Tiere als Spiegel der Seele und Sinnbild der Kultur
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Falke


Zum Symbol, zum Sinnbild gewordene Eigenschaften

  • Der Falke ist der beste, der erfolgreichste und schnellste Jäger der Lüfte. Sein scharfes Auge, sein steiler Steigflug und sein rasender Sturzflug zum Schlagen der Beute zeichnen ihn aus. Er ist ein Symbol männlichen Geistes - und Kampfgeistes.
  • Im ägyptisch/semitischen Kulturraum galt der Falke wegen seines Steilfluges zur Sonne als Inkarnation der sonnengleichen, königlichen Seele. Falken waren Gott-Vögel.
  • Phönix, der sich im Feuer immer wieder neu erschaffende Vogel, ist ein Falke. Er symbolisierte einen König, der sich selbst zu opfern bereit ist, um die Sonne und das Leben zu erhalten. Heute gilt er als Symbol eines Erneuerungsprozesses.


Jagdkunst und Kampfbereitschaft

Das Wort "Falke" leitet sich vermutlich von "fallen" ab. Kein Vogel kann sich so schnell vom Himmel stürzen wie er. Er erreicht dabei eine Geschwindigkeit von bis zu 400 Stundenkilometer, das ist etwas doppelt so schnell wie ein Mensch vom Himmel fallen würde. Er jagt und schlägt die Vögel in der Luft, denn würde er mit diesem Tempo auf einer Bodenbeute aufschlagen, wäre er selbst sofort zerschmettert.

Seine Versuche Beute zu schlagen mißlingen ihm nur selten. Seine Treffsichheit verdankt er seinem sprichwörtlich scharfem Falkenauge. Im Mittelalter und heute noch in den arabischen Ländern war und ist er ein ganz ungeheuer begehrter Jagdvogel. Er beherrscht die tödliche Jagd wie kein anderer Raubvogel, man ist versucht zu sagen, er lieben sie. Er symbolisiert auch heute die Jagd als vollendete Jagdkunst.

Die wendigsten Kampfflugzeuge der Vereinigten Staaten heißen nach seinem Vorbild "Falcon"(F16), Falke. Die Piloten dieser Flugzeuge werden als "Jagdflieger" bezeichnet. Sie jagen feindliche Flugzeuge. In den westlichen Ländern werden die Hardliner in Politik und Militär die "Falken" genannt, im Gegensatz zu den friedfertigen "Tauben".

Des Falken Geschwindigkeit erreicht kein anderes Lebewesen. So gab der japanische Motorradhersteller Suzuki seiner schnellsten Maschine den Namen Hayabusa, was Falke heißt. Mit seiner enormen Geschwindigkeit bei gleichzeitiger Treffsicherheit inspiriert der Falke insbesondere Waffen- und Flugzeugingenieure. Er symbolisiert männlichen Mut, harten Kampgeist und auch aggressiven Wettbewerb.


Der Sonnenfalke

Im ägyptischen Schöpfungsmythos war die Sonne der Sonnenfalke Horus, ein Gott. Er verschwand abends auf seinem Flug von Ost nach West, um im nächtlichen Weltenhaus seiner Mutter, der Kuhgöttin Hathor, als ihr Stier zu verweilen und morgens als Sonnenfalke wiedergeboren zu werden. Der Name "Hathor" bedeutete "Haus der Horus". Der Sonnenfalke, als das Prinzip des Tages und des Handelns, befruchtete so als Stier die mütterliche Nacht, die als erstes ihn - die Sonne - hervorgebracht hatte, damit alles andere entstehen konnte.

Im Zeitalter vor den Pharao-Dynastien (früher als circa 3300 v.Ch.) wurde ein König im ägyptisch/semitischen Kulturraum als die Inkarnation des göttlichen Sonnenfalken verstanden. Es fanden dort rituelle Königstötungen als religiöse Opferungen an die Sonne statt, um diese immer wiederkommen zu lassen. Die Seele, die aus dem brennenden Königskörper entwich, stieg als Sonnenfalke zur Sonne empor, sie war die eigentliche Opfergabe.

Jene Welt lebte in dem Glauben das Höchste opfern zu müssen, und das war der als göttlich geglaubte König, um die Sonne und damit Leben und Fruchtbarkeit zu erhalten. Es wird überliefert, die Gott-Könige waren sogar selbst von dieser Vorstellung durchdrungen und opferten sich deshalb häufig freiwillig, indem sie sich ins Feuer warfen.

