Bäume.

Wir fuhren am nächsten Tag durch das Kortental hin. Am Bach hielten wir einmal an. Das leise rauschende Wasser steil unten im Bachbett wirkte so lebendig in der Winterstille. Wir spazierten noch zur nahen, einsam schönen Mutterfichte, bevor wir zur Hochebene weiter fuhren.

Clara hatte mehr Freude an diesem Spaziergang als ich - sie bekommt vom Geschehen rund herum durch ihre Nase auch viel mehr mit als ich.

Dort oben sprang plötzlich ein dicker, prächtiger Feldhase seitlich von uns aus dem Gebüsch und rannte den Weg entlang fort. Clara schaute ihm stillstehend nach, sie weiß einfach nicht was jagen ist! Ich kann mir vorstellen, dass sie sowas fühlt wie: "Der will nichts von mir wissen, das ist ok!"

An einem der nächsten Tage hatte es nachts gefroren, die Wege würden vormittags vielleicht noch fest gefroren sein.

Ich fuhr mit Clara zum Eggewald jenseits der Kasseler Autobahn. Wir waren dort erst einmal unterwegs (Beitrag 25.8.24), und Clara war begeistert über die dortigen Sprung- und Rennmöglichkeiten über die wild herum liegenden gefällten Stämme gewesen.

Der Weg war so aufgefurcht durch die Großgeräte der Waldarbeiter, dass wir ich beschloß zurück parallel dazu durch den Wald zu gehen.

Welche Freude: Clara fand noch kleinere Stämme zum Überspringen und ich fand zu meiner Überraschung einen einelnen Altast mit Feenhaar. Und so langhaarig hatte ich es bislang noch nie gesehen :-))


Donnerstag, Februar 13, 2025

Erlebniswald...


Nach einer Woche hatte ich meine Bronchitis überstanden. Damit war auch meine Unternehmungslust nicht mehr so gedämpft. Ich fuhr genen Mittag bei strahlender Sonne mit Clara auf die Höhe zum Meerhofer Erlebniswald.

Sobald wir unser Tal hinter uns hatten, bezauberten die Bäume am Straßenrand mit ihren von Eiskristallen bestäubten Zweigen und Nadeln. Der Frühdunst war an ihnen kristallisiert festgefroren. Im Wald war der Frühdunst nur auf den Baumwipfeln vereist. Die Kronen ließen in ihrem weißen Glanz die weiße Blütenpracht des Frühlings vorahnen.

Wir spazierten in den Wald hinein zu den zum Teil überfluteten und dann zugefrorenen Wasserlöchern. Diese waren ursprünglich zur Flachsverarbeitung angelegt worden, später dienten sie dem Schwarzwild als Suhle.

In diesem Teil des Waldes habe ich allerdings seit Jahren noch nie dessen Spuren entdeckt. Dafür wurden metallene Scherenschnittfiguren von den Wildschweinen an die Wasserlöcher plaziert....

Wir waren allein, wir hörten keinen Hund bellen und keinen unter den Schritten von Menschen knirschenden Schnee. Fahrzeuge oder Motorgeräte von Waldarbeitern waren auch nicht zu hören. Wir genossen die Stille des Alleinseins mit der Natur.

Zurück gingen wir den breiten Hauptweg. Clara lief voll der guten Laune voraus - und untersuchte an einer unterholzfreien Stelle den Schnee genauer...

So im Schnee zu räkeln ist Ausdruck purer Lebensfreude. Als Kind tat ich das auch :-)


Montag, Februar 10, 2025

Frost


Weiter mit Clara´s Tagebuch: Mitte Januar hielten sich die Minustemperaturen ein paar Tage lang. Ich sah dies als Gelegenheit, entlang der Henglarner Auwiesen zu spazieren. Der Weg entlang der stark meandrierenden Altenau und ihrer Miniteiche in Altarmen ist naturgemäß fast immer aufgeweicht. Jetzt bei Frost würde er fest sein!

Nun, die Pfützen und Spurrinnen von Treckern waren oberflächlich gefroren. Um nicht zu stolpern mußte ich trotzdem die Augen auf den Boden gerichtet lassen. Clara trottete brav vor mir her. Sie schnupperte wie stets interessiert am Seitengras. Womöglich sah sie die Kühe in ihrem Kopf, die bis vor ein paar Wochen hier noch weideten.

Ich hatte gehofft, jetzt zur Stallzeit der Kühe bis an die Auwässer heran zu kommen, aber die Weidentore waren verschlossen und verkettet. Und der frische Stacheldrahtzaun entlang des Weges schreckte mich ab. Wir kehrten bald um.

Jetzt zur Mitte des Januar waren die Tage eisig, sonnig und trocken. Das feuchtkalte Wetter Anfang Januar hatte mir leider eine ziemlich starke Bronchitis beschert, ich fühlte mich schwach und ging mit Clara deshalb nur ganz kurze Wege, damit sie sich etwas bewegen konnte.

