Cornelias Bulldog Blog
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English Bulldog Netzwerk für Kenner und Freunde
Mai 2005 bis Mai 2015 jeden 2. Tag ein Beitrag
Ab Mai 2015 Beiträge in unregelmäßigen Abständen

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Donnerstag, Dezember 7, 2023

Nach über 40 Stunden Starkregen, Teil I


Den ständigen leichten Regenschauern folgte Mitte November für anderthalb Tage ununterbrochener Starkregen. Als der dann endlich nachmittags aufhörte und es aufklarte, fuhr ich gleich mit Clara los zum Überlaufbecken der Altenau bei Husen. Das Wasser strömte laut donnernd über den Beckenrand.

Von dort aus wanderten wir bachaufwärts entlang des Steilhanges durch das sanfte, flachgrundige Tal. Im kleinen Moorbereich vor der Amelunger Kappelle standen jetzt die Bäume wie in einem Teich.

Von der leicht erhöht liegenden Amelunger Kappelle aus sieht man sehr gut, wie stark der Holtheimer Bach meandriert, bevor er hier in dle Altenau mündet. Wir spazierten diesen Bach aufwärts bis zur Wandererbrücke neben der Furt.

Clara machte zwei Schritte in die Furt hinein, ich rief sie erschrocken "Vorsicht". Sie kennt die Furt als ungefährlich knöchelhoch, was sie auch hier zunächst war.

Aber in der Mitte strömte es heftig, Clara konnte das aus ihrer geringen Körperhöhe nicht sehen. Sie blieb auf meine Warnung hin stehen, kam zurück und ging freiwillig vor mir über die ihr wegen des Stahlgitterbodens ziemlich unangenehme Brücke. Sie erinnerte sich offensichtlich, dass sie diesen Gang vor Wochen schon einmal schadlos überstanden hatte ;-)

Als die Sonne unterging kehrten wir um. Clara genoß diesen Spaziergang sehr, sie sprang und lief mehr als sonst herum. Der Vortag - wegen Dauerstarkregen nur im Haus mit aus ihrer Sicht leider unvermeidbaren Kurzgängen raus in den Garten - hatte ihr mißfallen. "Endlich wieder ab ins Freie!" sagte sie so auf ihre Art.

Am nächsten Tag wollte ich sehen, ob die tiefe Postkutschenfurt des Alten Postwegs durch die Sauer bei Lichtenau (siehe letzter Beitrag) nach dem 40stündigen Starkregen selbst mit Gummistiefeln nicht mehr passierbar wäre.

Dieser mich immer wieder bezaubernde, von bizarren, alten Weiden gesäumte Weg am Ufer entlang der Sauer war in den wenigen Tagen, seit wir das letzte Mal hier waren (siehe letzter Beitrag), zu einem ordentlichen Bach angeschwollen. Die sumpfigen Pfützen in ihrem Bett gab es nicht mehr: die Schwalglöcher und Spalten im Kalkgestein konnten diese Wassermenge nicht mehr verschlucken.

Die tief liegende Furt wurde von der Sauer mit deutlicher Strömung über die halbe Höhe hinaus überflossen. Clara war überrascht und lief auf den Wasserrand zu, als wolle sie dies Wasserstandsphänomen untersuchen :-)

Wir gingen zurück. Clara war diesmal nicht an Grasfressen interessiert. Sie lief die ganze Strecke nah am Bach entlang... Ich schätze ihre Gefühle glichen meinen :-)


Montag, Dezember 4, 2023

Skurrile Weiden an der streckenweise

wieder wasserführenden Sauer


Das Wetter blieb bis Mitte November schauerweise nass, ich passte Regenpausen ab, um mit Clara raus zu gehen. Die Strömung der Altenau vorm Husener Piepenteich war für ihre Verhältnisse fast ungestüm zu nennen. Wir spazierten dort aber nur über die für Verkehr gesperrte alte Asphaltstraße, die anderen Wege waren mir inzwischen zu verschlammt.

Aus der Wasserfülle der Altenau leitete ich ab, dass wahrscheinlich die Sauer, als einer ihrer Zuflüsse, am Alten Postweg hinter Lichtenau trotz aller Schwalglöcher zur Zeit Wasser führen würde. Ich fuhr mit Clara hin.

Über die Furt stürmte das Wasser hinweg, und das dahinter liegende Schwalgloch - vor einigen Wochen noch das Ende des Baches - wurde überflossen.

Ein gewisser Wasserschwund zeigte sich aber doch deutlich an dem schmaler und flacher werdenden Bachverlauf weiter bachabwärts. Normalerweise steigt die Wassermenge eines Flusses auf seinem Weg, hier versickert aber mehr Wasser im Karstgestein als ihm von den Hängen neu zufließt.

Wir kamen an prächtigen, großen und an bizarr gewachsenen Weiden vorbei: vielfach gespalten, gekippt oder gebrochen. Neue Triebe hatten sich auf liegenden Bruchstücken wie ein Zaun gebildet. Sie schenken dem Sauertal hier seinen romantischen Zauber.

Dieser Alte Postweg ist eine wunderschöne Sackgasse. Bei Hochwasser endet er an dieser Furt, und bei Trockenheit etwas später in Kuhweiden.

Die Furt liegt circa zwei Meter tief und bei Frühjahrshochwasser fließt das Wasser randhoch und reißend schnell darüber hinweg, wie wir es im April erlebten. (Beiträge vom 4.5.23 und vom 4.8.23)

Die Sitzbank an der Furt stand in Gras, das sich fast wie Sumpfgras entwickelte. Wir kehrten um und genossen die Stimmung in diesem einsamen, stillen Tal mit seinen skurrilen Weiden.


Freitag, Dezember 1, 2023

Ein milder Herbst -

und Grüße aus einem Krankenlager


Die erste Novemberhälfte bescherte uns dieses Jahr noch keine Nachtfröste, aber viel Regen. Die Schafgarbe blühte noch, Feldfliegen erfreuten sich an ihrem Nektar. Der Wald im nahen Totengrund zeigte alle Varianten von Gold und einige große Fichten belebten den Anblick durch ihr herrliches Tiefgrün. Alles Moos erlebte einen Wachstumsschub.

Clara überlegte auf dem weichen Laubboden im Talgrund ein bißchen rumzurennen, aber der Abhang vom Weg hinunter erschien ihr dann doch zu tief, zumal ich keine Anstalten machte mitzukommen. Auf dem nassem Laub kann man zu leicht ausrutschen und dann abwärts schliddern.

Eine Woche nachdem wir die November-Fliegenpilzpracht entdeckt hatten, fuhr ich mit Clara wieder dort hin, zumal für sie an der anderen Wegseite in einem schmalen Streifen Eichenwald immer wieder ein neuer Spiel- und Tummelplatz zu finden ist.

Zuerst suchte ich im verwelkten Farn nach den Glückspilzen, Clara kam diesmal mit hinein. Sie war neugierig, was mich dort schon wieder so faszinierte.

Einige der Fliegenpilze hatten in dieser Woche zu verrotten begonnen, andere waren gewachsen und einige wenige neu aus der Erde geschossen. Sie strahlten in ihrer abgestorbenen Herbstumwelt wie die letzten Sonnen.

Dann ging ich mit Clara in den schmalen Eichenwaldstreifen auf der anderen Wegseite. Wir liefen durch tiefes Laub und tote Äste herum, sie war glücklich. Ich warf ihr geeignete Äste zu, die sie springend schnappte, wegwarf um auf einen neuen Ast zu warten. Schnappen macht großen Spaß :-)

Die unter Naturschutz stehenden letzten Mischwälder hier in der Egge zeigten sich jetzt im Herbst von ihrer allerschönsten Seite. Und für Clara ist es eine Freude im und mit dem herum fliegenden Laub zu spielen.

