Cornelias Bulldog Blog
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Donnerstag, April 25, 2024

April: eine erste kleine Hitzwelle


Typisch April: plötzlich wurde das Wetter richtig warm, für uns Sonnenentwöhnte sogar heiß. Also ab mit Clara zum klaren Waldbach bei Hardehausen.

Das sommerliche Wetter blieb, deshalb suchte ich nach uns noch unbekannten kleinen Bächen in der näheren Umgebung. Wir fanden einen im idyllischen, kurzen Tal der Haarener Wanderhütte.

Das Bachbett war trocken, so sah man gut wie steil tief und ganz schmal es ist. Die Winterhochwasser hatten den großen Buchen am Rand viel Erde von ihren Wurzeln weg gespült. An manchen Stellen ragten diese wie ein wirres Netz über das vorher deutlich noch schmalere Bachbett hinaus.

Wir spazierten von der Hütte aus bachaufwärts durch das kleine Tal. Zunächst führte der Bach noch pfotentief Wasser, was Clara kurz genoß. Zu weiteren Wasserfreuden animierte sie das Rinnsal nicht.

Der Hangweg entlang des Bachbettes stieg an. Der Bach verlief immer tiefer neben uns bis er in einer großen, natürlichen Kuhle vor einem U-förmigen Hang im Karstgestein verschwand. Weiter oben auf der Hochebene sahen wir trockene Erdlöcher in einer Viehweide, die den Bach nach Regenfällen als kleine Sammelbecken speisen.

Von den Talhängen herunter speisen zwei weitere Regenwasser-Abflußbäche den Bach, sie treffen sich nah beieinander im tiefsten Talpunkt bei der Wanderhütte. Etwas weiter hinter einem Pferdegehöft versackert der Bach und verläuft unterirdisch weiter. Nach einem erneuten Blick auf die Wanderkarte sah ich erstaunt, dass er im Henglarner Totengrund irgendwo im dortigen Regenbachbett sich dazu mischt - wenn es denn viel geregnet hat.

Am Abend ging ich mit Clara noch mal auf die Höhe hinter unserem Haus. Ich hatte mir auf der Wanderkarte ein Wegstück heraus gesucht, von wo aus der Sonnenuntergang noch ohne die zusätzlich neu errichteten Riesenvarianten von Windradanlagen im Blickfeld zu genießen war. Es war ein Hohlweg, so von unten hoch geschaut waren sie durch den Hang verdeckt.

Der gelbe Raps begann zu blühen. Er refektierte die zarte Stimmung der abendlichen Dämmerungsstunde.


Montag, April 22, 2024

Frühlingsregen, und es gibt wieder

Abendspaziergänge


Der April begann regenreich. Clara und ich wollten in einer Regenpause einmal wieder im Piepenbachtal zur Dicken Eiche wandern. Der Weg führt quer über das Tal und dann an einer bewaldeten Hangböschung entlang weiter. Die gestapelten Baumstämme und aufgehäuften Äste waren mit dichem, weichem Moos zugewachsen.

Ein besonders dicker Eichenstamm dieses Baumfriedhofes war innen schon ein Stück weit verrottet; dieses Loch regte mit seinen vertrockneten Resten die Phantasie an ;-)

Alles war hier im Talgrund nass oder wenigstens feucht. Der Weg war tief verschlammt, das ihn bedeckende Laub war zumeist verfault.

Ich stapfte von Grasbusch zu Grasbusch, was allerdings in dieser völlig durchnäßten Erde nicht viel brachte. Clara machte es genau so, in der Regel vermeidet sie Pfützen.

Sie ging zunächst am Rand zur Hanghöhe entlang, dann faßte sie einen Entschluß: sie sprang einen Meter die Böschung hoch und ging dort trockenen Fußes durch das noch nicht zugewucherte Unterholz weiter. Ich staunte, wie perfekt sie in diesem Herbstlaub getarnt war.

Ich machte kehrt, fotografierte nur noch eine sturmgeschädigte, mit sich selbst verwachsene Buche, die ein großes "Guckloch" zeigte. Wir fuhren heim. "Regen bringt Segen", aber auch davon kann es zu viel geben :-)

Einen Tag hatte es ununterbrochen bis zum Abend geregnet. Die Sonne ging jetzt zur Sommerzeit erst gegen 20 Uhr unter. Also machte ich mit Clara nur eine Abendrunde.

Bei diesem nassen Wetter war es für mich mehr Pflicht als Freude - Clara allerdings freute sich, dass ich überhaupt mit ihr noch raus ging :-)

Am Folgetag konnten wir vormittags eine Sonnenstunde genießen. Auf der an den Nordhang des Altenautals anschließenden Hochebene werden wie überall um uns herum immer noch mehr, immer noch höhere Windradanlagen gebaut. Absurderweise sind die meisten fast nie eingeschaltet, da über den lokalen Bedarf hinaus der Strom weder gespeichert noch weitergeleitet werden kann, wie mir erklärt wurde. Ideologie, Mangel an komplexem Denkvermögen...

Die Hecke am Wegrand direkt an der Talkante verbarg die Anlagen vor unseren Augen. Zum Fotografieren suche ich auch - soweit möglich - Perspektiven ohne sie :-)

Unser kleines Naturparadies Egge ist zu einem gesamtwirtschaftlich unsinnigen Windindustriekomplex ausgebaut worden.

Mit der Kernenergie hätte man nicht das ganze Land verschandelt. Ich muß lernen wegzusehen, denn zum Auswandern sind wir mit angehend 80 zu alt. Wir hätten Kanada (primär ich) oder Neuseeland (primär Stu) im Blick. Jedenfalls dünner besiedelt als Mitteleuropa. Mehr Natur, mehr Landschaft als die hiesigen, oft traurigen Reste....


Freitag, April 19, 2024

Wald und Flur erwachen zu neuem Leben


Ende März, das heißt in diesem Jahr über Ostern, war das Wetter sehr wechselhaft, sogar eine Hagelschauer gab es. Clara und ich machten in den Schönwetterpausen Spaziergänge in unsere alten Mischwälder. Aus dem Boden sprossen Waldmeister, Frühjahrspilze und abgefallene Baumblüten lagen herum.

In den Tälern wuchsen den Bäumen ihre ersten Blätter, entlang der Straßen blüte der Ahorn in hellem Grüngelb. Die Rapsfelder begann grellgelb zu blühen. Die Schwarzdornkecken blüten immer noch, an manchen Feldrainen offenbarten die Wildkirschen gerade ihre weiße Blütenpracht. Viele Gartenhecken hatten sich in einen prächtigen, durchgehend gelben Osterschmuck aus Forsythienblüten verwandelt.

Im höher gelegenen Wald trieben die alten Buchen noch keine Blätter aus, nur die kleinen, jungen wagten es im Schutz vor der Nachtkälte durch die hohen Alten.

Die Wiesen und Weiden waren mir zu matschig, um dort mit Clara rumzuspielen. So grün wie diese strahlte im Wald nur immer noch das Moos. Es war vollgesogen mit Wasser, der Laubboden dagegen war oberflächlich richtig trocken.

Wir fanden im Wald immer eine Stelle, die zu Claras Freude frei genug zum Springen und Sprinten war; und wo Aststücke rumlagen, um die sie mit mir "kämpfen" konnte.

Lustig finde ich, dass sie Stöcke, die ich wegwerfe, zwar sucht und packt, aber nicht zurückbringen will. Für sie heißt das: "Egal wie, ich hab den Stock, also hab ich gewonnen! Der gehört jetzt mir!" Abnehmen läßt sie sich ihn von mir, aber bitte nicht auch noch bringen :-))! Zum weiteren Werf- und Suchspielen nehme ich dann einen anderen Stock, oder auch um darum mit ihr wie beim Tauziehen zu "kämpfen". Es liegen ja genug herum :-)

Am letzten Märztag, es war Ostersonntag, hatte die Sonne bis mittags allen Dunst abgebrannt. Clara und ich fuhren zu unserem Lieblingswaldweg im Puttenholz.

Wir kamen an dem Platz vorbei, wo junge Männer den Holz- und Gestrüppberg für das abendliche Osterfeuer unseres Dorfes aufbauten. Aller Schnitt von Bäumen und Hecken war dafür zusammengetragen worden. Die "Gipfelstürmer" lachten von oben herunter. Alle waren voller Vorfreude auf das abendliche Fest. Ich beschloß es mir dann aus der Nähe anzusehen - aber ohne Clara. Es würde sie nur stressen und sie an meinem Verstand zweifeln lassen ;-)

Im Puttenholz waren an lichten Bodenstellen viele Duftveilcheninseln voll erblüht. Zwei von Liebesfeuer geblendete Käfer kreuzten direkt vor mir den Pfad. Frühlingserwachen :-) Langsam schwärmten auch die Osterspaziergänger aus. Alle wünschten sich lächelnd "Frohe Ostern".

Um 19.30 Uhr war das Osterfeuer unseres Dorfes entzündet werden. Ich ging eine halbe Stunde später hin und war bass erstaunt, wie weit es da schon niedergebrannt war. (Stu endeckte später im Foto den Feuergeist und ich den versteckten Tod :-)

Die Osterfeuer auf den Hängen über unseren Dörfern brannten stundenlang. Nach alter Sitte wurde die Sonne als Göttin aller Fruchtbarheit und Freude so willkommen geheißen.


Dienstag, April 16, 2024

Spuren bis zurück in die Bronzezeit


Über Claras und meinen Besuch zweier hiesiger Steinkistengräber (2500-2000 vor Chr.) schrieb ich im vorletzten Beitrag. An dieses Zeitalter schloß sich die Bronzezeit (in Europa 2200 bis 800 v. Chr.) an: Ein rekonstruiertes Hügelgrab aus dieser Geschichtsepoche findet sich nur circa 1,5 Kilometer vom Kirchenborchener und 2 Kilometer vom Ettelner Steinkistengrab entfernt. Unsere Gegend war wohl damals schon durchgehend besiedelt.

Im an diesem Hügelgrab beginnenden Wald waren Clara und ich noch nie gewandert, da an seinem Rand seit einigen Jahren immer noch mehr Windräder gebaut werden.

Da ich aber gerne mir neue Wege gehe, spazierten Clara und ich dann doch Ende März dort los. Laster fuhren am Hügelgrab an uns vorbei, um Material für die nächsten Windräder unweit abzuladen. Wir fuhren bis zu deren Wendeplatz, parkten dort und gingen am Waldrand weiter.

Bald gab es so etwas wie einen Stichweg durch einen kleinen Graben zwischen den Rändern eines Restwalls in den Wald hinein zu einer Infotafel über die angrenzende, mittelalterliche Wallanlage.

