Cornelias Bulldog Blog
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Montag, September 25, 2023

Noch einmal sommerliche Wald- und

Wasserfreuden


Der September entwickelte sich richtig sommerheiß, sodaß Clara und ich unsere täglichen Wege wieder in schattigen Wald verlegten.

Da Clara die Freiheit unter alten Eichen als Spielplatz liebt, fuhr ich mit ihr einmal wieder ins nahe Schwarzbachtal. Aber Clara stürmte nicht los, sie blieb angewurzelt am Parklatz stehen, machte einen Giraffenhals und starrte starr zwischen die Bäume. Ich sah und hörte nichts...

Clara ging mit mir den Weg weiter, aber ihre Aufmerksamkeit hielt sie auf die eine Waldseite gerichtet, wenn auch zunehmend weniger gespannt.

Da weit und breit keine Forstgeräte und keine Leute waren, schloß ich auf eine Rotte Wildschweine, die Clara wahrgenommen hatte. Ja, dann sah ich auf dem locker aufgewühlten Waldboden haufenweise frische Schwarzwildlosung! Die Wildschweine waren demnach wohl noch irgendwo in der Nähe. Sie hatten hier vermutlich inspiziert, ob der Herbst schon ihr Lieblingsfutter Eicheln zu Boden fallen ließ.

Claras Verhalten nach hatten wir uns auf unserem Weg von der Rotte entfernt, oder die sich von uns. Ich ging gut gelaunt mit ihr weiter in Richtung "weg von den Sauen" bis zu der Stelle, wo der Schwarzbach nah am Wanderweg vorbei führt.

Übrigens gibt es hier im Herzen des Eichenwaldes kein Brombeergestrüpp am Wegrand. Die hohen Eichen halten sogar diesen breiten Forstweg ganztägig im Schatten, das heißt es gibt genau so wenig Chancen für Unterholz wie im Wald selbst. Wo doch etwas Licht bis zum Boden durchkommt wächst Farn, dessen Wedel dank des nassen Sommers immer noch bis zum Boden grünten.

Später zurück am Wandererparkplatz blickte Clara nicht mehr konzentriert in den Wald hinein, sie hob nur mal kurz die Nase in die Höhe: "Entwarnung! Schließlich kenne ich Wildschweine vom Tierpark her. Diese sind fort."

Am nächsten Tag fuhr ich mit Clara zu ihrer Sommerbadestelle an der Altenau bei Husen. An der Wandererbrücke kann man gut in den Bach heruntersteigen. Clara lief gleich voraus und rein.

Ich hatte Wassersandalen angezogen und wollte mit ihr ein wenig durch den Bach wandern. Der Wasserstand war gerade bauchhoch für sie, also passend :-)

Sie freute sich, dass ich mit im Wasser war, wir gingen los nachdem ich getestet hatte, dass die Steine im Grund nicht rutschig waren. Ich bin sicher, Clara testet den Untergrund auch - sie schien das Wasserwandern für machbar zu halten. Begeistert war sie aber auch nicht gerade, dazu war das Wetter nicht heiß genug ;-)

Die Altenau wurde jetzt schmaler und damit tiefer. Clara sollte ja ihren kühlen Spaß und keinen Stress haben, also ging ich zurück.

Als wir wieder an der Stelle mit einem flachen Uferstreifen vorbei kamen, entschied sie über den alten Stamm nach oben zu springen und auf dem Sträßchen weiter dem Bach zu folgen. Ich rief sie, aber sie ignorierte mich. Ich hätte große Schwierigkeiten gehabt ihr an dieser steilen Stelle nach oben zu folgen. Sie war sozusagen "herrenlos" oben auf dem gelegentlich von Autos genutzten Sträßchen :-((

Ich rief nun ganz energisch, dass sie kommen solle - die liebe Clara tat es.


Freitag, September 22, 2023

Brombeeren, Kampfkunst und

Sonnenuntergänge


Der September begann mit warmem, sonnigem Wetter. Es war wieder ein Vergnügen in der Sonne über die Höhen zu spazieren - wenn ich an der Windradindustrie rundherum vorbeisah. Neben allem Anderen sind diese Riesenräder auch ein Problem für Vögel... Stu und ich sind Befürworter der Kernenergie.

Felder und Weiden werden hier im Eggegebirge immer wieder von Waldinseln unterbrochen, an deren Rändern ein Brombeerparadies herrscht. So saftig und süß....

Über die letzten Trockensommer hatte ich vergessen, welche Delikatesse voll zu Größe und Süße gereifte Brombeeren sind. An jedem Busch wartete Clara geduldig, bis ich mir die dicksten gepflückt und gegessen hatte. Und es reifen immer noch viele nach!

An zweien dieser warmen Nachmittage besuchte uns Frank mit Teddy. Clara liebt Teddy als ihren engagierten Spielpartner der "Martial Art" ;-)

Nach einer ausgedehnten Spielrunde erholten sich die Beiden, jeder in einer anderen Gartenecke auf der Wiese den Bauch abkühlend.

Ich ging zu Clara und streichelte sie, das veranlaßte Teddy auch gleich zu kommen, um ebenso gestreichelt zu werden. Er ist ein herrlich schmusiger Kerl, und Clara ist nicht eifersüchtig. Die beiden animierten sich nun zu neuen Spielrunden :-)

Teddy war in den Regenwochen zuvor nicht zu Besuch bei uns gewesen, denn so wie er und Clara auf dem in der Zeit völlig durchweichten Rasen rumgetollt hätten, wäre für sein dichtes, superweiches Plüschfell jedes Mal einer aufwändigen Säuberungs- und Pflegeaktion angefallen. Also gab es für ihn in dieser Regenzeit nur gesittetes Spazierengehen :-)

Das Sommerwetter wurde intensiver, mittags stieg die Temperatur auf 30 Grad. Die Sonne ging aber jetzt schon deutlich früher unter, aus Claras und meinen Spätabendrunden wurden Frühabendrunden.

Es gab an diesen Tagen kein Abendrot, das heißt die Atmosphäre war sehr trocken und arm an sonstigen Partikeln, sodass die Strahlen wenig gestreut wurden. Die Venus stand über der Sonne.


Dienstag, September 19, 2023

Der Bollerwienborn


Das Eggegebirge ist um Bad Driburg herum besonders schön. Durch die WanderApp Komoot wurde ich auf den Bollerwienborn ostlich des Ortes aufmerksam: also Clara ins Auto packen und die knapp 30 km hinfahren.

Allein schon der Weg zur Quelle mit Blick auf Bad Driburg in der Ferne war wunderschön.

Die Quelle schüttet ihr Wasser an der tiefsten Talstelle aus einer Felswand heraus. Eine Kneippanlage mit Picknickplatz wurde gleich unterhalb am Wegrand angelegt.

Bollerquellen "bollern" das Wasser nicht stetig, sondern sozusagen mit Getöse heraus, wenn es für sie hinreichend viel geregnet hat, bzw. das Grundwasser hoch genug steht. Und es stand nach diesen ausnahmsweise einmal wieder regenreichen Sommerwochen hoch genug :-)

Ich ging mit Clara zu der Felswand hoch, aus der das Wasser floß. Diese Quelle schüttet ihr Wasser je nach Wasserstand aus mehreren Felslöchern heraus, von denen einige ungefähr auf gleicher Höhe liegen.

Die mächtigste, höhlengroße Quellausgang liegt ein bis zwei Meter höher als die anderen. Hier wird Wasser und Geröll nur bei sehr hohem Wasserstand aus einer höhlengroßen Öffnung heraus geschüttet. Die Höhle ist durch ein Gitter vor Besuchern (und umgekehrt) geschützt.

Bei unserem Besuch floß Wasser nur aus einem unteren Felsloch wie aus dem Ende einer natürlichen Röhre.

Clara und ich spazierten nach diesem kleinen Abenteuer den Weg weiter durch alten Buchenwald. Er führt hoch über das Tal des Bollerwienbachs. Clara und ich fühlten uns beschwingt, Quellen haben solch eine belebende Wirkung auf (wohl nicht nur) uns :-)

Irgendwann gingen wir zurück. Ich wollte mir die Kneippanlage noch genauer ansehen, aber Clara mochte die Steinplattenbrücke nicht. Nach Abschätzen (der Risikolage ;-) durchquerte sie lieber den Steingraben.

Es war inzwischen Mittag und andere Quellbesucher kamen. Ich nahm Clara an die Leine, als uns dort eine junge Frau mit ihrem Hund an der Leine entgegenkam. Sie war sehr freundlich und meinte, ihrer sei lieb. Ich glaubte ihr, und wir ließen beide los. Clara und Bruno, wie er hieß, tollten nicht wie die Wilden los, sondern spielten sich gegenseitig wohlwollend einschätzend "anständig" miteinander ;-)

Allerspätestens zum nächsten Frühjahrshochwasser werden wir wieder herkommen :-)


Samstag, September 16, 2023

Bäume sind Individualisten und kein Wald

ist wie der andere


Etwas größere Überraschungen als im letzten Beitrag beschrieben erlebten Clara und ich einige Tage später. Ich fuhr ich mit ihr einfach drauf los über die festen Feldwege östlich vom Dorf Lichtenau. (Dank Navi würde ich ja zurück finden :-)

Wir parkten an einem schöne Waldrandweg in einem sanften Tal um dort zu spazieren. Ja, und da sah ich den gewaltigen, wie von einer Riesenaxt gespaltenen Baum auf der Wiesenhöhe. Die Wiese war nicht mit Elektrodraht umzäunt, wohl eine aufgegebene Kuhweide. Weiter weg im Tal grasten Schafe, zu denen wir später weiter spazierten. Es herrschte wieder sehr warmes, schwüles Wetter. Clara zeigte keine Lust auf der Wiese ihre geliebten Runden zu flitzen, daran merkte ich, dass es auch ihr ziemlich warm war.

Dieser Baum hatte das Gewicht seines Seitenstammes nicht mehr tragen können. Förster erklären, dass durch die letzten trockenen Sommer die Stämme besonders der Buchen sich nicht stark und stabil genug entwickeln konnten, auch um Stürmen standzuhalten. Jedenfalls war dieser gespaltene Baum eine im Wortsinn größere Entdeckung.

An Regenwasser herrschte in diesem Jahr weiterhin kein Mangel - deshalb gab es den ganzen Spätsommer über keinen vorzeitigen Laubfall. Auf dem nassen Bruchholz gediehen besonders die Totholzpilze prächtig.

Nur Vögel waren so gut wie nicht mehr im Wald zu hören, ja, die Paarungs- und Brutzeit war vorbei. Aber das satte Grün der Wiesen und Baumkronen ließ noch überhaupt nicht an den Herbst denken. Flora zeigte sich überall fröhlich in pink bis lila. Fast schwarz glänzten Vogel-, Hollunder- und Brombeeren, ein herrlicher Kontrast zum Pink der Blumen.