Zu meiner Freude entdeckte ich hier am Waldrand eine dicke, schöne Himbeere! Brombeeren gibt es häufig bis in den Spätherbst hinein, aber eine Himbeere, das ist sehr selten. Sie war nicht mehr wirklich süß, aber doch voll aromatisch ;-)

Grüße aus dem Krankenlager :-)

Lilo und Toffee von Susanne und Frank Nas überstanden mit Bravour jeweils eine kleinere Operation. Lilo hatte eine gutartige Beule am Bauch und Toffee wurde am Augenlid operiert. Beide waren geduldige Patienten :-)

Und inzwischen sind sie wieder topfit :-)


Dienstag, November 28, 2023

Phänomenale Buchen und viele Fliegenpilze


In der Komoot-Wanderapp fand ich einen Hinweis auf außergewöhnliche Bäume in Iggenhausen. Ich beschloß mit Clara hinzufahren. Die Strecke führt über die im November besonders öde wirkende Soratfeldhöhe.

Iggenhausen ist noch heute ein ursprüngliches Bauerndorf, eng eingebettet zwischen steilen Uferhängen in einer Schleife der Sauer. Auch in ihrem dortigen Verlauf versickert diese wie in ihrem späteren Verlauf bei uns Zuhause immer wieder mal in Schwalglöchern, das heißt sie fließt dann eine Weile unterirdisch durch Kalkhöhlensysteme weiter. Die große Doline, die ich am Tag zuvor unweit des Dorfes entdeckte, ist wie ein Schwalgloch einer eingebrochenen Höhle zu verdanken.

Iggenhausen ist winzig, es hat nur 214 Einwohner (Stand Ende 2022). Der Weg von der Sauer wieder hoch auf die gegenüber liegende Soratfeldhöhe, an dem die außergewöhnliche Bäume stehen sollen, war nicht zu verfehlen.

Ich war überwältigt: solche Buchen wie diese drei hatte ich noch nicht gesehen! Der mächtige Stamm einer jeden war in Verzweigungen mit sich selbst verwachsen, verflochten, verdreht!

Am nächsten Tag sah ich unentschlossen auf die Wanderkarte ... wo will ich diesmal mit Clara wandern? Da sah ich den Tipp "Große Buche bei Hakenberg" in der Karte.

Ich war gespannt, ob diese mit den dreien in Iggenhausen mithalten kann. Hakenberg ist auch ein winziges Lichtenauer Bauerndorf, aber längst nicht so reizvoll wie Iggenhausen. Es liegt am Rande des Restmoores Eselsbett. Diese ganze Lichtenauer Bergebene war früher ein Hochmoor. Die Anfahrt ist zunächst die gleiche wie zum Eselsbett. Auf dem Wegrand vor diesem Moorrest sah ich im Oktober einen einsamen, stolzen Fliegenpilz stehen (Beitrag vom 1. 11. 23, siehe weiter unten). Er würde inzwischen verrottet sein...

Zu meiner großen Überraschung wuchsen jetzt, gegen Mitte November hin, gleich ein Dutzend dieser Glückspilze bei den Birken entlang des Weges. Sie waren fast ganz unter dem Farn am Wegesrand verborgen. Keiner von ihnen sah wie der andere aus.

Clara hatte geduldig im Auto gewartet, bis ich mit dem "Glückspilze bewundern" fertig war ;-). Sie freute sich riesig, als sie kurz darauf endlich am Hakenberger Waldrand aus dem Auto springen konnte und wir losmarschierten. Es wachsen dort neben mächtigen Eichen auch einige märchenhafte Buchen.

Bald sahen wir schon von weitem eine alle Nachbarbäume weit überragende, ausladende Buche am Wegesrand.

Diese einsame Buche am Rande eines Fichtenforstes war vergleichbar prächtig und bizarr gewachsen wie die drei in Iggenhausen!

Abends schickte mir Bulldogfreundin Evelyn das Foto von einem perfekten Doppel-Regenbogen über dem Rheintal - er ist auch ein Glückssymbol :-)


Samstag, November 25, 2023

Eine kleine und eine große Doline -

und ein Gedanke zum Totensonntag


Anfang November regnete es viel, ich dachte nach dem ebenfalls nicht regenarmen Sommer könnte in die Dolinen in unserer Gegend Grundwasser eingedrungen sein.

Ich wanderte mit Clara durch prächtigen, gold-rot-grünen Herbstwald zur Trichter-Doline bei Haaren. Aber nein, der Boden war nur schlammig. Sie würde wohl erst im Frühjahr nach der Schneeschmelze wieder ein kreisrunder Mini-Teich sein.

Die größte Doline in unserer Gegend befindet sich auf der Soratfeld-Hochebene im Gebiet der Lichtenauer Dörfer Grundsteinheim und Iggenhausen.

Ich wollte mir diese Doline immer schon mal ansehen, tat es aber bislang noch nicht, da sie für mich abschreckend an einem Asphaltweg in einem riesigen Windradkomplex liegt. Bei dem Regenwetter Anfang November allerdings war ein Asphaltweg attraktiv, da meist matschfrei! Das würde Clara ein anschließendes Bein- und Bauchbad vor der Haustür zuhause ersparen. Wir fuhren hin.

Die Doline ist umringt von Bäumen, quasi als Insel in den weiten Äckern. Ein rostiger Stacheldrahtzaun umzieht das Trichterloch: das ist sinnvoll, denn die überlaubten Wände wären eine gefährlich steile Rutschbahn nach unten!

An einer Seite war der Schutzzaun kaputt, ich ging so nah wie möglich an den Trichterrand. Clara blieb mißtrauisch bis unwillig ein Stück weit hinter mir. Ihr Sinn für Spiel- und Freude ungeeignetes Gelände ist perfekt ausgebildet ;-)

Ich konnte nicht in Erfahrung bringen, wie alt diese Doline ist. Die Krümmung einiger Baumstämme sagte mir aber, dass diese erst irgendwann in ihrer Jugend schräg runter gerutscht sind. Die Brocken im Grund sahen aus wie Dinosauriereier in einer Brutkuhle ;-)........ Ich glaube es sind vor einigen Jahren dort runter gerollte Heuballen. Jedenfalls ein kurioses Bild.

Zu weiterem Spazierengehen entlang der Äcker hatte ich keine Lust. Wir fuhren nach einem interesssanteren Weg Ausschau haltend ein wenig herum.

Wir kamen an einer bewaldeten, schmalen Schlucht inmitten von Feldern und Windrädern vorbei, deren plötzliches, steiles Ende ich zunächst aus der Ferne für einen Art Damm hielt. Ein Sträßchen machte dieses Schluchtende für uns zugängig. Wir spazierten bis zur Steilkante des Schluchtendes, dort endete der Wald und das Sträßchen führte dann wieder nur durch Äcker und Windräder.

Tatsächlich hat das Soratfeldplateu hier einen bewaldeten Riesenspalt. Unten im Grund und auch auf der Höhe weideten Schafe.

Das Wetter verschlechtete sich zusehends, außerdem nutzten für unseren Geschmack zu viele Autos dieses Sträßchen. Und last not least suche ich die Natur und keine öden Windkraftfelder. Wir fuhren zurück nach Hause. Die Entdeckung der großen Doline und dieser verwilderten, schmalen Schlucht waren eine echte Freude für mich - für Clara war wichtig überhaupt unterwegs gewesen zu sein :-)

Gedanke zum Totensonntag

Zum morgigen Totensonntag möchte ich all unserer verstorbenen Hundebegleiter gedenken. Unseren lebenden Hundebegleitern will ich aber diesmal die noch größere Aufmerksamkeit schenken. Ich wünsche ihnen allen ein langes, gesundes Leben. Feiert in Dank und Freude ihre Geburtstage; sie haben nur wenige...

Sooo üppig muß es allerdings auch nicht sein :-)


Mittwoch, November 22, 2023

Ein Schock - und dann ab in den Wald


Ende Oktober fuhr ich fuhr mit Clara zu den Wäldern oberhalb vom säkularisierten Kloster Böddeken. Dort stehen besonders große, mächtige Eichen, bei denen Schafe weiden. Der textilartige, mobile Schafherdenzaun war direkt am Wegesrand angebracht. Ich besah mir die Schafe oben auf der Höhenkante und Clara schnupperte unten am Grasrand rum.

Plötzlich schrie sie grell auf und rannte in Panik weg - ich hinterher. Zunächst dachte ich, sie hat sich die Pfote verletzt, aber so wie sie rannte, war das unwahrscheinlich.

