Cornelias 'Bulldog Blog' ...
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English Bulldog Netzwerk für Kenner und Freunde

Archiv: Beiträge 2011 und 2010 zum Thema

Haltung, Wesen, Verhalten, Kommunikation


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Donnerstag, November 10, 2011

Emotionale Intelligenz

oder: Machtspiele von Hündinnen ;-)


Satchmo ist verfressen, man kann das nicht anders nennen. Futter ist für ihn Lebensessenz. Und das weiß Tahila zu nutzen!

Rafaela Schuda gibt ihren Bulldogs jeden Morgen als erstes ein trockenes Brötchen zum Knabbern. Satchmo stürzt sich wie wild darauf und vergißt seine Umwelt. Sein Abgelenktsein nutzt Tahila umgehend, um auf seinen Lieblingssessel zu steigen. Und ihr Brötchen nimmt sie dabei mit. Sie legt es auf die Lehne des Sessel, auf dem sie sich selbst möglichst breit macht. Dann beobachtet sie geduldig wartend Satchmo beim Brötchen-Fressen...

Sobald Satchmo sein Brötchen vertilgt hat, dreht er sich zu Tahila um und will sehen, ob von deren Brötchen noch was übrig ist. Und erst in diesem Augenblick nimmt sich Tahila ihr Brötchen von der Lehne und kaut ihm genußvoll langsam was vor.... Erstens thront sie in seinem Sessel, und zweitens hat sie noch ein Brötchen... Satchmo steht dann voller frustrierender Ohnmachtsgefühlen "tief unter" ihr - und sie genießt ganz offensichtlich ihre "hohe Position" und ihre Brötchen-Macht, die ihn zappeln läßt!

Als mir Rafaela dies Spiel von Tahila erzählte, erinnerte ich mich daran, was mir Doris über ihre Berta berichtet hatte.

Abends bekommen Berta und Willie ihre Futternäpfe gleichzeitig auf den Boden gesetzt, im Abstand von vielleicht 1/2 Meter. Willie schaufelt alles in 0,nichts in sich rein und sieht sich dann nach Berta um. Und Berta beginnt in der Regel genau erst dann zu futtern, wenn er sie dabei beobachtet: "Sieh, ich hab sooo viel!" Willie steht dann neidvoll sabbernd neben ihr; sie von ihrem Futtertopf zu vertreiben wagt er nicht... er hat da nämlich so seine Erfahrungen....

In der Psychologie wird von "Impuls-Kontrolle" gesprochen, wenn jemand die sofortige Befriedigung eines Impulses zugunsten einer späteren Belohnung oder eines späteren Vorteils unterdrücken kann.

Menschen mit gut ausgeprägter Impulskontrolle sind fast immer die Erfolgreichen, sie sind die Menschen, die ihre Lebensziele - und Lebenszufriedenheit - erreichen, wie Daniel Goleman in seinem bekannten Buch "Emotionale Intelligenz" statistisch signifikant belegt.

Tahila und Berta verfügen offensichtlich, anders als die Rüden Satchmo und Willie, über eine ausgeprägte Impulskontrolle. Sie zeichnen sich damit durch eine hohe "Emotionale Intelligenz" aus, denn die Impulskontrolle ist zwar nicht die einzige, aber eine wesentliche Voraussetzung für kluges soziales Handeln. Natürlich läßt sich solche Begabung auch zu Machtspielen nutzen.

Ein weiteres Machtspiel:

Unsere Frieda lebt ja mit ihrem Sohn zusammen und nicht mit einem Rüden, der mit ihr um Futter oder Liebe konkurriert. Sie weiß, dass sie Kosmo nicht über ihre gut ausgeprägte Impulskontrolle zu manipulieren braucht - als seine Mutter hat sie eh die Führungsrolle. Andererseits läßt sie ihn auch manchmal vor, sie entscheidet das selbst.

Fremde Rüden dagegen manipuliert Frieda über ihre perfekte Verführungskunst. Man kann auch sagen, sie bringt sie nicht durch den Futtertrieb, sondern durch den Geschlechtstrieb in eine Situation geschwächter Impulskontrolle... :-)

Ich habe überlegt, ob es ein Zufall ist, dass die guten "Machtspieler" in meinen Beispielen weiblich sind. Möglicherweise sind Hündinnen (und Frauen) statistisch gesehen tatsächlich mit höherer Emotionaler Intelligenz gesegnet als das männliche Geschlecht. Der Grund könnte sein, dass sie dieses Talent für die Jungenaufzucht brauchen - und dass die Natur dies berücksichtigt.


Sonntag, Oktober 9, 2011

Ein Kosmo prägendes Ereignis


Die meisten Bulldogrüden sind anderen Rüden gegenüber tendenziell nicht zugeneigt. Kosmos Unwillen ihnen gegenüber hat aber noch einen weiteren Grund.

Als Kosmo gerade ein halbes Jahr alt und noch kleiner als seine Mutter Frieda war, begegnete uns auf einem Weg entlang der Altenau der berüchtigte "Killer-Hund des Dorfes", ein Rottweilerrüde. Sein Besitzer hatte ihn an der Leine, und wir nahmen Frieda und Jung-Kosmo sofort auch fest, als wir die Beiden sahen.

Der Rottweiler tobte Frieda und Kosmo wirklich beängstigend mit irrem Blick an, als wir vorbeigehen wollten.

In Frieda wurde sofort die Mutter und der Bulldog geweckt: sie hätte sich todesverachtend und blitzschnell dem Rottweiler an die Gurgel geworfen; aber Stu hielt sie fest. Der Mann konnte gottseidank auch seinen mörderisch gelaunten Rottweiler halten.

Kosmo sah der bedrohlichen Situation zwischen seiner Mutter und diesem irren Rottweilerrüden nur einen Wimpernschlag lang zu, sprang an die Seite von Frieda und tat es ihr nach - in wildem Ernst und mit vollem Risiko.... Das Ganze dauerte nicht lange; der Mann und auch wir konnten unsere Hunde weiter in die entgegengesetzten Richtungen ziehen. Kosmo und Frieda beruhigten sich. Aber seit dem ist Kosmo auf große Rüden mental "allergisch".

