Donnerstag, Juni 1, 2023
Rauf und runter und rund herum
Bei uns gehört zum Frühling, dass Sauer und Altenau langsam wieder
trocken fallen.
Auf ihrem langen, stark sich windenden Lauf von Lichtenau nach Ebbinghausen verliert die Sauer viel Wasser im Karstgrund. Auf unserem Wanderweg an
ihr entlang bei Ebbinghausen staunte ich Ende April mal wieder, wie schnell aus einem reißenden Bach eine Pfützenfolge werden kann.
In Karstgebieten ist die "Unterwelt" aktiv. Hauptmerkmal ist der überwiegend unterirdische Wasserhaushalt, der Carbonate auflöst und dadurch im Laufe von
Jahrtausenden Hohlräume schafft. Wo Sauer und Altenau trocken fallen, das heißt in Schwindlöchern verschwinden, fließen sie im Kalkgestein weiter.
Umgekehrt führt bei hohem Grundwasserspiegel der Druck zu neuen Durchbrüchen nach oben: Quellen entstehen.
Die im März in einer Weide am Fuße einer alten Eiche enstandene Quelle besuchten Clara und ich seitdem regelmäßig, um ihre Entwicklung zu beobachten.
Bei jedem Besuch stellten wir fest, dass sie ein/zwei neue Quelltöpfchen frei gespudelt hatte und ihr
Quellbach sich stetig verbreiterte. An einer neigungsschwachen Stelle auf ihrem Weg zum Holtheimer
Bach hatte sich eine kleine Sumpffläche entwickelt, auf der das Gras so hoch wuchs, dass Clara darin fast verschwand.
Diese Quelle sprudelt und plätschert unüberhörbar freundlich in einem fort. Um das zu vermitteln habe ich zwei kleine Videos davon aufgenommen:
Video1 - Video2
Clara gerät hier in einen Rausch, als hätte sie daraus Wein statt Wasser getrunken. Rumrennen, sich platsch auf dem Bauch ins Nasse reinwerfen, mich anspringen...
so sieht Glück aus :-)
Der Farmer hat inzwischen den kaputten Elekrozaun um die Weidefläche herum erneuert. Ich leite daraus ab, dass er bald wieder seine Rinderherde sammt Bulle
und Mutterkühen mit ihren Kälbern auf diese Weide bringt. Die Quelltöpfchen werden dann sicher zertrampelt werden. Zum Sommer hin rechne ich ohnehin mit ihrem
Versiegen. Aber ich bin zuversichtlich, dass sie bei erneutem stärkerem Regenwetter wieder fließen wird :-)
Es gibt natürlich hier auch Bäche, die nur oberirdisch existieren, ich nenne sie Regenabflußrinnen. Sie beginnen als Schlammfurchen, die sich langsam
auf ihrem Weg ins Tal mit dem ablaufendem Regenwasser von den Hängen füllen.
Einen solchen Zufluß zur Altenau besuchten Clara und ich Ende April an einem regnerischen Mittag über einen traurigen
Kahlschlagweg, da dort bei einer alten Holzbrücke
Salamander leben sollen. Diese Brücke hatte ich einmal vergeblich vom
oberen Wanderweg auf der anderen Bachseite aus gesucht. Diesmal fanden wir sie :-).
Wir stiegen das gegenüberliegende Ufer hoch, aber der Weg führte nicht weiter. Clara fand das gut, denn sie mag es hoch-und-wieder-runter :-)
Der Bach hier floß glasklar durch den Talgrund. Aber wir sahen keinen Salamander. Nun, ich hoffe es lag nur daran, dass wir zur falschen Tageszeit da waren, denn sie sind
dämmerungsaktiv. Also ging´s zurück, durch viele Holzlager rechts und links....
Da Clara so gerne einen Abhang hochkraxelt, nur um dann wie eine Donnerkugel wieder hinab zu rasen, ging ich mit ihr ein paar Tage später einen
Seitenweg unseres heimischen Totenpfades hoch. Nach einiger Zeit passierten wir seitlich eine schroffe Gesteinswand. Ich stieg selber ein Stück hoch,
aber Clara schaffte es deutlich weiter als ich ;-)
Copyright© Cornelia Savory-Deermann
am 1ten Juni 2023; Email Adresse
Sonntag, Mai 28, 2023
Plötzlich war Frühling
Ende April war es anregend, ja spannend das Blühen und
rasante Wachstum aller Pflanzen zu beobachten. Auf der Kahlen Platte blühten die lila Veilchen neben den purpurnen ersten
Orchideen. Die alte Ostergöttin Ostara hat ihr Versrechen von Fülle
und Schönheit wieder gehalten :-)
Auf einem Weg bei Helmern entlang der Grenze zwischen Wald und Weide
war die Kirschbaumreihe regelrecht über Nacht in ein weißes Blütenmeer verwandelt.
Wenn der Sommer nicht so trocken wird wie letztes Jahr, dann werden wir hier viele süße Kirschen als Wegzehrung bekommen :-)
Um den Husener Piepenteich herum grünten die Weiden. Clara schnupperte sich durch
Löwenzahn und Klee in der Wiese hindurch. Sie beobachtete still ein paar Enten, die vom Wasser hochflogen - und ich warte auf die Schwarzstörche :-)
Hier am Piepenteich weidet gelegentlich mal eine Schafherde. Jetzt Ende April müßten alle Lämmer geboren sein. Und wir hatten Glück: in den letzten Apriltagen
begegneten wir einer großen Herde im einsamen unteren Ottensgrund .
Alle die vielen Mütter blökten ununterbrochen so laut um ihre Kleinen bei sich
zu halten, dass wir diese Kakophonie bis fast zum Talende hin hörten. Clara war sichtlich irritiert. Sie konnte das Getöse, es klang einem Wehgeschrei
ähnlich, nicht einordnen. Jedenfalls stöberte sie nicht über die satten Wiesen, sondern blieb nah bei mir.
Auf unserem Rückweg zum Auto pflückte ich etwas vom wunderschönen
Wiesenschaumkraut für unseren Salat zuhause. Clara war vom Geschrei der Schafe wirklich abgelenkt und so auf der Hut, dass sie nichts vom saftigen Gras fraß.
Die ganze Schafherde war umgezogen, als wir wieder am Auto ankamen. Der Schäfer hatte nach getaner Arbeit seinen Hund
angebunden. Ich fragte ihn, warum er seine Schafe (400 Tiere)
so eingepferscht habe. "Die Lämmer werden nach Alter aussortiert". Als er mein Gesicht sah, meinte er lächelnd: "nicht zum Schlachten."
Sonnenuntergang war jetzt erst kurz nach 20 Uhr. Die Zeit der abendlichen Runde
oberhalb unseres Zuhause hatte wieder begonnen.
Clara freute sich gewaltig, zweimal am Tag das "Clara kommt mit" zu hören. Sie ist jedes Mal so aufgeregt vor Freude, dass sie sich erst nach minutenlangem Rumspringen
das Halsband anlegen läßt. Ihre Freude muß Ausdruck finden und muß unbedingt Stu mitgeteilt werden, der gewöhnlich auf dem Sofa liegt oder am PC-Tisch sitzt.
Sie geht nie außer Haus mit mir, bevor sie nicht zu ihm gerannt ist und ihm von ihrem Glück erzählt hat :-)
Copyright© Cornelia Savory-Deermann
am 28ten Mai 2023; Email Adresse
Donnerstag, Mai 25, 2023
Die 4 prächtigen Jungs "vom Urstromtal"
Clara´s Züchterin Claudia Pagels hat neue Fotos
der 4 kleinen Rüden (Beitrag vom 7.4.23) geschickt, die jetzt im Mai nach und nach von ihren Menschenfamilien
abgeholt werden.
"IMPERATOR" lebt jetzt in Berlin. Sein neues Hunderudel begrüßte ihn begeistert als
4. Mitglied. Er hat es richtig gut bei
Michaela und ihrer liebevollen
Großfamilie :-)
"ICEBAER" lebt jetzt als 3. Mitglied eines Bulldogrudels in Mecklenburg bei Gastblogerin Sabrina Schmidt.
Sein neuer Bruder "Don" ist ebenfalls beeindruckend weiß; das passt :-).
Don und der schon 12jährige Keeper nahmen ihn gleich unter ihre starken Fittiche :-)
Mehr über Sabrinas Bulldogs ist im Archiv zu lesen.
"ISEGRIM" ist gerade in Bayern bei unseren Gastblogern Johannes und Roswitha Stahl eingezogen.
Auch er bekommt hier einen Bulldogkumpel: Ennio.
