Tiere als Spiegel der Seele und Sinnbild der Kultur
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Rabe


Zum Symbol, zum Sinnbild gewordene Eigenschaften

  • Schwärze und Klugheit, diese Eigenschaften des Raben haben die Menschen seit jeher zu Mythen und Bildern inspiriert. Seine Schwärze wurde positiv im Zusammenhang mit ihrem Gegenpol, dem Licht erfahren, das in ihm zur Entfaltung drängt. Als Todesvogel blieb er ein eher negatives Symboltier.
  • In der modernen Zeit ist seine Klugheit die Hauptfaszination, die er auf die Menschen ausübt. In den indianischen Kulturen machte ihn seine Findigkeit und Kontaktbereitschft zum Trickster und Weltenschöpfer.
  • Die volle Kraft des Raben entfaltet sich, wenn Schwärze und Klugheit gemeinsam wirken. Dann wird der Rabe zum Boten aus dem Reich des Verborgenen, zum Meister der Magie, zum Lehrer von Weisheit.


Klug, neugierig und kommunikativ

Alle Menschen, früher wie heute, die sich mit dem Raben beschäftigt haben, betonen seine außergewöhnliche Klugheit. Zwei Beispiele:

Der römischen Naturforscher Plinius der Jüngere (1. Jahrh. n. Ch.) überliefert uns eine beeindruckende Beobachtung: Ein Rabe sah Wasser in einer Vase mit einem für ihn zu engen Flaschenhals. Er griff nach herumliegenden Kieselsteinen und füllte die Vase so lange damit, bis der Wasserspiegel hoch genug gestiegen war, um trinken zu können.

Der berühmte Verhaltensforscher und Nobelpreisträger Konrad Lorenz schreibt, er halte den Raben für den geistig höchststehenden aller Vögel. Der wildlebende Rabe Roa war mit Konrad Lorenz so befreundet, daß er ihn bei Spaziergängen und sogar auf Skitouren begleitete. Im Alter entwickelte Roa eine starke Abneigung gegen Orte, an denen er einmal erschreckt worden war oder sonst eine schlechte Erfahrung gemacht hatte. Er wollte dann auch verhindern, daß Konrad Lorenz sich diesem gefährlichen Orte näherte. Er tat dies mit artüblichem Herabstoßen, aber nicht mit dem Warnruf Krachrachrach, den er anderen Raben gegenüber gebrauchte, sondern mit dem Ruf "Roa Roa Roa". Konrad Lorenz schreibt:"Der alte Rabe muß also eine Art Einsicht dafür besessen haben, daß "Roa" mein Lockruf ist!" "Ich kenne nur einen einzigen Vogel (Roa), der es lernte, ein Menschenwort zu gebrauchen, wenn er etwas wollte, der also mit einer erlernten Lautäußerung einen Zweck verband."

Lernfähigfähig- und Lernwilligkeit sind Aspekte von Klugheit. Viele Tiere und Menschen lernen primär durch schlechte Erfahrungen, andere durch Neugier. Der Rabe gehört zur zweiten Gruppe. Dazu ein kleines Erlebnis: Ich spazierte mit meiner Bulldogge Frieda im Wald, als ich in der Ferne einen Rabenruf hörte. Da ich Raben sehr liebe krächzte ich ein paar Mal "Krrr, Krrr" in der Hoffnung auf eine Antwort. Sie kam nach kurzer Zeit; ein paar "Krrr" ertönten, und das sogar von deutlich näher als der erste Ruf. Ich antwortete mit einem kurzem, erfreutem "Krr" - zurück kam ein kurzes einzelnes "Krr". Vielleicht kann er zählen? Ich krächzte jetzt viermal, und er antwortete viermal. Dann zweimal, er antwortete mir mit meinem eigenen Ruf, jetzt zweimal. Frieda bellte los, aber das ignorierte er. Nun sah ich ihn, er kreiste über mir. Einige Male spielten wir noch "Ruf und Antwort", dann flog er weiter. Mein Krächzen hatte ihn neugierig gemacht, er wollte sich ein Bild vom Krächzer machen, vermutlich war sein Antworten ein Test seinerseits gewesen.

Raben können sich selbst gut unterhalten. Als ich vor Jahren bei einer Freundin in Alaska zu Besuch war, bellte ihr Bulldog Willie - und ein Hund bellte zurück. Nur, eine Meile rundherum lebte weder Mensch noch Hund. Ein Streuner? Nein, unweit saß ein Rabe im Baum, der bellte! Willie und der Rabe "unterhielten" sich noch eine Weile.

Der Rabe gilt in allen Mythen als ein Vogel, der Nachrichten, Warnungen oder Weissagungen überbringt. Das wunderte mich nach diesen Erlebnissen gar nicht mehr.