Kosmo machte lernend seiner Mutter alles nach (auch heute übrigens noch). Und in diesem Fall hieß das ihn prägend: "Rüden muß man - im Zweifel - abwehren!"


Donnerstag, September 29, 2011

Eine entzückende Bulldogbeschreibung :-)


Joanna Russell, die bekannte englische Richterin, hat folgenden Artikel über Bulldogs geschrieben. Hier die Übersetzung: (Quelle "Der Bulldog, 1974")

Keine andere Rasse ist so eigensinnig wie unsere Bulldogs. Und kein anderer Hund schafft es so gut wie ein Bulldog, seinen Besitzer lächerlich zu machen.

Sind Sie mit ihm halb Über die Straße gekommen, entschließt sich Ihr Bulldog, gerade jetzt eine Pause einzulegen. Sie können ihm dann den Kopf abreißen, er bleibt sitzen, er will jetzt nicht! Der Verkehr muß um ihn herumgehen und dann - wenn Sie gerade fürchten, überfahren zu werden, legt er los - in eine ganz andere Richtung.

Er verblüfft Sie oft mit seiner Intelligenz und Kombinationsgabe, aber wenn Sie Freunden seine Begabung vorführen wollen, stellt er sich dumm und taub, und Sie werden mitleidig belächelt!

Die meisten Bulldogs lieben große schmutzige Pfützen, kleine Kinder, Kekse und Menschenschokolade. Was er gar nicht leiden kann, ist Medizin und der späte abendliche Spaziergang, um einen Bach zu produzieren. Natürlich verbringen Sie Ihren Urlaub hier in England, da er es ja gar nicht überleben würde, wenn man ihn in einer Hundepension unterbringen würde.

Die Kinder hinterlassen ständig Kleinigkeiten auf dem Teller, damit er auch etwas hat. Dies, obwohl Sie beharrlich versuchen, sein Gewicht zu reduzieren. Man läßt ihn die Teller abschlecken, und nachts schläft er selbstverständlich im Bett.

Er ruiniert die Blumenbeete und ein anderer kriegt die Schuld. Sie machen einen Spaziergang mit Ihrer Erbtante, die strikte Antialkoholikerin ist. Wie auf Kommando bleibt der Bulldog an jeder Kneipentür stehen und sieht Sie fragend an "wieso heute nicht?" Dies, obwohl Sie ihn nie in Kneipen mitgenommen haben!

Zu Hause steht er rank wie eine Säule und Sie meinen, man müßte versuchen, ihn bei einer Ausstellung vorzuführen. Dort angelangt, hat er auf einmal zu viele Beine, die ihn nicht tragen wollen. Und obwohl er zu Hause äußerst mutig und sehr frech ist, kriecht er hier wie ein Wurm auf dem Boden entlang. Entsetzt hören Sie, wie ein anderer Aussteller mitleidig sagt "armer Hund, zu Hause wird er bestimmt geschlagen!!"

Sein Magen ist unverwüstlich, er frißt alles, was er finden kann. Steine, Nadeln, Tuben und Deckel, es scheint ihm alles nichts auszumachen. Er meint, er hätte die Größe eines Pekinesen und besteht darauf, ein Schoßhund zu sein, besonders wenn Gäste anwesend sind. Wenn man ihn in die Küche verbannt hat, liegt er da und wartet, bis sich die Tür einen Spalt öffnet - dann ist er durch. Kein Vertreter beherrscht diese Technik mit gleicher Vollkommenheit wie ein Bulldog. Wie die Araber ist er auch der Meinung, daß man eine gute Mahlzeit hören sollte!

Wenn er plötzlich erkrankt und man um sein Leben bangen muß, bleibt alles stehen, keine Hausarbeit mehr, sogar der Fernseher schweigt, um ihn nicht zu stören. Die Nachbarn kommen, um sich zu erkundigen, wie es ihm geht. Und auf einmal wird es Ihnen klar, wie leer die Welt sein würde, wenn er morgen nicht mehr wäre. Ich weiß nicht, was es ist, aber wenn man einmal Sklave dieser Rasse geworden ist, kommt man nicht mehr davon los.
Er besitzt uns!


Donnerstag, September 15, 2011

Hunde lernen auch durch Empathie


Unter Empathie wurde früher schlicht Einfühlungsvermögen verstanden.

Heute hat dieser Begriff eine etwas komplexere Bedeutung: neben Einfühlungsvermögen ist damit auch das Erkennen und Mit-Fühlen-Können der Emotionen, Gedanken, Absichten und Persönlichkeitsmerkmale Anderer gemeint. Dafür sind "Spiegelneuronen" verantwortlich: diese Neuronen "spiegeln", sie imitieren (in abgeschwächtem Maße) im Beobachter genau die gleichen mentalen Vorgänge, die das beobachtete Wesen durchlebt. Das kann z.B. Trauer, Wut, Angst, Liebe, Schmerz, Sehnsucht oder ein Hilfsimpuls sein.

Heute geht man davon aus, dass (mehr oder weniger ausgeprägte) Soziopathen an einem Mangel dieser Spiegelneuronen leiden. Diese Personen bekommen emotional nicht mit, was sie z.B. mit "Lug und Trug" anderen Menschen antun. Sie fühlen ausschließlich, was in ihnen selbst vorgeht: man findet unter ihnen deshalb viele "Loser", sie gehen menschlich und beruflich oft pleite.

Empathie-starke Menschen sind dagegen meist "Winner". Wikipedia: "... Empathie (ist) eine Fähigkeit, die in nahezu allen Lebensbereichen entscheidend für den Erfolg ist. Menschen ... mit besonders ausgeprägten empathischen Fähigkeiten haben bessere persönliche Beziehungen, können sich selbst und andere stärker motivieren; sie lernen schneller und genießen ein größeres Vertrauen."

In der Fachliteratur liest man immer wieder, dass Hunde ein außerordentlich großes Talent zu Empathie (siehe Kasten) haben. Neulich griff auch das wirklich gute "Hundemagazin WUFF" dieses Thema auf: "Was machst Du da?" Autorin Karin Joachim in der Ausgabe 6/11. Ich gehe im Folgenden nur auf den Empathie-Aspekt dieses Artikels ein und bringe eigene Beispiele dazu.