Diese rituellen Königstötungen ahmten im Grunde den abendlichen Sonnenuntergang, den "Tod des Sonnenfalken", der Gott war, nach. Nur so schien seine "Wiedergeburt" am nächsten Morgen, nämlich der Sonnenaufgang, gesichert.


Der Vogel Phönix

Die Königsopferungen wurden zur Zeit der Pharaonen (ab circa 3300 v.Ch.) im ägyptisch/semitischen Kulturraum nur noch als symbolische Königsverbrennungen zelebriert. Als Opferersatz diente der Falke, weil er des Königs Sonnenseele verkörperte, um die es ja immer bei den Opferungen gegangen war.

Die Pharaonen galten in der alten Sonnenfalken-Tradition immer noch als die Inkarnation des Gottes Horus, aber sie wurden nicht mehr geopfert, um ihre Falkenseele zur Sonne fliegen zu lassen, denn sie glaubten dieser unsterbliche Teil ihrer Seele, "ba" genannt, lebe nach ihrem Tod einfach als Falke weiter. Die Schächte in den Grabkammern und Pyramiden dienten, wie die Ägyptologen annehmen, dazu diesen Falken ein- und ausfliegen zu lassen.

Aus den Falken-Feueropferungen heraus entwickelte sich in Phönizien die mythische Gestalt des Gottvogels Phönix, der sich immer wieder selbst verbrannte, aus der Asche auferstand und zur Sonne aufstieg. In allen Legenden wird Phönix (der Name ist abgeleitet von Phönizien) als überaus schön, reich und strahlend befiedert und groß wie ein Mensch - eben königlich beschrieben. Und er fliegt stets zur Sonne hin. In Ägypten überlagerte er sich mit der Gestalt des Gottes Benu, der (auch als Obelisk) phallisch der Sonne entgegenstrebte. Es ist zu erkennen, daß auch die überlieferte spätere Selbstopferung Jesus´, als des "Königs der Juden", in dieser religiösen Tradition der Königsopferung steht. Es verwundert also nicht, daß Phönix von den Kirchenvätern zu einem seiner Symbole erklärt wurde.

Man kann davon ausgehen, dass solch ein Feuervogel in diesem ägyptisch geprägtem Kulturkreis sozusagen entstehen mußte, um das nach wie vor lebendige religiöse Bedürfnis zu befriedigen, die Sonne und damit alles Dasein durch ein königliches Seelenopfer zu erhalten. Der Falke, als Inkarnation der göttlichen und zugleich königlichen Sonnenseele verstanden, wurde zum Opfertier und als Phönix, als "feuergeborener Falke" vergöttlicht.

"Aufsteigen wie ein Phönix aus der Asche" ist heute eine Redewendung, die einen Menschen meint, der aus einer verlorenen inneren oder äußeren Situation in neuem Glanze aufersteht.


Der lichte Falke Finist

Ein russisches Märchen, der Inhalt: Ein Vater hatte drei Töchter. Als er in die Stadt fuhr, fragte er sie, was er ihnen mitbringen solle. Die älteren wünschten sich weiblichen Tand, die jüngste aber wollte eine Feder des lichten Falken Finist haben. Diese Feder war sehr schwer zu bekommen, erst bei seinem dritten Versuch konnte der Vater sie für tausend Rubel erwerben. Die jüngste Tochter freute sich sehr. Sie ließ die Feder fliegen, und als sie den Boden berührte, verwandelte sie sich in den Zarensohn. Sie hielten "eine gute, eine süße Zwiesprache miteinander". Dann flog er als Falke aus dem Fenster davon.

Die Schwestern bemerkten den Besuch und wurden unduldsam. Der Vater glaubte ihnen aber nicht. Da steckten sie Messer und Nadeln ins Fenster. Als der Falke die Jüngste wieder besuchen wollte, verletzte er sich daran schwer und rief ihr beim Abflug noch zu, sie würde ihn im dreimal zehnten Reich finden, wenn sie drei Paar Eisenstiefel zerschlissen, drei Eisenstäbe zerbrochen und drei steinerne Oblaten aufgenagt hätte.

Sie wanderte nun mit den Eisenstiefeln und Eisenstäben los, um ihren Liebsten zu finden, und als Wegzehrung hatte sie nur die steinernen Oblaten dabei. Als das erste Paar Stiefel, der erste Stab und die erste Oblate verbraucht waren, gelangte sie zu einer alten Frau. Die gab ihr ein silbernes Spinnrad und einen goldenen Rocken und schickte sie zu ihrer noch älteren Schwester.