Der Todesvogel

Der kluge Rabe weiß, wie er sehr einfach an gutes Futter herankommen kann: in der Nähe von Raubtieren, und eben auch in der Nähe der Menschen, gibt es für ihn immer genug Reste zu finden. So folgten Raben den frühen Jägern auf ihren Streifzügen, so wie sie den Wölfen folgen, ja diese auch herbeirufen, wenn sie größere verendete Tiere aus der Luft entdeckt haben. Sie selbst können mit ihren Schnäbeln deren Fell nicht zerreißen, das lassen sie die Wölfe erledigen. Raben und Wölfe bilden in der Wildnis ein Team. Heute würde man sagen sie gestalten sich gegenseitig "Win-Win" Situationen. So folgte der Rabe auch den Kriegern aufs Schlachtfeld und wartete auf die Gefallenen. Er entsorgte sie, auch das ist Kooperation. Ein paar Beispiele, wie die Menschen in kriegerischen Zeiten den Raben erlebten:

Die Wikinger und ebenso die Normannen unter Wilhelm dem Eroberer (1066–1087) führten bei ihren Angriffen Rabenfahnen mit sich. Der Rabe war ihnen heilig. Da die Wikinger sieggewohnte Krieger waren und viele viele Tote ihre Spur kennzeichneten, begleiteten immer Raben ihre Raubzüge. Die überfallenen Völker sahen in ihnen scheußliche schwarze Todesboten. Im "Beowulf", dem berühmten altenglischen Heldenepos heißt es: "Jetzt wird den Ger umfassen die Faust, den frühkalten, erheben die Hand. Keine Harfe weckt die schlummernde Schar. Sondern der schwarze Rabe, der Gefallnen froh, wird viel reden, dem Adler erzählen, wie er Atzung fand, mit dem Wolf um die Wette, die Wal beraubend."

Die "Stadt der Raben" ist Ravenna (Rav=Rabe) in Oberitalien. Das mittelhochdeutsche Heldenlied "Rabenschlacht" schildert die Rückeroberung Oberitaliens durch Dietrich von Bern (= der Ostgote Theoderich) für das Weströmische Reich am Ende des 5. Jahrhunderts. Der Krieg dauerte lange, die Stadt Ravenna machte ihrem Namen "Ehre". Über den Raben als faktischen Warner vor Feinden wird aus dem 17. Jahrhundert überliefert, daß die Wachen Karls II. vor einem Überfall Oliver Cromwells durch die Raben gewarnt wurden, die diesen und seine Leute begleiteten.

Ein letztes Beispiel: Der Sage nach schläft Kaiser Barbarossa (1122-1190) in einer Höhle im Kyffhäuserberg in Thüringen . Es heißt er schläft 100 Jahre, dann wacht er auf und schaut nach, ob immer noch die Raben um den Kyffhäuserberg kreisen. Sind die Raben noch da, schläft er weitere 100 Jahre, dann muß er nicht zurückkehren um Deutschland zu retten. "Retten" heißt in diesem Zusammenhang "einen Krieg gewinnen". Zu erklären ist diese Sage nach altem Denken wohl so: Raben fressen die toten Feinde, haben sie genug davon als Nahrung zum Leben, so müssen keine "neuen" gewonnen werden, solange ist Deutschland siegreich.

Mit dem Ausdruck "Rabenaas" bezeichnete man jemanden, den man am liebsten gehängt gesehen hätte. Die Raben waren die "Galgenvögel", und der Gehängte der "Hampelmann", den diese zum Rumhampeln brachten. Viele Menschen schauten den Hinrichtungen zu. (Heute erledigt das Fernsehen diese Lust am grausam Gruseligem.) Die Raben wurden in diesem zusammenhang negativ bewertet, und ihre Nähe als Todesomen betrachtet, so wie die Nähe der Henker (die Auf-"Hänger") auch. Diese mußten am Rande der Dörfer leben und waren geächtet. Ihren Söhnen blieb in der Regel nichts Anderes übrig, als auch Henker zu werden. Die Raben und Henker spiegelten den Menschen deren eigene Mords- und Kriegskultur sowie ihre Schaulust an Folterungen und Hinrichtungen. Psychologisch gesehen projizierten sie kollektiv ihre Angst und ihre Aggressionen als ihren Schatten auf die Raben sowie auf die Henker.


Schatten des Vaters

Ein Märchen der Gebr. Grimm, in dem poetisch über Verdrängungen in den Schatten (C.G. Jung) erzählt wird: Ein Mann hatte sieben Söhne und er wünschte sich so sehr ein Töchterchen. Das nächste Kind war endlich ein Mädchen. Es war schwach und er schickte seine Söhne Wasser für eine Nottaufe aus dem Brunnen zu holen. Die sieben aber zankten sich, wer als erster das Wasser schöpfen sollte. Der Krug zerbrach dabei und sie kamen ohne das Taufwasser heim. Der Vater war so erzürnt, daß er seine Söhne verfluchte: "Ich wünschte, ihr wäret alle Raben!" Und sogleich schwirrten sie als sieben kohlschwarze Raben davon.

