Cornelias Bulldog Blog
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Archiv: Beiträge ab 2005 zum Thema

Probleme mit den Uro- Genitalsystemen


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Montag, März 16, 2020

Was meint Kastration genau?


Es herrscht insbesondere bei Laien oft eine Verwirrung der Begriffe Kastration und Sterilisation sowie der Fakten dahinter. Deshalb zunächst eine Klarstellung:

Kastration:

Es werden bei Hündin und Rüde die Keimdrüsen entfernt, das heißt die Eierstöcke bzw. die Hoden.

Nicht entfernt wird eine gesunde Gebärmutter bzw. gesunde Prostata!
Schlagen Tierärzte eine gleichzeitige Mitentfernung dieser Organe vor, so ist das Profitgier oder Ahnungslosigkeit:

Die Mitentfernung einer gesunden Gebärmutter bedeutet ein deutlich größeres OP-Risiko, und zusätzlich besteht danach eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass die Hündin früher oder später inkontinent wird, da das ganze Muskelzusammenspiel in der Scheide verändert ist.

Verbleibt die Gebärmutter in der Hündin, dann atrophiert sie, das heißt sie verkleinert sich im Laufe der Jahre, weil sie nicht mehr hormonabhängig zyklischen Veränderungen unterworfen ist. Sie ist deshalb auch nicht mehr krebs- oder entzündungsgefährdet als jedes andere Organ der Hündin.

Die Mitentfernung einer gesunden Prostata ist genau so unsinnig. Bei fast allen unkastrierten Rüden vergrößert sich die Prostata mit zunehmendem Alter, nicht aber bei kastrierten, da dafür das in den Hoden produzierte Testosteron verantwortlich ist. Deshalb wird bei Prostataproblemen in der Regel kastriert, also die Hoden als Verursacher entfernt.


Sterilisation:

Die Eierstöcke bzw. Hoden werden nicht entfernt, sondern nur deren Leiter in die Gebärmutter bzw. in den Penis unterbunden.

Der Sexualtrieb bleibt somit erhalten, und die diesen steuernden Hormone mit allen Wirkungen und Nebenwirkungen ebenso.

Ebenso bleibt der im Vergleich zu kastrieren Hunden höhere Stoffwechsel-Grundumsatz erhalten. Sterilisierte Hunde neigen deshalb weniger zu Gewichtszunahme als die kastrierten.

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Eine Hündin sollte immer in ihrer Zyklusmitte kastriert werden, also wenn die alten Schleimhäute abgebaut und die neuen für den nächten Fruchtbarkeits-Zyklus noch nicht aufgebaut sind. Das heißt ein schon natürlich gegebener hormoneller Produktions-Tiefstand ist der den Körper am wenigsten irritierende Zeitpunkt für die Kastration.

Mitte Januar war bei unserer Clara nach ihrer 2. Läufigkeit die Zyklusmitte: ihre Zitzen waren entsprechend ganz zurückgebildet, wie auf dem Bild zu sehen.

Und mental war sie nun erwachsen. Ihre Welpen-Schüchternheit hatte sich zu einer zurückhaltenden Freundlichkeit entwickelt :-) Sie war sich über ihre Erwachsenenrolle im Klaren!

Naja, ein klein wenig nervös ist man als Besitzer wohl immer, wenn der Hund operiert wird. Kim Söhl, der Sohn unseres verstorbenen Tierarztes und Freundes Peter Söhl operierte sie.

Er ist jetzt der Tierarzt unseres Vertrauens :-) Nach zwei Stunden konnten wir Clara bei ihm abholen. Es ging ihr gut - bis sie sicherheitshalber einen Body angezogen bekam...

Ich schlief bei ihr unten im Fernsehzimmer, wir wollten sie noch keine Treppe steigen lassen.... Nun, wir beide schliefen so gut wie gar nicht! Clara rutschte ständig rum und sprang vom Bett, bevor ich eingreifen konnte. Da nahm ich sie an die kurze Leine und zog das Ende um mein Handgelenk... jetzt tat sie so, als müßte sie ständig pinkeln, also ich mit ihr immer wieder in den Garten raus... Aber nichts mit Pinkeln, sie zog mich zu jedem Baum und Zaunpfahl, um sich den Rücken zu reiben... der Body hing schließlich um ihre Hinterbeine rum....

Am nächsten Morgen wieder zu Kim Söhl: sie bekam ein Aqua-Pflaster aus Plastik und der Body verschwnd in der Ecke. Die Wunde sah gut aus, also verzichteten wir auf alles weitere, zumal auch Clara trotz ihres etwas längeren Rückens nicht mit der Zunge an die Wunde heran reicht.

Clara fühlte sich wie aus einer Zwangsjacke befreit! Beim Spaziergang und Zuhause ließen wir sie selbst entscheiden, ob sie Schonung braucht. Ihre Entscheidung war glasklar: "Ich bewege mich wie immer!" Das bedeutete, dass wir auf dem Rückweg von Kim Söhl einen schönen Spaziergang bei Sonne und klarer Kälte machten. Und wir alle Drei hatten eine ruhige Nacht im großen Schlafzimmerbett vor uns. Herrlich :-)

Toll, dass der Bulldog solch eine robuste Natur hat :-)


Donnerstag, März 12, 2020

Östrogen fördert Krebsentstehung und

hemmt zugleich einen Krebsfortschritt

Quelle: ScienceDaily (Nov. 1, 2019)


Neueren Forschungen zufolge ist die Rolle von Östrogen bei Brustkrebs bei Hündinnen komplexer als bisher angenommen. Die nuancierten Ergebnisse könnten erklären, warum Hündinnen, die in jungen Jahren kastriert wurden, mit größerer Wahrscheinlichkeit aggressivere Krebsarten entwickeln, so das Team.

Hündinnen, die in jungen Jahren kastriert werden, haben ein geringeres Risiko Brusttumore (Mammatumore) zu entwickeln. Frühe Kastration reduziert die Östrogenproduktion, was viele Tierärzte und Wissenschaftler dazu veranlasst, Östrogen bei Brustkrebs in ein negatives Licht zu rücken.

Laut einer neuen Studie, die von Forschern der Penn's School of Veterinary Medicine durchgeführt wurde, sind die Auswirkungen von Östrogen auf das Krebsrisiko bei Hündinnen jedoch nicht einfach. Zwar ist klar, dass das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, bei kastrierenden Hündinnen sehr gering ist, doch deuten die Ergebnisse darauf hin, dass diese Praxis das Risiko für aggressivere Krebsarten erhöhen könnte. Und bei kastrierten Tieren mit Mammatumoren stellte das Team fest, dass höhere Östrogenspiegel im Serum tatsächlich schützend waren, mit längeren Metastasierungszeiten und verbesserten Überlebenszeiten einhergingen.

Trotz des Zusammenhangs von Östrogen mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Brusttumoren stellten die Forscher fest, dass höhere Östrogenspiegel im Serum auch Hündinnen helfen, einige der riskantesten Aspekte ihrer Krankheit zu vermeiden. Unerwarteterweise dauerte die Entwicklung einer metastasierenden Erkrankung bei Hündinnen mit Östrogenrezeptor-positiven Tumoren, bei denen die Tumoren entfernt wurden, länger als bei Hunden mit niedrigeren Östrogenspiegeln.

Sorenmo spekuliert, dass in diesen Fällen die Wirkung von Östrogen nuanciert werden könnte. "Es treibt den Krebs an, aber es scheint ihn auch zu kontrollieren oder zu modulieren, um ihn einzudämmen", sagt sie, weil die meisten Hunde mit hohen Östrogenspiegeln niedriggradige und Östrogenrezeptor-positive Tumoren aufwiesen. Dies bestätigt, dass sie durch kastrationsbedingten Hormonmangel gefährdeter waren.

Die Schutzfunktion von Östrogen war auch bei Hündinnen mit Östrogenrezeptor-negativen Brusttumoren überraschend ausgeprägt. Bei diesen Krebsarten mit höherem Risiko war hohes Serumöstrogen mit verzögerter oder fehlender Metastasierung verbunden. Ergänzend zu diesen Erkenntnissen und zur Unterstützung eines potenziell breiteren, von Tumorrezeptoren unabhängigen, durch Östrogen getriebenen Antikrebseffekts hatten Hündinnen mit niedrigem Serumöstrogen ein signifikant erhöhtes Risiko, während ihrer Nachsorge nach einer Brusttumoroperation andere, nicht-mammäre aggressive tödliche Tumoren wie Hämangiosarkome zu entwickeln .