Ich hob einige lange Brombeerranken hoch und Clara rannte freudig drunter durch in den ziemlich wild gelassenen Wald hinein.

Clara spielte Hürdenlauf über Stock und Stamm - und ich stapfte weiträumig umher und versuchte noch mehr vom Burgwall und dem Graben zu erkennen. Es gelang mir nicht. Deren Reste sind hier, wie ich zuhause im Internet nachlas, nur noch aus der Luft identifizierbar.

Ich erfreute mich dann an den ersten Waldblumen. Besonders die weißen, alle lichten Flecken auf dem Boden bedeckenden Anemonen bezauberten mich in ihrer fast durchscheinenden Zartheit. Ihre Blüten waren wegen des meist wolkigen Himmels und der Regenschauern geschlossen.

Ich beschloß diese Wallanlage einmal von Kirchborchen aus zu erkunden. Dort auf dem Felsensporn über dem Altenautal steht ihr ältester Teil.


Samstag, April 13, 2024

Frühlingsanfang: Warten auf die

Krötenwanderungen


Am Tag des Frühlingsanfang fuhr ich schon morgens mit Clara zu den feuchten Kröten- und Salamandergründen am Ufer der Altenau bei unserem Nachbardorf Etteln. Die Krötenschutzzäune waren vor wenigen Tagen angebracht worden.

Zum Laichen wandern die Kröten aus ihren Erdlöchern ans Wasser. Um nicht von Autos, Fahrrädern oder Treckern auf ihrem Weg überfahren zu werden, fangen Naturschützer sie in Eimern hinter den Zäunen ein. Abends dann tragen sie die Tiere über die gefährliche Wegstrecke hinüber. Sie zählen und katalogisieren sie auch.

An diesem Morgen machten mindestens 30 Schulkinder dort ihren Ausflug. Einige hangelten sich den gefährlichen Steilhang zur Altenau mit zwei Lehrern herunter. Sie riefen, warnten, halfen sich dabei in voller Lautstärke - dies Geschrei irritierte Clara ziemlich, besonders wenn die unten auf dem Weg gebliebenen Kinder brüllend antworteten. Clara wollte lieber weg von dort.

Widerstrebend ging sie mit mit eine kurze Strecke den Krötenzaun entlang: in nur einem der Eimer befand sich eine Eidechse. Ich beschloss in ein oder zwei Woche noch mal nachzusehen. Wenn sie kommen, dann meist in Scharen.

Ich dachte, ich könnte mit Clara wenigstens eine Runde um den direkt neben der Altenau gelegenen Fischteich spazieren, der von dieser gespeist wird.

Die Weiden am Teich hatten zu grünen begonnen, eine Idylle. Aber nun begann ein Mann den Rasen dort auf einem Sitz-Motormäher zu schneiden. Ok, Clara hatte Recht, wir sollten uns besser einen anderen Weg suchen.

Wir fuhren zum nahe gelegenen Wald und spazierten gut gelaunt weiter. Osterglocken hatten sich hierhin verirrt - und dahinter eine "Hütte mit Waschgelegenheit"! Wir staunten nicht schlecht :-)

In den nächsten Tagen streiften wir nur durch die Wälder. Irgend etwas Besonderes entdecken wir dort nahezu immer :-)

So wie zum Beispiel eine "Buche mit Bauchnabel". Kommentar meiner Schwester Gunda: "Zweifellos ein weibliches Exemplar" :-)


Mittwoch, April 10, 2024

Steinkistengräber, Schafe und Bärlauch


Mitte März blühten die ersten Kirschbäume an Wegrändern. Eine so zarte Pracht als Ausdruck von explodierender Freude und Fülle. Clara und ich bewunderten sie auf unserem Spazierweg zum Ettelner Steinkistengrab; ( INFOS zur Grabanlage).

Die Steinkistengräber in NRW stammen aus der jüngeren Steinzeit und ihre höchste Dichte (2500-2000 vor Chr.) findet sich im Raum Paderborn. Es waren Gruppengräber von wie auch immer gearteten Siedlungsgemeinschaften.

Entlang der unteren Altenau befindet sich jeweils eines am Rande der Nachbardörfer Atteln, Henglarn, Etteln, Kirchborschen, Nordborchen. Es beeindruckt mich, dass unsere Dörfer hier schon vor circa 5000 Jahren besiedelt waren! Das Steinkistengrab in Kirchborchen liegt mitten in einer Neubausiedlung als Kern eines kleinen Parkes. Ich fuhr mit Clara hin.

Zum Spazierengehen hielten wir auf der Rückfahrt an einem am Weg liegenden Wald an.

Alles war dort noch spätwinterlich. Die Blattsprößlinge der Buchen lugten erst zwei Millimeter als Grün hervor. So sah man noch deutlich an einer ganz alten die Verwachsungen ihrer Äste miteinander, im Volksmund "Feenbrücken" genannt.

Wegen der Überschwemmungen an Altenau und Sauer waren Clara und ich viele Uferwege seit Dezember nicht mehr gegangen. Da die Wasser inzwischen deutlich gesunken waren, hoffte ich dort inzwischen wieder spazieren zu können. So war es:

Unser Weg entlang der Altenau zu Claras Sommerbadestelle war wieder frei. Aber nicht das Wasser, sondern die Wiesenstreifen am anderen Wegrand faszinierten sie vorrangig!

Dieses Gras mußte delikat sein! Sie ignorierte mein Rufen, graste genüßlich weiter! Ich setzte mich auf eine Bank und beobachtete sie wartend... Irgendwann hatte sie genug und kam freudig zu mir gelaufen. Befriedigt zeigte sie nun auch Interesse am Bach :-))

Am nächsten Tag fuhr ich mit Clara an die Sauer bei Ebbinghausen. Der Weg hier runter ins Tal an ihr Ufer war wochenlang überschwemmt gewesen. Am erkannte das noch am Treibgut in Ästen, das den Weg bis zu einem Meter überragte.

Jetzt waren die Hänge von vielen Millionen Sauerampferpplänzchen völlig bedeckt!

Clara fand sie nicht beschnuppernswert :-)


Sonntag, April 7, 2024

Frühjahrsbad in der Almequelle


Mitte März fuhr ich mit Clara einmal wieder zu der Almequelle. Der Quellbereich ist der größte des Sauerlandes - und bestimmt einer der schönster noch darüber hinaus. Die Sonne strahlte - vielleicht eine Badetag für Clara?

Der Wanderweg führt zunächst entlang des Quellbaches. Am Beginn des anschließenden Rundwegs um den großen, oft sprudeligen Quellteich herum stehen neben einer Sitzbank Infotafeln über Flora, Fauna und die Geologie des Quellgebietes.

Der Blick von dieser Stelle aus über den leicht blubbernden, sich verzweigenden Quellteich ist immer eine Betrachtungspause wert.

Clara lief voll konzentriert und sehr aufmerksam vor mir her.

Ein grellgelber Schmetterling kreuzte unseren Weg ein paarmal, für Clara war er uninteressant, sie interessierte sich mehr für das Hämmern eines Spechts. Und für andere Wanderer - alte, rüstige Rentnerinnen mit Wochentagszeit wie ich, aber ohne Hund, begegneten uns gelegentlich. Erstaunlicherweise war der verzweigte Quellteich nicht mehr ganz gefüllt. Frisch erblüte Sumpfdotterblumen und auch vermoderte Wasserpflanzen bedeckten ihn großenteils.

Der Weg macht hinter dem Quellteich bei den ersten kleinen Einzelquellen eine Kehre. Er führte uns nun entlang des Steilhanges mit viel Holzbruch und fast ebenso viel gefällten Holzstämmen direkt neben dem Quellbach am gegenüberliegenden Ufer entlang.

Bevor ich mich versah stieg Clara über den flachen Sumpfrand ins Wasser und marschierte dort bis zum Hals im moorigen Wasser ein paar Meter weiter, bevor sie mich anstrahlend wieder heraus kam - bis zum Hals mit schwarzem Humus überzogen.

Etwas weiter steht eine große Entspannungs-Holzliege an einer besonders schönen und stillen Uferstelle. Sie wurde irgendwann zu einem der Sauerländer "Seelenorte" erklärt. Hier ist der Grund steinig und das Wasser klar. Clara ging gleich hinein - auch für sie ein "Seelenort", schmunzelte ich.

Nachdem sie vom Baden genug hatte, kam sie sich schüttelnd und glücklich zu mir an die Liegebank. Sie war völlig sauber gewaschen! Ich grinste sie an: "ein Seelenort reinigt also nicht nur die Seele :-)".

Die Sonne hatte Clara getrocknet, als wir wieder beim Auto ankamen :-)


Donnerstag, April 4, 2024

In renaturierten Talabschnitten und

auf dem Eggekamm


Die Tage um die Märzmitte herum waren kühl und wechselhaft. Clara und ich spazierten an einem Mittag entlang des Piepenteiches, der immer noch hoch gefüllt ist - und damit seit Monaten ein Futterparadies für Wasservögel.

Über uns in den hohen Bäumen am Hang krächzte es heftig und warnend: im noch laubleeren Geäst sah ich ganz oben vier große Nester, um die sie Graureiher stritten. Für eine Teleaufnahme mit meinem Händy geschah dies leider viel zu hoch.

Auch Clara beobachtete das Treiben. Wie ich ihr ansah, erkannte sie die latente Aggressivität im Geschrei. Ich dachte nur wie schön, sie zeigen mit ihrem Zank um die Nester den Frühling an.

Am nächsten Tag ging ich mit Clara hinab zum Überschwemmungsbereich der Altenau direkt bei unserem Dorf. Das Winterhochwasser war weitgehend versackt, die ziemlich neue Picknickbank am Rande der Sommer-Kuhweiden stand wieder im Trockenen. Eine Infotafel informiert über die Renaturierung dieses Überlauftals zu einem Auental.

An einem der nächsten Tage strahlte der Himmel ab Mittag in Blau. Es zog mich auf die Höhen, um wieder einmal eine weite Sicht über das Land zu genießen.

Wir fuhren zum Fernmeldeturm von Willebadessen, der auf dem höchsten Punkt des Eggekamms steht. Von dort hat man einen weiten Blick nach Osten zum Weserbergland und weiter. Nach Westen überblickt man das Eggegebirge bis zur Paderborner Hochfläche. Besonders der Blick nach Osten war herrlich. Ich glaube wir sahen ganz am Horizont den Harz.

Wir spazierten etwas auf dem Kammweg, aber die frischen Kahlschläge beidseitig des Weges erzeugten den Eindruck purer Verwüstung.