Das Mädchen wuchs heran und eines Tages erfuhr es vom Schicksal seiner Brüder. Es glaubte sich schuldig daran und machte sich auf, sie zu erlösen. Es ging bis zum Ende der Welt und weiter, bis es zur Sonne kam, aber die war heiß und fraß alle Kinder. So ging es weiter bis es den Mond erreichte. Doch der war kalt und wollte es auch fressen. Da machte es sich fort und ging bis es zum Morgenstern kam. Der war freundlich. Er schenkte ihm ein Hinkelbeinchen, damit könne es den Glasberg aufschließen, in dem seine Brüder lebten. Das Mädchen freute sich und wanderte zum Glasberg. Aber als es ihn erreicht hatte, da war das Hinkelbeinchen verloren. In seiner Not schnitt sich das Mädchen den kleinen Finger ab, steckte ihn ins Tor und schloß glücklich auf. In der Halle fand es einen Tisch gedeckt mit sieben Becherlein und sieben Tellerlein. Aus jedem Becherlein trank es, und in den letzten ließ es den Ring seiner Eltern fallen, den es mitgenommen hatte. Auf einmal kamen seine Brüder, die sieben Raben, hereingeflogen und setzten sich an ihre Plätze. Ein Rabe nach dem anderen rief, "Wer hat aus meinem Becherlein getrunken?" Der siebte fand den Ring seiner Eltern im Becher und rief. "Gott geb, unser Schwesterlein wär da, dann wären wir erlöst." Da trat das Mädchen vor und die Raben wurden wieder Menschen. Sie küßten einander und zogen heim. (Und wenn sie nicht gestorben sind, ...)

Deuten wir dies Märchen auf seelischer Ebene, so beschreibt es die Schwierigkeiten des Entwicklungsprozess, die archepypischen Gestalten des "Inneren Mannes" und der "Inneren Frau" in Harmonie miteinander zu bringen.

In der Mythologie ist die Zahl "sieben" die Zahl einer vollendeten Welt: die sieben Brüder symbolsieren den erwachsenen "Inneren Mann". Er zeichnet sich aus durch Agression und Ehrgeiz (stritten darum, wer den Krug zuerst füllen könne). Die Sehnsucht zum Gegenpol (Schwester) ist riesengroß, denn ohne jeden weiblichen Anteil in seiner Seele findet ein Mensch keinen Zugang (zerbrochener Krug) zur Welt der Gefühle, der Intuition und Liebe (Taufwasser/Brunnenwasser/Lebenswasser). Das Selbst des Menschen (König) erkennt das, und läßt dem Menschen sein unlebendiges Sein (verzaubert sie) als Totentier (Raben) erfahren.

Die Eigenschaften, die ein Mensch an sich selbst nicht mag, hier die Alleinherrschaft des "Inneren Mannes", verdrängt er typischerweise (die Raben fliegen fort), sie werden sein "Schatten". Dominiert dann, wie hier, die "Innere Frau" (Schwesterchen) das Bewußtsein, kann ein Mensch gleichermaßen nicht glücklich sein (vermißt ihre Brüder). Dies Märchen hat einen uralten, vorpatriarchalen Kern: die Frau wird als der vollständigere Mensch verstanden, da sie immer ein Gefäß (Schoß) für das "Wasser des Lebens" ist und damit Zugang zur Liebe (Mutterliebe) hat. (Schwesterchen wird nicht wie ihre Brüder in ein Tier verwandelt, sie bleibt ein Mensch.) Die "Anima" ist in diesem Märchen nicht nur die "Innere Frau", sie ist darüber hinaus der Archetyp des Lebendigen an sich. Die Ur-Bedeutung des Weiblichen, der "Anima", wird auch dadurch betont, daß es keiner sieben Schwestern bedarf, um ihre Vollkommenheit zu versinnbildlichen. Schon "ein" Schwesterchen trägt sie vollendet in sich.

Die "Innere Frau" will Licht in ihre Suche nach dem verdrängten "Inneren Mann" bringen (Schwesterchen sucht ihre Brüder). Die leidenschaftliche Sehnsucht (zu heiße Sonne) bringt sie nicht weiter; die reflektierende Erkenntnis (zu kalter Mond) führt sie auch nicht zum Ziel. Schließlich findet sie die Klarheit des Herzens (Morgenstern) und jetzt bekommt sie den Schlüssel (Hinkelbeinchen) zum "Inneren Mann" (Versteck der Brüder).

Ein Knochen ist Symbol der Unvergänglichkeit eines Lebewesens in seiner Ganzheit, sowohl seiner bewußten (Schwesterchen) wie seiner Schattenseiten (die versteckten Brüder). Der Schlüssel heißt: der "Innere Mann" war immer für sie findbar (in einem Glasberg; Glas ist durchsichtig), sie hat es nur nicht gewußt. Sie erfährt dann, daß es den ganz allgemeinen, unpersönlichen "Inneren Mann" (irgendeinen Knochen: Hinkelbeinchen) gar nicht zu finden gilt. Sie sucht ihren "Inneren Mann" , ihren ganz persönlichen männlichen Wesensanteil, (ein eigener Kochen: ihr Fingerlein)

Der "Innere Mann" wird aus der Verdrängung (Raben im Glasberg) ins Bewußtsein und Leben geholt (erlöst) durch die Liebe der "Inneren Frau" (Wasser, nachdem Schwesterchen davon getrunken hatte). Die Integration beider Persönlichkeitsaspekte (Ring der Eltern; Ring der Liebe ) von Animus/Anima wird als große Seelenfreude, als Heimkehr erlebt.

Der Rabe verkörpert hier den archetypischen Schatten eines Menschen, das was bei ihm im Dunklen liegt und ans Licht gelangen möchte.


Schatten der Mutter

Das obige Märchen gibt es bei den Gebr. Grimm auch als weibliche Schatten-Variante, "Die Rabe": Eine Mutter verflucht ihre kleine Tochter ins Rabendasein, weil sie ihr zu unruhig ist und immer schreit. Archetypisch verstanden versteckt sie ihre sie beunruhigenden (will ihre Ruhe haben), infantil gebliebene Weiblichkeit (Baby-Mädchen) in ihrem Wachstumsdrang (schreit) in den Schatten ihres Bewußtseins (als Die Rabe).