Einer dieser Wege verläuft den Steilhang hoch beim Piepenbachtal oberhalb von Kloster Dalheim. Weiter gingen wir nicht, ich kam eh aus dem Husten kaum heraus.

Die Wege waren mit vereisten Trittspuren von Wanderern übersät, sie waren dadurch so holperig wie rutschig.

Der Schnee bestand nicht mehr aus Flocken, sondern war zu Eiskristallen verhärtet und zu Klumpen verbacken. Sie knirschten und knackten in dieser Wintersteille unter jedem Schritt. Das Wetter war so sonnig schön wie auf Winterpostkarten.

Die nächsten paar Tagen ging es mir noch nicht besser. Ein kurzer Ausflug zu unserem nächstgelegenen, gewohnten Waldabschnitt auf der Hegge mußte reichen. Aber welche Enttäuschung: Statt Waldfrieden erwartete uns ein Holzlager.

Der Waldabschnitt war auf der Seite mit den toten Fichtenstämmen hinterm Brombeergebüsch in der letzten Woche saniert worden: Die Stämme abgesägt und zu Stapeln am Wegrand nach Größe sortiert. Leider war vom schweren Gerät der Weg so aufgerissen, dass er nur ziemlich beschwerlich zu gehen war. Beim nächsten Tauwetter würde er zu einer Matschroute werden.

Am nächsten Tag beschloß ich den Weg entlang der Sauer hinter dem Damm des Ebbinghauseners Rückhaltebeckens zu gehen. Ich wollte im Tal bleiben, denn hier war viel Schnee schon in der Tagessonne verdampft, und das machte mir das Gehen einfacher.

Der kurze Weg reichte mir. Wenn ich nicht mehr so viel husten mußte, würde ich mit Clara wieder in die Wälder auf der Höhe gehen.


Dienstag, Februar 4, 2025

Schnee am Hardehausener Teich und

an der Quelle beim Holtheimer Bach


Die Sonne verwöhnte uns noch weitere Tage. Auch die kleinen Kreisstraßen waren inzwischen geräumt, also konnte ich mit Clara einmal wieder zum Landschaftspark bei Hardehausen fahren. Die Temperatur war nachts auf -9 Grad gefallen, das bedeutete der große Teich würde womöglich ganz zugefroren sein.

Nur ein ganz kleiner Streifen des Teiches war dort noch offen, wo eine Regenwasserinne hinein geleitet wurde. Die Eisdecke schien mir noch sehr dünn zu sein. Enten und andere Wasservögel sah ich leider keine.

Wir spielten ein wenig auf der großen Wiese am Teichufer. Aber Clara fand Schneeballwerfen doof: Sie bekommt eine Stups von "nichts - außer kalt". Am liebsten ist ihr ein Rangelspiel... Nun, auf einer trockenen Sommerwiese macht das auch mir Spaß :-)

Wir spazierten auf dem Weg am großen Fischteich entlang. An den beiden Vortagen, ein Wochenende, waren offensichtlich viele Besucher hier entlang spaziert. Der Schnee war dadurch getaut und dann nachts zu Eis gefroren. Um nicht auszurutschen und hinzufallen ging ich nur auf dem Schneerand des Weges weiter. Clara teilte diese Sorge nicht. Aber eine weiche Schneedecke so zum drin rumrollen wie vor drei Tagen begeistert sie eindeutig mehr :-)

Am frühen Nachmittag wollten wir zurück nach Hause fahren. Nach dem halben Weg begann sich plötzlich der Dunst am Himmel aufzulösen.

Innerhalb von zehn Minuten kam die Sonne vor nun blauem Himmel heraus. Wir unterbrachen die Heimfahrt am Holtheimerbachtal zu einem weiteren Spaziergang. Zu herrlich war dieses Winterwetter, um es nicht draußen in der Natur zu erfahren :-))


Samstag, Februar 1, 2025

Schöne kalte Wintertage


Nach zwei Tagen Dauerschneien entwickelte sich der Januar zu einem Wintermonat, wie ich ihn liebe; kalte, sonnenbeschienene Schneefelder und Wälder. Der Vorabend hatte mit einem roten Sonnenuntergang geendet, und so den Wetterwechsel angekündigt.

Ich fuhr mit Clara auf die Höhe östlich von Lichtenau. Einige Landwirtschaftswege waren wieder befahrbar, weil landwirtschaftliche Wagen eine Spur freigefahren oder sowas wie Loipen für die Autoräder hinterlassen hatten.

Die Schneeflocken und Schneebrocken sahen im Geäst wunderschön aus. Sogar die toten Fichtenstämme wirkten in ihrem Schneeglanz schön.

Clara und ich stapften entlang des Waldrandes durch den Schnee. Nun, eigentlich stapfte nur ich, Clara rannte voraus und dann springend mir ihre Freude erzählend zurück.