Wir beschlossen zurück zu fahren, und da der Weg sowieso am Schwarzen Bruch vorbei führt, hielten wir dort und spazierten noch durch den ziemlich wilden Wald in seinem ersten Blütenglanz.

Hier an einem ihrer Lieblingsspielplätze genossen wir wieder unsere Schaukämpfe: wer ist stärker und behält den Stock :-) Dann ging es zum Futtern nach Hause.

Dieser Tag war bis zum Abend hin sonnig. Gegen Sonnenuntergang machten wir deshalb noch einen Gang über den Hang hinterm Haus: dieses selten gewordene Himmelsereignis mußten wir genießen :-)


Montag, April 1, 2024

Interaktionen mit Hunden können die

Gehirnwellen erhöhen, die mit Stressabbau

und erhöhter Konzentration einhergehen

Quelle: ScienceDaily (März 13, 2024)


Laut einer Studie, die am 13. März 2024 in der Open-Access-Zeitschrift PLOS ONE von Onyoo Yoo von der Konkuk University, Südkorea, und Kollegen veröffentlicht wurde, reduziert das Verbringen qualifizierter Zeit mit Hunden Stress und erhöht die Kraft der Gehirnwellen, die mit Entspannung und Konzentration verbunden sind.

Tiergestützte Interventionen wie die Hundetherapie werden in Krankenhäusern, Schulen und darüber hinaus häufig eingesetzt, um Ängste und Stress abzubauen und Vertrauensgefühle zu fördern. Studien zum potenziellen Nutzen von Interaktionen mit Tieren basieren oft auf einem ganzheitlichen Ansatz und vergleichen die Stimmung oder den Hormonspiegel von Menschen vor und nach der verbrachten Zeit mit einem Assistenztier. Dieser Ansatz unterscheidet jedoch nicht zwischen Arten von Interaktionen wie Fellpflege, Füttern oder Spielen mit einem Tier, was unser Verständnis davon einschränkt, wie sich jede spezifische Interaktion auf die Gesundheit und das Wohlbefinden einer Person auswirkt.

Um besser zu verstehen, wie solche tierbezogenen Aktivitäten die Stimmung beeinflussen, rekrutierten Yoo und Kollegen eine kleine Stichprobe von 30 erwachsenen Teilnehmern, die jeweils acht verschiedene Aktivitäten mit einem gut erzogenen Hund durchführen sollten, wie zum Beispiel mit einem Handspielzeug spielen, ihm Leckerlis geben, und mit ihr fotografieren. Die Teilnehmer trugen Elektroenzephalographie-Elektroden (EEG), um die elektrische Aktivität des Gehirns aufzuzeichnen, während sie mit dem Hund interagierten, und sie zeichneten ihren subjektiven emotionalen Zustand unmittelbar nach jeder Aktivität auf.

Die relative Stärke der Alphaband-Oszillationen im Gehirn nahm zu, während die Teilnehmer mit dem Hund spielten und mit ihm spazieren gingen, was einen Zustand entspannter Wachsamkeit widerspiegelt. Beim Putzen, sanften Massieren oder Spielen mit dem Hund nahm die relative Stärke der Betaband-Oszillation zu, ein Anstieg, der typischerweise mit einer erhöhten Konzentration einhergeht. Die Teilnehmer berichteten auch, dass sie sich nach allen Aktivitäten rund um den Hund deutlich weniger müde, deprimiert und gestresst fühlten.

Obwohl nicht alle Teilnehmer eigene Haustiere hatten, motivierte ihre Vorliebe für Tiere wahrscheinlich ihre Bereitschaft, an dem Experiment teilzunehmen, was möglicherweise die Ergebnisse verzerrte. Dennoch geben die Autoren an, dass die einzigartigen Beziehungen zwischen bestimmten Aktivitäten und ihren physiologischen Auswirkungen als Referenz für die Planung gezielter tiergestützter Interventionen in der Zukunft dienen könnten.

...Und umgekehrt auch :-)

Leider wurde nicht untersucht, wie das Spielen mit Menschen auf die Hirnwellen bzw. Stimmungslage der Hunde wirkt. Ich gehe aus Erfahrung davon aus: mindestens ebenso positiv :-)

Einige Fotos von Susanne Nass, die Lilo und Toffee beim Auseinanderbasteln von ihnen neuen Schnüffelbällen zeigen. Dass sie bei ihrer Auflösungsarbeit beobachtet, das heißt fotografiert wurden, erhöhte ihren Ehrgeiz und ihre Ausdauer (und damit die Stärke ihrer Hirnwellen) sicherlich noch zusätzlich. Hunde zeigen uns gerne, was sie so drauf haben :-)

Susanne schrieb dazu: "Jede geht anders an das Problem heran." Ja, das zeigen die Fotos!


Donnerstag, März 28, 2024

Frohe Ostern (:-)


Wir, das sind Clara, Stuart und Cornelia Savory, wünschen Menschen und Hunden frohe Ostern und einen sonnigen Frühling .

Frühstücksei mit Schinken :-)

Besonders wünschen wir zudem: Mut zu Neuem, Geduld mit Altem, Freude am Leben und gesunden Humor (auch über sich selbst ;-)

NACHTRAG:
Auch Scotch wünscht allen ein zufriedenes Osterfest :-)

Clara´s alter Urlaubsfreund Scotch genießt seine Ostertage zuhause in Bayern. "Leider weit weg", meint Clara :-)

Und ich sage "Danke Eva, für die schönen Fotos und lieben Grüße :-)"

Johannes und Roswitha, auch aus Bayern, schickten uns ebenso liebe Ostergüße von ihren Jungs Ennio und Isegrim


Montag, März 25, 2024

Erste Blüten und Wandern

an der Alme unter der Wewelsburg


Ende Februar verschönte der Schwarzdorn mit seinen schneeweißen Blüten als erster die Wege in unserem Dorfpark und die tiefgelben Sumpfdotterblumen die Quellteiche.

Aber erst in der zweiten Märzwoche zeigte sich die Sonne wieder gerne, und in ihrem Licht gesellten sich - vorerst nur in den Gärten - erste Frühlingsblumen hinzu.

Am ersten dieser Sonnentage fuhr ich mit Clara nach Wewelsburg, dem Dorf bei der dreieckigen Burg hoch oberhalb der Alme, nachdem unsere Altenau in diese gemündet ist.

Einige Jahre waren wir dort nicht mehr gewesen, da es mich meistens in die Wälder des Sauerlandes nach Osten zieht. Wewelsburg liegt nordwestlich von uns im bevölkerungsstärkeren näheren Umkreis von Paderborn. Zunächst stapften wir durch die Viehweiden ans Ufer ran. Wir konnten den Hochwasserstand des Winters an der blank und steil gewaschenen Uferkante und am verrotteten Gras darüber gut erkennen.

Ich hatte in der WanderApp Komoot einen mir noch unbekannten Weg gefunden, der von der alten Brücke ausgehend entlang der Alme weiter führt.

Es war ein Freitag-Vormittag, Clara und ich waren die einzigen Wanderer hier, nur ein Radfahrer kam uns mal entgegen. Meist ist hier mehr los, es ist für Paderborn ein Naherholungsgebiet: feste Wege und immer wieder Ruhebänke mit Müllkörben daneben.

Je weiter wir gingen, um so stiller und weiträumiger wurde das Tal.

Ein beglückender Vorfrühlingsmorgen. Sonne, Stille, voller Kraft für die Entfaltung :-)

Auf der Rückfahrt kamen wir an einem sehr besonderen Baum vorbei: an einer "Stamm-Mutter" (wörtlich :-)


Freitag, März 22, 2024

Steinsetzungen, Drachenbäume

und Erdlöcher


Der März begann mit eher trübem, ja nebeligem Wetter. Clara und ich fuhren zum Sumpfwald "Schwarzes Bruch" und wanderten ein wenig auf einem uns noch unbekannten Forstweg.

Wir kamen an einem Gedenkstein unter zwei uralten, prächtigen Buchen vorbei. Steinsetzungen sind ein Rituale, die vermutlich noch älter als die Steinzeit sind. Dass sie (und auch Kreuze) so oft unter mächtigen Bäumen aufgestellt wurden und werden, hängt sicherlich mit dem uralten Symbol des Lebensbaumes zusammen.

Als ich näher kam erkannte ich zu meinem Entzücken, dass die beiden Buchen durch eine "Feenbrücke" in Tiergestalt miteinander verwachsen waren. Welch schöne, in ihrer Art irgendwie auch lustige Überraschung :-)

Ich ging um die zwei Riesenbuchen herum, um diese "Feenbrücke" von hinten anzusehen. Grotesk: eine Drachengestalt schaute mich an: "Komm mir nicht zu nah!" ;-)

Dieser Waldteil hat seine ganz eigene Stimmung: etwas bizarr Individuelles, aber nicht Beengendes strahlte er für mich aus. Die diesige Luft verstärkte den Eindruck einer stillen Zwischenwelt.

Am nächsten Tag spazierte ich mit Clara mal wieder auf der Kammhöhe der Hegge nahe bei uns Zuhause. Wir kamen auch hier an einer Steinsetzung vorbei.

Ein Kreuz stand dabei, weil der Mann bei seiner Arbeit im Wald an dieser Stelle zu Tode kam. Dass daneben zwei Steine, natürliche Ewigkeitssymbole alter Zeiten gesetzt worden waren, freute mich. Weniger erfreute mich Clara, als sie sich unweit daneben den Rücken in einer Wildschweinlosung rieb. Ich brüllte sie an und wir gingen zurück! Warum auch immer, sie hatte den Wolf in sich gehört... ihre "Alten Zeiten" in den Genen, dachte ich und mußte dabei widerwillig schmunzeln :-)

Einen weiteren unserer kleinen Ausflüge machten wir - nach Monaten mal wieder - ins nahe Bündeltal bei Atteln.

Die Waldarbeiter hatten dort inzwischen auch die letzten der vor einigen Jahren von einem Tornado abgedrehten und wie Mikadostäbchen gefallenen, dicken Bäume in Stücke zersägt und weggeschaft, (siehe Beitrag 19.4.22.) Nur die dünnen, weniger wertvollen Stämmchen und Äste lagen bemoost noch im Grund. Aber dieser Winterdauerregen hatte die nächsten Bäume entwurzelt: zurück bleiben tiefe neue Erdlöcher.

Clara und ich stapften eine Zeitlang entlang der Hangränder weiter.

Als wir an unserer idyllischen Bank am Waldende ankamen, waren wir enttäuscht: nur Matsch rundherum. Auch die Raben, die wir hier noch letztes Jahr hörten, hatten sich offensichtlich verzogen. Aber wir hörten Werbeliebeslieder von Singvögeln.