Einige der Ergebnisse widersprechen dem, was bei Frauen mit Brustkrebs festgestellt wurde. Zum Beispiel wurden höhere Östrogenspiegel im Serum bei Frauen nach einer Brustkrebstherapie mit höheren Rezidivraten in Verbindung gebracht. Sorenmo stellt jedoch auch fest, dass viele Brustkrebsfälle bei Frauen unmittelbar nach den Wechseljahren auftreten, wenn der Östrogenspiegel sinkt. Es kann also auch eine komplexere Rolle für Östrogen beim Krebsrisiko von Menschen geben.

Die Arbeit zeigt neue Möglichkeiten zur Untersuchung der Rolle von Östrogen bei der Krebsentstehung und -progression auf. Sorenmo und Kollegen, darunter Susan Volk von Penn Vet und Ellen Puré, untersuchen bereits, wie sich das Hormon auf die Tumor-Mikroumgebung auswirkt. Dabei handelt es sich um Zellen, die selbst nicht krebsartig sind, aber möglicherweise das Wachstum und die Ausbreitung eines Tumors hemmen oder fördern.

"Ich denke, diese Studie wirft einige wirklich komplizierte Fragen auf", sagt Sorenmo. "Wenn wir genau untersuchen, was Östrogen tut, mit welchen Genen oder Immunzellen es interagiert, können wir die Kraft von Östrogen nutzen, um unsere Behandlungsstrategien cleverer zu gestalten."

Zur Komplexität der Wirkungsweisen von Östrogen siehe auch Beitrag unten vom 13. März 2019. Zitat daraus:

"Es ist heute Alltagswissen, dass bei unkastrierten Hündinnen eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit besteht an Brustdrüsenkrebs zu sterben. Weniger bekannt ist, dass dies nicht für alle unkastrierten Hündinnen gilt, sondern nur für solche, die zu ausgeprägten Scheinschwangerschaften neigen."


Mittwoch, März 13, 2019

Clara´s erste Läufigkeit und das Thema

Kastration als Krebsvorsorge


Clara zog ihre Kindheit etwas in die Länge, statt mit 6 oder 7 Monaten - wie meine früheren Bulldoginnen - wurde sie erst mit 9 Monaten läufig. Jetzt ist sie vorbei, Clara ist nun ein Teenie :-)

Ja, ihre "Klein-Mädchen-Schüchternheit" zeigt sich weniger; sie kämpft ganz schön ordentlich auf der Wiese um das Frisbee mit mir :-) Und ihr seltenes Bellen ist kei quieksiges "Schütz mich"-Rufen nach uns mehr, sondern ein tiefes "Wag es nicht"-Drohen nach draußen.

Zum Thema Höschen gibt es viele lustige Bilder "Marke Eigenbau", hier von Stiene und ein drohendes aus dem Internet ;-)

Clara ließ sich ihr Höschen widerstandslos und sogar geduldig an- und ausziehen, so wie sie in Allem brav ist. Der berühmte bulldoggige Eigensinn zeigt sich bei ihr (bislang ?) nur dann, wenn sie Neues lernen soll: "ich probiere das erst mal GANZ ALLEINE aus oder garnicht!". Jeder Bulldog ist fraglos anders, so wie jeder Mensch :-)


Kastration der Hündin als Krebsvorsorge ?

Grundsätzlich bin ich eine Befürworterin der Kastration der Hündin, wenn nicht vorgesehen ist mit ihr zu züchten. Die Frage ist das Wann.

In der Natur ist es vorgesehen, dass weibliche Tiere (auch der weibliche Mensch) regelmäßig Junge zur Welt bringen. Die für die jeweilige Population das Überleben sichernde Überlebensrate der Jungtiere wird in der Natur biologisch geregelt durch Gefressenwerden, Krankheit, Hungersnot, Kämpfe usw. Aber wir und auch unsere Haushunde leben nicht mehr in der Wildnis, das Wachstum unserer Gemeinschaften wird von uns kulturell durch Geburtenkontrolle erreicht, für die Hunde heißt das Kastration.

Es ist heute Alltagswissen, dass bei unkastrierten Hündinnen eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit besteht an Brustdrüsenkrebs zu sterben. Weniger bekannt ist, dass dies nicht für alle unkastrierten Hündinnen gilt, sondern nur für solche, die zu ausgeprägten Scheinschwangerschaften neigen.

Der Grund ist einsichtig: Die aktivierten, angeschwollenen Milchdrüsen werden hormonell zur Milchproduktion getrieben - aber sie finden keine Abnehmer. Dies führt zu mehr oder weniger schweren Entzündungen des Brustgewebes. Wiederholt sich das nach jeder Läufigkeit, besteht eine nicht zu unterschätzende Wahrscheinlichkeit, dass dieser Reizzustand der Drüsen irgendwann in Krebs umschlägt. Die Kastration der Hündin ist deshalb durchaus auch als medizinische Prophylaxe zu verstehen.

Aus den USA kommt die Empfehlung schon vor der 1. Läufigkeit zu kastrieren, Rüden entsprechend früh. Die Gründe dafür hängen mit den Haftungs-Versicherungen für Hunde zusammen: die zu zahlenden Prämien sind dann für den Halter niedriger, weil statistisch belegt ganz früh kastrierte Hunde - also mental nicht "voll erwachsene" Hunde - weniger zu Aggressionen neigen und damit weniger Haftungskosten erzeugen.

Im Umkehrschluß heißt das, unsichere Hunde oder gar Angsthunde (wenn nicht Traumata die Angstursache sind) sollten erst etwas später kastriert werden, weil sonst die Persönlichkeits-Stärkung wegfällt, welche die Geschlechtshormone in der frühen Jugend bewirken.

Im Sinne einer vollen Persönlichkeitsentwicklung des Bulldogs empfehle ich deshalb, bei der Hündin wenigstens die 1. Läufigkeit abzuwarten, denn dann ist sie kein vorpubertäres, welpig-verspieltes Wesen mehr, sondern immerhin schon ein "Teenie" ;-). Das gilt auch für die Jungrüden. Ich selbst lasse und ließ erst nach der 2. Läufigkeit kastrieren.


Freitag, November 23, 2018

"Petroselium D6" hilft bei kummer-

und stressbedingter Blasenschwäche


Der nächste Sonntag ist der Totensonntag, und ich werde deshalb heute noch einmal über meinen so geliebten Kosmo schreiben.

Er hatte ja immer mit seiner Mutter Frieda zusammengelebt. Die beiden waren sich tief verbunden. Als es Frieda etwa zwei Monate vor ihrem Tod durch ihren Herzbasistumor deutlich schlechter ging und ihr Lebensende abzusehen war, konnte sie ihr Pipi nicht mehr immer halten. Alle paar Nächte lief sie im Tiefschlaf aus.

Zu meinem Schrecken ging das gleiche kurz danach bei Kosmo los, wenn auch seltener als bei ihr. Organisch waren seine Blase und Uringänge in Ordnung, das hatten wir sofort vom Arzt abklären lassen. Ich hielt das für nun eine Alterserscheinung und gab mich geschlagen.

Dann aber, vielleicht vier Wochen nach Friedas Tod kam mir in den Sinn, dass altersbedingte Ausfälle mit Störungen im Nervensystem zusammenhängen können. "Petroselium D6" (homöopatisch aufbereitete Petersilie) ist für nervlich bedingte Blasenschwäche das Mittel der Wahl, wie ich es schon bei Alma erlebt hatte. (Siehe Beitrag "Das Geheimnis der Petersilie"; bis zum Datum 21. Mai 2006 runter scrolen) Ich probierte es.