Wir alle wissen, schreibt die Autorin, wie schnell unsere Hunde mitbekommen, ob wir gestresst, erfreut, traurig, erwartungsvoll oder ungeduldig sind und unsere Stimmung dann übernehmen. "Britische Forscher fanden 2008 heraus, dass Hunde besonders häufig (in 72% der Fälle) von gähnende Menschen zum Mitgähnen gebracht wurden, während Menschen andere Menschen nur in 45-60% der Fälle zum Gähnen animierten. Auch dies wieder ein möglicher Beleg für die unbedingte Fähigkeit unserer Hunde zur Empathie, besonders uns Menschen gegenüber."

Erstaunlich ist, schreibt die Autorin weiter, dass Hörstörungen des Hundes mit einem Verlust gerade des empathischen Einfühlens in Andere einhergeht. Ich kann aus eigener Erfahrung bestätigen, wie wichtig akustische Signale sind:

Frieda schläft meistens oberhalb meines Kopfes auf dem Kopfkissen. Ich habe mehrfach experimentiert, wie weit sie im Tiefschlaf auf meinen Atem reagiert: ich atmete laut, lang und tief ein - und unmittelbar unterbrach Frieda ihren leisen und sanften Atemrhythmus, um auch tief, laut und lang einzuatmen - und das ohne wach zu werden. Atmete ich dagegen ganz leise lang und tief ein, dann "spiegelte" sie meinen veränderten Atemrhythmus nicht.

Dieses subtile Wahrnehmen von menschlichen "Stimmungen" verschiedenster Art ist offensichtlich tief im neuronalen Instinktbereich des Gehirns verankert. Unsere Bulldogs lernten von Stu und mir Dinge und Menschen zu lieben oder zu meiden, allein indem sie unsere Gefühle - oder uns oft nicht bewußte Mimik, Gesten, Atemveränderungen oder "Bauchgefühle" - durch ihre Spiegelneuronen mitempfanden und übernahmen; man kann auch sagen sie lernten daraus.

Der Instinkt der Hunde, manche Menschen als bedrohlich zu erleben und diese dann drohend fernhalten zu wollen, das ist wahrscheinlich auch ihren Spiegelneuronen zu verdanken: unsere Hunde spiegeln nur die in diesen Menschen vorhandene latente Aggression!

Umgekehrt wissen Hunde auch so gut wie immer, wer ein "Hundemensch" ist: die stillen Zuneigungsgefühle dieser Menschen ihnen gegenüber "spiegeln" sie mit Zuneigung ihrerseits.
Unsere zu so großer Empathie fähigen Hunde sind einfach ein wunderbares Geschenk!

Zitat: "Der Hund ist der sechste Sinn des Menschen." (Christian Friedrich Hebbel)


Sonntag, September 11, 2011

Heute eine Mail von Gastbloggerin Isabelle Borgert

Des Bulldogs Urnatur,

oder "Was wollen wir denn nun?"


24. August 2011: Hallo Cornelia, hallo Rafaela, nun muss ich mich mal wieder melden, nachdem so viel passiert ist.

Ja, unsere Elsa musste ich einschläfern lassen - wenn es auch weh tat, so war es eine doch wünschenswerte Sache für sie: In Frauchens Arm einschlafen, ohne Schmerzen! Am nächsten Tag ist Duggy eingeschlafen - die Augen-OP verlief gut, aber es hatte sich eine Sepsis gebildet - so was kann keiner ausschließen! Am Nachmittag merkten wir schon, dass er nicht alleine bleiben wollte - auf meinem Arm war er ruhig! Wir sind dann mit den Hunden und ihm an die Oder gefahren und ich hatte ihn im Arm. Abends habe ich ihn dann in seinen Korb gelegt und da ist er dann im Schlaf eingeschlafen. Also auch ein schöner Tod, wenn man von so was reden mag.

Wenn man Tiere pflegt, vor allem, wenn sie alt sind, dann bleibt so was nicht aus. Ich kann auch nicht leugnen, dass ich Dicki etwas böse war, aber das ist menschlich gedacht und nicht rational. Er hatte Duggy aus Reflex gebissen, und das wissen wir jetzt: nicht nur sein Überbein schmerzte ihn (siehe Beitrag vom 8. August 2011) er konnte auch auf einem Ohr überhaupt nicht mehr hören und war deshalb ziemlich orientierungslos.

Pferd, Hund und zwei Hasen haben übrigens kranke Ohren, wobei Dicki eine bakterielle Ohr- Entzündung hatte und die anderen Milben - der Pflegeaufwand ist bei so was enorm, vor allem sind diese Ohrentzündungen mit echt bösen Schmerzen verbunden, wie wir ja nun bei Dicki erlebt haben: Kurzum - alle wieder geheilt, Dicki-Mann kann wieder hören - seine agressive Grundstimmung ist weg und er ist wieder der alte.

Pine und ich waren ja eine Woche im Süden unterwegs. Sie war toll, und sie hat den Deerhound meiner Schwester auf Touren gebracht. Bei Reisen ist sie die unkompliziertere von Beiden. Dicki war mit Willi und den anderen hier und hat jeden Tag sein Jagderlebnis genossen - Rehhirn und Auge sind seine Delikatesse - was ist aus meinem Dicki geworden???

Vorgestern im WDR kam eine tolle Sendung - Rasse statt Klasse! Ein Film über die Rassezucht und das Verhalten des VDH. (Siehe Beitrag vom 24. August 2011) Mich hat die Doku verfolgt - die Bulldogge als echt widerlich unnatürliche Kreatur - tut mir leid, aber mir bleibt für so einen Haufen Fett kein anderer Ausdruck. Wie kann der Mensch so schlecht sein?

Mit Freude schaue ich mir Dicki an, der sicherlich körperlich noch leicht im Sommer bei Hitze eingeschränkt ist, aber ein Wahnsinnshund auf dem besten Weg zurück zu dieser schönen Ur-Rasse. Auch Pinchen (Nothündin aus dem Tierheim) ist mit diesen schrecklichen Kreaturen nicht vergleichbar - ein Glück! Ein paar Gedanken von mir - vielleicht für den Blog geeignet, wenn auch recht offen dargestellt!