Dienstag, März 19, 2024

Ein liebliches Tal von oben und von unten


Gleich Anfang März wanderte ich mit Clara einen uns neuen Weg entlang der Steilkante des Altenautals. Es war ein einsamer, noch ganz winterlich anmutender Forstweg, der irgendwann einfach aufhörte. Hier liegt der Talgrund in Luftlinie nur etwa 60 Meter entfernt, liegt aber circa 20 Meter tiefer! Also wirklich steil - ich nahm Clara trotzdem nicht an die Leine, denn sie ist bedachtsam und nicht tollkühn.

Ich erfreute mich am weiten Blick über das Tal und die sich frei schlängende Altenau. Clara beschnupperte zwar intensiv den hangseitigen Wegrand, ging aber keinen Schritt hinein. Trotzdem achtete ich mehr als sonst auf sie. Man weiß ja nie...

Auf unserem Rückweg dann warf sie sich plötzlich hangseitig auf den Rücken und wälzte sich lustvoll im trockenen Laub. Ich schrie ziemlich schrill "Clara", sie sprang sofort auf. Sie hätte wirklich leicht auf dem Rücken rollend den Hang runter stürzen können. Diesen Weg gehe ich nicht mehr mit ihr!

Der Blick auf das so friedliche Altenautal tief unten hatte mir so gut gefallen, dass ich am nächsten Tag auf der Wanderkarte einen Weg unten in diesem Teil des Tales suchte und fand. Es war wieder ein sonniger, ja sogar warmer Tag. Der Weg führte zunächst an einem Auwald vorbei, der immer noch im Wasser stand. Nach und nach wich der Wald weiten Wiesen.

Die Altenau hatte in diesem Winterhochwasser Neuarme und Inseln gebildet. Ich dachte Clara würde in den Bacharm, der direkt am Weg vorbei führte, hinein spazieren. Aber nein, er lockte sie nicht. Vielleicht mißfiel ihr, dass die Uferwiesen neben der mit Schotter befestigten Furt für Trecker, auf der wir standen, sehr schlammig waren?

Der Forstweg stieg langsam an, je mehr wir uns der Steilwand näherten, auf deren oberer Kante wir am Vortag spazierten.

Der Weg machte einen größeren Bogen, wo aus einem schmalen Seitental ein kleiner Bach mitten im Gestrüpp in die Altenau mündet. Etwas weiter führte er in einen alten Wald. Dort war Platz genug um zwischen den Bäumen rumzuspringen - was Clara aus schierer Lebensfreude auch tat.

Seitlich entdeckten wir einen Steg über das Wildwasser. Clara rannte sogleich darüber.

Dann lief sie etwas weiter oberhalb auf dies klare Bächlein zu - und ging straks hinein!

Im Wasser stehend nahm sie tatsächlich hingebungsvoll ein Sonnenbad! Dann stapfte sie genüßlich ein wenig im Wasser herum. Zufrieden wanderten wir zum Auto zurück.


Samstag, März 16, 2024

Clara´s Frühlingsbad in der Altenbekener

"Max&Moritz Quelle"


Der letzte Februartag, dieses Jahr ein 29ter, strahlte nur so in der Sonne. Clara und ich nahmen unsere Freundin Gaby mit nach Altenbeken und wanderten dort zur so schönen "Max&Moritz Quelle", die ihren Namen zwei alten, kauzigen Eisenbahnern verdankt. Der Weg führt entlang des umwaldeten Quellbaches, der gelegentlich von großen, moorigen Wasserlaachen unterbrochen wird.

Unterwegs begenete uns ein freundlicher Mann mit einem noch freundlicheren Hund. Als der Clara sah, wedelte, wackelte und hüpfte er vor Freude los. Die beiden spielten so begeistert, dass mir von ihrem Spiel kein einziges scharfes Foto gelang.

Vor längerer Zeit war ich mit Clara schon einmal hier gewesen, und sie erinnerte sich genau. Sie rannte gleich über den Steg hoch auf die Felswand zu, aus der das Quellwasser in zwei kleinen Wasserfällen heraus floß. Damals war ich mit ihr gleich dorthin gestiegen.

Als sie bemerkte, dass Gaby und ich ihr nicht gefolgt waren, machte sie abrupt kehrt. Sie rannte runter auf den Wanderweg zum Max&Moritz Gedenkstein, wo wir standen.

Natürlich folgten wir Clara zur Felswand. Gaby stieg so weit es ging hoch, eine glückliche Clara hinter, neben oder vor sich ;-)

Clara kam bald wieder runter.... um in die moorige Wasserlaache unterhalb der Quellwand zu steigen! Sie hörte nicht auf mich, sie fand ihr Bad einfach nur toll!

Ich sagte nichts mehr, denn dieses Wasserloch war nicht tief. Und eingeschlammt sowie nach Moder riechend war sie nun eh schon... Dann sollte sie ihren Spaß haben... Nach einer kurzen Plantschzeit kam sie von sich aus wieder raus.

Ich überlegte wie ich Clara, bevor wir Zuhause wären, sauber gespült bekommen könnte.

Unweit von dieser Quelle liegt bei Bad Driburg die Bollerwienquelle - ihr Wasser fließt nur durch Fels und über Geröll, ist also glasklar. Vielleicht hätte Clara Spaß dort noch mal zu baden. Wir fuhren hin.

Clara gefiel diese Quelle deutlich weniger als die vorige, sie ging nicht mal mit den Pfoten ins Wasser. Der üble Geruch des Sumpfwassers in ihrem Fell hatte sich inzwischen mit dem Trocknen verflogen. Also fuhren wir nach Hause. Über die Außentreppe führte ich sie gleich in die Waschküche zur großen Saunadusche. Stu hielt sie fest, bis ich mich ausgezogen hatte, denn bei dieser Duscherei werde ich auch ziemlich nass. Clara mag diese Prozedur nicht, aber sie akzeptiert sie nach erfolglosen Fluchtversuchen.

In dem Augenblick, als sie wieder nass wurde, stieg aus ihrem Fell ein Fäulnisgestank auf, der den ganzen Raum erfüllte. Ich seifte sie gründlich ein, und sie beschloss in dieser unvermeidlich unangenehmen Lage wenigstens die Massage zu genießen :-)


Mittwoch, März 13, 2024

Sonne den ganzen Tag lang, das forderte auf

ins Wasser zu gehn !


Ende Februar drängte sich langsam der Frühling hervor. Die Sonne schien von morgens bis abends. Die Flora wurde gelb und gelber :-)

Ich fuhr mit Clara ins Schwarzbachtal. Diesmal waren uns die dicken, auch blattlos noch Schatten spendenden Eichen nicht wichtig, sondern wegen des herrlichen, warmen Sonnenscheins die abgeholzten Fichtenbestände mit stehen gelassenen prächtigen Exemplaren am Wegrand.

Zwei davon sind alte, wundervolle, so überaus selten zu sehende Mutterfichten.

Alte, freistehende weibliche Fichten werden als Mutterfichten bezeichnet, wenn ihre Nachkommen in Kreisen um sie herum wachsen. Die ältesten im Innenkreis, und die jeweils jüngeren in weiteren Kreisen außen herum. Auf den flüchtigen Blick sehen sie wie eine einzige Fichte aus, eben wie ein hoher Spitzkegel. Sie sind sehr selten geworden: in der WanderApp Komoot fand ich nur einen Hinweise auf auf sie, und zwar im Odenwald. Wir haben hier im Schwarzbachtal zwei solcher beeindruckenden Mutterfichten stehen.

Neben diesem Weg verläuft ein kleiner Bach, der unweit der Wandererhütte aufgestaut ist. Wir folgten dem Weg bachaufwärts....

... und Clara verblüffte mich: sie lief an einer leicht zugänglichen Stelle hin und stapfte ohne Zögern ins klare Wasser hinein! Frühlingsstimmung :-)

Nach ein paar Schritten durch´s Bachbett stieg sie zufrieden wieder hoch :-)

Clara hatte gute Laune, sowas wie Aufbruchstimmung, möchte ich sagen. Naja, auch die Knospen brechen auf, lächete ich ihr zu. Der Frühling belebt nicht nur uns Menschen ;-)


Sonntag, März 10, 2024

Clara lebt im Auenland :-)


Der Weg entlang der Altenau hinter Blankenrode bis zur Quelle führt entlang des Steilhangufers durch Wald. In den letzten Jahren wurde der Fichtenforst auf den Hängen weitgehend kahl geschlagen, und das bedeutete einen ständig durch große Forstmaschinen wie Kräne und Schlepper aufgerissenen Weg.

Die Arbeit scheint jetzt weitgehend erledigt, denn seit einigen Wochen sehe ich dort keine solchen Arbeitsspuren mehr. Der Weg war endlich einmal fest und trocken! Also zog ich mit Clara dort los.

Clara folgte mir nur zögerlich zum Wasser - sie hat keinerlei Jagdambitionen und somit ist es ihr nicht egal, beim Rumstöbern nass zu werden :-).

Auch vom Weg aus faszinierte mich diese Wald-Wasser-Wildnis. Die Sonne spiegelte sich in den Lachen und kleinen Strömungslabyrinthen. Vor tausend Jahren grasten hier noch Elche und Wisente. Wölfe und Menschen jagten sie. Ich weiß, warum ich Alaska so liebe :-)

Da wir bislang bei uns im Altenautal nie solche ausgeprägten Hochwasserzeiten wie in diesem Winter erlebten, wurde mir erst jetzt kar, dass wir hier in einem Auenland leben:

Mit Ausnahme der wenigen, schon über 1000 Jahre alten Dörfer direkt am Bach fließt die Altenau von der Quelle bis zu ihrer Mündung in die Alme durch weiträumige Wiesen und einige Kilometer lang sogar durch Wald. Diese Bachumgebung war als Überflutungsgebiet erhalten geblieben. Die Dörfer direkt am Bach wurden durch Rückhaltebecken gesichert. Das im vorigen Jahrhundert streckenweise begradigte Bachbett ist in den letzten Jahren wieder renaturiert worden. Die Begradigung sollte für schnelleren Wasserabfluß sorgen, bei Hochwasser steigt es aber dadurch auch schneller und führte so beim letzten Hochwasser 1965 zu Todesopfern. Nun, dazu fällt mir der Satz von Jakob von Üxküll ein: "Die Wissenschaft von heute ist der Irrtum von morgen."

Den ganzen nächsten Nachmittag schien die Sonne, sie ließ die Natur und uns strahlen. Ich fuhr mit Clara zum Auwald im Piepenbachtal hinter Dalheim.