Dann begriff ich, der netzartige Schafherdenzaun stand ungewöhnlicher Weise unter Strom, und sie hatte einen Schlag erhalten! Ich sah mir einen Zaunpfosten genauer an: der Zaun war nicht temporär, wie bei herumziehende Schafherden allgemein üblich, sondern stationär angebracht und an Strom angeschlossen. Nach einer kleinen Weile blieb Clara stehen und sah mich fassungslos-empört an ;-) Ich sagte ihr "Zurück zum Auto", was sie erleichtert sofort tat. Einige Kilometer weiter parkte ich bei einem stillen Waldweg. Hier war ihre Welt in Ordnung, sie freute sich :-)

Am nächsten Tag fuhr ich mit Clara gleich in den Wald, diesmal in einen noch relativ urtümlichen Teil an einem Abhang hinunter zur Alme bei Niederntudorf.

Am letzten Oktobertag hatte sich der Wald endlich zum typischen, bunten Herbstwald verwandelt. Ich fuhr mit Clara nach längerer Zeit einmal wieder zum Klippen-Höhenweg bei Willebadessen. Hier haben sich noch einige gesunde Fichten und Tannen gehalten - ihr tiefes Grün ist ein herrlicher Kontrast zum braungelben Laub der Buchen dort.

Die "Wälder" hier oben waren exzessive Fichtenforste gewesen, die inzwischen fast alle dem Kahlschlag erlagen, da diese Monokultur zur Borkenkäferplage führte. Einige tote Fichten stehen noch, junge wachsen nach. Es soll hier, wie es heißt, Mischwald gefördert werden - auch und besonders um auf Dauer noch Gewinn zu machen.

Das nieselige Wetter, der weite Blick bis zum wolkenverhangenen Teutoburger Wald über gelb-rot-grüne Heide und Wald hinweg ... wir waren im Herbst angekommen.

Auch Zuhause beherrschte er jetzt Haus und Garten.


Sonntag, November 19, 2023

Späte Morgen, frühe Abende


Mit dem Oktoberende begann der nasse, kühle Herbst. Ich wanderte mit Clara vorzugsweise auf Asphaltwegen, alle anderen waren sehr vermatscht. Es schauerte häufig. Die Birken färbten sich blaßgelb und der Ahorn blaßorange. Einige Kühe waren auf den Höhen um unser Zuhause herum noch auf der Weide.

Auf den weiten Wiesen entlang der Sauer bei Kleinenberg entdeckten wir an einem dieser Tage - auf der Suche nach einer Parkmöglichkeit auf den schmalen Asphaltwegen - vom Auto aus eine Herde beeindruckender Schottischer Hochlandrinder. Die bleiben das ganze Jahr draußen.

Ich hielt an, da kamen sie wie gut gelaunte Freunde auf uns zu. Sie sollen liebenswürdig und gesellig sein, obwohl sie mit ihren langen, spitzen Hörnern das nicht unbedingt vermuten lassen. Clara sah sie sich von der Rückbank aus an, machte aber keine Anstalten aussteigen zu wollen. Mensch und Tier müssen sich bei ihr erst mal eine Zeitlang bewähren, bevor sie entscheidet ihre Nähe zu genießen. Sie ist eine zurückhaltende, abwartende Person ;-)

Wir starteten in diesen Tagen unsere Spaziergänge erst am späten Vormittag, wenn der Frühdunst sich verzogen hatte. Die Rosenhecken entlang unserer nahen Lieblingswege strahlten dann mit ihren roten Hagebutten noch gute Laune aus. Clara hat draußen immer gute Laune - solange es nicht regnet.

Sie nimmt die Jahreszeiten meiner Einschätzung nach primär als Temperaturphänomene wahr. Und der kühlwettrige Herbst ist ihr willkommen. Ich glaube sie liebt den Herbst aber wegen der dann runterfallenden Äpfel ganz besonders. Dieses Jahr trägt unser Apfelbaum nur wenige Früchte, sie sucht zur Zeit jeden Tag die Wiese erneut danach ab. Es tat mir leid, dass ihre Suche inzwischen erfolglos ist: also kaufte ich einen Sack einheimischer Äpfel und lege jeden Tag einige davon unter ihren Apfelbaum. Sie bringt diese dann meist stolz ins Haus und frißt sie mit Stiel und Kernen ganz sauber genüßlich auf!

Erstaunlicherweise geht Clara an Wegesrändern nicht an das (oft von Wespen besetzte) Fallobst dran. Vielleicht deshalb, weil die Äpfel und Birnen dort immer mehr oder weniger angefault oder zermatscht sind. Auch in ihrem Garten nimmt sie solche nicht ins Maul. Feinschmeckerin!

Die verblassenden Farben in der Natur, die allgegenwärtige Nässe und die frühe Dunkelheit veränderten langsam die Stimmung. Rückzug ins Heim oder in die Erde... passend zum baldigen Totensonntag.

An einigen Tagen hielt sich der Frühdunst den ganzen Tag. Wir spazierten dann über die Höhenwege, denn der Dunst und die tiefen Wolken versteckten all die Windräder, der Horizont wirkte dadurch fast unverbaut offen. Stu und ich sind Befürworter der Kernkraft.

An einem dieser Tag hatte es dauergeregnet. Ich war mit Clara deshalb überhaupt noch nicht draußen gewesen. Als die Dämmerung einsetzte pausierte der Regen endlich einmal. Ein Regenbogen strahlte am Osthimmel. Also auf mit Clara zum Höhenweg oberhalb unseres Zuhause. Es war noch früh am Tag, kurz vor Sonnenuntergang.

Der Regenbogen stand diesmal nicht vor dem üblich grauen Himmel, sonders vor einem rosa ausgeleuteten Abendhimmel. Das hatte ich zuvor noch nicht erlebt.


Donnerstag, November 16, 2023

Quellen sind oft mythenträchtig


Bei Kleinenberg (Info) gibt es eine aus dem Karstgestein heraus stetig fließende Quelle. Es wird überliefert, dass ihr Wasser Augenleiden lindert. Möglicherweise befindet sich eine Borverbindung darin: Borwasser ist ein einfaches Mittel gegen Augenentzündungen.

Bislang war ich nie zu dieser Quelle, dem "Mutter Gottes Brunnen" gefahren, weil ich seit meiner Jugend mit Katholizismus nichts mehr zu tun habe. Auf der anderen Seite liebe ich Quellen als eine wunderbare Naturerscheinung, die Land, Tieren und Menschen mit ihrem Wasser Segen bringt.

Ich hatte in diesem Jahr mit Clara schon einige Quellen in unserem Umland besucht - Ende Oktober fuhren wir nun zu dieser hin. Eine Prozessions-Allee führt hinunter in Quelltal.

Diese Quelle wurde in der Mitte des 18. Jahrhunderts als "Mutter Gottes Brunnen" zu einem Wallfahrtsort ausgebaut. Regelmäßig werden Pilgerreisen hierhin organisiert.

Wir spazierten zur Felswand hinter der kleinen Kapelle. In eine Spalte war wie in einer Grotte eine Marienfigur integriert worden. Nun, diese Marienfigur findet man vielfach in katholisch geprägten Gegenden. Standard eben. Etwas tiefer zum Quellteich hin steht eine kleine barocke Kapelle, und davor wird das Quellwasser unterirdisch zu einem Brunnen geleitet, den ein altes Taufbecken schmückt. Clara und ich lauschten dem Plätschern :-)

Die Verehrung von Quellen ist weltweit bekannt. In Mythen werden sie Fruchtbarkeitsgöttinnen, Feen oder Nymphen als lebenspendend zugeschrieben. Diese Kleinenberger Quelle wurde sicherlich schon in vorchristlicher Zeit von den hier ansässigen Altsachsen als heilbringend verehrt und später der christlichen "Mutter Gottes" umgewidmet. Immerhin blieb das Wesen des Quellgeistes weiblich.

Dies ursprüngliche Liebesgefühl "Mutter Erde" gegenüber bewegt auch manche Menschen heute: Etwas weiter am Waldrand hatten Besucher zwei zauberhaft bescheidene, naturbezogene Herzsymbole für diesen Ort angefertigt. Ich freute mich sehr darüber.

Wir spazierten um die als Park gestaltete Quellanlage herum. Der Quellteich wird am unteren Ende durch eine Mauer angestaut. Er ist in christlicher (und weiblicher) Symbolik in eine Kelchform gebracht worden. Diese Mauer bildet den Boden seines Fußes.

