Cornelias Bulldog Blog
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Mittwoch, März 22, 2023

Der Winter verweigerte noch seinen Rückzug


Ende Februar zeigten sich die ersten Farben in Wiesen und Wald. Trotz des nieselnassen Wetters zog es uns nach draußen. Unsere Altenau führte Wasser bis zum Rande. Dass sich vor der Brücke in Atteln ein Schwalgloch (Ponor, Bachschwinde) verbirgt würde man um diese Jahreszeit nicht vermuten.

Auf dem schmalen Uferpfad war Clara nicht zum Rennen aufgelegt, denn das hoch stehende Wasser rauschte und plätscherte überraschend laut. Wenn hier überhaupt mal Wasser im Bach ist, dann ist es trübe und still. Also schaltete sie lieber einen Gang runter.

Ende Februar wehrte sich der Winter noch gegen seine unausweichliche Niederlage. Es herrschte kaltes, nasses Nieselwetter, dies verdarb mir dann doch die Lust raus zu gehen. Clara ist in dieser Hinsicht robuster. Drei Tage hatte ich mit ihr keinen Ausflug ins Gelände gemacht, da hatte sich Energie in ihr angestaut, wie ich am Folgetag merkten sollte.

Wir fuhren zum Schwarzbachtal, weil dort ein asphaltierter Dammweg durch den Wald führt. Vom Schlamm sonst überall hatte ich allmählich genug! Auf dem weichen Waldboden dort unter den alten Eichen tobt Clara sich besonders gerne aus. Plötzlich stürmte sie auf mich zu und rammte mir "so nebenbei" das linke Bein vom Boden weg - so teilte sie mir ihren Spaß am Dasein mit...

Ich lag auf den Knien, der Unterschenkel tat weh. Aber da sie ihn so gerade gerammt hatte, dass er sich im Umfallen nicht verdrehte, war ich nach ein paar Atemzügen wieder schmerzfrei auf beiden Beinen. Gelegentlich beweist sie der Welt und sich selbst durch Ramba-Zamba, dass sie ein Bulldog ist! Ich sollte das wissen ;-)

Die nächste Nacht brachte tiefen Frost, sogar unser kleiner Gartenteich war dick zugeeist.

Der Tag entwickelte sich kalt, klar und sonnig. In der Mittagssonne sah man unsere vier Goldfische unter dem Eis im Winterschlaf. Ich beschloß einen uns neuen Weg in der Sonne zu gehen: Ins Menthal vom Helmer Zufluß diesseits der Autobahnbrücke aus.

Dieses Talstück ist sanft, es hat keinen der sonst hier typischen Steilhänge. So kann es in Gänze landwirtschaftlich als Weideland genutzt werden. Es strahlte für mich so etwas wie Gemütlichkeit aus.

Eigentlich hatte ich vor bis zur Einmündung ins wildere, steile Menthal zu wandern. Aber ein alter Mann, der fragte ob er sich zu mir auf die Schutzhüttenbank setzen dürfe, kam von dort. Er sagte da sei der Weg ganz vermatscht von Treckern. Also ließ ich es für dieses Mal. Außerdem war es schön, an diesem so sonnigen Wintertag einmal nur zwischen stillen Wiesen zu wandern.

Der Bach im Talgrund ist ein Abfluß für nicht versackertes Regenwasser. An einigen Stellen war gar kein Bachbett in den Wiesen erkennbar, an anderen war es leer. Ich war deshalb überrascht, als ich eine sachte fließende, schmale Wasserspur entdeckte, die in einer Lache begann. Mein spontaner Gedanke war richtig: ich ging hin, es war tatsächlich einen Quelle!

Das versickerte Regenwasser der letzten Wochen hatte die Hohlräume im Karstuntergrund so gefüllt, dass es aus diesem kleinen runden Wiesenloch als Quelle hochstieg. Ich freute mich sehr, sie entdeckt zu haben :-)


Sonntag, März 19, 2023

Auf schönen Wegen am östlichen

Holtheimer Bach


Der östliche Zweig des Holtheimer Baches füllt sich aus vielen natürlichen Regenabflußrinnen aus den Höhen südöstlichlich des Dorfes. Hier waren Clara und ich auch noch nie gewesen, also hin!

Streckenweise muß man hier die Typbezeichnung "Kastentäler" für unsere Täler als genau richtig anerkennen. Es geht senkrecht ab und dann liegt im Rechten Winkel dazu der horizontale Talgrund. Nur solange die Bäume laubleer sind und im Licht reflektierendes Wasser die Bäche füllt - so wie Mitte Februar - läßt sich dies aus der Höhe so deutlich erkennen.

Clara und ich erfreuten uns an diesem Weg und wiederholten die kleine Wanderung gleich am nächsten Tag mit Freundin Gaby. Diesmal folgten wir dem Bach bis nach Marschallhagen, einer ehemaligen Glashütte. Der Weg dorthin verläßt die steile Uferwand nach einer Weile und es geht weiter durch ein sanftes Wiesental. Von der ehemaligen Glashütte steht nur noch ein altes Fachwerkhaus mit bäuerlichen Nebengebäuden. Es ist sehr gut renoviert und sogar bewohnt, obwohl auf beiden Zugangswegen Autoverkehr verboten ist.

Wir erfreuten uns noch an den ersten Frühlingsblumen, bevor wir zurück wanderten. Zuhause zeigten sich auch die ersten Blüten im Garten :-)

Es war klar, wir würden weitere Pfade am und zum östlichen Holtheimer Bach erkunden. Clara und ich taten es eine Woche später - nachdem der erneute Regen wieder aufgehört hatte und die Sonne bei Minusgraden strahlte.

Wir starteten am östlichen Dorfrand, dort beginnt auch der Wald neben einem wunderschönen Loghouse. Bald sahen wir das Fachwerkhaus der alten Glaserei zwischen den Bäumen hindurch auf der Anhöhe. Eine Brücke führt über den Bach dort hin.

Wir folgten dem Bach nicht weiter, denn hier kreischten Motorsägen und Trecker, die so breit wie der Weg waren, überholten uns und kamen uns beladen schon bald wieder entgegen. Deshalb wichen wir auf einen Seitenweg aus, der auf eine zum Teil noch natürlich bewaldete Höhe führt.

Wir hatten einen Horizont ohne Windräder neben und vor uns - das ist heutzutage eine seltene Freude. Daueranstiege sind aber inzwischen für mich beschwerlich geworden. Nach einer Weile kehrten wir um.

Clara lief erstaunlich schnell zurück, sie "zog" mich sozusagen mit. Mir war klar, sie befürchtete wieder einem riesigen Stämmetransporter zu begegnen. Die hatten sie auf dem Hinweg - aus Mangel an Ausweichmöglichkeiten nur einen Meter neben uns - schicksalsergeben zittern lassen.

Auf der Rückfahrt nach Hause passierten wir den sehr flachen Teich neben der Straße vor Holtheim. Er erinnert mich an die vielen Teiche meiner Kindheit, als noch nicht alles Wasser in Drainagen abgeleitet wurde.

Er war komplett und bis zum Boden eingefroren. In der Sonne hatten wir gar nicht mehr bemerkt, wie kalt es war :-)


Donnerstag, März 16, 2023

Auf schönen Wegen am westlichen

Holtheimer Bach


Der westliche Zweig des Holtheimer Bachs mündet im kleinen Moor bei der Husener Annenkapelle in die Altenau. Dieses Restmoor an einer der Teichseiten kann sich durch die Naturschutzmaßnahmen wieder vergrößern :-). Hier finden die jährlich wiederkehrenden Schwarzstörche und die hier überwinternden Silberreiher hinreichend Nahrung.

Mitte Februar herrschte nachts noch Frost, aber tagüber wurde es schon angenehm warm. Am Teich, dem morastigem Moorrest und dem lustig fast in Kreisen meandrierenden Bach spazieren Clara und ich häufiger entlang.

Ich wollte jetzt einmal weitere Teilstrecken dieses Holtheimer Baches bis hin zu seiner Quelle im Westen des Dorfes erkunden. Aber an der ersten Holzbrücke war Stopp: die wurde just in diesem Moment von einem Trecker mit Gabelstablervorbau in ihrer Gesamheit hochgehoben, um 90 Grad gedreht und weggefahren! "Nächste Woche wird die neue Brücke angebracht", erfuhren wir.

In Clara löste dieses gewalttätige "Monster-Ding", dem wir uns wider alle Hundevernunft näherten, haarsträubende Gefühle aus.