Was wollen wir denn nun?

Seit sechs Jahren lebt Caligula nun schon bei uns: Ein Wunsch meines Mannes - nicht meiner! Ein Hund dieser Rasse? Was sollte ich mit sowas? Der Anruf bei der Zuchtwartin des VDH: ich bekam die Auskunft, dass das kein Hund für mich sei, denn mehr als SITZ könne man den Bulldoggen nicht beibringen. Und im 1. Stock wohnen? Treppen? Bei so einem Hund?

Natürlich dürfen alle Junghunde möglichst keine Treppen steigen, egal welcher Rasse, aber so dramatisch? Was sind das für Hunde? Aber was tut man nicht alles, um dem "Hundegegner" - jetzt Ehemann, seinen Traumhund Bulldog zu besorgen?

Und dann kam Rafaela ins Spiel - und mein Dicki! Von der Rasse keine Ahnung, fühlte ich mich gleich zu ihrer offenen Art hingezogen - und als die Welpen da waren, war mein Lieblingshund gleich für mich reserviert - schön, den eigenen Welpenhund mit jedem Tag begleiten zu dürfen.

Als Dicki dann mit 10 Wochen bei uns einzog, erhielt er das Programm, was jeder andere Hund in meiner Familie erhalten hat: Konsequente Erziehung, Ausbildung - und wenn man mal einen Jagdhund hatte, dann bleibt die Fährtenarbeit nicht aus - auch nicht mit einer Bulldogge!

Klein Dicki wuchs mit in meiner (Polizei-)Dienststelle auf und genoss recht schnell die eine oder andere Unterrichtsstunde mit den Diensthunden: Unterordnung, leichter Schutzdienst, Frauchen bekanntlich Langstreckenläuferin - also kleine Jogging-Einheiten inklusive!

Und Dicki war begeistert. Er bildete eine Art von Urtümlichkeit aus, wie man sie bei einem Bulldog nicht erwartet hätte - Futter wird geschlungen und a la Wolfsmanier mehrmal hervorgewürgt, Pfützen sind besseres Trinkwasser, Wälzen in Aas und Schwimmen sind dafür einige Beispiele.

Etwas Anderes ist schon schwieriger zu handhaben: Sein Schutztrieb! Die Gene einer Bulldogge sind nun mal alte Kampfgene - das darf man nicht vergessen! Ein Bullenbeißer hat keine Zeit zu überlegen oder auf das Kommando seines Herren zu warten: Er handelt!

Caligula ist ein typisches Beispiel dafür, wie diese Rasse tatsächlich ist (oder sein kann), wenn sie nicht inzwischen gedanklich und tatsächlich bei den Menschen (und bei vielen Züchtern) zu einem faulen Fleischklops verkommen wäre. Hat sich jemand mal gefragt, wie sich Bullenbeißergene bei so viel Masse ausleben sollen? Angeblich hat die Rasse keinen Jagdtrieb. Stimmt, denn eine Bulldogge ist kein Jagdhund - aber er bleibt als Hund genetisch ein Raubjäger. Caligula geht voll und ganz in der Jagd auf - Fährten sind seine Leidenschaft - allerdings muss man ihn gut beherrschen, denn hier kommt der Bullenbeißer durch: Er schaffte es vor einiger Zeit, eine Wildschweinrotte aufzumischen und griff gnadenlos an.

Was wollen wir denn eigentlich?

Ebenso kann man an Dicki ein vollkommen sauberes und natürliches Rudelverhalten beobachten: Bei jedem Neuzugang organisiert er die Rangfolge nach ihm neu: Leider musste auch sein Freund Duggy dieses merken - ihm böse zu sein, ihm "Schuld" zu geben, ist eine Vermenschlichung im Umgang mit dem Tier - hätte er Duggy töten wollen, hätte er dieses getan.

Trotz aller Begleithundeprüfung reagiert er fast "unberechenbar" - ja, das ist hart ausgedrückt, stimmt aber: Ab einem gewissen Punkt entscheidet er selbstständig - so wie eine echte gesunde Bulldogge eben.

Wir Halter sind dafür verantwortlich, unseren Hund genau einzuschätzen. Wie kann ich einem Hund beibringen, auf Haus und Hof aufzupassen, und gleichzeitig soll dieser Hund alle Gäste freundlich ertragen? Geht einfach nicht.

So wird Dicki bei Besuch regelmäßig in Sichtweite angebunden - auch hier wieder: Eine Bulldogge hat kaum Drohgebärden - wofür auch, denn die Gene sprechen für sofortiges Agieren. Unser Dicki ist ein wirklich gelungenes Exemplar, wenn es darum geht, die tolle Rasse wieder lebenswert zu züchten.

Mir ist es wichtig, dass auch die Halter wissen, welche Verantwortung sie tragen, wenn sie sich so einen Hund anschaffen. Entweder ich entscheide mich für eine übertypisierte Qualzucht, dann habe ich nicht die eine oder andere Schwierigkeit in der Erziehung und Ausbildung. Entscheide ich mich aber für so einen "Dicki", dann muss ich mich umso intensiver damit auseinandersetzen, welche Urgene diese Rasse hat. Caligula scheint sicherlich auch ein extrem urwüchsiges Exemplar seines Wurfes zu sein - aber für mich bringt er all diese Eigenschaften hervor, die ich bei einer VDH-Bulldogge vermisse.

Nun muss ich die lieben Kleinen in die Ställe bringen... Liebe Grüße von uns, Isabelle

Anmerkung: Caligula ist einer der Stars dieses Blogs. Alle Geschichten von und über ihn finden Sie im "Inhaltsverzeichnis Gastblogger", (siehe Referenzspalte rechts) unter Isabelle Borgert. C.S.D.


Dienstag, August 2, 2011

Ein Kommentar von Gastbloggerin Alexandra Bombek:

"Danke für den tollen Bericht

über Tillmann!"


Hallo Cornelia, danke für den tollen Bericht über Tillmann! (Siehe Beitrag vom 1. Juli 2011)

Ich finde es sehr richtig, mal zu erwähnen, das Bulldogs auch schlank, sportlich und fit sein können, und dass es nicht immer Krankheiten bei ihnen gibt.