Der letzte obere Teil des Regenwasserablaufbachs war noch nicht vom Tornado-Baumbruch geräumt, aber diese Arbeiten gehen weiter.

Das Kolkrabenpaar vom letzten Jahr war verschwunden, die beiden sind umgezogen. Diese Beobachtung mache ich immer, wenn in einem von ihnen bewohntem Waldstück Bäume abgesägt werden. Ich höre sie dann in seit längerem in Ruhe gelassenen Waldzonen.

Im urtümlichen Waldstück auf der flachen Höhe zwischen Totengrund und Mental waren nur an einem Ende alte Fichten gefällt worden. Ursprünglichkeit und Vielfalt an heimischen Baumarten war dort bislang erhalten geblieben. Stürme und Förster hatten den Wald nur ein wenig ausgedünnt. Dort war Brombeergestrüpp nachgewachsen, deshalb blieben wir auf dem Weg.

Wir spazierten zum ersten Mal in diesem Jahr mal wieder zum dortigen einsamen Picknickpilz vor der Steikante in den Totengrund.

Auch für Clara ist Wald nicht gleich Wald!

Ihr Lieblingswald besteht aus alten mächtigen Bäumen, die kein Unterholz unter sich gedeihen lassen, aber dafür Äste abwerfen, die sich zum fröhlichen Überspringen anbieten. Und die ein weiches, trockenes Laubbett als Anlauf- und Landepiste anbieten :-) Solch einen Waldstreifen entdeckten wir am Rande einer toten Fichtenforstung in der Nähe des Restmoores Eselsbettes.

Raumgreifende alte Eichen und Buchen beherrschen diesen alten, in Ruhe gelassenen Waldstreifen. Zu meiner großen Freude entdeckte ich hier sogar eine "Feenbrücke".

Solche Hunde-Spielplätze finden sich nicht mehr oft in unseren Wäldern. Also demnächst wieder hin :-)


Mittwoch, September 13, 2023

Gelegentlich gibt es unterwegs kleine

Überraschungsfunde :-)


Clara und ich waren Wochen nocht mehr im Meerhofer Wald gewesen. Also mal wieder hin! Gleich zu Beginn des Seiteneingangs ins "Naturerlebnis Wald" strahlte uns am Wegesrand ein kugelrunder roter Pilz entgegen - der kein Fliegenpilz war! Ich war baß erstaunt, so ein Pilz war mir noch nicht vor die Augen gekommen!

Ihre weißen Tupfer auf dem Hut verlieren Fliegenpilze oft bei viel Regen - und den hatten wir ja. Aber Ihm fehlte auch der Flauschrand am Stiel, dafür war dieser wie dünn bepudert in zartem Rosa. Ein paar Meter weiter gab es noch reichlich mehr davon, aber diese waren von Schnecken so angefressen, dass ihre Pracht verloren war. Google klärte mich auf: Es waren "Rote Heringstäublinge". Dieser Pilz ist eßbar, sein leichter Heringsgeruch soll sich beim Kochen verlieren. Ich freute mich diesen roten Sonderling entdeckt zu haben.

Eine kleinere Überraschungen gab es zu meiner Freude schon wieder am nächsten Tag. Wir spazierten auf mittlerer Hanghöhe am Waldrand entlang auf einem vergessen wirkenden Weg durch das Vordere Bündeltal.

Die Waldkante wurde bis zum Dorfrand hin begrenzt von einer undurchdringlichen Brombeerhecke voll dicker süßer Beeren. Sie so im Vorbeigehen ständig zu naschen war herrlich.

Dann aber stutzte ich: direkt neben drei verführerischen Ranken voller Brombeeren strahlte mich eine giftige Tollkirsche an!

Ich hatte über einige Jahre keine Tollkirsche mehr in unserer Gegend gesehen und freute mich riesig, dass es diese wilde, dunkle Schönheit hier doch noch gibt - gut versteckt zwischen Brombeeren und Schlehen.

Einige Tage später spazierten Clara und ich nach vielleicht einem Jahr mal wieder über den Forstweg einer Kahlschlagfläsche auf der Hegge, um zu sehen wie die Natur sich dort regeneriert hat.

Nun, sie war zu einer sogar für vermutlich Wildschweine undurchdringlichen, weitflächigen Brombeerwildnis geworden. Solche Dickichte entwickeln sich nur, wo keine Bäume ihr ungebremstes Wachstum durch ihren Schatten ausbremsen. Ich befürchte, die Brombeerdickichte werden durch ihren Wasserverbrauch nun ihrerseits das Nachwachsen der Bäume zumindest beeinträchtigen. Die Forstbehörden sind da berechtigt oder unberechtigt optimistischer.

Welche Überraschung plötzlich: ich entdeckte große, weiße, filigrane Blüten in dieser abschreckenden, dunklen Dornendichte! Ich versuchte vorsichtig so nah wie möglich heranzukommen... Es war das wilde, leicht giftige Waldgeissblatt! Ich entdeckte es zum ersten Mal; bekannt waren mir nur die rosa-gelben Zuchtformen in Gärten.

Geissblattplanzen sind Rankpflanzen. Ich verstand den Zusammenhang: um den Platz- und Lichtmangel am Boden dieses Brombeerhags zu umgehen, mußte man sich schon hochranken können! Hier hatte ein Waldgeissblatt wunderbarerweise in dieser Unwirtnis seine Chance genutzt!

Noch eine kleine Überraschung: mitten in der Brombeerwildnis war eine von ihr freie, sehr flache Senke. Sie war ganz mit Heidekraut und am Rande mit langen Gräsern bewachsen.

Als wir dort hinein gingen, fielen mir tief in die Erde eingedrückte, querliegende Holzbalken auf. Auf ihnen waren vermutlich die abgeholzten Stämme lange im Stapel gelagert gewesen. Sie hatten durch ihr Gewicht den Boden zu der flachen, länglichen Mulde verdichtet. Möglicherweise war dies aber auch ein Transportweg gewesen. In der vermutlich nass-feuchten Erdmulde hatten Gräser und Heidekraut als erste Fuß gefaßt.

Unsere Gastbloggerin Evelyn Riesen und ich tauschen gerne Fotos von unseren Spaziergängen aus. Sie entdeckte zur gleichen Zeit auch Ungewöhnliches: einen Birnbaum, an dem zwischen grünen Birne nur eine einzige strahlend rote hing. Und einen nach unten wachsenden Pilz !

Diese Überraschungsfunde machte sie zuhause in der Umgebung von Bingen am Rhein :-)


Sonntag, September 10, 2023

In und um Henglarn herum


Seit nunmehr 35 Jahren leben wir in Henglarn, einem der 15 Dörfer, die verwaltungsmäßig die "Stadt Lichtenau" bilden. Bis zu vielleicht 30 Kilometer reichen meine täglichen Ausflüge mit Clara ins Umland hinein. Dabei ist Henglarn selbst wegen seines großen Quellgebietes eines der schönsten Ausflugsziele.

Naja, (auch meine) Sehnsucht reicht oft in die (nähere oder weitere) Ferne. In der regenreichen Tagen Mitte August beschloß ich wieder einmal in und um unser Heimatdorf herum zu spazieren.

Henglarn liegt im Altenautal direkt am Bach. Nördlich begrenzt ist das Dorf vom teilweise unter Naturschutz stehenden Steilhang der Egge. Ein Serpentinensträßchen führt hoch zum Plateau mit seinen Wiesen und Weiden. Südlich begrenzt wird das Dorf von sanften Feld- und Wiesenhänge, unterbrochen von schmalen, steilen Waldschluchten von Regenabflußbächen hin zur Altenau. Der größte ist die Menne. Ihr Tal, das Mental, ist zauberhaft schön; es gibt mehrere Beiträge darüber.

Wie die Komoot-Wanderkarte zeigt, gibt es in und um Henglarn herum so einige Highlights. Direkt am Dorfrand liegt ein wunderschönes, größeres Quellgebiet, das nach 200 Metern sein Wasser in die Altenau ergießt. Von unserem Haus aus sind es nur 450 Meter bis zum Quellteich, "Paddelteich" genannt. (Pad / plur. Pader ist ein altes Wort für Kröten).

Clara und ich spazierten dorthin bei Frühnebel. Alles glänzte nass in der Morgensonne, ich fühlte mich wie in einem Regenwald. Solch Nebelwetter kann trübsinnig machen, aber das in großer Fülle blühende, rosa Springkraut verzauberte den Teich in ein Sehnsuchtsmärchen von Sanftmut, Schönheit und Stille.

Neben dem Quellteich gibt es eine Kneippanlage und in weiten Wiesen auch Sitzbänke. Jedes Jahr werden in diesem Randbereich des Parks Blumenwiesen gesät.

In solch einer entspannt heiteren, in Tau und Nebel gebadeten Stimmung hatte ich unseren Quellteich früher noch nicht erlebt. Auch Altbekanntes kann neuen Reiz entfalten :-)

Hinter dem Zufluß das Quellwassers ist im Dorfkern die Altenau renaturiert worden. Spielplatz und Picknickplätze kamen dazu. Auch dorthin spazierte ich mit Clara, leider war gerade auch ein Trecker-Rasenmäher dort zugange. Clara erlebt solches Gerät als bedrohlich - ich nahm sie sicherheitshalber an die Leine. Sie stürmte gleich ins Wasser weg von ihm.

Der Trecker drehte ab, seine Arbeit war erldigt. Clara entspannte ich, ich nahm sie von der Leine und wir beide spazierten ein wenig durch den Bach zur verrückten Weide.

Dann ging es durch den Park zurück nach Hause.


Donnerstag, September 7, 2023

Eine Bachschwinde - und Erinnerung an

Alma (1981 - 1994)


Mitte August regnete es (meist nachts) stundenlang, ich hatte das Gefühl es regnete so viel wie im letzten Winter. Vielleicht war die Sauer direkt hinter Lichtenau nicht mehr leer? Also mit Clara hin.

Am Anfang des die Sauer dort begleitenden Alten Postweges war zu meiner Überraschung die alte Holzbrücke hinter der Furt in den letzten Wochen abgerissen worden. Über die Furt floß Wasser, nicht viel, aber immerhin. Aber die Strömung hörte dahinter auf, ein Pool, dann war Schluß.

Ganz offensichtlich war dieser Pool die letzte Bachschwinde, das Wasser verschwand hier in unterirdischen Gesteinsspalten und Höhlen. Ab hier bis zu ihrer Mündung in die Altenau war die Sauer wie jeden Sommer leer.

Ich wagte mich über den nassen, schmalen Kies- und Sandstreifen um das Schwalloch herum bis zu seinem Ende. Dahinter war das Bachbett nur noch ein Grasstreifen! Clara war mir nur bis zur Furt gefolgt. Sie war nicht so neugierig wie ich auf dieses wasserschluckende Loch, ihr war mein kleines Unternehmen zu naß!

Wir spazierten weiter bis zu der Furt, die dem Alten Postweg im Winter wegen Überflutung ein Ende macht.