Und es wirkte: Kosmo blieb nach nur zwei abendlichen Gaben bis zu seinem Tod ein Jahr später ausnahmslos trocken. Was war mit ihm los gewesen? Plötzlich wurde mir klar, Kosmo hatte mit Frieda mitgelitten, er wußte um ihr Leid und ihren bevorstehenden Tod. Stress und Trauer waren die Auslöser seiner Blasenschwäche gewesen. In der Psychosomatik werden solche Blasenprobleme auch oft in Zusammenhang mit "nicht geweinten Tränen" gesehen.

So nach außen hin hatte Kosmo kaum Kummer gezeigt, eher das Gegenteil: Jetzt war ER (endlich) die Nummer 1! Seinen Kummer hatte er offensichtlich somatisiert. Das tun auch Menschen oft, wenn sie Probleme und Leid verdrängen.... Die Tropfen "Petroselium D6" hatten diese Blockade aufgelöst. Homöopathie wirkt ganzheitlich. In machen Fällen hilft nur sie.


Dienstag, September 6, 2016

Ängstlichkeit und Kastration des Rüden


Es gibt immer noch Bulldog-Zuchtlinien, in denen sich ein ängstliches Wesen dominant vererbt. Das liegt daran, dass Jahrzehnte lang körperliche Rassenmerkmale - bei Vernachlässigung von Wesensmerkmalen - entscheident für die Zuchtauswahl waren. Leider geschieht das in manchen Zuchtvereinen auch heute noch: es geht dabei um Pokale als Marketingvorteil!

Ein einzelner ängstlicher Welpe kann aber auch bei Paarungen ausgeglichener, nicht verwandter Bulldogs in jedem Wurf dabei sein. Irgendein ängstlicher Vorfahre hat sich dann nach den Zufallsprinzip genetisch durchgesetzt.

Einen männlichen ängstlichen Welpen sollte man später nicht kastrieren lassen, denn das Testosteron stärkt ihn mental; es gleicht die ererbte Ängstlichkeit etwas aus. Das Risiko, dass er ein Angstbeißer wird, verringert sich dadurch.

Die Erziehung eines ängstlichen Bulldogs sollte darauf abzielen ihm/ihr Vertrauen in die Außenwelt zu stärken: feste Regeln und stabile Führung sind dafür wichtig. Solch ein Hund fühlt sich überfordert und reagiert ängstlich bis aggressiv, wenn er Einschätzungen und Entscheidungen bezüglich Fremden und/oder fremden Situationen selbst treffen soll. Starke Führung durch den Menschen hilft ihm, denn er ist weniger ein Selbstentscheider als der Bulldog im Allgemeinen.


Mittwoch, August 3, 2016

Liebe strengt an, Milch beruhigt


Klein Louise ist Jokers Schwarm; ihre Läufigkeit kostete ihn 3 Kilo und zeitweise den Verstand.... Inzwischen ist Louise kastriert.

Sein kastrierter Bruder Keeper nahm die Sache lockerer; es gibt schließlich Wichtigeres :-)

Dann wurde Louise scheinträchtig, schmuste nur noch mit Frauchen Christine, verließ ihr Kuscheltier nicht mehr - und produzierte Milch!

Wenn Christine arbeitet, bleibt Louise bei Joker und Keeper. Keeper nahm die Scheinschwangerschaft nicht sonderlich wahr. Aber Joker wollte jetzt nicht mehr an Louises "Schnalle", sondern unbedingt an ihre duftende Milch. Er nuckelte - und wurde davon sanft und ruhig fast wie in Trance!

Wir wissen, dass das Hormon Oxytocin für die Milchproduktion eine wichtige Rolle spielt. Es wird auch das "Kuschelhormon" genannt, weil es zudem bindungsverstärkend wirkt. Kein Wunder also, dass Louise nur noch kuschelte. Wir wissen auch, dass Oxytocin besänftigt und beruhigt. Jokers ruhige Sanftmut also auch kein Wunder :-))

Mehr zur Wirkung von "Oxytocin" steht im Beitrag vom 3. Dezember 2015. Zum Datum herunter scrolen. Einen sehr interessanten Artikel über dies "Kuschelhormon" können Sie auch in diesem Artikel AUS DER "ZEIT" lesen.


Sonntag, Dezember 28, 2014

Heute berichtet Gastbloggerin Isabelle Borgert

Emmy´s Stein und mehr


9.12.2014, Bulldogge Aggripina, genannt Emmy, mailt:

Liebe Tante Cornelia, liebe Grüße aus Pirna. Wir haben ein tolles und hundeliebes Hotel, für mich sogar ein Zimmer ebenerdig mit Terrasse. Ich finde solche Reisen toll.

Eben gab es Ärger von Frauchen. Amira und ich haben ins Nebenzimmer förmlich reingeglotzt. Peinlich, über die Terrasse haben wir eine Frau beim Auspacken beobachtet... und dann sind wir durchs Zimmer getobt...

Heute Nachmittag hat meine Ärztin angerufen. Der Termin am 23. Dezember zu meiner Blasenoperation steht. Liebe Grüße, deine Emmy

23.12.2014, Deutsch Drahthaar Amira, genannt Püppi, mailt:

Was ist eigentlich Glück?

Diese Frage kann ich beantworten, wenn ich nach einer wilden Toberei mit Mami Emmy und mit Papi Dicki eine "Kusselrolle" über den Boden mache,...

... oder mich fürchterlich freue, wenn Willy-Boy mich anwiehert, und ich vor lauter Freude um ihn rum renne, oder wenn ich mit Lohrngrin "Stellen und Verbellen" übe und dann um den Baum renne, weil er mich fangen will...

Was aber auch Glück ist, das hat Frauchen heute gemerkt: Endlich nach so langer Zeit zu sehen, was Emmy so krank gemacht hat.

Ein Blasenstein von ca 100g, knapp Faust groß... so ein Ding hat noch keiner der Ärzte gesehen, und Frauchen hat sich riesig gefreut assistieren zu dürfen.

Tubus setzen, Braunüle sichern... vielleicht hätte sie doch Tierärztin werden sollen? Und Emmy? Gestern habe ich mit Mami ordentlich getobt, ist es doch nun länger vorbei, dafür hat Papi heute die Beschäftigung meiner Hundeperson übernommen...

Nun, aber Emmy hat eine enorm gute körperliche Verfassung - kaum Blutungen, keine Atemprobleme, Herzaktion topp. Und was noch? Die Blase hält jetzt schon dicht... und das seit heute morgen... toll, oder? Kein Erbrechen, nichts... nur so richtig wach wird Mami nicht.

Habe zwar gerade versucht, Emmy im Gesicht rum zu lecken, aber keine Reaktion, oder doch? Ein leichtes Knurren war zu vernehmen, und sie hat Papi ganz leicht gedroht, so als wenn sie sagen wollte: Freund, die Minnie gehört mir!

Nun wird es für Frauchen etwas anstrengend - Emmy soll alle 1,5 Stunden raus, damit die Blasenwand nicht gereizt wird - Weihnachten wird also eher im Haus stattfinden; aber am 28.Dezember 2014 sind wir zur großen Jagd - da freue ich mich drauf! Nun also einen lieben Gruß von uns, Amira

24.12.2014, Bulldogge Aggripina, genannt Emmy, mailt:

Hallo, ich lebe wieder... konnte von geschätzten 10 Pipi-Einheiten bei zweien fehlerfrei in den Garten gehen... ...

... alle andere haben sich beim Aufstehen in mein Körbchen ergossen... egal, sagt Frauchen, denn angeblich ist mein Pipi weder blutig (wie die Tierärztin gewarnt hatte), noch stinkt es zum Himmel... und: KEINE STUNDENLANGEN TROPFEN FÜR TROPFEN-EINHEITEN, sondern eben ein stinknormaler Pipi-Bach...

Wildschweinwurst schmeckt mir auch lecker... mhmh!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! es wird so langsam!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Liebe Grüße, Emmy-Maus

25.12.2014, Frauchen Isabelle und dann Bulldogge Agripina, genannt Emmy, mailen:

Guten Morgen!

Seit gestern Mittag keine Popi-Attacken im Haus. Stelle mir den Wecker alle drei Stunden, so dicht ist die Blase schon wieder.