Zu dieser gelangte die Jüngste, als der zweite Satz ihrer eisernen und steinernen Ausrüstung verbraucht war. Die ältere Schwester der ersten Alten gab ihr eine Silberschüssel mit einem Goldei und schickte sie weiter zu ihrer wiederum älteren Schwester. Als der dritte Satz ihrer Ausrüstung verbraucht war, gelangte sie zu dieser ältesten der alten Frauen. Die gab ihr einen goldenen Stickrahmen und eine Nadel, die von selbst stickt. Sie sagte der Jüngsten, ihr Geliebter Hellfalke sei mit der Tochter des Hostienbäckers verheiratet, sie solle sich dort verdingen.

Dies tat die jüngste Tochter, und sie erledigte ihre Arbeit gut. Abends spann sie aus Zeitvertreib einen Goldfaden. Den kaufte die begehrliche Hostienbäckerstochter ihr gegen eine Nacht bei ihrem Mann, dem geliebten Hellfalken, ab. Sie gab ihm aber einen Schlaftrunk, bevor er sich zur jüngsten Tochter legte. Daß ihr Geliebter nur schlief, sie nicht erkannte, schmerzte die Jüngste sehr. Am zweiten Abend, als sie mit ihrem Silberteller spielte und das Goldei vermehrte, ging es ebenso. Am dritten Abend, als die Hostienbäckerstochter den stickenden Goldrahmen erblickte, wäre es wieder so gegangen, wenn dem schlafenden Hellfalken nicht eine der Tränen der jüngsten Tochter auf seine Wange gefallen wäre und dort brannte. Er erwachte, erkannte seine Geliebte und verließ mit ihr das Haus.

Die Jüngste kehrte mit ihm heim zum Vater, und vor seinem Haus verwandelte sich der helle Falke Finist wieder in eine Feder. Sie erzählte ihrem Vater, sie wäre auf einer Pilgerfahrt gewesen und hätte gebetet. In die Kirche könne sie aber nicht mehr gehen.

Als alle anderen in der Kirche saßen, warf sie die Feder auf den Boden und diese verwandelte sich wieder in den Zarensohn. Der pfiff aus dem Fenster, und eine Kutsche fuhr vor, und die Jüngste erhielt prächtige, königliche Gewänder. Alle bestaunten das wunderschöne Paar, den Zar und die Zarin. Am zweiten Tag geschah es wieder so und am dritten Tag verließ der Vater die Kirche frühzeitig und sah die Kutsche. Er fragte seine Jüngste in ihren wunderschönen Kleidern nach der Wahrheit. Sie ließ die Falkenfeder zu Boden fallen, und der Zarensohn stand vor ihr. Der Vater war glücklich, und es wurde Hochzeit gefeiert. (Und wenn sie nicht gestorben sind,...)

Eine Deutung des Märchens: Das Mädchen verliebt sich in einen jungen Mann, aber sie sieht ihn nicht, wie er wirklich ist, sondern sie liebt in ihm nur ihr eigenes, inneres Idealbild eines jungen Mannes. "Finist" ist, wie Walter Scherf in seinem Märchenlexikon vermerkt, die phonetische Angleichung an "Phönix", die ewige, sich selbst erneuernde, männliche Lichtgestalt. Das Märchen ist am besten zu verstehen, wenn man alle seine weiblichen Figuren als innere Aspekte der "Jüngsten" begreift:

Die Liebe zu einem Idealbild muß scheitern, ihr Anspruch (Schwestern stecken Messer ins Fenster) muß den Geliebten verletzen, denn er ist für keinen Mann erfüllbar. (Der Falke verwundet sich schwer am Fenster auf dem Weg zu ihr). Als Folge entfremden sich beide voneinander. (Er ist dreimal zehn Reiche entfernt). Sie erlebt jetzt eine (eisen- und-stein)harte, eine einsame Erfahrungszeit. Sehr tiefe (alte und noch ältere) innere weibliche Kräfte (alte Frauen) helfen ihr. Langsam begreift sie ihr Leben als Geschenk (goldener (Lebens-)Faden), ihre Mütterlichkeit, aber auch ihr Selbst erwacht (das goldene Ei vermehrt sich), und sie beginnt aus ihrem Instinkt heraus ihr Schicksal, ihr Lebensmuster zu gestalten (die selbststickende Nadel). Ihr bisheriges, kindliches Bedürfnis nach Versorgtsein (Begehrlichkeit der Hostienbäckerstochter) wird ihr klar. Ihr Geliebter erkennt zunächst die Wandlung in ihr, ihre Sehnsucht nach Liebe nicht, da er ihr altes Wesen zu sehr gewöhnt ist (Schlaftrunk). Ihr Schmerz (Träne) aber weckt ihn auf. In dem Moment des Wachwerdens, des Gewahrwerdens, läßt auch er die alte, sich im Alltag erschöpfende Beziehung mit ihr hinter sich und folgt ihrer Liebe als Liebender. (Er verläßt mit ihr die Hostienbäckerei).

