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Archiv: Beiträge 2023

Clara


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Dienstag, August 28, 2023

Navigation nach Wolken und Wind


Das Wetter im ersten Drittel des August war beherrscht von Wind getrieben, schweren Schauerwolken. Sobald sich ein blaues Sonnenloch am Himmel zeigte, fuhr ich in seine Richtung mit Clara los. Wir machten dann genau darunter unseren Spaziergang.

Einmal lag ein Teil der Dalheimer Wälder und Weiden im Piepenbachtal unter solch einem "Loch vom Dienst", wie ein Wolkenloch (zum Landen) in der Sichtfliegerei genannt wird. Diese riesigen Wolken mit ihren Löchern erzeugten abends oft ungewöhnliche Sonnenuntergangsszenarien.

Wir gingen einen Seitenweg zur Talmitte um zu sehen, ob die selten gefüllte Regenwasserrinne, genannt Piepenbach, Wasser führte. Er tat es.

Vor den Dalheimer Klosteranlagen wird der Piepenbach für einen Fischteich gestaut. Das Wasser stand darin bis zum Rand, aber für einen Überlauf war doch nicht genug Regen gefallen. Allerdings hatte er gereicht um einen alten, schweren Baum vom Steilufer des Teiches auszuwaschen. Ab dem Teichdamm war das Bachbett leer.

Am nächsten Tag lag das Wolkenloch über dem Oberen Mental.

Im Wiesengrund weidete hier vor ungefähr zwei Wochen eine Schafherde mit einem freudlichen Hund. Er hatte mir, als ich aus dem Auto gestiegen war um ein Foto zu machen, ehe ich mich versah kurz und still die Hand geleckt. Ich fuhr dann weiter, weil ich mir unsicher war, wie die Schafe und er auf Clara reagieren würden. Jetzt war alles abgegrast und die Herde fort.

Wir wanderten bis zu der Stelle, wo das Tal in eine Schlucht übergeht - denn dort stießen wir wieder auf die Schafherde. So weit war sie in den zwei Wochen weiter gezogen.

Auf dem Rückweg erfreuten uns die Beeren, Insekten, Büsche und die mit zum Teil riesigen Bäumen bewachsene Steilwand direkt am Weg.

Clara schnupperte nicht mehr auf der abgegrasten anderen Seite des Weges herum, sie wußte ja jetzt, was los war :-)


Dienstag, August 22, 2023

Regenpause - nichts wie raus!


Das regnerische Wetter hielt in den August hinein an. Die Zuflüsse zur Altenau aus den Seitentälern heraus mußten deshalb in diesem Sommer wenigstens etwas Wasser führen.

Unser Weg begann am Wandererparkplatz bei der abgebrochenen Buche, von der ich schon erzählte. Nun, nichts mehr mit Hürdenspringen, die zersägten Bruchstücke waren inzwischen im Tal gelandet.

An diesem Weg stehen einige Buchen, von denen ein Ast in einen anderen Stamm hinein wuchs. Solche Verbindungen werden in der Volkstradition "Feenbrücken" genannt. Dieser Weg führt zunächst entlang der Altenau und biegt dann ansteigend in ein wildes Seitental, in dessen Tiefe ein Regenabflußbachbett zur Altenau liegt.

Dieser Bach war in den vergangenen Jahren ab Ende der Bärlauchsaison bestenfalls matschig gewesen - also hin um zu sehen, wie es in diesem Sommer ist.

Der Abstiegspfad zum Talgrund wurde nass und nasser. Dichtes Moos bedeckte alles Totholz in intensivem Grün. Der Bach floß oberhalb von uns über reichlich Baumbruch und Gestein und führte reichlich Walderde mit sich.

Unterhalb von uns plätscherte er sanft und ruhig vor sich hin. Clara sah kurz bachaufwärts, dann bachabwärts, entschied sich für bachabwärts und ging gleich ins Nass. So kurz entschlossen erlebe ich sie selten :-)

Der Himmel verdunkelte sich wieder regenschwanger und wir gingen den Weg zurück. Am nächsten Tag regnete es weiter, doch zum Nachmittag klarte es auf. Ich ging mit Clara raus über die Wiesen südlich unseres Dorfes, die ich als paradiesich schön empfand.

Clara und ich lieben Wiesen, wenn auch aus unterschiedlichen Gründen. Clara dreht gerne Rennrunden darauf, aber die wilden Blumenwiesen bei unserem Dorf sind im Sommer dazu zu hoch bewachsen. (Oder sie werden von Schafen oder Kühen bewohnt :-)

Am Folgetag spazierte ich dank einer späten Regenpause mit Clara nur in den Abend hinein entlang blühender Hecken und Wegraine an Stoppelfeldern vorbei.

Clara erlebt Regen als Zumutung, also war sie mit nur kurzen Trocken-Spaziergängen völlig einverstanden! Sie erlebt solche späten Spaziergänge grundsätzlich als befriedigenden Tagesabschluß :-)


Samstag, August 19, 2023

Abenteuer Wald


Das Waldgebiet zwischen Blankenrode und Hardehausen hat einige größere Naturschutzinseln. Dort spaziere ich mit Clara immer wieder gerne. Für uns neue größere und kleinere Wegstrecken mit ihren Besonderheiten finden wir immer.

Der romantisch-wilde Schwarzbach hat im östlichen Waldteil einen Regenabflußbach als einen seiner Zuflüsse. Nach den regnerischen Wochen plätscherte der freundlich.

Ich schlug mich zwischen Farn, Schilfgras und Baumsprösslingen vom Weg aus durch zum Bach. Überwucherte Äste und Schlammlöcher mußte ich dabei mit den Füßen ertasten um nicht hinzufallen. Brombeerranken lauerten als Schlingfallen im hüfthohen Grün. Clara folgte mir ebenso aufmerksam beachtend, wo sie hintrat.

Am Bach ankommend sprang sie gleich hinein: der Bach war entschieden besser gangbar als seine Wildnisufer :-)

Wir hatten den Weg nur hier verlassen, wo der Bach unweit in gleicher Höhe vorbei fließt. Wie djungelartig es hinter dem von Schmetterlingen umschwärmten Blumen am Wegrand tatsächlich war, hatte ich als kleine Herausforderung erlebt, ja genossen :-)

Am westlichen Waldende liegt unser "Feenbrückenweg": im vorletzten Beitrag schrieb ich über die durchgebrochene Buche dort. Wenige Tage später war sie durchsägt um abtransportiert zu werden. Die Teile lagen quer über dem Weg, also ideal um mit Clara Hürdensprung zu spielen.

Clara sucht sich in allen Situationen erst einmal eine einfache oder wenig aufwändige Lösung - sie ist eben eine kluge Bulldogge :-)

Ich kletterte über den Stamm, wieder zurück und wieder rüber. Sie verstand, sie mußte eine aufwenigere Lösung als Zwichen- oder Durchquetschen finden. Sie sah den Abhang hoch, doch die Idee hoch zu steigen und den Stamm oben zu umrunden verwarf sie. "Dann ist Springen einfacher" - den Entschluß sah ich ihr an :-)

Sie landete sicher zwischen dem Stamm und seinem Seitenast. Nun spielten wir Baumstammüberspringen, ich lachte und sie freute sich.

Urtümliche Wälder sind wie Abenteuer-Spielplätze, nicht nur für Kinder :-)


Mittwoch, August 16, 2023

Endlich mal kein Dürresommer :-)


Ich fuhr mit Clara ins Schwarze Bruch, einem Bruchwald in meist mooriger Erde. In der zweiten Julihälfte hatte es täglich mehr oder weniger viel geregnet, deshalb hoffte ich dort wie im letzten Jahr die so wunderschönen Fliegenpilze zu entdecken.

Aber nein: an ihrem Standort hatten die Baumfäller ganze Arbeit geleistet: ich sah nur einen plattgewalzten Fliegenpilz am Rand der Reifenspur eines Baumschleppers... weniger seltenen Pilzsorten hatte das nichts ausgemacht.

Wir spazierten auf einem schmalem Damm-Pfad entlang der schon vor Jahrzehnten renaturierten ehemaligen Fischzuchtbecken. Trotz des tagelangen Regens stand darin kein Wasser. Zwischen dem Schilf war der sumpfige Grund von Schwarzwild aufgewühlt. Den vielen Spuren nach ist dies ein Eldorado für größere Rotten.

Der große angestaute Teich war dagegen voll Wasser. Mücken und Schnaken belästigten uns nicht, nur wunderschöne türkisfarbene Libellen umschwärmten uns. Frösche und Kröten hörten wir leider - wie schon im letzten Sommer - nicht.

Dafür hörten wir hier unweit Jäger schießen - vermutlich auf Sauen. Nach dem 3. Schuß beschloß ich mit Clara zurück zu gehen, denn ich war zufällig ganz in Tarngrün gekleidet... und ich wollte auch keiner Sau auf ihrer Flucht begegnen!

Am nächsten Tag fuhr ich zu den Dolinen und der Quickspringe bei Haaren. Ich hoffte hier Wasser vorzufinden. Im Frühjahr hatte ich die Dolinen gefüllt erlebt (Beitrag 4.6.23), im Frühsommer dagegen knochentrocken (Beitrag 22.6.23).

Nun, die große, kreisrunde Einsturzdoline hatte jetzt nur einen feuchten Grund, in die weiter im Talgrund gelegene Sackungsdoline bei der idyllischen Kuhweide aber war Wasser hochgedrungen.

Das regnerische Wetter hatte viele Himbeeren am Wegesrand zur Reife gebracht. Mich daran satt essend genoß ich den Spaziergang in diesem Naturschutzgebiet. In voller Blüte strahlte das pinkfarbene Kleinblütige Weideröschen, einige der wilden Gräser zeigten schon goldrote Herbstfarben. Ein wunderbarer Farbkontrast.

Clara erinnerte sich offensichtlich ganz genau, dass etwas weiter voraus im Mai eine "Quickspringe", eine Quelle sprudelte, die im Juni dann zu ihrer sichtbaren Enttäuschung wieder verschwunden war. Sie lief darauf zu.

Ausgerechnet hier überholten uns Leute mit einem großen Hund an der Leine, ich nahm Clara deshalb auch an die Leine. Das hielt sie nicht ab mich sanft, aber entschlossen hinter sich herziehend auf den Baum zuzulaufen, aus dessen Wurzelwerk die Quelle im Mai gesprudelt war. Der andere Hund interessierte sie wenig, sie sprang gleich erfreut ins Quellwasser runter, in dem sich der blaue Himmel spiegelte :-)

Sie trank nicht davon, es war ja auch kein besonders warmes Wetter. Sie stellte sich nur kurz mitten hinein. Ich glaube sie freute sich einfach, dass die Quelle wieder sprudelte :-)

Nach zwei weiteren Regentagen fuhr ich mit Clara an die Sauer bei Ebbinghausen um zu sehen, ob diese inzwischen Wasser führte.

Von der Holzbrücke neben der Furt konnte ich das Flußbett gut überblicken: nicht mal eine Pfütze gab es. Alles Regenwasser war in ihren Schwalglöchern verschwunden. Das Bachbett war nur feucht und hoch bewachsen. Der Grundwasserspiegel stand also noch nicht hoch.


Sonntag, August 13, 2023

Weniger schöne Tage


In der zweiten Julihälfte bekam ich eine Bakterielle Lungenentzündung und ging vielleicht 10 Tage gar nicht mit Clara raus. Stu spielte jeden Tag ein wenig Frisbee mit ihr im Garten, das machte ihr Spaß - Clara ist nicht anspruchsvoll.

Zu mir kam sie regelmäßig für eine Pflegemaßnahme auf´s Bett. Sie leckte mir die fiebrig heißen Hände, Arme und den Hals fürsorglich und ausdauernd ab - schließlich mußte ich gesund werden!

Diese zwei Wochen lang regnete es immer wieder in Schauern und Gewittern los, viel hätte ich mit Clara deshalb sowieso nicht unternommen.

Die Antibiotika wirkten gut, ich fühlte mich danach aber noch ziemlich schwach und spazierte mit ihr nur ganz kurze Wegstrecken in unserer direkten Umgebung.

Ich ging nur auf ebenen Wegen: Ansteigungen, das heißt Anstrengungen mußte ich mit einem Clara beunruhigenden Hustenkrampf bezahlen. Also alles im Schongang!

Als es mir langsam besser ging, fuhr ich mit ihr zu dem Weg, der auf halber Hanghöhe den Quellbach der Altenau begleitet. Diesen Weg hatte ich erstmalig im letzten Winter erkundet. Seine fast senkrechten Steilhänge rechts abwärts und links aufwärts hatten mich fasziniert. (Beitrag 28.1.23)

Im vollem Sommergrün erkannte ich den Weg kaum wieder. Besonders bezauberten mich die vielen blauen Glockenblumen, sie schmückten den Weg immer wieder beidseitig zwischen dichten Brom- und Himbeerbüschen. Das auf allen anderen Wegen dominiernde Gelb des Johannis- und Kreuzkrautes fehlte. Es herrschte eine in Verborgenes führende, geheimnisvoll sanfte Stimmung.

Es begann erneut zu regnen und wir gingen zurück zum Wandererparkplatz. Jetzt sah ich erst, dass über dem Weg in die entgegengesetzte Richtung eine mächtige Buche lag.

Trotz Regen wollten Clara und ich uns das ansehen. Der Baum war nicht entwurzelt, sondern offensichtlich erst kürzlich gleich am Stammanfang durchgebrochen.