Sie hielt mich fest im Blick. Meinen Spaß dieses Manöver beobachten zu können verstand sie zwar nicht, aber er gab ihr Zuversicht nicht selbst Opfer des "Dings" zu werden ;-) Ich nahm sie an die Leine, sie verzog sich so weit wie möglich unter das Gebüsch. Ich schmunzelte: unser Kosmo hätte dieses Großgerät heldenhaft wütend zu vertreiben versucht ;-)

Also zurück zum Auto und einen Weg zum Bach weiter bachaufwärts Richtung Holtheim suchen! Wir fanden einen solchen bald in der Nähe der Holtheimer Bachbrücke. Clara rannte gleich auf diese zu und drüber - schließlich war hier KEIN Zerstörer tätig!

Da wir südwestlich von Holtheim noch nie spazieren waren, hatte ich im Internet nach Sehenswertem gegoogelt. Ich fand bei Wikipedia diesen Hinweis:

"Von der Motte (Turmhügelburg) hat sich ein 23 × 12 m großer und 2–3 m hoher, gut sichtbarer Hügel erhalten. Der Turmhügel wurde durch einen Graben von der Terrasse östlich des Baches abgetrennt. Die Wüstung Sewardissen schließt östlich an. Es sind noch Wohnpodien im Gelände zu erkennen. Weiter oberhalb wurde das Bachtal von einem weitgehend zerstörten, als Mühlendamm interpretierten Damm gesperrt."

Die Reste dieser Turmhügelburg mußte irgendwo am Wanderweg zwischen der Holtheimer Bachbrücke und der gerade abmontierten bei der Annenkappelle liegen. Eine dammartige Abtrennung fand ich, aber Reste eines wie beschriebenen Hügels nicht. Es führte auch kein Pfad an der Hangseite hoch, und tief durch das Gestrüpp wollte ich mich nicht auf Gutglück durchschlagen. Wie es der "Zufall" so will, kam uns an der Stelle dieses "Dammes" ein alter, einheimischer Wanderer entgegen. Er wußte nichts von den Resten eines Turmhügels. Und hinter dem Damm seien in seiner Kindheit Fischteiche gewesen. Naja, die Reste des (Schutz-)Dammes aus dem 11. Jahrhundet hatten wir jedenfalls gefunden :-)

Irgendwann machten wir kehrt. Da so sonniges Wetter herrschte, fuhr ich noch ins Dorf Holtheim hinein. Der Karte nach begann der Bach dort am Ende einer Straße, die "Zum Brunnen" heißt. Das ließ hoffen :-)

Zu unserer Überraschung war die Quelle tatsächlich tief wie ein Brunnen angelegt. Das hoch quellende Wasser gurgelte laut unter unseren Füßen und sprudelte jenseits der Straße als Bächlein heraus. Das Ganze ist als schöner Picknickplatz gestaltet. Wir werden ihn im Frühling vielleicht einmal nutzen :-)


Montag, März 13, 2023

Die ganze Sauer führte im Februar Wasser


Unsere Sauer ist ein Paradebeispiel für Bäche in karstigem Gebiet. Durchgehend Wasser führt sie um den Februar herum, ganzjährig fließt es nur in einem ihrer Quellbäche. Das Wasser verschwindet in Schwalglöchern (Ponore). Wir erleben sie deshalb fast immer nur als trockenes Bachbett. Mitte Februar wanderten Clara und ich bei Ebbinghausen entlang von Uferstellen, die wir voll Wasser noch nicht erlebt hatten.

Solcher Art Bäche heißen übrigens oft "Sauer", ein altes Synonym für "trocken". Spaß am Rande: ein "Trockener Wein" ist nicht trocken, sondern leicht sauer :-)

Das klare Wasser floss ziemlich schnell, es drückte die langen Halme im Grund waagerecht um. Clara konzentrierte sich allerdings auf das fette Gras am Ufer.

Am nächsten Tag schien die Sonne, es wurde bis zu 8 Grad warm! Ich packte Clara ins Auto und fuhr nach Grundsteinheim, dem urtümlichsten Ort unserer Gemeinde Lichtenau. Die Sauer führt mitten durch dieses - keine 500 Einwohner zählenden - noch bäuerlich geprägte Dorf.

Die Sauer macht hier eine große Schleife entlang eines steilen Kliffs, auf dem wir entlang spazierten. Der Weg beginnt an einer Aussichtskanzel. In den Steilwänden um das Dorf herum werden besonders viele Fossilien urzeitlicher Meerestiere gefunden.

Wir gingen anschließend in den großen, alten Steinbruch am Dorfrand. Echt beeindruckend.

Auf der Rückfahrt sah ich am Dorfende einen Asphaltweg zur Sauer, die hier zwischen Wiesen und Weiden fließt. Ich ging mit Clara an die Furt.

Clara lief wie üblich vor - und zu meiner großen Überraschung ging sie gleich ins Wasser rein! Muß am Wetter liegen, sagte ich mir. Ich rief sie schnell zurück, denn die Strömung war nach meinem Gefühl nicht zu unterschätzen!

Sie kam gleich auf das Ufer zurück. Wenn ich einen Kommandoton anschlage, nimmt sie das sehr ernst :-)


Freitag, März 10, 2023

Quellen und Quellschwemmkegel


Wir leben in einem Karstgebiet, das heißt es gibt reichlich unterirdische Bäche und Höhlen. Das macht unsere Gegend quellenreich und manche Bäche verschwinden ganz oder streckenweise im unterirdischen Reich und tauchen mehr oder weniger weit weg als Quasi-Quelle wieder auf.

Unser Dorf Henglarn liegt unmittelbar an einem größeren Quellbereich. Die einzelnen "Pötte", wie die kleineren Quelllöcher hier genannt werden, laufen bei starkem Regenwetter über und füllen ebenso wie der große Quellteich die Altenau.

Wikipedia: "Unter Karst versteht man in der Geologie und Geomorphologie unterirdische Geländeformen (Karsthöhlen) und oberirdische Geländeformen (Oberflächenkarst) in Karbonatgesteinen (auch in Sulfat-, Salzgesteinen und Sandsteinen/Quarziten), die vorwiegend durch Lösungs- und Kohlensäureverwitterung sowie Ausfällung von biogenen Kalksteinen und ähnlichen Sedimenten mit hohem Gehalt an Calciumcarbonat (CaCO3) entstanden sind. Hauptmerkmal ist der überwiegend unterirdische Wasserhaushalt, der nicht auf einer primären Porosität des Gesteins beruht, sondern sekundär und in geologischer Zeit auf einer Korrosion des Gesteins, der Verkarstung."

Eine geologische Besonderheit sind die Quellschwemmkegel bei Henglarn und Tudorf. Ende Januar bis Mitte Februar hatte es sehr viel geregnet, die Quelllöcher in Niederntudorf mußten bis zum Rand voll sein. Einen Kegel aus Verwitterungsstoffen, die hier mit dem Grundwasser hochgedrückt werden, hatten sie noch nicht bilden können, sie sind dazu (geologisch betrachtet) nicht alt genug.

Den Spaziergang an den Quelllöchern vorbei fand Clara nicht so berauschend, denn auf der einen Seite vom Asphaltweg war ein Zaun und auf der anderen nur Felswand. Sie liebt Erkundungsspielräume :-)

Der Wanderweg zum Quellschwemmkegel bei Henglarn führt durch ein romantisches, einsames Wiesental entlang der in Regenzeiten wasserführenden Menne.

Der dortige Quellschwemmkegel bildete über lange Zeiten hinweg einen flachen, aber riesenbreiten Kegel. Diese Quelle presst ihr Wasser mit den Schwebstoffen nicht an ihrer Spitze heraus, sondern ebenerdig im Kreis rund um den Kegelrand. Deshalb verbreitert er sich auch langsam weiter, ohne dabei höher zu wachsen.

Als wir vor über 30 Jahren herzogen durchwanderten Stu und ich mit unserer Alma (1981-1994) erstmalig dieses Tal. Ich wunderte mich über das im Kreis aus der Erde austretende Wasser. Es schien aus dem "Nichts" zu kommen. Die leichte Kegelform in der Wasserkreismitte fiel mir erst auf, als ich über diese seltsame Kreisquelle nachgelesen hatte. Ihr Wasser versickert immer noch talabwärts in den Wiesen und speist die Menne nur über das Grundwasser.

Es war ein strahlender Vorfrühlingstag. Clara hopste und rannte vor Lebensfreude über die Wiesen. Ein laut und stetig hämmernder Specht war mit Nestvorbereitung beschäftigt. Und ich hatte Lust zu singen ;-)


Dienstag, März 7, 2023

Zum Rabenstuhl, zum Schweinskopf und

zur Dicken Buche


Als der Regen seinen Dauersegen Anfang Februar für einen Tag unterbrach, machte ich mit Clara gleich drei kleinere Ausflüge. Ich hatte ich mir neue Ziele in der Wander-App Komoot heraus gesucht. Zu meiner Überraschung fand ich dort einen Hinweis auf ein Denkmal an Stelle des früheren Galgens unweit von uns direkt an einer Plateaukante bei Haaren. Also hin !