Gestern habe ich den Narbenverband entfernt. Wofür denn auch, denn die Narbe sieht man kaum... stark... mittlerweile möchte man auch wieder im Auto mitfahren... schöne Weihnachten von uns allen.

P.S. Amira ist nervig: besorgt um Mami erbricht sie vor Emmy ständig ihr Futter, sobald sie sie sieht... Wie steht es geschrieben in unserem tollen Buch: es gibt sie tatsächlich - die Pflege im Wolfsrudel... Dicki hält sich total zurück...

Hallo, Emmy hier!

Es geht echt aufwärts mit mir... nun kann ich schon ca 3 Stunden einhalten und gehe auch schon alleine wieder raus, wenn ich muss!

Na gut, den Weihnachtsspaziergang habe ich aus dem Auto aus beobachtet, aber als wir heute früh wieder zuhause waren, habe ich mit Püppi vorsichtig gespielt. Tja, leider hat Püppis langes Bein den Couch-Tisch erwischt, einmal dagegen gestemmt, und der neigte sich mitsamt Auflage Richtung Fussboden... Oh, das hat Ärger gegeben... lautes Donnerwettter! Liebe Grüße von uns, Emmy-Maus

26.12.2014, Frauchen Isabelle mailt:

... Die Hock-Einheiten beim Pipi-machen werden immer kürzer... ich kenne diesen Hund eigentlich nur sich ständig und stundenlang hinhockend - toll, wenn man zum Dienst muss und die Zeit drängt, nun geht es plötzlich "ruck-zuck".....

Hi, eben waren wir mit der Meute los.... stell dir vor, wer unbedingt mit spazieren wollte... Emmy. Sie hat locker eine Doggen-Runde mitgedreht... Das ständige Pipitropfen-machen hat sie ritualisiert: sie will sich hinhocken, steht aber sofort auf, als wenn sie merken würde, dass sie gar nicht muss...

Liebe Grüße, ach so: selbstständiges Sofa-springen klappt auch schon wieder....


Donnerstag, August 28, 2014

Kurznachrichten aus der Wissenschaft


Menschen und Haustiere: gleiche Arten MRSA-Keime
Quelle: ScienceDaily (May 13, 2014)

Wie eine neue Studie der American Society for Microbiology belegt, teilen sich Menschen und Haustiere die gleiche Population von Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus-Bakterien (MRSA).

"Unsere Studie zeigt, dass Stämme von MRSA-Bakterien zwischen Menschen und Haustieren leicht austauschbar sind", sagt Senior-Autor Mark Holmes, Dozent in der präventiven Tiermedizin an der Universität von Cambridge in England. MRSA-Keime leben auf der Haut und verursachen schwer zu behandelnde Infektionen bei Menschen und Tieren. Die Studie bestätigt den Forschungsvorteil, Infektionskrankheiten von Mensch und Haustier im Zusammenhang zu betrachten, da die Erreger beide infizieren. "Ständige Wachsamkeit und hohe Hygiene sind bei der Behandlung von Katzen und Hunden ebenso wichtig wie beim Menschen", sagt Holmes. Das Risiko der Besitzer, sich bei ihren Tieren mit solchen Keimen anzustecken, ist sehr gering, da diese sehr selten daran leiden. Und gesunde Haustiere stecken sich wahrscheinlich nicht bei ihren menschlichen Gefährten mit MRSA an. Aber wenn ein Haustier schon krank ist, oder seine Gesundheit schwer beeinträchtigt ist, sollten MRSA-Patienten die Tierärzte ihrer Haustiere informieren."


Nicht-chirurgische Hilfe bei Prostata-Vergrößerung
Quelle: ScienceDaily (June 23, 2014)

Wissenschaftler behandelten 20 betroffenen Hunde mit pulsierender elektromagnetischer Feld-Therapie (PEMF) für jeweils 5 Minuten, zweimal am Tag, für drei Wochen. Diese nichtinvasive Technik führte zu einer durchschnittlichen 57-prozentige Abnahme der Größe der Prostata. Die Forscher fanden keine Nebenwirkungen.

Ältere Rüden haben häufig eine vergrößerte Prostata. Die häufigste klinische Zeichen bei Hunden: (blutige) Flüssigkeit tropft aus dem Penis und ist nicht mit dem Wasserlassen verbunden. In schweren Fällen kann es den Darm behindern und zu Verstopfung führen. Der Wirkmechanismus von PEMF ist nicht genau bekannt und kann mehrere Modalitäten beinhalten. Es kann eine Wirkung auf Stickstoffmonoxid oder direkt auf Entzündungen geben. Jüngste Forschungen haben gezeigt, dass durch die Verringerung der Entzündung Komplikationen verhindert werden können. PEMF führt zu einer Steigerung der Durchblutung, was auch zu einer Besserung der Situation beiträgt.


Aufenthalt im Kennel kann auch spannend sein
Quelle: ScienceDaily (June 25, 2014)

Bisherige Forschungen sagten aus, dass der Aufenthalt in einem Zwinger (Hundepension) Hunde akut oder auch chronisch stresst. Neuere Forschungen (University of Lincoln, UK, University of Birmingham, Queens University Belfast und The Royal Veterinary College) legen dagen nahe, dass zumindest der Kurzaufenthalt in einem Kennel auch für den Hund eine spannende Abwechslung sein kann.

In dieser Studie wird gezeigt, dass Erregungs-/Stressparameter (Trockenheit der Haut, Nasentemperatur, Körperkerntemperatur, Menge der verzehrten Lebensmittel, Lippenlecken, Pfoteheben, Gähnen, Zittern, Unruhe) im Zwinger höher sind als zuhause. "Unsere Ergebnisse deuten stark darauf hin, dass Adrenalin, Nasentemperatur... eine psychischen Erregung bei Hunden signalisieren. Dies kann aber leicht fehlinterpretiert werden als psychische Belastung. Unsere Befunde lassen den Eindruck entstehen, dass die Hunde in diese Studie die Hundepension nicht als aversiven Stressor wahrnehmen, sondern stattdessen als spannenden Szenenwechsel, zumindest auf kurze Sicht."


Mittwoch, August 6, 2014

Heute weitere Mails von Gastbloggerin Manu Raue

"Eddie - ich gebe dich nicht auf!"

Fortsetzung der Mails vom vorigen Beitrag


9.4.2014: Liebe Cornelia,... Am Freitag werde ich mit Eddie zur Kastrations-OP fahren: Die Ärzte in Berlin haben herausgefunden, dass Eddie eine enorm vergrößerte Prostata hat, und die wäre für den unkontrollieren Kot und Harnabsatz verantwortlich. Und aufgrund ihrer Größe drückt sie gegen die Ledenwirbel und verursacht Schmerzen. Dem soll nun abgeholfen werden :) Hoffe alles geht gut, der arme Matz schon wieder in Narkose :) Sei lieb gegrüßt, die Manu

31.5.2014: Liebe Cornelia, ich hoffe du bist gut aus den USA zurück und allen geht es gut. Bei uns ist es eine Achterbahn der Gefühle :(

Eddie seine Borrelien sind mit Doxi behandelt worden. Aufgrund seiner Anämie sollte ich ihm auch Eisen zuführen... naja soweit alles gut...

Unterwasserlaufband kam nicht in Frage, da Eddie im Wasser Panik bekommt und die Hinterfüße nur hinterherschleifen, das heißt kein Effekt.

Nach Plan B gesucht... Jetzt hatte er die letzten Wochen eine Hybrid Therapie 3x täglich, das hat alles in Schwung gebracht, und er schwenkt den Po von links nach rechts und andersrum. Er versucht bei Fressen zu stehen soweit dies möglich ist.

Jetzt stand ein neuer Bluttest an, zum Glück!!!! Ich war bei einem anderen Doc, weil ich wegen einer Bluentnahme nicht 250km fahren wollte. Sie untersuchte Eddie komplett und erklärte mir Eddies Blutbild von April erst einmal richtig. Unser Hausarzt kann sich wirklich nicht mit Ruhm bekleckern, im Gegenteil. Dass Eddie noch lebt, da hab ich verdammt Glück, da die Anzahl seiner roten Blutkörperchen soooo niedrig war, dass er fast nicht lebensfähig war.