Da es den ganzen nächsten Tag laut Wetterbericht regnen sollte (d.h. kein Spaziergang!) ging ich nachnittags mit Clara noch mal los; diesmal über die frischen Stoppelfelder.

Der regenreichen letzten Wochen hatten der Getreideernte geschadet. Viele Halme waren platt auf den Boden gedrückt worden. Ich ging auf den Acker und war erstaunt, welche Mengen an Körnern nach dem Mähen dort lagen. Ein Bauer hatte mir gesagt, das Mähen hätte wetter- und reifebedingt drei Wochen später erst stattfinden können als im letzten Jahr. Naja, dafür waren die Körner in diesem Jahr dick und nicht knochenhart, wie ich feststellte.

Der regenreichen letzten Wochen hatten der Getreideernte geschadet. Viele Halme waren platt auf den Boden gedrückt worden. Ich ging auf den Acker und war erstaunt, welche Mengen an Körnern nach dem Mähen dort lagen. Ein Bauer hatte mir gesagt, das Mähen hätte wetter- und reifebedingt drei Wochen später erst stattfinden können als im letzten Jahr. Naja, dafür waren die Körner in diesem Jahr dick und nicht knochenhart, wie ich feststellte.

Erinnerung an Alma (1981 - 1994)

Zu unserer Überraschung schickte uns unser Freund Frank Fotos von uns mit Alma vom Juni 1987! Wir kennen ihn aber erst seit 2010. Er hatte sie per Zufall von einer Kundin deren Exmann damals in Stu´s KI-Truppe arbeitete.

Man sieht an der Fotofolge, welch gelassenes Wesen unsere Alma hatte. Sie reagierte in jeder Situation angemessen, blieb stets souverän. Es war so gut wie unmöglich sie zu irritieren, geschweige denn zu erschüttern - außer sie wußte uns in Gefahr. Dann handelte sie sofort! Es waren 13 wunderbare Jahre mit ihr.


Dienstag, September 4, 2023

Für Haushunde ist das "Mitlaufen im Rudel"

möglicherweise die beste Vorbeugung für

ein gesünderes Leben

Quelle: ScienceDaily (Jun. 8, 2023)


Die größte Umfrage und Datensammlung ihrer Art – von mehr als 21.000 Hundebesitzern – hat die sozialen Faktoren aufgedeckt, die möglicherweise mit einem gesünderen Altern der geliebten Hundebegleiter der Menschen verbunden sind. Unter diesen erwies sich eine Messung des Umfangs des sozialen Unterstützungsnetzwerks eines Hundes als der größte Einfluss und Zusammenhang zu besseren Gesundheitsergebnissen – fünfmal so groß wie der Einfluss finanzieller Faktoren, der Haushaltsstabilität oder des Alters des Besitzers.

Was genau macht einen fitten Fido aus? Und welchen Einfluss hat die Umgebung eines Hundes auf seine Hundejahre? „Die Menschen lieben ihre Hunde“, sagte Noah Snyder-Mackler, Assistenzprofessor der ASU School of Life Sciences. „Aber was die Menschen vielleicht nicht wissen, ist, dass diese Liebe und Fürsorge in Kombination mit ihrer relativ kürzeren Lebensspanne unsere Begleithunde zu einem großartigen Modell für die Untersuchung machen, wie und wann Aspekte der sozialen und physischen Umwelt das Altern, die Gesundheit und das Überleben verändern können.“

Jetzt hat die größte Umfrage und Datensammlung ihrer Art – von mehr als 21.000 Hundebesitzern – die sozialen Faktoren aufgedeckt, die möglicherweise mit einem gesünderen Altern der geliebten Hundebegleiter der Menschen verbunden sind. Unter diesen erwies eine Messung des Umfangs des sozialen Unterstützungsnetzwerks eines Hundes, dass dieser den größten Einfluss auf bessere Gesundheitsergebnisse hat – fünfmal so groß wie der Einfluss finanzieller Faktoren, der Haushaltsstabilität oder des Alters des Besitzers.

Unter der Leitung von Snyder-Mackler, der Doktorandin Bri McCoy und der MSc-Studentin Layla Brassington, führten sie eine umfassende Analyse einer detaillierten Umfrage unter Hundebesitzern durch, die eine atemberaubende Zahl von 21.410 Hunden ergab. Die Studie versuchte, wichtige soziale Aspekte für einen gesunden Lebensstil zu finden, um im Rahmen eines großen, gemeinschaftlich wissenschaftlichen Projekts namens „Dog Aging Project“ die wissenschaftliche Zusammenhänge hinter der Anzahl von Lebensjahren bei Hunden zu erforschen. Das Dog Aging Project ist eine von der University of Washington und den Texas A&M Schools of Medicine geleitete Partnerschaft, zu der mehr als ein Dutzend Mitgliedsinstitutionen – darunter auch die ASU – im ganzen Land gehören.

Das Hauptziel des Dog Aging Project besteht darin zu verstehen, wie Gene, Lebensstil und Umwelt das Altern und den Krankheitsverlauf beeinflussen.

Mittlerweile sind mehr als 45.000 Hunde in den gesamten USA für das Projekt angemeldet. „Diese Studie verdeutlicht die unglaublich große Reichweite des Dog Aging Project“, sagte Daniel Promislow, Co-Direktor und Hauptforscher des Projekts. „Hier sehen wir, wie Hunde uns helfen können, besser zu verstehen, wie die Umwelt um uns herum die Gesundheit beeinflusst und auf welche vielfältige Weise Hunde die menschliche Erfahrung widerspiegeln. Genau wie Menschen haben Hunde in ressourcenärmeren Umgebungen mit größerer Wahrscheinlichkeit gesundheitliche Probleme. Dank der Fülle der Daten, die das Dog Aging Project sammelt, werden Folgestudien das Potenzial haben, uns zu helfen, zu verstehen, wie und warum Umweltfaktoren die Gesundheit von Hunden beeinflussen.“

McCoy, Brassington, Snyder-Mackler und ihr Team stützten sich auf eine große Umfrage, in der jedem Besitzer Fragen zu sich selbst und seinem Welpen gestellt wurden: von körperlicher Aktivität, Umgebung, Hundeverhalten, Ernährung, Medikamenten und Vorbeugungsmaßnahmen, Gesundheitszustand und demografischen Daten des Besitzers. Anhand dieser Fragen identifizierten sie fünf Schlüsselfaktoren (Nachbarschaftsstabilität, Gesamteinkommen des Haushalts, soziale Zeit mit Kindern, soziale Zeit mit Tieren und Alter des Besitzers), die zusammen dazu beitrugen, die Zusammensetzung des sozialen Umfelds eines Hundes zu erklären und mit dem Wohlbefinden des Hundes in Zusammenhang standen.

Sie fanden heraus, dass die Lebens- und Bauumgebung des Hundes seine Gesundheit, Krankheitsdiagnosen und körperliche Mobilität vorhersagte – selbst nach Berücksichtigung des Alters und Gewichts des Hundes. Genauer gesagt: Finanzielle und häusliche Widrigkeiten waren mit einem schlechteren Gesundheitszustand und eingeschränkter körperlicher Mobilität verbunden, während grundlegende soziale Gemeinschaft, wie das Zusammenleben mit anderen Hunden, mit einer besseren Gesundheit verbunden war.

Diese Auswirkungen der einzelnen Umweltkomponenten waren nicht gleich: Die Wirkung sozialer Unterstützung war fünfmal stärker als die finanzieller Faktoren. „Dies zeigt, dass es für die Gesundheit des Hundes, wie bei vielen sozialen Tieren, einschließlich Menschen, wirklich wichtig sein kann, mehr soziale Begleiter zu haben“, sagte McCoy, Absolvent der ASU.

Zu den überraschenderen Ergebnissen gehörten:
1) ein negativer Zusammenhang zwischen der Anzahl der Kinder im Haushalt und der Gesundheit des Hundes und
2) dass bei Hunden aus Haushalten mit höherem Einkommen mehr Krankheiten diagnostiziert wurden.
„Wir haben herausgefunden, dass sich die Zeit mit Kindern tatsächlich nachteilig auf die Gesundheit von Hunden auswirkt“, sagte Brassington. „Je mehr Kinder bzw. je mehr Zeit die Besitzer ihren Kindern widmen, desto weniger Zeit wird sie mit ihren pelzigen Kindern verbringen.“ „Man kann es sich eher als eine Frage der Ressourcenverteilung vorstellen, als dass Kinder schlecht für Hunde sind“, sagte McCoy.

Der zweite kontraintuitive Befund weist auf die Rolle hin, die die Finanzierung bei den Möglichkeiten der Krankheitsdiagnose spielt. Hunde aus wohlhabenderen Haushalten haben besseren Zugang zu medizinischer Versorgung, was unbeabsichtigt zu mehr Krankheitsdiagnosen führt. Da Hunde, die in Haushalten mit wohlhabenderen Besitzern leben, möglicherweise häufiger tierärztliche Hilfe in Anspruch nehmen und ihre Besitzer über die Mittel verfügen, um zusätzliche Tests zu bezahlen, führt dies dazu, dass mehr Krankheiten identifiziert werden.

Ihre Ergebnisse blieben weitgehend konsistent, wenn man die Gesundheits- und Krankheitsunterschiede zwischen reinen und gemischten Hunden sowie zwischen bestimmten Rassen berücksichtigte.

Ein wichtiger Vorbehalt und Warnhinweis zu den Daten ergibt sich aus der Art der Umfragen. Da diese vom Eigentümer gemeldet werden, kann es zu Fehlern, Vorurteilen und/oder Fehlinterpretationen der Umfragefragen kommen.

Ihre nächsten Schritte werden damit beginnen, zu untersuchen, ob es irgendwelche Zusammenhänge zwischen der Umfrage und der zugrunde liegenden Physiologie gibt. „Wir wollen nun verstehen, wie diese äußeren Faktoren unter die Haut gelangen und sich auf die Gesundheit des Hundes auswirken – wie verändert die Umgebung seinen Körper und seine Zellen?“, sagte Snyder-Mackler.

Eine Untergruppe der Hunde, etwa 1.000, sind Teil einer gezielteren Kohorte, in der Snyder-Mackler und seine Mitarbeiter über viele Jahre hinweg Blut und andere biologische Proben sammeln, um diese Hinweise aufzudecken. „In der zukünftigen Forschung werden wir uns mit elektronischen veterinärmedizinischen Aufzeichnungen, molekularen und immunologischen Messungen sowie körperlichen Tests zu Hause befassen, um genauere Messungen der Gesundheit und Gebrechlichkeit des Begleithundes zu erstellen“, sagte Snyder-Mackler.