Die meisten Dörfer hatten früher Galgen, aber die Erinnerung daran wird selten aufrecht erhalten. Auf einer Wanderkarte aus den 70er Jahren wird ein Berg bei Husen noch der "Galgenberg" genannt. Heute ist er namenlos. Galgen wurden stets auf erhöhtem Gelände aufgestellt. Einerseits flog im alten Götterglauben die Seele eines Sterbenden mit dem Wind ins Jenseits, und andererseits kamen die Galgenvögel (Raben) so besser an ihr "Rabenaas" heran. Dieser Galgen wurde übrigens volksmundlich "Rabenstuhl" genannt. Kurioserweise hörten wir tatsächlich dort oben auf der Höhe einen Kolkraben rufen.
Übrigens: die am Galgen baumelnden Toten waren die "Hampelmänner." Sagt einiges über die damalige Erziehung, dass sie zum Spielzeug wurden...

Clara und ich wanderten vom Galgenstandort aus weiter entlang der Bruchkante des Plateaus. Auf diesem waren viele neue Windräder gebaut worden. Wir sahen nicht hin! Die Abhangseite war interessanter - Clara wälzte sich dort plötzlich im nassen Laub. Ich war erleichtert, dass (wenigstens) ich dort kein Aas wahrnahm...

Wir fuhren dann weiter nach Bleiwäsche. Dort spazierten wir auf einem festen Forstweg über einen Bergstrang namens "Schweinskopf", der für hiesige Verhältnis ziemlich hoch ist: knapp 500 Meter über NN. Die Sonne schien, es war eine Freude.

Bei dem dicken Felsblock an der höchsten Stelle des Wanderweges beginnt ein Skulpturenpfad. aber der war so matschig, dass wir ihn ein anderes Mal gehen werden. Wir spazierten gemächlich den Hauptweg zurück und fuhren Richtung Zuhause.

Das Wetter war so schön, dass ich halbwegs noch einmal einen Halt einlegte. Ich wollte sehen, ob dieser viele Regen den Minibach im Tal der Dicken Buche gefüllt hatte. Er hatte! Seit Jahren erstmalig wieder!

Clara spazierte durch die Furt, nicht etwa aus Spaß am Plantschen (das hat sie nur im Hochsommer), sondern weil der Weg nun mal dadurch führt... Wir waren inzwischen über drei Stunden unterwegs und ich wollte nun nach Hause. Für die nächsten Tage war wieder Regen angesagt... nun, wir hatten diesen Sonnentag gut genutzt :-)


Samstag, März 4, 2023

Hunde können unseren Stress riechen.

Quelle: ScienceDaily (Sep. 29, 2022)


Hunde können mit einer akuten psychischen Stressreaktion verbundene physiologische Prozesse am dadurch veränderten menschlichen Atem und Schweiß mit einer Genauigkeit von 93,75 % erkennen, so eine neue Studie von Clara Wilson von der Queen's University Belfast.

Ergänzende Anmerkung

Dass Hunde Angst riechen können, ist ein alltäglicher Erfahrungswert. Angst ist immer mit negativem Stress verbunden. Daher wundert es nicht, dass sie auch diesen ganz allgemein erkennen können.

Hunde erkennen auch positiven Stress, z.B. wenn ihr Mensch freudig erregt ist. Dann sind sie aufgeregt und erwarten je nach Situation Besuch, einen Spaziergang oder sonst was Schönes.

In jedem Fall unterstützen sie ihren wie auch immer gestressten Menschen in dessen Sinn: die Spannbreite reicht von Kampfbereitschaft bis zu Rückzug, von Spiellust bis zu freudiger Entspannung, von Ermutigung bis zu Besänftigung. Sie sind als Rudelwesen aus sich selbst heraus um mentale Ko-Konsistenz oder je nach Art des Stresses um sinnvolle Unterstützung bemüht. Es ist wunderbar, dass sie besondere Maßnahmen - z.B. für Kranke - zu lernen bereit und fähig sind.

Vom Körper abgegebene Gerüche stellen chemische Signale dar, die sich für die Kommunikation entwickelt haben, hauptsächlich innerhalb von Arten. Angesichts des bemerkenswerten Geruchssinns von Hunden, ihrer engen Domestizierungsgeschichte mit Menschen und ihrer Verwendung zur Unterstützung menschlicher psychologischer Zustände wie Angstzustände, Panikattacken und posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS) fragten sich die Forscher, ob Hunde chemische Signale wahrnehmen könnten, um auf die psychischen Zuständen ihrer Besitzer zu reagieren.

In der neuen Studie sammelten die Forscher Atem- und Schweißproben von Nichtrauchern, die in letzter Zeit nichts gegessen oder getrunken hatten. Die Proben wurden sowohl vor als auch nach einer rasanten Rechenaufgabe gesammelt, zusammen mit selbstberichteten Stressniveaus und objektiven physiologischen Messwerten: Herzfrequenz (HF) und Blutdruck (BP). Proben von 36 Teilnehmern, die aufgrund der Aufgabe einen Anstieg des Stresses berichteten und während der Aufgabe einen Anstieg der HF und des Blutdrucks erlebten, wurden trainierten Hunden innerhalb von drei Stunden nach der Entnahme gezeigt. Vier Hunde verschiedener Rassen und Rassenmischungen wurden mit einem Klicker und Kroketten darauf trainiert, Gerüche in einer Unterscheidungsaufgabe zu finden. Beim Testen wurden die Hunde gebeten, die Stressprobe des Teilnehmers (am Ende der Aufgabe entnommen) zu finden, während sich die entspannte Probe derselben Person (nur Minuten vor Beginn der Aufgabe entnommen) ebenfalls in der Probenaufstellung befand.

Insgesamt konnten Hunde in 675 von 720 Versuchen oder in 93,75 % der Fälle ihr Wachverhalten an der unter Stress genommenen Probe erkennen und ausführen, viel mehr als zufällig erwartet (p < 0,001). Als sie das erste Mal den gestressten und entspannten Proben eines Teilnehmers ausgesetzt wurden, reagierten die Hunde in 94,44 % der Fälle richtig auf die Stressprobe. Die Leistung einzelner Hunde lag zwischen 90 % und 96,88 % Genauigkeit.

Die Autoren schlussfolgern, dass Hunde einen Geruch wahrnehmen können, der mit der Veränderung flüchtiger organischer Verbindungen verbunden ist, die von Menschen als Reaktion auf Stress produziert werden, ein Befund, der uns mehr über die Mensch-Hund-Beziehung verrät und Anwendung auf das Training von Angst- und PTBS-Begleithunden haben könnte, die derzeit darauf trainiert sind überwiegend auf visuelle Hinweise zu reagieren.

Die Autoren fügen hinzu: „Diese Studie zeigt, dass Hunde zwischen Atem und Schweiß unterscheiden können, die Menschen vor und nach einer stressauslösenden Aufgabe entnommen wurden. Dieser Befund sagt uns, dass eine akute, negative, psychologische Stressreaktion das Geruchsprofil unseres Atems und Schweißes verändert, und dass Hunde in der Lage sind, diese Geruchsveränderung wahrzunehmen.“

Hunde haben einen "Riecher" für Absichten.


Hunde haben einen Riecher (nicht nur wörtlich) für unsere Absichten. Das Highlight jeden Tages für Clara ist unser Spaziergang in die Wälder und Felder. Ich weiß nicht woran sie merkt, dass ich genau das vorhabe, wenn ich vom Sofa oder Schreibtisch aufstehe.

Jedenfalls verfällt sie dann in einen Freudenrausch, zittert vor Ungeduld trommelt mit den Vorderpfoten auf den Fußboden und springt zwischendurch im Kreis herum. Es macht dann Mühe ihr das Halsband richtig anzuziehen ;-)

All das unterbleibt, wenn ich vom Sofa oder Sessel aufstehe um z.B. einzukaufen, oder wenn ich irgendwas in der Küche oder sonst wo im Haus erledigen will. Sie hat wie alle Hunde ein spezielles, hoch differenzierendes - nicht nur olfaktorisches - Sensorium für die energetische Ausstrahlung unserer Absichten - sofern diese für sie von Relevanz sind.

Ich glaube wir Menschen haben auch solche Talente, pflegen sie nur weniger, da uns die Sprache dieser Notwendigkeit weitgehend enthebt.