Ja, und dann näherte sich uns von hinter schnellen Schrittes ein Mann mit einem kleineren Terrierartigen.

Clara lief auf den kläffenden Kleinen zu, stoppte aber ein paar Meter vor ihm. Der Mann erklärte: "Das Bellen ist seine Spielaufforderung". Ja, es war kein böses Kläffen, Clara verstand das natürlich auch. Die beiden stupsten ihre Nasen aneinander, aber dann lief Clara weg von ihm. Sein lautes, leicht schrilles Bellen gefiel ihr nicht. Naja, auch ich mag keine so lauten (menschlichen oder) tierischen Zeitgenossen ;-)

Ich mußte in Lichtenau einkaufen und fuhr mit Clara auf die dortige Höhe. Lichtenau lag eingepackt in sehr dichten Nebel, den der Schnee auf den Feldern abdampfte.

Auf dem Rückweg bog ich in einen Seitenweg ein, um Clara etwas laufen zu lassen. Bis zum Bauernhof war der Weg vom Schnee freigeräumt, ich parkte vor der Scheune. Die Sicht war miserabel. Plötzlich stand ein großer schwarzer Hund vor Clara. Sie läßt sich ja nie provozieren, der Hund sprang fast auf sie drauf, sie wich nur gelassen aus. Dann tauchte neben mir ein SUV aus dem Nebel auf. Eine Frau sprang raus und rief den Hund ins Auto. Er gehorchte. Diese Leute ließen ihren Hund tatsächlich neben ihrem fahrenden Auto rennen. Und das in diesem Nebel...

Als die Leute weg gefahren waren spazierten wir zwei den Weg weiter.

Nach einiger Zeit lief Clara in den Nebel hinein plötzlich los. Für ihr Geschäft rennt sie immer los, manchmal sogar bis ich sie kaum noch sehen kann. Ich glaube das lockert ihre Därme :-). In diesem Nebel sah ich sie schon nach einer Sekunden nicht mehr.

Ich wartete und wurde etwas unruhig, also rief ich sie ziemlich laut. Es dauerte ein oder zwei Minuten, da kam sie gut gelaunt zurückgerannt. Ich mag Nebel nicht!

Am Folgetag herrschte herrliches Wetter und der Schnee lag noch. Ich fuhr mit Clara in den Totengrund am Dorfende.

Im letzten Januar war das Bachbett im Talgrund weit überschwemmt gewesen von den Regenfluten. Es hatten sich zusätzliche Bacharme und Wasserlocher gebildet. Diesmal ist der Winter "normal": etwas Schnee statt Dauerregen :-)

Hier hatte der Schnee eine Qualität, wie Clara sie liebt :-))


Dienstag, Januar 28, 2025

Alles zugeschneit


Die Kaltfront brachte nach dem sonnigen Nachmittag in der Nacht Schnee. Vormittags konnte ich noch rausfahren, aber dann fielen die Temperatuten unter 0 Grad - und es schneite und schneite in dicken Flocken zwei Tage durch. Ein Wintermärchen :-)

Clara mußte wohl oder übel morgens für "Popo" und "Pipi" in den Garten raus. Es ist verrückt: im Wald liebt sie den Schnee als Sport- und Spaßherausforderung, aber im Garten, also Zuhause, findet sie ihn unpassend....

Die Hauptstraßen wurden geräumt, aber unsere einspurigen Nebenstraßen außerhalb der Orte nicht. Wir beschlossen für diese zwei Tage im Haus zu bleiben. Auch das Einkaufen im Supermarkt unterließen wir. Stu las, Clara schlief und ich konnte mich an unserem Schneegarten nicht sattsehen :-)

Nachmittags beschloß Clara wach zu werden und zu überlegen, was sie so tun könnte. Sie sah ihren Puschel an - nahm ihn und legte mir ihn auf dem Sofa auf den Bauch. Klar, ich sollte ihn ihr mit Leckerli füllen! Und ebenso klar, dass ich es tat.

Ich schnitt vom Käseblock ganz kleine Stückchen ab. An die 20 davon versteckte ich im Puschel, das würde sie glücklich machen - und beschäftigen ;-)

Es machte Stu und mir Freude, wie sie gründlich, geduldig aber entschlossen den Puschel abschnüffelte.....

... und bis zum letzten Käsekrümelchen leerte :-)

Es war ja fast noch Weihnachten, also bekam sie ihren Puschel dreimal von mir gefüllt. Danach ließ sie mich auf dem Sofa weiter lesen - an meine Beine gedrückt ihren Kauknochen bearbeitend :-)


Samstag, Januar 25, 2025

Ein Regenbogen und Wetterwechsel


Wir fuhren am nächsten Tag ins etwas höher gelegene Schwarze Bruch zu dem Streifen Urwald vor dem kaputten Fichtenforst, den wir lieben. Hier könnten immer noch Spuren von Schnee liegen. Wir gingen nördlicher als sonst hinein und entdeckten auch hier beachtenswerte Baumpersönlichkeiten.