Mich ärgert es auch ein wenig, dass meistens Bulldoggen abgebildet sind, wenn es in Zeitschriften und Büchern um Ernährung und Diät geht. Schließlich gibt es bei allen Hunderassen übergewichtige Hunde. Sogar in Diätbüchern für Menschen findet man oft den Bulldog...

Stanley hat keine Probleme mal eine längere Strecke spazieren zu gehen. Er schwimmt für sein Leben gern, und das Tauchen liebt er auch. Wir haben Spaß bei den Hunderennen, und im eigenen Garten machen wir leichtes Agility. Auch Frisbee und Schneebälle fangen gehören zu Stanleys Lieblingsspielen.

Egal ob Mensch oder Hund, jeder wird träge und fett, wenn er nur auf der Couch liegt, es sollte halt das richtige Mittelmaß gefunden werden.

Liebe Grüße, Alexandra und Stanley


Freitag, Juli 1, 2011

Tillman wurde Weltmeister :-)


Ist Bulldogsport gleich Bulldogmord???

Manche Menschen behaupten (warum auch immer), einfach jeder English Bulldog sei atmungs- oder sonstwie behindert, und kein Bulldog dürfe sich deshalb richtig anstrengen....

Leider wird meist aus finanziellen Gründen immer noch bei Händlern gekauft, die "Hunde-Ware" speziell aus Osteuropa - und neuerdings vermehrt wohl auch aus Belgien - über wohlklingende Annoncen feilbieten...
Ein großes Risiko einen Welpen zu erwerben, der später unter quälenden, angeborenen Atmungs- und/oder Gelenkbehinderungen oder unter Haut- und Herzkrankheiten leiden muß, geht ein, wer
  • beim Hundehändler oder
  • beim Betreiber einer Massenzucht ("puppy mill") kauft;
  • einen Welpen aus jahrelanger Linienzucht (Form der Inzucht) erwirbt;
  • sich für einen Nachkommen überzüchteter FCI-Champions entscheidet.

Es gibt weltweit reichlich Bulldogs die Sport lieben, und einige betreiben sogar unbeschadet und mit riesen Leidenschaft Leistungssport. Sie haben Freude an ihrer Kraft. Die ursprüngliche Kampfeslust des Bulldogs scheint in sportliche Leistungslust transformiert. Auch wir Menschen kennen das: den Adrenalinspiegel senkt man besser nicht durch Losschlagen - statt dessen sollte man auf den Tennisplatz gehen oder ein paar Kilometer laufen ;-)

Bulldogfreund Christian Schmadtke schickte uns den Link zu diesem rasanten Video eines Bulldog-Leistungssportlers. Es zeigt Tillman (USA). Wer keine allzu langsame Leitung hat, sollte es sich unbedingt ansehen: seine herausplatzende Leidenschaft, seine Balancekunst, seine Furchtlosigkeit, seine "Professionalität" sieht man Tillman bei jedem Atemzug an. Tempo und Pausen bestimmt er selbst. Der Link: "Tillman the World's Fastest Skateboarding Dog"

Tillman verausgabt sich mit solcher Begeisterung, dass es direkt ansteckend wirkt :-) Mediziner sagen, Leistungssport setze Endorphine (körpereigene Glücksmacher) frei; Tillman ist ein Beispiel dafür!

Ich kenne dieses körperliche Leistungsbedürfnis bei meinen eigenen Bulldogs und auch bei so manchen anderen: sich bis an die Grenzen auszupowern ist reine Lust für sie. Lesen Sie im Beitrag vom 4. September 2007 einmal nach, wie besessen z.B. unsere Alma Joy (1981-1994) auf´s Fahrradrennen war.

Wir sprechen bei unseren Bulldogs von ihrer täglichen "tollen halben Stunde" :-) Um so trauriger, dass so viele Bulldogs aus Händlerhänden, aus "Puppy Mills" oder aus "Schönheitszuchten" dieses Urbedürfnis ihrer Rasse nach Kraftspielen, durch die sie ihre Energie abbauen wollen, wegen angezüchteter Atmungs- oder Bewegungsbehinderungen nicht annähernd ausleben können. Wer solch einen Welpen kauft, kauft sich Leiden ein und ermuntert die Züchter/Vermehrer auch noch zum "weiter so". Für solche armen Bulldogs gilt tatsächlich: "Sport ist Mord" :-(((....

Ich hoffe, dass der neue Standard des Bulldogs mehr und mehr zu wieder leistungsfähigen, "fit for function" -Bulldogs führen wird. Alleine dass der Standard überhaupt geändert wurde, zeigt die wachsende Sensibilität der Menschen für die Lebensqualität unserer Hunde.


Schöner Zufall zu diesem Beitrag:-)

Gestern abend, Donnerstag der 29. Juli, brachte "Pro 7" in der Sendung Galileo, "HIER: Big Pictures". Tillman auf liegt auf Platz 20 von 50 Plätzen. Eine Woche lang kann man sich das Video der Sendung ansehen.

Tillman ist jetzt 5 Jahre alt. Mit 8 Monaten suchte er sich ein selbst ein Skateboard seiner Menschen als Spielzeug aus - und brachte sich damit das Gleiten darauf bei. Er ist verrückt nach diesem Spaß :-))


Dienstag, März 15, 2011

"Rechts" und "Links"


Unsere Frieda ist unser Leithund. Kosmo kann, wie er als guter Sohn meint, immer noch weiter von ihr lernen und folgt ihr an allem schnuppernd, an dem sie gerade vorher geschnuppert hat. Und er kann wirklich noch einiges von ihr lernen! Zumal Frieda außergewöhnlich klug ist, wie besonders Stu meint :-)

Frieda überraschte uns in diesem Winter mit ihrer neuesten Leistung:

Frieda unterschied auf einmal unterwegs beim Spazierengehen die Worte "rechts" und "links" korrekt... zwar nicht tatsächlich immer, aber immer öfter!