Mittwoch, März 1, 2023

Den ganzen Tag unter einem Dach zu bleiben

kann durchaus angebracht sein.


Anfang Februar regnete und regnete es. Aber um bei guter Laune zu bleiben half es sich zu sagen: "wir brauchen dies Regenwasser als Grundwasser für den Sommer, denn es wird hier irgendwo im Karstgrund versackern!" Naja, und wenn es nicht regnete, nieselte es: Ich sah mich dann in der Pflicht mit ihr wenigstens kurz raus zu gehen. Sie sah das, wie mir schien, ein wenig anders.

An einigen dieser nassen Tage führten Claras einzige "Ausflüge" deshalb nur ins Restaurant, für sie - und für eine Bulldogge eher ungewöhnlich schüchtern - allerdings ein eingeschränktes Vergnügen:

Picknick beim Wandern oder gemeinsames Naschen auf dem Sofa ist toll, meint sie. Futter auf einem Tisch weniger, da nicht in ihrem Blick und die Verteilung dadurch nicht mit Blickkontakt regelbar. Man muß betteln oder besser gleich aus Selbstrespekt den Raum verlassen :-(... Essbares aber auf einem Tisch und dazu auch noch unter fremden Leuten, denen man natürlich erst mal nicht trauen kann, das ist aus ihrer Sicht keine erstrebenswerte Situation! Deshalb zieht sie sich dort unter unsere Stühle zurück und rührt sich nicht mehr. So hält sie sich für fast unsichtbar. Und sie ist es auch: Wir hören oft beim Hinausgehen die überraschte Bemerkung: "Oh, Sie haben ja einen Hund dabei!" Dass sie brav in Restaurants mitgeht liegt an ihrem übergeordnetem Grundsatz "Dabeisein ist alles!" Wir entschädigen sie für die ihr mißliebige Situation mit einer Abgabe von unseren Gerichten. Sie nimmt diese als unsere Entschuldigung huldvoll entgegen :-)

Ansonsten heißen Regentage für Clara Schlaftage! Sie träumt dann oft unterwegs zu sein, wie ihre schnellen Beinbewegungen und ein gelegentliches Schnüffelgeräusch und leises Bellen offenbaren. Ihr geht es gut, sie erlebt ihre Abenteuer, leite ich daraus ab, während Stu und ich uns lesend oder surfend an Abenteuern anderer Art erfreuten.

Wenn Stu sich zu einem Schläfchen zwischendurch hinlegt, steigt sie gleich zu ihm auf´s Bett und macht Andrückie. Das genießen beide :-) Manchmal legt sie sich aber auch von sich aus auf´s große Bett im Schlafzimmer wegen des Giebelfensters: Nachbarn zu beobachten macht nicht nur Klatschtanten Spaß, sondern scheint von allegemein menschlich-hündischem Interesse zu sein. Hat wohl - positiv betrachtet - was mit Wachsamkeit zu tun :-)

Ungeduld zeigt Clara dabei nicht, sie geht auch nur in den Garten, wenn sie muß.

Aber! Wenn sie eine der drei Straßenkatzen auf ihrem Baum, ihrer Wiese oder vor ihrem Vogelhäuschen sieht, dann schlägt sie gleich Kriegsalarm! Im Fall unseres oft belauerten Vogelfutterplatzes ziehen wir beide sofort in die Schlacht - die Katze zieht allerdings die Flucht der Schlacht vor ;-)

Clara hat auch viel Sinn für ihre häusliche Idylle :-)


Dienstag, Februar 28, 2023

Intelligenzspiel aus Plastik -

Clara: "gewöhnungsbedürftig aber gut"


Unsere Leser wissen, dass Clara alles aus Plastik nicht mag. Um ihr diesen Widerwillen abzutrainieren kauften wir ihr ein "Intelligenzspiel" - im Grunde ist es ein Leckerli-Versteckteller - aus Plastik. Ich füllte ihn und setzte ihn aufs Sofa vor sie ihn. Da das "Ding" dabei typische Plastik-Klappergeräusche von sich gegeben hatte, sprang Clara runter und sah mich vorwurfsvoll an.

Ich ignorierte sie und das "Ding" mit dem Erfolg, dass sie nach einiger Zeit, sich unbeobachtet wähnend, aufs Sofa zurücksprang und mit lang gestrecktem Hals die Witterung aus dem "Ding" näher untersuchte. Als ich mit dem Handy zu ihr kam fühlte sie sich in ihrer Konzentration gestört und lief aus dem Zimmer. Alles Neue will sie frei aus sich selbst heraus, sozusagen ohne Druck, untersuchen können. Also beachteten wir sie und ihren nächste Annäherung an das "Ding" nicht offensichtlich. Sie stubste es diesmal mit der Nase an, stellte fest, dass es zwar wieder leise Klappergeräusche machte, sich aber dabei nicht rührte. Gut, es hatte den Test bestanden! Nun nahm sie ganz vorsichtig das erste, offen sich anbietende Leckerli, und weil das "Ding" weiter bewegungslos blieb, gleich noch ein zweites. Das leise Geräusch dabei nahm sie hin!

Die anderen Leckerli waren unter Plastikschiebern versteckt. Vorsichtig schob sie die am Außenrand mit der Zunge beiseite, freute sich über den Erfolg - das heißt über das Leckerli - und jetzt durfte ich mich mit der Handykamera neben sie setzten. Schließlich wußte sie nun alles über das "Ding", was sie meinte wissen zu müssen.

An die Leckerli im äußeren länglichen Fach kam man aber nur, wenn man zuvor die Ringschieber innen im Teller verschob. Das wußte sie nicht und ärgerte sich über die Widerspenstigkeit der äußeren Langschieber. Sie biß nun daran rum, als das auch nicht half haute sie mit der Pfote drauf - auch ergebnislos. Als sie dabei einmal den dicken Knopf in der Mitte traf, quiekte das "Ding". Ich war erstaunt, dass sie dies überhaupt nicht störte. Nun, sie sollte das "Ding" nicht als frustrierend erleben, deshalb schob ich bald die Ringregel beiseite, eine Hilfe, die sie gerne zuließ :-)

Mir wurde dadurch klar, dass nicht das Klappergeräusch sie irritierte (Donner und Co lassen sie auch kalt), sondern dass es die Bewegung von Plastikartikeln ist: z.B. ein fliegender oder rollender Ball; ein Gartenschlauch in meiner Hand oder ein Wäschekorb, den ich über sie hinwegtrage. Auch Mülltonnen werden auf die Straße gerollt: wer weiß, ob die nicht einen E-Motor haben und ferngesteuert werden können ??

In den nächsten Tagen stellte ich ihr das gefüllte "Ding" abends vor unser Bett und kümmerte mich - einschlafend - nicht weiter drum. Allerdings war ich erstaunt, dass sie nach zwei Abenden in der Lage gewesen war es weitgehend geräuschlos zu leeren.

Vor ein paar Tagen legte ich das gefüllte "Ding" auf den Teppich im Arbeitszimmer. Ich saß am Computer und beobachtete sie: sie verschob zu meinem Erstaunen zuerst die inneren Schieberinge mit der Pfote und dann erst die äußeren Schieber, also genau so, wie es logisch und logistisch unter geringstem Frust zum Ziel führt. Sie hatte das still für sich selbst heraus gefunden. Sie handhabt dies Vorgehen aber nicht konsequent. Sie ist klug, aber es fehlt ihr an intellektueller Disziplin ;-))

Tage später legte ich Clara diesen Versteckteller und ihren geliebten "Puschel", einen Versteckteppich von Silvia Wolf :-), mit Käsestückchen gefüllt vor die Nase. Sie ging abwechselnd an den Puschel und an das "Ding". Der Puschel war zuerst geleert, das "Ding" war widerspenstiger.

Letzter Versuch war das Umkippen und Rumschupsen. Es kam nichts mehr raus, es war leer. Der ihm noch anhaftende Käseduft gefiel ihr so, dass sie das "Ding" noch länger hingebungsvoll ableckte. Ihre Haltung Plastik gegenüber ist zumindest differenzierter geworden ;-)


Samstag, Februar 25, 2023

Dieser Winter erinnert sich (und uns)

an früher.


Ein winterfester Weg mit Parkplatz führt hinter Husen an der Altenau entlang. Im November bewunderten wir dieses Tal schon im überwältigenden Schneeglitzer-Überall. Ende Januar strahlte die Schneelandschaft bescheidener.

Da Bäume und Äste sich schwarz vom weißen Waldboden abgrenzten, konnte man die vom Wind gestürzten Exemplare samt Wurzelteller sehr gut noch meterweit mitten im Wald ausmachen. Ein Wald bezaubert auch durch sein inneres, kreatives Chaos, dachte ich erfreut. Der schwarze Bach grenzte sich von seinem weißen Ufer auch optisch wunderbar ab.