Weiter im Märchen: ein junger Mann begegnet "der Rabe", sie möchte von ihm erlöst werden, und er verspricht es. Dazu muß er den Verlockungen einer Hexe widerstehen, die ihn mit Essen und Trinken in Schlaf versetzen und ihn so am Weiterziehen hindern will. Bei allen seinen drei Versuchen Der Rabe zu folgen, läßt er sich jedoch von der Hexe überreden etwas zu trinken. Beim ersten Mal kommt Die Rabe in einer Kutsche mit vier weißen Hengsten zu ihm, beim zweiten mal traurig mit vier rotbraunen Pferden und beim dritten Mal sehr traurig mit vier schwarzen, weil der junge Mann jedemal schläft. Beim dritten mal läßt sie ihm Brot, Fleisch und Wein da, was alles nie alle wird. Einen goldenen Ring mit ihrem Namen steckt sie an seinen Finger und legt einen Brief dazu, in dem sie ihm versichert, dass er die Macht habe sie zu erlösen, wenn er es wolle. Er könne sie im goldenen Schloß von Stromberg finden, in das sie nun selbst mit der Kutsche fuhr.

Wiederum archetypisch verstanden, begegnen sich in der Frau ihre infantile Anima (Die Rabe) und ihr infantiler, mutterabhängiger (trinkt von der Hexe) Animus, ihr "Innerer Mann", der sich einschläfern, "stillen" läßt. Die Anima von Der Rabe weiß zwar um die volle Weiblickeit in ihren drei Aspekten Eros-Mutter-Tod (weiß/rot/schwarze Pferde), aber sie sind nicht intergiert, da sie dazu ihren Animus, ihren "Inneren Mann" als Ergänzung braucht, der dazu aber noch zu infantil ist. Eine Mutter, die ihre Kinder sich nicht abnabeln läßt, erzeugt in diesen einen Mutterkomplex, der sie an der eigenen Entfaltung hindert. In Märchen tritt dieser Mutterkomplex als Stiefmutter oder wie hier als Hexe auf.

Das Ende des Märchens: Der junge Mann kommt auf seiner Suche nach dem goldenen Schloß von Stromberg an drei Riesen vorbei, die er mit seinem nie alle werdendem Brot, Fleisch und Wein davon abhält ihn selbst zu verspeisen. Sie helfen ihm weiter mit Landkarten das Schloss von Stromberg zu finden und tragen ihn ein Stückweit dorthin. Er findet das Schloss auf einem Glasberg. Er kann diesen aber nicht ersteigen, da er auf dem Glas immer wieder abrutscht. Es kommen nun drei Räuber, die sich um drei Zauberdinge streiten: ein Stock, der beim Anklopfen damit jede Tür öffnet, eine Mantel, der unsichbar macht und ein Pferd, auf dem man auch den Glasberg ersteigen kann. Der junge Mann trickst die Räuber aus und gewinnt alle drei Dinge. Mit dem Pferd reitet er den Glasberg hoch, mit dem Stock öffnet er die Tür und im Mantel versteckt er sich zunächst. Erkannt wird er von Die Rabe an ihrem goldenen Ring, den er in ihr Weinglas wirft. Da erst gibt er sich zu erkennen und Die Rabe ruft: "Jetzt hast du mich erlöst, und morgen wollen wir unsere Hochzeit feiern." (und wenn sie nicht gestorben sind,..)

Betrachten wir weiter alle handelnden Figuren als innerseelische Gestalten, so läßt sich die Entwicklung zum glücklichen Ende leicht deuten: Die Instinkt- und Orientierungskräfte des Jungen Mannes (drei Riesen) helfen ihm durch die Liebesfähigkeit seiner Seele, seiner Anima (gab ihm Brot, Fleisch, Wein, das er den drei Riesen gab), diese in sich selbst (Glasberg, man sieht hindurch) zu erkennen. Er versteht die Macht seiner Sexualität (Stock der Türen öffnet), die Bedeutung des Sich-selbt-Durchschauens (Pferd ersteigt den durchsichtigen Glasberg) und die Notwendigkeit von Respekt vor der Liebe, vor seiner eigenen Anima (zeigt sich erst, nachem er Der Rabe ihren Goldenen Ring zurückgab). Er hat die weiblichen Elemente Wasser und Erde (Name des Schlosses "Strom-Berg") in sich erschlossen und integriert.

In diesem Märchen wird auf einer tieferen Ebene der Prozess beschrieben, den eine junge, muttergebundene Frau durchläuft, um erwachsen und liebesfähig zu werden. Der Rabe verkörpert wie im obigen Märchen die im Schatten liegenden, die noch unentwickelten inneren Qualitäten. Gleichzeitig verkörpert sich in ihm der Druck zu innerem Wachstum, der Wunsch nach Erlösung, nach Integration aller Seelenaspekte. Der Rabe ist somit der Lichtsucher und Lichtbringer in die dunkle Unbewußtheit, der Magier der Wandlung und Entfaltung.