„Aber die Botschaft zum Mitnehmen lautet: Ein gutes Netzwerk und gute soziale Kontakte sind gut für die Hunde, die bei uns leben“, sagte McCoy. „Aber die Strukturen und Gerechtigkeiten unserer Gesellschaft wirken sich auch nachteilig auf unsere Haustiere aus. Und sie sind nicht diejenigen, die an ihren nächsten Gehaltsscheck oder ihre Gesundheitsversorgung denken.“ Und was für Hunde gut ist, spiegelt möglicherweise nur das wider, was für Menschen ein gutes Rezept für ein gesünderes Leben sein könnte.

„Insgesamt liefert unsere Studie weitere Beweise für den starken Zusammenhang zwischen dem sozialen Umfeld und den Gesundheitsergebnissen, der das widerspiegelt, was für den Menschen bekannt ist“, sagte Snyder-Mackler. „Wir müssen mehr Aufmerksamkeit auf die Rolle des sozialen Umfelds auf Gesundheit und Krankheit richten und weiter untersuchen, wie jeder Umweltfaktor zu mehr Jahren gesunden Lebens (d. h. „Gesundheitsspanne“) sowohl bei Begleithunden als auch bei Menschen beitragen kann.“


Freitag, September 1, 2023

Die Marsberger Brunnenanlage, ansonsten

unsere nahen Lieblingswege


Der "Brunnen" ist eine ganze Anlage von Einzelbrunnen, der beeindruckendste spuckt sein Wasser in Kaskaden den Berg herunter. Aber der war gerade abgestellt, wie eine Anwohnerin erklärte. Die Anlage wurde 1860 mitten im Wald als Erholunganlage gebaut und ist heute noch als solche beliebt.

Wir begegneten einigen Hunden, alle wie vorgeschrieben an der Leine.

Ein Terrier giftete Clara an, aber die reagiete nur ruhig an ihm vorbei schauend. Die Menschen solcher Hunde schämen sich dann meist. Sie kommandieren "Hör auf zu bellen!!!" und staunen, dass ich kein Wort zu Clara sagen muß, um sie so unaufgeregt zu halten.

Eine sehr freundliche kleine Hündin mit einer ebenso freundlicher Besitzerin spielte ein wenig mit Clara. Ich freute mich für Clara darüber :-)

Das Wetter blieb gemischt - eine weitere Hitzewelle blieb uns also erspart. Clara und ich spazierten in den nächsten Tagen wegen plötzlicher Schauern nur über unsere nahe gelegenen Lieblingswege. Apfel- und Pflaumenbäume säumen häufig die Feldwege.

Das Quertal zum Nordhang bei unserem Heimatdorf Henglarn zeigt besonders vor Sonnenuntergang seinen Charme. Die Stamm der uralten Weide war seit unserem letzten Besuch hier vor ein paar Wochen entzwei gebrochen. Sie grünt weiter - ich mag diese eigenwillige Überlebenskünstlerin :-)

Wir spazierten auch wieder durch das NSG Bleikuhlen. Der reichliche Regen hatte für eine herrliche Blütenfülle der seltenen Schwermetallwiesen gesorgt.

Das nur hier vorkommende Galmeiveilchen setzte deutlch seine violetten Farbakzente. Und die ebenso den Schwermetallboden vertragenden Moose und Flechten waren nicht mehr nur schwarz verklumpt, sondern grünten und blühten stellenweise.

Das Wetter wurde Mitte August wieder heiß und gewitterig. Die ersten Brombeeren waren reif, also fuhr ich mit Clara auf die Höhe hinter Husen, wo den Waldrand entlang dichtes Brombeergestrüpp wächst.

Ich hatte ein Säckchen zum Sammeln mitgenommen - das ging auf Claras Kosten: sie blieb die ganze Zeit neben mir stehen, wenn auch sichtlich enttäuscht. Schon nach knapp zehn Meter Weg war das Säckchen voll und wir fuhren wieder nach Hause, denn ein Gewitter rollte heran.

Waldbrombeeren sind unvergleichlich leckerer, das heißt aromatischer als die in Supermärkten zu kaufenden dicken Zucht-Brombeeren.


Dienstag, August 28, 2023

Navigation nach Wolken und Wind


Das Wetter im ersten Drittel des August war beherrscht von Wind getrieben, schweren Schauerwolken. Sobald sich ein blaues Sonnenloch am Himmel zeigte, fuhr ich in seine Richtung mit Clara los. Wir machten dann genau darunter unseren Spaziergang.

Einmal lag ein Teil der Dalheimer Wälder und Weiden im Piepenbachtal unter solch einem "Loch vom Dienst", wie ein Wolkenloch (zum Landen) in der Sichtfliegerei genannt wird. Diese riesigen Wolken mit ihren Löchern erzeugten abends oft ungewöhnliche Sonnenuntergangsszenarien.

Wir gingen einen Seitenweg zur Talmitte um zu sehen, ob die selten gefüllte Regenwasserrinne, genannt Piepenbach, Wasser führte. Er tat es.

Vor den Dalheimer Klosteranlagen wird der Piepenbach für einen Fischteich gestaut. Das Wasser stand darin bis zum Rand, aber für einen Überlauf war doch nicht genug Regen gefallen. Allerdings hatte er gereicht um einen alten, schweren Baum vom Steilufer des Teiches auszuwaschen. Ab dem Teichdamm war das Bachbett leer.

Am nächsten Tag lag das Wolkenloch über dem Oberen Mental.

Im Wiesengrund weidete hier vor ungefähr zwei Wochen eine Schafherde mit einem freudlichen Hund. Er hatte mir, als ich aus dem Auto gestiegen war um ein Foto zu machen, ehe ich mich versah kurz und still die Hand geleckt. Ich fuhr dann weiter, weil ich mir unsicher war, wie die Schafe und er auf Clara reagieren würden. Jetzt war alles abgegrast und die Herde fort.

Wir wanderten bis zu der Stelle, wo das Tal in eine Schlucht übergeht - denn dort stießen wir wieder auf die Schafherde. So weit war sie in den zwei Wochen weiter gezogen.

Auf dem Rückweg erfreuten uns die Beeren, Insekten, Büsche und die mit zum Teil riesigen Bäumen bewachsene Steilwand direkt am Weg.

Clara schnupperte nicht mehr auf der abgegrasten anderen Seite des Weges herum, sie wußte ja jetzt, was los war :-)


Freitag, August 25, 2023

Heute Fotos der Gastblogger Roswitha und Johannes Stahl

Isegrim macht (nicht nur) Ennio glücklich


Im Mai zog Isegrim vom Urstromtal bei Roswitha und Johannes Stahl und Bulldog Ennio ein. Aus dem Raum Berlin zog er ins schöne Allgäu.

Ennio´s älterer Hausbruder Little war im Oktober 22 verstorben, und seitdem war Ennio etwas widerspenstig geworden. Er hatte nie als Einzelhund gelebt, ihm fehlte der Kumpel.

Isegrim liebte Ennio auf Anhieb, er folgte und folgt ihm bei allem, sucht stets seine Nähe. Und Ennio´s Aufmerksamkeit, ja sogar Fürsorge gilt ganz und gar dem Kleinen. Er entspannte sich zusehends durch Isegrims Anwesenheit und Anhänglichkeit. Unter Ennios Obhut lernt Isegrim, was ein Bulldog eben so lernen muß ;-)

Isegrim ist schon deutlich gewachsen. Roswitha meint, er wird ein großer Bulldog. Kopf und Nase würden dem 2009 angepaßten Standard entsprechen, das sei erkennbar. "Er ruht so in sich selbst", und "Ennio ist souverän geworden".

Wir wünschen Roswitha und Johannes weiter alle Freude mit ihren beiden Prachtkerlen :-)


Dienstag, August 22, 2023

Regenpause - nichts wie raus!


Das regnerische Wetter hielt in den August hinein an. Die Zuflüsse zur Altenau aus den Seitentälern heraus mußten deshalb in diesem Sommer wenigstens etwas Wasser führen.

Unser Weg begann am Wandererparkplatz bei der abgebrochenen Buche, von der ich schon erzählte. Nun, nichts mehr mit Hürdenspringen, die zersägten Bruchstücke waren inzwischen im Tal gelandet.

An diesem Weg stehen einige Buchen, von denen ein Ast in einen anderen Stamm hinein wuchs. Solche Verbindungen werden in der Volkstradition "Feenbrücken" genannt. Dieser Weg führt zunächst entlang der Altenau und biegt dann ansteigend in ein wildes Seitental, in dessen Tiefe ein Regenabflußbachbett zur Altenau liegt.

Dieser Bach war in den vergangenen Jahren ab Ende der Bärlauchsaison bestenfalls matschig gewesen - also hin um zu sehen, wie es in diesem Sommer ist.

Der Abstiegspfad zum Talgrund wurde nass und nasser. Dichtes Moos bedeckte alles Totholz in intensivem Grün. Der Bach floß oberhalb von uns über reichlich Baumbruch und Gestein und führte reichlich Walderde mit sich.

Unterhalb von uns plätscherte er sanft und ruhig vor sich hin. Clara sah kurz bachaufwärts, dann bachabwärts, entschied sich für bachabwärts und ging gleich ins Nass. So kurz entschlossen erlebe ich sie selten :-)

Der Himmel verdunkelte sich wieder regenschwanger und wir gingen den Weg zurück. Am nächsten Tag regnete es weiter, doch zum Nachmittag klarte es auf. Ich ging mit Clara raus über die Wiesen südlich unseres Dorfes, die ich als paradiesich schön empfand.

Clara und ich lieben Wiesen, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Clara dreht gerne Rennrunden darauf, aber die wilden Blumenwiesen bei unserem Dorf sind im Sommer dazu zu hoch bewachsen. (Oder sie werden von Schafen oder Kühen bewohnt :-)

Am Folgetag spazierte ich dank einer späten Regenpause mit Clara nur in den Abend hinein entlang blühender Hecken und Wegraine an Stoppelfeldern vorbei.

Clara erlebt Regen als Zumutung, also war sie mit nur kurzen Trocken-Spaziergängen völlig einverstanden! Sie erlebt solche späten Spaziergänge grundsätzlich als befriedigenden Tagesabschluß :-)


Samstag, August 19, 2023

Abenteuer Wald


Das Waldgebiet zwischen Blankenrode und Hardehausen hat einige größere Naturschutzinseln. Dort spaziere ich mit Clara immer wieder gerne. Für uns neue größere und kleinere Wegstrecken mit ihren Besonderheiten finden wir immer.

Der romantisch-wilde Schwarzbach hat im östlichen Waldteil einen Regenabflußbach als einen seiner Zuflüsse. Nach den regnerischen Wochen plätscherte der freundlich.

Ich schlug mich zwischen Farn, Schilfgras und Baumsprösslingen vom Weg aus durch zum Bach. Überwucherte Äste und Schlammlöcher mußte ich dabei mit den Füßen ertasten um nicht hinzufallen. Brombeerranken lauerten als Schlingfallen im hüfthohen Grün. Clara folgte mir ebenso aufmerksam beachtend, wo sie hintrat.