Clara fühlte sich durch die Weichheit des Schnees wohl an Moos und Fichtennadelbetten erinnert: Sie warf sich plötzlich auf den Rücken, um sich darin zu schubbeln - bis sie im Graben landete :-)

Noch einige andere Lieblingswanderwege waren mit dem Auto erreichbar: Auf der langen Zufahrt durch weite Felder hin zum Wanderparkplatz hinter Holtheim war der Schnee von einem Trecker an die Seite geschoben worden.

Ich hoffte bei den dort zwar forstmäßig zu dicht stehenden, weitgehend jedoch noch gesunden Nadelbäumen das gute Wintergefühl eines Schutz bietenden, allem Wetter und jeder Jahreszeit trotzenden Waldes zu finden. Ja, diese Hoffnung erfüllte sich auch für die Waldtiere.

Ein Reh stand still unter dem vor hartem Frost schützenden Dach aus schneebedeckten, breit gefächerten Fichtenzweigen. Der Boden war darunter moosig und fast schneefrei.

Ich entdeckte es nur deshalb, weil ich in der Hoffnung vielleicht ein Tier zu bemerken aufmerksam den Wald rechts und links des Weges im Auge behielt. Clara ist mit ihrer Nase per se eine konzentrierte Beobachterin des Geschehens um sich herum. Als wir stehen blieben und es anschauten sprang es tiefer in den Wald hinein weg. Ich freute mich, dass es ihm dort gut ging - jedenfalls besser als in all den Kahlschlaggebieten...

Am letzten Januarsamstag schien die Sonne wieder gleißend auf Schnee. Es war ein Bilderbuchwintertag :-)

Clara und ich zeigten Gaby den Menhir bei Kleinenberg, die "Bühlheimer Großmutter". Clara freut sich immer, wenn Gaby oder Hanni mit spaziert: sie führt dann ein/ihr Rudel durch den Wald :-)

Unweit des Menhirs entdeckten wir ein Stilleben besonderer Art: eine einsame, leere Flasche Roséwein auf schneebedecktem Tisch. Hier wurde fein der Winterwald und die Liebe gefeiert, vermutete ich lächelnd. Jedenfalls ärgerte ich mich nicht wie sonst über solche Hinterlassenschaften.

Am nächsten Tag kündigte sich wärmeres Wetter an, die Luft war diesig und wasserträchtig. Ich fuhr mit Clara über die Hegge zum höher gelegenen Naturschutzgebiet Glasebachtal bei Asseln.

Dort hatte jemand Naturschutz=Tierschutz persönlich ernst genommen und entlang des Wanderpfades Äpfel und mehr für die bedrängte Vogelwelt auf Äste gespießt.

Hier gibt es Quellen und Teile des Tales werden zum Moor renaturiert. Es leben noch seltene Wasservögel hier und im Frühjahr kann man Fröschen & Co begegnen :-)

Der Schnee würde nicht mehr lange liegen, der Wetterbericht sagte Temperaturen bis 8 Grad und viel Regen voraus. Jedenfalls: danke an den Wintergott für seine Zeit bei uns :-)


Mittwoch, Februar 22, 2023

Hund (Man) sollte sich auf Gewohntes

nie so ganz verlassen


Die Tage zum Januarende hin fuhr ich nicht mehr auf Straßen mit dem Hinweisschild "Kein Winterdienst". Die Temperatur schwankte um den Gefrierpunkt herum, der nachts fallende Schnee war oft glatt und Wendeversuche brachten mich nur ins Rutschen.

Die Ränder der kleinen Straßen "Mit Winterdienst" waren vom geräumten und seitlich abgeworfenen Schnee verengt und deshalb auch meist ohne Parkmöglichkeiten an den abzweigenden Forstwegen. Also waren unsere Spaziermöglichkeiten zwar schneebegrenzt, aber auch wunderbar durch Schnee und Eis verschönt. Die Winterwelt strahlte hell, die Trübsinn fördernde Düsternis wie weggeblasen. Eingeschränktes Autofahren war ein sehr kleiner Preis dafür ;-)

Wir starteten einen unserer Schnee-Spaziergänge über den Totengrund-Forstweg ausnahmsweise am Dorfende direkt von der Hauptstraße aus, denn dort gab es auf festem Schnee eine Parkmöglichkeit. Zunächst führt der Weg hier an Viehweiden auf der flachen Hangseite vorbei, was Clara aber durchaus beachtenswert fand. Bald wird auch diese Talseite steiler und man wandert beidseitig durch Wald und eine relative Ursprünglichkeit.

Plötzlich querte ein Fuchs etwa 4 Meter vor Clara den Weg. Sie, ich ein paar Meter hinter ihr und der Fuchs blieben stocksteif auf der Stelle stehen. Clara und Fuchs starrten sich ein paar Sekunden lang forschend an - dann lief der Fuchs schnell weiter seinen Weg. Und Clara überdachte noch in Ruhe ihre erste Begegnung dieser Art :-)

Dieser Forstweg durch den Totengrund war nach ein paar Tagen für einen PKW mit guten Winterreifen wieder befahrbar. Wir fuhren also los zu unserer gewohnten Parkstelle einige Kilometer weiter am Picknickplatz.

Clara donnert sobald sie aus dem Auto gesprungen ist immer zuerst los, manchmal auch recht weit, um ihren Haufen rauszutreiben. So rannte sie auch diesmal auf dem Hauptweg vor. Aber ich ging nicht diesen, sondern nach langer Zeit einmal wieder den am Picknickplatz abzweigenden Hangweg weiter. Clara hatte das nicht mitbekommen, also rief ich sie einmal, zweimal. Dann sah ich sie weiter unten durch die einzelnen Baumstämme und Büsche hindurch auf dem Hauptweg: Sie rannte zurück - schmiß sich ohne Bremsung in Schräglage wie ein Motorrad durch die spitzwinklige Kurve den Hangweg hoch - machte eine Vollbremsung direkt neben mir - und legte umgehend den zweiten Teil ihres Haufens ab.

Wie zauberhaft ist denn das, strahlte ich sie verblüfft über so viel Gehorsam an! Nun, vielleicht war es Gehorsam gemischt mit Sorge, mich sonst aus den Augen zu verlieren :-)

Drei Tage danach: Clara hatte sich gemerkt, dass ich letztes Mal vom Picknickplatz aus einen anderen Weg als gewohnt gewählt hatte. Deshalb lief sie vom Auto aus gleich diesen anderen Weg hoch. Sie sah sich aber schon nach ein paar Metern um! Ich neckte sie, indem ich diesmal wieder den gewohnten Hauptweg wählte. Sie machte kehrt, rannte an mit vorbei und erledigte ihr Geschäft etwas später :-)

Naja, man sollte sich auf Gewohntes nie so ganz verlassen, lachten Stu und ich, als ich es ihm zuhause erzählte :-))


Sonntag, Februar 19, 2023

Karnelvalkostüme ;-) und "der Bürohund"


Heute ist Karnevalssonntag, und als gebürtige Rheinländerin habe ich Sinn für Ausgelassenheit, Kostüme, Spott und Witz :-)

Der Beitrag aus dem SPIEGEL Nr.4 2023 rechts ist (unter der Rubrik "Klima" ;-) humorvoll verfasst, und ein "Bürohund", genauer gesagt ein "Bürobulldog" läßt sich gut karrikieren:

In meinem Umfeld stelle ich fest, dass der Bürohund nicht mehr ein so seltener Hund ist, wie noch vor Jahren. Das freut mich sehr, denn das lange Alleinsein zuhause ist für die meisten Hunde schwer ertragbar. Als Rudeltiere ist das für sie so etwas wie "Einzelhaft". Corona bewirkte nicht nur Katastrophen, sondern forcierte auch einiges Positive: die Akzeptanz und Verbreitung von Homeoffice. Gut für Hunde und ihre Halter.

Sogar des "Handelsblatt" warb für den Bürohund: "Auch für Reiner Felsberg, Geschäftsführer der Ärztegewerkschaft Marburger Bund in Berlin, ist ein Hund im Büro normal. So normal, dass Kessy, ein Schäferhund-Mischling, auch ein Foto auf der Homepage hat. Fachbereich: Soziale Kompetenz und Klimaschutz. Das ist mehr als ein Witz. Wegen Kessy hätten alle Mitarbeiter beschlossen, im Büro nicht mehr zu rauchen, erzählt Felsberg. Außerdem sei das Tier, das einer Kollegin gehört, ein „Gute-Laune-Verbesserer“. Gespräche über den Hund hätten das Betriebsklima eindeutig verbessert, die Atmosphäre sei privater und schöner geworden. „Kessy wird von allen geliebt – und immer dicker“, ergänzt Felsberg. Sogar beim Jahresempfang für die Berliner Medizin- und Politprominenz ist der Vierbeiner immer dabei. Kessy (2) ist schon der zweite Bürohund – Vorgängerin „Frieda“ wurde 13. Ohne Hund wollte danach kein Kollege mehr sein."