Ja, wir wissen das, ein Bulldog bringt pure Freude ins Haus. Und Bulldogs lieben besonders andere Bulldogs als Freunde - sie sprechen die selbe (Körper-)Sprache :-)
Lustig wurde es, als die Beiden nicht auf,
sondern unter dem Sofa schlafen wollten :-)) Ansonsten arrangierten sie sich - auf Welpen nimmt der Bulldog schließlich Rücksicht ;-)
Mehr über Johannes und Roswithas Bulldogs ist im Archiv zu lesen.
Ich werde immer mal wieder Bilder dieser "Fit For Function" (Beitrag 7.4.23)
Bulldogs bringen. Vom 4. der Bande dann auch :-)
Copyright© Cornelia Savory-Deermann
am 25ten Mai 2023; Email Adresse
Montag, Mai 22, 2023
Abenteuer Auwald
Am nächsten Tag fuhr ich mit Clara wieder zum Lichtenauer Auwaldweg. Wir starteten diesmal an seinem Ende außerhalb des bewohnten Gebietes in der Hoffnung,
hier Montagsmittags kaum auf Spaziergänger sammt Hund zu treffen.
Ein weitgehend zerfallener, burgartig ummauertes Bauerngehöft mit vielen
Nebengebäuden bildete das Ende der Wandermöglichkeit direkt am Sauerufer. Es wirkte unbewohnt, nur zwei
Pferde waren auf der Weide zu sehen. Der Auwald war ab hier längst abgeholzt und Viehweiden gewichen.
Der Weg endet an einer mindestens 10 Meter langen natürlichen Furt, die
längs durch den Bach bis zu einer scharfen Kurve am tiefsten Punkt führt.
Ab hier fließt die Sauer durch den geschützten Streifen Auwald mitten durch Lichtenau. Eine
Fußgängerbrücke führt über die Bachkurve, von der aus man den Beginn des Auwaldes sieht.
Clara und ich folgten dem Weg Richtung Lichtenau-Mitte, zunächst ging es an moorigen
Ufern vorbei, dann am festen, oft sanften Uferhängen.
Der Auwald war auch an diesem Ende ganz ursprünglich. Entwurzelte alte Bäume stapelten sich übereinander und sogar quer. Das Bachwasser staute und wirbelte um
die Stammbarrieren herum und bildete Ausweichrinnen.
Ich war fasziniert von der Freiheit, die der Wald hier genoß. Clara wohl auch, die Erde muß hier ein Duftorchester sein, dachte ich. Sie blieb bei mir auf dem Weg,
Experimente so drauf los unternimmt sie nicht, was mich ganz entspannt die Natur erfahren läßt.
Nach einiger Zeit entdeckten wir eine Möglichkeit sicher zum Wasser herunter zu gehen.
Das Bachbett ist hier sandig, aber nach zwei Fußlängen wird es schon ziemlich tief und wirbelig durch die Äste darin. Clara zeigte null Ambition auch nur die
Pfote hinein zu tun. Sie beschnupperte nur intensiv die Tierspuren dort.
Dann wurde der Auwald vom Weg zum Bach hinunter wieder ziemlich undurchdringlich. Man geht entlang der Oberkante des Bachbettes,
so kann man die Baumbrüche dort unten über dem Wasser durch die noch kaum belaubten Bäume gut sehen. Ich hatte nicht erwartet, solch eine Unberührtheit in
der Mitte Deutschlands und erst Recht in der Mitte eines Dorfes zu finden. Ich lachte, freute mich, und Clara wackelte mit dem Schwänzchen :-)
Etwas später kam uns eine Kindergruppe entgegen; einer der Jungen schwenkte einen Ast um seinen Kopf herum, der dreimal größer war als er selbst. Clara blieb
stehen und weigerte sich freiwillig auf diesen "Rübezahl" zu und vorbei zu gehen. Wir machten kehrt. Ich beschloß "ok, in Zukunft gehen wir nur noch morgens
zu Schulzeiten hier spazieren."
Copyright© Cornelia Savory-Deermann
am 22ten Mai 2023; Email Adresse
Freitag, Mai 19, 2023
Ein Streifen Auwald mitten in Lichtenau
Die Regentage nach Ostern hatten auch bei uns endlich die Baumblätter aus ihren Knospen getrieben. Herrliches, zartes Grün umschmückte die dunklen Äste.
Ich bin ja immer auf der Suche nach neuen Wegen bei uns in der Region. So entschied ich in Lichtenau-Mitte den Weg entlang der Sauer einmal zu versuchen.
In der Regel vermeide ich bebaute Gegenden, aber die Sauer
interessiert mich, nachdem ich sie in den letzten Wochen stürmisch fließend, stinkend stehend und
Wege überflutend erlebt hatte - und sommertags streckenweise stets leer vertrocknet. Ich war völlig überrascht, sie mitten in Lichtenau in einem herrlichen, alten
Auwaldstreifen zwischen einem Wohngebiet östlich und einem kleinen Gewerbegebiet
westlich - sich in Freiheit schlängend zu finden.
Neue Wege schätzt Clara zuerst immer einmal bedächtig in Bezug auf ihre grundsätzlichen Freuden oder Gefahren ein.
Es war ein Sonntagmittag und noch niemand außer uns unterwegs. Ich rechnete aber zum Nachmittag hin mit Spaziergängern sammt Hund
aus der Neubausiedlung etwas hinter dem Weg.
Clara witterte offensichtlich viele Hundemarkierungen, jedenfalls war sie nicht überrascht, als uns etwas später mehrere auf ihrem Sonntagnachmittagsspaziergang
begegneten. Sie ließ sich, sobald ein Hund in Sicht kam, brav an die Leine nehmen. Alle anderen Hundeleute hielten hier die ihren sowieso angeleint.
Ein Rottweilermix wollte böse fletschend auf sie los, sein Frauchen konnte ihn nur mit größtem Kraftaufwand halten. Clara wunderte sich, aber sah jede Provokation vermeidend
an ihm vorbei und ging mit mir weiter. Später spielte sie entspannt eine kleine Weile mit einem freundlichen Hund.
Ich beschloß nicht mehr an einem Wochenende hierher zu kommen. Zu viel los! Immerhin war ich beeindruckt, dass ich nirgendwo an diesem Weg Müll
oder Hundehaufen sah. Demnach lieben und hüten die Anwohner ihren kleinen Auwald :-)
Je weiter wir gingen, um so wilder wurde es. Die Sauer wand sich im schnellem
Zickzack durch ihr breites Waldbett. Mit jetzt gefüllten Altarmen hatte sie kleine Inseln gebildet. Von Wasser und Sturm entwurzelte Bäume stauten sie ganz
oder teilweise und erzwangen Umwege. Fast so sah es hier vor 1000 Jahren in den Tälern aus - bevor brandgerodet, unsere Dörfer gegründet und
Mühlenbäche abgezweigt wurden.
Ein Weg durch ein Naturmuseum, dachte ich. Welche Freude, dass solche Urlandschaften wenigstens exemplarisch erhalten werden! Auch wenn sie zu klein sind,
um die ursprüngliche Fauna ernähren zu können.
Copyright© Cornelia Savory-Deermann
am 19ten Mai 2023; Email Adresse
Dienstag, Mai 16, 2023
14. Mai: Clara feiert ihren 5. Geburtstag
Diesen Bericht über Clara´s Geburtstag vorgestern, dem 14. Mai, füge ich der Aktualität wegen ein zwischen ihre und
meine Tagebuchberichte, die noch von April sind.
Claras 5. Geburtstag fiel auf einen sonnigen Sonntag, sie hatte ihre liebsten Freude eingeladen. Die hatten ihr tütenweise Leckerli mitgebracht.
Und Clara hatte vorrausschauend Stu als ihren Stellvertreter beim Dorfbäcker eine Sachertorte bestellen lassen. Alle waren sich einig,
dass diese Torte extrem gut gelungen war! Sie zerschmolz nahezu auf der Zunge :-)
Clara war zufrieden mit dem Erfolg ihrer Torte, Essen ist schließlich fundamental! Ihr Freund
Teddy versuchte vom Kuchen zu stibitzen, aber erfolglos. Schokolade, die ist ihm als Hund verboten!
Ulrike, Teddys Frauchen, knuddelte Clara auf der Wiese. Clara war entzückt darüber und Teddy vom Kuchen auf dem Tisch abgelenkt ;-)
Für Clara war dies Spielen das Highlight des Nachmittags :-)))
Es gab auch noch Waldmeisterbowle zu Käse und Schinkenbrötchen. Danke Clara, es war ein unbeschwerter, fröhlicher Frühlingsnachmittag für Mensch und Hund :-)
Copyright© Cornelia Savory-Deermann
am 16ten Mai 2023; Email Adresse
Samstag, Mai 13, 2023
Waldklang und mehr
Im April fuhr ich an einem Nachmittag mit Clara zum Skulpturenpfad bei Dahl.