Am Bach ankommend sprang sie gleich hinein: der Bach war entschieden besser gangbar als seine Wildnisufer :-)

Wir hatten den Weg nur hier verlassen, wo der Bach unweit in gleicher Höhe vorbei fließt. Wie djungelartig es hinter dem von Schmetterlingen umschwärmten Blumen am Wegrand tatsächlich war, hatte ich als kleine Herausforderung erlebt, ja genossen :-)

Am westlichen Waldende liegt unser "Feenbrückenweg": im vorletzten Beitrag schrieb ich über die durchgebrochene Buche dort. Wenige Tage später war sie durchsägt um abtransportiert zu werden. Die Teile lagen quer über dem Weg, also ideal um mit Clara Hürdensprung zu spielen.

Clara sucht sich in allen Situationen erst einmal eine einfache oder wenig aufwändige Lösung - sie ist eben eine kluge Bulldogge :-)

Ich kletterte über den Stamm, wieder zurück und wieder rüber. Sie verstand, sie mußte eine aufwenigere Lösung als Zwichen- oder Durchquetschen finden. Sie sah den Abhang hoch, doch die Idee hoch zu steigen und den Stamm oben zu umrunden verwarf sie. "Dann ist Springen einfacher" - den Entschluß sah ich ihr an :-)

Sie landete sicher zwischen dem Stamm und seinem Seitenast. Nun spielten wir Baumstammüberspringen, ich lachte und sie freute sich.

Urtümliche Wälder sind wie Abenteuer-Spielplätze, nicht nur für Kinder :-)


Mittwoch, August 16, 2023

Endlich mal kein Dürresommer :-)


Ich fuhr mit Clara ins Schwarze Bruch, einem Bruchwald in meist mooriger Erde. In der zweiten Julihälfte hatte es täglich mehr oder weniger viel geregnet, deshalb hoffte ich dort wie im letzten Jahr die so wunderschönen Fliegenpilze zu entdecken.

Aber nein: an ihrem Standort hatten die Baumfäller ganze Arbeit geleistet: ich sah nur einen plattgewalzten Fliegenpilz am Rand der Reifenspur eines Baumschleppers... weniger seltenen Pilzsorten hatte das nichts ausgemacht.

Wir spazierten auf einem schmalem Damm-Pfad entlang der schon vor Jahrzehnten renaturierten ehemaligen Fischzuchtbecken. Trotz des tagelangen Regens stand darin kein Wasser. Zwischen dem Schilf war der sumpfige Grund von Schwarzwild aufgewühlt. Den vielen Spuren nach ist dies ein Eldorado für größere Rotten.

Der große angestaute Teich war dagegen voll Wasser. Mücken und Schnaken belästigten uns nicht, nur wunderschöne türkisfarbene Libellen umschwärmten uns. Frösche und Kröten hörten wir leider - wie schon im letzten Sommer - nicht.

Dafür hörten wir hier unweit Jäger schießen - vermutlich auf Sauen. Nach dem 3. Schuß beschloß ich mit Clara zurück zu gehen, denn ich war zufällig ganz in Tarngrün gekleidet... und ich wollte auch keiner Sau auf ihrer Flucht begegnen!

Am nächsten Tag fuhr ich zu den Dolinen und der Quickspringe bei Haaren. Ich hoffte hier Wasser vorzufinden. Im Frühjahr hatte ich die Dolinen gefüllt erlebt (Beitrag 4.6.23), im Frühsommer dagegen knochentrocken (Beitrag 22.6.23).

Nun, die große, kreisrunde Einsturzdoline hatte jetzt nur einen feuchten Grund, in die weiter im Talgrund gelegene Sackungsdoline bei der idyllischen Kuhweide aber war Wasser hochgedrungen.

Das regnerische Wetter hatte viele Himbeeren am Wegesrand zur Reife gebracht. Mich daran satt essend genoß ich den Spaziergang in diesem Naturschutzgebiet. In voller Blüte strahlte das pinkfarbene Kleinblütige Weideröschen, einige der wilden Gräser zeigten schon goldrote Herbstfarben. Ein wunderbarer Farbkontrast.

Clara erinnerte sich offensichtlich ganz genau, dass etwas weiter voraus im Mai eine "Quickspringe", eine Quelle sprudelte, die im Juni dann zu ihrer sichtbaren Enttäuschung wieder verschwunden war. Sie lief darauf zu.

Ausgerechnet hier überholten uns Leute mit einem großen Hund an der Leine, ich nahm Clara deshalb auch an die Leine. Das hielt sie nicht ab mich sanft, aber entschlossen hinter sich herziehend auf den Baum zuzulaufen, aus dessen Wurzelwerk die Quelle im Mai gesprudelt war. Der andere Hund interessierte sie wenig, sie sprang gleich erfreut ins Quellwasser runter, in dem sich der blaue Himmel spiegelte :-)

Sie trank nicht davon, es war ja auch kein besonders warmes Wetter. Sie stellte sich nur kurz mitten hinein. Ich glaube sie freute sich einfach, dass die Quelle wieder sprudelte :-)

Nach zwei weiteren Regentagen fuhr ich mit Clara an die Sauer bei Ebbinghausen um zu sehen, ob diese inzwischen Wasser führte.

Aber nein, alles Regenwasser war in ihren Schwallöchern verschwunden. Das Bachbett war nur feucht und hoch bewachsen. Der Grundwasserspiegel stand also noch nicht hoch.


Sonntag, August 13, 2023

Weniger schöne Tage


In der zweiten Julihälfte bekam ich eine Bakterielle Lungenentzündung und ging vielleicht 10 Tage gar nicht mit Clara raus. Stu spielte jeden Tag ein wenig Frisbee mit ihr im Garten, das machte ihr Spaß - Clara ist nicht anspruchsvoll.

Zu mir kam sie regelmäßig für eine Pflegemaßnahme auf´s Bett. Sie leckte mir die fiebrig heißen Hände, Arme und den Hals fürsorglich und ausdauernd ab - schließlich mußte ich gesund werden!

Diese zwei Wochen lang regnete es immer wieder in Schauern und Gewittern los, viel hätte ich mit Clara deshalb sowieso nicht unternommen.

Die Antibiotika wirkten gut, ich fühlte mich danach aber noch ziemlich schwach und spazierte mit ihr nur ganz kurze Wegstrecken in unserer direkten Umgebung.

Ich ging nur auf ebenen Wegen: Ansteigungen, das heißt Anstrengungen mußte ich mit einem Clara beunruhigenden Hustenkrampf bezahlen. Also alles im Schongang!

Als es mir langsam besser ging, fuhr ich mit ihr zu dem Weg, der auf halber Hanghöhe den Quellbach der Altenau begleitet. Diesen Weg hatte ich erstmalig im letzten Winter erkundet. Seine fast senkrechten Steilhänge rechts abwärts und links aufwärts hatten mich fasziniert. (Beitrag 28.1.23)

Im vollem Sommergrün erkannte ich den Weg kaum wieder. Besonders bezauberten mich die vielen blauen Glockenblumen, sie schmückten den Weg immer wieder beidseitig zwischen dichten Brom- und Himbeerbüschen. Das auf allen anderen Wegen dominiernde Gelb des Johannis- und Kreuzkrautes fehlte. Es herrschte eine in Verborgenes führende, geheimnisvoll sanfte Stimmung.

Es begann erneut zu regnen und wir gingen zurück zum Wandererparkplatz. Jetzt sah ich erst, dass über dem Weg in die entgegengesetzte Richtung eine mächtige Buche lag.

Trotz Regen wollten Clara und ich uns das ansehen. Der Baum war nicht entwurzelt, sondern offensichtlich erst kürzlich gleich am Stammanfang durchgebrochen.

Die Regenschauer pausierte zu unserer Freude, wir sahen uns die Sache genauer an und spazierten ein wenig weiter. Dieses Wegstück lieben wir nämlich, weil hier einige Buchen sogenannte "Feenbrücken" gebildet haben. Nun, diese umgefallene Buche war nach Claras Klassifizierungssystem auch eine Brücke :-)


Donnerstag, August 10, 2023

Mal wieder im Felsenmeer


Die zweite Julihälfte begann mit angenehmen Sommerwetter, der Himmel "heiter bis wolkig" bei moderaten Temperaturen. Ein Wetter um einmal wieder loszuwandern.

Ich beschloß mich auf die Suche nach weiteren Quellen im Kleinenberger Felsenmeer zu machen. Diesmal war ich ohne menschliche Begleitung unterwegs und damit nicht durch Gespräche abgelenkt: In diesem stillen Wald hörte ich die Quelle weit bevor ich sie sah!

Die Quelle gab nicht viel Wasser her, das aber mit regelmäßigem Gegluckse beim Fallen aus ihrem dicht umwachsenen Felsenloch heraus.

Bald hinter dieser Quelle führt der Weg durch tiefe Schneisen, die in grauer Vorzeit von "Riesen" (von Erdrutschen bei Unwettern :-) mit massigen Felsbrocken von der Kammhöhe geschlagen wurden.

Der Hauptquellbach des Hardehausener Hammerbaches hatte eine wirklich grandiose Regenwasserschneise mit einer beeindruckenden exakt senkrechten Felswand in einer spitzen Kehre geschaffen. Auf ein Foto war die Schneise nicht zu bannen, zu dicht war sie dafür mit Bäumen bewachsen.

Hier hatten wir die wohl höchste Stelle des Weges erreicht und machten kehrt zur Hochebene.

Wir leben hier im Eggegebirge in einer sehr abwechslungsreichen Gegend. Je nach Stimmung suche ich mir zum Spazierengehen Felsen, Auwald, Buchenhaine, weite Wiesen, Moore, Quellen, Bäche oder Seen aus. Abends lieben Clara und ich im Sommer besonders den Weg durch stillgelegte, wild blühende Felder unter der Abendsonne.

An einigen Tagen regnete es immer wieder in Schauern, Clara fand das gut: ihre gewohnten Stunden auf dem Arbeitszimmersofa hatte somit eine Chance :-)


Montag, August 7, 2023

Hochsommer


Gegen Mitte Juli hin wurde das Wetter heiß. Das hieß "Dolcefarniente": diese Tage im Schatten verbringen und sich möglichst wenig bewegen!

Unsere einzigen Aktionen waren vormittags ein Badeausflug. Ich fahre Clara dann in ihr nahe gelegenes Bad, eine gut zugängliche Stelle an der Altenau, weil sie sich weigert der Plastikbademuschel im Garten auch nur näher zu kommen. Dieses Jahr habe ich die deshalb gleich in der Garage gelassen.

Ehrlich gesagt hat Clara Recht: es ist auch für mich ein kleines, abenteuerliches Vergnügen, wie in der Kindheit durch einen wilden Dorfbach zu spazieren, ohne auszurutschen :-)

Gegessen wurde erst am späten Nachmittag unter unserer riesigen Tanne: da scheint den ganzen Tag über keine Sonne hin, deshalb ist dort unser Hochsommereßplatz.