Clara freute sich sehr. Solange der Schnee ihr nicht bis zum Hals reicht, mag sie ihn :-)

Am nächsten Tag fuhr ich mit Clara zum Schwarzbachtal bei Hardehausen. Es nieselte wieder, ich erwartete in diesem Tal keinen Schnee mehr.

Auf dem Weg dorthin riß der Himmel leicht auf und ein Regenbogen erschien. Ich hielt vor Freude an, er ist so schön und zudem ein so positives Symbol. Nach ein, zwei Minuten löste sich der Regenbogen wieder auf. Kurz darauf strahlte die Sonne auf´s Land :-)

Das Schwarzbachtal ist voller sanft abfallenden Furchen runter zum Bach. Clara genoß dies "rauf und runter" in vollem Tempo, denn weder junge Bäume noch Unterholz bremsten sie ab. Und in dem weichen Waldboden fand sie Halt um sich hochzuziehen :-)

Wir gingen runter Richtung Bach. Zumindest ich testete dabei den Boden, um nicht über laubbedeckte Hölzer zu stolpern oder in ebenso verdeckte Senken zu rutschen.

Der Schwarzbach war randvoll und floß ziemlich schnell über´s Gestein, Strudel hatten sich dabei gebildet. Ich wollte deshalb nicht, dass Clara hinein geht.

Wir gingen dann in großem Bogen zum Forstweg zurück. Zu meinem großen Staunen kamen wir an zwei Buchen vorbei, von denen die kleinere die größere tatsächlich umarmte! Ich umkreiste dies zärtliche Baumpaar und fotografierte es von allen Seiten.

Es ist wunderbar, dass wir bei jedem Spaziergang etwas zum Bestaunen, zum Bewundern oder einfach zum Erfreuen entdecken :-)


Mittwoch, Januar 22, 2025

Ein bißchen Schnee


In der ersten Januarwoche wurde es wieder kälter. Als ich vormittags mit Clara aus dem Haus trat, saß auf unserem kurz vorher benutzten Beetle die halb wilde Katze auf der warmen Motorhaube. Sie starrte mich an mit der klaren Ansage, dass sie nicht vorhabe zu weichen! Da fühlte sie sich auch vor Clara sicher.

Aber Clara nahm keine Notitz von ihr - denn sie saß ja nicht auf IHREM Auto, einem kleiner Fiat mit einem so tollen Wendekreis, dass ich damit sogar mitten auf Feldwegen wenden kann. Clara wollte nur schnell hinein und losfahren zu ihrem täglichen Waldabenteuer :-)

Die dichten Wolken ließen einen Streifen blauen Himmels in süd-östlicher Richtung frei - damit war entschieden, dass wir Richtung Blankenrode fahren würden. Bei den Bleikuhlen dort hat man einen weiten Blick bis zu den Kasseler Bergen. Wir waren wochenlang nicht mehr dort spazieren gewesen.

Ich hatte nicht mit Schnee gerechnet, dazu war es nicht kalt genug. Ja, da lag ich falsch! Auf der Höhe war der nächtliche Nieselregen als Schnee gefallen :-)

Clara rannte auf der sehr höckerigen Wiese herum; irgendwie schafft sie es nie in einem Erdloch mit einer Pfote hängen zu bleiben. Sie liebt diesen Flecken Erde, auch weil gleich anschließend ein Rest verwilderten Waldes stehen gelassen wurde :-)

Clara wie mich zog es in den Wald jenseits des Forstweges.

Clara und ich atmeten tief die Waldluft ein, sie rannte dann los und ich lächelte.

Clara ist immer wachsam. Wenn sie steil gestreckt steht und den Kopf hochreckt, dann hat sie irgend etwas wahrgenommen. Wird dann ihr ganzer Körper "eckig", weil sie alle Muskeln anspannt, dann weiß ich, ich sollte auch mal rumgucken.

Wildschweine begegneten uns noch nie, obwohl wir ständig deren Spuren im Schlamm oder Schnee sehen. Wir treffen nur manchmal auf Menschen.


Sonntag, Januar 19, 2025

Im Wald ist immer was los -

und beim Mantrailing auch :-)


Mit dem neuen Jahr wollte ich auch wieder einen neuen Waldabschnitt finden. Hier im Raum Paderborn und Höxter gibt es noch reichlich Wald, wenn auch ganz überwiegend als Forst. Wir wählten einen uns neuen Weg durch einen Buchenforst auf der Hegge bei Blankenrode. Mal sehen, was uns erwartete :-)

Durch knapp mannshohe Jungbuchen bahnten wir und einen Weg. Ich mußte immer wieder Zweige vor meinem Gesich beiseite ziehen. Clara hatte es da etwas schwieriger ;-)

Bald hatten wir den Buchennachwuchs hinter uns gelassen und kamen in ein Gebiet mittelgroßer Buchen. Sie waren alle gleich alt und traurig gleichgeschaltet.