Tief im Tal kamen wir an einem kleinen aufgestauten Teich vorbei, wohl einem ehemaligen Fischzuchtbecken, wie es sie unten im Tal beim ehemaligen Kloster gibt und gab. Es roch leicht hier nach Fäulnis. Ein wild-romantischer Anblick, aber nicht unbedingt zum Verweilen verführend ;-)

Wir wanderten weiter den Talweg hoch. An einer Stelle konnte man über einen sanften Abhang leicht zum klaren, sich über gefallene Bäume und um Gestein schlängenden Bach in der Talmitte gelangen. Hier drehte Clara auf.

Ich bin immer wieder fasziniert, wie ein Bulldog aus tiefer Gelassenheit heraus unmittelbar zu ungebremster Leidenschaft wechseln kann. Clara rannte los, schlug Haken und übersprang Geäst und Stämme, ihre Muskeln spielten, ihr Gesicht lachte :-)


Donnerstag, März 7, 2024

"Laubketten", "Anispilze" und mehr


In der letzten Februarwoche kam einmal täglich für ein/zwei Stunden die Sonne heraus. Genau dann packte ich unsere vor Freude tanzende Clara ins Auto und wir fuhren zu unseren Lieblingswegen. Irgend etwas Besonderes entdecken wir dort fast immer :-)

Im Totengrund führte nur die Talrinne noch Wasser. Auf einem der Forstwege konnten wir erkennen, dass er vor Kurzem noch ein Wasserweg gewesen waren: die Laubblätter waren vom Wasserrand in Richtung der Strömung fein ordentlich zu Blätterketten aufgereiht worden. Sie sahen aus wie fein aufgefädelte Schmuckketten.

In einer spitzen Talkurve hatte all das Wasser einen Teich gebildet. In seiner Nähe roch es plötzlich intensiv nach Anis. Sehr erstaunlich!

Gaby, die Clara und mich begleitete, und ich schnupperten uns langsam aber sicher an die Duftquelle heran: alte, verrottete Baumpilze! Clara staunte, Schnuppern ist ihr Ding, aber sie schnuppert schließlich nicht allem nach, und Anis gehört nicht in ihr Interessengebiet!

In einer Regenpause spazierte ich am nächsten Tag mit Clara durch das kleine Tal "Zur dicken Buche". Wir waren zuletzt Ende Januar hier gewesen, da standen viele der Bäume am Hang "auf der Kippe" (siehe unten 1.2.24) - der erste davon lag jetzt gestürzt vor uns.

Der Hang hinter der Dicken Buche gehört zu Claras Lieblings-Rennstrecken. Runter geht sie in irrem Tempo, denn dort ist Platz genug, um keine Vollbremsung machen zu müssen.

Über den ganzen Talweg hinweg hatten sich aus den Bucheckern die zwei Keimblätter neuer Buchen heraus gewunden. Die ersten Weidenkätzchen zeigten vorsichtig ihr silbergrau glänzendes Fell :-). Welch üppiges Leben, dachte ich.

Wir waren länger nicht mehr bei den Blankenroder Bleikuhlen gewesen, also an einem der nächsten Tage hin, denn dort rennt Clara auch gerne ihre Runden über den huckeligen, mageren Moosboden !

Vom oberen Plateau geht eine steile Steintreppe runter. Die Steine waren bei diesem nassen Wetter etwas rutschig, also ging ich langsam hinab. Clara schmiss sich dagegen nahezu runter. Als sie sah, wie langsam ich ihr nachkam, sprang sie die Treppe wieder hoch - wohl um mich zu ermuntern ;-)

Mit wem ich auch sprach, allen ging das Dauerregenwetter auf´s Gemüt. Wie mir gesagt wurde, den Hunden auch. Ich nehme mal an, den Rehen, Hasen und Amseln ebenso...

Abends ging ich mit Clara noch mal raus. Zu meiner Überraschung hatte eine Orchidee, das Knabenkraut, schon Blätter getrieben! Und das Abendrot bei Vollmond versprach besseres Wetter :-)


Montag, März 4, 2024

Mittelalterliche Wehrhaftigkeit


Es regnete weiter.... Um asphaltierte Wege zu finden, die nicht primär der Land- oder Forstwirtschaft dienen, sah ich mir auf der Wanderkarte die stadtnahe Umgebung von Paderborn an. Am Lichtenturm, einem der spätmittelalterlichen Warten (altsächsich für Wachtürme), führt solch ein unverschlammter Weg vorbei.

Vom Turmplatz hat man einen sehr weiten Blick nach Osten. Für eine Wehranlage gut geeignet. Für Clara und mich war der Weg eher langweilig. Die Sicht war verhangen, man sah den Horizont und auch die Windräder nicht. Und es begann unserer Stimmung entsprechend wieder an zu regnen...

Wir gingen zum Auto zurück und fuhren auf Gut Glück ein bißchen weiter Richtung Ellertal. Dort fanden wir einen schönen Wanderweg bachaufwärts entlang des Ellerbachs, und die Schauer war auch vorbei :-)

Ein sanftes Tal, die Weiden blühten am Hang. Der Bach hat hier mehrere "Bachschwinden", auch Schwalglöcher oder Dolinen genannt. Nun, bei diesen Wassermassen strudelte der Bach über alle die Erdlöcher hinweg. Das Bachbett war vom Winterdauerregen randvoll, die Uferwiesen nass gesogen wie Watte.

Wir wanderten an den hinteren Weiden einer Alpakafarm vorbei, aber die Tiere sahen wir nicht. Sie waren wohl alle in den Scheunen untergebracht. Kälte vertragen diese südamerikanischen Kamele gut, aber wohl kaum solche Dauernässe. An der Hausseite der Farm waren wir im Sommer einmal vorbei kamen. Clara drehte den neugierigen, niedlich wirkenden Alpakas damals nur ihre Rückseite zu. Deren Geruch und Anblick scheint sie nicht zu bezaubern ;-)

Am nächsten Tag fuhr ich mit Clare - wieder in einer Regenpause - noch einmal zu gleichen Stelle am Ellerbach. Wir wanderten diesmal ein wenig bachabwärts.

Hier war der Talgrund etwas flacher und der Weg unmittelbar neben dem Bach. An den Sandschlieren auf den tieferen Stellen des Asphaltwegs erkennt man, dass das Wasser hier noch vor Kurzem den Weg überschwemmt hatte.

Auf der Rückfahrt nach Hause machten wir in Dörenhagen an der alten Wehrkirche halt.

Sie ist die einzige dieser Art in unserer Gegend, die erhalten ist. Sie ist so dick gemauert wie eine kleine Burg und liegt auf Grund ihres Alters vielleicht 2 Meter tiefer als die schönen Höfe an ihrer Seite. Im Laufe der Jahrhunderte erhöht sich der Boden durch diverse Ablagerungen, deshalb graben Archäologen ihre Funde fast immer aus.

Clara gefiel es hier weniger, sie ist ein Kulturbanause ;-)


Freitag, März 1, 2024

Kapelle "Zur hilligen Seele" und

ein zerschossenes Tanklager aus dem WW2


Das Wetter blieb Mitte Februar weiter nass und nässer. Deshalb suchte ich für Clara und mich in der WanderApp Komoot nur Ziele mit festen Wegen, auf denen auch keine Trecker alles verschlammt haben würden. Die Walfahrtskapelle "Zur hilligen Seele" bei Dörenhagen war solch ein Ziel. Und mir gefiel ihr volkstümlicher Name.

Am Weg neben der Kapelle stand ein zum Shop umgestalteter Bauwagen mit dem "Honigautomaten" eines einheimischen Imkers. Clara gefiel das nicht: Bauwagen bleibt Bauwagen, und zu so einem gehören abschreckende Großgeräte, wie sie aus Erfahrung weiß!

Clara weigerte sich ihm näher zu kommen. Beim dicken Baum mit wunderschönen Frühlingsblumen um seinen Stamm herum blieb sie abwartend stehen und ich ging mit ihr gleich weiter zur wirklich idyllisch gelegenen, alten Kapelle, deren Chor im Kern romanisch (10. bis 13. Jahrhundert) ist.

Der uralte Baum neben der Kapelle erschien mir wie ein Naturdenkmal neben einem Kulturdenkmal. Diese Gemeinsamkeit wirkte stimmig, sie gefiel mich.

Die Kapelle war offen, aber Clara wollte partout nicht mit ins Dunkle hinein. Für mich hatte das schlichte Innere mit dem dunklen Chor im Hintergrund etwas Schönes an sich.

Wir spazierten dann über den alten Pilgerweg durch den Wald und Clara genoß endlich unseren Ausflug uneingeschränkt :-)


Am nächsten Tag fuhr ich mit Clara in einer Regenpause nach Herbram-Wald zum "Archäologischen" Pfad. Ich erwartete irgendwelche Ausgrabungen aus dem Mittelalter - aber es handelte sich um die zerbombten Reste eines Tanklagers aus dem 2. Weltkrieg.

Erst 80 Jahre her, und würde Russland die Ukraine nicht seit 2 Jahren mit Krieg überziehen, hätte ich mir dies Elend - als in Europa ausgestanden - gar nicht angesehen.

Rechts und links des Pfades waren Bombenkrater, kaum ein paar Meter nebeneinander. Ich hätte hier keine Möglichkeit gehabt dem Tod zu entfliehen, dachte ich entsetzt.

Clara gefiel unser Rundweg, denn das Land war hier verwildert. Und ich dachte über die "Hillige Seele" des Menschen nach.


Mittwoch, Februar 28, 2024

Faszination Wald


Am nächsten Tag, es war der Rosenmontag, fuhr ich mit Clara zum Hexenplatz auf der Höhe hinter Atteln. Dieses Jahr hatte meine Karnevallaune einen zynischen Beigeschmack: 1611 wurden hier zum letzten Mal Frauen als Hexen verbrannt. Heute ist dieser Platz Teil eines verwildeten Waldstreifens mit dichtem Buchenforst dahinter.

Hier standen keine mächtigen alten Bäume, die Platz geschaffen hatten, sondern mittelalte Buchen waren gefällt worden. Noch ganz kleine Buchensprößlinge wuchsen rundherum. Viel Astwerk war zwischendrin zu Haufen zusammengelegt worden. Eine Jagdkanzel stand am Rande.

Clara freute sich, hier konnte sie rumrennen und viele rumliegende Äste überspringen. Das nasse Wetter des ganzen Winters hatte für prächtiges Mooswachstum gesorgt, aber das interessierte sie weniger ;-).

Ich hatte mich auf einen nicht ganz zubemoosten Baumstumpf gesetzt und Clara bei ihrer konzentrierten Inspektion des Platzes beobachtet. Als sie meinte alles Wichtige des Platzes wahrgenommen und gewichtet zu haben, wollte sie mit mir "Bulldog" spielen :-)

Am nächsten Tag fuhr ich mit Clara in einer Regenpause wieder auf eine der Höhen, diesmal bei der Vienenburg.