(Ein Tipp der Wander-App Komoot über Sehenswertes in meiner Umgebung.) Der Pfad führt durch einen Buchenforst.
Die Skulpturen waren beeindruckend, besonders gefiel mir "Todholz". Die Todgestalt mit ihrer
Kaputze ließ gleich Assoziationen ans Dunkle Mittelalter, an den Ku-klux-Klan und an kaputzentragende Gewalttäter ganz allgemein aufkommen. Sie würde aber auch
in einen toten Fichtenwald nach dem Kahlschlag als Mahnmal hinpassen.
Der Höhepunkt dieser kleinen Wanderung war für mich das Objekt "Waldklang". Es besteht aus
einem Dach über daran hängenden Holzstöcken verschiedenster Größ, Stärke und Holzart. Vier dicke Klöppel hängen griffbereit an den Ecken, um die Holzstangen durch
Anschlagen zum Klingen zu bringen.
Dies Musikinstrument steht etwas abseits im Wald. Ich ging über einen Trampelpfad hin und Clara freute sich unbändig, endlich wieder durch weiches Laub stöbern
und rennen zu können. Sie drehte glückliche Runden auf dem Freiplatz um diese "Schutzhütte" herum. Bis dahin war sie neben mir auf dem befestigten Weg geblieben.
Üblicherweise verläßt sie einen Weg nur, wenn ich es auch tue.
Dann schlug ich eine der Holzstangen an - ein wunderschöner, schwirrender Ton hallte durch den Wald - und Clara sprang weg. Nach ein paar Metern hielt sie an,
starrte starr zu mir hin als würde sie auf einen Schrei von mir warten, um mich retten zu müssen. Ich beruhigte sie lachend. Sie entspannte sich, kam aber nicht näher.
Ich spielte jetzt mit einem Klöppel in jeder Hand Waldmusik, so herrlich weittragende, sanft vibrierende Töne, ich konnte es kaum fassen, welche Zaubermusik aus diesen Stöcken
heraus zu holen war. Clara blieb stehen wo sie war, da offensichtlich ich der Urheber dieser Klangwelt war, konnte diese nicht wirklich gefährlich sein. Aber Abstand zu halten hielt sie trotzdem
für vernünftig!
Als wir weiter gingen hakte sie diese laut tönende Überraschung sogleich ab; sie schnupperte wieder gelassen an Gras und Sträuchern. Schließlich war der Wald
nicht zusammengbrochen wie die Mauern von Jericho ;-)
Copyright© Cornelia Savory-Deermann
am 13ten Mai 2023; Email Adresse
Mittwoch, Mai 10, 2023
Später Frühlingsanfang
Mitte April zeigten die Bäume bei uns immer noch kein Grün. Gleich nach Ostern
machte ich einen Kurzbesuch bei meiner Schwester Gunda in Aachen
und zu meinem Erstaunen leuchteten dort in der rauhen Eifel
schon hellgrüne Blätter an den Zweigen in der Sonne.
Das Wetter bei uns in Ostwestfalen zeigte sich in diesen Tagen weiterhin ziemlich nass und nachts noch immer sehr kalt. Bei Regen würde Clara die Spaziergänge mit mir
weniger vermissen und mit Stu ausdauernd schmusen :-). Wieder zuhause wollte ich mit Clara während einiger Sonnenstunden zum Moor "Eselsbett", kam aber gar nicht bis
an den Aussichtsturm heran, denn das Moor hatte sich um Weideflächen sammt Wegen vergrößert. Clara geriet bis zum Bauch und ich bis zu den Waden hinein. Wir kehrten um.
Wir spazierten dann an einem vielleicht 10 Meter tiefen Streifen Eichen- und
Buchenurwald entlang, der vor einem inzwischen toten Fichtenforst erhalten worden war. Clara hatte hier große Freude und ich fand es super, dass sie sich dabei
so nebenbei von Moorresten säuberte und trocknete :-)
An einem anderen Tag spazierten Clara und ich mit unserer Freundin Udalrike zu den so seltenen Scharlachroten
Prachtbecherlingen. Sie wachsen nah am Wasser, oft auf dort faulenden Altholzzweigen.
Das Glasebachtal hier bei Asseln ist moorig und ein Paradies für Amphibien und Wasservögel. Der Forst entwickelt sich langsam dank Naturschutzmaßnahmen wieder zu
einem für solche moorigen Bachtäler typischen Erlenbruch. Erstes Grün und zarte
Blüten zeigten die Büsche, aber noch keine der Eichen, Erlen und Buchen hatten ihre Blattknospen geöffnet.
Clara war von Ike`s Begleitung begeistert, denn diese hat immer Delikatess-Hundeleckerli dabei. Nach dem ersten davon wollte Clara unbedingt mehr!
Aber sie ist nicht aufdringlich, sondern charmant: also bekam sie auf freundliche Pfotenbitten hin mehr davon :-).
Ich habe nie Leckerlis in der Tasche, denn ich wollte immer, dass meine Bulldogs
mir freiwillig als Rudelführer gehorchen. Es war nur schwierig in Situationen, in denen vermutlich aber auch kein Leckerli sie aus Triebverhalten herausgelockt hätte.
Der Jagdtrieb kann problematisch sein. Nun, einen stark reduzierten Jagdtrieb hatten Ziska und Kosmo. In Sahra, Alma, Wilma, Frieda und Clara war (ist) er gar
nicht mehr angelegt. Das Jagen liegt für Bulldogs in Jahrhunderte tiefer Vergangenheit. Und aus möglichen Hund-Hund-Konflikten hält die Leine sie raus.
Die renaturierte Altenau bei Husen meandriert durch ein wunderschönes Tal. Wir sind oft und gerne hier unterwegs, besonders auf dem Seitenweg
durch fast noch wilden Wald. Ich gehe langsam und fotografiere viel; sie bleibt dann geduldig stehen
und erlebt, erfühlt den Augenblick.
Gelegentlich gehen wir auch vom Haus aus den Weg hinter der Siedlung entlang. Die Pferde dort sind immer neugierig auf Clara, aber bevor wir sie erreichen,
biegt die stets vor mir laufende Clara in den Wald ab.
Clara ist nicht an ihnen interessiert, mit dem Erwachsenwerden sind Menschen für sie in den Fokus ihrer Neugier und Tiere in den Hintergrund getreten. Anpassung
an ihren Lebensalltag.
Copyright© Cornelia Savory-Deermann
am 10ten Mai 2023; Email Adresse
Sonntag, Mai 7, 2023
Abenteuer Fersel- und Bündelweg
In unserer Nähe verlaufen der Fersel- und der Bündelweg durch jeweils ein schmales Waldtal, die nur durch einen Höhenzug getrennt sind. Über den Bündelwald
schrieb ich einige Male, weil er im vorletzten Winter durch einen Tornado in einen wilden "Mikadowald" verwandelt wurde.
Wir waren ihn seit dem Herbst nicht mehr gegangen, weil die entwurzelten, kreuz und quer liegenden Buchen zersägt und gestapelt wurden.
Ich fand das sehr traurig; und zudem war der Wanderweg durch die schweren Geräte zerfurcht und aufgerissen ....
Durch den Ferselweg war kein Tornade gewirbelt, also wurde dort auch nicht "aufgeräumt". Clara und ich
wanderten ihn am sonnig-kalten Karfreitag.
Clara rennt immer bis zur Steilkante der drei und mehr Meter tiefen Regenabflußbetten.
Dann hält sie Ausschau nach Überquerungs-Rennmöglichkeiten. Zu meiner Beruhigung neigt
sie nicht zu tollkühnen Entscheidungen ;-)
Ostern dann beschloß ich zum Bündelweg zu fahren, vielleicht waren die Waldarbeiten fertig
und der Weg wieder begehbar. Er war es!
Passend zersägt und aufgestapelt waren die vom Wirbelsturm entwurzelten Bäume nur
am unteren Ende des Bündelwaldes. Der Indianerspielplatz dort war unbeschädigt geblieben.
Einen Spielplatz für sich selbst fand Clara schnell :-)
Sie war stolz, so wie sie oben auf der anderen Kante des steilen, alten Bachbettes stand.
Und dann warf sie sich den Hang wieder runter, die Vorderbeine immer wieder weit vorgestreckt. Ich finde es immer einen herrlichen Anblick, wie sie zuerst
mit Tempo runter rast, um dann mit Schwung und zuletzt mit Kraft den gegenüberliegenden Steilhang hochzukrakseln :-)
Wir gingen weiter zum oberen Teil des Bündelweges, zu meiner großen Freude war hier der Wald nicht geräumt! Die vom Tornado in Wirbeln entwurzelten Buchen
lagen noch über der Bachschlucht.