Zu unserer Freude wurde der Forst bald ein wenig waldartig. Die ersten gefallenen, schon bemoosten Stämmen lagen herum. Clara sprang drüber. Jetzt begann ihr unser Ausflug zu gefallen, sie rannte eine Freudenrunde :-)

Es waren noch Weihnachtsferien und einige Familien spazierten mit ihren Kindern und Hunden auf dem breiten Forstweg.

Draußen im Gelände werden typischerweise die großen Hunde gern ausgeführt, die kleinen meist in Dorfnähe. Clara und ich gingen in Sichtweite parallel zum breiten Forstweg im Wald daher. Ich nahm Clara bei solchen Begegnungen an die Leine und fröhlich gestimmt wünschten wir uns durch die Bäume hindurch ein gutes neues Jahr :-)

Nach einiger Zeit veränderte sich der Forst wieder, frisch gefällte, dicke Stämme, meist Eichen, lagen herum.

Clara nutzte die Stämme nicht für einen Hindernislauf. Vielleicht sah ihr der Forst hier zu sehr nach Holzlager aus? Um sie zu animieren legte ich das Leckerli, welches ich noch zufällig im Hundegürtel hatte, auf den dicken Eichenstamm, auf dem ich saß, neben mich.

Als das Leckerli auf die Erde hinter dem Stamm gerutscht war, sprang sie doch noch rüber und fischte es sich aus dem Laub heraus. Knack, schmatz, lecker :-)

Ende des Jahres fuhr ich mit Clara an einem kalten, sonnigen Morgen zu ihrem geliebten Mantrailing. Wenn ich ihr das Halsband anlege, dann springt sie stets wild vor Freude herum. Lege ich ihr zusätzlich das Geschirr an, dann dreht sie dazu noch Pirouetten.

Sie trägt ihr Geschirr nur zum Mantrailing, also weiß sie um die kommende Freude. Es geht ihr aber nicht nur um Freude wie Spaßhaben, sondern um einen Job, eine Aufgabe, eine Leistung.

Wir sind eine Gruppe von 4 Hunden. Bei dem kalten Wetter wartete jeder Hund im Auto auf seinen Einsatz. Als Clara dran war ließ Sabine, unsere Trainerin, sie an einem kleinen, getragenen Kleidungsstück der zu suchenden Person schnüffeln, das sie in einem Plastiktütchen in der Hand dabei hatte. Clara führte uns auf das Kommando "Such" nach einer Weile um eine Straßenecke herum - aber da stand zu ihrer Unfreude ein riesiger Baukontainer. Sie stoppte, dann wollte sie einen Riesenbogen um das "schreckliche Ding" machen. Ein "Komm Clara, weiter gehen" nützte nichts. Sabine riet "Gib ihr ihr Arbeitskommando". Ok, ich sagte "Such". Und Clara vergaß ihre Abneigung gegen "Riesendinge". Sie ging festen Blickes um das Riesending herum. Sie hob dem Kopf - und sie machte etwas mich sehr Erstaunendes:

Sie ging zu Sabines Hand mit der Plastiktüte, in der das Kleidungsstückchen der zu suchenden Person steckte. Sie wollte noch mal schnuppern, um deren Geruch sicher im Kopf zu haben. Sie wußte selber, dass sie abgelenkt gewesen war. Da sie ihre Aufgabe schnell und fehlerfrei erledigen wollte, hielt sie es für richtig, sich des Geruchs noch mal zu vergewissern.


Donnerstag, Januar 16, 2025

Es wurde für einen Tag etwas kälter -

da fanden wir Feenhaar im Wald!


Nach Weihnachten wurde es für einen Tag etwas kälter. Nachts hatte es leichten Frost gegeben. Auf dem Weg zum Heggewald kommen wir am renaturierten Moorflecken bei Husen vorbei. Die Sonne schien gleißend.

Ich sah vom Auto aus, dass der daran anschließende Teich halb zugeeist war - also hielten wir für einen Mini-Spaziergang. Die Sonne spiegelte sich im Eis, die Gänse hatten sich auf den hinteren Teil mit noch offenem Wasser zurückgezogen. In Gold und Silber strahlte hier die Welt.

Wir fuhren weiter zum Heggewald. Nachts hatte ganz leichten Frost gegeben. Die Bäume im Schatten und auch Laub wie Gräser trugen einen wunderschönen Eiskristallkranz.

Ich freute mich ganz ungemein, als ich immer wieder weiß glänzendes "Feenhaar" auf dem dunklen Waldboden entdeckte. Einmal allerdings lief ich auf einen weißen Plastikbeutel zu - naja, ich entsorgte ihn :-)

Im letztes Winter konnte sich bei uns kein Haareis=Feenhaar bilden, denn die sehr speziellen Wetterbedingungen, unter denen es sich nur bildet, hatten wir an keinem Tag.