Wir hatten ihr "rechts" und "links" zunächst nicht bewußt beigebracht. Sie lernte es offensichtlich dadurch, dass Stu an Weggabelungen oder an Kreuzungen häufiger zu mir "rechts" oder "links" sagt, um es mir endlich einmal richtig einzutrichtern :-) Und Frieda hört uns, das wissen wir, bei allem immer aufmerksam zu! (Es könnte ja etwas für sie Relevantes, wie z-B. Essengehen oder einen Besuch überlegen, besprochen werden.... :-) Und irgendwann im Winter fiel Stu auf, dass Frieda - häufiger als ich - richtig nach "rechts" oder "links" abbog.

Das konnte Zufall sein, also trainierten wie Frieda systematisch auf "rechts" und "links". (Kosmo hört uns dabei meistens nicht zu, da er leidenschaftlich nach Stöcken Ausschau hält... egal ob rechts oder links :-)

Zunächst unterstützten wir diese Worte jeweils mit einer entsprechenden Kopfbewegung in die genannte Richtung. Frieda läuft in Wald und Flur meistens voraus, dann folgt Kosmo und dann wir. Vor Weggabelungen bleibt sie in der Regel stehen und sieht uns fragend an. Sie verstand über unsere gezielte und betonte Kopfbewegung bei den Worten "rechts" oder "links" sofort, welchem Weg wir folgen wollten und schlug ihn ein. Sie lernte so der Bedeutung der Worte "rechts" und "links" - inzwischen auch ohne Kopfbewegung - sicher zu folgen; jedenfalls besser als ich :-))

Frieda und Kosmo haben übrigens eine interne Regelung, wer rechts oder links geht, steht, oder auch sitzt oder liegt. Ihr seht auf den Fotos, Kosmo bevorzugt "rechts", und Frieda "links". (Übrigens haben wir gemerkt, dass Stu auch meistens rechts geht, und ich links von ihm :-))

Im Auto setzt sich Kosmo immer hinter den Beifahrersitz, also rechts hin; und Frieda links hinter den Fahrersitz. Und im Bett halten sie es ebenso :-)) Rituale und Gewohnheiten gehören halt auch zum Hundeleben ;-)


Montag, Februar 7, 2011

Fotos von Bulldogs mit Kindern :-)


Helenchen Paatsch spielt Schneewiese mit ihren Jungs. Sie ist übrigens in diesem Winter immer noch schöner geworden :-)

Jetzt Fotos vom letzten Sommer, die uns auf den nächsten freuen lassen :-)

unten: Alaska, Berta und Willie Ehrenstein haben Besuch in ihrem Auto :-)

unten: Elsa wird von Klein-Marla :-) sehr geliebt - und umgekehrt. Emanuell Müller aus Luxemburg wird demnächst einen Beitrag über den zauberhaften Umgang der Beiden miteinander schreiben.


Dienstag, Dezember 7, 2010

Neues aus der Hundeforschung


Eine kurze, stichwortartige Zusammenfassung eines Berichtes im "Hundemagazin WUFF (10/10)" über den Kongress "Hund und Wolf" im Juli dieses Jahres :

Zur Beziehung Mensch-Hund

Der Biologe Prof. Kotrschal betonte besonders, wie wichtig im Zusammenleben von Hund und Mensch eine Sozialbeziehung auf Augenhöhe sei. Viele Hundeführerscheine seinen eine sinnlose "Husch-Pfusch" Aktion. Eine echte Teambildung zwischen Mensch und Hund hält er für das entscheidende Moment im Zusammenleben. Der Hund brauche nicht primär einen eigenen Garten oder langes Schmusen, sondern er brauche mit seinen Menschen gemeinsame, artgerechte Aktivitäten, um glücklich zu sein. Deshalb seien auch Stadthunde nicht von vorn herein schlechter dran als Hunde, die auf dem Land leben.

Forschungsergebnisse zum Thema "Stress" bei Hund und Mensch:

Iris Schöberl (Uni Wien) berichtete, das bei experimentell erzeugten Stresssituationen, z.B. einem Tierarztbesuch, keine Erhöhung des Stresshormons Cortisol im Hundespeichel (22 unkastrierte Versuchshunde) festgestellt wurde; wohl aber bei Besuch im eigenen Zuhause - und zwar sowohl im Hundespeichel als auch im Speichel der männlichen Hundehalter. Warum beim männlichen Hundehalter ist unklar. Beim Hund wird dieser circa 20minütige erhöhte Cortisolspiegel mit dem Territoroalinstinkt erklärt.

Weiter berichtete Iris Schöberl, dass ein erhöhter Cortisolspiegel (jeweils als Stressmarker untersucht), ganz allgemein bei den Hunden niedriger ist, die von ihren Haltern als Sozialpartner, als wichtiger Gefährte anerkannt werden. Bei Hunden, die nicht in solch einer intakten Mensch-Hund-Beziehung leben, liegt das Stressniveau grundsätzlich höher. Dies beweist den reziproken Effekt einer guten Mensch-Hund-Beziehung: nicht nur der Hund tut dem Menschen gut, entstresst ihn, sondern der Mensch tut auch dem Hund gut. (Siehe zum ersteren auch diese Zeitungsnotiz.)

Kinder interpretieren Hunde-Mimik oft falsch:

Grundsätzlich ist die positive Wirkung von Hunden auf Kinder unbestritten. Sogar der Lernerfolg von Kindern wird durch Hunde signifikant erhöht. Die Frage, warum aber gerade Kinder überproportional oft von Hunden gebissen werden, erklärte Kerstin Meints (Universität Lincoln, GB) damit, dass sie besonders im Alter von circa 4 Jahren die warnend gefletschten Zähne als freundliches Lächeln und als Aufforderung zur Kontaktaufnahme mißverstehen.

Menschliche Zeigegesten und wie Hunde sie verstehen:

Dass Hunde menschliche Zeigegesten verstehen, ist schon länger bekannt und dokumentiert. Linda Schneider (Max Plank Institut Leipzig) gelang es durch eine ganz spezielle Versuchsanordnung, (auf die ich hier nicht weiter eingehen möchte) die Frage zu beantworten, ob Hunde die Zeigegeste ihres Halters als Befehl oder als Information verstehen: Es spricht vieles dafür, dass Hunde die Zeigegeste eher informativ als autoritativ betrachten.