Dazu hatte Eddie ein blutendes Magengeschwür, was sich jetzt vernarbt hat (Ursachen waren die vielen verschiedenen Schmerzmittel). Da haben sich Bakterien gebildet, die sich in seinem schwachen Muskelgewebe eingenistet haben, die wiederrum haben die Nieren belagert... Jetzt haben wir das alles in Behandlung, und Frau Doktor meinte, das sollte nächste Woche wieder überstanden sein.

Das größere Problem ist immer noch, dass er nicht läuft. Lahm ist er nicht, aber er hat keine Muskeln, und Krafttraining kommt aufgrund der Schmerzen nicht in Frage... nur bissel gehen, aber das macht er von ganz allein. Also dafür, dass der andere Doc gesagt hatte, er hätte unerträgliche Schmerzen, macht er alles andere als diesen Eindruck!!!

Frau Doktor meint, Eddie hat weder was mit den Nerven noch was anderes, es ist die HD. Laut dem Röntgenbild vom letzten Jahr, war es da schon anatomisch nicht mehr möglich damit zu laufen. Letztes Jahr hatte er aber noch Muskeln, und man hätte diese aufbauen können, auch das Schmerzbändchen durchtrennen können, wenn es uns der Arzt damals so gesagt hätte; hat er aber nicht. So hat Eddie sich geschont und immer mehr Muskeln verloren...

Ihr Vorschlag ist, Eddie jetzt ein neues Schmerzmittel zu geben und dazu Anabolika, damit er schneller zu Muskelmasse kommt, die dann eventuell sein HD-Gelenk wieder stützen würde. Sie sagte, das dauert aber 2-3 Jahre, da wäre Eddie 9. Jetzt hat sie mir gesagt, ich solle 4-6 Wochen Muskeltraining mit ihm probieren, und wenn sich nichts ändert, ihn gehen lassen. Seine Inkontinez käme nur durch fehlende Muskeln.

Ich bin tief traurig und hin und her gerissen. Sie meinte, ich sei soooo optimistisch, sie würde ihn auch sofort einschläfern... :( Ich weiß nicht, ob ich wirklich zu egoistisch bin, aber Eddie gibt mir null Anzeichen, dass die Tierärzte Recht hätten... eher gibt er mir das Gefühl, wie ich fühle, "Mama gib uns die Zeit, alles wird gut". Ich bin so hilflos, und es bricht mir das Herz.

Er wurschtelt sich den ganzen Tag durch die Gegend, anstatt nur in der Ecke oder im Körbchen zu liegen. Er jagt dem Meerschwein meiner Nichte nach, knurrt, wenn er vor der Couch sitzt und nicht hoch kann, schwänzelt durch den Garten, sodass ich ihn suchen muss, kommt zum Fressen und nicht das Fressen zu ihm, er bemüht sich immer wieder zu stehen!!!

Wenn er solch unerträgliche Schmerzen hätte, er würde doch nur rumliegen und sich schonen oder??? Er reagiert auf jeden kleinen Pups, ob´s an der Tür klopft und mer erstmal durchdrehen, oder wenn jemand ins Zimmer kommt, dann freun mer uns, wie sich ein Bully nur freut...

Ich hab ihm waschbare Windeln gekauft, und damit kommt er spitze zurecht, die trägt er nachts oder wenn wir wo zu Besuch sind, damit dort kein Unfall passiert. Zu Hause ist er trocken und meldet sich, wenn er raus muss. Ich muss da nur verdammt schnell sein, weil er sich so gefühlte 20 Sekunden, bevor es los geht, meldet :) Auch das ist erst seit der Hyprid Therapie. Ich muss seine Signale erst wieder lernen, da ich mich an den "ich wisch es weg" Modus gewöhnt habe :(

Ich find, Eddie ist voll da!!!! Dann überleg ich, er ist nicht der einzigste Hund, der nicht laufen kann, warum soll ich ihn über die Regenbogenbrücke schicken???

Und warum soll ich nur 4 Wochen Sport machen, wenn es 2 Jahre dauert??? Es ist so unfair!!!! Ich liebe ihn soooooooooooooo sehr, und er ist glücklich, wenn wir zusammen sind, und das sind wir seit Februar 2008 immer, egal ob ich arbeiten bin oder nicht!!!

Meinem Verstand versuche ich beizubringen, dass ich ihn gehen lassen muss. Mein Herz wehrt sich mit Händen und Füßen. Mein Gefühl sagt mir "Manu, es ist noch nicht so weit, es wäre JETZT falsch!!! Guck Eddie an!"

Ich weiß, niemand kann mir diese Entscheidung abnehmen, aber es tut gut drüber zu reden, da man schon ganz schön schräg angeguckt wird mit einem Hund mit Handicap, aber so sind die Menschen. Erstmal blöd gucken, egal ob sie auf Mensch oder Tier treffen, und dann verurteilen... Freu mich von dir zu lesen, wenn du Zeit hast:) LG Manu

18.6.2014: Hallo Cornelia, sitz gerad mit Eddie beim Arzt, er hat Blasen-Kristalle und nu müss mer no mal Urin abgeben.... Sonst geht's ihm gut :-) ... Freu mich auf Deinen Besuch. Die Manu


Sonntag, Dezember 15, 2013

Heute berichtet Gastbloggerin Isabelle Borgert

Erfahrungen mit dem Kastrations-Chip


Nachdem unsere Amira zu einer jungen Dame herangewachsen war, tat sich langsam die Frage für mich auf, was mache ich, wenn sie das erste Mal läufig wird?

Eins war klar: Eine Lösung musste her, denn mein beruflicher Tagesablauf lässt kaum Spielraum zu - schon gar nicht für eine heiße Hündin und einen womöglich wahnsinnig werdenden Dicki... Viel gelesen, mit den Tierärzten gesprochen, eigentlich gab es nur die eine unkomplizierteste Lösung: Dicki sollte einmalig einen sogenannten Kastrationschip bekommen.

Birgit, unsere Tiertrainerin hatte in der Hunde-Tageststätte auch nur positive Erfahrungen gemacht - keiner der Rüden zeigte irgendein Verhalten, was mich hätte stutzig werden lassen. Nur Cornelia und Willi machten ihre Bedenken kundt... bei Cornelia war es eher der Anblick der mickrig werdenden Hoden, bei Willi der Gedanke, dass sein starker Dicki, der Caligula, zu einem "Mädchen" mutieren sollte.

Nur, der liebe Gatte hat die Bälger ja auch nicht den ganzen Tag um sich rum und muss sich um die "Alltagslogistik" kümmern. Ich gebe allerdings zu, wohl habe ich mich auch nicht gefühlt, als mein Junge dieses Ding dann eingeschossen bekam...

Minnie-Mouse wurde läufig, und so wie sie im normalen Leben auch ist, verlief die Läufigkeit vollkommen unkompliziert. Die "gefährlichen Tage" waren bei ihr klar zu definieren, nur in dieser Zeit konnte sie nicht in die Hundekita. Hätte ich dieses so unkompliziert erwartet, wäre ich auch mit Dicki fertig geworden, nun denn, der Chip war drin!

Im Januar hat Dicki den Chip bekommen, im Februar konnten wir feststellen, dass Dicki mental stark abbaute. Sein Knie machte nicht mehr mit, er war unausstehlich, griff seine anderen Tierfreunde an, war zu nichts mehr zu motivieren und lag plötzlich nahezu dauerhaft unbeweglich in seinem Korb. Was auffiel war, dass Dicki auch zu Menschen unberechenbar wurde, zu uns nicht, aber auch alte Bekannte wurden angegriffen. Jeder deutete Dickis Verhalten damit, dass er nun alt sei - immerhin ging er auf 8 Jahre zu...

Nein, ich wusste von Anfang an, am Alter konnte es nicht liegen - ein Hund wird nicht innerhalb von wenigen Wochen alt. Dickis Lebensfreude war definitiv nicht mehr da. Sollte es daran liegen, dass unsere Püppi nun erwachsen war? Oft setzen sich alte Hunde ja dann ab, und unsere Drei praktizieren eine gesunde Rudelstruktur.