Da wir beim Thema Vater und Mutter sind ein kurzer Ausflug in die Zoologie: Raben haben als "Rabeneltern" den Ruf schlechte Eltern zu sein - was sie aber ganz und gar nicht sind. Möglicherweise entwickelte sich dieser Glaube aus dem Gefühl heraus, dass so, wie kleine Raben schreien - und nicht wie andere Vogelküken piepen - sie elend vernachlässigt sein müssen. Raben leben in Einehe und versorgen gemeinsam ihre Jungen sehr gut.


Befreier der Sonne

In den Mythen der Indianer und Eskimos ist der Rabe der Schöpfer der Welt. Er ist der große kreative Trickster, der sich die Spiele des Sinns und des Unsinns einfallen läßt. Eine indianisches Legende: Ein habgieriger und selbstsüchtiger Häuptling hatte die Sonne gestohlen, da er ihre Pracht und Wärme niemandem anderen gönnte. Er versteckte sie gut. Die Erde nun wurde kalt und unfruchtbar, die Menschen weinten um die Sonne. Rabe wollte den Menschen helfen. Er verwandelte sich in den Enkel des selbstsüchtigen Häuptlings und schrie und schrie nach der Sonne. Der Häuptling konnte das Unglück seines Enkels nicht lange ertragen. Er holte die Sonne aus ihrem Versteck und gab sie ihm. In diesem Augenblick verwandelte sich Rabe zurück in einen Raben und stieg mit der Sonne im Schnabel hoch in den Himmel hinauf. Er setzte sie an ihren alten Platz und alle Menschen dankten ihm voller Glück.

Deutet man diese uralte Legende wie die obigen Märchen als innerseelischen Prozess, so steht der Rabe auch hier für die dem Leben innewohnende Entfaltungs- und Heilungskraft: die Sonne symolisiert immer das Höhere Selbst, und Rabe befreit es aus dem archetypischem Schatten (Versteck), in den das Ego (Selbstsucht) es verdrängt hatte. Rabe löst in seiner Heiler-Funktion die Verdrängung auf, indem er deren Schaden (kalte unfruchtbare Erde) für das Ego in der Zukunft (Enkel) bewußt macht. Er ist der Trickster, der alle Tricks (verwandelt sich) beherrscht, um ebenfalls durch Wandel (im Häuptling) zu helfen.

In anderen Indianischen Mythen hängte der Rabe als ihr Ahngeist die Sonne und alle Sterne am Himmel auf. Dann flog er über das Grosse Wasser und ließ einen Stein aus seinem Schnabel herunter fallen. Aus diesem Stein bildete sich im Wasser die Erde. Aus weiteren Steinen erschuf er auf diese Weise Pflanzen, Tiere und zuletzt die Menschen. Sie sollten über alles wachen und es hüten. Das steht konträr zum biblischen, patriarchalen Auftrag "Machet euch die Erde untertan", dessen Folgen wir alle erleiden.

In dieser Philosophie, besser gesagt Weisheit, die Erde zu hüten, leben die Indianer noch heute: "Ich bin das Land. Meine Augen sind der Himmel. Meine Glieder sind die Bäume. Ich bin der Fels, die Wassertiefe. Ich bin nicht hier, um die Natur zu beherrschen oder sie zu nutzen. Ich bin selbst Natur." Oder ein Aphorismus der Sioux: "Nicht um meinem Brüdern überlegen zu sein, suche ich Kraft, sondern um meinen größten Feind zu bekämpfen – mich selbst."


Der weiße Rabe

Im antiken und besonders später im christlichen Europa bildet sich im Gegensatz zu den naturbezogen gebliebenen Indianerkulturen eine ethische, später eine kirchlich-dogmatische Polarisierung zwischen "Gut und Böse" heraus. Symbol wurde dafür der Rabe:

In der griechischen Mythologie hatten die Raben zuerst ein weißes Gefieder und waren Apollon, dem Gott des Lichtes und der Kultur heilig. In Legenden wird erzählt, wie der Rabe an sein pechschwarzes Gefieder kam: Rabe erfand eine Notlüge um Apollon weiszumachen, dass er seine Verspätung beim Wasserholen nicht selbst verschuldet habe. Er erfand eine Giftschlange, die ihn aufgehalten habe. Er hatte aber tatsächlich auf des Reifen der Feigen gewartet, um daran zu naschen. Apollon durchschaute ihn und bestrafte ihn mit Schwärze.

Hier wird der Konflikt zwischen dem ethisch/moralische Prinzip des Guten (gehorsam sein und nicht lügen: weißes Gefieder) und einem kreatürlichem Verhalten (vernascht sein und Notlügen erfinden: schwarzes Gefieder) als dem Schlechtem erzählerisch aufgezeigt. Da weiße Raben (Albinos) aber sehr selten sind, die schwarzen dagegen Standard, wird klar, dass das Prinzip des "Guten" ein Ideal war. Notlügen und Vertuschungen gehören zum (Über)leben. Das Spannungsfeld zwischen kulturellen Erwartungen (Apollon) und kreaturlichem Verhalten wird in dieser Legende exemplarisch aufgezeigt. Im Raben deutet sich in dieser Legende ansatzweise der Archetyp "Trickster" an, der sich in der Welt so bewegt, wie er am besten überlebt.