Die Regenschauer pausierte zu unserer Freude, wir sahen uns die Sache genauer an und spazierten ein wenig weiter. Dieses Wegstück lieben wir nämlich, weil hier einige Buchen sogenannte "Feenbrücken" gebildet haben. Nun, diese umgefallene Buche war nach Claras Klassifizierungssystem auch eine Brücke :-)


Donnerstag, August 10, 2023

Mal wieder im Felsenmeer


Die zweite Julihälfte begann mit angenehmen Sommerwetter, der Himmel "heiter bis wolkig" bei moderaten Temperaturen. Ein Wetter um einmal wieder loszuwandern.

Ich beschloß mich auf die Suche nach weiteren Quellen im Kleinenberger Felsenmeer zu machen, (siehe unten Beitrag 25. Juli). Diesmal war ich ohne menschliche Begleitung unterwegs und damit nicht durch Gespräche abgelenkt: In diesem stillen Wald hörte ich die Quelle weit bevor ich sie sah!

Die Quelle gab nicht viel Wasser her, das aber mit regelmäßigem Gegluckse beim Fallen aus ihrem dicht umwachsenen Felsenloch heraus.

Bald hinter dieser Quelle führt der Weg durch tiefe Schneisen, die in grauer Vorzeit von "Riesen" (von Erdrutschen bei Unwettern :-) mit massigen Felsbrocken von der Kammhöhe geschlagen wurden.

Der Hauptquellbach des Hardehausener Hammerbaches hatte eine wirklich grandiose Regenwasserschneise mit einer beeindruckenden exakt senkrechten Felswand in einer spitzen Kehre geschaffen. Auf ein Foto war die Schneise nicht zu bannen, zu dicht war sie dafür mit Bäumen bewachsen.

Hier hatten wir die wohl höchste Stelle des Weges erreicht und machten kehrt zur Hochebene.

Wir leben hier im Eggegebirge in einer sehr abwechslungsreichen Gegend. Je nach Stimmung suche ich mir zum Spazierengehen Felsen, Auwald, Buchenhaine, weite Wiesen, Moore, Quellen, Bäche oder Seen aus. Abends lieben Clara und ich im Sommer besonders den Weg durch stillgelegte, wild blühende Felder unter der Abendsonne.

An einigen Tagen regnete es immer wieder in Schauern, Clara fand das gut: ihre gewohnten Stunden auf dem Arbeitszimmersofa hatte somit eine Chance :-)


Montag, August 7, 2023

Hochsommer


Gegen Mitte Juli hin wurde das Wetter heiß. Das hieß "Dolcefarniente": diese Tage im Schatten verbringen und sich möglichst wenig bewegen!

Unsere einzigen Aktionen waren vormittags ein Badeausflug. Ich fahre Clara dann in ihr nahe gelegenes Bad, eine gut zugängliche Stelle an der Altenau, weil sie sich weigert der Plastikbademuschel im Garten auch nur näher zu kommen. Dieses Jahr habe ich die deshalb gleich in der Garage gelassen.

Ehrlich gesagt hat Clara Recht: es ist auch für mich ein kleines, abenteuerliches Vergnügen, wie in der Kindheit durch einen wilden Dorfbach zu spazieren, ohne auszurutschen :-)

Gegessen wurde erst am späten Nachmittag unter unserer riesigen Tanne: da scheint den ganzen Tag über keine Sonne hin, deshalb ist dort unser Hochsommereßplatz.

Clara liegt, solange wir noch etwas auf dem Teller haben, ein paar Meter weiter auf der Wiese, sie läßt uns keinen Augenblich aus den Augen, kommt aber erst angerannt, wenn ich ihr mit einem Stück Essen zuwinke und es ihr zuwerfe. Sie findet es gut, es dann "aufzuspüren" :-). Das ist kein Erziehungserfolg, sie verhält sich aus sich selbst heraus - nicht nur bei Tisch - zurückhaltend.

Abends vor Sonnenuntergang machte ich mit ihr an diesen Tagen eine kleine Runde auf dem Höhenweg hinter unserem Haus. Das reichte ihr. Sie ist eine anpassungsfreudige, dankbare kleine Persönlichkeit.

Ab Mitte Juli wurde das Wetter zunehmend schwül. Ich erwähne hier immer das Wetter - neben Bauern, Förstern, Hirten und Jägern ist es eben auch für Hundehalter bedeutsam.

Ich fuhr mit Clara einmal wieder zum Puttenholz bei Haaren. Die großen Mähmaschinen waren auf den Weizenfeldern unterwegs. Hochsommer heißt hier, dass die Erntearbeiten beginnen. An den wilden Kirschbäumen waren alle Früchte abgefallen oder abgeerntet, jetzt boten mir die Himbeerbüsche ihre zuckersüßen Beeren an. Ich pflückte für Clara mit, sie mag süße Beeren.

Der Waldrandweg dort gehört zu meinen Lieblingswegen. Hier finde ich immer wieder absurde Pilze. Das Himbeergebüsch war bei unserem letzten Besuch stellenweise über den schmalen Fußpfad gewuchert - aber inzwischen war der Weg freigeschnitten.

Die abgeschnittene Ranken und Zweige lagen vertrocknet am Wegrand, offensichtlich eine Neubausiedlung für Waldmäuse! Eine ganz kleine, putzige Maus tippelte vor mir hinein, sie hatte mich nicht bemerkt. Clara kam an um zu sehen, was ich da näher beguckt hatte... aber diese Mausespur fand sie wohl zu alltäglich, um sie näher zu untersuchen.

Mit der Schwüle waren die Schnaken (Bremsen) in die Wälder eingezogen. Aus den feuchten Talwäldern hatten sie mich erfolgreich vertrieben. Hier auf der trockeneren Höhe fühlten sie sich nicht wohl, dafür aber Clara und ich :-)


Freitag, August 4, 2023

Ein Weg, den es nur im Sommer gibt -

und: Kühe sind sozial !


Der savannenartige Alte Postweg südöstlich von Lichtenau - verschwindet wie die Sauer an seiner Seite - in Lichtnau selbst. Am nördlichen Dorfrand taucht er - ebenso wie die Sauer an seiner Seite - wieder auf. Clara und ich fuhren am Folgetag (siehe letzter Beitrag) dorthin, aber das Bachbett war hier leer! In Lichtenau verschwindet das Wasser in Schwalmlöchern.

Clara und ich waren über diesen Postweg im April erstmalig gewandert (siehe Beitrag 4.5.23) - jetzt war er fast nicht wiederzuerkennen.

Wegen der großen Holzräder hatten die Postkutschen damals einen hohen Bodenabstand. Bei mittelhohem Wasserstand mußten sie durch diese Wasserrinne noch durchgekommen sein. In Anbetracht der Tiefe und Breite dieser Rinne müssen im April solche Wassermassen durchgeflossen sein, dass ich im Nachhinein noch staunte!

Ich war ziemlich verblüfft, dass nach vielleicht 30 Metern jenseits dieser Rinne der Alte Postweg als asphaltiertes Sträßchern, zwar halb überwachsen, aber immerhin weiter führte. Er war nicht Opfer der Landwirtschaft geworden.

Die nächste Überraschung kam schon circa 50 Meter später: Die nächte Furt!

Das Wasser floß im April von West nach Ost durch diese Rinne, also mußte es nach diesem kurzen Stück Weg von Ost wieder nach West den Postweg erneut gequert haben. Eine wirklich enge Kehre! Das Tal ist östlich von einer Steilkante begrenzt, aber nach Westen nur flach und weit auslaufend. Die Sauer konnte/kann also herrlich meandrieren.

Das Bachbett führt von Lichtenau nördlich nach Grundsteinheim und von dort nach einem Bogen wieder südlich über Ebbinghausen bis zur Mündung in die Altenau. Hier wird das Wasser erst in der nächsten winterlichen Regenzeit wieder fließen.

Es war Nachmittag und wurde zunehmend wärmer. Ich fuhr mit Clara wieder nach Hause. Wo dieser Alte Postweg tatächlich endet - in Grundsteinheim kommt er nie an - erkunde ich ein anderes Mal.

Zuhause legte ich mich in die Hängematte in den Schatten unserer großen Tanne. Ihr Schatten fällt auch auf die Kuhweide hinter unserem Gartenzaun. Es ist der einzige Schatten, den die kleine Kuhherde auf ihrer Weide hat.

Hat eine Kuh sich dort etwas abgekühlt, macht sie den Platz frei für die nächste in der Warteschlange! Überlebensvorteil durch Kooperation - oder anders gesagt: einfach nur liebenswert :-))


Dienstag, August 1, 2023

Fast wie in einer Savanne


Das leicht regnerische Wetter Anfang Juli entwickelte sich zu einem Westwindsturm, von dem wir hier in NRW aber nur Randböen ab bekamen. Ich liebe solchen Wind, solange er mich aufrecht stehen läßt.

Clara kneift bei stärkerem Wind immer wieder mal die Augen zu: in ihrer Höhe bekommt sie wohl Sand, Staub und Samen ins Gesicht gepustet.

Im Wald befürchte ich bei solchem Wetter rumfliegende Äste. Deshalb fuhr ich mit ihr zum NSG Sauerbachtal bei Lichtenau, das einer Savanne gleicht. Nur die Wiesenblumen am Wegrand bewiesen, dass wir nördlicher sind :-)

Durch die Talmitte verläuft ein alter Postweg, ein Einspur-Sträßchen. Nur zwei Wege führen von hier zur Sauer hin. Sie enden im Nirgendwo. Sie verlaufen mehr oder weniger nord-südlich, das heißt quer zum Westwind, aber abgesehen davon war der Sturm so gut wie vorbei. Claras Augen blieben von Sand und Saat verschont :-)

Entlang des alten Postweges stehen vereinzelt Bäume und Hecken. Der Wind der letzten Tage hatte dort gewütet. Dazu ein Rätselbild "Was stimmt hier nicht?" Und gleich daneben entdeckte ich noch etwas Unstimmiges ;-)

Am nächsten Tag, das Wetter war immer noch angenehm frisch, spazierte ich mit Clara etwas weiter bachaufwärts hinter dem Bühlheimer Gehöft im Sauertal. Hier wird ein Teich von der immer spärlicher fließenden Sauer angestaut. Vom Teich aus führt der Weg weiter durch Wald, aber nicht mehr nah an der sich stark schlängelnden, sumpfig werdenden Sauer vorbei.

Vor über 20 Jahren gab es einen viele Meter langen Holzsteg über den Sumpf zur anderen Uferseite. Es war interessant all die vielfältigen Pflanzen darin sehen zu können. Leider verrottete der Steg und wurde nicht erneuert :-(. Also machten Clara und ich bald kehrt.


Freitag, Juli 28, 2023

Auf Feld- und Wiesenwegen unterwegs

und am Rande: Adler Nena


Der Juli begann mit Regen und kühlerem Wetter - wir drei Savorys atmeten auf :-) Clara und ich spazierten wieder auf Feld- und Wiesenwegen, denn die Wolken gaben hinreichend Schatten. Ein verträumtes Weidetal hatten wir bei Lichtenau neu entdeckt: dort floß der in der Bühlheimer Heide (früher Hochmoor) entspringende Odenheimer Bach zur Sauer hin.

An einem anderen dieser kühlen, leicht regnerischen Tage spazierten wir in Husen am renaturierten Teil der Altenau entlang.

Clara ging zu meiner Überraschung zum Wasser runter und kam nach einem testenden Pfotenspitze-Wasserkontakt wieder zurück. Ich glaube sie wollte nur wissen, ob es dort an heißeren Tagen unter Beachtung ihrer Ansprüche (!) badegeeignet ist :-)

Am Folgetag, bei immer noch unverändert angenehm frischem Wetter, spazierte ich mit ihr einmal wieder durch die Muster-Streuobstwiese von Husen.

Dort sind Infotafeln aufgestellt über Obstbaumsorten, Ostbaumpflege und über das Leben in ökologisch so wichtigen Hecken, ebenso Tierskulpturen lokaler Künstler. Der Eber herausbrechend aus einem kolossalen Eichenstamm beunruhigte Clara kurz.

Als ich mich ohne Schaden zu erleiden an das Ungetüm ranmachte, beschloß sie es nicht mehr ernst zu nehmen und widmete sich dem Genuß des Queckengrases :-)

Adler Nena

Da Ihr Leser und Leserinnen ganz allgemein Tierfreunde seid, füge ich Fotos meines letzten Besuches bei einem Falkner, unserem Freund Markus Kroll bei.

Clara kam nicht mit, denn sie wäre vor so einem Riesengreif direkt über sich in Panik geraten. Und Nena wäre auch verunsichert gewesen. Markus´ Hund Hilde, eine große Jagdhündin, und Nena reagieren gar nicht aufeinander - sie kennen sich ja :-)

Adler sind keine ausgeprägten "Lustflieger", sondern "Arbeitsflieger" zur Nahrungsbeschaffung - oder in der Balz. Sie stehen in der Wildnis stundenlang zufrieden auf Ästen und in Zoos usw. auf Pflöcken herum, wenn sie satt sind.

Ich fuhr mit Markus auf eine Anhöhe bei Kleinenberg zu einem Freiflug Nenas, der 23jährige Adlerin, die ganz auf Markus geprägt ist. Es herrschte mittelstarker Westwind, und das bedeutete guten Auftrieb für Nena. Für sie war das ein Tag der Freude, sich dem Wind anzuvertrauen und von ihm tragen zu lassen.