Hund und Wolf - sie unterscheiden sich deutlich in ihrem Verhalten gegenüber Menschen:

Margit Auer (Uni Graz) berichtete über eine Studie, die das Verhalten an der Leine von Hund und Wolf zum Thema hat. Kurz gesagt: im Gegensatz zum Hund läßt sich ein Wolf nicht von einem ihm fremden Menschen an der Leine führen. Ich leite daraus ab, dass der Wolf als Spezies - der Spezies Mensch gegenüber - kein angeborenes Vertrauen hat; der Hund aber wohl :-)


Samstag, September 4, 2010

Heute berichtet Gastblogger Stu Savory

Ist der Ruf erst ruiniert :-(


... so ist er für sämtliche andere Englische Bulldoggen auch ruiniert, wenn die Besitzerin - die ihren Hund nicht im Griff hatte - ein Hollywood 'Promi' ist :-(

Die Klatschpresse verallgemeinert manchmal. Leider. In Richtung Sippenhaft :-(

Berichtet wird, daß der Englische Bulldogge Cadillac in Kalifornien einen kleinen Malteser gebissen hat. Cadillac gehört der bekannten DJ SaMANtha Ronson ('Freundin' von Trunkenheitsfahrerin Lindsay Lohan). Cadillac war schon mal auffällig (Beißereien) . Deshalb war er auch gerade erst für 3 Wochen in einer Hundeschule. Scheinbar hat's nicht geholfen.

Manches Klatschheft suggeriert dann, daß alle Bulldoggen gefährlich sind. Und die neurotischen KlatschheftleserInnen schimpfen uns alle dann aus, wenn wir mit unsere Hunden (meine beiden artig an die Leine) spazieren gehen. So mir gestern in der Stadt geschehen!

Ich glaube da hilft es nur gaaaanz ruhig und sachlich aufzuklären, daß Sippenhaft nicht gilt; bloß weil ein B-Promi Hund weit weg in der USA aggressiv sei, bedeutet dies nicht, daß die eigenen genauso wären, geschweige dann alle! Ist aber schwierig bei hysterisch schreienden GesprächspartnerInnen. In solche Fälle Ruhe bewahren und mit die Hunden ruhig weitergehen.

Statistisch gesehen: in Deutschland geschehen die meisten Bisse m.E. durch Deutsche Schäferhunde (von denen es viel mehr gibt), die aber scheinbar eine gute Lobby haben :-)

Übrigens, es gibt einige Hollywood Promis, die eine Englische Bulldogge haben, scheint dort z.Zt. Mode zu sein. Um ein paar zu nennen :- Adam Sandler hatte Meatball, MatzoBall, und jetzt, Babu. John Legend hat Puddy; Ashlee Simpson hat Hemingway, der rock-and-roll Bulldogge; Howard Stern mit Bianca, Pink auch, Ozzy Osbourne mit Lola.

Mehr über Bulldogs in Kalifornien - und speziell in Hollywood - berichtet der AKC (American Kennel Club).

Nun ein positiver Bericht: hier ist Rockwood beim Frisbee-Spiel :-)


Montag, August 23, 2010

Ein kluges Hundebuch

zum Lernen, Schmunzeln und Lachen


Dies ist nicht nur ein Buch, das "Hund" ins "Deutsch" übersetzt, sondern auch ein Buch, das uns "Mensch" ins Deutsche übersetzt. Auf überaus humorvolle Weise erzählt Martin Rütter uns nicht nur wie Hunde "ticken", sondern auch wie wir selber es tun.

Angaben über den Autor und Inhaltsverzeichnis: HIER

Besonders lachten Stu und ich, wie scharf beobachtend Martin Rütter männliche und weibliche Hundehalter pointiert in ihren Unterschieden charakterisiert. Ein Beispiel:

Die Halsbandfrage:

Frauchen will ein Halsband mit Strass zum Ausgehen und ein grünes aus Stoff für den Waldspaziergang und ....; und Frauchen will überhaupt viele schöne und ganz verschieden gestylte Halsbänder, da ein einziges Halsband natürlich nicht für all die so unterschiedlichen Unternehmungen in einem Hundedasein passend sein kann! Und Herrchen will zusätzlich ein schlichtes Lederhalsband, da er sich weigert, "den Hund mit zur Arbeit zu nehmen, wenn er die anderen 'Outfits' trägt."

Die Frage des Hunde-Rassedialektes:

Besonders gefallen haben uns in diesem Büchlein auch die Übersetzungen rassespezifischer Körpersprache. Ein runder Rücken mit angezogener Rute z.B. drückt normalerweise Unsicherheit aus - beim Windhund aber ist dies eine normale Körperhaltung. Mißverständnisse von Hund zu Hund sind oft die Folge.... Oder der ausgeprägte Territorialinstink eines Hovawarts, der gern noch die Nachbarswohnung mit einbezieht... usw. usw. Martin Rütter bringt Konfliktpotential durch pointierte Übertreibung so auf den Punkt, dass man einfach schmunzeln muß und sich Lösungsvorschläge deshalb um so leichter merkt.

Gesamtbewertung: Sehr gut

Mit diesem Büchlein kaufen Sie für wenig Geld (9,95 Euro) viele nützliche Informationen und Tipps für die Hundeanschaffung und Hundehaltung ein, die allesammt wundervoll in Humor verpackt sind :-)


Mittwoch, Juli 28, 2010

Bilderkennung


Wir alle haben es sicherlich erlebt, dass unsere Bulldoggen im Fernsehen Tiere erkennen und interessant finden. Frieda und Kosmo sowie Käthchen zeigten uns jetzt, dass sie nicht nur die bewegten Bilder im TV als Tiere begreifen, sondern auch auf unbewegte Bulldog-Bilder erkennend reagieren.

Anke, Angelis und Ina schenkten mir zum Geburtstag diese schöne Kreidezeichnung (links :-) Das Bild stellte ich, bevor ich einen Platz an der Wand dafür fand, an den Kamin gelehnt in Augenhöhe von Frieda und Kosmo ab. Frieda lief gleich darauf zu, betrachtete es und begann dann entschlossen Kosmos Gesicht abzulecken. Als Kosmo dies bemerkte rannte er dazu, schob seine Mutter beiseite und beleckte auch seinen Kopf :-)))

Während Ankes, Inas und meinem gemeinsamen Besuch bei Rafaela, Käthchen und den Welpen (siehe Beitrag vom 2. Juni 2010) trug ich ein Bulldog-Tshirt, das Doris mir einmal schenkte. Der Bulldogkopf darauf ist realistisch in Form, Farbe und Größe dargestellt.