In der Teichmitte steht in der Tradition der alten Fruchtbarkeitsgöttinnen eine schlichte Skulptur der "Mutter Gottes" mit Kind .

Das unterirdisch vom "Kelchboden" aus abfließende Wasser mündet in den (wohl ursprünglichen) Bach und fließt von Gestrüpp überwuchert in die Sauer.

Clara und ich genossen diesen Spaziergang. Er war anders als unsere üblichen durch die Natur, aber in seiner stillen, sanften Stimmung am fischreichen Quellteich auch schön. Für Clara etwas weniger als für mich ;-)


Montag, November 13, 2023

Wanderweg "Alte Eisenbahn"


Zwischen Lichtenau und Willebadessen gibt es den Wanderweg "Alte Eisenbahn". Das Ziel ist eine 120 Jahre alte, zum Teil geflutete Baustelle, die Strecke wurde nie fertig gestellt: Infotafeln. Bislang hatte mich der Weg nie gereizt, aber die Fotos auf der Wanderap Komoot überzeugten mich, ihn doch einmal zu gehen. Wie gut, besonders für Clara!

Birkenwald mischte sich und wechselte sich ab mit gesunden, schönen Fichtenbeständen und Kahlschlagflächen toter Fichten. Das machte den Weg außerordentlich abwechslungsreich. Eine Stelle war so naß, dass dort Schilfrohr wuchs. Info-Schilder neben Metall-Scherenschnittfiguren und einige Baumphantasiegestalten säumten den Weg.

Neugierig schnuppernd vorlaufend markierte Clara ziemlich viele Büschel am Wegrand. Dieser neue Weg gefiel ihr, das merkte ich daran und an ihrer insgesamt konzentrierten Aufmerksamkeit.

An einer kleinen Kahlschlagfäche wollte ich mich auf einem Baumstumpf ausruhen, aber Clara hielt davon gar nichts! In diesem tollen Gelände wurde sie zur Energiebombe! (Vielleicht lag es aber auch mit an dem so angenehmen, kühleren Wetter :-)

Sie verfiel in einen Glücksrausch - das heißt bei ihr mich fest bei den Stiefeln packen, zumindet aber deren lange Schnürriemen aufziehen!

Ich hatte Mühe ihr die schon aufgezogenen Schnürriemen aus dem Maul zu entwenden; sie machte ein Spiel daraus. Ich glaube zudem sie hatte mich aus ihrer Sicht damit "an der Leine" :-)

Am Ende des Weges geht es steil ab in eine Schlucht. Dort unten ist der geflutete Tunnel der damals geplanten Eisenbahnstrecke. Mir ging das zu weit hinunter, das heißt das Hochsteigen wäre hoch anstrengend geworden.

Clara blühte auf: wieder eine Herausforderung ihre Kräfte spielen zu lassen und Geschick, Tempo und Entschlossenheit im Gelände zu zeigen. Sie liebt das so sehr, hielt aber dabei immer noch eine gewisse Nähe zu mir.

Auf unserem Rückweg hörten wir nicht allzu weit weg das Dröhnen großer Waldtrecker. Es weckte kurz die Illusion am Schienenweg hart arbeitender Männer. Irgendwie hier und jetzt passend, schmunzelte ich ;-)


Freitag, November 10, 2023

Lichtpilze und eine monumentale Eiche


Mitte Oktober wurden die Temperaturen bis in den Mittag hinein einstellig. Ich zog erstmalig wieder einen Parka an. Clara genoß diese Frische in einem von uns neu eroberten Abschnitt des wilden Waldstreifens auf der Hochebene östlich von Lichtenau.

Die Sonne stand schon deutlich tiefer, und deshalb fielen mir im Gegenlicht des Nachmittags einige Baumpilze auf. Sie waren wohlgeformt und ganz lichtdurchflutet in ihrer abgehobenen Welt. Das sonnige Vorbild kleiner Pilzlampen.

All diese Baumpilze wuchsen auf und an einem exakt horizontal abzweigenden Eichenast. Deshalb wirkte es als wären sie Bewohner einer oberen Erdetage.

Da Clara unter raumgreifenden Eichen so gerne rumspielt, fuhr ich an einem der nächsten Tage mit ihr die 13 Kilometer nach Fürstenberg, wo an einem der dortigen Wanderwege den Internethinweisen nach eine "Monumentale Eiche" steht.

Das Land wurde langsam herbstlich: es regnete wieder mehr, die Sonne kam erst gegen Mittag aus dem Frühdunst hervor. Erstaunlicherweise aber war der Wald zu Beginn des letzten Oktoberdrittels immer noch grün und dunkel.

Vom Wanderweg aus sahen wir talseitig über Wiesen hinweg eine Nebenstraße, die als Eichenallee angelegt wurde. Und gleich am Anfang passierten wir hangseitig einen verrotteten Eichenstumpf - und talseitig dessen abgebrochene Krone. Der mittlere Stamm quer über den Fußweg war offensichtlich weggeschafft worden.

Wir gingen weiter hangseitig entlang eines dichten Birken/Kiefer Mischwaldes. Hauptsache keine Monokultur dachte ich, dann werden die Borkenkäfer zu keiner Vernichtungsgefahr.

Unseren Wanderweg säumten talseitig vereinzelt große Eichen. Ein Vorgeschmack auf die "monumentale". Ja, das ist sie wirklich! Wir sahen sie schon von weitem alle anderen Bäume überragend. Clara rannte vor.

An diesem Wanderweg standen außer den Eichen auch einige großartige, einzelne Fichten, wie man sie hier in der Gegend sonst kaum noch sieht. Wunderbar!


Dienstag, November 7, 2023

Scotch, eine Jubiläumsfeier und mehr


Unsere so liebenswerte Borner Urlaubsbekanntschaft Eva Schuchardt schickte lustige Fotos ihres Scotch.

Mitte Oktober organisierte Stu´s alte KI-Truppe unter Leitung von Bernhard ein phantastisches "40 Jahre: Jubiläums-Treffen". Eine E05-Erinnerung (E05: Name der damaligen KI-Truppe) an die goldenen 80er Jahre. Hier bringe ich nur die Bilder, auf denen der Bulldog oder unsere Alma eine Rolle spielt :-)

Es war ein Abend der Superlative. Einige der ehemaligen Mitarbeiter waren extra von weit angereist. Glückliche Erinnerungen: alle waren damals jung gewesen und konnten in neuen IT-Feldern Zukunft entwickeln. Die Stimmung damals war voller Aufbruch und Spaß. Drei Bands hatten sich in E05 sogar gebildet (Rock und Folk). Eine Erinnerungs-Musikeinlage gab es an diesem Abend also auch.

Und ein Quiz über die alten E05-Zeiten bei Nixdorf: Gruppen wurden gebildet. Stu war natürlich in der "Bulldog-Gruppe". Und die gewann das Quiz :-))

Als gebürtiger Schotte hat Stu eine Vorliebe für Spardosen. Er kaufte gerade eine weitere aus England :-).

Wie unter Anderem Scotch im Foto oben belegt, haben ENGLISCHE Bulldogs für´s Sparen nichts übrig, egal wie sie heißen! --- Naja, zu Allem gehört eben auch sein Gegenteil :-)


Samstag, November 4, 2023

Pilze am Sumpf und am Moor


Im Sommer war ich, wie ich in einem Beitrag erzählte, mit Clara in einem anderen Teil des Schwarzen Bruchs gewandert. Die dort jeden Sommer wachsenden Fliegenpilze bei einigen wenigen alten Birken waren im Zuge eines Kahlschlag der toten Fichten rundherum weg... ich sah nur noch einen vom Trecker platt gewalzten.

Vielleicht sind ja durch diese Aktion nicht alle verschwunden, hoffte ich, und fuhr mit Clara hin. Die alten Birken standen noch, und tatsächlich, dort waren jetzt im Oktober fünf Fliegenpilze aus dem Boden geschossen :-)

Von dort gingen wir weiter über teils unter Wasser stehende Wiesen zu dem Pfad, der zum Moorteich führt.

Am Rande einer Wildschweinsuhle strahlte uns zu meiner Überraschung ein umgeknickter, knallroter Fliegenpilz entgegen: dieser Oktober hatte jahrelang unterirdisch "schlafendes" Myzel wachbekommen ;-) Auf der kleinen Dammhöhe am Moorteich waren auch weitere Glückspilze erschienen.