Hier Fotos dieses wunderbaren Erlebnisses. Ich fühlte die unbändige Freude der Freiheit, der Leichtigkeit, das Wiegen im Winde mit Nena mit. Und das große Vertrauen, die starke Bindung zwischen Markus und Nena berührte mich sehr. Sie läßt ausschließlich Markus in ihre Nähe. Anders die Falken, sie sind weniger partnergebunden: Merlin läßt sie gerne streicheln :-)

Kleine Ironie am Rande:
Weibliche Adler sind circa 1 Drittel schwerer als männliche und damit auch deutlich größer. All die ausschließlich männlichen Herrscher, die sich den Adler als den größten Herrscher der Lüfte zum Wappentier erkoren, wählten somit (möglicherweise ohne es zu wissen) ein weibliches Tier zum Symbol ihrer Macht ;-)


Dienstag, Juli 25, 2023

Das Kleinenberger "Felsenmeer"


Ende Juni kühlte das Wetter ab, ich atmete auf! Clara und ich nahmen Gaby mit auf dem Weg "Mystische Steine von Kleinenberg". Zu diesen Steine war ich mich im Winter schon unterwegs gewesen (Beitrag 7.2.23). Aber ich hatte es nicht riskiert die gefährlich steil-abschüssigen Kurzpfade zum Abgrund mit Clara an der kurzen Leine zu gehen.

Diesmal bat ich Gaby Clara fest an der Leine zu halten, während ich die 150 Meter steilab zum Opferstein steigen wollte. Aber der vielleicht 20 cm breite, wurzeldurchsetzte, mit Tannennadel übersäte und im hohen Gras zudem kaum erkennbare Pfad bremste mich aus: ich rutschte gleich nach 5 Metern schon aus, landete aber sicher auf meinem Po. Da ich nicht Opfer meines Wagemutes werden wollte, machte kehrt!

Wir gingen zurück und entschieden dann uns den tiefer angelegten Forstweg anzusehen.

Und der führt auf halber Höhe entlang eines einfach überwältigend wilden, bewaldeten Steilhanges: auf 2,3 km Luftlinie bricht die Höhenkante des Kleinenberger Eggegebirgsplateaus um 150 m tief ins Tal ab. Große Schneisen - von Felsbroken in der Urzeit geschlagen und von Wasser ausgespült - haben wir bestaunt; der Name "Felsenmeer" trifft es. Wir blieben auf dem Weg, denn dieses Gelände war uns abseits davon zu schwierig.

Wir kamen an einer Quelle (Lennart Quelle) vorbei. Das Wasser plätscherte laut unter einem Stein in einer überwucherten, niedrigen Felswand hervor und bildete nach Unterquerung des Weges gleich einen Bach steil talabwärts. Es gibt eine weitere kleine Quellen aus den Geröllen dieser Bruchkante heraus, die wir aber nicht fanden.

In manchen Mulden hatte sich Wasser bis hin zur Größe von Teichen gesammelt. Die gespiegelten Bäume und Blätter waren je nach Lichteinfall nicht von den realen zu unterscheiden. Undurchdringliches Grün.

Clara blieb wie wir auf dem auf festen Untergrund angelegten Weg: der ihn hangaufwärts säumende Graben schien ihr nicht vertrauenswürdig, da ich zuvor meinen Fuß erschreckt aus seinem völlig überwachsenen Wasser zurückgezogen hatte.

Am nächsten Tag ging ich mit Clara einen Forstweg an der Plateaukante entlang, der weiter weg von dieser selbst verläuft als der Pfad entlang der "Mystischen Steinen".

Von dort aus zweigt ein alter Pfad ab, der "Wildererweg". Von dort soll man über einen "Death End"-Abstecher ohne Kletterrisiko bis zu einer Steinplattform an der Steilkante gelangen können. Dieses letzte Wegstück zur Klippe führte durch mannshohen Farn und fast ebenso langes Gras.

Clara lief auf diesem engen, unübersichtlichen Pfad von sich aus nicht weit vor, so sah ich schon nach einigen Metern Zecken auf ihr sitzen. Nein! Wir gingen zurück, ich sammelte die Zecken von ihr ab und stellte sicher, dass keine auf mir saßen!

Diesen Grasweg gehen wir erst wieder im Herbst, wenn diese schrecklichen Blutsauger sich verzogen haben werden.

A propos Zecken:
Zecken lieben den Duft dreier Pflanzen nicht: Rainfarn, Lavendel und Rosmarin. Es lohnt sich, diese deshalb im Garten anzupflanzen; mehr darüber HIER
-


Samstag, Juli 22, 2023

Highland Games: Ein Nachmittag, als wären

wir in Schottand - und dann wieder Hitze...


Ende Juni fanden in Canstein - das ist knapp 40 Kilometer von uns entfernt im Hochsauerland - wieder die Highland Games statt. Das letzte mal waren wir vor 5 Jahren mit unserem damals uralten Kosmo dort: Beitrag vom 30.6.18

Clara ging brav zwischen Stu und mir durch die Menschenmassen hindurch zu den Wettkampfwiesen. Die Dudelsackmusik ließ sie immer wieder mal kurz zusammenzucken, aber entschlossen nahm sie alles Remmidemmi um die wilden Kraftspiele hin: Baumstammwerfen - Fassrollen - Sackschleppen - Trecker-Seilziehen und mehr :-)

Das Wetter war sonnig, aber Wolkenschatten hielten eine größere Hitze ab. Die nach den Regentagen schon wieder trockenen Wiesen boten uns drei einen gemütlichen Beobachtungplatz auf die Clan-Wettkämper und Wettkämpferinnen. Dass Stu und ich Spaß an diesen durchaus kraftmeierischen Darbietungen sowie der "quietschigen" Dudelsackmusik hatten und die irgendwie ernst-unernste Stimmung genossen, entspannte Clara.

Unsere leckeren Schottischen Eier interessierten sie sehr. Das Geschehen auf und neben den Wiesen war für sie nur ein (diesmal etwas stressiges) Drumherum ums Essengehen! Die (von einer Clanfrau ?) selbst gemachte, wirklich delikate Majonaise genoß sie in konzentrierter Ruhe - von den herrlich würzigen Eiern ließen wir ihr nichts aber übrig :-)

Ich bin immer wieder fasziniert, welch geniales Werkzeug die Bulldogzunge ist!

Noch bemerkenswert: die Preise für Speis´ und Trank waren schottisch zu nennen, das heißt wirklich günstig. Das Ganze war viel mehr geprägt von Hobby als Business :-)

Am folgenden Montag war das Wetter wieder heiß.... Ich fuhr mit Clara an die Altenau, wir spazierten zu ihrer Badestelle. Unterwegs sah ich erstmalig den seltenen Jakobskrautbär (auch Blutbär genannt) vor dem wilden Gestrüpp am Ufer herumflattern. Durch sein Blurot war er mir sogleich aufgefallen. Ein Foto gelang mir erst, als er sich niedergelassen hatte.

Als wir an der Badestelle ankamen, sank ich matt auf die Picknickbank, aber Clara stieg nach einem fragenden Blick auf mich ab zum Wasser.

Ich war bass erstaunt, dass sie erstmalig weiter ins tiefere Wasser hinein spazierte, bis ich sie hinter den Büschen nicht mehr sah. Das gefiel mir nicht, ich rief sie zurück. Sie gehorchte auch sofort. Dann drückte sie zu meinem noch größeren Staunen den Oberhörper runter auf den Bachgrund - ihr war wirklich warm, sie brauchte Abkühlung - und die fand sie so im flachen Wasser.

Diese Haltung "Hinterteil hoch, Vorderteil runter" ist auch die typische Aufforderung zum Spiel. Vielleicht hatte sie mich nur zu sich ins Wasser locken wollen... Den Gefallen tue ich ihr, wenn ich mal wieder kurze Hosen und Wassersandalen anhabe!

Am nächsten Tag fuhr ich mit Clara zur Sauer in Lichtenau. Anders als im Bachabschnitt in unserer direkten Nähe führt sie hier länger in den Sommer hinein noch Wasser.

Ihre Auwaldufer waren in den letzten Wochen so zugewuchert, dass man sie kaum noch sah. Aber Clara erkannte die Stelle, wo sie im Frühling vom sandigen Ufer aus ihre Pfoten gebadet hatte (siehe unten Beitrag 22. Mai). Ich folgte ihr durch Brennnesseln und Unterholz hindurch in diese Urwaldstimmung.

Clara spazierte bis zum Hals im Wasser herum. Naja, ob Wasser eine Freude oder nur blöd ist, das entscheidet sie wetterabhängig! Rationales Verhalten ;-)


Mittwoch, Juli 19, 2023

Holtheimer Täler und eine Spielfreundin


Zum Ende des Juni hin kühlte es ein wenig ab. Ich fuhr mit Clara bei leichtem Nieselregen - anders als Clara genoß ich ihn - zu unserer März-Quelle in Tal des Holtheimer Baches.

Fließen würde sie bei der Trockenheit der letzten Wochen nicht, und seit Ende Mai graste dort eine Rinderherde aus Kühen, Kälbern, Bulle und Halbwüchsigen. Ich ging davon aus, dass diese die Quelle und alles darum herum latt getrampelt hatte. Der Schattenplatz unter der riesigen Eiche, aus deren Wurzelwerk die Quelle hervor gesprudelt war, hatte die Herde zudem als ihren Lagerplatz auserkoren. Das Quellloch und die schmale Rinne des Quellbaches konnte ich zu meiner Überraschung aus der Nähe noch ganz gut erkennen :-))

Da ich befürchtete Clara würde wie die letzten Male runter rennen, ihre Quelle suchen und dabei die inzwischen unter der nächsten Eiche ruhende Herde aufscheuchen, beschloß ich am anderen Ende von Holtheim mit ihr durch die Bachwiesen zu spazieren.

Auf dem Weg zur Brücke über den Holheimer Bach begenete uns eine junge Frau mit ihrer Schweizer Sennehündin. Ada, wie sie heißt, freute sich so wie Clara :-)

Die beiden spielten herrlich. Ada ist 1 Jahr alt, sie ging mit Vergnügen auf Claras körperbezogenes "Rempelspiel" ein. Welpen spielen so, der Bulldog hat diese Technik ausgebaut und verfeinert ;-)

Wir zwei Frauen unterhielten uns lachend beim Weiterspazieren über die Eigenarten und Heldentaten unsere Hunde. Wir bestätigten uns unser Glück, einen Hund zu haben :-)))

Als ich dann nach Hause fahren wollte und die Autotür für Clara aufhielt, stieg nicht sie ein, sondern Ada versuchte es. Die beiden waren gleich Freundinnen geworden :-)

Drei Tage lang regnete es - ja, "Regen bringt Segen": die Wiesen waren plötzlich wieder mehr grün als strohgelb, die Hollunderblüten dufteten durch das Tal und viele Weinbergschnecken waren auf Wanderschaft.

Betroffen machte mich, dass die mir in den letzten Jahren eigentlich nur in Norddeutschland aufgefallene Kastanienerkrankung inzwischen auch in hiesigen Wäldern stark um sich greift.


Sonntag, Juli 16, 2023

Diesmal keine Wasserfreuden - aber andere


Mitte Juni wurde es langsam richtig heiß. Ich ging an diesem Tagen mit Clara nicht raus in den Wald und dann ans Wasser, sondern nur ans Wasser.

Einmal gingen wir, statt ans Wasser im den Altenau-Park (siehe letzten Beitrag), zur alten Altenau-Furt am Dorfrand. Ich war erstaunt, dass trotz des Wetters immer noch reichlich Wasser floß. Grundwasser mußte also anders als in den letzten Jahren noch hinreichend dasein.

Clara ging sofort ohne nähere Prüfung des Wasserstandes hinein. Solcher Leichtsinn ist für sie ungewöhnlich :-) Sie hatte wohl wie ich angenommen, dass hier - so wie jeden Sommer - wenig Wasser fließen würde.

Nun, der Wasserstand war schon am Ufer deulich höher als sie erwartet hatte - und der Grund mehr moderig als steinig, was ich nicht beachtet hatte. Sie kam sofort wieder heraus, und das ziemlich dreckig!

Zuhause mußte sie an der Leine gleich durch die Gartentür zum Wasserschlauch: ich spritzte ihr zu ihrem Entsetzen von ihrer untere Hälfte den gröbsten Moder damit weg. Danach lief sie in die hinterste Gartenecke und wälzte sich rum mit dem Ergebnis, dass sie wieder ähnlich erdig aussah.

Also ließ ich sie in Ruhe. Sie ging mir kurzzeitig strikt aus dem Weg, aber bald hatte sie vergeben und vergessen :-). Ihr Fell trocknete und die Erde fiel nach und nach fast wie Staub heraus. Zur Furt gingen wir aber erst mal nicht wieder hin.

Wir spazierten an diesen Tagen erst abends los, um erleichtert den Sonnenuntergang zu erwarten und zu genießen, denn damit kam die ersehnte Abkühlung. Gegen 21 Uhr fuhr ich mit ihr den Hang oberhalb unseres Zuhauses hoch, denn hier reicht die Sicht weit.

Asphaltierte Feldwege mit sie oft säumenden, schattenspendenden hohen Hecken durchziehen die bäuerliche Landschaft. Es gibt Getreidefelder, zur Bodenerholung Felder voll Luzerne oder Klee, nicht bewirtschaftete Wiesen und gelegentlich Baumgruppen.

An einem der nächsten Tage - der Himmel war endlich Regen versprechend bewölkt - fuhr ich mit Clara zum Bollerborn in Altenbeken. Der Name kingt verlockend, der Born war es aber weniger. Zudem liegt er direkt an einer Dorfstraße.