Clara liegt, solange wir noch etwas auf dem Teller haben, ein paar Meter weiter auf der Wiese, sie läßt uns keinen Augenblich aus den Augen, kommt aber erst angerannt, wenn ich ihr mit einem Stück Essen zuwinke und es ihr zuwerfe. Sie findet es gut, es dann "aufzuspüren" :-). Das ist kein Erziehungserfolg, sie verhält sich aus sich selbst heraus - nicht nur bei Tisch - zurückhaltend.

Abends vor Sonnenuntergang machte ich mit ihr an diesen Tagen eine kleine Runde auf dem Höhenweg hinter unserem Haus. Das reichte ihr. Sie ist eine anpassungsfreudige, dankbare kleine Persönlichkeit.

Mitte Juli wurde das Wetter zunehmend schwül. Ich erwähne hier immer das Wetter - neben Bauern, Förstern, Hirten und Jägern ist es eben auch für Hundehalter bedeutsam.

Ich fuhr mit Clara einmal wieder zum Puttenholz bei Haaren. Die großen Mähmaschinen waren auf den Weizenfeldern unterwegs. Hochsommer heißt hier, dass die Erntearbeiten beginnen. An den wilden Kirschbäumen waren alle Früchte abgefallen oder abgeerntet, jetzt boten mir die Himbeerbüsche ihre zuckersüßen Beeren an. Ich pflückte für Clara mit, sie mag süße Beeren.

Der Waldrandweg dort gehört zu meinen Lieblingswegen. Hier finde ich immer wieder absurde Pilze. Das Himbeergebüsch war bei unserem letzten Besuch stellenweise über den schmalen Fußpfad gewuchert - aber inzwischen war der Weg freigeschnitten.

Die abgeschnittene Ranken und Zweige lagen vertrocknet am Wegrand, offensichtlich eine Neubausiedlung für Waldmäuse! Eine ganz kleine, putzige Maus tippelte vor mir hinein, sie hatte mich nicht bemerkt. Clara kam an um zu sehen, was ich da näher beguckt hatte... aber diese Mausespur fand sie wohl zu alltäglich, um sie näher zu untersuchen.

Mit der Schwüle waren die Schnaken (Bremsen) in die Wälder eingezogen. Aus den feuchten Talwäldern hatten sie mich erfolgreich vertrieben. Hier auf der trockeneren Höhe fühlten sie sich nicht wohl, dafür aber Clara und ich :-)


Freitag, August 4, 2023

Ein Weg, den es nur im Sommer gibt -

und: Kühe sind sozial !


Der savannenartige Alte Postweg südöstlich von Lichtenau - verschwindet wie die Sauer an seiner Seite - in Lichtnau selbst. Am nördlichen Dorfrand taucht er - ebenso wie die Sauer an seiner Seite - wieder auf. Clara und ich fuhren am Folgetag (siehe letzter Beitrag) dorthin, aber das Bachbett war hier leer! In Lichtenau verschwindet das Wasser in Schwalmlöchern.

Clara und ich waren über diesen Postweg im April erstmalig gewandert (siehe Beitrag 4.5.23) - jetzt war er fast nicht wiederzuerkennen.

Die Postkutschen-Holzräder waren damals sehr hoch, bei mittelhohem Wasserstand mußten sie durch diese Wasserrinne noch durchgekommen sein. In Anbetracht der Tiefe und Breite dieser Rinne müssen im April solche Wassermassen durchgeflossen sein, dass ich im Nachhinein noch staunte!

Ich war ziemlich verblüfft, dass nach vielleicht 30 Metern jenseits dieser Rinne der Alte Postweg als asphaltiertes Sträßchern, zwar halb überwachsen, aber immerhin weiter führte. Er war nicht Opfer der Landwirtschaft geworden.

Die nächste Überraschung kam schon circa 50 Meter später: Die nächte Furt!

Das Wasser floß im April von West nach Ost durch diese Rinne, also mußte es nach diesem kurzen Stück Weg von Ost wieder nach West den Postweg erneut gequert haben. Eine wirklich enge Kehre! Das Tal ist östlich von einer Steilkante begrenzt, aber nach Westen nur flach und weit auslaufend. Die Sauer konnte/kann also herrlich meandrieren.

Das Bachbett führt von Lichtenau nördlich nach Grundsteinheim und von dort nach einem Bogen wieder südlich über Ebbinghausen bis zur Mündung in die Altenau. Hier wird das Wasser erst in der nächsten winterlichen Regenzeit wieder fließen.

Es war Nachmittag und wurde zunehmend wärmer. Ich fuhr mit Clara wieder nach Hause. Wo dieser Alte Postweg tatächlich endet - in Grundsteinheim kommt er nie an - erkunde ich ein anderes Mal.

Zuhause legte ich mich in die Hängematte in den Schatten unserer großen Tanne. Ihr Schatten fällt auch auf die Kuhweide hinter unserem Gartenzaun. Es ist der einzige Schatten, den die kleine Kuhherde auf ihrer Weide hat.

Hat eine Kuh sich dort etwas abgekühlt, macht sie den Platz frei für die nächste in der Warteschlange! Überlebensvorteil durch Kooperation - oder anders gesagt: einfach nur liebenswert :-))


Dienstag, August 1, 2023

Fast wie in einer Savanne


Das leicht regnerische Wetter Anfang Juli entwickelte sich zu einem Westwindsturm, von dem wir hier in NRW aber nur Randböen ab bekamen. Ich liebe solchen Wind, solange er mich aufrecht stehen läßt.

Clara kneift bei stärkerem Wind immer wieder mal die Augen zu: in ihrer Höhe bekommt sie wohl Sand, Staub und Samen ins Gesicht gepustet.

Im Wald befürchte ich bei solchem Wetter rumfliegende Äste. Deshalb fuhr ich mit ihr zum NSG Sauerbachtal bei Lichtenau, das einer Savanne gleicht. Nur die Wiesenblumen am Wegrand bewiesen, dass wir nördlicher sind :-)

Durch die Talmitte verläuft ein alter Postweg, ein Einspur-Sträßchen. Nur zwei Wege führen von hier zur Sauer hin. Sie enden im Nirgendwo. Sie verlaufen mehr oder weniger nord-südlich, das heißt quer zum Westwind, aber abgesehen davon war der Sturm so gut wie vorbei. Claras Augen blieben von Sand und Saat verschont :-)

Entlang des alten Postweges stehen vereinzelt Bäume und Hecken. Der Wind der letzten Tage hatte dort gewütet. Dazu ein Rätselbild "Was stimmt hier nicht?" Und gleich daneben entdeckte ich noch etwas Unstimmiges ;-)

Am nächsten Tag, das Wetter war immer noch angenehm frisch, spazierte ich mit Clara etwas weiter bachaufwärts hinter dem Bühlheimer Gehöft im Sauertal. Hier wird ein Teich von der immer spärlicher fließenden Sauer angestaut. Vom Teich aus führt der Weg weiter durch Wald, aber nicht mehr nah an der sich stark schlängelnden, sumpfig werdenden Sauer vorbei.

Vor über 20 Jahren gab es einen viele Meter langen Holzsteg über den Sumpf zur anderen Uferseite. Es war interessant all die vielfältigen Pflanzen darin sehen zu können. Leider verrottete der Steg und wurde nicht erneuert :-(. Also machten Clara und ich bald kehrt.


Freitag, Juli 28, 2023

Auf Feld- und Wiesenwegen unterwegs

und am Rande: Adler Nena


Der Juli begann mit Regen und kühlerem Wetter - wir drei Savorys atmeten auf :-) Clara und ich spazierten wieder auf Feld- und Wiesenwegen, denn die Wolken gaben hinreichend Schatten. Ein verträumtes Weidetal hatten wir bei Lichtenau neu entdeckt: dort floß der in der Bühlheimer Heide (früher Hochmoor) entspringende Odenheimer Bach zur Sauer hin.

An einem anderen dieser kühlen, leicht regnerischen Tage spazierten wir in Husen am renaturierten Teil der Altenau entlang.

Clara ging zu meiner Überraschung zum Wasser runter und kam nach einem testenden Pfotenspitze-Wasserkontakt wieder zurück. Ich glaube sie wollte nur wissen, ob es dort an heißeren Tagen unter Beachtung ihrer Ansprüche (!) badegeeignet ist :-)

Am Folgetag, bei immer noch unverändert angenehm frischem Wetter, spazierte ich mit ihr einmal wieder durch die Muster-Streuobstwiese von Husen.

Dort sind Infotafeln aufgestellt über Obstbaumsorten, Ostbaumpflege und über das Leben in ökologisch so wichtigen Hecken, ebenso Tierskulpturen lokaler Künstler. Der Eber herausbrechend aus einem kolossalen Eichenstamm beunruhigte Clara kurz.

Als ich mich ohne Schaden zu erleiden an das Ungetüm ranmachte, beschloß sie es nicht mehr ernst zu nehmen und widmete sich dem Genuß des Queckengrases :-)

Adler Nena

Da Ihr Leser und Leserinnen ganz allgemein Tierfreunde seid, füge ich Fotos meines letzten Besuches bei einem Falkner, unserem Freund Markus Kroll bei.

Clara kam nicht mit, denn sie wäre vor so einem Riesengreif direkt über sich in Panik geraten. Und Nena wäre auch verunsichert gewesen. Markus´ Hund Hilde, eine große Jagdhündin, und Nena reagieren gar nicht aufeinander - sie kennen sich ja :-)

Adler sind keine ausgeprägten "Lustflieger", sondern "Arbeitsflieger" zur Nahrungsbeschaffung - oder in der Balz. Sie stehen in der Wildnis stundenlang zufrieden auf Ästen und in Zoos usw. auf Pflöcken herum, wenn sie satt sind.

Ich fuhr mit Markus auf eine Anhöhe bei Kleinenberg zu einem Freiflug Nenas, der 23jährige Adlerin, die ganz auf Markus geprägt ist. Es herrschte mittelstarker Westwind, und das bedeutete guten Auftrieb für Nena. Für sie war das ein Tag der Freude, sich dem Wind anzuvertrauen und von ihm tragen zu lassen.

Hier Fotos dieses wunderbaren Erlebnisses. Ich fühlte die unbändige Freude der Freiheit, der Leichtigkeit, das Wiegen im Winde mit Nena mit. Und das große Vertrauen, die starke Bindung zwischen Markus und Nena berührte mich sehr. Sie läßt ausschließlich Markus in ihre Nähe. Anders die Falken, sie sind weniger partnergebunden: Merlin läßt sie gerne streicheln :-)

Kleine Ironie am Rande:
Weibliche Adler sind circa 1 Drittel schwerer als männliche und damit auch deutlich größer. All die ausschließlich männlichen Herrscher, die sich den Adler als den größten Herrscher der Lüfte zum Wappentier erkoren, wählten somit (möglicherweise ohne es zu wissen) ein weibliches Tier zum Symbol ihrer Macht ;-)


Dienstag, Juli 25, 2023

Das Kleinenberger "Felsenmeer"


Ende Juni kühlte das Wetter ab, ich atmete auf! Clara und ich nahmen Gaby mit auf dem Weg "Mystische Steine von Kleinenberg". Zu diesen Steine war ich mich im Winter schon unterwegs gewesen (Beitrag 7.2.23). Aber ich hatte es nicht riskiert die gefährlich steil-abschüssigen Kurzpfade zum Abgrund mit Clara an der kurzen Leine zu gehen.