Assoziatives Denken führt manchmal weiter als Logik: Viele Fliegenpilze sind aus dem Untergrund hoch gekommen, aber ein glücklicher Monat ist, auf die Weltlage bezogen, dieser Oktober überhaupt nicht. Naja, dieser Pilz heißt Glückspilz, er kann aber auch schreckliche Halluzinationen erzeugen, jedenfalls wenn man Glück falsch versteht und wie Falschgeld blind begehrt. Herrschende ohne Weisheit können zur biblischen Plage werden.

Clara und ich gingen im Schwarzen Bruch anschließend ans Moor "Eselsbett".

Dort würde es zur Zeit vermutlich reichlich Pilze geben. Auch hier sah ich erstmalig im Birkenwäldchem beim Aussichtsturm Fliegenpilze.

Zu meiner Freude wuchsen hier an den Wurzel der alten Birken auch dicke Steinpilze.

Einige Wurzeln waren direkt am Stamm freigewaschen, sie gingen fast senkrecht runter. Ein Pilz war tatsächlich von dort aus horizontal gewachsen! Andere sich biegend nur halbwegs. Ich ließ alle stehen. Kaufe welche im Supermatkt aus Polen. Hier wuchsen so wenige, die sollten bleiben.

Clara hatte viel Spaß durch das hohe Gras entlang der zur Viehhaltung entwässerten Weiden zu laufen. Das Moor selbst ist vom Weg und vom Aussichtsturm aus nur am hohen, bräunlichen Rohrgras zu erkennen - allerdings nicht für Clara.

Sie rannte freudig dorthin! Ich rief sie ziemlich entsetzt zurück. Meistens gehorcht sie, bei dieser Tonlage sogar immer :-)


Mittwoch, November 1, 2023

Noch mehr Glückspilze ;-)


Nach unserem letzten Waldausflug regnete es anderthalb Tage lang, Clara mußte/wollte sich so lange mit ihrem Garten begnügen. Regen läßt Pilze wachsen - ich beschloß deshalb gleich nach dem Ende des Regens wieder ins Schwarze Bruch zu fahren.

An der Stelle im Gebüsch bei einem Birkenbruch, hinter der Straße gleich zu Beginn des Pfades, war der Einzelne von vor zwei Tagen ziemlich groß geworden, hatte Nachbarn bekommen - und allesamt waren sie zum Schneckenopfer geworden. Die kommen bei Regen ja auch aus der Erde heraus. Gleich daneben zeigte sich ein winziger neuer Pilzling.

Das Werden und Vergehen erledigen Pilze oft wie im Zeitraffer. Die Boviste waren stellenweise komplett verrottet, und Morcheln über Nacht aus dem Boden geschossen. Den einsamen Baby-Glückspilz mitten auf dem Pfad mußte ich gar nicht erst suchen, schon von Weitem überstrahlte er das Gras.

Die kleinen Fliegenpilze im naturgeschützten, anschließenden Birken/Fichten Mischwald mit ihren noch geschlossenen Hüten hatten sich in diesen zwei Regentagen so mit Wasser voll gepumpt, dass ihre Hüte einrissen. Sie waren sozusagen geplatzt!

Die zwei Glückspilze am Moorteichrand waren nicht nur "geplatzt", es waren inzwischen auch drei geworden!

Der einsame Steinpilz hatte sich dagegen nicht erkennbar vergrößert. Vermehrt auch nicht: ich entdeckte jedenfalls keinen zweiten...

Meine Schwester Gunda wanderte zur gleichen Zeit in der Nähe von Cloppenburg durch die Wälder. Sie und ihre Freunde fanden reichlich Speisepilze - und eine Schönheit von Fliegenpilz.

Nur ein paar Kilometer entfernt von diesem Kerngebiet des Schwarzen Bruchs liegt das geschützte Restmoor Eselsbett. Ich hatte den Impuls auch dort noch spazieren zu gehen - schließlich war Clara zwei Tage nicht ins Land raus gekommen. Dort hatte ich in keinem Vorjahr einen Fliegenpilz gesehen, aber ich hatte die vage Idee, bei diesem Wetter könnte es vielleicht möglich sein...

Ich sah ihn schon vom Auto aus - unübersehbar prahlte er am Wegesrand! Er war der einzige weit und breit.

Weiter ging´s dann im schmalen Waldstreifen entlang des toten Fichtenforstes. Clara freute sich unter den starken, Platz schaffenden Eichen rumtollen zu können. Ich hatte in den letzten Tagen mehr Glückspilze gesehen als hier je zuvor, dieser Teil unseres Ausflugs war jetzt IHR Ding :-)

Der Genuß dieses alten Zauberpilzes soll glücklich machen, wie man im Internet lesen kann. Todesfälle sind demnach nirgendwo dokumentiert. Als tödlich giftig wurde er von der Römischen Kirche im Zuge der Christianisierung Europas verteufelt, war er doch der traditionelle Schamanenpilz der nördlichen Länder. Heftige Übelkeit ist wohl alles, was er in zu großer Menge und roh verspeist bewirkt. In Sibirien gehört er heute noch als Zugabe in den Pilzeintopf. Mich begeistert seine so individuelle, betörend selbstbewußte Schönheit. Ein Reiz liegt wohl auch in seiner Seltenheit :-)


Samstag, Oktober 28, 2023

Weinlaub, Fliegenpilze und Halloween


In der ersten Oktoberhälfte war das Wetter immer noch ungewöhnlich warm und meist sonnig und meist sonnig. Das erste Laub auf den Bäume vergilbte langsam, rankendes Weinlaub setzte strahlend rote Akzente ins Grün. Sogar Blumen schenkten hin und wider noch einen Farbfleck im Wald.

Abgesehen vom roten Weinlaub wurde es im Wald ein wenig trist: Das noch grüne Kronenlaub begann auszudünnen und an den Wegesrändern beherrschten blassbeige Grashalme und vertrocknete Blütenstengel von Disteln und Kreuzkraut die Stimmung.

Ich überlegte, im stellenweise sumpfigen Bruchwald hinter Lichtenau gibt es Chancen jetzt noch Fliegenpilze zu finden. Sie sind ja traditionelle Glücksbringer, es ist eine Freude, sie zu entdecken. Ich beschloss sie dort am nächsten Tag zu suchen.

Der Weg führt zunächst an ehemaligen Fischteichen mit drei Ferienhäusern vorbei. Am Waldrand dort erfreute ein großer Pfaffenhutbaum mit seinem lila-roten Früchten. Dann begann des Naturschutzgebiet, der Wald war sich selbst überlassen worden. Ich entdeckte im Schutz einer gesunden, riesigen Fichte einen einsamen Steinpilz! Ich ließ ihn stehen, er sollte seine Sporen verteilen können.

Der aufgewühlte Pfad entlang der Waldkante war offensichtlich in letzter Zeit nur von Schwarzwild benutzt worden. Es gibt dort Futter und reichlich Suhlen, was will ein Wildschwein mehr?

Weiter auf dem Pfad war wohl zumindest in den letzten Tagen kein Mensch unterwegs gewesen, denn mitten drin wuchs ganz unbeschadet ein kleiner Fliegenpilz!

Sehr viele der dicken, kartoffelartigen Boviste wuchsen ebenfalls mitten auf diesem Weg. Aber die sind keine Überraschung, sie sind verglichen mit Fliegenpilzen weder schön noch selten, sie sollen genießbar sein, aber nach nichts schmecken.

Und ich entdeckte noch weitere Fliegenpilze: drei einzelne bei Birken am Wegesrand und gleich zwei neben einander, auch unter einer Birke, direkt am Wasser des hinteren flachen Moorteichs. Die Fliegenpilze (Amanita muscaria) in diesem Gebiet sind oft orange-rot und haben nur wenige weiße Tupfer (Amanita muscaria var. aureola oder var. formosa)

Wir wanderten gut gelaunt mit dem Gefühl zurück, dass das Glück uns hold gesinnt ist.