Das Einzige, was Dicki nicht aufgegeben hat, war seine Jagdleidenschaft. Und so stellte ich bei einer Sauennachsuche fest, dass weder Knie, noch körperlich sonst irgend etwas nicht in Ordnung war, so wie er gearbeitet hat. Agility gab es für Dicki nicht mehr, ich wollte den alten Jungen ja schonen, kein Spaziergang brachte uns mehr Spaß, denn Dicki wollte nicht Laufen, diese Bockigkeit kannte ich so nicht.

Tja, und neulich - plötzlich fing Dicki an, wieder zu markieren - Willis Sauenfell im Wohnzimmer wurde angegriffen, durchs Haus gezerrt und angepinkelt. Innerhalb von genau drei Tagen wurde aus dem Jungen wieder der, den ich seit 8 Jahren kenne. Wir gingen Spazieren und Dicki rannte uns voraus - das gab es fast ein Jahr nicht mehr. Und es war möglich, ihn wieder zu kontrollieren... ein Menschenfreund war er noch nie, aber er ließ sich immer beherrschen. So auch jetzt.

Dann fing er an, mit seiner Kleinen durchs Haus zu rennen und das Sofa fast umzuschmeißen. Und..... Seine "Eierchen" sind wieder da.

Er rauft wieder mit Willi, so dass man aufpassen muss, dass keiner Schaden nimmt. Da wird gestoßen, gerüpelt, gebellt und sich angeknurrt. Und Dicki macht wieder Agility - klar, etwas muss wieder auftrainiert werden, aber sein Wille ist ungebrochen, Amira die leckeren Frolic aus dem Versteck zu klauen.

Kurzum, die Spaziergänge sind anstrengender, denn ich habe zwei wilde Hummeln zu kontrollieren und 60 kg, die gemeinsam zu allen Schandtaten an der Leine hängen, muss man halten können. Aber sie bringen wieder Spaß!!

Dass die Hormone so wirken können, hätte keiner von uns gedacht.

Es liegt sicher auch an dem Charakter "Caligula", der immer schon dazu neigte, Dinge, die er an sich nicht einordnen konnte, "überzubewerten". Als er einmal eine harmlose Verstopfung hatte, schrie er beim "Geschäftmachen" das halbe Dorf zusammen, ebenso brachte eine Ohrenentzündung Dicki so in Rage, dass er unseren Duggy angegriffen hat und ein vertretenes Beinchen im Welpenalter bringt ihn heute noch dazu, bei Unwohlsein heftig zu humpeln.

Ich denke, der Hund konnte die körperlichen Veränderungen nicht einordnen und hat dementsprechend fehlreagiert. Auch Caligulas Körper hatte sich innerhalb von ein paar Tagen verändert: Cornelia stellte ja bei ihrem letzten Besuch fest, dass Dicki zu dick sei.

Da ich immer sehr auf die Figur meiner Hunde achte, merkte ich aber jetzt erst, dass Dicki - trotz recht wenig Futter - ein dicker Schwabbel-Hund geworden ist: Sieht man die Bilder von heute, kann man erkennen, wie maskulin er wieder ist...

Anbei habe ich einen guten Beitrag im Internet gefunden, leider nur in Auszügen. Ich denke, man muß abwägen, welche Form und ob überhaupt, eine Kastration nötig ist.

Amira lasse ich "die Hundepille" spritzen. Trotz aller kritischen Stimmen, habe ich mit der Methode die beste Erfahrung gemacht - und Miechen zeigt keinerlei Probleme damit. Eine regelmäßige Kontrolle und Aufsicht, z.B. über das Trinkverhalten, Temperatur etc lassen auch das Risiko einer Gebärmutterentzündung nicht höher einschätzen, als bei einer komplett unbehandelten Hündin.

So wie Dicki sich benimmt, haben wir jedenfalls noch ein paar Jahre gemeinsam vor uns. Endlich leuchten seine Augen wieder und er hat seinen kindlichen Dicki-Blick drauf!


Sonntag, August 25, 2013

Kurznachrichten aus der Wissenschaft


Statistisch gesehen leben kastrierte Hunde länger
Quelle: ScienceDaily (Apr. 17, 2013)

Stichproben von 40.139 Todes-Aufzeichnungen aus der Veterinary Medical Database von 1984 bis 2004 ergaben als durchschnittliches Sterbealter für nicht kastrierte Hunde 7,9 Jahre gegenüber 9,4 Jahre für kastrierte. Kastrierte Hunde starben dieser Datenbasis nach eher an Krebs oder Autoimmunerkrankungen, und die nicht kastrierten starben eher an Infektions-Krankheiten und Traumata. Diese Studie sagt dem einzelnen Hundehalter, dass statistisch gesehen kastrierte Hunde länger leben, man muß sich aber bewußt sein, dass damit die Risiken von Autoimmun-Erkrankungen und Krebs steigen. Einige der reproduktiven Hormone, insbesondere Testosteron und Progesteron können das Immunsystem unterdrücken, das erklärt das erhöhte Infektionrisiko bei nicht kastrierten Hunden.

Die Autoren der Studie merken an: "Die in der Studie ermittelte durchschnittliche Lebensdauer ist wahrscheinlich kürzer als die, welche in privaten Praxen zu beobachten ist, weil diese Hunde an Universitätskliniken behandelt wurden. Aber der Unterschied in der Lebensdauer zwischen kastriert und nicht kastriert ist real. Die anteiligen Auswirkungen der Kastration auf Todesursachen sind übertragbar auf die globale Hunde-Population."


Mikroben-Gemeinschaften in Familien mit Hund
Quelle: ScienceDaily (Apr. 17, 2013)

Eltern teilen mehr Bakterien mit ihren Hunden als mit ihren Kindern. Dies ist eine überraschende Feststellung einer neuen Studie der University of Colorado Boulder, welche die Art und die Transfer-Modi von Mikroben auf Bauch, Zunge, Stirn und Handflächen (oder Klauen) der Mitglieder einer Familie (einschließlich der Familienhunde) untersucht. Die Erkenntnis, wie Mikroben-Sharing durch Umwelt-Gegebenheiten beeinflußt wird, kann helfen, dies zu manipulieren lernen, um Krankheiten zu verhindern oder besser behandeln zu können. Es gibt Anzeichen dafür, dass die Exposition gegenüber einer Vielzahl von Umwelt-Quellen und deren Mikroben langfristig die Gesundheit beeinflussen: Kinder, die eine mangelnde Exposition gegenüber Bakterien und Mikroorganismen haben, könnten anfälliger gegenüber Krankheiten sein, weil viele Mikroben sich mit den Menschen, zu deren Vorteil, gemeinsam entwickelt haben.

Die primären Ergebnisse zeigten, dass die Einheit der Familie, einschließlich der Familienhunde, eine starke Wirkung auf die Zusammensetzung mikrobieller Gemeinschaften an allen Stellen des Körpers hat. Die schwächste Gemeinschaft herrschte in der Vater-Kind-Verbindung. Hunde waren der Schlüssel für die neue Studie, da die Ergebnisse aus früheren Studien nahelegten, dass es ein Mikroben-Sharing gibt. Diese früheren Studien wurden nur am Menschen durchgeführt. Diese Studie galt der Frage, welche Mikroben-Verteilungen bestehen, wenn nicht menschliche Familienmitglieder einbezogen werden.


Dienstag, Dezember 4, 2012

Erfolreiche neue Behandlungsmethoden

bei Prostatakrebs

Quelle: ScienceDaily (Oct. 15, 2012)


Gegenwärtig sind bei der Behandlung bestimmter Formen von Krebs hohe Dosen von Chemotherapie erforderlich, welche toxische Nebenwirkungen haben. Die Chemikalien zerstören oder verkleinern den Tumor, sie schaden aber auch lebenswichtigen Organen und haben drastische Auswirkungen auf Körperfunktionen.

Nun haben Wissenschaftler von der University of Missouri (UM) gezeigt, dass eine neue Behandlungmethode bei Prostatakrebs, bei der radioaktive Gold-Nanopartikel verwendet werden, sicher bei Hunden angewandt werden kann.