Der Legende nach soll das Wasser dieser Quelle (772) die Soldaten Karls des Großen vor dem Verdursten bewahrt haben. Gut möglich.

Clara jedenfalls wollte schnell weg von da. Ich auch: wir fuhren zum Wandern ein paar Kilometer weiter in die Nord-Egge hinein. Unser wunderschöner Wanderweg (E1) stieg stetig an, es war für mich ziemlich anstrengend, zumal es Mittagszeit war und die schattenspendenden Wolken sich verzogen hatten.

Auf über 400 Höhenmetern begann eine Hochheide, gemischt mit Wald. Nur die Birken zeigten mit ersten gelben Blättern Wassermangel an. Hier oben konnte ich Blaubeeren naschen, denn die ziemlich viele waren schon reif :-)

Clara war es auch warm, aber sie ist völlig fit. Mit schwitzender Zunge lief sie wohlgemut in stetigem Schritt und mit gleichmäßiger Atmung voraus. Wie gut, dass der Standard atemeinschränkende Extremzüchtungen seit 2009 verbietet, dachte ich einmal mehr.

Von hier oben konnten wir weit über Altenbeken und seinen alten Viadukt hinaus in die Ferne sehen. Ein kleines Paradies, das wir uns erwanderten :-)


Donnerstag, Juli 13, 2023

Bulldogtreffen mit Bulldogfreunden


An einem Sonntag Mitte Juni trafen wir uns im Waldlokal Bienenschmidt bei Lage. WIR, das waren Janet und Kai mit Elvis, Antje und Michael mit Stine und Hinnerk, Ina und Stephan mit Stan sowie Stu und ich mit Clara. Das letzte Mal trafen wir uns im Juni letzten Jahres auch hier (siehe Beitrag 10. Juli 22).

Die Bulldogs begrüßten sich freudig. Sie erinnerten sich ans letzte Treffen: Flirten, Spielen und auch ein bißchen Wettbewerb in bezug auf die Bulldogmädchen ;-). Wir Menschen umarmten uns, lachten und erzählten gleich los über unsere lieben Hunde.

Das Lokal ist ein beliebtes Ziel für Hundehalter. Unsere Bulldogs beherrschten den großen Vorplatz des Lokals mit ihrem Begrüßungsspiel. Andere Hunde wurden nicht einbezogen: entweder sie ernteten ein "Hau ab - Wuff" oder wurden ignoriert - was manchem durchaus lieb war ;-)

Wir Menschen konnten uns nicht satt sehen an der Freude unserer Hunde. Dies robuste, körperbetonte Bulldogspiel ließ uns lachen, grinsen oder gelegentlich den Rüden auch "Stop" sagen. Wir freuten uns besonders, dass der inzwischen 10jährige Elvis immer noch richtig fit ist :-)

Dann aßen wir zu Mittag, auf dem Tisch wurde erzählt und laut gelacht, unter dem Tisch herrschte Disziplin und Ruhe. Bulldogs sind eben klug, sie wissen (meist) was angemessenes Verhalten ist ;-)

Es war ein heißer Tag, deshalb wurde anschließend nur ein kleinerer Spaziergang gemacht. Wir wollen uns im Oktober in Alme (bei Brilon) wieder treffen. Bulldogger aus der Nähe können sich gerne dafür anmelden :-)


Montag, Juli 10, 2023

Und wieder lockt die Altenau


Mitte Juni wurde in den Nachrichten schon von Wassermangel und Dürre berichtet, aber bei uns floß sogar noch die Altenau, das sie speisende Grundwasser reichte dafür.

Ich ging mit Clara an diesen warmen, aber nicht mehr heißen Tagen spät morgens in den kühlen Wald. Alle die vielen Hollunder blühten; ihr süßer, berauschender Duft überlagerte zumindest für die menschliche Nase andere Duftnachrichten.

Hier in der Wildnis erledigte sie ihre Geschäfte, erschnupperte Fährten, labte sich am Queckengras. Wir beide erfreuten uns unseres Daseins in all dieser Fülle.

Nach unserem Waldspaziergang fuhren wir meistens zum Altenau Spiel- und Spazierpark in unserem Dorf.

Es ist dann Mittagszeit, und mittags sind selten laut spielende, rumrennende und Wasser spritzende Kinder dort, vor denen Clara sich erschreckt und deshalb weg will.

Sie lief das erste Mal gleich zum flachen Wasser vor und als ich - ihr nach - hinein ging, spazierte sie munter weiter bachaufwärts. Bachabwärts ist das Wasser wegen des Zustroms aus dem Dorfquellteich tiefer und ein wenig strömungsreicher, Clara checkte das schnell.

Unter der Baumbarriere etwas weiter weg wollte ich mich nicht durchrangeln, also ging ich zurück und Clara folgte mir. So schön Abenteuer sind, ihr ist es wichtig sie gemeinsam (und damit sicher) zu erleben ;-)

Wenn das Wetter heißer wird, dann wird sich Claras Flirt mit dem Wasser zu einer Sommerliebe vertiefen ;-))

Anmerkung zur Altenauquelle
Ich liebe Quellen und besuche die in der Nähe mit Clara überaus gerne und immer wieder mal. Aber die Altenauquelle, ürsprünlich ein Quellteich mitten im Dorf Blankenrode, ist völlig kaputt-kultiviert: Eine große, rechteckige, graue und tiefe Betonumrandung fasst sie ein. Auf dem Wasser schwimmt ein unansehnlicher Algenteppich, weil ein natürlicher Wasserfluß verhindert und das Quellbiotop schwer beschädigt ist. Es wäre Zeit, diese vor Jahrzehnten umbaute Quelle zu renaturieren, so wie es an anderen Stellen der Altenau geschah. (Link zu Fotos)


Freitag, Juli 7, 2023

Anpassung ans Sommerwetter


Die Temperaturen stiegen zur Junimitte hin auf knapp 30 Grad, aber nachts kühlte es ab. Wir schliefen bei weit geöffnetem Glasgiebelfenster. Bald würde diese Fensterkühlung für eine entspannte Nacht nicht mehr reichen. Naja, dafür gibt es das Kellerschlafzimmer.

Als ich abends spät Clara noch mal in den Garten rausließ, kam sie einfach nicht zurück. Ich suchte sie in den verschiedenen Gartenecken - sie war weg. Zu Stu oben aufs Bett war sie auch nicht von mir ungesehen zurück gegangen. Ich rief sie wiederholt ganz laut. Da kam sie langsam die Kellertreppe hoch und stieg unwillig aber brav weiter hoch zum Dachgeschoß-Schlafzimmer!

In den Keller geht sie sonst nie... Ich war erstaunt und sah dort nach: Sie hatte es sich auf den Betten im dortigen Schlafzimmer gemütlich gemacht! Toll, sie weiß genau, welche Lösung das Haus für heiße Sommernächte bietet und hatte entsprechend entschieden.

Die nächste Nacht folgte ich ihr abends nach unten und wachte am Morgen so erfrischt wie seit Tagen nicht mehr auf. Stu hatte noch oben geschlafen, einfach weil er das Bett dort bevorzugt. Als ich ihm morgens Kaffee hoch brachte, meinte er verschwitzt: "Morgen schlafe ich auch unten". Clara mag gedacht haben: "In praktischen Fragen bin ich vernünftiger als ihr. Aber ihr seid lernfähig!" :-)

Ich hatte mir den Fuß (Haushaltsunfall :-( leicht angeknackst und konnte deshalb mit Clara keine Fußtour unternehmen.

Da Wandern aber sowieso wegen des heißen Wetters weder für sie noch für mich angesagt war, war das "Timing" passend ;-). Sie durchstöberte im Garten immer wieder mal die dicht bewachsenen Strauchbereiche. Ansonsten genoß sie den Schatten unter den Bäumen so wie ich in der Hängematte. Wir verbrachten die Tage so geruhsam wie eine Sonnenuhr ;-)

Stu blieb wegen seines Heuschnupfen lieber im Haus. Clara ging hin und wieder zu ihm rein, zeigte ihm ihre Verbundenheit durch Anstupsen oder einen kurzen Kuß und kehrte zum Weiterschlafen in den Garten zurück. Ihre Welt war in Ordnung.

An einem dieser Nachmittage besuchte uns unsere Wanderfreundin Gaby. Sie spielte mit ihr "Fang mich". Clara unterbrach ihre Schlaferei dafür begeistert und voller Sofort-Elan.

Clara bevorzugt (typisch Bulldog) Spiele mit Körperkontakt. Beutespiele wie z.B. Diskusfangen oder einem Ball nachlaufen sind für sie Ersatzbeschäftigungen. Die sind gut, wenn wirklich niemand mit ihr rumbalgen will. Das passt zu ihrem nicht vorhandenen Jagdinstinkt :-)

Mein Fuß tat jeden Tag etwas weniger weh, so konnte ich mit Clara abends bald wieder auf der Höhe hinter unserem Haus ein Stück Richtung Sonnenuntergang gehen. So verrückt wie sie sich beim Ruf "Halsband an" freute, hatte sie unsere täglichen Gänge wohl doch vermißt.

Wir hatten einen weiteren Feldweg entdeckt, auf dem die Sicht zum westlichen Horizont frei war und auch nicht durch zu viele Windräder ihres Zaubers beraubt wurde.

Von diesem Weg aus kann man auch sehr klar erkennen, wie Regenabflußrinnen steile Schluchten formten. Diese sind bewaldet und Rückzugsgebiete für viele große und kleine Wildtiere. An manchen Feld- und Wegrändern haben die Bauern oft meterhohe Hecken wachsen lassen. Sie bieten vielen Vögeln Nistplätze und Schutz.

Eine kühle Brise bereicherte diese feierlichen Lichtblicke um Leichtigkeit.

Ein ganz wunderbares Foto von einem Mohn-Sonnenuntergang schickte uns Bulldogfreundin Evelyn Riesen aus Bingen am Rhein :-)


Samstag, Juli 1, 2023

Gartensaison, ein Ausflug an die Weser

und ein Geburtstag


Im Juni war es endlich warm genug um den Garten wieder zu bewohnen. Clara liegt gerne mittendrin auf der Wiese und betrachtet - oder bewacht - Haus und alles drum herum. Zwei Nachbarkatzen gehören zu ihren Lieblingsbesuchern - weil sie die dann wild wie eine Furie vertreiben kann. Menschliche Besucher werden nur lautstark angekündigt :-)

Wir spazierten an diesen warmen Tagen gerne in der Morgenkühle entlang der Kornfelder oberhalb unseres Zuhauses. Noch waren Weizen und Gerste grün. Ich liebe diese grüne Welt, sie strahlt Fruchtbarkeit und Fülle aus.

Wasser gehört zum Grün dazu: Unterhalb unseres Zuhauses führte die Altenau dank der Dorfquellen zu unserer Freude noch Wasser.

Das blendend schöne Wetter hielt Anfang Juni tagelang an.

Stu und ich bekamen Lust mal wieder einen Halbtagesausflug an die Weser zu machen - so als willkommene Unterbrechung des Gartenlebens. Bis vor 3 Jahren machten wir solche Touren auf Stus Motorrad, diesmal aber in seinem Oldtimer, weil er und ich inzwischen ja auch "Oldtimer" sind ;-)

Clara nahm die Autofahrerei geduldig hin, und da Stu nur noch wenig laufen kann, hatte sie auch wenig zu laufen. Nun, "Dabeisein ist Alles" für sie, und auf unseren Motorradausflügen war sie das nicht. So gesehen war es kein schlechter Tag für sie :-)

Ein paar Tage später feierten wir Stu´s 79. Geburtstag. Nach den Gratulationsbesuchen am Vormittag feierten wir drei ihn nachmittags bei Kaffee und Kuchen ganz für uns :-)

Da es im Garten so wunderschön blühte und Clara sowieso ein Outdoorfan ist, verweilten wir alle drei in diesen ersten Sommertage ganze Nachmittage in seinen Baumschatten.


Mittwoch, Juni 28, 2023

Moor, Wiesen und freundliche Schafe


Claras Sprung in eine moorige Bachmulde (siehe vorigen Beitrag) animierte mich, einmal wieder ins Eselsbett, ein kleines Moorbiotop, zu fahren. Zuletzt hatte ich Mitte April versucht dort zu spazieren, aber alle Weiden und Wege rundherum standen unter Wasser. Diesmal, es war Anfang Juni, reichte der Moorsumpfspiegel nur noch bis zum Aussichtsturm.

Den Weg durch das Moor, ich war ihn im trockenen Spätsommer 2021 (Beitrag 22.10. 21) gegangen, konnte ich auch oben vom Aussichtsturm nicht erkennen. Wir spazierten noch eine Weile den Moorrandweg entlang. Als weite Fläche wirkte dieses Moor- und Sumpfgras rostrot. Im kleinen Birkenwald beim Aussichtsturm konnte ich Pilze und Blümchen bestaunen. Clara schnupperte zufrieden an fast Allem herum.

Am nächsten Tag ging ich mit Clara um den nahen Piepenteich. Ich erwartete dort wie jedes Jahr Schafe als "Abweider" der Wiesen. Aber nein, das Gras stand hoch - bis auf gemähte Streifen zum Durchspazieren.