In einer anderen Legende wird des Raben weißes Gefieder geschwärzt, weil er Apollon eine schlechte Nachricht überbringt. Apollon projiziert hier seine dunklen, schwarzen Gefühle, welche die schlechte Nachricht in ihm auslöste, auf den Raben. Durch seine völlige Schwärze zieht der Rabe solche Projektionen fast "natürlicher Weise" in den Kulturen auf sich, in denen der positive Zugang zu der Dunkelheit als Schöpfungsgrund, wie sie in der Erde und im Mutterbauch herrscht, verschüttet ist.


Die schwarze Sonne

In Korrespondenz zum Weißen Raben entstand die Vorstellung einer Schwarzen Sonne: Die alten Dänen sprachen vom Raben als Valraven (Val= lat.Vulnus, Wunde), der die Toten der Schlachtfelder auffraß. Er galt als der Gemahl von Hel in der Unterwelt. Der Name "Hel" hat den gleichen Wortstamm wie "Helios", der griechische Sonnengott und wie "Helena", die Sonnenschöne. Unser Wort "hell" zeigt diese alte Bedeutung noch deutlich. "Hel" wurde bei den kampfeswütigen Germanen von der "hel"len Sonne zur dunklen Sonne auf ihrer Nachtmeerfahrt. Da klingt die verdrängte Trauer durch, die das viele Sterben auf dem Schlachtfeld unweigerlich auch mit sich brachte. Die Sprache verrät diese verdrängte Schattenseite des Geschehens dennoch: Eine "Schlacht" ist "schlecht".

Hel war die Herrscherin in Unterwelt. Dort kamen all die Toten hin, welche nicht als Helden von den Walküren in die Ehrenhalle Walhalla geführt wurden. Die Walküren "kürten" aus all den Verwundeten (Wal= lat.Vulnus, Wunde) die besonders tapferen Helden, die in die Ehrenhalle Walhalla (Halle der tödlich Verwundeten) einziehen durften. Dieser patriarchale Grundkonflikt zwischen "Ehre und Tod" auf der einen Seite, und auf der anderen, verdrängten Seite "Trauer und Leben" herrscht im traditionellen Islam heute noch vor. Diese verdrängte Seite entwickelt zusätzliche Aggressionen, es ist ein Teufelskreis, der irgendwann zur Selbstzerstörung führt, wenn die Verdrängung nicht aufgelöst wird.

Das Christentum faßte auch deshalb seit dem frühen Mittelalter relativ rasch in Nordeuropa Fuß, weil sich mit seiner Botschaft der Liebe die Hoffnung verband, diese verdrängte Trauer und seelische Düsternis mit dem alten Kampfes- und Kriegskult hinter sich zu lassen. Man kann sagen, Rabe war hier als die Wandlungskraft des Selbst wirksam. "Hel" wurde in christlicher Zeit dann zur "Hölle" und brachte damit neue Schatten und Düsternis hervor: Schuld und Strafe. Seit dieser Zeit wurde der Rabe als der Hölle zugehörig nicht mehr positiv bewertet und geachtet, er wurde in Deutschland fast ausgerottet.

Bei den Nazis wurde die Schwarze Sonne, dargestellt als ein Kreis mit 12 S(ieg)-Runen, zum Kultobjekt. Unter ihrem Zeichen stand die Absicht die Welt zu erobern und zu beherrschen. Der alte nordgermanischen Kriegs-und Tötungskult feierte eine grausame Wiederauferstehung. Der Aspekt des Raben als "Valrabe" herrschte erneut für eine kurze, aber schreckliche Zeit.

Im Zuge der heutigen Verbreitung der New Age Gedankenwelt und dem gleichzeitigen Niedergang der christlichen Kirchen erlebt das "Krafttier Rabe" eine neue Wertschätzung als Träger einer inneren, dem Menschen innewohnenden Schöpfungskraft des Selbst, die sich in Intuition, Imagination, kreativer Spontanität und Vertrauen ins Leben wirksam zeigt. Die Einflüsse indianischer und anderer Indigener Kulturen machen sich hier bemerkbar.

Ich möchte diese Entwicklung etwas flax so zusammenfassen: Die weiße "Tagsonne im Kopf", auch Verstand genannt, bittet die schwarze "Nachtsonne im Bauch", auch Bauchgefühl genannt, um ihre Beratung :-)


Rabenboten

Schon im Alten Testament werden Raben als Boten erwähnt. Der Prophet Elias (9. Jahrh. v. Chr.) hatte den Juden eine Dürre angekündigt, deswegen mußte er sich danach verstecken. Gott beauftragte Raben, ihm zweimal täglich Brot und Fleisch dorthin zu bringen. Dies läßt sich faktisch, aber auch psychologisch verstehen. Die Raben als magische, als spirituelle Boten, heute wurden sie wahrscheinlich in dieser Funktion Krafttiere genannt, bringen Elias Kraft (Nahrung).

Bei den Germanen haben die Raben eine noch weitergehende Botschafterfunktion: Wodan, dem höchsten Gott der Germanen, sitzen zwei Raben auf den Schultern, die klug und weise sind. Sie sagen Wodan alles ins Ohr, was sie sehen und hören. Ihre Namen sind Hugin und Munin.