Sandra Axiak-Bechtel, Assistenzprofessor für Onkologie im College of Veterinary Medicine der MU, sagt, dass dies ein großer Fortschritt für die Gold-Nanopartikel-Forschung ist: "Der Beweis, dass sich Gold-Nanopartikel bei der Behandlung von Prostata-Krebs bei Hunden als sicher bewährt hat, ist ein großer Schritt in Richtung der Zulassung dieser Behandlung für klinische Studien bei Männern, denn Hunde entwickeln Prostatakrebs in einer sehr ähnlichen Weise wie Menschen."

Die aktuellen Behandlungen gegen Prostatakrebs sind nicht wirksam bei Patienten, die aggressive Prostatatumore haben. Diese streuen und sind die zweithäufigste Todesursache bei Krebserkrankungen von US-Männern. Die MU Wissenschaftler glauben, ihre Behandlung läßt aggressive Tumore schrumpfen oder beseitigt sie vollständig. Axiak-Bechtel sagt, diese Behandlung sei sicher und wirksam bei Hunden wie auch bei Menschen, weil Hunde die einzigen anderen Säuger sind, bei denen die aggressive Form von Prostatakrebs natürlich schrumpfen kann. Deshalb sei die Gold-Nanopartikel Behandlung eine große Chance auch für menschliche Patienten.

MU Wissenschaftler fanden einen sehr effizienten Weg, die radioaktiven Gold-Nanopartikel genau in die Prostatatumoren einzuschleusen. Diese neue Behandlung erfordert eine Dosierung, die tausendmal kleiner als die Chemotherapie-Dosierung ist, und die dem Körper keinen Schaden zufügt. Ihre Forschungsarbeit wurde in der "2012 World Veterinary Cancer Conference" in Paris vorgestellt.


Freitag, März 14, 2008

Kastrieren lassen? Wenn ja, dann wann?


Die Frage der Kastration wird oft emotional behandelt, (besonders bei Rüden ;-).

  • Die Einen sagen: "Alles lassen, wie die Natur es macht!"
  • Die Anderen meinen: "Unsere Hunden leben nicht mehr in der Natur. Also an die nicht mehr naturbezogenen Lebensbedingungen anpassen!"

Ich selbst gehöre der 2. Gruppe an. Warum?

Hormonstörungen, Hormongaben: alles nicht ungefährlich.
Meine 1. Hündin, Ziska, wurde nicht kastriert, da ich sie 1972 (mit 11 Monaten) von ihrer Züchterin aus ihrem tristen Zwinger übernommen hatte mit der Verpflichtung, sie bei dieser Züchterin zweimal werfen zu lassen... Nach ihrem 2. Wurf starb Ziska an einer Gebärmuttervereiterung, mitverursacht durch Hormongaben, die eine nächste Läufigkeit verschieben sollten und die als ungefährlich galten... Das alles habe ich nie ganz verwunden...

Unsere späteren Bulldoghündinnen Sarah, Alma und Wilma wurden kastriert, da sie alle nach ihrer 1. Läufigkeit hormonell bedingte Scheiden-Infekte hatten. Ich wollte kein Risiko gynäkologischer Art mehr eingehen. Friedas Hormone arbeiten korrekt. Trotzdem wurde sie (nach ihrem einen Wurf) - ebenso wie Kosmo inzwischen auch - kastriert, da ich nie vorhatte selbst zu züchten, und damit wäre der hormonell diktierte Fortpflanzungstrieb - für beide - zu mehr Last als Lust geworden.
Übrigens wurde keiner unserer Bulldogs nach der Kastration fett oder träge.

Was heißt überhaupt "Kastration" ?

Dazu zunächst eine Begriffsklärung, denn sogar eine (an der Anzahl ihrer Würfe gemessen) erfahrene Züchterin überraschte mich damit, dass sie nicht wußte, was eine Kastration genau ist. Sie behauptete eine ihrer Hündinnen sei kastriert, habe aber natürlich ihre Eierstöcke noch. NUR die Gebärmutter sei entfernt worden, und deshalb sei sie auch nicht wesensverändert. Ich klärte diese Züchterin auf, dass ihre Hündin dann nicht kastriert, sondern nur sterilisiert sei... Nun, die Hündin war kastriert und hatte keine Eierstöcke mehr, wie die Nachfrage beim behandelnden Tierarzt ergab :-((...

  • Kastration ist die Entfernung der Keimdrüsen, also der Eierstöcke oder der Hoden.
  • Sterilisation ist die Teilentfernung, Unterbindung oder Herausnahme der Samen- oder Eier weiterleitenden Wege oder der Gebärmutter.


Medizinische Argumente für eine Kastration der Hündin

  • Eine zu starke Läufigkeit

    Eine länger als 3 Wochen dauernde Läufigkeit ist ein Alarmsignal, das sehr ernst genommen werden muß! Ein Beispiel dafür ist die Geschichte von Flöckchen, wie im letzten Beitrag beschrieben.

    Eierstockzysten sind eine häufige Ursache solch einer Fehlfunktion. Dieses Foto einer Eierstockzyste schickte uns Chillis Frauchen Ina Tansley. Chillis Läufigkeit zog sich (wie bei Flöckchen) in die Länge, ihre Gebärmutter war aufgeschwollen, und sie wurde sogleich kastriert. Jetzt ist sie, wie Flöckchen, wieder quietschfidel und aus jeder gynäkologischen Gefahrenzone heraus!

  • Eine zu schwache Läufigkeit

    Eine seltener als circa alle 6 Monate auftretende Läufigkeit, zumal wenn diese auch noch sehr schwach augeprägt ist, ist ebenfalls ein Alarmsignal. Ich rate in solchen Fällen zur Kastration, denn die verursachenden Hormonstörungen können lebensbedrohlich werden, so wie wir es jetzt gerade bei Emma Nolte erlebten. Sie ist 6 Jahre alt, und ihre sonst immer viel zu schwache Läufigkeit war diesmal extrem stark. Als ihre Dauer-Blutung nach 5 Tagen lebensbedrohlich stark wurde, fuhr Jutta Nolte mit ihr zu Peter Söhl, dem Medizinischen Beirat des VdFEB. Sie wäre fast auf dem OP-Tisch verblutet, und zwar aus einer Zyste in der Gebärmutter heraus. Es war eine Meisterleistung von Peter, wie er Emma noch rettete....

  • Entzündungen im Scheidenbereich

    Scheidenentzündungen können immer in eine Gebärmutterentzündung umschlagen. Dies geschieht oft unmerklich, da die Gebärmutter lange geschlossen bleibt und der Eiter deshalb nicht nach außen abfließen kann. Das Desaster wird deshalb oft erst dann bemerkt wird, wenn es (fast) schon zu spät ist.... Ein Hinweis: die Hündinnen entwickeln in dieser schlimmen Situation immer einen auffallend starken Durst.

  • Minderung des Krebsrisikos

    Es gibt Hormonmittel, die eine Läufigkeit verschieben. Diese Mittel sind nicht unbedenklich zu nehmen. Sie können den Hormonhaushalt nachhaltig stören und zu Entzündungen und sogar zu Krebs führen.

    Nicht kastrierte Hündinnen entwickeln im Alter häufig Tumore, besonders an den Milchleisten. Und dann als nötige Konsequenz eine alte Hündin am Tumor operieren und als Therapie auch kastrieren zu müssen, das ist viel risikoreicher als eine junge Hündin zu kastrieren.

  • Die Frage des Zeitpunktes

    Liegt kein medizinisch zwingender Grund für eine sofortige Kastration vor, dann immer in der Mitte zwischen zwei Zyklen die Eierstöcke entfernen. Eine nicht auffällige Gebärmutter wird von einem verantwortungsvollen Arzt dagegen nicht entfernt. Es gilt das Motto: "So viel wie nötig, so wenig wie möglich." Ich selbst empfehle beim Bulldog eine Kastration nach der Pubertät, also nach der 1. Läufigkeit. So wird die Hündin ein richtiges Weibchen :-) und bleibt nicht partiell infantil. Aber diese Frage der vor- oder nachpubertären Kastration ist unter Medizinern umstritten.