Am oberen Ende des Bündelweges hat sich in früheren Zeiten eine Sporninsel gebildet. Um die Baumwurzeln herum sind tiefe
Löcher ausgespült worden.
Diese werden mit jeder Regensaison etwas größer. Clara läuft hier durch Aufmerksamkeit gebremst herum. Sie ist noch in kein Loch getreten.
Sie geht aber auch nicht von sich aus hier rümschnüffeln, folgt mir dagegen interessiert, wenn ich die Löcher auf eventuelle Tierspuren inspiziere.
Clara liebt ihren Freiraum - auch in der Natur :-)
Copyright© Cornelia Savory-Deermann
am 7ten Mai 2023; Email Adresse
Donnerstag, Mai 4, 2023
Wasser bleibt Thema
Am nächsten Tag fuhr ich mit Clara erstmalig zum Alten Postweg in Lichtenau, welcher der Karte nach der Sauer folgt, bis er im "Nichts" endet.
Dieses Teilstück der Sauer war auf der Karte nur gestrichelt gezeichnet, weil sie dort so gut wie immer unterirdisch fließt. Aber ich hatte Hoffnung sie
nach all diesen vielen Regentagen dort voll zu erleben. Sie fließt hier durch ein sanftes, abgeschiedenes Tal - und sie war fast randvoll!
Clara war zu meinem Erstaunen etwas lustlos. Als ich die Wiese zu einem umgekippten,
aber Knospen tragenden Apfelbaum hoch ging, folgte sie mir nur zögernd. Ich wunderte mich. Was gefiel ihr hier nicht?
Je weiter wir gingen, um so weniger Gefälle hatte die Sauer. Stellenweise stand das Wasser - und da merkte ich es auch: es roch unangenehm nach Fäulnis und Moder.
Das Bachbett war voller hohem Sumpfgras und anderen Pflanzen bewachsen gewesen, und die verfaulten an diesen Stellen wie in einem Moor. Zudem war es windstill.
Clara muß mit ihrer feinen Nase diesen üblen Geruch schon lange vor mir wahrgenommen haben. Ich vermute ihre Unlust hing damit zusammen: "Gestern klares Quellwasser,
und heute faulende Brühe... :-("
Bald nach diesem moorigem Abschnitt hörte der Asphaltweg auf, noch drei Meter Wiesenpfad - und die Sauer rauschte nach einer unerwartet scharfen Kurve -
durch leichtes Gefälle wieder beschleunigt - vor uns her.
Gegenüber ging der Wiesenpfad weiter. Clara machte tatsächlich den Eindruck, als überlege sie die Sauer zu durchqueren! Vielleicht wollte sie vom Modergeruch
einfach weiter weg laufen? Sie machte aber auf mein "Nein" hin kehrt. Die Strömung war hier nicht gerade gering, und ich schätzte die Wassertiefe auf knapp einen Meter.
Nichts für uns! Das bedeutete "Sackgasse".
In den ersten Apriltagen herrschte nachts Frost, aber tagsüber wurde es in der Sonne warm. An einem solch sonnigen Morgen fuhr ich mit Clara
zur Krötenwanderung an die Altenau und Alme, aber sah keine einzige und erst Recht keinen
Salamander :-(
Ich fragte eine Anwohnerin neben einem der Krötenschutzzäune nach den Tieren und erfuhr erstaunt, dass die Kröten schon länger unterwegs sind. Allein an einem der letzten
Tage wurden morgens noch circa 500 von Naturschützern eingesammelt und sicher über die Straße zum Laichen ans Bachufer getragen. Ich sah jedenfalls keine
Kröten mehr. Meine Überlegung, dass diese Kaltblüter ihre meist nächtlichen Wanderungen wegen der nächtlichen Kälte etwas
später im Frühjahr starten würden, war falsch gewesen. Frühlingsregungen sind stärker als Frost :-)
Über die verpassten Kröten trösteten uns drei Esel und ein Pferd hinweg. Sie kamen gemächlich auf Clara zu, aber diese erlebte das als Massenandrang und verhielt sich
klar distanziert. Naja, sie wird wie ihre Menschen nicht gern bedrängt ;-)
Copyright© Cornelia Savory-Deermann
am 4ten Mai 2023; Email Adresse
Montag, Mai 1, 2023
Clara im Jungbrunnen ;-)
Der April begann mit ausgiebigem Regen. Aber nach ein paar solcher Tage weckte uns strahlender Sonnenschein, ein Gute-Laune-Wecker für uns alle Drei.
Der viele Regen mußte unsere eine Woche zuvor entdeckte (Beitrag 25. 04. 2023) neue Quelle
gestärkt haben, dachte ich. So war es!
Clara blieb nicht wie neulich neben der Quelle abwartend stehen. Sie stapfte sogleich mitten in den Schlamm hinein und sah sich das Quellgeschehen
genau von nahem an. Ich war bass erstaunt! Schlamm ist doch sonst igitt !
Und dann rannte sie neben dem sich im Gras neu abzeichnenden Quellabfluß entlang zu dem hoch gewachsenen, dunkelgrünen Grasstreifen,
der sich in einer Senke darum herum entwickelt hatte.
Schlammklümpchen spritzen bei ihrem Freudengerenne herum, eines landete mitten auf meinem Handy :-)) Sie warf sich auf dem Bauch in das im Wasser
stehende hohe Gras hinein, genoß das kühle Nass im Grund und strahlte!
Mein Staunen näherte sich der Fassungslosigkeit. Solch ein matschiges Naßvergnügen lag ihr bislang absolut fern!
Wenn überhaupt, dann warf sie sich nur in trockenes Gras, trockenen Rindenmulch der trockenen Schnee! Wir spazierten, besser gesagt stapften durch den
nassen, oft klatschnassen Wiesengrund bis zum Holtheimer Bach im Talgrund.
Dann ging es zurück zum Wanderweg und noch eine Weile den Bach entlang weiter.
Dieser sonnige, noch kühle Morgen war solch eine Freude. Ich nannte die Quelle einen Jungbrunnen, fühlte mich tatsächlich ein wenig wie im Märchen.
Es war Clara, die diesen Zauber wie auch immer eingefangen hatte und an mich voller Jubel weiter gab. Frühlingsregungen so glücklich strahlend, so lebendig wie
frisch aus dem Grund quellendes Wasser.
Copyright© Cornelia Savory-Deermann
am 1ten Mai 2023; Email Adresse
Freitag, April 28, 2023
Erstes Knallrot, Grellgelb und Tiefblau -
ansonsten Nässe
In den letzten Märztagen hatte es nachts auf den Höhen des Eggegebirges noch einmal ganz leicht geschneit, während es in den Tälern regnete.
Dort dominierte die weiße Baumblüte das Land. "Baumschnee" wird dies von manchen Völkern genannt. Ich fuhr mit Clara auf die Höhen zum letzten echten
Schnee :-)
Trotz des kalten Wetters hoffte ich an meiner alten Fundstelle erste Prachtbecherlingen
zu sehen. Ja! Sie waren noch sehr klein, wohl gerade erst aus dem Boden vorgestoßen.
Ich kann mich an ihren knallroten Becherköpfen nicht sattsehen. Sie sind eßbar,
aber ich würde nie einen von ihren abbrechen, weil sie ziemlich selten und auch einfach viel zu schön sind, um in der Pfanne zu bräunen.
Außer dem Knallrot entdeckte ich in den letzten, frostig kalten Märztagen im kleinen Henglarner
Naturpark um Einzelquellen und um den
Quellteich herum große und kleine Flecken von Grellgelb:
die ersten Sumpfdotterblumen des Jahres.
Die Quellen sprudelten den ganzen Winter und Vorfrühling über, deshalb war das Wasser dort nie gefroren. Dies machte ihr frühes Blühen möglich.
Clara´s olfaktorische Neugier ist schier unbegrenzt. Wahrscheinlich erfährt
sie während unserer Ausflüge mit der Nase mehr als ich mit den Augen. Ein Park ist für sie wegen der Hunde-Lokalnachrichten besonders interessant ;-)
Ende März war es bei uns vor allem naß. Ich beschränkte mich wegen des tiefen Matsches auf fast allen Wanderwegen auf schmale
Nebenstraßen - und das auch nur während der Regenpausen. Praktisch hieß das, wir blieben öfter in Dorfnähe.
So kamen wir in Helmern an einer beeindruckenden, uralten Linde vorbei. Die Infotafel dabei erzählt die Geschichte des Dorfes.
Besonders die aufgezählten, vielen Katastrophen im 14. Jahrhundert bringen nahe, wie schwer das bäuerliche Leben damals war. Viele Dörfer waren über Jahrzehnte
ausgestorben, "wüst" geworden. Das Schicksal Helmerns dürfte exemplarisch für viele Dörfer auch in anderen Landstrichen sein.