Der Wald dort steht unter Naturschutz und wird nur sehr zurückhaltend beforstet. Wir waren den Forstweg durch ihn hindurch früher gelegentlich gewandert, waren aber wegen der breiten, von Brombeergestrüpp völlig überwucherten und meist Wasser führenden Seitengräben nie hinein gegangen. Diesmal suchten und fanden wir eine gute Zugangsmöglichkeit. Der Boden unter dem Laub war tief matschig, also keine tolle Rennbahn, wie Clara gleich feststellte.

Dieser Wald offenbarte sich als fast so wild und undurchdringlich, wie die Wälder der Grimmmschen Märchen.

Dieser Wald wurde wirklich in hohem Maße sich selbst und der Natur überlassenen.

Die Bäume, meist Buchen, machten den Eindruck von Großfamilien: Uralte gestürzte und alte stämmige waren umringt von Spößlinge und Erwachenen aller Altersstufen. Verrottete, schon erdhafte Stämme und bizarre, hohe Bruchstümpfe betonten die Zeitlosigkeit eines Waldes.

Clara bestaunte die riesigen, hochragenden Wurzelteller am Ende von mächtigen, langen Stämmen umgestürzter Bäume. Wir beide stapften durch den eingeweichten Boden zwischen jungen Buchen und Wildschweinspuren herum. Es waren riesige Bäume, die hier seit Jahren vom Regen ausgeschwemmt oder vom Sturm gebrochen und gefallen waren!

Ich glaube Clara erlebte diesen alten Wald als gewaltig und für ihre Nase und Augen ähnlich an- und aufregend wie ich :-)

Mich faszinieren solche Wälder in ihrer Lebendigkeit. Das Ökosystem "Wald" erhält sich selbst perfekt.


Sonntag, Februar 25, 2024

Nasse Täler, deshalb auf in die höheren

Wälder


Gegen Mitte Februar kam die Sonne zwischen Regenschauern häufiger heraus, ich hatte Lust mal wieder an der Sauer zu spazieren. Das Winterhochwasser würde dort inzwischen die Uferwege frei gegeben haben.

Am Lichtenauer Dorfende kam uns ein Kleintrecker mit Schaufelwerk aus dem Tal entgegen. Der alte Mann darin hatte gerade den Talweg sauber geräumt. Er warnte mich vor einem "Bösen Mann", der keine Wanderer auf seiner Wiese sehen wolle und deshalb zwei Rottweiler zum Vertreiben hätte. Er sagte dann besänftigend, die Hunde würden dem Mann aber aufs Wort gehorchen. Ich solle besser nicht über die kleine Stahlbrücke auf seine Wiese gehen. Der Wanderweg sei öffentlich, aber der Bauer eben anderer Meinung. Ich bedankte mich bei dem liebenswürdigen alten Mann für die Warnung. Dieser Seitenweg auf der anderen Sauerseite hatte mich noch nie verlockt, eben weil er schon von dort erkennbar direkt an einem Hof vorbeiführt.

Das Bachbett ist hier im Tal am alten Postweg meistens tief, gelegentlich aber auch flach sich ausbreitend. Das Wasser füllte sein Bett wegen des häufigen Nieselns und der Schauern immer noch voll aus. Den Spuren nach hatte es nach den Dezemberregen teilweise den Weg und die Wiesen aber weiträumig überflutet.

Die Erde war noch überall sehr schlammig, die Uferwiesen standen meist im Wasserbett.

Clara zeigte mir durch ihr relativ lustloses Vorwärtstrotten deulich, dass sie lieber im Wald kreuz und quer rumlaufen würde. Also tat ich ihr am nächsten Tag diesen Gefallen.

Wir fuhren nach einem verregneten Vormittag bei Sonne in die Wälder auf der Hegge. Dort gibt es zwar keine alten Eichen mit ihren Spielräumen darunter, dafür war der Wald aber streckenweise gelichtet worden. Deshalb kann man dort immer wieder mal einen Renn- und Tobeplatz um die Baumstümpfe herum finden.

Kurz vor Lichtenau sah ich am Ende eines Forstweges einen ausgedünnten Waldstreifen, wir wanderten entlang eines verwilderten Kahlschlaggebietes hin. Ja, hier konnte Clara nach Herzenslust rumtoben!

Clara wollte mich in ihren Begeisterungsrausch reinziehen: sie versuchte mich zu einem kleinen Schaukampf zu animieren. Als ich nicht gleich reagierte ging sie zu "Füßebeißen" über, das heißt sie zog an den Schnürriemen meiner Stiefel, damit ich in Bewegung kam.

Natürlich konnte ich ihrem Bulldog-Charme nicht widerstehen. Ich nahm einen abgebrochenen Ast und hielt ihn ihr hin. Sie packte ihn und zog gewaltig daran. Sie ist stärker als ich - als sie ihn mir abgerunden hatte ließ sie ihn fallen und sah mich an: "Noch mal !" Wir wiederholten das Spiel mit verschieden dicken Stöcken.

Clara war selig. Was gibt es Schöneres als selbstvergessen zu spielen! Das gilt auch für mich :-)


Donnerstag, Februar 22, 2024

Clara wittert das nahende Winterende :-)


Zum Februar hin wurde das Wetter etwas sonniger und wärmer. Das Sonnenlicht machte nicht nur mir, sondern auch eindeutig Clara gute Laune.

Wir spazierten seit Herbst erstmalig wieder auf der Kante des Steilhanges zum Altenautal entlang der Kahlen Platte, im Volksmund "Himmel" genannt: Ehemals ein heidnischer und heute ein christlicher Kultplatz. Die Weihnachtsbäume waren für das kommende Osterfeuer schon aufgestapelt. Ein riesiges Kreuz wird dann noch daneben aufgebaut.

Die Tradition, dass Essen zu kultischen Feiern gehört, bezeugt sogar das christliche Abendmahl. Jedenfalls gibt es hier oben im "Himmel" einen beliebten Picknikplatz. Im Herbst hatten wir daneben angekohlte Astreste eines Lagerfeuers gesehen. Für mich hatten die Dezemberregen alle Spuren davon weggespült - für Claras Nase aber offensichtlich nicht gründlich genug :-).

Einer meiner Lieblingswege führt auch entlang einer Waldkante, dem Puttenholz. Als die Sonne Anfang Februar spätmorgens ein Loch in die Wolkendecke zu brennen begann, brach ich mit Clara dorthin auf.

Clara zeigte, seit es nicht mehr so dunkel, nass und kalt war, durch ihr Rumtanzen auffallend gute Laune draußen in der Natur. Ich glaube wie die Wildtiere spürt sie das Winterende nahen.

Erste Frühlingsboten ließ Göttin Flora sprießen, im Garten die Hamamelis Zaubernuß und die Christrose. In der Flur blüten erste Weidenkätzchen über Schneeglöckchen und im Wald zeigten die ersten Roten Prachtbecherlinge ihre noch winzigen Kelche.

Das Wetter war Anfang Februar zwar wechselhaft, aber überwiegend nieselig. Clara war weiterhin in aufgekratzter Vorfrühlingsstimmung, jedenfalls ausgeprägter als ich.

Sie sprang mich einmal aus heiterem Himmel zum Spielen an. Ich warf einen Stock für sie hoch und weit weg. Aber sie ignorierte ihn... Naja, einem Tier oder Stock nachzulaufen war noch nie ihr Ding gewesen. Trotzdem wollte ich es wiederholen. Ich dachte vielleicht bekommt sie ja doch noch Spaß daran, so wie jeder Hund.

Bevor ich den neuen Stock werfen konnte, hatte sie ihn schon blitzschnell am anderen Ende gepackt und zog gewaltig daran. Ich verstand: "Neli, irgendetwas nachzujagen ist öde. Aber um etwas zu kämpfen, das ist ein aufregender Spaß!" Eine Bulldogge eben :-)


Eva, Frauchen von Clara´s Urlaubsfreund Scotch, schickte uns wieder liebe Grüße aus Bayern. Der alte Scotch zeigt mit diesen Bildern das andere Ende des so faszinierenden Bulldogtemperamentes: GEMÜT PUR !


Montag, Februar 19, 2024

Ein besonders schöner Tag im Wald


Die Sonne erhellte zum Januarende für weitere Tage Land und Stimmung. Ich fuhr mit Clara wieder auf die weitläufigen Blankenroder Bergeshöhen. Eine erste Etappe machten wir, wo der Glasebach sich aus dem Sumpf heraus nach und nach zu einem Bach formiert, in dem sich der blaue Himmel manchmal spiegelte.

Es war ein kalter Tag, Eis und Raureif glitzerte immer wieder mal am Wegrand auf. Das Gelände war hier im Wasser stehender Auwald, deshalb blieben wir nach ein paar Testschritten auf dem Forstweg.

Aber schon bald fuhren wir weiter hoch, denn ich wollte mit und für Clara ein trockenerdiges Waldstück zum Rumtollen finden. Einen Wald, wie er Naturvorbild für Kinderspielplätze ist. An der Abbiegung bei einer vergessenen, bemoosten Bank begann ein Weg entlang eines solchen Waldstückes.

Bald kamen wir zu einem solchen Platz unter einer mächtigen, alten Eiche. Ihre in den Jahren abgebrochenen Äste waren eine Kletterchance! Clara donnerte los :-)

Ich sehe ihr unendlich gerne zu, wenn sie vor Lebensfreude fast explodiert :-)

Wir stapften weiter in den Wald hinein. Clara drehte zwischendurch noch ein paar mehr Lustrunden. Ihr Adrenalinrausch steckte mich sozusagen an - bis ich nicht mehr wußte wo genau unser Weg war. Naja, die Sonne half bei der Orientierung ;-)

Dann gingen wir den Weg weiter. Clara explorierte überwiegend an der Waldkantenseite. Die mit Gestrüpp fast zugewachsene Schonung an der anderen Wegseite verlockte weder sie noch mich.

Die Sonne sank bald tiefer, wir fuhren zurück an der aufregend wilden Steilkante zum Altenautal vorbei. An solchen Tagen kann ich die Welt nur lieben :-)


Freitag, Februar 16, 2024

Eine Sturmfront, dann strahlendes

Wintersonnenwetter


Da Clara in den letzten Tagen im wilden und steilen Totengrund nicht ungebremst lostoben konnte, fuhr ich mit ihr zu ihrem Lieblings-Spielwald am Schwarzen Bruch. Es herrschte bei uns zuhause im Tal starker Wind, aber als wir dort auf der Hochfläche aus dem Auto stiegen, blies es mich fast um.