Am Wochenende wird Halloween gefeiert. Irgendwie passt das zu Fliegenpilzen - wie auch immer, wir wünschen allen viel Spaß ;-)


Mittwoch, Oktober 25, 2023

Der Hirschstein und die Kriege


Ich beschloß Anfang Oktober mit Clara einmal zum Kriegerdenkmal nach Willebadessen zu fahren - es ist eine mächtige Felswand am Hirschberg. Mit solchen Ehrenmalen hatte ich bislang "nichts am Hütchen". Aber die derzeitige Weltlage hat das etwas geändert.

Kriege sind in um Europa herum noch nicht vorbei...

Neben dem Versuch der Russen die Ukrainer durch Krieg zu vernichten, begannen jetzt auch radikale Palestinenser mit erklärtem Vernichtungsziel einen Krieg mit Israel. Diese grausame Seite der Menschheit läßt mich an die Schrecken der Kriege auch bei uns denken. Und erinnert mich an Kain und Abel, da es in einem weiterm Sinn Bruderkriege sind. Wer hat das Sagen, wer ist der stärkere, der allgemein potentere, wer ist der von "Gott", dem (Schöpfungs-)Vater genau deshalb bevorzugte?
Das Beispiel Kain und Abel zeigt meines Erachtens noch einen weiteren Grundkonflikt: Abel verkörpert die "Neue Zeit" der Seßhaftigkeit, der Landwirtschaft und damit des technisch/kulturellen Fortschritts wie z. B. Pflanzenzucht, Bewässserung, Hausbau. Kain verkörpert die alte Welt der herumstreifenden Jäger und Sammler. Zu Beginn dieses Kulturkampfes siegt noch das alte, nomadenhafte Weltbild, denn Kain tötet Abel. Aber auf längere Sicht dominieren die Nachkommen Abels bis hin zum Städtebau im Alten Orient. Eine generelle Evolution hin zu immer mehr Kultur- und Wissensdominanz gegenüber bloßer Brutalität läßt sich in der Geschichte beobachten - und sicher nicht aufhalten, aber durchaus zum Stocken bringen. Auch im heutigen Zeitenwandel wird sich das gewaltlos/humane, rational/technische Weltverständnis gegenüber dem gewattätigen, ideologisch bis religiös alten, patriarchalen Machtprinzip letztendlich als das lebensfreundlichere durchsetzen.

Der Pfad hoch zum Hirschstein war gesäumt von dicken, vor Urzeiten abgestürzten Felsbrocken, so wie bei vielen Steilwandkanten hier im Eggegebirge.

Clara freute sich, wieder auf mit Laub gepolstertem Waldboden rumzuschnuppern und zu sprinten.

Am höchsten Wegpunkt war der Blick frei auf die glatte, senkrechte Felswand des Hirschberges, die nach dem 1. Weltkrieg als Ehrenmal den "Helden", den gefallenen Kriegern gewidmet wurde. Ausführlicher über dies Ehrenmal und über die Natur rund herum, informiert die dortige Infotafel.

Interessant ist, dass auf dem Hirschstein, nahezu direkt oberhalb dieses Ehrenmal, eine ehemalige NATO-Raketenstation stand. Nach der Wiedervereinigung wurde sie aufgegeben. Von dort oben aus ist der Blick nach Osten frei. Besonders gut geeignet war dieser Platz also zur Überwachung insbesondere der ADIZ (Air Defense Identification Zone), einer Zone entlang der ehemaligen DDR-Grenze zur Aufklärung und Verteidigung gegenüber den Russen.

Vor 12 Jahren sind Stu und ich mit Frieda und Kosmo dort einmal rumgewandert; etwas mehr darüber findet Ihr im Blogbeitrag vom 5. Juli 2011, wenn Ihr etwas herunter scrollt.


Sonntag, Oktober 22, 2023

Manche Wege verschwinden...

manchmal braucht man aber auch gar keine


Der Pfad entlang der Steilkante des Attelner Hainbergs war immer schon abenteuerlich, aber als wir ihn jetzt zum beginnenden Herbst wieder einmal gingen, war er nach vielleicht 100 Metern zumindest für Clara und mich unpassierbar geworden.

Durchgebrochene Stämme mit noch allem Gezweig daran lagen quer darüber oder hingen halb den Steilhang ins Altenautal herunter. Anfangs schufen wir uns - ich tief gebückt - auf der Plateauseite einen Umweg um diese Sperren.

Und da der eh schon sehr schmal Pfad offensichtlich lange von niemandem mehr begangen und somit festgetreten worden war, hatte der Regen ihn zur Hangseite hin abgeschrägt. Bald aber war er überhaupt nur mehr zu erahnen als zu erkennen.

Wir machten kehrt. Ich traute mir - anders als Clara - nicht mehr zu hier unbeschadet weiterzukommen. Für Clara war das ok; sie liebt etwas offenes Gelände eh mehr.

Dies war einer meiner Lieblingspfade gewesen: entang der Abbruchkante zum Tal hin die Aufmerksamkeit herausfordernd; gelegentliche tiefe, ein wenig Gänsehaut erzeugende Blicke hinab ins Tal zwischen all dem Grün; seltsamste Baumformationen am Abhang, weil hier die Forstwirtschaft so gut wie nicht "aufräumen" kann.

Also am nächsten Tag auf zu einem Weg, der nicht entlang einer Steilkante führt, aber doch entlang eines verwilderten Waldes. Auf der Hochebene unweit des Restmoores "Eselsbett" gibt es einen solchen. Vor dem kaputten Fichtenforst ist ein Streifen verwilderter, alter Mischwald erhalten geblieben.

Ein Landwirtschaftsweg führt entlang dieses Streifens, der ist hier aber für Naturen wie Clara und mich überflüssig - jedenfalls solange der Boden nicht durch Dauerregen vermatscht ist :-) Wir streiften parallel zu ihm durch den Rest-Urwald.

Ich dachte an die wilden Wälder am Vorpommerschen Bodden, die wir vor Kurzem durchstreiften: der Streifen Rest-Urwald hier bei Asseln war von gleicher Art. Nur verlaufen würde ich mich hier nicht, der Landwirtschaftsweg war ja immer nah.

Dort war ich einmal anderer Meinung als Clara gewesen, wie wir gekommen waren, und verlief mich erst Recht. Ich beschloß ihr zu vertrauen - sie führte mich sicher zurück.


Donnerstag, Oktober 19, 2023

Die Freude, eigene Wege zu finden :-)


Das Wetter blieb Anfang Oktober warm, auf den Bäumen waren alle Blätter noch grün. Ich führ mit Clara nach Wochern mal wieder zum Asselner Glasebach, er würde wahrscheinlich noch Wasser führen. Ja, sogar einer seiner Mini-Zuflüsse plätscherte.

Ich hatte Lust mich durch den verwilderten Waldhang zum Glasebach durchzuschlagen und fand eine weitgehend von Brombeerunterholz freie Möglichkeit - Clara donnerte vor Freude darüber wie eine Wilde los - das war ein Unternehmen nach ihrem Herzen!

Der Glasebach hat stellenweise sehr steile Ufer. So wie Clara rumrannte hatte ich Angst sie stürzt da noch runter, weil sie nicht mehr bremsen kann. Zumal sie aus ihrer geringen Sichthöhe nicht so weit siehen kann wie ich.

Ich rief "Vorsicht". Sie weiß, dass dies Wort eine Warnung ist und bremst dann in der Regel ab ab. So auch diesmal, ich könnte ja einen "Feind", erspäht haben. Sie sah sich - diesen suchend - um. Nichts und niemand da, das oder den ich gemeint haben könnte.

Also ging sie - jetzt bedächtiger - weiter auf das Steilufer zu. Dort schätzte sie die Situation kurz ein, bog ab und lief neben dem Bach weiter.

Ich glaube manchmal, dass ich sie unterschätze: in der Natur bewegt sie sich sicher wie ein Wolf. Aber naja, auch der kann sich vielleicht mal ein Bein brechen. Und in einem Rudel warnt man sich.

Wir gingen weiter bachaufwärts bis zur Wandererbrücke. Dort macht der Bach eine Kurve, man kann ihm wegen wirklich undurchdringlichem Bruchholz nicht mehr folgen. Zu den im letzten Sturm hier entwurzelten und gebrochenen Bäume wurden weitere zusätzlich obendrauf abgelagert.