Zurück zum Karneval: Einige Exemplare einer Englischen Serie kostümierter Bulldogfiguren stehen bei uns vor unserer Krimi&Co-Sammlung. Neben räuberischen und eroberungssüchtigen Kostüm- oder Charaktergestalten gibt es auch zivile bis royale in historischer Aufmachung :-)

Allen ein lustig-fröhliches Wochenende. Narren sind seit Alter Zeit diejenigen, welche die Wahrheit (unbeschadet) sagen (dürfen) :-)


Donnerstag, Februar 16, 2023

Schneelaune :-)


Es schneite weiter! Am nächsten Morgens trödelte Clara - nun nicht mehr überrascht - über die Schneewiese zu ihrem Pottiplatz. Dann besah sie sich das leichte Schneetreiben von der trockenen Ecke unter der großen Tanne aus und beschloß noch nicht zurück ins Haus zu kommen.

Ich ging zu ihr - darauf hatte sie nur gewartet: sie jagte mich mit Füßefassen und ich schubste sie lachend wieder weg. Das ist unser Raufspiel - bloß selten schon am frühen Morgen :-)

Es gefiehl ihr draußen im Schneegarten!

Nachmittags schneite es nicht mehr, und so fuhr ich mit Clara zum Wanderweg auf dem Nordhang oberhalb unseres Dorfes. Die schmale Straße dort hoch war befahren genug gewesen, um jetzt ziemlich schneefrei zu sein. Die Luft oben auf dem Kammweg war feucht, der grau verhangene Himmel hing tief, es würde noch mehr schneien - oder regnen. Ich hörte weiter weg ein Wiehern, und bald darauf jagte etwas gespenstig ein Mädchen auf einem Schimmel über die einsamen Schneeflächen an uns vorbei. Vielleicht würde auch ein Sturm aufziehen, dachte ich unwillkürlich.

Clara lief vor, sie behielt mich aber im Ohr. Wurde ihr mein Schritt im Schnee zu leise, das heißt war ich ihr zu weit zurück geblieben, dann kam sie immer wieder fröhlich zurück gerannt, um mich anzutreiben, zu ermuntern, oder einfach nur aus Zusammengehörigkeit.

Das Wetter hielt sich um de Gefrierpunkt herum. Und es schneite in den nächsten Nächten leicht in den Tag hinein. Ich fuhr mit Clara das gleiche Sträßchen zur Parkbucht hoch, da es glatteisfrei geblieben sein würde und es auch war: einige Trecker hatten das Eis auf dem Asphalt krumpelig und somit für Reifen griffig gefahren.


Montag, Februar 13, 2023

Der Winter kam zurück :-)


Mitte Januar wurde es wieder kalt und statt des traurigen Regenwetters fiel eines Nachts etwas Schnee. Die Wolken lockerten auf, die Sonne schien. Nicht nur ich, auch Clara freute sich darüber :-)

Schnee bleibt bei uns nie lange liegen, also zog ich mit Clara morgens gleich los in den höher gelegenen Wald am Dorfende.

Es begann auch schon wieder zu tauen. Von den Bäumen fielen dicke, schwere Wassertropfen immer wieder auf uns. Mein Haar wurde richtig naß davon. Auf dem Schnee sah man unter den Bäumen erstaunlich große Taulöcher dicht bei einander, geschlagen von jeweils einem Supertropfen.

Clara scherte sich nicht um diese Tropfen: offenbar macht sie einen Unterschied zwischen unregelmäßigem "PLATSCH" und stetigem "platschplatschplatsch".

In der nächsten Nacht sank die Temperatur auf -6 Grad und erreichte tagsüber auch nicht den Schmelzpunk. Ich fuhr mit Clara los, aber Schnee fanden wir nur noch auf den höhergelegenen Plateaus. In den Schluchten war am Vortag bis zum Abend nahezu alles weggetaut gewesen.

Auf der Waldhöhe Richtung Büren lag der Schnee auch noch auf den Ästen. Ein längerer Baumstumpf am Wegrand war mit Brombeergestrüpp so umwuchert, dass er eine fast wie ein Iglu für Kleintiere eine Winterwohnung bot.

Für Clara gab es auch Gutes: ein Stamm war so gebrochen, dass er für Clara sowas wie ein Trimm-Dich-Gerät hergab :-)

Mal sehen, wie lange unser "Winterurlaub zuhause" anhält ;-)


Freitag, Februar 10, 2023

Ein Menhir: die "Bühlheimer Großmutter"


Durch Rumstöbern im Internet über unsere Gegend, das heißt speziell das Eggegebirge, fand ich Mitte Januar den Hinweis, dass einer von insgesamt nur drei Menhiren in NRW hier bei uns in Kleinenberg steht, einem zu Lichtenau gehörendem Dorf. Er steht tatsächlich Luftlinie nur 13 km von unserem Haus entfernt. Am nächsten regenfreien Nachmittag also nichts wie hin.

Der Stein steht in einem zur Zeit schon vorfrühlingshaft durchnäßten Wald. Von einem Forstweg biegt ein Pfad aufwärts zu ihm ab, der mit einem "Magischen Tor" oder je nach Sichtweise "Magischem Wächter" - einer die Stimmung aufgreifende, schwebende Holzskulptur - beginnt.

Wikipedia: "Menhir ist eine aus dem Bretonischen entlehnte Bezeichnung für einen vorgeschichtlichen, hochragenden Steinblock, der auch als Hinkelstein bekannt ist. In der prähistorischen Archäologie bezeichnet das Wort einen länglichen Einzelstein (bretonisch maen „Stein“ und hir „lang“), der in vorgeschichtlicher Zeit von Menschen aufrecht gestellt wurde." Der Zweck dieser Steinstellungen ist bis heute unklar, es werden aber allgemein kultische Gründe vermutet, die allerdings nicht mit Grablegungen in Zusammenhang stehen. Die bekanntesten Menhir-Aufstellungen sind das Menhirfeld von Carnac (Bretagne) und Stonehenge (England).

Es ist unklar, ob dieser Menhir ursprünglich hier stand oder im Mittelalter hierhin umgesetzt wurde, um ihn als Grenzstein zu nutzen. (Infotafel) Aber auch in diesem Fall dürfte er aus der näheren Umgebung stammen. Er wurde leider im Mittelalter "christianisiert", das heißt durch eingemeißelte christliche Symbole wie einem Bischhofsstab umgewidmet.

Der Sage nach verwandelte sich hier eine alte Frau aus Bühlheim (bei Kleinenberg) in einem kalten Winter in diesen Stein. Daher sein Name "Bühlheimer Großmutter".

Im Paderborner Raum gibt es die höchste Dichte von Großsteingräbern in NRW, bei uns Steinkistengräber genannt. Unser Dorf Henglarn hat z.B. eines und unsere direkten Nachbardörfer die Altenau bachauf- und abwärts haben auch jedes eins. Es wird angenommen, dass diese Bestattungsart sich vor circa 7000 Jahren in Europa auszubreiten begann, etwa zeitgleich mit der Aufstellung der ersten Menhire. Im Verhältnis zur Bevölkerungsdichte insgesamt war unsere Gegend in prähistorischen Zeiten dicht bewohnt.

Clara und ich freuen uns darüber, dass wir heute in NRW hier mit am wenigsten dicht bevölkert sind. Es gibt immer noch etwas Naturlandschaft :-)


Dienstag, Februar 7, 2023

Auf der Suche nach dem Kleinenberger

Opferstein


Als Stu und ich jünger waren bereisten wir die Welt, heute als Alte sind wir mit kleinen Ausflügen zufrieden - aber irgend etwas Neues zu erkunden, dieser Abenteuergeist ist immer lebendig.

Eine Fundgrube ist für mich die Wander-App Komoot. So entdeckte ich einen Hinweis auf eine besondere Steinbildung - Opferstein genannt - in den Wäldern bei Kleinenberg unweit von unserem Zuhause. Es handelt sich - wie beim Opferstein von Willebadessen Beitrag 28.10.21" - um eine Steilwand mit einen platten oberen Ende, dem Opfertisch sozusagen.