Clara weigerte sich in den alten Eichen- und Buchenwaldstreifen tiefer hinein zu gehen. Sie blieb einfach stehen!

Ich wunderte mich zunächst, aber dann gab ich ihr Recht: das war bei diesem Sturmwind ziemlich gefährlich, uns könnte sehr leicht ein dicker Ast um den Kopf fliegen. Ich vertraue ihrem Naturinstinkt, wir fuhren nach Hause, denn auch auf dem Waldrandweg brauste, krachte und knackte es in den alten Bäumen neben uns.

Am nächsten Morgen strahlte über dem Frühdunst schon ein blauer Himmel. Es war kalt, der Tag wurde herrlich klar und sonnig werden. Ein Januartag, wie von uns erträumt. Clara streifte länger als sonst in den letzten Wochen in ihrem Garten herum.

Ich beschloß mit ihr in den weitgehend naturbelassenen Eichen- und Buchenwald beim Tierpark Willedadessen zu fahren.

Wir folgten den Wegen entlang eines Waldbaches, der aus Quellen gespeist wird und nicht nur nach Regen Wasser führt. Im Sommer füllt er ein Tretbecken, das Wanderer und Radfahrer gerne nutzen.

Dieser Wald ist bei Einheimischen wie bei Touristen beliebt. Clara schnupperte viele Hundespuren, die sie natürlich übermarkieren mußte :-)

Der Himmel strahlte in einem Blau, das nicht nur aus sachlichen Gründen als himmlich empfunden wird :-)

Ich fuhr mit Clara über die Blankenroder Höhe zurück. In diesen Wäldern begegnen wir ganz selten anderen Menschen. Ich liebe die Einsamkeit in der Natur. Und Clara war begeistert über einen zweiten Ausflug, anstatt gleich nach Hause zu kommen.

Hier auf der Höhe war es deutlich kälter als im Willebadessener Tal. Es wuchsen viele Fichten unter den Buchen und Lärchen nach. Im Schatten waren die Pfützen unter wunderbar ausgeformten Strahlenkränzen zugeeist.

Die Sonne beherrschte diesen Tag. Sie freute und bannte unsere Herzen - sogar die Handykamera registrierte das :-)


Dienstag, Februar 13, 2024

Regenwasser formt(e) den Totengrund


Gegen Ende Januar konnte man die Spuren der Dezember-Überschwemmung besonders im weitgehend ursprünglich gelassenen Totengrund bestaunen. Das meiste Wasser war inzwischen abgeflossen. Wasser hatte das Tal geschaffen - und formt es weiter.

Clara und ich fuhren an drei regenarmen Tagen hintereinander zu diesem bezaubernd verwilderten Tal, jedes mal einen anderen Abschnitt durchstöbernd.

Ein Wasserloch zeigte am ersten und auch noch am zweiten dieser Tage seine zerbrochene Eisdecke. Nebenarme in flacherem Grund waren mit stehendem Wasser gefüllt, an steilen Stellen floss es sogar noch munter.

Die Wasserabläufe waren alle durch die starke Flut von sich sammelndem Regenwasser verbreitert worden. Ganze Neuarme hatten sich zudem gebildet. Viele Bäume waren umgekippt, weil ihre Wurzeln aus dem Grund rausgespült worden waren. Manche standen noch, aber verdächtig schief...

Clara und ich gingen vorsichtig und staunend entlang einiger hoher Uferkanten. Ich war fasziniert von den sichtbar gewordenen Wurzeln: wie urzeitliche Klauenwesen hielten sie sich erfolgreich im Rest des Bodens festgekrallt, der ihnen geblieben war.

An manchen Stellen kamen wir bis an den steinigen Bachgrund. Überwiegend war der Grund aber noch verschlammt und pfützig. Hier gefiel es Clara und mir weniger :-)

Wurde uns das Gelände zu steil, so wichen wir auf terrassenartige Zwischenhöhen aus; an einigen Stellen sogar auf den asphaltierten Forstweg in halber Höhe des Tals.

Am späten Nachmuttag des dritten Tages fanden wir nirgendwo mehr Wasser. Die Reste waren im dunklen Humus der nun überall tiefer und breiter ausgewaschenen erdigen Bachabschnitte versackt. An anderen Stellen war es im karstigen Untergrund des Bachbettes verschwunden.

Es waren abenteuerliche Unternehmen hier im Totental. Wir waren danach jedesmal zufrieden - und hungrig :-)


Samstag, Februar 10, 2024

Das war´s erst mal mit dem Winter...


Der letzte der Schneetage fiel auf einen Sonntag. Clara und ich trafen auf dem Henglarner Nordhang auf eine Gruppe lachender junger Leute, die ihre Schlitten an starken Bändern hinter einen Tecker spannten. Sie starteten bei einem Riesen-Schneemann mit seinem Nachwuchs, der das Tal überwachte :-)

Clara war anders als ich überhaupt nicht von dieser Begegnung angetan! Sie hätte Pferden den absoluten Vorzug gegenüber diesem stinkenden, lautem Ungestüm gegeben!

Ich mußte sie an der Leine festhalten, sonst wäre sie auf Sicherheitsabstand weggerannt.

Sie blieb nervös, auch als die Trecker-Schlittengruppe schon abgebogen war. Ich glaube, sie befürchtete in meinem Spaß an der Begegnung könnte ich auf die Idee kommen zu fragen, ob ich auch mal mitfahren dürfe... sie kann zu oft meine Gedanken lesen :-)

Über Nacht war aller Schnee im Regen geschmolzen, starker Wind beherrschte den Tag. Ich fuhr mit Clara auf die Höhe zum Puttenholz bei Haaren - unvereist war der Landwirtschaftsweg dorthin wieder befahrbar.

Der Wind brauste hier so laut durch die Bäume, dass ich mein eigenes Wort nicht verstand. Ich liebe solchen Wind, es ist ein Energiebad :-)

Ich überlegte kurz, ob der Weg wegen möglichem weiterem Baumbruch zu gefährlich sei. Aber nein, ich fühlte mich sicher. Und Clara offensichtlich auch. Sie riecht Gefahr (oder auch nur Unbill) lange vor mir.

Der Waldboden duftete nach Erde und altem Holz - für Clara nach Vielem mehr. Und an diesem Tag waren meine Rückenprobleme wie weggeblasen :-)


Mittwoch, Februar 7, 2024

Weitere weiße Wintertage


Der Schnee blieb noch weitere Tage liegen - so wie es sich für einen anständigen Januar gehört ;-). Im Garten sahen wir jeden Morgen Spuren auf unserem zugefrorenen kleinen Teich. Ich dachte, dass vielleicht die wilde graue Katze, wenn ihre Vertreiberin Clara schläft, an die Goldfischen ran zu kommen versucht.

Vom Fenster aus rätselten Stu und ich, wie und wo sie auf den Teich gekommen war - keine Spuren zeigten einen solchen Weg. Als ich rausging sah ich die Antwort.

Am einem dieser Tage spazierten Clara und ich am frühen Nachmittag entlang der Kante des steilen Nordhanges oberhalb unseres Dorfes. Clara donnerte gleich los vor Freude. Das schöne Wetter machte auch ihr gute Laune :-)

Die Baumstämme auf der Hangkante ließen uns in der tief stehenden Sonne wie durch Schattenspiele laufen.

Eine Buche am Wegrand hatte zwei Mini-Feenbrücken entwickelt und sozusagen zwei Fenster damit gebaut. Es ist für mich immer eine Freude, so etwas zu entdecken :-)

Kaum zu glauben, am nächsten Tag strahlte die Sonne über Stunden :-)))

Ich fuhr mit Clara zu ihrer kleinen Quelle am Holtheimer Bach. In den Schneewiesen würde ihr Wasserlauf besser als je zu erkennen sein. Sie rannte so schnell sie konnte aus Begeisterung wieder vor. Nach einer kleinen Weile kam sie zurück und trottete dann weiter geduldig neben mir her.

Unsere Quelle verriet sich schon von Weitem durch das breite grüne, geschwungene Band im Schnee, das von ihr ausging.

Ich war überrascht, wie viel Wasser sie aus ihrer vielleicht 15 cm Durchmesser großen Erdöffnung raussprudelt.

Über unseren Weg liefen viele Tierspuren, aber Clara beschnupperte die nicht weiter... Einge waren auch für mich erkennbar nicht mehr frisch. Der Schnee knirschte unter meinen Stiefeln, der Bach rauschte leise, sonst war alles still.

Eine Überraschung war das Halo am blendend hellen Himmel. Es sah aus wie ein senkrecht stehender Regenbogen - war aber keiner. Nicht Regen, sondern Eiskristelle in hohen Zirruswolken reflektieren so Sonnenlicht. Es begleitete uns den ganz Weg über.


Sonntag, Februar 4, 2024

Schnee in Hülle und Fülle - sogar im Tal


Die ganze nächste Nacht schneite es durch. Morgens war sogar der Platz unter unserer riesigen Tanne weiß bedeckt. Clara hinterließ schöne Spuren :-)

Mittags kam die Sonne immer wieder mal zwischen den Wolken durch. Wir spazierten zum Dorfquellteich. So eingeschneit erlebt man ihn längst nicht mehr in jedem Winter.

Hier sind oft Hundeleute unterwegs. Clara widmete sich manchen Markierungen wirklich intensiv. Wir waren rechtzeitig dort: bald würden Kinder mit ihren Schlitten kommen.

Gestrüpp und Bäume wachsen dicht rund um den sich zergliedernden Quellteich. Die Kopfweiden an den Wasserrändern wirkten wie riesige Besenköpfe. Überhaupt sah es hier wie in einer Korbflechter Vorratsanlage aus ;-)...

Enten sahen wir zu meiner Überraschung nicht mehr auf dem Wasser. Vielleicht waren es die hiesigen, welche sich jetzt auf den Überflutungsteichen tummelten. Wir sahen auch keine Reiher am Wasser, von denen seit dem Hochwasser viele auf den Wiesen stehen. Für Clara schien es relevanter zu sein, dass vom Dorf her Hundegebell erklang!

Auf unserem Rückweg blendete uns die Sonne hin und wieder. Durch die dunklen Wolken hindurch scheinend hätte sie auch der Mond sein können :-) Ein schöner Wintertag.


Donnerstag, Februar 1, 2024

Schnee in nasser Kälte


Nach den Glatteistagen Mitte Januar schneite es 2 Tage lang, 10 cm hoch lag der Schnee in unserem Garten, doppelt so hoch in der Egge östlich von uns. Die Temperaturen schwankten um die - 3 Grad. Es herrschte weiter nasse Kälte. Ich vermisste die klaren, kalten Sonnentage, die der Januar früher oft brachte.