Der Teich mußte schon länger leer sein, denn sein Grund war gut begrast, die Insel trockenen Fußes zu erreichen. Der Wasserstand wird hier vom Wasseramt geregelt: ist er deutlich gesunken, wird als erstes dieser Teich trocken gelegt, um möglichst viel Wasser in der Altenau zu belassen. Der Teich ist der Rest des vor einigen Jahren renaturierten, großen Hochwasserrückhaltebeckens. Der Hochwasserschutz wird jetzt u.A. durch einige überflutbare Uferauen und bessere computergestützte Steuerung der Wassermengen gewährleistet.

Einige Tage später konnten wir uns doch noch über Schafe freuen: Sie grasten in Kleinherden innerhalb aneinander gereihter mobiler Zäune - und unser Wanderweg führte mitten hindurch. Die Schafe "mäh- mähten" munter die satten Wiesen kahl.

Diese Schafe waren sehr zutraulich Fremden gegenüber, eines ließ sich sogar gerne von mir streicheln. Clara dagegen legte auf näheren Kontakt mit ihnen keinen Wert ;-)

Der verblühende Weißdorn war von erblühenden Wildrosen und Hollunderbüschen am Wegesrand als Duftgeber abgelöst worden. Der Schafgeruch gab hier sozusagen die Würze dazu ;-).

Diese Idylle liegt an Schleife der jedenfalls hier wieder trocken gefallenen Alme bei Niederntudorf unweit unseres Zuhauses.


Sonntag, Juni 25, 2023

Wir wanderten zur "Max und Moritz Quelle"


Man kann vieles sammeln - in unserem karstigen Umland kommt ein wanderfreudiger Mensch schnell auf die Idee Quellen zu sammeln :-)

Anfang Juni fuhr ich mit Clara nach Altenbeken, das ist etwa 30 km nordöstlich von unserem Zuhause, um die einsam im Wald gelegene "Max und Moritz" Quelle zu besuchen. Der Weg dorthin führt an ihrem Quellbach entlang. An einer Stelle war kaum Unterholz, dort konnten wir direkt bis an sein hier flaches, grasiges Ufer gehen.

Der Bach floß langsam durch eine moorige Mulde. Clara pirschte sich ran. Ich sah ihr an, sie wollte rein - war ja Quellwasser! Das stimmte zwar, aber auf moorigem Untergrund.

Ich rief "zurück!" und ging selbst zurück. Sie folgte mir gehorsam - nachdem ich einen Platsch hinter mir gehört hatte. Sie war kurz ins Wasser rein - und gleich wieder heraus kam mir nach! Gehorsam - nach kurzer Verzögerung! Sie war bis zur Bauchmitte mit den Hinterbeinen im Bachgrund versunken, so weit war sie nämlich mit Moorerde überzogen. Der Rest einschließlich Kopf war zwar klatschnaß, aber nur schwarz besprenkelt.

Unweit dieser moorigen Bachstelle gelangten wir zu der beeindruckend schönen Quelle.

Das Wasser kam hoch oben aus der Felswand heraus gelaufen, floß in kleinen Kaskaden hinunter und als kleiner Bach talabwärts. Ein Teil des Wassers sammelte sich in einer am Felsgrund gelegenen Mulde als Teich. Felswand und Teichmulde sind die Überreste einer vor über 400 Jahren hier betriebenen Eisenverhüttung aus Brauneisengestein. Eine Infotafel informiert darüber und auch, warum diese Quelle den Namen "Max und Moritz" erhielt.

Auf unserem Rückweg sahen Clara und ich uns eine zweite Quelle an, die am Parkplatz des Wanderweges eine Art Brunnen, genauer gesagt offene Wasserleitung in ein Kanalsystem speiste.

Auf unserem Hinweg waren drei Männer damit beschäftigt gewesen, daraus kanisterweise Wasser abzufüllen und ins Auto zu schleppen. Clara waren diese Kanister zu viel "Gerät" gewesen, sie hatte einen Bogen darum gemacht, wollte weiter gehen. Die Männer hatten mir noch erklärt, dass der Pfad zur Quelle dieses "Leitungswassers" den Hang hoch am angrenzenden Gebäude beginnt.

Jetzt auf unserem Rückweg waren Männer und "Gerät" weg, also stieg ich mit Clara hoch zu einem Graben, der das Quellwasser zur "Wasser-Zapfstelle" weiterleitete. Ich war überrascht: wir waren gleich wieder im wild bewaldeten Naturschutzgebiet.

Nach vielleicht 200 Metern entlang des Quellwassergrabens sahen wir das Wasser schon aus zwei Löchern aus dem Erdreich heraus fließen. Ich war fasziniert, wie das Wasser der Hauptquelle sich eine feste Röhre durch das Erdreich freigespült hatte, in man gut hineinsehen konnte.

Von dieser zweiten Quelle war Clara nicht wirklich begeistert, aber immerhin interessiert. Ich glaube es war ihr dort alles zu eng, eben kein Spiel- und Tummelgelände wie bei der ersten.

Von der notwendigen Dusche zuhause war sie dann überhaupt nicht angetan, aber sie duldete die Prozedur gottergeben ;-)


Donnerstag, Juni 22, 2023

Pfingstausflüge


Ein weiterer schöner Weg zwischen Wald und Wiese verläuft auf halber Höhe durch das Muchtal bei Husen. Aber hier war zu Pfingsten nicht der Weg frei gemäht, dafür aber die Felder - verkehrte Welt, aus Claras Sicht ;-).

Sie schlug sich am Pfingstsamstag durchs hohe Gras durch, aber es mißfiel ihr im Tal beim großen Bauernhof zwei Menschen reden zu hören, deren Hund zu riechen, aber überhaupt nichts durch die Halme hindurch sehen und beobachtend einschätzen zu können.

Nachmittags ging ich noch mal mit Clara Richtung Husen los, diesmal auf die Höhen der südlichen Hangseite der Altenau. Zunächst ging es über Asphalt, dann an der bewaldeten Steilkante entlang über einen Wildpfad. Hier war der Weg aus ihrer Sicht in Ordnung, nämlich gemäht :-)

Der Tag war ungewohnt warm und sonnig, so um die 20 Grad. Die ersten Heckenrosen blüten. Ich beschloß mit Clara noch im Tal an die Altenau zu gehen. Vielleicht hatte sie schon Freude an ihrer sommerlichen Badestelle.

Am Pfingssonntag herrschte so schönes Wetter, dass Stu seinen Oldtimer aus der Garage holte. Clara sprang gleich zum Fußende des Beifahrersitzes hinein, das ist der einzig mögliche Platzfür sie in diesem alten Fast-Rennwagen. Er liegt so tief auf der Straße, wie Claras Beine lang sind!

Wir fuhren nach Bad Wünneberg zum Schlemmeressen ins Parkhotel. Anschließend ging´s weiter zu einer in der Nähe am Waldrand gelegenen Kneippanlage. Es waren hier viele Fahrräder unterwegs, was Clara als störend empfand :-)

Das herrliche Wetter hielt noch einige Tage an und damit Stus und meine Oldtimer-Fahrlust. Clara fand das in Ordnung, obwohl das wegen Stus Gehbehinderung weniger Spazierengehen zwischendurch bedeutete. Sie genoß es mit uns BEIDEN "on the road again" zu sein :-)


Montag, Juni 19, 2023

Es gibt auch gesellige Tage


Ende Mai veranstaltete im Nachbardorf Atteln "Wantüns Hof" ein Frühlingsfest. Ein Spielparadies für Kinder war dazu in der Scheune aufgebaut. Wir gingen wegen der Geselligkeit und des Essens dort hin.

Für Clara war es wegen der vielen Kinderwagen und des dichten Fahrradverkehrs (alles "Geräte"!) und später der Live-Musik etwas stressig.

Der Hof betreibt eine Landmanufaktur, in der die feinsten Naturöle (z.B. Mohnöl) und andere Delikatessen hergestellt werden. Bei solch einem Event trifft man immer Bekannte, was auch Spaß macht.

Nachmittags ging Freundin Gaby mit uns spazieren. Ich zeigte ihr Besonderheiten an zwei neuen Wegen, die ich mit Clara in der letzten Zeit erkundet hatte.

Clara freute sich darüber, denn Menschen, die mit unterwegs in IHREM Rudel sind, das ist etwas ganz anderes als in Lokalen oder sonst wo Leute um sich herum zu haben. Rudelmitglieder laufen, wandern gemeinsam, sie bilden sozusagen eine "Familie", eine "Gang" oder sogar einen "Clan" :-)

Ein paar Tage später nahmen wir Freundin Hanni zum "Quickspring" bei Haaren mit.

Quellen haben ihren eigenen Zauber, mit Quellnymphen wurde er in alten Zeiten erklärt. Vielfach wurden Quellen als Jungbrunnen oder Wasser-des-(ewigen)-Lebens verehrt. In Trockenzeiten wurde dort gebetet und religiöse bis abergläubische Rituale vollzogen. Ich kann das nachempfinden.

In dieser Wald- und Wiesenidylle kam uns irgendwann ein Trecker mit Silage (altem Heu) entgegen, das zu einem Lagerplatz unter den 11 Eichen gebracht wurde.

Dieses große "Gerät" war nicht nach Claras Geschmack, sie verdrückte sich im Gebüsch.

Und der saure Silagengeruch erfreute unseren menschlichen Geruchssinn nicht. Als der Trecker vorbei war, berauschte im linden Frühlingswind wieder der Blütenduft des Weißdorn zumindest unsere menschlichen (und der Bienen) Sinne.

Clara rannte schon von weitem auf den Baum zu, unter dem die Quelle bei ihrem ersten Besuch vor einigen Wochen hervor sprudelte. Sie wollte wieder hinein springen - aber die Quelle war nicht mehr da!

Enttäuscht blieb sie dort stehen bis Hanni und ich nachkamen. Sie sah mich fragend an: "wieso ist das frische Wasser weg?...." Die Quickspringe lag trocken, denn es hatte in den letzten Tagen nicht genug geregnet, um ihren unterirdischen Wasserspeicher zu füllen.

Ich würde nach dem nächsten Regenwetter mit ihr wieder hierhin gehen, soviel war klar!


Freitag, Juni 16, 2023

In wilden Wiesen und am Wasser


Mitte Mai machte ich mit Clara eine etwas weitere Tour, etwa 30 km entfernt ins Sauerland. Zuerst ging es nach Brenken zur Niederburgruine im Almetal. Burgen wurden selten im Tal errichtet, sie tronen aus Verteidigungsgründen in der Regel auf den Höhen.

Von der Almebrücke aus wanderten wir durch hohes Gras zur Burgruine, zuletzt aber wurde es so hoch, dass Clara darin buchstäblich versank. Sie folgte mir in einer Art Springgang ;-)

Ich hatte ihr eine Spur gemacht, aber die fand sie nicht hinreichend nutzbar. Sie versuchte sich deshalb einmal selbst durchzuschlagen, kam aber schnell auf meine Spur zurück, "die ist besser als nichts", sagte ihre Miene. Aber immerhin folgte sie mir :-)

Ich beschloss es hier an der Alme bei diesem Spaziergang zu belassen und an einer Quelle bei Kneblinghause den nächsten Stop zu machen. Also wieder ins Auto und weiter ;-)

Diese Quelle beeindruckte mich! Das Wasser fließt aus einer Öffnung in der Felswand, die wie ein Schnabelkrug geformt ist - nur ohne Boden. Über die Oberkante der Felswand schlängeln sich dicke Wurzeln, die an die drachenartigen Glieder vieler Höhlenwächter in Märchen erinnern.

Das Wasser sprudelte richtig laut bis zu einem Brunnenbecken abwärts. Das Überlaufwasser floß, wie es aussah, etwas weiter in irgendeiner unterirdische Leitung ab. Ein Wald- oder Wiesenweg schloß sich nicht an die Brunnenanlage an.

Wir fuhren Richtung Zuhause und machten einen Wanderstop bei unserem Lieblingstal hin zur der Dicken Buche.

Dieses Tal ist zu schmal für eine landwirtschaftliche Nutzung. Die Weiden werden stattdessen regelmäßig von einer Schafherde kurz gefressen. Im schönsten Teils des Tales waren sie noch nicht gewesen. Die Weiden sind so von vielen Kräutern und Blümchen durchsetzt, es duftete würzig. Der blühende Weißdorn und einige Wildapfelbäume gaben süße Aromastoffe dazu.

Ein unternehmungslustiger Tag, Clara fand das auch. Sie begrüßte Stu zuhause wackelnd - und legte sich schlafen ;-)


Dienstag, Juni 13, 2023

Manche Tage bringen Überraschungen :-)


Im Frühling liebe ich besonders Wege, die zwischen Feld und Wald entlang führen. Der Weg am Puttenholz bei Haaren ist besonders reizvoll.

Clara liebt das Laufen auf schmalen Wegen über weichen Waldgrund; hier scheinen auch besonders viele Gerüche haften zu bleiben. Und ich liebe es auf der einen Wegseite Weite zu genießen und auf der anderen bizarren Baumgestalten in dichtem, dämmerigem Grün zu begegnen.

Clara ist weniger von weitem Blick beeindruckt; von großen, monotonen Feldern auch nicht. Sie entscheidet mehr praktisch und bodenorientiert.

Vielleicht bedauern uns unsere Hundefreunde, weil wir die Nase so weit oben tragen und deshalb am erdenen Zusammenspiel manch Bedeutendes verpassen. Und das zu Aller Kummer und Schaden.

Bei Husen gibt es einen langen Höhenweg entlang einer Waldkante. Am Vatertag machten Stu und ich dort auf der Fahrt zum "Gasthof am Königsweg"eine Pipipause für Clara.