  • Medizinische Argumente für eine Kastration des Rüden

    • Ein zu ausgeprägter Sexualtrieb

      Manche Rüden sind "oversexed", sie kommen über Stunden nicht zur Ruhe, wenn eine Hündin, die nicht einmal läufig sein muß, in der Nähe ist. Sie leiden selbst unter ihrem Getriebensein, besonders unter der damit verbundenen langandauernden Atmungs- und Kreislaufbelastung.

      Manche "oversexed" Rüden sind zudem leicht und schnell aggressiv zu anderen Rüden. In diesen Fällen rate ich immer zur Kastration. Ist der Rüde allerdings schon ein paar Jahre alt, vermindert eine Kastration aggressives Verhalten oft nicht mehr, weil es durch jahrelange "Einübung" fest im Gehirn verankert ist.

    • Lebenserwartung allgemein

      Einer Statistik nach leben kastrierte Rüden im Durchschnitt zwei Jahre länger als unkastrierte, da sie weniger anfällig gegenüber stressbedingten Herzkrankheiten sind.

    • Minderung des Krebsrisikos

      Alte Rüden entwickeln häufiger Hodenkrebs und/oder Circumanal-Tumore. Auch hier gilt: es ist risikoreicher einen alten Hund zu operieren und zu kastrieren als einen jungen Hund.

    • Starker, entzündlicher Ausfluß

      Viele Rüden leiden an starkem, gelblich-weißem, dicken Ausfluß aus dem Penis. Es handelt sich dabei um ein Sekret, dass eigentlich die Gleitfähigkeit des Penis sichern soll. Im Übermaß produziert und von entzündlichen Prozessen begleitet ist es aber sehr unangenehm. In der Regel helfen Spülungen und Antibiotika nur wenig und nur kurzfristig, da hormonelle Prozesse beteiligt sind. Nach einer Kastration verschwindet dieser Ausfluß.

    • Die Frage des Zeitpunktes

      Liegt kein medizinisch zwingender Grund für eine ganz frühe Kastration vor, dann empfehle ich diese erst nach der Pubertät, also beim Bulldog erst nach circa 7 Monaten, vorzunehmen. So wird der Rüde mental ein richtiger "Hund" und bleibt nicht partiell infantil. Aber diese Frage der vor- oder nachpubertären Kastration ist unter Medizinern umstritten.


    Sonntag, Februar 5, 2006

    Oversexed ?


    Frieda ist zum ersten Mal läufig. Ich verstehe jetzt, warum es "läufig" heißt ;-) - sie würde am liebsten zu Rüden hinlaufen! Ja, wenn wir sie nicht immer an der Leine und abseits jeder (hündischen:-) Bevölkerung hielten. Oversexed ist Frieda nicht, aber auch nicht unter...

    Im Haus trägt sie ihr Höschen mit Fassung. Ich habe den Eindruck Frieda war zunächst verwirrt ;-) darüber, was mit ihr los ist. Sie hält seitdem fast ständig Körperkontakt mit uns - außer wenn sie (hoffnungsvolles :-) Bellen irgendwo im Dorf hört ... er könnte ...

    Rüdenbesitzer haben in der Regel mehr unter einem (bei Anlaß ;-) oversexed Hund zu leiden. Viele Bulldog-Rüden, die ich kenne, sind gemäßigt in ihrem Trieb. Manche davon - längst nicht alle - wohl auch einfach aus Atemnot und Konstitutions-Schwäche, wie z.B. damals Billy und Dewrie meiner Eltern :-((.

    In diesem Sinn : Wenn ich mir so manche übertypisierte VDH-Bulldog-Champions ansehe, dann verstehe ich, warum so viele Bulldogs nicht mehr natürlich decken (können) ...

    Ich kenne aber auch ganz schön triebstarke ;-) Bulldog-Rüden. Im Zwinger von Dianne Benham z.B., aus dem die Rüden Dreamboy und Alaska-Willie stammen, wird ausschließlich natürlich gedeckt - und das merkt man den Rüden an. Sie sind ganz "schön drauf", wie man so sagt :-) Doris hat richtig Probleme mit ihrem starken Willie, wenn Berta gelegentlich "wie der Himmel duftet ;-)". Und Berta selbst setzt sich in diesen Phasen sofort unverrückbar fest auf ihren Hintern, wenn Willie ihr nahe kommt; nur hilft ihr das wenig!


    Warum ich dies alles schreibe:

    Es gibt sehr wirksame homöopatische Mittel gegen einen zu starken Sexualtrieb. Der Tierarzt H. G. Wolff schreibt in seinem Buch "Unsere Hunde gesund durch Homöopathie" (siehe Spalte rechts unter Buchtipps) folgendes über dies Problem. Im zweiten von mir empfohlenen Buch von A. H. Westerhuis stehen die gleichen Empfehlungen für diese Fälle. Ich persönlich bevorzuge das Buch von Wolff, da es für mich als Laien einfacher zu lesen ist. Aber als gute Ergänzung empfehlen möchte ich auch das Buch von Westerhuis.

    Im Fall von Willie stellte sich heraus, daß er seltener "Platinum" braucht, als angegeben. Doris sagt, seine Überfälle auf Berta wären seit der Gabe dieser Mittel SEHR viel seltener geworden. Die beiden spielen jetzt Ball statt Sex :-)


    Donnerstag, Juli 14, 2005

    Eine mögliche Ursache für

    Harnleiter- und Blasenentzündungen


    Wilmas Leibarzt:-) Peter Söhl gab uns für das „Bulldog-Blatt" einen Artikel aus „Der Prak- tische Tierarzt" von 6/2002: „Rekto-urtehrale Fistel bei einer Englischen Bulldogge mit persistierender bakterieller Zystitis". Ich übernehme diesen Artikel wegen der vielen Fachausdrücke darin nicht so wie er ist, sondern fasse ihn zusammen:

    Für uns ist dieses Thema interessant weil gesagt wird: "In der Fachliteratur ist das Auftreten rekto-urtehraler Fisteln bereits bei mehreren Englischen Bulldoggen beschrieben."; - damit handelt es sich bei dem in diesem Artikel beschriebenen konkreten Fall aus den USA nicht um eine Einzelerscheinung. Solche „rekto-urtehraler Fisteln" sind Durchlässe vom Harnleiter zum Darm, die oft angeboren sind. Diese Fisteln müssen nicht immer durchgängig für Sektrete oder Harn sein, sie sind es aber für Darmbakterien. Behandlungsresistente Entzündungen des harnabführenden Bereichs, Ausscheidung von roten Blutkörperchen und Harnzwang können hier ihre Ursache haben.

    Entzündungen sind die mit Abstand häufigste Ursache für Blasensteine, und diese wiederum können zu Fistelbildungen führen. In diesen Fällen hilft nur eine chirurgische Entfernung der Fistel und anschließende Antibiotikabehandlung.

    Im beschriebenen Fall wurde die richtige Diagnose erst gestellt, als der Harn schließlich aus dem Darm herauslief. Der Bulldog war zu diesem Zeitpunkt schon 8,5 Jahre alt. Bis dahin wurde bei Untersuchungen im Alter von 15 und von 25 Monaten nur eine „bakterielle Zystitis" diagnostiziert. „Das diagnostische Vorgehen beinhaltete die wiederholte Anfertigung von Doppelkontrast Zystogrammen, Blutbildern inklusive klinischer Chemie, die Funktionsüberprüfung des Immunsystems sowie Harnuntersuchungen inklusive bakteriologischen Untersuchungen." Die Feststellung solcher Fisteln ist also sehr schwierig!


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    Cornelia
    Savory-Deermann
    , geboren 1945 in Wuppertal, hat seit inzwischen 37 Jahren Englische Bulldoggen und ist Gründungs- und Ehrenmitglied des "Verein der Freunde Englischer Bulldogs e.V.".

    Jetzt sollen die Bulldogs zusätzlich hier ihr eigenes deutsches Weblog bekommen. Jeder Leser kann Blog-Beiträge an Cornelia schicken, Eure Bulldog-Anekdoten, -Fotos und -Tipps für's Blog sind willkommen. Der jeweilige Autor behielt sein Copyright an Bildern und Text, gab aber Cornelia ein einmaliges, unwiderrufbares Nutzungsrecht für eine Veröffentlichung in diesem Blog.


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    Update: 21. 3. 2008

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