Für geschichtlich Interessierte habe ich diese Info hier eingebunden.
Ohne Clara wäre ich trotz aller Naturliebe viel weniger unterwegs, würde vermutlich meinem kranken Rücken mehr nachgeben. Ihre Freude, ihre Neugier draußen in
Wald und Feld potenziert meine eigene. Sie ist eine phantastische Motivatorin :-)
Ja, es fehlt noch Blau, meine Lieblingsfarbe. Die erste Blumenpracht unseres Gartenjahres ist
tiefblau. In der Natur sind blaue Blumen eher selten, anders als in Violett bis pink.
Es war kalt und regnete bei uns in den April hinein. Matschfrei war es so gut wie nirgends mehr. Stu stellte uns Handtücher und einen Topf mit warmen
Wasser vor die Haustür um Claras Pfoten nach unseren Spaziergängen
erst einmal zu baden. Sie nahm es mit Geduld hin.
Copyright© Cornelia Savory-Deermann
am 28ten April 2023; Email Adresse
Dienstag, April 25, 2023
Neue Quellen und der Atem des Frühlings
Ende März sahen wir das erste Grün und das erste Blühen
von Bäumen. Die Weidenkätzchen strahlen im Zartgelb ihrer Staubgefäße,
im Garten blühen lila Veilchen im Gras. Die Nymphe des Grün,
Chloris, zeigte sich wieder - der
Atem des Frühlings war zu spüren :-))
Ich spaziere im Frühling und im Herbst gerne über den Nordhang hinter unserem Dorf. Die alten Apfelbäume und die Wildrosen vor dem Blick übers Land
erzählen von Fülle und Schönheit. Der Wechsel der Jahreszeiten verzaubert das Gelände wie das Gemüt. Er zeugt von Lebendigkeit, er weckt
Kreativität und schenkt Inspirationen.
Ich glaube auch die wilden Tiere erfahren den Zyklus des Jahreslaufes als Anregung, Herausforderung und verläßliche Basis, der sie angepasst sind.
Ende März fuhr ich mit Clara nach Wochen einmal wieder zum Talweg des östlichen Holsteiner Baches, der an seiner Einmündung in die Altenau vorbei führt.
Unterwegs fiel mir an einer tieferen Stelle unter einer alten Eiche eine Wasserlache auf. Zunächst dachte ich, es sei eine große Pfütze, aber das konnte nicht sein,
denn das Wasser sprudelte leicht! Elekterisiert ging ich hin... es war eine Quelle!
Genauer gesagt war dies eine Doppelquelle: aus zwei Löchern im Kalkuntergrund
sprudelte es stetig hervor. Ich war so überrascht wie begeistert über diese Entdeckung.
Der Karstuntergrund hier in unserer Umgebung macht so etwas möglich. Einen Löwenzahn in ihrer Nähe hatte die Quelle als den ersten der Saison schon zum
Blühen gebracht. Ich werde sie weiter beobachten. Vermutlich
wird sie über den Sommer versiegen. Mal abwarten... :-)
Weil das abfließende Wasser sich noch nicht mal auch nur die Andeutung eines Ablaufweges geschafft hatte, sondern sich nur oberflächlich über das Gras
zum Bach herunter schlängelte, mußte die Quelle ganz neu sein.
Clara staunte über meine Begeisterung :-) Wasser, davon hat sie mehr als genug auf unseren täglichen Wegen in dieser Jahreszeit.
Als wir - aus ihrer Sicht ENDLICH - zurück zum Weg gingen, hielt ich ihr den Absperrungsdraht der Weide mit dem Fuß runter; aber sie sah mich stolz an
und sprang wie ein Pferdchen ein paar Meter neben mir hoch darüber. Sie hätte mir auch gleich sagen können "Meine Liebe, behandele mich nicht wie eine Blöde" ;-)
Seit über 30 Jahren ist dies einer meiner mehr oder weniger regelmäßig genutzten Spazierwege, und jetzt diese Freude. Quellen haben seit ewigen Zeiten
Mythen und Nymphen entstehen lassen, ihr Zauber wurde hier für mich wieder fühlbar :-)
Copyright© Cornelia Savory-Deermann
am 25ten April 2023; Email Adresse
Samstag, April 22, 2023
Alte Brücken und erste Frühlingsblumen
Ende März führte die Sauer immer noch Wasser, sogar so viel, dass die Furte überflutet blieben. Diesmal wollte ich mit Clara über die Brücke neben
einer der Furten bei Ebbinghausen den Talweg noch ein Stück weitergehen als das letzte Mal.
Die Brücke besteht aus bemoostem alten Holz; ich fand sie romantisch, Clara pfotenfreundlich :-)
Sie folgte mir ohne Zögern, nicht zu vergleichen mit ihrem Widerwillen gegenüber der neuen Stahlbrücke über den Holtheimer Bach noch vor ein paar Tagen.
Die Ufer der Sauer waren mit lila und weißen Lerchenspornblüten gespickt. Gelegentlich blüte das grellgelbe
Scharbockskraut dazwischen. Und das dem Weg gegenüberliegende Steilufer war bis oben hin mit jungen Bärlauchpflanzen übersät. Noch roch es nicht nach
Knofi, aber die Blüten würden sehr bald dafür sorgen ;-)
Clara differenziert alles (nicht nur) unterwegs nach "Vertrauen weckend" oder "erst mal bedenkenswert".
Die Kategorie "Abhauen ist sicherer" gibt es auch, und "Ignorieren" ist ihre schärfste Form persönlicher Abneigung.
Auf unserem Rückweg lief Clara ohne Zaudern weiter vor und erstieg mit einem bedachtsamen, hohen Schritt die Brücke.
Meine Stiefel waren durch den vielen Matsch, den die Trecker bei den Frühjahrsfeldarbeiten auf dem Asphaltweg hinterlassen hatten, unterwegs schwer
verschlammt. Deshalb ging ich einen Schritt in das Furtwasser, um sie etwas freispülen zu lassen.
Zu meiner Verwunderung tat Clara direkt neben mir das Gleiche. Naja, ihre Pfoten konnten eine Säuberung auch gut gebrauchen, aber ich
glaube, das war ihr egal :-.)
Vielleicht war sie (besorgt-)interessiert, was ich da als nächstes vorhaben könnte?
Junger Bärlauch und Lerchensporn waren auch im Haxtergrund rundherum aus der
Erde geschossen. Hier spazierten Clara und ich mit unserer Freundin und Bulldoggerin
Ina Lindig nach langer Zeit einmal wieder am auch zur Zeit leeren Bachgraben entlang.
Es war Sonntagvormittag und so viele Leute mit ihren Hunden unterwegs, dass ich Clara einfachheitshalber an der Leine hielt. Bei alle den
vielen Hundemarkierungen war sie so sehr mit Schnuppern beschäftigt, dass sie sowieso kaum zum Vorausgehen kam. Inas alter Bulldog Stan (ein Urenkel
unserer Frieda) konnte leider wegen einer Kreuzbandverletzung nicht mitgehen. Clara erinnerte sich noch an Ina, jedenfalls ging sie gleich vertraut auf sie zu :-)
Hier im Naherholungsgebiet Haxtergrund gibt es auch Rundwege, die nicht gleich viele Kilometer lang sind. Wir bogen also in den Wald ab und mußten später
zum Hauptweg zurück über eine schöne breite Holzbrücke. Nun, der Bachgraben war ja leer, also zog Clara den "Landweg" dem Brückengang vor. Jede Situation ist eben anders -
da hat sie Recht! Als wir ihr aber nicht folgten, lenkte sie ein und nahm auch den Brückenweg. War ja aus vertrauenswürdigem Holz :-)
In dortigen Gasthaus "Waldklang" gab es ein vorzügliches italienisches Buffet. Clara beeindruckte, weil sie unter der Sitzbank verschwand und nicht bettelte.
Ina meinte, da sei ihr Stan doch anders: "Als Belohnung für seine Begleitung erwartet er eine kleine kulinarische Teilhabe :-)"
Copyright© Cornelia Savory-Deermann
am 22ten April 2023; Email Adresse
Mittwoch, April 19, 2023
Kleineres Übel? Das ist hier die Frage!
Die alte Holzbrücke über den westlichen Holtheimer Bach war, wie ich (16.März 2023) erzählte, vor Claras Augen und zu ihrem Schrecken von einem Trecker
mit Riesengabelstabler unzerteilt als Ganzes hoch gehoben und weg geschafft worden. Wir wollten sehen, ob die neue Brücke inzwischen angebracht worden war.