Ja, und nach ein paar Minuten kam ein riesiger Heuwender an uns vorbei. Der sah wie eine interstellare Spinne aus! Clara blieb stehen, beobachtete ihn konzentriert. Das Ding drehte tatsächlich am Wiesenende ab, anstatt wieder in unsere Richtung zum weiteren Heuwenden zu wenden. Ich denke, Clara glaubte WIR bewirkten das über magische Kräfte :-)

Dann im Garten des Gasthofes: ich hatte Clara an der Leine und sprach kurz mit Bekannten, während Stu sich nach einem freien Tisch für uns umsah.

Eine ältere Dame kam auf mich zu und fragte, ob sie mich mit meinem Hund fotografieren dürfe, wir zwei seien ein bemerkenswertes Mensch-Hunde-Team. Sie sei Fotografin und sie würde ein Bild von uns gerne in ihre Ausstellung "Der Mensch und sein Hund" aufnehmen. Ich war baff, aber auch geschmeichelt und stellte uns als "Cornelia und Clara" vor. Und sie sich als Maggy Schwandt aus Bad Breisig in Rheinland-Pfalz.

Clara liebt es nicht so im Zentrum größerer Aufmerksamkeit zu stehen. Sie ist dann unsicher, was eigentlich von ihr erwartet wird. Die Gäste an den Gartentischen rund herum beobachteten unsere kleine Foto-Session freundlich lächelnd ;-)


Samstag, Juni 10, 2023

Heuernte und erste Stoppelfelder


Mitte Mai begann die Mahd, das geschnittene Gras wurde zum Trocknen von riesigen Geräten in Reihen aufgehäuft. Wir spazierten auf einem Talweg bei Etteln, der uns noch neu war. Ein sanftes, schönes Tal, wenn man die toten Fichtenbestände auf einer der Hangseiten aus dem Fokus heraus schiebt. Und die Massen an Windrädern am Horizont ebenso.

Ich kenne keine andere Gegend, die von Windrädern so voll gespiekt ist wie unsere hier. Dabei gibt es technische und wirtschaftliche Möglichkeiten Umwelt-, Arten- und Landschaftsschutz in Einklang mit Klimaschutz zu bringen - wenn man denn das Zusammenspiel, die Vernetzungen in der Natur erkennen kann, oder überhaupt zu berücksichtigen bereit ist. Und nicht populistisch Panik schiebt und dabei auch noch die Problematik der Überbevölkerung als Tabu ausklammert. Ich tröste mich: Der Mensch ist Teil des Ganzen, er wird das (leidvoll) erfahren, ob er will oder nicht.

Clara bedauerte das: all das schöne hohe, weiche Gras zum darin Rollen war futsch! Sie ging weiter durchs frische Gras am Zaun entlang und wartete am waldigen Hangrand auf mich. Mir war klar, sie wollte lieber dort hoch gehen. Aber ich wollte dem sanftem Talverlauf folgen.

Am nächsten Tag fuhr ich mit Clara zur "Kahlen Platte", dem Plateau oberhalb des Nordhanges des Altenautales. Hier wird die Wiese am bewaldeten Hangrand, wenn überhaupt, dann sehr spät gemäht.

Bevor in Kürze alle Wiesen abgemäht sein würden, wollte ich Clara noch einige Male die Wonne gönnen, sich in ihnen wälzen und rollen zu können.

Wir fuhren zu den Weiden entlang des wieder leeren Sauerbettes zwischen Atteln und Ebbinghausen. Das Bachbett war nicht nur leer, sondern sogar schon wieder grün bewachsen. Und die Wiesen: Pusteblumen - Pustekuchen ....!

Sogar erste Stoppelfelder, ich weiß nicht von was, erwarteten uns. Zu meiner Überraschung warf sie sich nach ein paar Runden auf den Rücken und schubbelte ihn sich lustvoll. Wie eine Saunabürste nutzt sie das Feld, schmunzelte ich.

Oberhalb von Husen, bevor der Nordholzforst beginnt, sind weite Wiesen und Felder. Wir fuhren am nächsten Tag dort hoch, aber auch hier gab es nur noch abgemähtes Gras, daran anschließend ein Stoppelfeld und weiter weg leuchtete der voll erblühte Raps. Es hatte nachts wieder geregnet; der Tag war wolkig und ziemlich kühl.

Ich gings auf´s Heufeld, weil ich den Heugeruch sehr mag, und lockte Clara mir zu folgen. Sie tat es lustlos, sah zu den Bäumen am Feldrand hin... Diesen Wald dort mag sie sehr, ich verstand ihren Blick als Wink mit dem Zaunpfahl.

Also gingen wir in den Wald hinein. Jetzt im Frühling laufe ich gern zwischen Feldern her, weil es da angenehm sonnig ist; der Baumschatten ist mehr ein Sommergeschenk.


Mittwoch, Juni 7, 2023

Köstliches aus dem Frühlingswald:

Bärlauch, Knoblauchrauke und Waldmeister


Mitte Mai begannen die feuchten Talwälder im Knoblauchgeruch zu versinken - Bärlauch beherrschte den Waldboden, seine weißen Sternblüten überstrahlten das Grün.

Das Dorf Ebbinghausen an der Sauer liegt am Rand eines weiten Bärlauchgebietes. Bärlauch beckt die Waldböden. An den Feldrainen dominiert die Sternmiere und die Knoblauchrauke, welche zwar nicht nach Konblauch riecht, aber kleingeschnitten dezent danach schmeckt. Sie ist eine herrliche Salatzugabe. Sobald man der schon wieder knochentrocken gefallenen Sauer am Waldrand entlang folgt, ist man in "Knofi-Land."

Clara schien der Knofigeruch nichts auszumachen. Sie schnupperte jedenfalls nicht mit flatternden Nasenflügeln herum, sondern fraß ihr geliebtes fettes Queckengras, das zu den Süßgräsern gehört. Ja, Clara schätzt Süßes :-)

Wir fuhren anschließend zur Altenau nach Atteln. Hier mündet die Sauer in die Altenau. Aber auch ohne deren Wasserzufluß führte diese immer noch reichlich Wasser. Von Knofi gab es hier keine Duftspur, dafür aber wieder von Obst- und anderen Baumblüten. Die ersten Bienen waren unterwegs.

Am 14. Mai wurde Clara 5 Jahre alt. Sie gab eine kleine Gartenparty für ihre Freundinnen (siehe unten Beitrag vom 16. Mai). Zum Trinken wollten wir eine Waldmeisterbowle anbieten. Das hieß: auf in den tiefen Wald und ihn sammeln :-)

Während Clara das Regenwasserbachbett als Weitsprung-Spaßgelände nutzte, pflückte ich die Waldmeisterblattstengel. Sie würden nach dem Trocknen den Sekt wundervoll mit Frühlingsaroma anreichern :-)

An diesen Wald am Attelner Mittelberg schlossen Weiden an. Mitte Mai waren sie noch ungemäht. Eine Augenweide für mich und für Clara eine Nasenweide, so wie sie sich verhielt. Zuhause im Garten blüte der Flieder: eine Nasenfreude mehr für mich ;-)


Sonntag, Juni 4, 2023

Blütenduft, Quickspringe und eine Idylle


"Komm lieber Mai und mache..." - er machte! Dieses Jahr begannen die Bäume tatsächlich erst im Mai zu grünen. Und die violetten Galmaiveilchen erblüten auch erst so spät.

Von den Hecken an den Weg- und Feldränder schneiten weiße Blütenblätter herab und Felder wie Wiesen schmückten sich mit leuchtendem Gelb. Das Wasser in den Sumpflöchern im Wald sank ab, leicht schleimige, grüne Algenteppiche bedeckten inzwischen einige davon.

Anfang Mai war es warm genug, um wieder Gartenlokale zu besuchen. Wir sitzen gerne in "Wolke 7" direkt am Bahnrand vom Segelflugplatz Haxterberg und beobachten in glücklicher Errinnerung an unsere eigenen vielen Fliegerjahre Motorflieger, Segelflieger und diesmal sogar einen Gyrocopter.

Clara lag im Schatten unter dem Tisch. Zuvor war ich mit ihr durch das kleine Arboreum ganz in der Nähe spaziert, während Stu dort auf einer Bank wartete.

Das Modell einer Zeidlerei stand in der Mitte der Bäume. Ich kannte bis dahin nicht einmal das Wort. Im Arbretum waren viele, auch wilde Obstbäume angepflanzt worden. Es duftete so intensiv, dass ich mich im Garten Eden fühlte :-)

Anfang Mai spazierten wir über einige unserer Standardwege mit erneuter Freude, der Geruch blühenden Rapses und der Duft wolkig weißer Dornenhecken ließ mich das Land wieder als einfach nur schön wahrnehmen.

An einem der ersten Maitage wanderte ich mit Clara einen uns noch unbekannten Weg durch den Bürener Wald. Innerhalb von nur drei Tagen trugen alle Buchen bei uns so viel Grün, dass wir kaum noch durch den Wald hindurchsehen konnte. Es fühlte sich für mich fast wie auf einem anderen Planeten an :-)

Das erste Infoschild auf diesem Wanderweg wies auf zwei Arten von Dolinen hin, die am Weg liegen. Dolinen sind Erdlöcher in Karstgebieten. Diese hier waren mit Regenwasser gefüllt.

Bald führt der Weg an einer zauberhaften, bäuerlichen Idylle vorbei.

Inmitten einer weiten, sonnenbeschienenen Weide wachsen 11 prächtigen, alten Eichen. Und inmitten von diesen, von ihrem Schatten geschützt, steht eine Viehtränke und ein Heuwagen. Einige Kühe genossen die Ruhe und ihr Versorgtsein auf den Wiesen rundherum.

Weiter gingen wir an grünen, oft blühenden Wegrändern vorbei weiter talwärts.

Etwa am tiefsten Punkt informiert eine Infotafel über die Entstehung von sogenannten "Quickspringen". (Das Wort bedeutet: hin und wider quicklebendig herausspringendes Wasser). Im Südwester Deutschlands werden diese Quellen "Hungerbrunnen" genannt. (Das sind Perspektiven wie "Glas halb voll / Glas halb leer" :-)

Dieses Quickspring entspringt zwischen Baumwurzeln, genau wie Claras und meine Quelle im Altenautal beim Holtheimer Bach (siehe letzten Beitrag). Sie erinnerte Clara wohl auch daran, denn meine Süße ging gleich runter ans Wasser - und hinein!

Dann wanderten wir zurück zum Auto. Diesen schönen Weg werden noch häufiger gehen :-)


Donnerstag, Juni 1, 2023

Rauf und runter und rund herum


Bei uns gehört zum Frühling, dass Sauer und Altenau langsam wieder trocken fallen.

Auf ihrem langen, stark sich windenden Lauf von Lichtenau nach Ebbinghausen verliert die Sauer viel Wasser im Karstgrund. Auf unserem Wanderweg an ihr entlang bei Ebbinghausen staunte ich Ende April mal wieder, wie schnell aus einem reißenden Bach eine Pfützenfolge werden kann.

In Karstgebieten ist die "Unterwelt" aktiv. Hauptmerkmal ist der überwiegend unterirdische Wasserhaushalt, der Carbonate auflöst und dadurch im Laufe von Jahrtausenden Hohlräume schafft. Wo Sauer und Altenau trocken fallen, das heißt in Schwindlöchern verschwinden, fließen sie im Kalkgestein weiter. Umgekehrt führt bei hohem Grundwasserspiegel der Druck zu neuen Durchbrüchen nach oben: Quellen entstehen.

Die im März in einer Weide am Fuße einer alten Eiche enstandene Quelle besuchten Clara und ich seitdem regelmäßig, um ihre Entwicklung zu beobachten.

Bei jedem Besuch stellten wir fest, dass sie ein/zwei neue Quelltöpfchen frei gespudelt hatte und ihr Quellbach sich stetig verbreiterte. An einer neigungsschwachen Stelle auf ihrem Weg zum Holtheimer Bach hatte sich eine kleine Sumpffläche entwickelt, auf der das Gras so hoch wuchs, dass Clara darin fast verschwand.

Diese Quelle sprudelt und plätschert unüberhörbar freundlich in einem fort. Um das zu vermitteln habe ich zwei kleine Videos davon aufgenommen: Video1 - Video2

Clara gerät hier in einen Rausch, als hätte sie daraus Wein statt Wasser getrunken. Rumrennen, sich platsch auf dem Bauch ins Nasse reinwerfen, mich anspringen... so sieht Glück aus :-)

Der Farmer hat inzwischen den kaputten Elekrozaun um die Weidefläche herum erneuert. Ich leite daraus ab, dass er bald wieder seine Rinderherde sammt Bulle und Mutterkühen mit ihren Kälbern auf diese Weide bringt. Die Quelltöpfchen werden dann sicher zertrampelt werden. Zum Sommer hin rechne ich ohnehin mit ihrem Versiegen. Aber ich bin zuversichtlich, dass sie bei erneutem stärkerem Regenwetter wieder fließen wird :-)

Es gibt natürlich hier auch Bäche, die nur oberirdisch existieren, ich nenne sie Regenabflußrinnen. Sie beginnen als Schlammfurchen, die sich langsam auf ihrem Weg ins Tal mit dem ablaufendem Regenwasser von den Hängen füllen.