An der Bachbrücke gab es vor dem letzten Sturm eine kleine Flachuferstelle. Jetzt lag ein Bruchholz quer drin, welches das Wasser so staute, dass kein Standplatz direkt am Wasser mehr da war.

Wir spazierten zurück über den Weg. Mir fiel eine Orangenschale im Gehölz auf, die sich beim Näherkommen als Pilz entpuppte. Und unweit daneben sah ich winzige rote Beeren, die mir unbekannt waren.

Irgend etwas Besonderes gibt es in einem weitgehend sich selbst überlassenen Wald immer zu entdecken; Clara findet das auch :-)


Montag, Oktober 16, 2023

Wieder Zuhause auf gewohnten Wegen


Ende September waren wir wieder zuhause, Wetter und Natur waren noch sommerlich.

Am ersten Abend, als Clara von ihrer Garteninspektion zurück kam und ich mit dem Auspacken fertig war, sprang sie zu mir auf die Fernsehliege und drückte mir einen Apfel in die Hand. Ich war gerührt, sie meinte sicher: "Es ist toll zuhause, und mein Apfelbaum hat diesen Eßball verschenkt!"

Ich gab ihr den Apfel zurück, sie ließ ihn fallen, aber nach einem Augenblick des Nachdenkens fraß sie ihn genüßlich klompett auf. Ich ging dann auch in den Garten raus, aber alle runtergefallenen Äpfel waren angefault, sie hatte den einzig guten zu mir gebracht :-)

In den ersten Tagen spazierte ich mit Clara erst mal nur über unsere gewohnten, nahen Wege. Es waren mehr Felder umgepflügt, sonst hatte sich in unserer Urlaubswoche nichts auffällig verändert.

Die Altenau führte in Atteln nach wie vor reichlich Wasser - sie war dort trotz des dortigen Schwalmloches (Doline) in diesem Sommer nicht trocken gefallen. Im letzten Jahr waren hier Hühner Fallobst pickend durch das Bachbett gelaufen.

Die Sauer mitten in Lichtenau führte auch noch Wasser, bevor es in mehreren Schwalmlöchern am Dorfende endgültig bis zum Frühjahrshochwasser versackt. Die Wildbienenwiese am Ufer bezauberte immer noch in ihrer bunten, leuchtenden Fülle.

Am letzten Septembertag gingen Clara und ich einmal wieder den von uns so genannten Glockenblumenweg, diese waren aber längst alle verblüht. Brombeeren und Hagebutten setzten jetzt im Grün die Akzente. Der Weg führt auf halber Höhe entlang der bewaldeten Steilwand des Altenautals bei Blankenrode.

Am Platz von "Ottos Eiche" stehen Bänke. Ich machte dort Pause während Clara mit der Nase in der Luft wohl nach der Wildschweinwitterung suchte, die sich verloren hatte. Erstaunlicher Weise war hier der dicht mit Giersch bewachsene Boden nicht mehr von ihren Rüsseln aufgewühlt.

Am ersten Oktobertag stieg die Temperatur auf 26 Grad, und schwül war es auch. Also ab in den kühlen Totengrund an unserem Dorfende.

Unsere Wälder hier im Eggegebirge zeichnen sich aus durch die vielen Kastentäler, Karstformationen und breite, oft auch tiefe Regenwasserrinnen, die nur nach Starkregen Wasser führen. Die Wälder an der Ostsee, speziell im Nationalpark, wo wir gerade gewesen waren, bezaubern besonders durch alle die verschiedenen Baumarten, ein Mischwald zum Träumen :-)


Freitag, Oktober 13, 2023

Mit der Kutsche unterwegs:

Urwald bis ans Meer


Die Wege durch den Wald des Nationalparks waren nur für Reiter, Pferdekutschen, Wanderer und Fahrradfahrer geöffnet. Von den Eingänges des Parks bis zur Westküste sind es circa 10 km, also machten wir die Tour per Kutsche.

Wir wurden vom Kutscher (und Parkkundigem) Wolfgang vorm Haus abgeholt - ein echter Schrecken für Clara! Mit Mühe hob ich das widerstrebende, 23kg-schwere Persönchen hoch in die Kutsche, und husch war sie unter der Sitzbank und Stus Beinen verschwunden - dort aus ihrer Sicht wenigstens minimal vor allen denkbaren Gefahren geschützt. Diesen Platz verließ sie erst als wir spätnachmittags wieder zurück an unserem Ferienhaus ankamen.

Clara hat keine Angst vor Pferden, aber sie will selbst entscheiden, wann sie denen nähe kommen kann oder will. Beunruhigt war sie durch dieses "Gefährt Kutsche" mit seiner senkrechten Einstiegsstiege, die auch erst noch krachmachend runter geklappt wurde. Verglichen mit einer Autotür erschien ihr dies Gerät höchst bedenklich :-)

Der lichte Wald mit seinen gebührenden Platz beanspruchenden Baumpersönlichkeiten begeisterte mich. Und ich staunte einmal wieder welch individuelle und resiliente Wesen Bäume sind, wenn man sie in Freiheit leben läßt... wie Menschen, dachte ich.

Wolfgang informierte und erklärte vieles. Zum Beispiel schnitten die Menschen früher im Herbst den hohen Farn im Wald, um damit im Winter von außen die Wände gegen Kälte zu isolieren. Geologisch interessant fand ich auch die Stelle, wo ein kleiner Wall die Küstenlininie von vor 3000 Jahren anzeigte. Dieser Wall war einmal ein hohes Kliff gewesen.

Je näher wir der Küste kamen, um so sandiger wurde der Boden und um so mehr Kiefern wuchsen im Wald. An der windigen Küste selbst hatten es nur sie ausgehalten, windschief, aber fast alle ungebrochen.

Stu blieb wegen seiner Gehbehinderung und Clara aus Sicherheitsgründen ;-) in der Kutsche, während ich ein wenig am Strand und in den Dünen spazieren ging. Treibhölzer bildeten skurile Skulpturen - wunderbar, solch ein unaufgeräumter Naturstrand :-))

Die Küste erinnerte mich sehr an Küsten der baltischen Länder. Dort waren sie streckenweise tatsächlich noch wildes Land: vor 6 Jahren entdeckte ich in einer einsamen Sandbucht die Spuren von Elchen und Wölfen. Die Elchspuren waren die älteren. Naja, mit Clara dabei möchte ich auf keinen Wolf stoßen, nur vor Menschen laufen sie weg...

Kutscher Wolfgang fuhr mit uns einen anderen Weg durch den Wald zurück. Und da stand plötzlich stolz und einsam ein wunderschöner Fliegenpilz am Wegesrand. Ich freute mich riesig, wenigsten diesen einen in diesem Sommer zu sehen! Hirsche sahen wir nicht, sie halten sich nicht an den Wegen auf, haben schließlich Platz genug im großen Wald.

Vor unserem Ferienhaus hob ich Clara aus der Kutsche runter, sie rannte gleich in "ihren" Garten. Da sie so geduldig über Stunden in der Kutsche ausgeharrt hatte, ging ich mit ihr in den Nationalparkwald, wo er ans Dorf grenzt, spazieren. Ihre Welt war somit wieder in Ordnung.

Und Stu war zufrieden, dass wir anschließend wieder fein essen gingen. Der Zander aus dem Bodden ist echt gut, meinte er abschließend gut gesättigt :-)

Unsere Born-Woche war rum. Früh am Abfahrts-Sonntag ging ich mit Clara noch mal in ihren geliebten Dorfwald. Wir hatten alles gepackt, Clara wußte also, dass es einen Aufbruch gab. Sie freute sich in "ihrem" Wäldchen zu sein, die Morgensonne glänzte. Sie liebt das Leben und vertraut uns.

Die Rückreise verlief reibungslos in knapp 6 Stunden über die lasterfreien Autobahnen. Clara schlief die ganze Zeit auf der Rückbank. Während eines kurzen Staus unterhielt sie uns mit Schnarchen :-)


Dienstag, Oktober 10, 2023

Auf und am Darßer Bodden


Ein Bodden ist ein flaches buchtartiges Küstengewässer einer nacheiszeitlich teilweise überfluteten Grundmoränen­Landschaft. Bodden sind nicht tief und ihr Wasser ist eine Mischung aus Salz- und Süßwasser, "Brackwasser" genannt. Sie sind charakteristisch für die südliche Ostsee, wo sie typischerweise durch langgestreckte Inseln und Halbinseln vom offenen Meer abgetrennt sind und Lagunen bilden.