Der Wanderweg führt zunächst bachaufwärts an der Altenau entlang bis zu einer Moorsenke. Hier verschwindet der westliche Holtheimer Bach im Sumpf der Altenau.
Noch ist das dort fast stehende Wasser klar, aber bald wird
alles voll von Kröten- und Froschlaich sein. Dies sumpfig-moorige Bachtal ist ein Biotop für Reiher, Schwarzstörche, Enten, Wildgänse, Blesshühner und mehr.
Clara interessierte das Moor nicht, sie strebte weiter zur Annenkapelle, die auf einem Hügel mitten in Wiesen steht. Sie kam mit ans Bachufer weniger
aus Freude am Bach als aus Gemeinschaftsgefühl.
Der Weg folgt dem sich im flachen Talgrund schlängelndem Bach. Clara erfreute sich selbst mit ihrem Renntraining auf dem sanften Wiesenhang
unterhalb des steilen Waldhanges zur Straße hoch.
Die neue Brücke war angebracht, aber ich war enttäuscht, dass sie aus Stahl und nicht wieder aus Holz war. Clara mißfiel sie völlig!
Sie kennt diese Furt und mochte die alte Holzbrücke. Das Wasser auf dem breiten Furtstück ist im Sommer ein Rinnsal von höchsten zwei cm Tiefe, also aus Claras
Sicht dann sogar schön die Pfoten kühlend. Sie mochte das Spiel: durch die Furt, dann über die Brücke zurück - und noch mal!
Die neue Brücke wollte sie nicht begehen. Ich kenne das, solche Metallraster mochten alle unsere Bulldoggen nicht unter ihren Pfoten leiden.
Und glatte Metallflächen sowieso nicht!
Aber nun war das Wasser deutlich tiefer als gewohnt. Ihre Brust war schon bei einem unvorsichtigen Schritt in eine Bodenvertiefung
klatschnaß geworden :-(
Ich stand mitten auf der Brücke und konnte so sehen, dass das Wasser ihr an zwei Stellen bis zum Hals gereicht hätte, wenn es auch wenig Strömung hatte.
Ich befürchtete schon, dass unser Ausflug diesmal hier sein Ende finden würde, denn zwingen würde ich sie ohne Not nie zu etwas. Aber:
Sie entschied nach reiflicher Überlegung - still mitten im Wasser stehend - dass doch die Brücke das "Kleinere Übel" sei!
Der Weg führt von hier aus abseits vom Bach durch schönen Wald. Aber irgendwann mußten wir zurück über die Brücke, um wieder zum Auto zu kommen.
Sie hatte offensichtlich bei der Durch- oder besser Überquerung des Baches das Furtgeländes analysiert. Sie lief zu meiner Überraschung schnustracks auf die
neue, leicht erhöhte Begrenzung der Furt zu. Dort sprudelte das Wasser zwar, war aber etwa nur pfotentief:
Ich stand auf der Brücke und freute mich: Sie hatte einen für sie optimalen Weg entdeckt!
Copyright© Cornelia Savory-Deermann
am 19ten April 2023; Email Adresse
Sonntag, April 16, 2023
Frühjahrshochwasser
Mitte März fuhr ich mit Clara zu Spazierwegen an der Altenau in unserem Dorf Henglarn, und von da aus bachaufwärts bei Atteln und bachabwärts bei Etteln.
Das Frühjahrshochwasser war in diesem März beachtlich.
Etteln, Atteln und Asseln sind Nachbardörfer. Ihre Namen leiten sich von "Wasser, water" ab; zur namengebenden Besiedungszeit muß das Tal häufig
starke Hochwasser gehabt haben. 1965 ertranken hier noch 7 Dorfbewohner im plötzlich ansteigenden Wasser. Als Konsequenz wurden Rückhaltebecken gebaut.
Bei Etteln wird ein flacher Teich von der Altenau abgeleitet. Er ist das Jahr über meist leer, so voll wie in diesem Frühjahr sah ich ihn selten.
Das Altenaubett ist direkt daneben circa 3 Meter tief. Das Wasser rauschte laut und schnell daher - Clara hielt deutlichen Abstand vom Ufer!
Die Altenau mündet unweit von unserem Zuhause in die Alme. Ich fuhr mit Clara zur großen Almeschleife beim alten
Viadukt von Niederntudorf, das ist noch vor der Einmündung.
Unser Versuch dort ans Ufer zu gelangen scheiterte an den im und stellenweise unter Wasser liegenden Uferwiesen. Ich hatte zwar meine robusten
Schnee-und-Schlamm-Stiefel an, aber Clara war sozusagen barfuß. Mit jedem weitern Schritt stieg ihr Mißtrauen in dies Unternehmen.
Und dann begann es zu regnen. Clara hatte Recht: zurück zum Wanderweg, zurück zum Auto, wir sind schließlich vernünftig!
Am nächsten Morgen regnete es nicht mehr, wir fuhren zur Mündung der Altenau
in die Alme bei Borchen. Von der Straßenbrücke aus sahen wir das heftige Wasserschauspiel. Es war bemerkenswert, weil beide Flüsse die meiste Zeit des Jahres trocken fallen.
Hinter der Straßenbrücke beginnt ein fester Weg die Alme bachaufwärts.
Die Auwiesen sind durch einen Stacheldrahtzaun geschützt, das akzeptierten wir nach der gestrigen Wasserwiesen-Erfahrung ;-)
Wir spazierten weiter, für einen Montagmorgen war schon richtig was los: Radfahrer,
Jogger, Hundeleute.... Borchen ist ein größerer Vorort von Paderborn. Von dort nach Westen streckt sich die westfälische Tiefebene aus.
Clara und ich ziehen in der Regel die dünner besiedelte, entgegengesetzte Richtung Sauerland für unsere Ausflüge vor.
Copyright© Cornelia Savory-Deermann
am 16ten April 2023; Email Adresse
Donnerstag, April 13, 2023
Im Buchenwald und im Buchenforst
Mitte März fuhr ich mit Clara nach langer Zeit einmal wieder ins Riepenbachtal bei Atteln. Ich hatte im vorletzten Herbst hier eine stark meandrierende Bachstrecke entdeckt,
auf deren Uferspornen riesige, frei gewaschene Wurzeln, die ihren Baum immer noch aufrecht
hielten, mich stark beeindruckten.
In Atteln selbst ist der Riepenbach vor seiner Mündung in die Altenau nur ein leerer Weggraben, aber folgt man diesem in den sanft ansteigenden Wald,
dann überrascht ein mächtiges, tief ausgewaschenen, steil abfallendes Bachbett. Wenn überhaupt, dann fließt nur im Frühjahr ein
Wasserrinnsal unten im Grund.
Im letzten Sommer hatte ich diese Bachstrecke vom Weg aus nicht wiedergefunden, weil all die dicht an dicht wachsenden Babybuchen mit ihrem Blätterwald
Einsicht und Eindringen tiefer als einen Meter hinein behindert hatten.
Jetzt waren alle Stämmchen noch nackt, das Gelände deshalb gut erkennbar. Clara rannte hindurch zur Bachbettkante. Sie wußte genau wo sie war!
Aufgeregt lief sie dicht die Bachuferkurven entlang, sie erinnerte sich sichtlich an unsere damaligen lustigen Rutsch- und Krakselabenteuer abwärts.
An einer der damaligen Laubrutschbahnen überlegte sie, so wie damals runter zu schliddern. Ich wollte das aber nicht, denn der Grund unter dem Laub erschien mir
ziemlich matschig. "Nein", sagte ich nur und Clara verließ die Kante. Auf ihre Folgsamkeit kann ich mich ziemlich verlassen :-)
Sie war nicht enttäuscht: "Wenn nicht diesen Spaß, dann finde ich anderen hier im Wald."
Sie lief los durch all die Buchenstämmchen hindurch - ohne eines auch nur zu streifen - Runde um Runde. Mit großglänzenden Augen sprang sie dann
an mir hoch. Ihr Blick faszinierte mich, er war konzentriert, fokussiert, Widerstände bezwingend.
Am Folgetag spazierte ich mit ihr durch den Buchenforst auf dem Plateau oberhalb des Henglarner Totengrundes. Hier wachsen Babybuchen im Schutz der ordentlich
verteilten Teenagerbuchen auf. Alle alten Buchen sind weg geerntet. Die Försterhand ist erkennbar.
Ich erfreute mich (unabhängig vom schönen Wetter :-) in einem Punkt an diesem Forst: Die filigranen
Strukturen der Äste zeigen fraktales Wachstum im Kleinen und zugleich notwendige Überlebensanpassungen im Verbund miteinander. Wie so oft war meine
Aufmerksamkeit eher nach oben gerichtet und Clara´s meist nach unten auf die Erde.