Einen solchen Zufluß zur Altenau besuchten Clara und ich Ende April an einem regnerischen Mittag über einen traurigen Kahlschlagweg, da dort bei einer alten Holzbrücke Salamander leben sollen. Diese Brücke hatte ich einmal vergeblich vom oberen Wanderweg auf der anderen Bachseite aus gesucht. Diesmal fanden wir sie :-). Wir stiegen das gegenüberliegende Ufer hoch, aber der Weg führte nicht weiter. Clara fand das gut, denn sie mag es hoch-und-wieder-runter :-)

Der Bach hier floß glasklar durch den Talgrund. Aber wir sahen keinen Salamander. Nun, ich hoffe es lag nur daran, dass wir zur falschen Tageszeit da waren, denn sie sind dämmerungsaktiv. Also ging´s zurück, durch viele Holzlager rechts und links....

Da Clara so gerne einen Abhang hochkraxelt, nur um dann wie eine Donnerkugel wieder hinab zu rasen, ging ich mit ihr ein paar Tage später einen Seitenweg unseres heimischen Totenpfades hoch. Nach einiger Zeit passierten wir seitlich eine schroffe Gesteinswand. Ich stieg selber ein Stück hoch, aber Clara schaffte es deutlich weiter als ich ;-)


Sonntag, Mai 28, 2023

Plötzlich war Frühling


Ende April war es anregend, ja spannend das Blühen und rasante Wachstum aller Pflanzen zu beobachten. Auf der Kahlen Platte blühten die lila Veilchen neben den purpurnen ersten Orchideen. Die alte Ostergöttin Ostara hat ihr Versrechen von Fülle und Schönheit wieder gehalten :-)

Auf einem Weg bei Helmern entlang der Grenze zwischen Wald und Weide war die Kirschbaumreihe regelrecht über Nacht in ein weißes Blütenmeer verwandelt. Wenn der Sommer nicht so trocken wird wie letztes Jahr, dann werden wir hier viele süße Kirschen als Wegzehrung bekommen :-)

Um den Husener Piepenteich herum grünten die Weiden. Clara schnupperte sich durch Löwenzahn und Klee in der Wiese hindurch. Sie beobachtete still ein paar Enten, die vom Wasser hochflogen - und ich warte auf die Schwarzstörche :-)

Hier am Piepenteich weidet gelegentlich mal eine Schafherde. Jetzt Ende April müßten alle Lämmer geboren sein. Und wir hatten Glück: in den letzten Apriltagen begegneten wir einer großen Herde im einsamen unteren Ottensgrund .

Alle die vielen Mütter blökten ununterbrochen so laut um ihre Kleinen bei sich zu halten, dass wir diese Kakophonie bis fast zum Talende hin hörten. Clara war sichtlich irritiert. Sie konnte das Getöse, es klang einem Wehgeschrei ähnlich, nicht einordnen. Jedenfalls stöberte sie nicht über die satten Wiesen, sondern blieb nah bei mir.

Auf unserem Rückweg zum Auto pflückte ich etwas vom wunderschönen Wiesenschaumkraut für unseren Salat zuhause. Clara war vom Geschrei der Schafe wirklich abgelenkt und so auf der Hut, dass sie nichts vom saftigen Gras fraß.

Die ganze Schafherde war umgezogen, als wir wieder am Auto ankamen. Der Schäfer hatte nach getaner Arbeit seinen Hund angebunden. Ich fragte ihn, warum er seine Schafe (400 Tiere) so eingepferscht habe. "Die Lämmer werden nach Alter aussortiert". Als er mein Gesicht sah, meinte er lächelnd: "nicht zum Schlachten."

Sonnenuntergang war jetzt erst kurz nach 20 Uhr. Die Zeit der abendlichen Runde oberhalb unseres Zuhause hatte wieder begonnen.

Clara freute sich gewaltig, zweimal am Tag das "Clara kommt mit" zu hören. Sie ist jedes Mal so aufgeregt vor Freude, dass sie sich erst nach minutenlangem Rumspringen das Halsband anlegen läßt. Ihre Freude muß Ausdruck finden und muß unbedingt Stu mitgeteilt werden, der gewöhnlich auf dem Sofa liegt oder am PC-Tisch sitzt. Sie geht nie außer Haus mit mir, bevor sie nicht zu ihm gerannt ist und ihm von ihrem Glück erzählt hat :-)


Montag, Mai 22, 2023

Abenteuer Auwald


Am nächsten Tag fuhr ich mit Clara wieder zum Lichtenauer Auwaldweg. Wir starteten diesmal an seinem Ende außerhalb des bewohnten Gebietes in der Hoffnung, hier Montagsmittags kaum auf Spaziergänger sammt Hund zu treffen.

Ein weitgehend zerfallenes, burgartig ummauertes Bauerngehöft mit vielen Nebengebäuden bildete das Ende der Wandermöglichkeit direkt am Sauerufer. Es wirkte unbewohnt, nur zwei Pferde waren auf der Weide zu sehen. Der Auwald war ab hier längst abgeholzt und Viehweiden gewichen.
Zuhause fand ich in Wikipedia die Frühgeschichte von "Gut Sudheim" und auch eine Homepage über seine jüngste Nutzung.

Der Weg endet an einer mindestens 10 Meter langen natürlichen Furt, die längs durch den Bach bis zu einer scharfen Kurve am tiefsten Punkt führt. Ab hier fließt die Sauer durch den geschützten Streifen Auwald mitten durch Lichtenau. Eine Fußgängerbrücke führt über die Bachkurve, von der aus man den Beginn des Auwaldes sieht.

Clara und ich folgten dem Weg Richtung Lichtenau-Mitte, zunächst ging es an moorigen Ufern vorbei, dann am festen, oft sanften Uferhängen.

Der Auwald war auch an diesem Ende ganz ursprünglich. Entwurzelte alte Bäume stapelten sich übereinander und sogar quer. Das Bachwasser staute und wirbelte um die Stammbarrieren herum und bildete Ausweichrinnen.

Ich war fasziniert von der Freiheit, die der Wald hier genoß. Clara wohl auch, die Erde muß hier ein Duftorchester sein, dachte ich. Sie blieb bei mir auf dem Weg, Experimente so drauf los unternimmt sie nicht, was mich ganz entspannt die Natur erfahren läßt.

Nach einiger Zeit entdeckten wir eine Möglichkeit sicher zum Wasser herunter zu gehen.

Das Bachbett ist hier sandig, aber nach zwei Fußlängen wird es schon ziemlich tief und wirbelig durch die Äste darin. Clara zeigte null Ambition auch nur die Pfote hinein zu tun. Sie beschnupperte nur intensiv die Tierspuren dort.

Dann wurde der Auwald vom Weg zum Bach hinunter wieder ziemlich undurchdringlich. Man geht entlang der Oberkante des Bachbettes, so kann man die Baumbrüche dort unten über dem Wasser durch die noch kaum belaubten Bäume gut sehen. Ich hatte nicht erwartet, solch eine Unberührtheit in der Mitte Deutschlands und erst Recht in der Mitte eines Dorfes zu finden. Ich lachte, freute mich, und Clara wackelte mit dem Schwänzchen :-)

Etwas später kam uns eine Kindergruppe entgegen; einer der Jungen schwenkte einen Ast um seinen Kopf herum, der dreimal größer war als er selbst. Clara blieb stehen und weigerte sich freiwillig auf diesen "Rübezahl" zu und vorbei zu gehen. Wir machten kehrt. Ich beschloß "ok, in Zukunft gehen wir nur noch morgens zu Schulzeiten hier spazieren."


Freitag, Mai 19, 2023

Ein Streifen Auwald mitten in Lichtenau


Die Regentage nach Ostern hatten auch bei uns endlich die Baumblätter aus ihren Knospen getrieben. Herrliches, zartes Grün umschmückte die dunklen Äste. Ich bin ja immer auf der Suche nach neuen Wegen bei uns in der Region. So entschied ich in Lichtenau-Mitte den Weg entlang der Sauer einmal zu versuchen.

In der Regel vermeide ich bebaute Gegenden, aber die Sauer interessiert mich, nachdem ich sie in den letzten Wochen stürmisch fließend, stinkend stehend und Wege überflutend erlebt hatte - und sommertags streckenweise stets leer vertrocknet. Ich war völlig überrascht, sie mitten in Lichtenau in einem herrlichen, alten Auwaldstreifen zwischen einem Wohngebiet östlich und einem kleinen Gewerbegebiet westlich - sich in Freiheit schlängend zu finden.

Neue Wege schätzt Clara zuerst immer einmal bedächtig in Bezug auf ihre grundsätzlichen Freuden oder Gefahren ein.

Es war ein Sonntagmittag und noch niemand außer uns unterwegs. Ich rechnete aber zum Nachmittag hin mit Spaziergängern sammt Hund aus der Neubausiedlung etwas hinter dem Weg.

Clara witterte offensichtlich viele Hundemarkierungen, jedenfalls war sie nicht überrascht, als uns etwas später mehrere auf ihrem Sonntagnachmittagsspaziergang begegneten. Sie ließ sich, sobald ein Hund in Sicht kam, brav an die Leine nehmen. Alle anderen Hundeleute hielten hier die ihren sowieso angeleint.

Ein Rottweilermix wollte böse fletschend auf sie los, sein Frauchen konnte ihn nur mit größtem Kraftaufwand halten. Clara wunderte sich, aber sah jede Provokation vermeidend an ihm vorbei und ging mit mir weiter. Später spielte sie entspannt eine kleine Weile mit einem freundlichen Hund.

Ich beschloß nicht mehr an einem Wochenende hierher zu kommen. Zu viel los! Immerhin war ich beeindruckt, dass ich nirgendwo an diesem Weg Müll oder Hundehaufen sah. Demnach lieben und hüten die Anwohner ihren kleinen Auwald :-)

Je weiter wir gingen, um so wilder wurde es. Die Sauer wand sich im schnellem Zickzack durch ihr breites Waldbett. Mit jetzt gefüllten Altarmen hatte sie kleine Inseln gebildet. Von Wasser und Sturm entwurzelte Bäume stauten sie ganz oder teilweise und erzwangen Umwege. Fast so sah es hier vor 1000 Jahren in den Tälern aus - bevor brandgerodet, unsere Dörfer gegründet und Mühlenbäche abgezweigt wurden.

Ein Weg durch ein Naturmuseum, dachte ich. Welche Freude, dass solche Urlandschaften wenigstens exemplarisch erhalten werden! Auch wenn sie zu klein sind, um die ursprüngliche Fauna ernähren zu können.


Dienstag, Mai 16, 2023

14. Mai: Clara feiert ihren 5. Geburtstag

Diesen Bericht über Clara´s Geburtstag vorgestern, dem 14. Mai, füge ich der Aktualität wegen ein zwischen ihre und meine Tagebuchberichte, die noch von April sind.


Claras 5. Geburtstag fiel auf einen sonnigen Sonntag, sie hatte ihre liebsten Freude eingeladen. Die hatten ihr tütenweise Leckerli mitgebracht.

Und Clara hatte vorrausschauend Stu als ihren Stellvertreter beim Dorfbäcker eine Sachertorte bestellen lassen. Alle waren sich einig, dass diese Torte extrem gut gelungen war! Sie zerschmolz nahezu auf der Zunge :-)

Clara war zufrieden mit dem Erfolg ihrer Torte, Essen ist schließlich fundamental! Ihr Freund Teddy versuchte vom Kuchen zu stibitzen, aber erfolglos. Schokolade, die ist ihm als Hund verboten!

Ulrike, Teddys Frauchen, knuddelte Clara auf der Wiese. Clara war entzückt darüber und Teddy vom Kuchen auf dem Tisch abgelenkt ;-)

Für Clara war dies Spielen das Highlight des Nachmittags :-)))

Es gab auch noch Waldmeisterbowle zu Käse und Schinkenbrötchen. Danke Clara, es war ein unbeschwerter, fröhlicher Frühlingsnachmittag für Mensch und Hund :-)

NACHTRAG 17. Juli 23: Für Clara dauerte die Fest in gewisser Weise noch an: Es war Ende Juli, als sie all diese köstlichen Geschenkleckerlis so nach und nach aufgegessen hatte :-)


Samstag, Mai 13, 2023

Waldklang und mehr


Im April fuhr ich an einem Nachmittag mit Clara zum Skulpturenpfad bei Dahl. (Ein Tipp der Wander-App Komoot über Sehenswertes in meiner Umgebung.) Der Pfad führt durch einen Buchenforst.

Die Skulpturen waren beeindruckend, besonders gefiel mir "Todholz". Die Todgestalt mit ihrer Kaputze ließ gleich Assoziationen ans Dunkle Mittelalter, an den Ku-klux-Klan und an kaputzentragende Gewalttäter ganz allgemein aufkommen. Sie würde aber auch in einen toten Fichtenwald nach dem Kahlschlag als Mahnmal hinpassen.

Der Höhepunkt dieser kleinen Wanderung war für mich das Objekt "Waldklang". Es besteht aus einem Dach über daran hängenden Holzstöcken verschiedenster Größ, Stärke und Holzart. Vier dicke Klöppel hängen griffbereit an den Ecken, um die Holzstangen durch Anschlagen zum Klingen zu bringen.

Dies Musikinstrument steht etwas abseits im Wald. Ich ging über einen Trampelpfad hin und Clara freute sich unbändig, endlich wieder durch weiches Laub stöbern und rennen zu können. Sie drehte glückliche Runden auf dem Freiplatz um diese "Schutzhütte" herum. Bis dahin war sie neben mir auf dem befestigten Weg geblieben. Üblicherweise verläßt sie einen Weg nur, wenn ich es auch tue.

Dann schlug ich eine der Holzstangen an - ein wunderschöner, schwirrender Ton hallte durch den Wald - und Clara sprang weg. Nach ein paar Metern hielt sie an, starrte starr zu mir hin als würde sie auf einen Schrei von mir warten, um mich retten zu müssen. Ich beruhigte sie lachend. Sie entspannte sich, kam aber nicht näher.