Diesmal bat ich Gaby Clara fest an der Leine zu halten, während ich die 150 Meter steilab zum Opferstein steigen wollte. Aber der vielleicht 20 cm breite, wurzeldurchsetzte, mit Tannennadel übersäte und im hohen Gras zudem kaum erkennbare Pfad bremste mich aus: ich rutschte gleich nach 5 Metern schon aus, landete aber sicher auf meinem Po. Da ich nicht Opfer meines Wagemutes werden wollte, machte kehrt!

Wir gingen zurück und entschieden dann uns den tiefer angelegten Forstweg anzusehen.

Und der führt auf halber Höhe entlang eines einfach überwältigend wilden, bewaldeten Steilhanges: auf 2,3 km Luftlinie bricht die Höhenkante des Kleinenberger Eggegebirgsplateaus um 150 m tief ins Tal ab. Große Schneisen - von Felsbroken in der Urzeit geschlagen und von Wasser ausgespült - haben wir bestaunt; der Name "Felsenmeer" trifft es. Wir blieben auf dem Weg, denn dieses Gelände war uns abseits davon zu schwierig.

Wir kamen an einer Quelle (Lennart Quelle) vorbei. Das Wasser plätscherte laut unter einem Stein in einer überwucherten, niedrigen Felswand hervor und bildete nach Unterquerung des Weges gleich einen Bach steil talabwärts. Es gibt eine weitere kleine Quellen aus den Geröllen dieser Bruchkante heraus, die wir aber nicht fanden.

In manchen Mulden hatte sich Wasser bis hin zur Größe von Teichen gesammelt. Die gespiegelten Bäume und Blätter waren je nach Lichteinfall nicht von den realen zu unterscheiden. Undurchdringliches Grün.

Clara blieb wie wir auf dem auf festen Untergrund angelegten Weg: der ihn hangaufwärts säumende Graben schien ihr nicht vertrauenswürdig, da ich zuvor meinen Fuß erschreckt aus seinem völlig überwachsenen Wasser zurückgezogen hatte.

Am nächsten Tag ging ich mit Clara einen Forstweg an der Plateaukante entlang, der weiter weg von dieser selbst verläuft als der Pfad entlang der "Mystischen Steinen".

Von dort aus zweigt ein alter Pfad ab, der "Wildererweg". Von dort soll man über einen "Death End"-Abstecher ohne Kletterrisiko bis zu einer Steinplattform an der Steilkante gelangen können. Dieses letzte Wegstück zur Klippe führte durch mannshohen Farn und fast ebenso langes Gras.

Clara lief auf diesem engen, unübersichtlichen Pfad von sich aus nicht weit vor, so sah ich schon nach einigen Metern Zecken auf ihr sitzen. Nein! Wir gingen zurück, ich sammelte die Zecken von ihr ab und stellte sicher, dass keine auf mir saßen!

Diesen Grasweg gehen wir erst wieder im Herbst, wenn diese schrecklichen Blutsauger sich verzogen haben werden.

A propos Zecken:
Zecken lieben den Duft dreier Pflanzen nicht: Rainfarn, Lavendel und Rosmarin. Es lohnt sich, diese deshalb im Garten anzupflanzen; mehr darüber HIER
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Samstag, Juli 22, 2023

Highland Games: Ein Nachmittag, als wären

wir in Schottand - und dann wieder Hitze...


Ende Juni fanden in Canstein - das ist knapp 40 Kilometer von uns entfernt im Hochsauerland - wieder die Highland Games statt. Das letzte mal waren wir vor 5 Jahren mit unserem damals uralten Kosmo dort: Beitrag vom 30.6.18

Clara ging brav zwischen Stu und mir durch die Menschenmassen hindurch zu den Wettkampfwiesen. Die Dudelsackmusik ließ sie immer wieder mal kurz zusammenzucken, aber entschlossen nahm sie alles Remmidemmi um die wilden Kraftspiele hin: Baumstammwerfen - Fassrollen - Sackschleppen - Trecker-Seilziehen und mehr :-)

Das Wetter war sonnig, aber Wolkenschatten hielten eine größere Hitze ab. Die nach den Regentagen schon wieder trockenen Wiesen boten uns drei einen gemütlichen Beobachtungplatz auf die Clan-Wettkämper und Wettkämpferinnen. Dass Stu und ich Spaß an diesen durchaus kraftmeierischen Darbietungen sowie der "quietschigen" Dudelsackmusik hatten und die irgendwie ernst-unernste Stimmung genossen, entspannte Clara.

Unsere leckeren Schottischen Eier interessierten sie sehr. Das Geschehen auf und neben den Wiesen war für sie nur ein (diesmal etwas stressiges) Drumherum ums Essengehen! Die (von einer Clanfrau ?) selbst gemachte, wirklich delikate Majonaise genoß sie in konzentrierter Ruhe - von den herrlich würzigen Eiern ließen wir ihr nichts aber übrig :-)

Ich bin immer wieder fasziniert, welch geniales Werkzeug die Bulldogzunge ist!

Noch bemerkenswert: die Preise für Speis´ und Trank waren schottisch zu nennen, das heißt wirklich günstig. Das Ganze war viel mehr geprägt von Hobby als Business :-)

Am folgenden Montag war das Wetter wieder heiß.... Ich fuhr mit Clara an die Altenau, wir spazierten zu ihrer Badestelle. Unterwegs sah ich erstmalig den seltenen Jakobskrautbär (auch Blutbär genannt) vor dem wilden Gestrüpp am Ufer herumflattern. Durch sein Blurot war er mir sogleich aufgefallen. Ein Foto gelang mir erst, als er sich niedergelassen hatte.

Als wir an der Badestelle ankamen, sank ich matt auf die Picknickbank, aber Clara stieg nach einem fragenden Blick auf mich ab zum Wasser.

Ich war bass erstaunt, dass sie erstmalig weiter ins tiefere Wasser hinein spazierte, bis ich sie hinter den Büschen nicht mehr sah. Das gefiel mir nicht, ich rief sie zurück. Sie gehorchte auch sofort. Dann drückte sie zu meinem noch größeren Staunen den Oberhörper runter auf den Bachgrund - ihr war wirklich warm, sie brauchte Abkühlung - und die fand sie so im flachen Wasser.

Diese Haltung "Hinterteil hoch, Vorderteil runter" ist auch die typische Aufforderung zum Spiel. Vielleicht hatte sie mich nur zu sich ins Wasser locken wollen... Den Gefallen tue ich ihr, wenn ich mal wieder kurze Hosen und Wassersandalen anhabe!

Am nächsten Tag fuhr ich mit Clara zur Sauer in Lichtenau. Anders als im Bachabschnitt in unserer direkten Nähe führt sie hier länger in den Sommer hinein noch Wasser.

Ihre Auwaldufer waren in den letzten Wochen so zugewuchert, dass man sie kaum noch sah. Aber Clara erkannte die Stelle, wo sie im Frühling vom sandigen Ufer aus ihre Pfoten gebadet hatte (siehe unten Beitrag 22. Mai). Ich folgte ihr durch Brennnesseln und Unterholz hindurch in diese Urwaldstimmung.

Clara spazierte bis zum Hals im Wasser herum. Naja, ob Wasser eine Freude oder nur blöd ist, das entscheidet sie wetterabhängig! Rationales Verhalten ;-)


Mittwoch, Juli 19, 2023

Holtheimer Täler und eine Spielfreundin


Zum Ende des Juni hin kühlte es ein wenig ab. Ich fuhr mit Clara bei leichtem Nieselregen - anders als Clara genoß ich ihn - zu unserer März-Quelle in Tal des Holtheimer Baches.

Fließen würde sie bei der Trockenheit der letzten Wochen nicht, und seit Ende Mai graste dort eine Rinderherde aus Kühen, Kälbern, Bulle und Halbwüchsigen. Ich ging davon aus, dass diese die Quelle und alles darum herum latt getrampelt hatte. Der Schattenplatz unter der riesigen Eiche, aus deren Wurzelwerk die Quelle hervor gesprudelt war, hatte die Herde zudem als ihren Lagerplatz auserkoren. Das Quellloch und die schmale Rinne des Quellbaches konnte ich zu meiner Überraschung aus der Nähe noch ganz gut erkennen :-))

Da ich befürchtete Clara würde wie die letzten Male runter rennen, ihre Quelle suchen und dabei die inzwischen unter der nächsten Eiche ruhende Herde aufscheuchen, beschloß ich am anderen Ende von Holtheim mit ihr durch die Bachwiesen zu spazieren.

Auf dem Weg zur Brücke über den Holheimer Bach begenete uns eine junge Frau mit ihrer Schweizer Sennehündin. Ada, wie sie heißt, freute sich so wie Clara :-)

Die beiden spielten herrlich. Ada ist 1 Jahr alt, sie ging mit Vergnügen auf Claras körperbezogenes "Rempelspiel" ein. Welpen spielen so, der Bulldog hat diese Technik ausgebaut und verfeinert ;-)

Wir zwei Frauen unterhielten uns lachend beim Weiterspazieren über die Eigenarten und Heldentaten unsere Hunde. Wir bestätigten uns unser Glück, einen Hund zu haben :-)))

Als ich dann nach Hause fahren wollte und die Autotür für Clara aufhielt, stieg nicht sie ein, sondern Ada versuchte es. Die beiden waren gleich Freundinnen geworden :-)

Drei Tage lang regnete es - ja, "Regen bringt Segen": die Wiesen waren plötzlich wieder mehr grün als strohgelb, die Hollunderblüten dufteten durch das Tal und viele Weinbergschnecken waren auf Wanderschaft.

Betroffen machte mich, dass die mir in den letzten Jahren eigentlich nur in Norddeutschland aufgefallene Kastanienerkrankung inzwischen auch in hiesigen Wäldern stark um sich greift.


Sonntag, Juli 16, 2023

Diesmal keine Wasserfreuden - aber andere


Mitte Juni wurde es langsam richtig heiß. Ich ging an diesem Tagen mit Clara nicht raus in den Wald und dann ans Wasser, sondern nur ans Wasser.

Einmal gingen wir, statt ans Wasser im den Altenau-Park (siehe letzten Beitrag), zur alten Altenau-Furt am Dorfrand. Ich war erstaunt, dass trotz des Wetters immer noch reichlich Wasser floß. Grundwasser mußte also anders als in den letzten Jahren noch hinreichend dasein.