Das Wetter blieb bis zum Jahresende feucht-nass. Matschig war es nur auf den Wegen, die landwirtschaftlich genutzt werden. Ich fuhr mit Clara auf die Hegge. Dort gibt es immer noch Ecken, die wir nicht kennen.

Wir streiften ein wenig durch den Wald selbst, denn dort lernt man ihn intimer kennen als vom Weg aus. Es macht mir Freude Clara dort zu beobachten. Sie ist von Düften fasziniert, scheint sie zu analysieren, sich an der Duftwelt insgesamt zu erfreuen.

Nach einer ausgiebigen Schnüffelrunde startete Clara ihre Rennrunden. Sie ist eine zurückhaltende Persönlichkeit, aber im Wald zeigt sie immer wieder entfesselte Begeisterung :-)

Clara platzte fast vor guter Laune. Irgend etwas an diesem Waldabschnitt, am Wetter oder wie bei mir an der strahlenden Sonne gefiel ihr ganz besonders. Sie wollte mir wieder einmal die Schnürsenkel vor Übermut aufziehen, und sie sprang mehr als sonst über sich irgendwie anbietende Stämme drüber.

Als es dunkel wurde fuhren wir nach Hause. Dichte Wolken zogen nun über die Höhen der Hegge, unser Tal blieb in der Sonne :-)


Montag, Januar 13, 2025

Weihnachtsfreude für Clara und ein

Wolkenphänomen


Am Weihnachtstag fuhr ich mit Clara wieder zum verwilderten Buchenwaldstreifen im Schwarzen Bruch. Wir stiefelten über den freien Waldboden zwischen tiefhängenden Ästen einher, als sich uns auf dem Weg neben dem Buchenwaldstreifen eine Frau mit Hund näherte.

Clara sprang sofort in seine Richtung, ließ sich aber dann von mir anleinen. Es war ein offensichtlich junger Hund an der Schleppleine. Die Beiden beschnupperten ihre Schnauzen und wollten sogleich miteinander rumtollen und spielen.

Wir ließen sie los und hatten ebenfalls unsere Freude an ihrem Jagdspiel. Die Halterin meinte wie schön es sei, einmal jemandem zu begegnen, dessen Hund freundlich mit ihrem Bruno rumjagten würde. Solche Halter und Hunde seien selten.

Wir ließen die Beiden sich lange austoben. Ich freute mich für Clara, für sie war das sozusagen ein Gesellschaftsspiel als Weihnachtsüberraschung :-)

Abends bestückte ich Claras "Puschel" mit zig kleinen Käsestückchen. Sie war lange damit beschäftigt! Als endlich alle gefunden und verschluckt waren, sprang sie zu mir aufs Sofa und legte mir den Puschel auf den Schoß. Ich sollte nachfüllen - was ich natürlich tat :-)

Am zweiten Weihnachtstag schien ab Mittag die Sonne! Ich fuhr gleich mit Clara los hoch auf die Kahle Platte, auch Himmel genannt.

Ich staunte nicht schlecht: als wir durch das nächste Dorf weiter östlich durch unser Altenautal fuhren, sah ich oben auf dem Nordhang der Kahlen Platte die Unterteile der Windräder unsichtbar in dichten Wolken steckten, die oberen Teile mit den Rädern aber frei sichtbar oberhalb der Wolken! Sonst ist das immer umgekehrt!

Der Forstweg hoch zur Kahlen Platte führte durch wirklich dichte, dunkle Wasserwolken!

Aber oben auf der vielleicht 50 Meter höher liegenden Hochebene strahlte die Sonne wieder wie unten im Tal.

Ich kann mich nicht erinnern solch dünne und dabei wasserschwere Wolken früher schon einmal so tief erlebt zu haben.


Freitag, Januar 10, 2025

Ein weiteres Quellental im Altenautal


Der Dezemberregen gönnte uns zu Weihnachten hin einige trockene Tage. Ich entschied diesmal nicht den Überblick auf unser Auental - das Altenautal - zu bestaunen (Beitrag 28.4.24), sondern einmal die Nahsicht zu genießen.

Wir fuhren bachabwärts zur Felsspitze Gellinghausen beim Nachbardorf Etteln. Dort war der Talgrund wieder sich selbst überlassen worden. Ich war baß erstaunt, was ich hier vorfand. Der Wanderweg beginnt beim "Schwattloch", einer Quellschwemmkegel-Quelle. Diese gibt sie nur im Paderborner Karst-Hochland in den Talsohlen der Altenau und Alme.

Die Regenfälle hatten das Quellloch so zum Überfließen gebracht, dass es nicht nur einen stetig fließender Bach speiste, sondern zusammen mit weiteren Quellen im Talgrund das Tal entlang des Steilufers in Moor und Sumpf verwandelte. Wir konnten Reiher, Gänse und Enten beobachten.