Irgendwann sah ich zu meiner Überraschung ein still stehendes Reh zwischen den kleinen Buchenstämmchen. Es beäugte uns, dann lief es quer über den Weg
vor uns weg. Clara hob nur den Kopf und das Schwänzchen!
Der Forst endete ganz gradlinig wie abgeschnitten. Die ersten Häuser waren hinter einer Grünfläche zu erkennen. Clara blieb vor mir stehen. Wir kehrten um.
Clara hat hier keine Rennrunden gedreht, sie hat nur die Wegränder abgeschnuppert. Und ich verspürte keinen Impuls, die Bäume abseits des
schnurgeraden Forstweges zu erkunden. Mir fiel auf, dass wir uns so angepasst an die beschränkenden Vorgaben verhielten, wie Bäume es in einem
Forst auch tun. Ein Resonanzphänomen :-)
Copyright© Cornelia Savory-Deermann
am 13ten April 2023; Email Adresse
Montag, April 10, 2023
Abschiedsgruß des Winters
Mitte März, nachts war es frostig kalt, bei uns im Altenautal regnete es wieder reichlich, aber auf den Höhen östlich von uns fiel tatsächlich noch einmal
etwas Schnee. Ich fuhr mit Clara auf die Blankenroder und Hardehausener Höhen, um noch einmal etwas
davon zu schnuppern.
Die Altenau entspringt in Blankenrode, an unserer Lieblingsstelle dort ist sie erst drei Kilometer alt. Clara kennt
den Steg dort gut, sie rannte auch gleich darauf zu und drüber weg.
Ich dagegen rutschte beim ersten Schritt schon gefährlich aus: sie war komplett mit Glatteis überzogen. Clara mußte sozusagen darüber geflogen sein,
denn sie war überhaupt nicht gerutscht! Ich brach unsere kleine Wanderung hier ab, und wir fuhren weiter zum Glasebachtal bei Hardehausen.
An den schmalen Glasebach ist ab Spätfrühling durch sein hohes Ufergras nur schwer nah heran zu kommen. Jetzt hing dieses durch Regen und Schnee verrottet
zur Erde geneigt.
Ich mußte sehr aufpassen abseits des Weges nicht über Wurzeln oder Brombeerranken zu stolpern.
Clara passiert sowas mit ihren vier Beinen nie. Auch vor den Dornen der in Bodennähe rankenden Brombeerzweige ist sie durch ihre festen Sohlen geschützt.
Noch nie ist dort ein Dorn eingedrungen. Ich hatte dagegen schon blutige Kratzer durch die Jeansbeine hindurch.
Wir wanderten bis zum Glasebachteich. Der war randvoll, und das Wasser rauschte
an der gegenüberliegenden Uferseite als brausender Wasserfall aus einem Duchlass in einem kleinen Stauwall heraus.
Auf unserem Rückweg betrachtete Clara plötzlich all die Rindenstücke am Wegesrand sehr genau. Die stammen von den vielen kranken Fichten des
Kahlschlags der Vorjahre: diese waren dort geschält und inzwischen weitgehend abtransportiert worden.
Genüßlich und ausgiebig schubbelte sie sich den Rücken im Mulch, strampelte wieder wie ein Baby mit allen Vieren in der Luft herum
und leckte sich die Lippen :-) Clara´s Freude ließ mich glücklich auflachen, und das schien sie noch zusätzlich zu animieren :-))
Im Rindenmulch hatte sie sich bislang noch nie geräkelt - ein neu entdeckter Genuß! Sie glaubt, dass so manches in der Natur irgendwie für sie
nutzbar sein könnte, auch deshalb untersucht sie wohl vieles so genau :-)
Copyright© Cornelia Savory-Deermann
am 10ten April 2023; Email Adresse
Freitag, April 7, 2023
Ein wunderbarer, tierschutzgerechter Wurf
von English Bulldogs
Vorbemerkung:
Claudia Pagels ist Clara´s Züchterin. Mit ihrem aktuellem Wurf (Isegrim und seine Brüder :-)
hat sie einmal mehr bewiesen, dass es durch gewissenhafte und
auf Verantwortung basierte Auswahl der Zucht-Bulldogs möglich ist, English Bulldogs nach dem 2009 modifizierten Standard zu züchten, die "Fit For Function" sind.
Aber es gehört vor allem auch Liebe und Mut, Ausdauer und Geld sowie ein Prise Glück dazu.
Heute ist es in mehreren Ländern verboten, den English Bulldog wegen der ihn quälenden extremen und leider früher üblichen Zuchtziele auszustellen.
Ich erwähne hier nur die Atemnot, bedingt durch seinen übergroßen sowie überkurzen Schädel.
Viele Tierärzte lehnen inzwischen eine künstliche Besamung beim Bulldog ab, der gute Trend zu "Fit For Function" setzt sich langsam aber sicher durch.
Kein Wunder also, dass alle vier Welpen dieses Wurfes gleich nach ihrer Geburt reserviert waren. Wer an zukünftigen Würfen Interesse hat: Claudia Pagels,
Telefon Nr.: 0177 248 34 55 oder Email - Claudias Webseite:
www.vom-urtromtal.de - Cornelia S.D.
Claudia Pagels: Geschichte über den I-Wurf
Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt, oder Entscheidung in der letzten Minute....
Es ist die Geschichte einer Bulldogzucht, die zu Ende geht!?......
Meine Entscheidung stand fest, es ist der letzte Wurf der Rasse English Bulldog. Schweren Herzens traf ich diese Entscheidung.
Ich wuchs mit Boxern auf. Da enstand die Liebe zu den Knautschgesichtern. Seit 36 Jahren bin ich leidenschaftliche Hundezüchterin allerdings der Rasse
West Highland White Terrier. Mein Herz schlägt aber unverändert für English Bulldog.
So kam es wie es kommen musste. November 2017 zog Ronja, meine 1. English Bulldog Hündin, bei mir ein. Ein unglaublich liebes und sanftes Wesen.
Sie begründete die Linie der English Bulldogs „vom Urstromtal“. Diesen unglaublichen Charakter gab sie an ihre Tochter „Dorothy“ und Enkeltochter
„Gloria“ weiter.
Die Zucht von English Bulldog bedeutet eine echte Herausforderng für jeden Züchter, der die Zucht ernst nimmt. Durch erhebliche Zuchtfehler und falsche/ungesunde
Selektion der Zuchttiere entstand ein Rassetyp, der teilweise sehr starke gesundheitliche Beeinträtigungen zeigt. Diese jahrzehntelangen genetischen Verirrungen,
die einen Typ hervorbrachten, der nicht mehr funktionell (Fit for Function) ist. Verwandschaftszucht kommt für mich nicht in Frage, und einen genetisch
bis in seine Vorgeneration nicht vorbelasteten Zuchtbulldog zu finden ist sehr schwer. Aus diesen Gründen nahm ich mir vor, die Zucht dieser wunderbaren und bezaubernden
Rasse den Rücken zu kehren. Gloria sollte ihren 2. und letzten Wurf haben. Es sollte wieder ein Kaiserschnitt am 16.03.23 gemacht werden.
Danach ist eine Zuchthündin nicht mehr zuchtfähig, dass heißt, zuchtmäßig sind nur 2 Kaiserschnitte erlaubt. Auch wollte ich keine künstliche Besamung mehr. Ich sagte mir,
soll das Schicksal entscheiden, ob ich Welpen haben werde oder nicht.
So wurde meine Gloria Anfang Januar 2023 wieder läufig. Da die Hunde gemeinsam auf meinem 3.600 qm großen Grundstück laufen können geschah es...
„Grizzli“ deckte im Natursprung meine Gloria. Schau mal einer an, dachte ich bei mir....
jemand war auf meiner Seite.
Nun verging die Zeit und meine wunderbare Gloria wurde immer runder. Der 16.03.23 rückte immer näher. Am 13.03.23 sank die Temperatur unter 37°!!! Da
wusste ich, dass der 16.03. zu spät war....gut, dann wird es eine natürliche Geburt.
Für Mai ist ein Fortsetzungsbeitrag über diese 4 prächtigen Kerle geplant.
Copyright© Cornelia Savory-Deermann
am 7ten April 2023; Email Adresse
Dienstag, April 4, 2023
Clara mag Bäche, aber überschwemmte
Furte sind nicht erwünscht!
Die 20 cm Schnee des "Lichten Winter" begannen schon am Folgetag
wegzutauen, es war ja Mitte März und die Temperaturen positiv.