Clara ging sofort ohne nähere Prüfung des Wasserstandes hinein. Solcher Leichtsinn ist für sie ungewöhnlich :-) Sie hatte wohl wie ich angenommen, dass hier - so wie jeden Sommer - wenig Wasser fließen würde.

Nun, der Wasserstand war schon am Ufer deulich höher als sie erwartet hatte - und der Grund mehr moderig als steinig, was ich nicht beachtet hatte. Sie kam sofort wieder heraus, und das ziemlich dreckig!

Zuhause mußte sie an der Leine gleich durch die Gartentür zum Wasserschlauch: ich spritzte ihr zu ihrem Entsetzen von ihrer untere Hälfte den gröbsten Moder damit weg. Danach lief sie in die hinterste Gartenecke und wälzte sich rum mit dem Ergebnis, dass sie wieder ähnlich erdig aussah.

Also ließ ich sie in Ruhe. Sie ging mir kurzzeitig strikt aus dem Weg, aber bald hatte sie vergeben und vergessen :-). Ihr Fell trocknete und die Erde fiel nach und nach fast wie Staub heraus. Zur Furt gingen wir aber erst mal nicht wieder hin.

Wir spazierten an diesen Tagen erst abends los, um erleichtert den Sonnenuntergang zu erwarten und zu genießen, denn damit kam die ersehnte Abkühlung. Gegen 21 Uhr fuhr ich mit ihr den Hang oberhalb unseres Zuhauses hoch, denn hier reicht die Sicht weit.

Asphaltierte Feldwege mit sie oft säumenden, schattenspendenden hohen Hecken durchziehen die bäuerliche Landschaft. Es gibt Getreidefelder, zur Bodenerholung Felder voll Luzerne oder Klee, nicht bewirtschaftete Wiesen und gelegentlich Baumgruppen.

An einem der nächsten Tage - der Himmel war endlich Regen versprechend bewölkt - fuhr ich mit Clara zum Bollerborn in Altenbeken. Der Name kingt verlockend, der Born war es aber weniger. Zudem liegt er direkt an einer Dorfstraße.

Der Legende nach soll das Wasser dieser Quelle (772) die Soldaten Karls des Großen vor dem Verdursten bewahrt haben. Gut möglich.

Clara jedenfalls wollte schnell weg von da. Ich auch: wir fuhren zum Wandern ein paar Kilometer weiter in die Nord-Egge hinein. Unser wunderschöner Wanderweg (E1) stieg stetig an, es war für mich ziemlich anstrengend, zumal es Mittagszeit war und die schattenspendenden Wolken sich verzogen hatten.

Auf über 400 Höhenmetern begann eine Hochheide, gemischt mit Wald. Nur die Birken zeigten mit ersten gelben Blättern Wassermangel an. Hier oben konnte ich Blaubeeren naschen, denn die ziemlich viele waren schon reif :-)

Clara war es auch warm, aber sie ist völlig fit. Mit schwitzender Zunge lief sie wohlgemut in stetigem Schritt und mit gleichmäßiger Atmung voraus. Wie gut, dass der Standard atemeinschränkende Extremzüchtungen seit 2009 verbietet, dachte ich einmal mehr.

Von hier oben konnten wir weit über Altenbeken und seinen alten Viadukt hinaus in die Ferne sehen. Ein kleines Paradies, das wir uns erwanderten :-)


Donnerstag, Juli 13, 2023

Bulldogtreffen mit Bulldogfreunden


An einem Sonntag Mitte Juni trafen wir uns im Waldlokal Bienenschmidt bei Lage. WIR, das waren Janet und Kai mit Elvis, Antje und Michael mit Stine und Hinnerk, Ina und Stephan mit Stan sowie Stu und ich mit Clara. Das letzte Mal trafen wir uns im Juni letzten Jahres auch hier (siehe Beitrag 10. Juli 22).

Die Bulldogs begrüßten sich freudig. Sie erinnerten sich ans letzte Treffen: Flirten, Spielen und auch ein bißchen Wettbewerb in bezug auf die Bulldogmädchen ;-). Wir Menschen umarmten uns, lachten und erzählten gleich los über unsere lieben Hunde.

Das Lokal ist ein beliebtes Ziel für Hundehalter. Unsere Bulldogs beherrschten den großen Vorplatz des Lokals mit ihrem Begrüßungsspiel. Andere Hunde wurden nicht einbezogen: entweder sie ernteten ein "Hau ab - Wuff" oder wurden ignoriert - was manchem durchaus lieb war ;-)

Wir Menschen konnten uns nicht satt sehen an der Freude unserer Hunde. Dies robuste, körperbetonte Bulldogspiel ließ uns lachen, grinsen oder gelegentlich den Rüden auch "Stop" sagen. Wir freuten uns besonders, dass der inzwischen 10jährige Elvis immer noch richtig fit ist :-)

Dann aßen wir zu Mittag, auf dem Tisch wurde erzählt und laut gelacht, unter dem Tisch herrschte Disziplin und Ruhe. Bulldogs sind eben klug, sie wissen (meist) was angemessenes Verhalten ist ;-)

Es war ein heißer Tag, deshalb wurde anschließend nur ein kleinerer Spaziergang gemacht. Wir wollen uns im Oktober in Alme (bei Brilon) wieder treffen. Bulldogger aus der Nähe können sich gerne dafür anmelden :-)



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Archivierung: Die Bulldog-Blog-Beiträge bleiben circa 4 Wochen auf DIESER Seite. Danach kommen die wichtigen, informativen, besonders lustigen und die Gastblogger-Beiträge ins jeweils entsprechende Archiv.

Die Links zu den Archiven sind oben rechts in der grauen Referenzspalte.

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Montag, Oktober 1, 2018

Redaktionelles: Dieser Blog


Dieser Bulldog-Blog startete 2005 mit underer Hündin "Gombas Happy Miss Frieda" und ist unter Anderem ihr und ihres Sohnes "Kenai Kosmo Floral Garden" Tagebuch geworden.

Nachdem auch Kosmo gestorben ist, überlegte ich zunächst den Blog zu schließen, aber er ist mir selbst und vielen Anderen doch solch eine Freude, dass ich ihn etwas reduziert weiter führen werde.

Er ist nun neben Frieda und Kosmo auch unserer neuen Hündin Clara "Elisa Clara vom Urstromtal" gewidmet :-) Und - GastbloggerInnen sind nach wie vor herzlich willkommen.


Unser Kosmo (2007 - 2018)

Unsere Frieda (2005 - 2017)


Montag, Mai 11, 2015

Zehn Jahre Bulldog-Blog - und:

Die wichtigsten Schritte für das Überleben des Englischen Bulldogs sind getan.


Liebe Leserinnen und Leser, heute feiern wir ein Jubiläum: das zehnjährige Bestehen dieses Bulldog-Blogs. Der 1. Beitrag erschien am 11. Mai 2005.

Es wurde über diese 10 Jahre jeden zweiten Tag ein Beitrag veröffentlicht, das heißt 1815 Beiträge insgesamt - lustige, besinnliche, spannende, warnende, informative und, mir die wichtigsten, aufklärende Beiträge. Aufklärung über den besonderen Zauber des Bulldogwesens, Aufräumen mit Vorurteilen über ihn, das war und ist mir wichtig :-).

Im Blog wurde auch immer wieder über das Elend informiert, welches dem Englischen Bulldog Zucht, Mode und Geldgier antaten und auch noch antun. Die Aufklärung über rasseschädigende, den Genpool ausdünnende Züchtungs-Methoden tut Not, einmal im Sinne der gezüchteten Hunde selbst, aber auch für ihre Käufer ist sie wichtig. Züchter setzten oft wirtschaftliche Zucht-Prioritäten, deshalb ist der "Druck des Marktes" entscheidend.

Und Aufklärung über die sadistische Quälerei, die Massenzüchter ihren "Zuchthunden" antun, ist noch wichtiger. Nicht gerade wenige Menschen entscheiden über den Preis und ahnen nicht, was hinter "Billigwelpen" für ein grausames, verzweifeltes Elend steht.

Zu diesem Jahrestag möchte ich mich bei allen Gastbloggern von Herzen bedanken, denn sie trugen wesentlich dazu bei, dieses Bulldog-online-Magazin, das es der Sache nach ist, abwechslungsreich zu gestalten.

Insbesondere danke ich Isabelle Borgert für ihre spannenden, so informativen wie humorvollen Beiträge. Sie ist unsere aktivste Gastbloggerin: seit September 2007, also schon 7 1/2 Jahre lang, können wir regelmäßig circa zwei Beiträge pro Monat von ihr genießen :-)

Danken möchte ich auch allen Leserinnen und Lesern, die mit oft einzigartigen Fotos, Witzen oder auch Links diesen Blog wesentlich bereichern.

Danke auch an meinen lieben Stu, der mir immer technisch zur Seite steht, und ohne den dieser Blog gar nicht erst begonnen worden wäre.


Die wichtigsten Schritte

für das Überleben des Englischen Bulldogs sind inzwischen getan:

  1. Der Standard wurde (2009) geändert, um ihn wieder "fit for function" werden zu lassen. Der deutsche Zuchtverein ACEB, die hiesige Speerspitzen der Zucht des atmungsbehinderten Extrem-Bulldogs, wurde u.A. als eine Konsequenz dieser Änderungen aufgelöst.
  2. Über ein Dutzend bulldogartiger Rassen wurden neu gezüchtet, und diese erzeugen den nötigen Markt-Druck auf die Züchter des Originals.
  3. Welpenhändler und Welpen-Fabriken werden, auch dank der Medien, gesellschaftlich zunehmend geächtet. Der Gesetzgeber wird dem früher oder später folgen.

Auf diesem Hintergrund nehme ich dies 10-jährige Blog-Jubiläum zum Anlass, ihn in Zukunft nur noch in reduzierter Form weiterzuführen, es wird mittelfristig auf vielleicht 2 Beiträge pro Woche hinauslaufen.

Das Meiste über den Bulldog aktuell und über seine Vergangenheit ist gesagt - und in den Blog-Archiven zu finden :-)

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LINK HIER! --- Auch in diesem Blog finden Sie wundervolle English Bulldogs fit for function :-)


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Cornelia´s Tierbuch:
'Tiere als Spiegel der Seele und Sinnbild der Kultur'



Cornelia
Savory-Deermann
, geboren 1945 in Wuppertal, hat seit 1971 Englische Bulldoggen und ist Gründungs- und Ehrenmitglied des "Verein der Freunde Englischer Bulldogs e.V. (1980-2009)".

Seit Mai 2005 haben die Bulldogs hier ihr eigenes deutsches Weblog bekommen. Jeder Leser kann Blog-Beiträge an Cornelia schicken, Eure Bulldog-Anekdoten, -Fotos und -Tipps für's Blog sind willkommen. Der jeweilige Autor behält sein Copyright an Bildern und Text, gibt aber Cornelia ein unwiderrufbares Nutzungsrecht für Veröffentlichungen in diesem Blog.



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Cornelia Savory-Deermann


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