Meinen ersten Versuch diese Felswand zu besuchen unternahm ich Mitte Januar an einem sonnigen Nachmittag vom weiter unterhalb entlang des Steilhanges führenden Waldweg aus. Ich scheiterte damit, denn ich fand den letzten Aufstiegspfad einfach nicht.

Das Hochkrackseln einfach so zu versuchen brach ich bald ab, da ich keine Ahnung hatte, ob ich wirklich bei der Opferstein-Felswand ankommen würde. Und das klatschnasse Laub machte den Boden zudem ziemlich rutschig. Aber Clara hatte dabei ihren Spaß gehabt :-)

Unseren zweiten Versuch den Opferstein zu finden starteten wir zwei Tage später von obenhalb statt von unterhalb der Felswand mit dem Opferstein-Oberende. Wir nahmen den schmalen Wanderpfad entlang der Höhenkante.

Dieser Weg bietet weite Aussichten. Und es gibt mehrere Hinweisschilder zum Opferstein und anderen "Mythischen Steinen" knapp unterhalb der Bruchkante des Plateaus.

Diese "Death End"- Abwärtspfade zu den Steinen wagte ich nicht alleine mit Clara zu gehen, denn sie sind beängstigend schmal und steil. Ich würde sie an der Leine halten müssen, einfach weil sie keine Bergziege mit Erfahrung in fast alpinem Gelände ist.

Ich brauche in steilem Gelände meine Hände frei, um mich an Ästen oder Steinen festhalten zu können. Wir werden zu diesem kleinen Abenteuer einmal meine Freundin Gaby mitnehmen. Sie hält in solchen Situationen Clara an der Leine auf dem Weg oben bei sich fest. Clara gehorcht meinem "Bleib!" aber nur unter Protest. Sie meint, ich unterschätze sie :-)

Es begann wieder zu regnen.... bei trockenerem Wetter werden wir diesen so schönen Pfad demnächst ein ganzes Ende weiter wandern.


Samstag, Februar 4, 2023

Pfadfinderin Clara Lee


Gegen Mitte Januar wurde es für ein paar Tage sonniger, trockener und etwas kühler. Wunderbar, Clara und ich fuhren zur "Kahlen Platte", im Volksmund auch "Himmel" genannt. Noch heute wird dort das Osterfeuer entzündet, vermutlich war hier ein altsächsischer Kultplatz.

Das Gelände ist wirklich eine Platte (Plateau) mit einer scharfen, bewaldeten Abbruchkante ins Altenautal, die unter Naturschutz steht. Es gibt mehrere Aufstiegspfade dorthin. Wir lieben den Pfad genau entlang dieser Kante.

Seit unserem letzten Besuch im Herbst war dieser Pfad von Baumbruch an einigen Stellen nur schwer passierbar geworden. Clara fand das großartig! Sie kennt dies Gelände genau und weiß, wie sie weiterkommt ohne abzustürzen oder abzurutschen. Ich überlasse ihr hier inzwischen die Führung.

Sie scheint auch zu berücksichtigen, durch welche Baumsperren ich besser durch- oder drüber komme. Als sie jung war entschied ich darüber eine Umgehung der Sperre oder ein Übersteigen zu versuchen. Meine Auswahlkriterien scheint sie übernommen zu haben. Ich meine, das ist eine große Lernleistung.

Clara ist in einer Hinsicht ein undomestizierter Hund: die sich selbst gestaltende Natur ist ihr Zuhause. Dem, was wir Zivilisation nennen, begegnet sie (außer in der Futterfrage ;-) mit Mißtrauen. Ich fühle mehr und mehr genau so.


Mittwoch, Februar 1, 2023

Lustlose Regenstimmung


Anfang Januar stiegen die Temperaturen auf über 10 Grad an und es regnete, schauerte, nieselte ins verrottete Laub und füllte die Pfützen. Man konnte nicht von Sonnenstunden zwischendurch sprechen, sondern nur von auflichtenden Minuten.

Ich fuhr mit Clara an einem solchen Tag auf das Plateau oberhalb von Quellbach der Altenau. Dort gibt es laut Wanderkarten lange Wanderwege ganz durch Wald bis nach Hardehausen. Der Höhenunterschied zum Altenau- und Schwarzbachtal liegt um die 100 Meter (circa 300 m.ü.M. bis 400 m.ü.M.) und die Hänge gehen mancherorts fast senkrecht ab.

In diesem Waldteil waren wir noch nie gewesen, das heißt Clara stürmte nicht vor, sondern ging wie immer auf neuen Wegen besonnen voraus wie ein gewissenhafter Scout.

Fichtenkahlschlag wechselt sich dort oben mit Buchenwald ab, und es gibt dazwischen Naturschutzinseln. An einer einsamen Wegkreuzung trafen wir auf eine im Bau befindliche Wanderhütte im Loghouse-Stil. Die Wandervereine pflegen die Wege hier in der Egge wirklich gut - aber die Forstarbeiter verschlammen sie zur Zeit wieder mit ihren großem, weit hörbarem Gerät.

Von Winter war nichts zu spüren, es herrschte nasse Spätherbststimmung. Ich beschloß erst wieder bei (aus menschlicher Sicht) freundlicherem Wetter hier auf die Höhe zu fahren. Clara war meiner Meinung, wie sie durch eine gewisse Lustlosigkeit zeigte.

Am nächsten Tag fuhr ich mit ihr wegen dieses anhaltend grauen, wasserschwangeren Himmels nur zum Totental am Dorfende. Der namengebende alte Pferdefriedhof am Talende passte zur (auch politischen) Wetterlage : "trübe Aussichten".

Clara war noch lustloser, vielleicht lag das aber auch mit an mir, denn ich empfand diesen Spaziergang - ebenfalls aus Lustlosigkeit - mehr als Pflicht denn als Freude. Um ihre Stimmung aufzuhellen ging ich mit ihr an den Rand des leeren Bachbettes und forderte sie zweimal auf "Lauf runter". Schließlich liebt sie es sich so auszupowern. Einen dritten Versuch, sie so aufzumuntern, unterließ ich einsichtig.

Sie gehorchte, mehr nicht. Also hat sie auch so ihre Stimmungen, das ist sympathisch menschlich ... ;-)


Samstag, Januar 28, 2023

Ein schöner Weg mit Hindernissen

und vorbei an Steilkanten


Der Januar begann bei trüben Himmel, aber die Waldbäche hatten begonnen sich durch den Regen zu füllen und plätscherten in die Täler. Ich beschloß mit Clara seit langer Zeit mal wieder den Hangweg entlang der Altenau hochzusteigen, der durch ein kleines Naturschutzgebiet führt.

Der Weg war noch wilder, als ich ihn in Erinnerung hatte: viele den Hang im Sturm entwurzelte und runter gestürzte Baumstämme mußten zu Clara´s Freude umrannt, unterwandert oder übersprungen werden.

Sie liebt solche Herausforderungen! Und sie zeigt das neben "Zooming" durch begeistertes Zupacken und Brechen von Ästen oder auch durch Vorwärtszerren an meinen Stiefeln; am liebsten würde sie mit mir einen wilden Tanz aufführen. So ganz schnell kann sie in solch "echter" Natur ihre leidenschaftliche Freude daran nicht mäßigen :-)

Unter dem Laub war der Weg etwas matschig; auch das mag Clara, denn das gibt Grip. Sie ist ein Kraftpaket und liebt es, dies zu sein :-)

Ich kann ihr aber nicht viele solcher aufgegebenen und jetzt verwilderten Forstwege in unserer Gegend bieten... Am nächsten Tag erkundeten wir in einer Sonnenstunde diesen schönen Waldweg vom selben Ausgangspunkt aus, diesmal aber in Richtung Süden bachaufwärts. Er führt auf halber Höhe des Abhanges entlang. Durch die kahlen Bäume hindurch wirkte der Quellbach der Altenau in den Wiesen wie ein vom Gras verdecktes Rinnsal.

Der horizontal gelagerte Kalkstein zeigt von hier aus sehr deutlich einige seiner steilen, nackten Bruchkanten. In einer weitläufigen und großflächigen Kurve fanden wir bei einem Gedenkstein vor "Ottos Eiche" einen Rastplatz.

Hier spielte ich mit Clara "Hölzer werfen, Hölzer schnappen". Sie hatte sich auf diesem ihr bislang fremden Teil des Altenautalweges nämlich nicht ausgetobt. Sowas tut sie nur in ihr bekanntem oder weit übersichtlichem Gelände. Kluges Verhalten, finde ich :-)


Mittwoch, Januar 25, 2023

Nasses Wechselwetter...