Die junge Frau hat durch diesen Lernprozess wieder zu sich selbst gefunden, ihre Depression ist überwunden. (Die eisen- und steinharte Zeit der Suche ist vorbei.) Sie hat ihr inneres Idealbild des jungen Mannes, ihr Heldenbild vom Himmel auf die Erde geholt. (Wenn die Feder den Boden berührt, wird sie ein Mensch.) Sie liebt jetzt ihren Geliebten als Mensch, als Licht- und Schattengestalt, und nicht mehr nur als die Lichtgestalt Phönix.

Das innere Bild des Mädchens von einem alten Mann, von ihrem Vater, war nie überhöht, wohl aber das des Vaters von ihr. Seine überaus liebevolle Beziehung zu ihr, seine Verehrung für sie, läßt sie ihre Erwartung an einen jungen Mann bis in den Himmel schrauben. (Er kauft ihr die Feder des lichten Falken Finist für tausend Rubel, das heißt für ein Vermögen.) So muß durch das Scheitern dieses Liebesanspruchs auch zwangsläufig die Beziehung zum Vater gestört werden. (Sie verläßt das Haus ihres Vaters.) Erst als sie erfahren hat, was es tatsächlich heißt zu lieben, wird die Beziehung zum Vater wieder nah. (Sie kehrt in sein Haus zurück.)

Dies Märchen erzählt noch von Prozessen auf einer anderen Ebene, nämlich auf der religiösen. Das Mädchen nennt ihre Suche, ihre innere Reise zu den drei alten Frauen und zu ihrem Geliebten eine Pilgerreise. Sie sagt, sie habe gebetet. Ihre Suche wurde zu einer spirituellen Reise in die eigenen Tiefen, zur großen Dreifachen Göttin, zu "Anima" in der Sprache der Psychologie. Sie begegnet den drei Schicksalsfrauen und erhält Geschenke von ihnen. Diese Geschenke sind Reifungsprozesse, Einsichten in tiefere Zusammenhänge, und vor allem sind sie eine Einweihung ins Erwachsenen-Leben und ins Frau-Sein.

Mit dem Spinnrad und Rocken wird ihr die Verantwortung über ihren eigenen Lebensfaden übergeben. - Die Schale ist Symbol für das Gefäß des Wassers des Lebens, das sie selber ist. Das Ei darin beinhaltet noch undifferenziert ihre Zukunft, alles was sich in ihr und aus ihr entwickeln kann, ihre Möglichkeiten, die sie selbst "ausbrüten" muß. - Der Stickrahmen mit der selbststickenden Nadel zeigt ihr ihren Lebensrahmen auf, in dem sie, wenn sie ihren tiefen Regungen folgt, ganz unbesorgt ihre Lebensmuster anlegen, ihr Schicksal "sticken" kann. Alle diese Werkzeuge sind aus Gold und Silber, also sehr wertvoll. Längst nicht jede Frau nennt solche Schätze ihr eigen. Wir können das so verstehen: tiefes Wissen um das Dasein gewinnt man nicht einfach so. Eine lange und oft schmerzhafte Suche führt nur dahin.

Nach dieser inneren Reise sagt die junge Frau dem Vater, sie könne jetzt nicht mehr in die Kirche gehen. Nicht umsonst macht das Märchen ihre mehr unreifen und oberflächlichen Aspekte zu einer "Hostienbäckerstochter". Kirchenfrömmigkeit ist demnach Teil ihres bisherigen Lebens gewesen, dem sie jetzt entwachsen ist. Religionshörigkeit hat sie genau so hinter sich gelassen wie ängstliches Versorgungsdenken.