In der Literatur wird Hugin mit "Gedanke" übersetzt. Sprachlich hat Hugin den gleichen Ursprung wie "Hoch" (engl. hugh). Er ist der Rabe, der von oben "sieht". In ihm wird zur "Kopf-Welt", zum Logos eine Verbindung hergestellt. Munin wird als "Erinnerung" (altnord. munar) übersetzt. Ich habe hier meine Zweifel, denn als Kundschafter wird in der Regel nach Gegenwärtigem ausgeschaut, nicht nach Vergangenem. Munin steht mit "mens, mental, meinen" in sprachlichen Zusammenhang. Er ist derjenige Rabe, der (zu)"hört". Mentales, Gefühle sind allerdings oft von Erinnerungen geprägt, man denke z.B. an die Trauer um einen Toten. Aber es ist sehr verkürzt interpretiert Munins Informationen auf Erinnerungen zu beschränken. Eine mit meiner Deutung von Munins Namen übereinstimmende Funktion des Hörens schreibt ihm schon der isländische Skalde Snorri Sturluson (1179 - 1241) zu: "Zwei Raben sitzen auf seinen (Odins/Wotans) Schultern und sagen ihm alles ins Ohr, was sie sehen und hören (!). Sie heißen Hugin und Munin. Bei Tagesanbruch entsendet er sie, um über die ganze Welt zu fliegen, und zur Frühstückszeit kehren sie zurück. Von ihnen erfährt er viele Neuigkeiten." Es macht für mich mehr Sinn, dass Wodan einerseits die Gedankenwelt (von Hugin) erkundet haben will - und als ebenso wichtig (durch Munin) die mentale Verfasstheit der Welt. Nur so wird ein ganzheitliches Bild erkennbar. Es ist wie in der Politik - und Wodan ist als Leiter des germanischen Pantheons ein bei Bedarf auch tricksender Politiker: einerseits wird nach Fakten und Logik eine Entscheidung vorbereitet, anderseits aber ebenso nach der Einschätzung "Was ist machbar und passt?". Mit dieser Frage soll der Stimmung der Menschen, Götter, Riesen und Anderer, ihre Ziele, Ängste und Hoffnungen - eben ihre mentale Befindlichkeit als Entscheidungsgrundlage mit einbezogen werden. Humorvoll und flapsig formuliert : Munin macht Meinungsumfragen ;-)

Der Rabe erkundet in Legenden und in der Litertur nicht nur die Welt oder die Seelen, er verkündet auch Weissagungen und Botschaften. In unserer heutigen westlichen Kultur - als Resonanz unserer kriegerischen Geschichte und unserer rationale Prägung - tritt er häufig als Todesbote oder als Inbegriff einer Depression auf. In E.A. Poe´s Gedicht "Der Rabe" (1845) besucht dieser nachts einen über den Tod seiner Geliebten verzweifelten Mann. Auf alle Fragen antwortet er nur mit dem Wort "Nimmermehr". Er bringt damit das Gefühl in einer tiefen Depression zum Ausdruck, das an keine Erneuerung oder Wandlung glauben läßt. Hier herrscht der Rabe ohne sein Alter Ego, das Licht.


Magie und Wandlung

In der indianischen Tradition ist der Rabe der Meister der Magie. Seine Schwärze ist die Farbe der Leere, das schwarze Loch, das die Energiequelle der Schöpfung zu allem Erschaffbarem in sich hält. Für viele ist es erstaunlich, dass in der heutigen Quantenphilisopie die Leere zwischen den Atomen, den Elektronen, Quanten usw. als Energiequelle, als "Meer aller Möglichkeiten" (Warnke), als das Energiefeld aller Möglichkeiten verstanden wird, aus dem heraus das Bewußtsein, anders gesagt der jeweilige Versuchsaufbau eines physikalischen Experimentes entscheidet, welche Möglichkeit faktische Wirklichkeit wird. Genau dies ist das uralte Ziel magischer Praktiken, im Besonderem mit dem Raben als Sinnbild.

In der Alchemie spielen Rabe (und Krähen) eine Rolle als Bild der "sol niger" (Schwarze Sonne). Sie bildet die erste Hauptstufe des Opus Magnum zur Zubereitung des Steins der Weisen. Der „Nachtrabe“ (nycticorax) ist eine der vielen Gestalten des Hermes-Mercurius und somit Wandlungssubstanz des alchemistischen Prozesses. Und um bewußte, gezielte Wandlung geht es in der Magie, in der Alchemie und auch in Weisheitslehren des Ostens. Magie hat den gleichen Wortursprung wie Macht, und höchste Macht bedeutet die Macht über das eigene Schicksal. Sie kann auch durch Meditationstechniken erreicht werde, so wie z. B. die Yogis sie lehren. Ungerichtete, chaotische Wandlung wird gern Gottes unbegreiflicher Wille oder Zufall genannt. Wandlung geschieht so oder so immer.

In der keltischen Tradition ist dem Orakelgott Lugh (der Leuchtende) der Rabe heilig. Dieser wurde deshalb auch Lugos (Lux, Licht) genannt. In weltweit allen alten Traditionen wird der Rabe mit Licht, meist als Lichtbringer, in Verbindung gebracht - und zwar als die magische Kraft, die den Ausgleich, die Balance der Polarität "Licht-Dunkelheit" herstellen kann - und auch das Spiel des Lebens zwischen beiden Polen beherrscht. Dieses Spiel kann das Schöpfungsspiel genannt werden. Wunderbar komprimiert wird dies im Yin-Yang Symbol zum Ausdruck gebracht.