Der Weg war ein kleiner Damm, der früher für eine dortige Mühle angelegt worden war. Mehr Infos zum Tal und seiner Renaturierung waren auf einer Infotafel zu lesen.

Die reichlich wassergefüllte Altenau nähert sich vom flachen Talhang aus in einem Bogen dem alten Weg. Er erfüllt hier wirklich eine Dammfunktion gegenüber dem moorigen Sumpfland am Steilhang des Tals. Man kann ans Ufer herangehen, ohne zu versinken.

Der Weg endet in einer Fahrradbrücke über die Altenau, wo das Talwasser in diese fließt. Dort ist auch eine schöne, leicht erhöhte Picknickmöglichkeit angelegt worden.

Als ich von dem Hügelchen runter stieg, sah ich eine Frau mit zwei großen Jagdhunden an der Leine auf uns zukommen. Clara hatte sie auch wahrgenommen und stellte sich mit erhobenem Schwänzchen in ihre Richtung. Sie ging ein paar Schritte auf die Hunde zu. Ich rief "zurück"... wenigstens blieb sie stehen. Zwei Hunde benehmen sich einem fremden Hund gegenüber anders als ein einzelner. Sie agieren als Rudel eher fremdenfeindlich.

Ich hatte ein wenige Tage zuvor ein paar auf dem Küchentsch liegende Leckerlis ausnahmsweise in meinen Gürtel gesteckt. Alle meine Bulldogs habe ich ohne Leckerlis erzogen. Sie sollten aus Überzeugung, Loyalität oder um mich nicht zu verärgern folgen. Sie taten das auch - wenigstens im Allgemeinen. Manchmal versuchten sie umgekehrt mich aus Loyalität ihnen gegenüber umzustimmen :-). Nur mit Kosmo mußte ich aufpassen. Er ließ gern aus Eifersucht, wenn ich einen Hund nur ansah den Raufbold raus.

Nun, Clara liebt Hunde, da gehorcht sie einem "Zurück", wenn überhaupt nur mit Verzögerung. Sie taxiert einen fremden Hund genau, ihre Einschätzung stimmte immer, eigentlich könnte ich mich darauf verlassen. Entweder es wird sich beschnuppernd begrüßt oder sie kommt den Kopf abgewendet im Bogen drum herum zurück zu mir. Aber man (ich) weiß ja nie... Jetzt rief ich "Leckerli", weil die zwei großen Hunde auf mich ziemlich ungebärdig wirkten. Clara kam sofort, ließ sich an die Leine nehmen und fraß begeistert ihr unerwartetes Leckerli :-)

An der Fahrradbrücke kehrten wir um. Der Himmel hatte sich Tropfen fallen lassend wieder zugezogen.


Dienstag, Januar 7, 2025

Häuslichere Tage und ein besonderer Traum


Im letzten Dezemberdrittel war das Wetter an manchen Tagen so naß, das ich gar nicht mit Clara in die Wälder ging. Sie will an solchen Regentagen nicht mal in den Garten - nur wenn ihr Bauch oder Blase ihr sagen, daß es sich tatsächlich nicht mehr verhindern läßt!

Wir waren schon dankbar, wenn nur Nebel herrschte. Ich hatte dann aber auch keine Lust, weiter mit ihr raus zu fahren und Neues zu erkunden. Wir gingen dann nur in den nahen Heggewald.

Das Schwarze Bruch beginnt östlich hinter dem Lichtenauer Edeka. Ich verband dann Einkaufen mit einem Gang mit Clara durch den dortigen alten Laubwaldstreifen vor dem toten Fichtenforst.

Wie ich schon häufiger erzählte, Clara liebt diese Art von Wald als Tummelplatz. Bei besonders schönem Wetter zeigt sie ausgeprägte Spiel- und Sportfreude. An diesem Tag rannte sie nur sich lustvoll auspowernd in weiten Kreisen herum. In den dichten Nadelwaldresten der letzten Tage war das nicht möglich gewesen - es mußte nun nachgeholt werden :-)

Über Stämme und Gehölz springt sie nur, wenn sie besonders ausgelassen ist. Oder die Stämme sie aus einem mir unbekannten Grund speziell herausfordern.

Soviel habe ich jedoch heraus gefunden: die Stämme müssen einzeln frei liegen und möglichst stabil erscheinen, denn sie berührt sie gern kurz mit den Vorderbeinen und "fliegt" dann, die Hinterbeine wie ein Pferdchen hochziehend weiter.

Auch ich liebe solche Wälder. Zu den toten dichten Fichtenstämmen hinter diesem schmalen Streifen Märchenwald sehe ich einfach nicht hin, und so könnte ich aus Heimatgefühl Wurzeln schlagen (wenn ich das nicht längst getan habe ;-)

Stu und ich sind unser Leben lang viel und weit gereist. Inzwischen sind wir alt geworden und nicht mehr mobil genug dafür. Also reisen wir in der Erinnerung oder in Träumen.