Sie weiß jetzt von den Tiefen der Seele und der Kraft und Klarheit, die nur dort zu finden ist. Sie hat erkannt, daß niemand nur "ein lichter Falke Finist" ist, aber das jeder es auch sein kann. Statt des Kirchenbesuchs feiert sie die "Hieros gamos" die "Heilige Hochzeit" der inneren Ganzheit. Denn das ist die psychologische und spirituelle Bedeutung aller Königshochzeiten in Märchen und Mythen.


Helle, opferbereite Männlichkeit
Ein alter Mann lächelt:

Alle Helden zeichnen sich durch ihre Opferbereitschaft aus, auch dann, wenn es um ihr Leben geht. Jesus ist unser kulturprägendes Vorbild, er war bereit sich für die Menschheit zu opfern. Aber diese heldenhafte Haltung finden wir auch im Kleinen, wenn es darum geht, nur einige Menschen zu retten: "Frauen und Kinder zuerst" heißt es bei Notfällen auf See. Frauen schenken das Leben, und Männer schützen es, indem sie Frauen schützen. Dieser uralte Impuls ließ und läßt auch so manchen Mann zum Soldaten werden. Ein Falke ist Jäger, Jäger von Beute. Das Jagen von Feinden, das ist zu seinem Schatten geworden.

Geht der Falke durch die Feuer der Läuterung und der Erkenntnis, dann wird er zum Phönix. Jeder Mensch kann sich jeden Tag selbst "verbrennen", opfern und tief erneuern, so wie der Sonnenfalke Phönix: Vertraut und wagt den Frieden mit euch selbst, dann findet ihr ihn fast von selbst auch mit Anderen.


"Überirdisches Prestige" von Maggie M. Roe

Das Bild ist formal betrachtet in eine obere und eine untere Hälte geteilt.

Den oberen Teil beherrscht der Falke und der Vollmond. Wir können ihnen das Luftreich, den Himmel als "über-irdisch" zuordnen. Flug und Fang war die Tagesarbeit, die Sonnenarbeit, die jetzt nächtlicher Betrachtung gewichen ist.

Den unteren Teil des Bildes beherrscht die Erde. Falke steht auf einer mächtige Wurzel, prall mit Wasser versorgt. Sie gräbt sich in die Erde, die sie ernährt.

Die auf der Erde verstreuten Knochen der Beute, Splitter vergangenen Lebens, tragen Falkenzeichen. Sie erzählen von ihm als Aspekt des Todes. Auch die mächtige Wurzel ist voller Muster, Zeichen vom Falken und seinem "überirdischem Prestige", wie das Bild ja auch heißt. Sie erzählen von ihm - aber als Wurzelaspekt des Lebens. Der Baum verbindet die beiden Bildhälften. In der Erde sind seine Wurzeln verankert, und sein Stamm streckt sich hoch in die Lüfte. Erde und Himmel sind verbunden. Wir sehen den Kreislauf des Werdens und Vergehens. Falke ist wach und schön. Er ist der tötender Flieger der Lüfte, er verkörpert die Energie, die den ewigen Kreislauf in Bewegung hält, denn er gibt der Erde die Knochen seiner Beute zurück, aus denen sie wieder Leben entstehen läßt.


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Cornelia Savory-Deermann Cornelia Savory-Deermann

Cornelia
Savory-Deermann
, geboren 1945 in Wuppertal, hat seit 1971 Englische Bulldoggen. Seit Mai 2005 haben die Bulldogs hier ihr eigenes deutsches Weblog bekommen:

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Die Buchkapitel:

Inhalt

Einleitung

Tiere als Spiegel der Seele

Tiere als Sinnbild der Kultur

Bilder von Maggie M. Roe

1. Adler
2. Bär, Bärin
3. Biber
4. Biene
5. Delphin
6. Esel
7. Eule
8. Falke
9. Fisch
10. Fledermaus
11. Frosch, Kröte
12. Fuchs
13. Gans
14. Hase
15. Hirsch
16. Huhn, Hahn
17. Hund
18. Katze, Kater
19. Krebs
20. Kuh, Stier
21. Maus
22. Möwe
23. Mücke
24. Muschel
25. Otter
26. Pferd
27. Rabe
28. Ratte
29. Reh
30. Schaf, Widder
31. Schildkröte
32. Schlange
33. Schmetterling
34. Schwan
35. Schwein, Eber
36. Seehund
37. Spinne
38. Storch
39. Taube
40. Wal
41. Wolf
42. Ziege, Z-Bock

Literatur-Verzeichnis




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