Der Darßer Bodden ist fischreich, in den Borner Restaurants bekam Stu zu seiner Freude Zander, der gerade erst am selben Morgen von einigen Borner Fischern - aus Freude an ihrem alten Beruf - gefangen worden war. Heute leben die Menschen hier weitgehend von naturnahen Tourismus.

Born hat einen kleinen Hafen. Von dort geht zweimal täglich ein Fährschiff nach Bodstedt am Festland gegenüber und dann wieder zum Darß nach Prerow. Wir machten eine Rundtour damit: Schilfufer und Schilfinseln, Wasservögel und Meeresbrise.

Ich sah vom Deck aus tatsächtlich 4 !!!! Seeadler sich im Winde wiegen. Zum Fotografieren segelten sie leider zu hoch.

Überwältigend waren auch die vielen Hunderte von Schwänen: Jungschwäne bilden solche riesigen Kolonien, erklärte uns der Kapitän per Lautsprecher. Er informierte insgesamt ganz gut über Natur, Kultur und Geschichte der Boddenlandschaft.

In Bodstedt auf dem Festland legte die Fähre kurz an - sie hauptsächlich genutzt von den vielen Fahrradurlaubern hier in der Gegend. Wir sahen im kleinen Hafen drei der alten, traditionellen Holzfischerboote des Bodden. Heute werden sie meist touristisch genutzt.

Vier Stunden auf dem Wasser: Stu und ich genossen es, aber Clara überhaupt nicht. Sie erduldete es unter dem Tisch in die Ecke gedrückt. Als Ausgleich spazierte ich mit ihr anschließend wieder duch den auch aus ihrer (Nasen-)Sicht herrlichen Wald des Nationalparks.

Zum Bodden gibt es von Born aus noch einen kleinen Zugang zu einem winzigen Hafen durch die Rohrufer hindurch. Wir gingen gerne dort hin und ließen die stille Bewegtheit des Wasser und den sanften, stetigen Wind auf uns wirken. Clara auch :-)

Eine Überraschung war es für mich, in den Weiten des Boddenufers eine riesige Herde von Wasserbüffeln zu entdecken. Clara sah sie nur uninteressiert an: zum Einen waren sie ziemlich weit weg von ihr; und zum Anderen weiß sie aus Erfahrung, igendweche Arten von Kühen gibt es überall !

Den Wasserbüffeln geht es hier hervorragend, gelegentlich werden sie zwar geschlachtet, aber immerhin sind sie vor Löwen, Hyänen und Wilderern sicher :-)



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Archivierung: Die Bulldog-Blog-Beiträge bleiben circa 4 Wochen auf DIESER Seite. Danach kommen die wichtigen, informativen, besonders lustigen und die Gastblogger-Beiträge ins jeweils entsprechende Archiv.

Die Links zu den Archiven sind oben rechts in der grauen Referenzspalte.

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Montag, Oktober 1, 2018

Redaktionelles: Dieser Blog


Dieser Bulldog-Blog startete 2005 mit underer Hündin "Gombas Happy Miss Frieda" und ist unter Anderem ihr und ihres Sohnes "Kenai Kosmo Floral Garden" Tagebuch geworden.

Nachdem auch Kosmo gestorben ist, überlegte ich zunächst den Blog zu schließen, aber er ist mir selbst und vielen Anderen doch solch eine Freude, dass ich ihn etwas reduziert weiter führen werde.

Er ist nun neben Frieda und Kosmo auch unserer neuen Hündin Clara "Elisa Clara vom Urstromtal" gewidmet :-) Und - GastbloggerInnen sind nach wie vor herzlich willkommen.


Unser Kosmo (2007 - 2018)

Unsere Frieda (2005 - 2017)


Montag, Mai 11, 2015

Zehn Jahre Bulldog-Blog - und:

Die wichtigsten Schritte für das Überleben des Englischen Bulldogs sind getan.


Liebe Leserinnen und Leser, heute feiern wir ein Jubiläum: das zehnjährige Bestehen dieses Bulldog-Blogs. Der 1. Beitrag erschien am 11. Mai 2005.

Es wurde über diese 10 Jahre jeden zweiten Tag ein Beitrag veröffentlicht, das heißt 1815 Beiträge insgesamt - lustige, besinnliche, spannende, warnende, informative und, mir die wichtigsten, aufklärende Beiträge. Aufklärung über den besonderen Zauber des Bulldogwesens, Aufräumen mit Vorurteilen über ihn, das war und ist mir wichtig :-).

Im Blog wurde auch immer wieder über das Elend informiert, welches dem Englischen Bulldog Zucht, Mode und Geldgier antaten und auch noch antun. Die Aufklärung über rasseschädigende, den Genpool ausdünnende Züchtungs-Methoden tut Not, einmal im Sinne der gezüchteten Hunde selbst, aber auch für ihre Käufer ist sie wichtig. Züchter setzten oft wirtschaftliche Zucht-Prioritäten, deshalb ist der "Druck des Marktes" entscheidend.

Und Aufklärung über die sadistische Quälerei, die Massenzüchter ihren "Zuchthunden" antun, ist noch wichtiger. Nicht gerade wenige Menschen entscheiden über den Preis und ahnen nicht, was hinter "Billigwelpen" für ein grausames, verzweifeltes Elend steht.

Zu diesem Jahrestag möchte ich mich bei allen Gastbloggern von Herzen bedanken, denn sie trugen wesentlich dazu bei, dieses Bulldog-online-Magazin, das es der Sache nach ist, abwechslungsreich zu gestalten.

Insbesondere danke ich Isabelle Borgert für ihre spannenden, so informativen wie humorvollen Beiträge. Sie ist unsere aktivste Gastbloggerin: seit September 2007, also schon 7 1/2 Jahre lang, können wir regelmäßig circa zwei Beiträge pro Monat von ihr genießen :-)

Danken möchte ich auch allen Leserinnen und Lesern, die mit oft einzigartigen Fotos, Witzen oder auch Links diesen Blog wesentlich bereichern.

Danke auch an meinen lieben Stu, der mir immer technisch zur Seite steht, und ohne den dieser Blog gar nicht erst begonnen worden wäre.


Die wichtigsten Schritte

für das Überleben des Englischen Bulldogs sind inzwischen getan:

  1. Der Standard wurde (2009) geändert, um ihn wieder "fit for function" werden zu lassen. Der deutsche Zuchtverein ACEB, die hiesige Speerspitzen der Zucht des atmungsbehinderten Extrem-Bulldogs, wurde u.A. als eine Konsequenz dieser Änderungen aufgelöst.
  2. Über ein Dutzend bulldogartiger Rassen wurden neu gezüchtet, und diese erzeugen den nötigen Markt-Druck auf die Züchter des Originals.
  3. Welpenhändler und Welpen-Fabriken werden, auch dank der Medien, gesellschaftlich zunehmend geächtet. Der Gesetzgeber wird dem früher oder später folgen.

Auf diesem Hintergrund nehme ich dies 10-jährige Blog-Jubiläum zum Anlass, ihn in Zukunft nur noch in reduzierter Form weiterzuführen, es wird mittelfristig auf vielleicht 2 Beiträge pro Woche hinauslaufen.

Das Meiste über den Bulldog aktuell und über seine Vergangenheit ist gesagt - und in den Blog-Archiven zu finden :-)

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Cornelia´s Tierbuch:
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Cornelia
Savory-Deermann
, geboren 1945 in Wuppertal, hat seit über 50 Jahren Englische Bulldoggen und ist Gründungs- und Ehrenmitglied des "Verein der Freunde Englischer Bulldogs e.V. (1980-2009)".

Seit Mai 2005 haben die Bulldogs hier ihr eigenes deutsches Weblog bekommen. Jeder Leser kann Blog-Beiträge an Cornelia schicken, Eure Bulldog-Anekdoten, -Fotos und -Tipps für's Blog sind willkommen. Der jeweilige Autor behält sein Copyright an Bildern und Text, gibt aber Cornelia ein unwiderrufbares Nutzungsrecht für Veröffentlichungen in diesem Blog.



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