Die Tage "zwischen den Jahren" wurden zunächst von Dauerregen und dann von Schauern beherrscht. Für Clara hieß das, einige Tage zuhause zu bleiben. Sie war sehr damit einverstanden, wollte sogar erst dann in den Garten raus, wenn einzuhalten nicht mehr möglich war!

Aber sie freute sich auch bei Regen, wenn wir ABENDS sagten "Clara kommt mit", denn sie weiß, um diese Tageszeit geht es in ein Restaurant. Und das wiederum bedeutet "Clara BEkommt mit" :-)

Das trübe Weihnachtswetter machte mich mehr trübsinnig als sie! Als sich irgendwann Regenpausen bildeten war die Devise "Komm, raus aus dem Haus!". Claras gute Laune steckte mich draußen sofort an!

Die altbekannten Wege lockten mich in diesen nassen Wintertagen wenig. Wir fanden zu meiner Freude neue Wege im nahe gelegenen Waldgebiet "Marschallhagen".

Zu meinem Erstaunen gab es dort neben Kahlschlagflächen auch einige gesunde Fichten-Monokulturen; vielleicht hatten diese Fichten der Borkenkäferepidemie widerstanden, weil sie noch relativ jung waren, das heißt sie reichten höchstens um die 6/7 Meter hoch.

Vom Wanderparkplatz aus gehen 6 Wege ab. Am nächsten Tag spazierten wir in einer regenfreien Stunde den Weg zu einem "Baumpark" bei einer Waldhütte mit Spielplatz.

Der "Baumpark" wurde angelegt als Dokumentation der heimischen Baumarten: seit 1989 wird jedes Jahr der "Baum des Jahres" dazu gepflanzt und das abgegrenzte Areal als kleiner Erholungspark gepflegt. Eine gute Idee!

Öde wurde es, als wir den Weg weiter gingen. Frischer Kahlschlag weit und breit. Mit schweren Baggern waren alle Wurzelteller rausgerissen und sorgfältig in ordentlichen Reihen aufgeworfen worden. Wir kehrten um!

An Silvester regnete es nicht. Wir fuhren nach langer Zeit mal wieder in den Borchener Buchenforst, den wir wegen seiner Zeckenkolonien von Frühling bis Herbst strikt meiden.

Hier war in den letzten Jahren kein Baum gefällt worden, das heißt: weder der Waldboden noch die Wege waren von schwerem Gerät durchfurcht und auch nicht von Stammstapeln gesäumt. Es handelt sich hier um keinen Wald, sondern um einen Forst, dem typischerweise Gestrüpp und Unterholz fehlt. Die Buchen stehen eng in Reih und Glied, sie sind noch zu jung und dünn, um mit Gewinn geerntet zu werden... Ich finde solche gleichförmigen Forste wenig anregend.

Nun, aber Clara hatte großen Spaß im getrocknetem Laub rumzurennen. Vor guter Laune versuchte sie mich zum Mitrennen zu animieren - indem sie mich (erfolglos) an den Stiefelschnürriemen (wie an einer Leine) vorwärts zu ziehen versuchte :-)



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Archivierung: Die Bulldog-Blog-Beiträge bleiben circa 4 Wochen auf DIESER Seite. Danach kommen die wichtigen, informativen, besonders lustigen und die Gastblogger-Beiträge ins jeweils entsprechende Archiv.

Die Links zu den Archiven sind oben rechts in der grauen Referenzspalte.

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Montag, Oktober 1, 2018

Redaktionelles: Dieser Blog


Dieser Bulldog-Blog startete 2005 mit underer Hündin "Gombas Happy Miss Frieda" und ist unter Anderem ihr und ihres Sohnes "Kenai Kosmo Floral Garden" Tagebuch geworden.

Nachdem auch Kosmo gestorben ist, überlegte ich zunächst den Blog zu schließen, aber er ist mir selbst und vielen Anderen doch solch eine Freude, dass ich ihn etwas reduziert weiter führen werde.

Er ist nun neben Frieda und Kosmo auch unserer neuen Hündin Clara "Elisa Clara vom Urstromtal" gewidmet :-) Und - GastbloggerInnen sind nach wie vor herzlich willkommen.


Unser Kosmo (2007 - 2018)

Unsere Frieda (2005 - 2017)


Montag, Mai 11, 2015

Zehn Jahre Bulldog-Blog - und:

Die wichtigsten Schritte für das Überleben des Englischen Bulldogs sind getan.


Liebe Leserinnen und Leser, heute feiern wir ein Jubiläum: das zehnjährige Bestehen dieses Bulldog-Blogs. Der 1. Beitrag erschien am 11. Mai 2005.

Es wurde über diese 10 Jahre jeden zweiten Tag ein Beitrag veröffentlicht, das heißt 1815 Beiträge insgesamt - lustige, besinnliche, spannende, warnende, informative und, mir die wichtigsten, aufklärende Beiträge. Aufklärung über den besonderen Zauber des Bulldogwesens, Aufräumen mit Vorurteilen über ihn, das war und ist mir wichtig :-).

Im Blog wurde auch immer wieder über das Elend informiert, welches dem Englischen Bulldog Zucht, Mode und Geldgier antaten und auch noch antun. Die Aufklärung über rasseschädigende, den Genpool ausdünnende Züchtungs-Methoden tut Not, einmal im Sinne der gezüchteten Hunde selbst, aber auch für ihre Käufer ist sie wichtig. Züchter setzten oft wirtschaftliche Zucht-Prioritäten, deshalb ist der "Druck des Marktes" entscheidend.

Und Aufklärung über die sadistische Quälerei, die Massenzüchter ihren "Zuchthunden" antun, ist noch wichtiger. Nicht gerade wenige Menschen entscheiden über den Preis und ahnen nicht, was hinter "Billigwelpen" für ein grausames, verzweifeltes Elend steht.

Zu diesem Jahrestag möchte ich mich bei allen Gastbloggern von Herzen bedanken, denn sie trugen wesentlich dazu bei, dieses Bulldog-online-Magazin, das es der Sache nach ist, abwechslungsreich zu gestalten.

Insbesondere danke ich Isabelle Borgert für ihre spannenden, so informativen wie humorvollen Beiträge. Sie ist unsere aktivste Gastbloggerin: seit September 2007, also schon 7 1/2 Jahre lang, können wir regelmäßig circa zwei Beiträge pro Monat von ihr genießen :-)

Danken möchte ich auch allen Leserinnen und Lesern, die mit oft einzigartigen Fotos, Witzen oder auch Links diesen Blog wesentlich bereichern.

Danke auch an meinen lieben Stu, der mir immer technisch zur Seite steht, und ohne den dieser Blog gar nicht erst begonnen worden wäre.


Die wichtigsten Schritte

für das Überleben des Englischen Bulldogs sind inzwischen getan:

  1. Der Standard wurde (2009) geändert, um ihn wieder "fit for function" werden zu lassen. Der deutsche Zuchtverein ACEB, die hiesige Speerspitzen der Zucht des atmungsbehinderten Extrem-Bulldogs, wurde u.A. als eine Konsequenz dieser Änderungen aufgelöst.
  2. Über ein Dutzend bulldogartiger Rassen wurden neu gezüchtet, und diese erzeugen den nötigen Markt-Druck auf die Züchter des Originals.
  3. Welpenhändler und Welpen-Fabriken werden, auch dank der Medien, gesellschaftlich zunehmend geächtet. Der Gesetzgeber wird dem früher oder später folgen.

Auf diesem Hintergrund nehme ich dies 10-jährige Blog-Jubiläum zum Anlass, ihn in Zukunft nur noch in reduzierter Form weiterzuführen, es wird mittelfristig auf vielleicht 2 Beiträge pro Woche hinauslaufen.

Das Meiste über den Bulldog aktuell und über seine Vergangenheit ist gesagt - und in den Blog-Archiven zu finden :-)

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LINK HIER! --- Auch in diesem Blog finden Sie wundervolle English Bulldogs fit for function :-)


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Cornelia´s Tierbuch:
'Tiere als Spiegel der Seele und Sinnbild der Kultur'



Cornelia
Savory-Deermann
, geboren 1945 in Wuppertal, hat seit 1971 Englische Bulldoggen und ist Gründungs- und Ehrenmitglied des "Verein der Freunde Englischer Bulldogs e.V. (1980-2009)".

Seit Mai 2005 haben die Bulldogs hier ihr eigenes deutsches Weblog bekommen. Jeder Leser kann Blog-Beiträge an Cornelia schicken, Eure Bulldog-Anekdoten, -Fotos und -Tipps für's Blog sind willkommen. Der jeweilige Autor behält sein Copyright an Bildern und Text, gibt aber Cornelia ein unwiderrufbares Nutzungsrecht für Veröffentlichungen in diesem Blog.



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