Ich spielte jetzt mit einem Klöppel in jeder Hand Waldmusik, so herrlich weittragende, sanft vibrierende Töne, ich konnte es kaum fassen, welche Zaubermusik aus diesen Stöcken heraus zu holen war. Clara blieb stehen wo sie war, da offensichtlich ich der Urheber dieser Klangwelt war, konnte diese nicht wirklich gefährlich sein. Aber Abstand zu halten hielt sie trotzdem für vernünftig!

Als wir weiter gingen hakte sie diese laut tönende Überraschung sogleich ab; sie schnupperte wieder gelassen an Gras und Sträuchern. Schließlich war der Wald nicht zusammengbrochen wie die Mauern von Jericho ;-)


Mittwoch, Mai 10, 2023

Später Frühlingsanfang


Mitte April zeigten die Bäume bei uns immer noch kein Grün. Gleich nach Ostern machte ich einen Kurzbesuch bei meiner Schwester Gunda in Aachen und zu meinem Erstaunen leuchteten dort in der rauhen Eifel schon hellgrüne Blätter an den Zweigen in der Sonne.

Das Wetter bei uns in Ostwestfalen zeigte sich in diesen Tagen weiterhin ziemlich nass und nachts noch immer sehr kalt. Bei Regen würde Clara die Spaziergänge mit mir weniger vermissen und mit Stu ausdauernd schmusen :-). Wieder zuhause wollte ich mit Clara während einiger Sonnenstunden zum Moor "Eselsbett", kam aber gar nicht bis an den Aussichtsturm heran, denn das Moor hatte sich um Weideflächen sammt Wegen vergrößert. Clara geriet bis zum Bauch und ich bis zu den Waden hinein. Wir kehrten um.

Wir spazierten dann an einem vielleicht 10 Meter tiefen Streifen Eichen- und Buchenurwald entlang, der vor einem inzwischen toten Fichtenforst erhalten worden war. Clara hatte hier große Freude und ich fand es super, dass sie sich dabei so nebenbei von Moorresten säuberte und trocknete :-)

An einem anderen Tag spazierten Clara und ich mit unserer Freundin Udalrike zu den so seltenen Scharlachroten Prachtbecherlingen. Sie wachsen nah am Wasser, oft auf dort faulenden Altholzzweigen.

Das Glasebachtal hier bei Asseln ist moorig und ein Paradies für Amphibien und Wasservögel. Der Forst entwickelt sich langsam dank Naturschutzmaßnahmen wieder zu einem für solche moorigen Bachtäler typischen Erlenbruch. Erstes Grün und zarte Blüten zeigten die Büsche, aber noch keine der Eichen, Erlen und Buchen hatten ihre Blattknospen geöffnet.

Clara war von Ike`s Begleitung begeistert, denn diese hat immer Delikatess-Hundeleckerli dabei. Nach dem ersten davon wollte Clara unbedingt mehr! Aber sie ist nicht aufdringlich, sondern charmant: also bekam sie auf freundliche Pfotenbitten hin mehr davon :-).

Ich habe nie Leckerlis in der Tasche, denn ich wollte immer, dass meine Bulldogs mir freiwillig als Rudelführer gehorchen. Es war nur schwierig in Situationen, in denen vermutlich aber auch kein Leckerli sie aus Triebverhalten herausgelockt hätte. Der Jagdtrieb kann problematisch sein. Nun, einen stark reduzierten Jagdtrieb hatten Ziska und Kosmo. In Sahra, Alma, Wilma, Frieda und Clara war (ist) er gar nicht mehr angelegt. Das Jagen liegt für Bulldogs in Jahrhunderte tiefer Vergangenheit. Und aus möglichen Hund-Hund-Konflikten hält die Leine sie raus.

Die renaturierte Altenau bei Husen meandriert durch ein wunderschönes Tal. Wir sind oft und gerne hier unterwegs, besonders auf dem Seitenweg durch fast noch wilden Wald. Ich gehe langsam und fotografiere viel; sie bleibt dann geduldig stehen und erlebt, erfühlt den Augenblick.

Gelegentlich gehen wir auch vom Haus aus den Weg hinter der Siedlung entlang. Die Pferde dort sind immer neugierig auf Clara, aber bevor wir sie erreichen, biegt die stets vor mir laufende Clara in den Wald ab.

Clara ist nicht an ihnen interessiert, mit dem Erwachsenwerden sind Menschen für sie in den Fokus ihrer Neugier und Tiere in den Hintergrund getreten. Anpassung an ihren Lebensalltag.


Sonntag, Mai 7, 2023

Abenteuer Fersel- und Bündelweg


In unserer Nähe verlaufen der Fersel- und der Bündelweg durch jeweils ein schmales Waldtal, die nur durch einen Höhenzug getrennt sind. Über den Bündelwald schrieb ich einige Male, weil er im vorletzten Winter durch einen Tornado in einen wilden "Mikadowald" verwandelt wurde. Wir waren ihn seit dem Herbst nicht mehr gegangen, weil die entwurzelten, kreuz und quer liegenden Buchen zersägt und gestapelt wurden. Ich fand das sehr traurig; und zudem war der Wanderweg durch die schweren Geräte zerfurcht und aufgerissen ....

Durch den Ferselweg war kein Tornade gewirbelt, also wurde dort auch nicht "aufgeräumt". Clara und ich wanderten ihn am sonnig-kalten Karfreitag.

Clara rennt immer bis zur Steilkante der drei und mehr Meter tiefen Regenabflußbetten. Dann hält sie Ausschau nach Überquerungs-Rennmöglichkeiten. Zu meiner Beruhigung neigt sie nicht zu tollkühnen Entscheidungen ;-)

Ostern dann beschloß ich zum Bündelweg zu fahren, vielleicht waren die Waldarbeiten fertig und der Weg wieder begehbar. Er war es!

Passend zersägt und aufgestapelt waren die vom Wirbelsturm entwurzelten Bäume nur am unteren Ende des Bündelwaldes. Der Indianerspielplatz dort war unbeschädigt geblieben. Einen Spielplatz für sich selbst fand Clara schnell :-)

Sie war stolz, so wie sie oben auf der anderen Kante des steilen, alten Bachbettes stand.

Und dann warf sie sich den Hang wieder runter, die Vorderbeine immer wieder weit vorgestreckt. Ich finde es immer einen herrlichen Anblick, wie sie zuerst mit Tempo runter rast, um dann mit Schwung und zuletzt mit Kraft den gegenüberliegenden Steilhang hochzukrakseln :-)

Wir gingen weiter zum oberen Teil des Bündelweges, zu meiner großen Freude war hier der Wald nicht geräumt! Die vom Tornado in Wirbeln entwurzelten Buchen lagen noch über der Bachschlucht.

Am oberen Ende des Bündelweges hat sich in früheren Zeiten eine Sporninsel gebildet. Um die Baumwurzeln herum sind tiefe Löcher ausgespült worden.

Diese werden mit jeder Regensaison etwas größer. Clara läuft hier durch Aufmerksamkeit gebremst herum. Sie ist noch in kein Loch getreten. Sie geht aber auch nicht von sich aus hier rümschnüffeln, folgt mir dagegen interessiert, wenn ich die Löcher auf eventuelle Tierspuren inspiziere.

Clara liebt ihren Freiraum - auch in der Natur :-)


Donnerstag, Mai 4, 2023

Wasser bleibt Thema


Am nächsten Tag fuhr ich mit Clara erstmalig zum Alten Postweg in Lichtenau, welcher der Karte nach der Sauer folgt, bis er im "Nichts" endet.

Dieses Teilstück der Sauer war auf der Karte nur gestrichelt gezeichnet, weil sie dort so gut wie immer unterirdisch fließt. Aber ich hatte Hoffnung sie nach all diesen vielen Regentagen dort voll zu erleben. Sie fließt hier durch ein sanftes, abgeschiedenes Tal - und sie war fast randvoll!

Clara war zu meinem Erstaunen etwas lustlos. Als ich die Wiese zu einem umgekippten, aber Knospen tragenden Apfelbaum hoch ging, folgte sie mir nur zögernd. Ich wunderte mich. Was gefiel ihr hier nicht?

Je weiter wir gingen, um so weniger Gefälle hatte die Sauer. Stellenweise stand das Wasser - und da merkte ich es auch: es roch unangenehm nach Fäulnis und Moder. Das Bachbett war voller hohem Sumpfgras und anderen Pflanzen bewachsen gewesen, und die verfaulten an diesen Stellen wie in einem Moor. Zudem war es windstill.

Clara muß mit ihrer feinen Nase diesen üblen Geruch schon lange vor mir wahrgenommen haben. Ich vermute ihre Unlust hing damit zusammen: "Gestern klares Quellwasser, und heute faulende Brühe... :-("

Bald nach diesem moorigem Abschnitt hörte der Asphaltweg auf, noch drei Meter Wiesenpfad - und die Sauer rauschte nach einer unerwartet scharfen Kurve - durch leichtes Gefälle wieder beschleunigt - vor uns her.

Gegenüber ging der Wiesenpfad weiter. Clara machte tatsächlich den Eindruck, als überlege sie die Sauer zu durchqueren! Vielleicht wollte sie vom Modergeruch einfach weiter weg laufen? Sie machte aber auf mein "Nein" hin kehrt. Die Strömung war hier nicht gerade gering, und ich schätzte die Wassertiefe auf knapp einen Meter.

Nichts für uns! Das bedeutete "Sackgasse".

In den ersten Apriltagen herrschte nachts Frost, aber tagsüber wurde es in der Sonne warm. An einem solch sonnigen Morgen fuhr ich mit Clara zur Krötenwanderung an die Altenau und Alme, aber sah keine einzige und erst Recht keinen Salamander :-(

Ich fragte eine Anwohnerin neben einem der Krötenschutzzäune nach den Tieren und erfuhr erstaunt, dass die Kröten schon länger unterwegs sind. Allein an einem der letzten Tage wurden morgens noch circa 500 von Naturschützern eingesammelt und sicher über die Straße zum Laichen ans Bachufer getragen. Ich sah jedenfalls keine Kröten mehr. Meine Überlegung, dass diese Kaltblüter ihre meist nächtlichen Wanderungen wegen der nächtlichen Kälte etwas später im Frühjahr starten würden, war falsch gewesen. Frühlingsregungen sind stärker als Frost :-)

Über die verpassten Kröten trösteten uns drei Esel und ein Pferd hinweg. Sie kamen gemächlich auf Clara zu, aber diese erlebte das als Massenandrang und verhielt sich klar distanziert. Naja, sie wird wie ihre Menschen nicht gern bedrängt ;-)


Montag, Mai 1, 2023

Clara im Jungbrunnen ;-)


Der April begann mit ausgiebigem Regen. Aber nach ein paar solcher tage weckte uns strahlender Sonnenschein, ein Gute-Laune-Wecker für uns alle Drei. Der viele Regen mußte unsere eine Woche zuvor entdeckte (Beitrag 25. 04. 2023) neue Quelle gestärkt haben, dachte ich. So war es!

Clara blieb nicht wie neulich neben der Quelle abwartend stehen. Sie stapfte sogleich mitten in den Schlamm hinein und sah sich das Quellgeschehen genau von nahem an. Ich war bass erstaunt! Schlamm ist doch sonst igitt !

Und dann rannte sie neben dem sich im Gras neu abzeichnenden Quellabfluß entlang zu dem hoch gewachsenen, dunkelgrünen Grasstreifen, der sich in einer Senke darum herum entwickelt hatte.

Schlammklümpchen spritzen bei ihrem Freudengerenne herum, eines landete mitten auf meinem Handy :-)) Sie warf sich auf dem Bauch in das im Wasser stehende hohe Gras hinein, genoß das kühle Nass im Grund und strahlte!

Mein Staunen näherte sich der Fassungslosigkeit. Solch ein matschiges Naßvergnügen lag ihr bislang absolut fern!

Wenn überhaupt, dann warf sie sich nur in trockenes Gras, trockenen Rindenmulch der trockenen Schnee! Wir spazierten, besser gesagt stapften durch den nassen, oft klatschnassen Wiesengrund bis zum Holtheimer Bach im Talgrund.

Dann ging es zurück zum Wanderweg und noch eine Weile den Bach entlang weiter.

Dieser sonnige, noch kühle Morgen war solch eine Freude. Ich nannte die Quelle einen Jungbrunnen, fühlte mich tatsächlich ein wenig wie im Märchen.

Es war Clara, die diesen Zauber wie auch immer eingefangen hatte und an mich voller Jubel weiter gab. Frühlingsregungen so glücklich strahlend, so lebendig wie frisch aus dem Grund quellendes Wasser.


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, geboren 1945 in Wuppertal, hat seit inzwischen mehr als 50 Jahren Englische Bulldoggen und ist Gründungs- und Ehrenmitglied des "Verein der Freunde Englischer Bulldogs e.V. (1980-2009)"

Jetzt sollen die Bulldogs zusätzlich hier ihr eigenes deutsches Weblog bekommen. Jeder Leser kann Blog-Beiträge an Cornelia schicken, Eure Bulldog-Anekdoten, -Fotos und -Tipps für's Blog sind willkommen. Der jeweilige Autor behielt sein Copyright an Bildern und Text, gab aber Cornelia ein einmaliges, unwiderrufbares Nutzungsrecht für eine Veröffentlichung in diesem Blog.


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