Am nächsten Morgen schien die Sonne, kein Dunst und keine Wolken trübten den Himmel. Es wurde mittags so warm, dass ich mir erst gar keinen Parka mehr anzog,
als ich mit Clara zum Ottensgrund fuhr. Ich hoffte in diesem sanften Tal ein Rinnsal von Tauwasser zu entdecken, das in die Menne fließen würde; im Beitrag vom
22. März 23 beschrieb ich dieses Tal noch als "bachlos".
An unserem Wanderstartpunkt hinter Helmern war ich dann sehr überrascht: kein Rinnsal, sondern ein munterer kleiner Bach verwandelte über einige Meter hinweg
den Weg zu einer Furt! Und nur noch ein Hauch von Schnee lag auf der Schattenseite des Tals.
Clara stakste durch und rannte dann gleich den gegenüberliegenden Hang hoch. Dort war es trocken! Ich wollte aber den Talweg gehen, das hieß drei
Meter weiter noch durch das Wasser zu müssen. Sie ließ sich Zeit, machte erst noch oben ihren Haufen... sah, dass ich meine Meinung nicht gändert hätte
und kam zur Furt zurück. Sie platschte durch und jagte dann freudespühend auf dem festen Weg daher :-)
Ein umgekippter Baum voller Weidenkätzchen hing über dem Weg, der Frühling
lag in der Luft. Wir gingen zeitweise auf den Wiesen direkt entlang des sich schlängelnden
Wassers weiter. Solange sie nicht dadurch mußte, war das ok für Clara :-)
An einigen Stellen spudelte es aus dem Boden hervor, nachdem es ein paar Meter zuvor in Schwalglöchern
verschwunden war.
Auf unserem Rückweg ging Clara mit geänderter Vermeidungstrategie an die Furtdurchquerung heran! Sie überschaute zunächst die Wasserfläche
nach allen Seiten und wählte dann den Weg aus, der ihre Pfoten am wenigsten dem Wasser ausetzen würde! Sie handelt mit Bedacht :-)
Am nächsten Tag fuhr ich mit ihr einmal wieder zum Altenau-Quellbach. Schneeglöckchen
waren wie ausgestreut im Waldboden zwischen alten Brombeerranken erschienen. Wir gingen auf einem schmalen Wildwechsel ans Wasser.
Ich überlegte, wann oder warum Wasser von Clara als "in Ordnung", "erfreulich", "gefährlich" oder "untersuchenswert" eingeschätzt wird. An der überfluteten Furt
wäre noch die Kategorie "Wasser gehört hier nicht hin" zu bedenken; Clara´s Verhalten erscheint mit öfter regelbasiert zu sein :-)
Dass sie in die junge Altenau ohne Zögern hineinging mag an ihrer Erinnerung liegen: "die Stelle ist mir bekannt und von mir als sicher sowie erfrischend befunden worden".
Copyright© Cornelia Savory-Deermann
am 4ten April 2023; Email Adresse
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Archivierung:
Die Bulldog-Blog-Beiträge bleiben circa 4 Wochen auf DIESER Seite.
Danach kommen die wichtigen, informativen, besonders lustigen und die Gastblogger-Beiträge ins jeweils entsprechende Archiv.
Die Links zu den Archiven sind oben rechts in der grauen Referenzspalte. -
Montag, Oktober 1, 2018
Redaktionelles: Dieser Blog
Dieser Bulldog-Blog startete 2005 mit underer Hündin "Gombas Happy Miss Frieda" und ist unter Anderem ihr und ihres Sohnes
"Kenai Kosmo Floral Garden" Tagebuch geworden.
Nachdem auch Kosmo gestorben ist, überlegte ich zunächst den Blog zu schließen, aber er ist mir selbst und vielen Anderen doch solch eine Freude, dass ich ihn
etwas reduziert weiter führen werde.
Er ist nun neben Frieda und Kosmo auch unserer neuen Hündin Clara "Elisa Clara vom Urstromtal" gewidmet :-) Und -
GastbloggerInnen sind nach wie vor herzlich willkommen.
Unser Kosmo (2007 - 2018)
Unsere Frieda (2005 - 2017)
Copyright © Cornelia Savory-Deermann
am 1ten Oktober 2018; Email Adresse
Montag, Mai 11, 2015
Zehn Jahre Bulldog-Blog - und:
Die wichtigsten Schritte für das Überleben des Englischen Bulldogs sind getan.
Liebe Leserinnen und Leser, heute feiern wir ein Jubiläum: das zehnjährige Bestehen dieses Bulldog-Blogs. Der 1. Beitrag erschien am 11. Mai 2005.
Es wurde über diese 10 Jahre jeden zweiten Tag ein Beitrag veröffentlicht, das heißt 1815 Beiträge insgesamt - lustige, besinnliche, spannende, warnende, informative und,
mir die wichtigsten, aufklärende Beiträge. Aufklärung über den besonderen Zauber des Bulldogwesens, Aufräumen mit Vorurteilen über ihn, das war und ist mir wichtig :-).
Im Blog wurde auch immer wieder über das Elend informiert, welches dem Englischen Bulldog Zucht, Mode und Geldgier antaten und auch noch antun.
Die Aufklärung über rasseschädigende, den Genpool ausdünnende Züchtungs-Methoden tut Not, einmal im Sinne der gezüchteten Hunde selbst,
aber auch für ihre Käufer ist sie wichtig. Züchter setzten oft wirtschaftliche Zucht-Prioritäten, deshalb ist der "Druck des Marktes" entscheidend.
Und Aufklärung über die sadistische Quälerei, die Massenzüchter ihren "Zuchthunden" antun, ist noch wichtiger.
Nicht gerade wenige Menschen entscheiden über den Preis und ahnen nicht, was hinter "Billigwelpen" für ein grausames, verzweifeltes Elend steht.
Zu diesem Jahrestag möchte ich mich bei allen Gastbloggern von Herzen bedanken, denn sie trugen wesentlich dazu bei, dieses Bulldog-online-Magazin,
das es der Sache nach ist, abwechslungsreich zu gestalten.
Insbesondere danke ich Isabelle Borgert
für ihre spannenden, so informativen wie humorvollen Beiträge. Sie ist unsere aktivste Gastbloggerin: seit September 2007, also schon 7 1/2 Jahre lang,
können wir regelmäßig circa zwei Beiträge pro Monat von ihr genießen :-)
Danken möchte ich auch allen Leserinnen und Lesern, die mit oft einzigartigen Fotos, Witzen oder auch Links diesen Blog wesentlich bereichern.
Danke auch an meinen lieben Stu, der mir immer technisch zur Seite steht, und ohne den dieser
Blog gar nicht erst begonnen worden wäre.

Die wichtigsten Schritte
für das Überleben des Englischen Bulldogs sind inzwischen getan:
- Der Standard wurde (2009) geändert, um ihn wieder "fit for function" werden zu lassen.
Der deutsche Zuchtverein ACEB, die hiesige Speerspitzen der Zucht des atmungsbehinderten Extrem-Bulldogs, wurde u.A. als eine
Konsequenz dieser Änderungen aufgelöst.
- Über ein Dutzend bulldogartiger Rassen wurden neu gezüchtet, und diese erzeugen den nötigen Markt-Druck auf die Züchter des Originals.
- Welpenhändler und Welpen-Fabriken werden, auch dank der Medien, gesellschaftlich zunehmend geächtet. Der Gesetzgeber wird dem früher oder
später folgen.
Auf diesem Hintergrund nehme ich dies 10-jährige Blog-Jubiläum zum Anlass, ihn in Zukunft nur noch in reduzierter Form weiterzuführen,
es wird mittelfristig auf vielleicht 2 Beiträge pro Woche hinauslaufen.
Das Meiste über den Bulldog aktuell und über seine Vergangenheit ist gesagt - und in den Blog-Archiven zu finden :-) -
LINK HIER! --- Auch in diesem Blog finden Sie wundervolle English Bulldogs fit for function :-)
Copyright © Cornelia Savory-Deermann
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Cornelia´s Tierbuch:
'Tiere als Spiegel der Seele und Sinnbild der Kultur'
Cornelia Savory-Deermann, geboren 1945 in Wuppertal, hat seit 1971
Englische Bulldoggen und ist Gründungs- und Ehrenmitglied des
"Verein der Freunde Englischer Bulldogs e.V. (1980-2009)".
Seit Mai 2005 haben die Bulldogs hier ihr eigenes deutsches Weblog bekommen. Jeder Leser kann Blog-Beiträge an
Cornelia schicken, Eure Bulldog-Anekdoten, -Fotos und -Tipps für's Blog sind willkommen.
Der jeweilige Autor behält sein Copyright an Bildern und Text, gibt aber Cornelia ein unwiderrufbares Nutzungsrecht für
Veröffentlichungen in diesem Blog.
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Danach kommen die wichtigen, besonders lustigen und die Gastblogger-Beiträge ins jeweils entsprechende Archiv:
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