Stu hatte vor ein paar Tagen einen wirklich bezaubernden Traum:
Er, ich und Clara waren auf Safari unterwegs in Südafrika. Er ging mit Clara raus in den Busch, während ich im Zelt weiterschlief. Da kam ihnen ein Löwe entgegen, der ihn töten wollte. Clara stellte sich dem Löwen entschlossen entgegen - und der Löwe lief weg.

Wenn Stu sich tagsüber zu einem Schläfchen hinlegt ruft er immer: "Clara, komm kuscheln." Sie steigt dann schwänzchenwackelnd zu ihm hoch ins Schlafzimmer und kuschelt sich an ihn. Das ist besser als jede Medizin :-)

Unterbrechbar ist diese Kuschel-Idylle für Clara nur durch Futterverlockungen oder wenn sie hört, dass ich mir den Hunde-Taschengürtel zum Spazierengehen anlege - der macht dabei nämlich "Klack". Dann rennt sie voller Vorfreude die Treppe runter zu mir. Natürlich kuschelt sie auch mit mir, meistens abends. Sie ist ein Seelenhund für uns beide.


Mittwoch, Januar 1, 2025

Bulldogkunst

und steigende Wasserspiegel


Wir drei Savorys hoffen Ihr seid alle gut ins Neue Jahr gerutscht.


Passend zur "Zeit zwischen den Jahren" neueste, etwas rauschhafte ;-)) Bulldog-Kunst:

Weiter geht es mit Clara´s Tagebuch:

Mitte Dezember regnete es Tag für Tag - nicht heftig, aber eben stetig. Wahrscheinlich würden wir wie im letzten Jahr ein Winterhochwasser bekommen. Die Altenau unterhalb unseres Zuhause war schon fast randvoll.

An einem dieser Tage fuhr ich mit Clara zur Sauer bei Ebbinghausen. Deren Bett war vor circa drei Wochen noch leer gewesen. Ich staunte: die Zufahrt zum Wanderweg führte im Talgrund durch im Wasser stehende Wiesen! Wenn es weiter so regnete, würde er bald nicht mehr erreichbar sein.

Zu meinem Erstaunen konnte ich am in Fließrichtung runter gedrückten, fahlen Ufergras ablesen, dass der Wasserspiegel von einem kurzen Hochstand schon wieder auf einen mittleren Hochstand gesunken war! Auch die vielen im Geäst direkt über dem Bach hängen gebliebenen Grasbüschel bezeugten das.

Frisch gebrochene und unterspülte Bäume machten die Sauer hier zu einem Wildnisbach. Nachdem das Wasser den Weg wieder frei gegeben hatte, wurden Laub und Schlamm offensichtlich von einem Kehrwagen weg geschaufelt und auf den Uferstreifen geworfen.

Die Sauer steigt nach viel Regen schnell an und sinkt genauso schnell wieder ab, weil Wasser in den Schwalglöchern zu unterirdischen Bächen verschwindet.

Am nächsten Tag fuhr ich mit Clara zu den Schwalglöchern der Sauer am Rand von Lichtenau. Da die Sauer hier in 2024 nie ganz trocken gefallen war, konnten wir das Verschwinden des Baches im Gestein des Bachbettes gut beobachten. (Beitrag 28.9.24) Ich wollte sehen, wie sie über die Bachschwinden hinwegfließt. Sie tat es ohne jeden sichtbaren Strudel. Das Wasser stand sogar so hoch, dass es eine Insel gebildet hatte.

Die genaue Stelle der drei Schwalglöcher konnte ich nicht mehr ausmachen. Alles sah jetzt anders aus. Nur die Lage der Fußgängerfurt erkannte ich an den festgetretenen Uferrändern.

Die Wasser der Altenau hatten bei uns zuhause besonders durch den Zufluß der Sauer schon Felder und Weiden geflutet. Ich spazierte mit Clara zur Furt westlich unseres Dorfes, hinter der bachabwärts die Auenlandschaft beginnt.

Das Hochwasser vom letzten Dezember hatte die Wanderbrücke neben der Furt so beschädigt, dass sie gesperrt wurde (Beitrag 16.8.24). Ich staunte als ich beim Näherkommen sah, die Brücke war weg - nur die Treppe zu ihr stand noch. Clara wollte hochsteigen! Aber nach meinem "nein" ließ sie das sofort.

Wenn es weiter so regnet, werden wir dieses Jahr ein ähnliches Hochwasser erleben.


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, geboren 1945 in Wuppertal, hat seit inzwischen mehr als 50 Jahren Englische Bulldoggen und ist Gründungs- und Ehrenmitglied des "Verein der Freunde Englischer Bulldogs e.V. (1980-2009)"

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