Asche und Erneuerung

In Träumen zeigt sich der Rabe gern als Botschafter aus der Zukunft, oder auch als aufmunternder Mutmacher und Wegweiser dorthin, als helfender Seelenführer, der Licht ins Dunkel bringt:

Im Krieg hatte eine Frau ihre Heimat verloren. Sie trauerte und träumte: Ein weites verbranntes und leeres Land, um sie herum verkohlte Baumstümpfe, wohin sie auch sah. Hier und da stieg noch schwarzer Rauch hoch und weiße Asche bewegte sich im Wind. Ein Rabe flog auf sie zu. Er rief: "Asche ist gut." Dann nahm er vom Boden weißen Aschenstaub auf. Sobald er ihn im Schnabel hatte, verwandelte er sich in eine strahlendweiße Flaumfeder. Er ließ sie auf die Frau herunter fallen, er schenkte sie ihr.

Der Rabe erschien ihr in seiner Dunkelheit als der Geist des verkohlten, toten Landes. Aber er trauerte nicht. Er zeigte ihr Sinn und Nutzen des großen Brandes: Baumasche, Vulkanasche, Lebensasche ist der Nährstoff, der Mutterboden einer fruchtbaren Zukunft. Der Schwarzgefiederte erzauberte daraus eine weiße Flaumfeder - wie wärmendes Licht! Die Träumerin freute sich jetzt auf einen Neubeginn.


Es geschieht uns nach unserem Glauben
Ein Medizinmann weiß:

Begegnet ihr dem Raben, dann begegnet ihr dem großen Geheimnis. Ihr müßt den Raben nur dann fürchten, wenn ihr selbstgeschaffene Dämonen und Ängste in eurer Seele beherbergt. Es gibt keine Dämonen, außer ihr glaubt an sie. Durch euren Glauben erschafft ihr ihnen Zutritt und Existenz in eurem Seelenraum. Aber genau so gut könnt ihr sie durch den Glauben an eure eigene Magie wandeln, vertreiben oder auflösen.

Der Rabe bringt euch Botschaften über diese Magie in euch selbst. Er sagt euch, die Kraft des Verborgenen wirkt in diesem Augenblick. Rabe führt euch zu Heilung, denn er verändert euer Bewußtsein. Wollt ihr euer Schicksal ändern, so ändert eure Überzeugungen und die Blickrichtungen eurer Seele. Rabe hilft euch.


Bild: "Großer Mann" von Maggie M. Roe

Dämmerung im dichten Wald, der die Welt ist. Der Rabe sitzt konzentriert und wachen Auges auf einem Ast. Auf der Symbolleiste unter dem Wald ist sein Schamanenname geschrieben "Big Man - Großer Mann". Er hält den Mond im Schnabel, der Sonne entgegen - rechts der östlichen Morgensonne, links der westlichen Abendsonne: zeitlos, gleichzeitig, allgegenwärtig. Der Mond reflektiert ihr Licht. Unser Geist reflektiert auch, wir nennen es fragen und antworten. Rabe denkt. Rabe fühlt. Rabe ist.

Die Sonne steht tief, ihr Gesicht ist zu sehen - still, konzentriert. Sonne denkt. Sonne fühlt. Sonne ist. Rabe und Sonne spiegeln sich, sie sind sich tief vertraut.

Rabe sitzt genau vor seinem Totembaum. In diesem besonderen Baum, in diesem Schicksalsbaum spiegelt sich sein Denken und Fühlen, die Magie des ewigen Augenblicks. Das Gesicht der Sonne ist ebenso in diesem Baum zu sehen. Es ist auch ihr Totembaum auf dieser Erde. Rabe führt uns zu dem Geheimnis: Willst du dein Schicksal erkennen, betrachte dich selbst. Willst du dich selbst erkennen, betrachte dein Schicksal - im Licht der Sonne und in den Reflektionen des Mondes. Dann bist du ein Großer Mann. Dann bist du der Schamane deines Lebens.


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Stus Blog

Cornelia Savory-Deermann Cornelia Savory-Deermann

Cornelia
Savory-Deermann
, geboren 1945 in Wuppertal, hat seit 1971 Englische Bulldoggen. Seit Mai 2005 haben die Bulldogs hier ihr eigenes deutsches Weblog bekommen:

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Die Buchkapitel:

Inhalt

Einleitung

Tiere als Spiegel der Seele

Tiere als Sinnbild der Kultur

Bilder von Maggie M. Roe

1. Adler
2. Bär, Bärin
3. Biber
4. Biene
5. Delphin
6. Esel
7. Eule
8. Falke
9. Fisch
10. Fledermaus
11. Frosch, Kröte
12. Fuchs
13. Gans
14. Hase
15. Hirsch
16. Huhn, Hahn
17. Hund
18. Katze, Kater
19. Krebs
20. Kuh, Stier
21. Maus
22. Möwe
23. Mücke
24. Muschel
25. Otter
26. Pferd
27. Rabe
28. Ratte
29. Reh
30. Schaf, Widder
31. Schildkröte
32. Schlange
33. Schmetterling
34. Schwan
35. Schwein, Eber
36. Seehund
37. Spinne
38. Storch
39. Taube
40. Wal
41. Wolf
42. Ziege, Z-Bock

Literatur-Verzeichnis




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