Bei diesem Wetter hatte ich eine fiebrige Grippe eingefangen, fuhr aber mit Clara trotzdem los zum Meerhofer Wald. Schnee ist selten bei uns geworden, ich wollte den verschneiten Wald nicht verpassen. Und Clara tanzt sowieso vor Glück um mich und ihr Halsband herum, wenn es raus ins Land geht. Hat sie es an, dann wird Stu umtanzt :-)

Das Fahren auf Schnee hatte ich noch nicht verlernt, trotzdem verunsicherte mich das gelegentliche Rutschen. Am Wegesrand im Neuschnee mit vermutlich Eis darunter zu parken traute ich mich nicht. Ich fand eine Parkmöglichkeit, wo ein Trecker den Schnee schon verfestigt hatte.

Es war windstill, wohl jede Schneeflocke war auf jedem Ästchen liegen geblieben. Eine so schöne, filigarne, aber auch verletztliche Zauberwelt!

Clara war glücklich, verschwand erst mal kurz im Wald einer offensichtlich verführerischen Spur nach. Dann lief sie den Weg vorraus - deutlich zügiger als ich etwas schwer atmend mitkam. Diese nasse Kälte... trotz Grippe war ich aber froh raus gefahren zu sein.

Ich beschloß schon bald zurück nach Hause zu fahren. Fühlte mich noch nicht von der Grippe kuriert, und Unvernunft zahlt sich nicht aus!

Der Schnee hielt sich. Am nächsten Tag war ich wieder fieberfrei. Ich fuhr mit Clara zum abseits liegenden Birkenhof im Nachbardorf, denn dort wird der Parklatz schneefrei gehalten.

Es herrschte Bodenfrost, deshalb wollte ich mit Clara querfeldein gehen, was wir beide lieben. Aber ich hatte mich getäuscht. Der Feldboden bestand jetzt nur aus steinharten Brocken - wenn man nicht aufpasste, könnte man heftig umknicken und fallen. Clara versuchte erst gar nicht loszurennen... kluges Mädchen :-)

Es machte hier keinen Spaß. Ich ging zurück und beschloß stattdessen vom Parkplatz an der Altenau in Henglarn aus an deren Ufer entlang über die Weiden zu laufen. Ich wollte mir die noch vor zwei Wochen überschwemmten Uferkanten ansehen. Ich sah seit Jahren einmal wieder gefrorene Tropfen :-)

Die alten Uferwände waren ausgewaschen. Ich sah jetzt, dass unter der weggespülten Erd- und Grasdecke sowie dem weggeschwemmten Gebüsch irgendwann mal Steinmauern als Befestigung angelegt worden waren. Die vielen Drainagerohre ins Bachbett aus dem bebauten Hang gegenüber der Auenweiden überraschten mich auch. In und unter dem Ufergebüsch waren sie mir nie so aufgefallen. Immerhin hielten sie auch unser Haus beim weihnachtlichen Hochwasser trocken.

Clara intessierte sich mehr dafür, was im gefrorenen Morast der überschwemmt gewesenen Wiese vielleicht zu entdecken sei :-)


Sonntag, Januar 28, 2024

Die kleinen Bäche leerten sich schon wieder


Durch das Tal der Dicken Buche war ein breiter Regenbach über die Felder abgeflossen, wie man von der Straße hatte sehen können. Ich vermutete, dass der schon wieder leer sei und fuhr mit Clara hin. Es war immer noch eisekalt und sonnig. Wir parkten an der Hütte vom Wandererverein, ab hier beginnt das schnell enger werdende Tal.

Das Tal verengt und vertieft sich schnell, das Wasser fließt dadurch stürmischer. Sein hier steilrandiges Bachbett zeugt davon. Clara findet es immer untersuchenswert, was das Wasser so alles ausgespült, herunter gerissen und mit sich fortgetragen hat.

Die Regenfluten hatten viele starke Bäume am Steilhang entwurzelt, das heißt die Wurzelballen ausgeschwemmt.

Kurz vor der Dicken Buche wurde dieses Winterbachbett steiniger, unebener und lag stellenweise fast zwei Meter tief. Eisplatten schmückten den trockenen Grund und Eiszapfen die Stufungen. Eine kristalline Pracht.

In der Natur liebt Clara kleinere Herausforderungen. In der zivilisierten Welt aber überhaupt nicht ! Sie ist ein dominizierter Wolf, der sein weiches Bett und das Gefüttertwerden liebt. Sein Menschenrudel auch - aber das ist es schon. In der Natur blüht sie auf - ich übrigens auch :-)

Mitte Januar taute alles bei um die 0 Grad herum. Wir hatten extremes Glatteis.

Nachdem ich gleich vor unserer Haustüre hart auf dem Po gelandet war, verließen wir für zwei Tage das Haus nicht mehr. Clara beschloß das Beste daraus zu machen :-)



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Archivierung: Die Bulldog-Blog-Beiträge bleiben circa 4 Wochen auf DIESER Seite. Danach kommen die wichtigen, informativen, besonders lustigen und die Gastblogger-Beiträge ins jeweils entsprechende Archiv.

Die Links zu den Archiven sind oben rechts in der grauen Referenzspalte.

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Montag, Oktober 1, 2018

Redaktionelles: Dieser Blog


Dieser Bulldog-Blog startete 2005 mit underer Hündin "Gombas Happy Miss Frieda" und ist unter Anderem ihr und ihres Sohnes "Kenai Kosmo Floral Garden" Tagebuch geworden.

Nachdem auch Kosmo gestorben ist, überlegte ich zunächst den Blog zu schließen, aber er ist mir selbst und vielen Anderen doch solch eine Freude, dass ich ihn etwas reduziert weiter führen werde.

Er ist nun neben Frieda und Kosmo auch unserer neuen Hündin Clara "Elisa Clara vom Urstromtal" gewidmet :-) Und - GastbloggerInnen sind nach wie vor herzlich willkommen.


Unser Kosmo (2007 - 2018)

Unsere Frieda (2005 - 2017)


Montag, Mai 11, 2015

Zehn Jahre Bulldog-Blog - und:

Die wichtigsten Schritte für das Überleben des Englischen Bulldogs sind getan.


Liebe Leserinnen und Leser, heute feiern wir ein Jubiläum: das zehnjährige Bestehen dieses Bulldog-Blogs. Der 1. Beitrag erschien am 11. Mai 2005.

Es wurde über diese 10 Jahre jeden zweiten Tag ein Beitrag veröffentlicht, das heißt 1815 Beiträge insgesamt - lustige, besinnliche, spannende, warnende, informative und, mir die wichtigsten, aufklärende Beiträge. Aufklärung über den besonderen Zauber des Bulldogwesens, Aufräumen mit Vorurteilen über ihn, das war und ist mir wichtig :-).

Im Blog wurde auch immer wieder über das Elend informiert, welches dem Englischen Bulldog Zucht, Mode und Geldgier antaten und auch noch antun. Die Aufklärung über rasseschädigende, den Genpool ausdünnende Züchtungs-Methoden tut Not, einmal im Sinne der gezüchteten Hunde selbst, aber auch für ihre Käufer ist sie wichtig. Züchter setzten oft wirtschaftliche Zucht-Prioritäten, deshalb ist der "Druck des Marktes" entscheidend.

Und Aufklärung über die sadistische Quälerei, die Massenzüchter ihren "Zuchthunden" antun, ist noch wichtiger. Nicht gerade wenige Menschen entscheiden über den Preis und ahnen nicht, was hinter "Billigwelpen" für ein grausames, verzweifeltes Elend steht.

Zu diesem Jahrestag möchte ich mich bei allen Gastbloggern von Herzen bedanken, denn sie trugen wesentlich dazu bei, dieses Bulldog-online-Magazin, das es der Sache nach ist, abwechslungsreich zu gestalten.

Insbesondere danke ich Isabelle Borgert für ihre spannenden, so informativen wie humorvollen Beiträge. Sie ist unsere aktivste Gastbloggerin: seit September 2007, also schon 7 1/2 Jahre lang, können wir regelmäßig circa zwei Beiträge pro Monat von ihr genießen :-)

Danken möchte ich auch allen Leserinnen und Lesern, die mit oft einzigartigen Fotos, Witzen oder auch Links diesen Blog wesentlich bereichern.

Danke auch an meinen lieben Stu, der mir immer technisch zur Seite steht, und ohne den dieser Blog gar nicht erst begonnen worden wäre.


Die wichtigsten Schritte

für das Überleben des Englischen Bulldogs sind inzwischen getan:

  1. Der Standard wurde (2009) geändert, um ihn wieder "fit for function" werden zu lassen. Der deutsche Zuchtverein ACEB, die hiesige Speerspitzen der Zucht des atmungsbehinderten Extrem-Bulldogs, wurde u.A. als eine Konsequenz dieser Änderungen aufgelöst.
  2. Über ein Dutzend bulldogartiger Rassen wurden neu gezüchtet, und diese erzeugen den nötigen Markt-Druck auf die Züchter des Originals.
  3. Welpenhändler und Welpen-Fabriken werden, auch dank der Medien, gesellschaftlich zunehmend geächtet. Der Gesetzgeber wird dem früher oder später folgen.

Auf diesem Hintergrund nehme ich dies 10-jährige Blog-Jubiläum zum Anlass, ihn in Zukunft nur noch in reduzierter Form weiterzuführen, es wird mittelfristig auf vielleicht 2 Beiträge pro Woche hinauslaufen.

Das Meiste über den Bulldog aktuell und über seine Vergangenheit ist gesagt - und in den Blog-Archiven zu finden :-)

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LINK HIER! --- Auch in diesem Blog finden Sie wundervolle English Bulldogs fit for function :-)


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Cornelia´s Tierbuch:
'Tiere als Spiegel der Seele und Sinnbild der Kultur'



Cornelia
Savory-Deermann
, geboren 1945 in Wuppertal, hat seit über 50 Jahren Englische Bulldoggen und ist Gründungs- und Ehrenmitglied des "Verein der Freunde Englischer Bulldogs e.V. (1980-2009)".

Seit Mai 2005 haben die Bulldogs hier ihr eigenes deutsches Weblog bekommen. Jeder Leser kann Blog-Beiträge an Cornelia schicken, Eure Bulldog-Anekdoten, -Fotos und -Tipps für's Blog sind willkommen. Der jeweilige Autor behält sein Copyright an Bildern und Text, gibt aber Cornelia ein unwiderrufbares Nutzungsrecht für Veröffentlichungen in diesem Blog.



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Cornelia Savory-Deermann


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