Als ich mich zu Käthchen hinhockte sah sie diesen Kopf direkt in Augenhöhe vor sich länger an, ging einen Schritt zurück und fixierte ihn noch einmal intensiv. Sie machte jetzt einen genau erkennenden Eindruck auf uns. Dann sah sie mir nachdenklich in die Augen und dann erst küßte sie mich freudig bewegt. Ich glaube sie hat auf irgendeiner Ebene erfaßt, dass ich auch eine "Bulldogartige" bin :-))


Sonntag, Juli 4, 2010

Affen und das Selbstbewußtsein ;-)


Im letzten Beitrag erzählte ich vom Besuch der Affeninsel im Stukenbrocker Safari-Park mit Frieda und Kosmo. Ende der 90er besuchten wir die Affen dieser Insel mit unserer Wilma - ihre Wirkung auf Wilma war ungeheuer ...

Die Vorgeschichte des Affeninselbesuches:

Als Wilma (1994 - 2005) noch eine Junghündin war nahmen wir sie einmal mit in irgend einen Streichelzoo. Unter all den kleinen Ziegen dort gefiel ihr ein junger Bock besonders, mit dem wollte sie spielen!

Wie es so Hundesprache ist: sie ging vorne runter und streckte ihr Hinterteil mit ihrem Dreh- und Wackelschwanz hoch, um den Bock zum Spiel zu animieren. Doch was hieß dies in Ziegensprache??

Kopf runter bedeutet dort die Hörner zu zeigen, es ist eine Drohgebärde! Der kleine Bock fühlte sich von Wilma unmittelbar bedroht und rammte ihr unvermittelt seinen Schädel nach Ziegebbockart brutal gegen ihren Kopf. Wilmachen schüttelte sich verwirrt und senkte ihren Kopf erneut, offensichtlich hielt sie seinen Stoß für ein Mißverständnis, oder vielleicht auch für eine neue, allerdings heftige Spielvariante....

Jetzt wurde der Bock deutlich: er rammte seine gehörnte Stirn ein zweites Mal gegen Wilmas freundlich gesenkten Kopf, und zwar so heftig, dass sie Sterne sah... Sie strauchelte ein wenig, schüttelte sich wieder und suchte sich zu sammeln. Dann, mit stolz erhobenem Haupt, drehte sie sich wortlos ab und ging.

Seit diesem Erlebnis gab es keine Ziegen mehr für Wilma, sieexistierten einfach nicht für sie, selbst wenn sie einen Meter neben ihr standen.. sie waren wegen ihrer groben "Unhöflichkeit" zu "Unpersonen" für sie geworden!

Der Affeninselbesuch:

Jahre später dann unser Besuch auf der Affeninsel: vielleicht 100 Meter vor der Affeninsel kamen wir direkt am Ziegengehege vorbei, und wie immer ignorierte Wilma diese.

Im Waggon (dem gleichen wie auf den Fotos im letzten Beitrag zu sehen) saß Wilma brav auf der Sitzbank neben mir. Ein Affenjunges kletterte direkt vor Wilma am Gitter außen hoch... und sah plötzlich Wilmas Gesicht hautnah vor sich... es schrie, ließ vor Entsetzen das Gitter los und stürzte heulend ab auf die Wiese.

Jetzt begann die ganze Affengesellschaft gellend zu schreien und zu krakelen, während sie alle das jammernde Affenkind umringten. Langsam beruhigte sich die Runde dann, es wurde nur noch gedämpft "beraten".

Nach vielleicht zwei Minuten löste sich der große Oberaffe aus der Gruppe und kletterte ein paar Meter von Wilma entfernt das Waggongitter hoch - Wilma dabei fest im Blick behaltend. Er wartete ab, was dieses "dämonische Menschengesicht" nun tat: Wilma blieb ruhig interessiert sitzen. Da faßte der Oberaffe Mut und näherte sich ihr langsam vorsichtig... Wilma schaute ihn weiter bewegungslos freundlich an...

Als der Oberaffe noch vielleicht einen halben Meter von ihr entfernt war, verlor er die Nerven, schrie ebenfalls laut auf und sprang ab um rennend die Flucht zu ergreifen ... Stu und ich lachten und küßten Wilma.

Zurück ging es wieder am Ziegengehege vorbei, die Ziegen standen am Zaun und warteten auf Kinder, die sie füttern würden. Wilma sah die Ziegen kurz mit groß geöffneten Augen an, schmiß sich dann blitzschnell so heftig gegen sie, dass der Zaun sich ausbeulte und die Ziegen in Panik meckernd nach hinten flohen. Jetzt hob Wilma stolz ihren Kopf und ging freudig entspannt mit uns weiter!

Dass der große Oberaffe solch grandiosen Respekt vor ihr zeigte, das hatte ihr Mut gemacht, es den Ziegen nun endlich mal ihrerseits zu zeigen!! Die Beleidigung damals durch den lächerlich unfreundlichen Ziegenbock hatte sich damit für sie erledigt. Selbstbewußtsein wieder OK! ... Erkennen wir uns in ihr wieder? :-)


Fortsetzung HIER!

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Cornelia Savory-Deermann Cornelia Savory-Deermann

Cornelia
Savory-Deermann
, geboren 1945 in Wuppertal, hat seit inzwischen 37 Jahren Englische Bulldoggen und ist Gründungs- und Ehrenmitglied des "Verein der Freunde Englischer Bulldogs e.V.".

Jetzt sollen die Bulldogs zusätzlich hier ihr eigenes deutsches Weblog bekommen. Jeder Leser kann Blog-Beiträge an Cornelia schicken, Eure Bulldog-Anekdoten, -Fotos und -Tipps für's Blog sind willkommen. Der jeweilige Autor behielt sein Copyright an Bildern und Text, gab aber Cornelia ein einmaliges, unwiderrufbares Nutzungsrecht für eine Veröffentlichung in diesem Blog.


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Update: 21. 3. 2008

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